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Land Rover Discovery Reparaturanleitung Band 1 Rover German Version Manual
Land Rover Discovery Reparaturanleitung Band 1 Rover German Version Manual
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-13 Mutternkennzeichnung Allgemeines Eine Mutter mit einem metrischen ISO-Gewinde ist auf einer Seite oder auf einer der Flächen des Sechskants mit der Festigkeitsbezeichnung 8, 12 oder 14 versehen. Einige Muttern mit dem Festigkeitsgrad 4, 5 oder 6 sind ebenfalls gekennzeichnet, und manche haben auf der Fläche gegenüber der Festigkeitsbezeichnung ein M zur Bezeichnung des metrischen Gewindes. Ein weiteres Kennzeichnungsverfahren für den Festigkeitsgrad ist das Zifferblattsystem. Die äußeren Fasen oder eine Fläche der Mutter sind dabei wie die Stundenanzeige einer Uhr gekennzeichnet, um den Festigkeitsgrad anzugeben. Ein Punkt bezeichnet die Stellung 12 Uhr, und ein Strich gibt den Festigkeitsgrad an. Wenn der Festigkeitsgrad höher als 12 ist, befinden sich in der 12 Uhr-Position zwei Punkte. Schlitz- oder Kronenmuttern dürfen nach dem Festziehen nicht wieder gelockert werden, um das Einsetzen von Splinten oder Sicherungsdraht zu erleichtern, sofern dies nicht ausdrücklich Teil der Einstellung ist. Im Problemfall sind andere Unterlegscheiben oder Muttern zu wählen, oder die Stärke der Unterlegscheibe ist zu reduzieren. Wo Lager vorgespannt werden müssen, sind die Muttern unter Beachtung der spezifischen Anleitungen festzuziehen. Sicherheitsmuttern Sicherheitsmuttern, d.h. Muttern mit automatischer Nylon- oder Metallsicherung, können wiederverwendet werden, solange beim Anziehen ein Widerstand fühlbar ist, wenn der Sicherungsabschnitt über das Schrauben- oder Bolzengewinde gleitet. Es empfiehlt sich, gelöste Sicherheitsmuttern bei der Montage durch identische Ersatzmuttern zu erneuern.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-14 Flexible Leitungen und Schläuche Allgemeines Beim Aus- und Einbau von flexiblen Hydraulikrohren und Schläuchen sicherstellen, daß die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um die Funktionsfähigkeits des Teils nicht einzuschränken. Vor dem Entfernen eines Brems- oder Servolenkungsschlauches sind die Anschlüsse und ihre unmittelbare Umgebung so gründlich wie möglich zu säubern. Geeignete Stopfen oder Kappen bereithalten, bevor die Schlauchanschlüsse gelöst werden, damit die Öffnungen sofort verschlossen werden können, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern. Den Schlauch außen säubern und mit Druckluft durchblasen. Sorgfältig auf Risse, Lagentrennung, sicheren Sitz der Anschlußteile und äußere Beschädigung achten. Nicht einwandfreie Schläuche austauschen. Beim Wiedereinbau eines Schlauchs sicherstellen, daß er möglichst gerade geführt wird; der Schlauch darf sich vor und während des Festziehens der Überwurfmuttern nicht verdrehen. Nach dem Lösen einer Hydraulikverbindung sind sowohl die offene Leitung als auch der Stutzen mit Kappen zu verschließen, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern. Bei der Arbeit mit Hydraulikteilen ist zu allen Zeiten absolute Sauberkeit unerläßlich. Nach Abschluß der Arbeiten an einer Hydraulikanlage unter dem Fahrzeug sorgfältig nach Lecks suchen, während ein Helfer bei laufendem Motor scharf auf die Bremse tritt und die Lenkung betätigt. Kraftstoffschläuche Alle Kraftstoffschläuche weisen zwei Lagen auf - außen eine bewehrte Gummihülse und innen einen Vitonschlauch. Wenn sich ein Kraftstoffschlauch gelöst hat, muß unbedingt in jedem Fall untersucht werden, ob sich die Vitonlage innen von der bewehrten Außenhülse getrennt hat. Bei Trennung der Lagen muß der Schlauch ausgetauscht werden. Kühlmittelschläuche Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen MÜSSEN beachtet werden, um sicherzustellen, daß die Dichtheit der Kühlmittelschläuche und ihrer Verbindungen mit den Bauteilen des Systems gewährleistet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-15 Ausrichtung und Anschluß von Schläuchen Die korrekte Ausrichtung der Kühlmittelschläuche ist wichtig, um sicherzustellen, daß der Schlauch nicht ermüdet oder durch den Kontakt mit benachbarten Bauteilen beschädigt wird. Wo Einstellmarken (2) am Schlauch und seiner Anschlußstelle vorgesehen sind, müssen sie im Interesse der korrekten Ausrichtung beachtet werden. Schläuche müssen ganz auf ihre Anschlußstutzen geschoben werden. Normalerweise gibt ein Profil (3) am Stutzen das Ende des Wegs deutlich zu erkennen. Schlauchschellen Normalerweise sind am Schlauch Markierungen (4) vorgesehen, um die korrekte Anordnung der Schlauchschelle anzuzeigen. Wo keine Markierungen vorhanden sind, die Schelle direkt neben dem Halteprofil am Stutzen anbringen (siehe Abbildung). Schlauchschellen mit Schneckenschraube sind so auszurichten, daß die Crimpseite des Antriebsgehäuses (5) zum Schlauchende weist, sonst kann der Schlauch zwischen der Klemme und dem Halteprofil am Stutzen eingeklemmt werden. Die Abbildung oben verdeutlicht diese Punkte. Schlauchschellen mit Schneckenschraube sind mit 3 Nm (2 lbf.ft) festzuziehen, sofern nicht anders angegeben. Sicherstellen, daß die Schlauchschellen nicht an andere Teile stoßen. Hitzeschutz Immer sicherstellen, daß Hitzeschilde und Schutzhülsen in gutem Zustand sind. Bei Anzeichen von Beschädigung austauschen. Besondere Vorsicht ist dort geboten, wo die Schläuche dicht an heißen Motorteilen vorbeilaufen, wie etwa dem Auspuffkrümmer und dem EGR-Rohr. Wenn die Schläuche heiß werden, geben sie etwas nach; diese Bewegung muß bei der Führung und Befestigung der Schläuche berücksichtigt werden.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-16 Rollenprüfstandtests Allgemeines WICHTIG: Für Bremsprüfungen nach Möglichkeit einen Zweiachsrollenlaufstand verwenden. WARNUNG: Auf keinen Fall das Antiblockiersystem auf einem Prüfstand testen Zweiachsrollenprüfstände Solange die vorderen und hinteren Rollen mit gleicher Geschwindigkeit drehen und die normale Sicherheitsdisziplin in der Werkstatt eingehalten wird, gelten für die Prüfung keine Geschwindigkeitseinschränkungen mit Ausnahme der Reifensicherheit. Bevor ein Fahrzeugs mit Antiblockiersystem auf einem Zweiachsrollenprüfstand getestet wird, muß der ABS-Modulator abgeklemmt werden. Das Antiblockiersystem ist dann funktionsunfähig, und die ABS-Warnleuchte geht an. Normale Bremsfunktionen stehen zur Verfügung. Einachsrollenprüfstände Das Antiblockiersystem ist auf einem Einachsrollenprüfstand nicht funktionsfähig. Die ABS-Warnleuchte geht an. Normale Bremsfunktionen stehen zur Verfügung. Wenn eine Bremsprüfung auf einem Einachsrollenprüfstand durchgeführt werden muß, sind die folgenden Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen: Gelenkwelle von der Hinterachse lösen. Getriebe auf Neutral stellen. Während der Bremsprüfung den Motor im Leerlauf laufen lassen, um den Unterdruck des Bremskraftverstärkers aufrechtzuerhalten. Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Kraftstoff Kraftstoffdämpfe sind nicht nur leicht entflammbar, sondern in geschlossenen Räumen auch explosiv und toxisch. Die Dämpfe sind schwerer als Luft und sinken daher immer auf die niedrigstmögliche Bodenhöhe ab. Sie können in einer Werkstatt leicht durch Luftzug verteilt werden. Aus diesem Grunde ist selbst eine geringe Menge von vergossenem Kraftstoff potentiell sehr gefährlich. Die folgenden Hinweise beziehen sich auf grundlegende Sicherheitsvorkehrungen für den gefahrlosen Umgang mit Kraftstoff. Sie behandeln auch andere Gefahrenquellen, die nicht übersehen werden dürfen. Diese Hinweise sind nur als allgemeine Anleitung zu verstehen; bei diesbezüglichen Unklarheiten muß der zuständige Brandschutzbeauftragte herangezogen werden. Allgemeines Überall wo Kraftstoff gelagert, eingefüllt oder abgelassen oder wo an Kraftstoffsystemen gearbeitet wird, muß ein Feuerlöscher vorhanden sein, der SCHAUM, CO 2, GAS oder PULVER enthält. Feuerlöscher sollten auch dort vorgesehen sein, wo Kraftstoffbehälter gelagert werden. Vor Arbeiten am Kraftstoffsystem oder vor dem Ablassen von Kraftstoff muß immer erst die Batterie abgeklemmt werden. Überall wo Kraftstoff gelagert, eingefüllt oder abgelassen wird oder wo Kraftstoffsysteme ausgebaut werden, müssen alle potentiellen Zündquellen gelöscht oder entfernt werden; Suchlampen müssen feuersicher sein und vor dem etwaigen Kontakt mit auslaufendem Kraftstoff geschützt werden. WARNUNG: Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem dürfen nur von entsprechend geschultem Personal ausgeführt werden. WARNUNG: Bauteile des Kraftstoffsystems dürfen nicht entfernt werden, wenn das Fahrzeug über einer Montagegrube steht.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-17 Entleeren des Kraftstofftanks Die Entleerung des Kraftstofftanks darf nur unter Einhaltung der Anweisungen in der Sektion KRAFTSTOFFZUFUHR dieser Reparaturanleitung und unter Beachtung der folgenden Vorsichtsmaßnahmen vorgenommen werden. WARNUNG: Kraftstoff darf nie abgelassen werden, wenn das Fahrzeug über einer Montagegrube steht. Das Ablassen oder Absaugen von Kraftstoff aus einem Kraftstofftank muß in einem gut belüfteten Bereich erfolgen. Der Auffangbehälter für den Kraftstoff muß groß genug sein, um alle abgelassene Flüssigkeit aufzunehmen. Der Behälter muß deutlich sichtbar mit seinem Inhalt gekennzeichnet und den örtlichen Brandschutzvorschriften entsprechend an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Ausbau des Kraftstofftanks Wenn die Kraftstoffleitung am Auslaß des Kraftstofftanks durch einen Federstahlclip gesichert ist, muß dieser vor dem Abnehmen der Leitung bzw. dem Ausbau des Tanks abgenommen werden. Damit vermeidet man das Entzünden restlicher Kraftstoffdämpfe im Tank beim Lösen des Clips. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme sind auf Kraftstofftanks unmittelbar nach dem Ausbau aus einem Fahrzeug Warnetiketten VORSICHT KRAFTSTOFFDÄMPFE anzubringen. Reparatur des Kraftstofftanks Unter keinen Umständen dürfen an einem Kraftstofftank Reparaturen ausgeführt werden, ohne daß der Tank zuvor durch eine der folgenden Methoden SICHER gemacht worden ist: Ausdampfen Nach Ausbau des Tanks und Abnehmen der Füllkappe den Tank entleeren. Den Tank mindestens zwei Stunden lang mit Niederdruckdampf klären. Den Tank so aufstellen, daß das Kondenswasser unbehindert auslaufen kann, und darauf achten, daß alle vom Dampf nicht evaporierten Ablagerungen und Schlammrückstände während des Ausdampfens ausgewaschen werden. Nach dem Ausdampfen ist ein datiertes und unterschriebenes Etikett am Tank zu befestigen, das die vorgenommene Behandlung bescheinigt. Kochen Nach Ausbau des Tanks und Abnehmen der Füllkappe den Tank entleeren. Den Tank ganz in kochendes Wasser eintauchen, das ein aktives alkalisches Entfettungs- oder Waschmittel enthält. Der Tank muß mindestens zwei Stunden lang innen und außen voll von Wasser umgeben sein. Nach dem Kochen ist ein datiertes und unterschriebenes Etikett am Tank zu befestigen, das die vorgenommene Behandlung bescheinigt. Karosseriereparaturen Kraftstoffleitungen aus Kunststoff sind, selbst bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, besonders wärmeempfindlich und können durch die Weiterleitung von Wärme schmelzen, auch wenn die Wärmequelle relativ weit entfernt ist. Wenn Karosseriereparaturen mit Hitzeeinwirkung in der Nähe von Kraftstoffleitungen ausgeführt werden müssen, sind die entsprechenden Kraftstoffleitungen zu entfernen und der Tankauslaß zu verschließen. WARNUNG: Wenn in der Nähe des Kraftstofftanks geschweißt werden soll, zuerst den Kraftstoff aus den Anlage ablassen und den Tank ausbauen.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-18 Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit der elektrischen Anlage Allgemeines Die folgenden Richtlinien dienen der Sicherheit des Mechanikers und der Verhütung von Schäden an den elektrischen und elektronischen Bauteilen des Fahrzeugs. Wo erforderlich, sind besondere Schutzmaßnahmen in den entsprechenden Abschnitten dieser Reparaturanleitung aufgeführt. Geräte Vor Beginn eines Testvorgangs am Fahrzeug ist zunächst dafür zu sorgen, daß das hierfür erforderliche Prüfgerät in funktionsfähigem Zustand ist und die erforderlichen Kabelbäume und Anschlüsse verwendungsfähig sind. Unbedingt ist auch darauf zu achten, daß die vom Bordnetz betriebenen Geräte mit den richtigen Kabeln und Steckern angeschlossen werden. Polarität Die Batteriekabel des Fahrzeugs nie umgekehrt anschließen und auch die richtige Polarität beim Anschließen von Testgeräten beachten. Hochspannungskreise Zum Abklemmen stromführender Hochspannungskreise ist immer eine isolierte Zange zu verwenden. Das ungeschützte Ende einer Hochspannungsleitung darf nie mit anderen Bauteilen in Berührung kommen, besonders nicht mit Steuergeräten. Beim Messen der Spannung an den Spulenanschlüssen bei laufendem Motor ist Vorsicht geboten, da Hochspannungsspitzen an diesen Anschlüssen auftreten können. Steckverbindungen und Kabelbäume Der Motorraum eines Fahrzeugs stellt eine besonders ungünstige Umgebung für elektrische Bauteile und Steckverbindungen dar: Es ist daher stets dafür zu sorgen, daß solche Bauteile vor dem Abklemmen und Anschließen von Prüfgerät trocken und ölfrei sind. Sicherstellen, daß die getrennten Mehrfachstecker und Sensoren nicht durch Öl, Kühlmittel oder andere Flüssigkeiten verschmutzt werden können. Eine solche Verschmutzung könnte nicht nur die Leistung beeinträchtigen, sondern auch zu einem katastrophalen Ausfall führen. Steckverbindungen unter keinen Umständen gewaltsam mit Werkzeugen oder durch Ziehen am Kabelbaum trennen. Immer sicherstellen, daß etwa vorhandene Sicherungsbleche vor dem Entfernen gelöst werden, wobei auf die Einbaulage zu achten ist, damit später wieder der richtige Anschluß hergestellt werden kann. Sicherstellen, daß Schutzabdeckungen und Schutzmaterial (Dämmstoffe, Isolierungen usw.) nach eventueller Störung wieder in Ordnung gebracht werden. Nachdem feststeht, daß ein Bauteil defekt vorhanden ist: Zündung ausschalten und Batterie abklemmen. Das Bauteil entfernen und den abgeklemmten Kabelbaum entsprechend abstützen. Beim Wiedereinbau des Bauteils die elektrischen Anschlüsse nicht mit öligen Händen berühren; die Steckverbinder eindrücken, bis die Sperrzungen, falls vorhanden, ganz einrasten. Abklemmen der Batterie Vor dem Abklemmen der Batterie die Diebstahlsicherung deaktivieren und alle elektrischen Verbraucher ausschalten. Wenn das Radio gewartet werden soll, darauf achten, daß vorher der Sicherheitscode deaktiviert worden ist. VORSICHT: die Beschädigung elektrischer Bauteile zu verhindern, immer die Batterie abklemmen, wenn an der elektrischen Anlage des Fahrzeugs gearbeitet wird. Das Massekabel muß als erstes abgeklemmt und als letztes wieder angeschlossen werden. VORSICHT: Immer sicherstellen, daß die Batteriekabel richtig geführt werden und nicht nahe an potentiellen Scheuerstellen vorbeigeführt werden.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-19 Batterieladung Die Batterie nur außerhalb des Fahrzeugs aufladen. Immer dafür sorgen, daß der Batterieladebereich gut belüftet ist und angemessene Schutzmaßnahmen angewendet werden, um offene Flammen und Funken zu verhüten. Sicherheitsmaßnahmen bei Arbeiten an der Zündanlage Die Zündanlage des Fahrzeugs arbeitet mit Hochspannungsstrom. Beachten Sie vor Arbeiten an diesem System immer die folgenden Vorsichtsmaßnahmen. WARNUNG: Vor dem Anschließen oder Abklemmen irgendeines Teils des elektrischen Systems ist die Zündung auszuschalten, da die durch das Abklemmen stromführender Anschlüsse entstehenden Spannungsstöße elektronische Bauteile in Mitleidenschaft ziehen können. Träger von Herzschrittmachern dürfen sich nicht in unmittelbarer Nähe von Zündkreisen oder Diagnosegeräten aufhalten. Arbeitsdisziplin Vor dem Anschließen oder Abklemmen irgendeines Teils des elektrischen Systems ist die Zündung auszuschalten, da die durch das Abklemmen stromführender Anschlüsse entstehenden Spannungsstöße elektronische Bauteile in Mitleidenschaft ziehen können. Sicherstellen, daß Arbeitsflächen und Hände sauber und frei von Fett, Spänen usw. sind, da sich am Fett Schmutz sammelt, der seinerseits Kriechstrom (Kurzschlüsse) und hochohmige Kontakte verursachen kann. Gedruckte Schaltungen sind wie eine wertvolle Schallplatte zu behandeln: Nur an den Kanten halten; dabei ist zu beachten, daß bestimmte elektronische Bauteile besonders anfällig gegen statische Elektrizität sind, die vom Körper ausgehen kann Stecker nie mit Gewalt abziehen oder anbringen. Dies gilt besonders für die Platinensteckverbinder. Beschädigte Kontakte führen zu Kurzschluß bzw. offenen Stromkreisen. Vor Beginn eines Tests und regelmäßig während seines Verlaufs ist ein guter Masseanschluß zu berühren, wie z.B die Fassung des Zigarrettenanzünders, damit sich die statische Elektrizität des Körpers entladen kann. Wie bereits hervorgehoben, sind bestimmte elektronische Bauteile gegen statische Elektrizität sehr anfällig. Fett für elektrische Anschlüsse Einige unter der Motorhaube und der Karosserie angeordneten Steckverbinder können werkseitig durch ein Spezialfett gegen Korrosion geschützt worden sein. Nach dem Lösen, Reparieren oder Ersetzen solcher Steckverbinder ist erneut ein derartiges Fett aufzutragen, das unter der Teilenummer BAU 5811 in Tuben zu 150 g erhältlich ist. HINWEIS: Andere Fette und Schmiermittel als BAU 5811 dürfen nicht benutzt werden. Sie können in die Relais, Schalter usw. eindringen, die Kontakte verschmutzen und zu Wackelkontakten oder völligem Ausfall führen.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-20 Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit dem Airbagsystem Allgemeines Die Airbag-Sicherheitselektronik soll bei einer schweren Kollision den Fahrzeuginsassen zusätzlichen Schutz bieten. Das System beinhaltet neben den eigentlichen Luftsäcken auch Sicherheitsgurte mit Gurtstrammern, die bei einer schweren Frontalkollision automatisch ausgelöst werden. Um die Integrität des Systems zu gewährleisten, muß es regelmäßig geprüft und gewartet werden, damit es im Ernstfall voll funktionsfähig ist. Das Airbag-System enthält Bauteile, die bei mangelhafter Wartung und unsachgemäßer Behandlung für den Wartungsmechaniker gefährlich sein können. Die folgenden Hinweise sollen auf die potentiellen Gefahrenquellen aufmerksam machen und hervorheben, wie wichtig es ist, daß die Integrität der Airbag-Bauteile im Fahrzeug gewährleistet wird. Wo erforderlich, sind besondere Schutzmaßnahmen in der Airbag-Sektion dieser Reparaturanleitung aufgeführt, die vor Beginn etwaiger Reparaturen zu lesen sind. Die Vorsichtsmaßnahmen beziehen sich nicht nur auf die unmittelbaren Arbeiten am Airbag-System, sondern die gleiche Vorsicht ist auch geboten, wenn an Nebensystemen und benachbarten Teilen gearbeitet wird; dazu gehören u.a. die Lenkung (Fahrerairbag), Karosserie- und Zierteile (Beifahrerairbag und Gurtstrammer) sowie elektrische Bauteile des Systems (Airbag- Kabelbäume usw.). WARNUNG: Unter keinen Umständen darf ein nach hinten gerichteter Kindersitz vorn im Fahrzeug benutzt werden, wenn ein Beifahrer- Airbag vorgesehen ist. WARNUNG: Vor Beginn der Arbeiten am Airbag- System muß unbedingt die entsprechende Literatur gründlich durchgelesen werden. WARNUNG: Der Airbag muß alle 10 Jahre erneuert werden. Montieren Sie nie gebrauchte Airbag-Teile von anderen Fahrzeugen. Bei der Instandsetzung des Airbag-Systems dürfen nur empfohlene, neue Ersatzteile verwendet werden. Unterziehen Sie das Airbag-Modul einer sorgfältigen Prüfung, bevor Sie es einbauen. Wo Dellen, Sprünge, Verformungen oder andere Anzeichen von Beschädigung oder unsachgemäßer Behandlung erkennbar sind, darf das Modul unter keinen Umständen montiert werden. Versuchen Sie nicht, das Airbag-System zu zerlegen oder zu modifizieren. Für die Montage des Airbags sind besondere Schrauben erforderlich. Andere Schrauben sind nicht zulässig. Vorbereitungsarbeiten Das Airbag-System arbeitet mit Kondensatoren, um selbst bei einem unfallbedingten Ausfall der elektrischen Anlage noch funktionsfähig zu bleiben. Diese Kondensatoren brauchen eine gewisse Zeit, um sich zu entladen, damit eine versehentliche Auslösung im Rahmen der Wartung verhindert wird. Immer den Zündschlüssel abziehen, die Fahrzeugbatterie abklemmen und 10 Minuten warten, bevor die Arbeit am Airbag-System aufgenommen wird. Jedes Bauteil eines Airbag-Systems vor dem Einbau einer sorgfältigen Prüfung unterziehen. Keine Airbag-Bauteile verwenden, die Dellen, Sprünge, Verformungen oder andere Anzeichen einer Beschädigung erkennen lassen.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-21 Umgang mit Bauteilen Die Airbag-Bauteile sind empfindlich und bei unsachgemäßer Behandlung potentiell gefährlich; beachten Sie stets die folgenden Vorsichtsmaßnahmen: Airbag-Bauteile nie fallenlassen. Das Airbag- Steuer- und Diagnosegerät (DCU) ist ein besonders erschütterungsempfindliches Gerät und muß mit äußerster Vorsicht gehandhabt werden. Airbag-Module und Gurtstrammer können in Aktion treten, wenn sie starken Erschütterungen ausgesetzt werden. Unter keinen Umständen ein Airbag-Modul mit beiden Armen umklammern. Wenn ein Airbag- Modul getragen werden muß, ist es so an der Abdeckung zu halten, daß die Abdeckung nach oben weist und die Rückseite vom Körper fort. Airbag-Module oder Gurtstrammer nie im Innenraum eines Fahrzeugs befördern. Benutzen Sie zum Transport von Airbag- Modulen oder Gurtstrammern immer nur den Kofferraum. WARNUNG: Das Airbag-Modul enthält Natriumazid, eine toxische und hochflammbare chemische Substanz. Beim Kontakt mit Wasser, Säure oder Schwermetallen können sich schädliche oder explosive Verbindungen bilden. Nicht zerlegen, verbrennen oder mit stromführenden Teilen in Kontakt bringen. Lagerung Airbag-Module und Gurtstrammer gelten als Explosionskörper. Über Nacht und auf längere Zeit müssen sie in einem von den örtlichen Behörden zu diesem Zweck genehmigten Stahlschrank aufbewahrt werden. Bei der Wartung kann ein Airbag-Modul oder Gurtstrammer vorübergehend in einem speziell dafür vorgesehenen Bereich gelagert werden. Wenn ein solcher spezieller Aufbewahrungsbereich nicht vorhanden ist, kann stattdessen der Kofferraum des Fahrzeugs benutzt werden, solange der Werkstattleiter davon unterrichtet wird. Beachten Sie stets die folgenden Vorsichtsmaßnahmen bei der vorübergehenden Ablage eines Airbag-Moduls: Sicherstellen, daß die Abdeckung nach oben weist und der Kofferraum abgeschlossen wird. Die Bauteile immer kühl, trocken und sauber halten. Nichts auf dem Airbag-Modul ablegen. Das ausgebaute Airbag-Modul auf einer sicheren, ebenen Fläche ablegen, fort von Wärme (über 85°C) und elektrischen Geräten. WARNUNG: Das Airbag-Modul mit der Polsterseite nach oben ablegen. Wenn der Airbag mit der falschen Seite nach oben abgelegt wird, könnte eine versehentliche Auslösung das Modul explosiv durch die Luft schleudern und schwere Verletzungen verursachen.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN 03-22 Vorsichtsmaßnahmen bei der Installation und Prüfung Die Unversehrtheit von Airbag-Bauteilen ist im Interesse der Sicherheit von kritischer Bedeutung. Beachten Sie stets die folgenden Vorsichtsmaßnahmen: Nie gebrauchte Airbag-Bauteile aus anderen Fahrzeug einbauen und nie versuchen, Airbag- Bauteile zu reparieren. Bei der Instandsetzung des Airbag-Systems dürfen nur neue Originalersatzteile verwendet werden. Nie eine elektrische Spannung an ein Airbag- Bauteil anlegen, wenn dies nicht ausdrücklich im Rahmen eines bestimmten Arbeitsganges verlangt wird. Für die Montage des Airbags sind besondere Torx-Schrauben erforderlich. Andere Schrauben sind nicht zulässig. Schrauben unbedingt mit dem richtigen Drehmoment festziehen. Sicherstellen, daß alle Befestigungselemente von Airbag-Bauteilen bei der Wartung und Instandsetzung richtig angebracht und festgezogen werden. Beim Austausch von Airbag-Bauteilen immer die Befestigungselemente erneuern. Immer die richtige Installation des Airbag- Steuergeräts sicherstellen. Das Steuergerät muß fest und ohne Zwischenraum an seinem Halter anliegen. Bei falschem Einbau des Geräts könnte das System eine Störung entwickeln. Das Airbag-Steuergerät läßt sich nicht reparieren; es darf kein Versuch unternommen werden, das Modul instandzusetzen oder zu modifizieren. Versuchen Sie nicht, das Airbag-Modul zu zerlegen. Es weist keinerlei Teile auf, die sich einzeln erneuern lassen. Wenn ein Airbag in Funktion getreten ist, kann er weder repariert noch weiterverwendet werden. Falls eine Baugruppe vermutlich defekt ist, muß sie ausgetauscht und die alte Baugruppe entsorgt werden. Vor der Entsorgung muß die Baugruppe durch Auslösung entschärft werden. WARNUNG: Bei Arbeiten im Bereich eines Airbag-Modul darf man nicht in den Auslösebereich kommen. Die zufällige Auslösung kann zu schweren Verletzungen führen. WARNUNG: Auf keinen Fall Multimeter oder andere Universalprüfgeräte für Airbag-Bauteile benutzen, da dies zur Auslösung führen könnte. Zur Diagnose von Systemfehlern darf nur das TestBook benutzt werden.