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Steinberg WaveLab Operation Manual German Version

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    							WAVELAB
    PlugIn-Referenz 33 – 821
    Tipps und Tricks
    • Wenn Sie den Vintage-Modus wählen und einen extremen Wert für Threshold- 
    und DePlop-Einstellungen einstellen, erzielen Sie einen interessanten Effekt, bei 
    dem Material mit besonders betonten Einsätzen, z. B. Schlagzeug oder Blechblä-
    ser, »weicher« wird.
    • Wenn das Audiomaterial digitale Verzerrungen (Übersteuerungen oder »Clip-
    ping«) enthält, probieren Sie den DeClicker aus. Auch wenn er keine Wunder 
    vollbringen kann, wird die allgemeine »Härte«, die durch die Verzerrung entsteht, 
    etwas abgeschwächt.
    DePlop Dies ist ein spezielles Hochpassfilter, das auf Signale angewendet wird, 
    die unter 150 Hz liegen. Das Filter schneidet »Plopp-Geräusche« aus, 
    die manchmal nach dem Entfernen eines Klicks auftreten. Mit dem Reg-
    ler wird die Filterfrequenz angepasst (off - 150 Hz).
    Wenden Sie diese Funktion bei neueren Aufnahmen nur sehr vorsichtig 
    an, da ansonsten das Nutzsignal beschädigt werden könnte! Alte Auf-
    nahmen, die zumeist einen schmaleren Frequenzbereich verwenden, 
    lassen sich mit dieser Funktion hingegen sehr gut bearbeiten.
    Quality Hier können Sie die Qualität der Klick-Entfernung und der Wiederher-
    stellung des Audiomaterials festlegen, wobei »4« die höchste Qualitäts-
    einstellung ist. Das bedeutet jedoch auch, dass entsprechend mehr 
    Rechenleistung beansprucht wird.
    In manchen Situationen kann auch eine kleinere Qualitätsstufe ein bes-
    seres Ergebnis erzielen, z. B. wenn zwei Klickgeräusche schnell aufein-
    ander folgen oder wenn auf ein Klickgeräusch innerhalb eines ruhigen 
    Bereichs ein lauterer Bereich folgt.
    Mode Die Mode-Einstellungen beziehen sich auf verschiedenartiges Aus-
    gangsmaterial. Die Standard-Einstellung eignet sich für das meiste 
    Ausgangsmaterial. Probieren Sie zunächst diese Einstellung aus. Die 
    Vintage-Einstellung eignet sich für die Restaurierung alter Aufnahmen 
    (die nur einen begrenzten Anteil hoher Frequenzen enthalten). Die Mo-
    dern-Einstellung eignet sich für moderne Aufnahmen mit einem breiten 
    Frequenzbereich. Dieser Modus legt ein größeres Gewicht auf die Un-
    terscheidung zwischen Klickgeräuschen und anderen starken Impulsen, 
    wie sie in moderner Musik vorkommen.
    Bypass Wenn dieser Schalter eingeschaltet ist, wird der Effekt umgangen, so 
    dass Sie das mit dem DeClicker bearbeitete Material mit dem nicht be-
    arbeiteten Material vergleichen können. Parameter Beschreibung 
    						
    							WAVELAB
    33 – 822 PlugIn-Referenz
    DeNoiser
    Das DeNoiser-PlugIn ermöglicht eine Rauschunterdrückung ohne Ver-
    luste in der Klangqualität, d. h. es entfernt Breitbandrauschen aus Audio-
    material, ohne dabei einen »spektralen Fingerabdruck« zu hinterlassen. 
    Der Algorithmus des PlugIns identifiziert das Hintergrundrauschen und 
    gleicht bei eventuellen Veränderungen seine Einstellungen an. Das be-
    deutet, dass das Rauschen ohne Nebeneffekte gedämpft werden kann, 
    ohne dass dabei der Raumeindruck verlorengeht und das Endergebnis 
    »farblos« erscheint. Die verwendeten Methoden sind das Ergebnis einer 
    viele Jahre andauernden Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet.
    Zu den typischen Anwendungsbereichen für den DeNoiser gehört das 
    Entfernen von Störgeräuschen oder Erzeugen neuer Master von alten 
    Band- oder Vinylaufnahmen oder Live-Aufnahmen, die störende Neben-
    geräusche enthalten.
    Die Funktionsweise des DeNoiser-PlugIns
    Das Funktionsprinzip des DeNoisers basiert auf der so genannten spektra-
    len Subtraktion. Die Intensität aller Bereiche des Frequenzspektrums mit 
    einer Amplitude, die unterhalb der geschätzten Rauschobergrenze liegt, 
    wird mit Hilfe eines spektralen Expanders verringert. Das Rauschen wird 
    unterdrückt, ohne dass der Phasenverlauf des Signals verändert wird.
    In der folgenden Abbildung wird der Signalfluss dargestellt:
    Die durchgezogene Linie stellt das eigentliche Audiosignal dar und die gestrichelten 
    Linien zeigen Steuersignale an.
    Das Signal wird kontinuierlich vom ersten Modul in der Signalkette analy-
    siert, d. h. die Rauschobergrenze wird ständig per Schätzung festgelegt. 
    Dies reicht aus, wenn der Rauschpegel konstant ist oder sich nur lang-
    sam verändert. Wenn sich der Rauschpegel jedoch schnell verändert, 
    Rausch-
    unterdrückung
    Rausch-
    obergrenze 
    (Noisefloor)Umgebungs-
    analyse 
    (Ambience)Transienten-
    analyse 
    (Transience)
    Eingang Ausgang
    Pegel
    Rauschunterdrückung
    Umgebung 
    (Ambience) 
    						
    							WAVELAB
    PlugIn-Referenz 33 – 823
    kann mit Hilfe der Umgebungs- und Transientenanalyse die Rauschunter-
    drückung nachgeregelt werden. So bleibt bei Audiomaterial mit vielen 
    Transienten der lebhafte Charakter und die natürliche Umgebungsatmos-
    phäre erhalten.
    • Wenn Sie Audiomaterial mit dem DeNoiser bearbeiten, benötigt das PlugIn 
    etwas Zeit (weniger als eine Sekunde) für die Analyse des Materials und 
    zum Einstellen der internen Parameter.
    Da Sie diesen kurzen Kalibrierungszeitraum sicherlich nicht in das Endergebnis mit einbe-
    ziehen wollen, sollten Sie zunächst eine kurze Sequenz des Audiomaterials wiedergeben, 
    damit der DeNoiser an diesem Beispiel »lernen« kann, wo die Rauschobergrenze (Noise-
    floor) für dieses Material anzulegen ist, dann die Wiedergabe abbrechen und wieder ganz 
    von vorne anfangen. Intern wird sich der DeNoiser wieder an die Einstellungen »erinnern«.
    Die Noisefloor-Anzeige
    In der Anzeige links im DeNoiser-Fenster werden die Einstellungen vor-
    genommen. Sie enthält die folgenden drei Elemente:
    • Der dunkelgrüne Spektralgraph.
    Dieser Graph zeigt eine aktuelle Darstellung des Spektrums für das gerade wiedergege-
    bene Audiomaterial an. Auf der x-Achse wird die Frequenz (lineare Darstellung) und auf der 
    y-Achse die Amplitude, d. h. der Pegel, (in logarithmischer dB-Darstellung) angezeigt.
    • Die gelbe Linie.
    Sie gibt die spektrale Einschätzung der Rauschobergrenze (Noisefloor) wieder. Der Mittel-
    wert wird mit der Zahl unter der Anzeige angegeben.
    • Die hellgrüne Linie.
    Diese Linie gibt die Pegeleinstellung grafisch wieder.
    Die hellgrüne Pegellinie sollte so eingestellt werden, dass sie geringfügig 
    oberhalb der gelben Linie liegt, die die Rauschobergrenze angibt. Mit 
    Hilfe der dunkelgrünen Spektralanzeige können Sie die Feineinstellung 
    für die Pegeleinstellung vornehmen, damit auch wirklich nur das Rau-
    schen und keine Signalkomponenten gelöscht werden (im Idealfall sollte 
    sich die hellgrüne Linie zwischen der gelben Linie und der dunkelgrünen 
    Spektralanzeige befinden). 
    						
    							WAVELAB
    33 – 824 PlugIn-Referenz
    Parameter
    Parameter Beschreibung
    Freeze Wenn Sie diesen Schalter einschalten, wird der fortwährende Berech-
    nungsvorgang, mit dem der DeNoiser ständig den aktuellen Rauschpe-
    gel feststellt, »eingefroren«. Der durchschnittliche Rauschpegelwert ist 
    in der Anzeige zur Linken des Freeze-Schalters abzulesen.
    Reduction Mit diesem Parameter wird die Rauschunterdrückung eingestellt. Je 
    niedriger dieser Wert, desto mehr Rauschen wird entfernt. Das Ender-
    gebnis hängt außerdem vom Ambience- (Umgebungs-) Parameter so-
    wie von der automatischen Umgebungs- und Transientenanalyse des 
    Originalmaterials ab, die bereits beschrieben wurde.
    Ambience Mit diesem Parameter stellen Sie das Gleichgewicht zwischen der 
    Rauschunterdrückung und dem Anteil der natürlichen Atmosphäre der 
    Umgebung ein, die nötig ist, um ein möglichst natürliches Ergebnis zu 
    erzielen. Mit einer niedrigen Ambience-Einstellung kann sich der Klang 
    etwas leblos und steril anhören. Ein hoher Wert hingegen bewahrt den 
    Charakter des Klangs in seiner natürlichen Umgebung, allerdings lässt 
    die Rauschunterdrückung dabei nach.
    Offset Dieser Parameter dient als Schwellenwert für den Gesamtpegel, bei 
    dem die Rauschunterdrückung durchgeführt wird.Eine optimale 
    Rauschunterdrückung mit minimaler Klangverfälschung erreichen Sie, 
    wenn der Parameter so eingestellt ist, dass der Wert geringfügig über 
    dem Wert für die Rauschobergrenze liegt. Als Orientierungshilfe wird 
    der Pegelwert als hellgrüne Linie in der Spektralanzeige dargestellt, 
    während die Rauschobergrenze mit einer gelben Linie angezeigt wird.
    A/B/Store Diese Schalter werden im nächsten Abschnitt unter der Tabelle be-
    schrieben. 
    Classic Wenn dieser Schalter eingeschaltet ist, wird eine weniger leistungsin-
    tensive Version des DeNoiser-Algorithmus verwendet. Schalten Sie den 
    Classic-Modus ein, um Rechenleistung zu sparen. Um optimale Ergeb-
    nisse bei der Rauschunterdrückung zu erzielen, sollten Sie den Classic-
    Modus jedoch ausschalten.
    Bypass Wenn dieser Schalter eingeschaltet ist, durchläuft das Signal das 
    PlugIn und wird dabei nicht verändert. Mit Hilfe dieses Schalters können 
    Sie sich das unbearbeitete und das bearbeitete Signal anhören und 
    beide vergleichen. Hinweis: Die Analyse wird auf jeden Fall vorgenom-
    men, auch wenn der Bypass-Schalter eingeschaltet ist. So können Sie 
    sich auch dann die Rauschobergrenze, das Spektrum und den Pegel 
    anzeigen lassen. 
    						
    							WAVELAB
    PlugIn-Referenz 33 – 825
    Die A/B-Schalter
    Mit den A/B-Schaltern können Sie schnell zwischen zwei verschiedenen 
    DeNoiser-Voreinstellungen hin- und herschalten und so verschiedene 
    Konfigurationen ausprobieren und vergleichen. Diese Funktion können 
    Sie auch dann verwenden, wenn Sie auf verschiedene Bereiche des 
    Audiomaterials unterschiedliche Einstellungen anwenden wollen.
    Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Stellen Sie die gewünschten Werte für Einstellung A ein.
    2.Klicken Sie zunächst auf [Store] und danach auf [A]. 
    3.Stellen Sie die gewünschten Werte für Einstellung B ein.
    4.Klicken Sie zunächst auf [Store] und danach auf [B].
    Jetzt haben Sie zwei Voreinstellungen gespeichert und können zwischen beiden umschal-
    ten, indem Sie auf [A] oder [B] klicken.
    Ducker
    Der Ducker-Effekt ist ein spezielles VST-PlugIn, das nur als Clip-Effekt in 
    der Audiomontage verwendet werden kann.
    Dieses PlugIn verwendet die Funktion »Ausgang nur zur oberen Spur« 
    bzw. »Ausgang zum Masterbereich und zur oberen Spur«, die Sie im 
    Spur-Kontextmenü finden. Mit dem Ducker-PlugIn können Sie die Laut-
    stärke von auf einer Spur befindlichen Clips steuern (modulieren), wenn 
    ein anderes Signal auf der darunter liegenden Spur vorhanden ist. Ange-
    nommen Sie haben eine Spur mit Musik und Sie möchten zu diesem Clip 
    ein Voice-Over hinzufügen. Platzieren Sie zuerst den Musik-Clip auf Spur 
    1, fügen Sie eine Effektschnittstelle zum Clip hinzu und wählen Sie das 
    Ducker-PlugIn aus. Platzieren Sie dann den/die Voice-Over-Clip(s) auf 
    Spur 2. Wählen Sie im Spur-Kontextmenü (für Spur 2) die Option »Aus-
    gang zum Masterbereich und zur oberen Spur«. Das Signal von Spur 2 
    wird sowohl an den Masterbereich als auch an das Ducker-PlugIn auf 
    Spur 1 weitergeleitet. Die Lautstärke des Clips auf Spur 1 wird nun auto-
    matisch jedesmal vom Ducker-PlugIn verringert, wenn auf Spur 2 ein Sig- 
    						
    							WAVELAB
    33 – 826 PlugIn-Referenz
    nal vorhanden ist (in diesem Beispiel die Voice-Over), und automatisch 
    wieder erhöht, wenn das Signal stoppt. Beachten Sie, dass Sie sowohl 
    für die modulierende als auch für die obere Spur Mono- oder Stereospu-
    ren verwenden können.
    Externalizer
    Der Externalizer ist ein PlugIn für das Mithören über Kopfhörer. Er verbes-
    sert den Klang und den Raumeindruck, indem er die Wirkung zweier virtu-
    eller Lautsprecher in idealer Hörposition simuliert. Wenn Sie Musik über 
    Kopfhörer hören, tritt häufig ein Phänomen auf, das als »Tonquelle im Kopf« 
    bekannt ist. Damit ist gemeint, dass jede Tonquelle auf einer gedachten 
    Linie zwischen den Ohren innerhalb des Kopfes zu liegen scheint. Da sich 
    hier aber normalerweise keine Tonquelle befinden würde, klingt das Ergeb-
    nis unnatürlich. Es geht aber auch anders! Jeder, der schon einmal binau-
    rale Aufnahmen gehört hat, die mit einer »Kopfattrappe« und zwei Mikrofo-
    Parameter Beschreibung
    Threshold Mit diesem Parameter wird der Schwellenwert des Signalpegels festge-
    legt, bei dem das Ducker-PlugIn ausgelöst wird. Immer wenn der Pegel 
    der Clips auf der modulierenden Spur den Schwellenwert überschrei-
    tet, wird der Pegel eines Clips auf der oberen Spur verringert.
    Damping Mit diesem Parameter wird festgelegt, um welchen Betrag der Pegel 
    des Clips auf der oberen Spur verringert wird.
    Fall Time Mit diesem Parameter wird die Zeit festgelegt, die benötigt wird, um 
    den Pegel von 0dB auf den für den Damping-Parameter eingestellten 
    Wert zu verringern.
    Hold Time Wenn das modulierende Signal unter den festgelegten Schwellenwert 
    absinkt, wird durch diese Einstellung festgelegt, wie lange der redu-
    zierte Pegel gehalten wird, bevor er wieder beginnt, auf den normalen 
    Pegel anzusteigen.
    Rise Time Mit diesem Parameter wird die Zeit festgelegt, die benötigt wird, bis der 
    verringerte Pegel wieder den normalen Pegel erreicht hat, wenn das 
    modulierende Signal unter den festgelegten Schwellenwert absinkt 
    (nach der »Hold Time«).
    Mix Mode Wenn dieser Parameter eingeschaltet ist, wird vom Ducker-PlugIn ein 
    Mix der beiden Spuren ausgegeben. Dies ist nur sinnvoll, wenn die Op-
    tion »Ausgang nur zur oberen Spur« für die modulierende Spur ausge-
    wählt wurde. Dann kann diese Funktion verwendet werden, um mehrere 
    Clips dieselbe PlugIn-Kette durchlaufen zu lassen, vorausgesetzt dass 
    auf der oberen Spur noch weitere PlugIns hinter dem Ducker ausge-
    wählt wurden. Beachten Sie, dass der Ausgabe-Mix von der oberen 
    Spur gesteuert wird, d. h. wenn auf der oberen Spur kein Clip gespielt 
    wird, dann ist auch kein Ausgangssignal vorhanden. 
    						
    							WAVELAB
    PlugIn-Referenz 33 – 827
    nen aufgenommen werden, wird dies bestätigen und das transparente, na-
    türliche Hörerlebnis noch lange in Erinnerung behalten. Der Externalizer von 
    Steinberg ermöglicht dies mit jedem Audiomaterial, indem der Effekt von 
    zwei virtuellen Lautsprechern in idealer Position nachgestellt wird. So wird 
    jede Aufnahme, die Sie über Kopfhörer hören, zu einem wahren Vergnügen. 
    Da das Externalizer-Fenster nur über ein Steuerelement verfügt, ist es ein-
    fach zu bedienen:
    Hören Sie sich eine Stereoaufnahme über Kopfhörer an, und stellen Sie 
    den Klang mit dem Regler so ein, wie er Ihnen am besten gefällt. Wenn 
    Sie den Schieberegler nach oben bewegen, dann bewegen Sie die virtu-
    ellen Kopfhörer allmählich auseinander und weiter von Ihrem Kopf weg.
    MultiBand Compressor
    Hierbei handelt es sich um einen sehr hochwertigen Multibandkompres-
    sor, der besonders geeignet ist für das professionelle Mastering. Mit die-
    sem Kompressor kann ein Signal in bis zu fünf Frequenzbänder eingeteilt 
    werden, wobei jedes Band über eigene, frei einstellbare Kompressorpa-
    rameter verfügt.
    Das Fenster des MultiBand Compressor ist in zwei Hauptbereiche einge-
    teilt: den Editor »Frequency Bands« und den Characteristic-Editor. Sie 
    können den Pegel, die Breite und die Kompressoreigenschaften für jedes 
    Frequenzband mit Hilfe der verschiedenen Steuerelemente einstellen.
    Der Editor »Frequency Bands«
    In diesem Editor können Sie die Breite der Frequenzbänder sowie ihren 
    jeweiligen Pegel vor der Kompression einstellen. Auf der horizontalen 
    Achse im Editor »Frequency Bands« wird die Frequenz angezeigt. Der 
    maximale Wert auf dieser Achse entspricht der halben Samplerate der 
    verwendeten Audiodatei. Auf der vertikalen Achse wird die Pegeleinstel-
    lung (in dB) jedes Frequenzbands angezeigt.
    •Durch Ziehen an den unteren rautenförmigen Griffen können Sie die 
    Grenzfrequenzen der einzelnen Frequenzbänder einstellen.
    Ziehen Sie den äußeren linken oder rechten Grenzfrequenzgriff zur Mitte des Fensters, um 
    ein Frequenzband hinzuzufügen. Das neue Frequenzband wird automatisch angezeigt 
    (wenn Sie weniger als fünf aktive Frequenzbänder haben). Ziehen Sie den zweiten Griff von 
    links bzw. den zweiten Griff von rechts aus dem Fenster nach links bzw. rechts heraus, um 
    ein Frequenzband zu entfernen.
    Halten Sie die [Umschalttaste] gedrückt und klicken Sie auf die Grenzfrequenzmitte, um 
    alle Frequenzbänder auf dieselbe Bandbreite (in Oktaven) zu setzen. Die genaue Band-
    breite hängt von der Anzahl der verwendeten Frequenzbänder ab. 
    						
    							WAVELAB
    33 – 828 PlugIn-Referenz
    •Wenn Sie die rautenförmigen Griffe verwenden, die sich auf den 
    Frequenzbändern befinden, können Sie die Eingangsverstärkung vor der 
    Kompression um +/-12  dB drosseln oder erhöhen.
    Halten Sie die [Umschalttaste] gedrückt und klicken Sie auf den entsprechenden Griff, um 
    den Pegel auf 0 dB zurückzusetzen.
    Halten Sie die [Strg]-Taste gedrückt und verschieben Sie einen Regler, 
    um die Werte in kleineren Schritten zu verändern.
    Der Characteristic-Editor
    Sie können die Kompressoreigenschaften einstellen, indem Sie im Cha-
    racteristic-Editor Knickpunkte hinzufügen und die Kennlinie ändern. Bevor 
    Sie mit der Bearbeitung im Characteristic-Editor beginnen, müssen Sie 
    das Frequenzband, das Sie bearbeiten möchten, auswählen. Klicken Sie 
    dazu im Editor »Frequency Bands« auf ein Frequenzband. 
    Das zur Bearbeitung ausgewählte Frequenzband wird im Editor »Fre-
    quency Bands« und im Characteristic-Editor hervorgehoben dargestellt. 
    Wenn Sie ein anderes Frequenzband auswählen, wird die Kurve des zu-
    letzt bearbeiteten Frequenzbands weiterhin im Characteristic-Editor an-
    gezeigt, ist jedoch nicht mehr hervorgehoben. Sie können diese Kurve 
    erst wieder bearbeiten, wenn Sie das Band erneut auswählen.
    Um die Kurve für das ausgewählte Frequenzband zu bearbeiten, können 
    Sie Knickpunkte im Characteristic-Editor hinzufügen und anpassen.
    • Klicken Sie auf eine beliebige Stelle der Linie, um einen Knickpunkt hinzuzufügen.
    • Klicken Sie mit gedrückter [Umschalttaste] auf einen Knickpunkt, um ihn zu 
    löschen.
    • Der erste Knickpunkt, der von der Diagonale abweicht, ist der Schwellenwert-
    punkt. 
    • Wenn die Kennlinie nach unten abknickt (in den Bereich unterhalb der diagonalen 
    Eingangs-/Ausgangslinie), wird eine Reduzierung des Pegels (Kompressor) 
    durchgeführt. Bei der Kompression hat das Signal einen geringeren Ausgangs- 
    als Eingangspegel.
    • Wenn die Kennlinie nach oben abknickt (in den Bereich oberhalb der diagonalen 
    Eingangs-/Ausgangslinie), wird eine Expansion durchgeführt. Bei der Expansion 
    hat das Signal einen höheren Ausgangs- als Eingangspegel. 
    						
    							WAVELAB
    PlugIn-Referenz 33 – 829
    Zusätzliche Parameter
    NaturalVerb
    NaturalVerb ist ein hochwertiger Halleffekt, der dem Klang »Räumlichkeit« 
    verleiht. Neben den Standardparametern »Size« und »Decay« verfügt Na-
    turalVerb auch über Hoch- und Tiefpassfilter und ein Gate für »Gated Re-
    verbs« (abgeschnittenen Hall).
    Wenn Sie die Werte der Parameter ändern möchten, ziehen Sie entwe-
    der die Regler nach oben oder unten oder klicken Sie, um die Position 
    des Schiebereglers auf der Reglerbahn festzulegen. Wenn Sie die [Um-
    schalttaste] gedrückt halten, können Sie die Parameter mit einer höheren 
    Genauigkeit einstellen. Wenn Sie die [Strg]-Taste gedrückt halten und in 
    einen Reglerbereich klicken, wird der entsprechende Regler auf seinen 
    Standardwert zurückgesetzt.
    Parameter Beschreibung
    Solo-Schalter Der Solo-Schalter befindet sich über dem Editor »Frequency Bands«. 
    Schalten Sie ihn ein, um einzelne Frequenzbänder wiedergeben zu las-
    sen. Diese Funktion ist beim Einstellen von Bandbreiten und Kompresso-
    reigenschaften hilfreich. Wenn Sie bei eingeschaltetem Solo-Schalter ein 
    anderes Frequenzband auswählen möchten, klicken Sie auf die Stelle im 
    Editor, an der sich das zurzeit nicht angezeigte Frequenzband befindet.
    Compressor-
    ModusIm Classic-Modus arbeitet der Kompressor wie gewohnt mit festen Wer-
    ten für Attack und Release. Im Complex-Modus wird die Kompression ab-
    hängig vom Programm geregelt. Dabei werden automatisch die für das 
    jeweilige Audiomaterial optimalen Werte eingestellt.
    Output Mit dem Output-Drehregler steuern Sie den gesamten Ausgangspegel, 
    den der MultiBand Compressor an WaveLab weiterleitet. Der verfügbare 
    Bereich liegt bei +/- 12 dB. Wenn Sie die SoftClip-Funktion eingeschal-
    tet haben (siehe unten), können Sie mit dem Output-Drehregler die Inten-
    sität der »sanften« Übersteuerung regulieren. 
    Soft Clip Die SoftClip-Funktion wird im allerletzten Abschnitt des Signalpfads an-
    gewandt, direkt nach dem Output-Drehregler. Wenn diese Funktion ein-
    geschaltet ist, liegt der Ausgangspegel zu WaveLab nie über 0 dB. Dabei 
    wird das Signal »sanft« übersteuert und es werden Obertöne erzeugt, die 
    dem Audiomaterial einen warmen, sonoren Charakter verleihen. 
    						
    							WAVELAB
    33 – 830 PlugIn-Referenz
    Wenn Sie auf das Logo klicken, wird ein Diagramm der Signalkette ange-
    zeigt. Die folgenden Parameter sind verfügbar:
    Parameter Beschreibung
    Pre-Delay Mit diesem Parameter wird die Startzeit der ersten »Frühen Reflexion«, d. h. 
    wie der Klang im simulierten Raum von den Wänden zurückgeworfen wird, 
    bestimmt. Der Wertebereich liegt zwischen 0-100 Millisekunden. Je nied-
    riger dieser Wert ist, um so früher ist die erste Reflexion hörbar.
    HPF Dies ist ein Hochpassfilter, das nur das Effektsignal, aber nicht das Origi-
    nalaudiosignal beeinflusst. Ein Hochpassfilter lässt hochfrequente Signale 
    passieren und beschneidet die tiefen. Mit diesem Regler können Sie die 
    Frequenz für das Filter einstellen, so dass nur Signale oberhalb des einge-
    stellten Werts hörbar sind.
    LPF Dies ist ein Tiefpassfilter, das nur das Effektsignal, aber nicht das Origi-
    nalaudiosignal beeinflusst. Ein Tiefpassfilter lässt tieffrequente Signale 
    passieren und beschneidet die hohen. Mit diesem Regler können Sie die 
    Frequenz für das Filter einstellen, so dass nur Signale unterhalb des einge-
    stellten Werts hörbar sind.
    Size Diese Einstellung bestimmt die »Größe« des simulierten Raums und damit 
    die Tiefe des Halls. Der Wertebereich liegt zwischen 1-30. Je höher der 
    angegebene Wert ist, um so größer ist der simulierte Hallraum.
    Decay Mit diesem Parameter wird die Dauer der Ausklingphase bestimmt. Der 
    Wertebereich liegt zwischen 26 Millisekunden und 11,63 Sekunden.
    Damping Mit diesem Parameter können Sie die hohen Frequenzen des Halls dämp-
    fen, so dass ein weicherer, wärmerer Klang erzeugt wird. Je höher der 
    Wert ist, um so mehr werden die hohen Frequenzen gedämpft.
    Stereo Mix Mit diesem Parameter wird das Verhältnis des Reverb-Signals zwischen 
    rechtem und linken Kanal an den Eingängen zu NaturalVerb festgelegt. Der 
    Wertebereich liegt zwischen 0 - 100 %. Wenn hier »0« eingestellt ist, sind 
    die Reverb-Signale für beide Kanäle voneinander vollständig unabhängig 
    (Standard). Wenn »100« eingestellt ist, werden die Reverb-Signale für 
    beide Signale zu gleichen Teilen miteinander gemischt (50/50). Die Ein-
    stellungen zwischen 1 und 99 % bedeuten, dass das jeweilige Kanalsignal 
    den eingestellten Prozentwert des Signals des anderen Kanals enthält. 
    Wet/Dry Mit diesem Parameter wird das Verhältnis zwischen Effektsignal (Wet) und 
    dem nicht bearbeiteten Originalaudiosignal (Dry) festgelegt. Wenn sich 
    der Regler in der mittleren Position befindet (Standard), ist das Verhältnis 
    ausgeglichen. Bei höheren Werten herrscht das Originalsignal vor, bei 
    niedrigeren Werten das Effektsignal.
    Sensitivity Mit diesem Parameter wird festgelegt, wie schnell das Gate geöffnet wird, 
    um das Signal, durch das es ausgelöst wird, durchzulassen. Der Wertebe-
    reich liegt zwischen 1-100 Millisekunden. Damit diese Einstellung wirksam 
    ist, muss der Gate-Schalter eingeschaltet sein (On-Position). 
    						
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