Steinberg WaveLab Operation Manual German Version
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WAVELAB Der Spektrum-Editor 11 – 271 Der Spektrum-Darstellungsmodus kann auf zwei Arten ausgewählt werden: •Klicken Sie auf den Pfeilschalter in der unteren rechten Ecke der Haupt- ansicht und wählen Sie im Einblendmenü die Spektrum-Option. •Wählen Sie in der Werkzeuge-Kontrollleiste das Werkzeug »Spektrum- Auswahl« aus. Dadurch wird automatisch der Spektrum-Darstellungsmodus ausgewählt und der Dialog »Spektrum-Editor« geöffnet. Bei der Spektrum-Darstellung handelt es sich um ein »Spektrogramm«, bei dem auf der vertikalen Achse das Frequenzspektrum an der entsprechen- den Zeitposition dargestellt wird. Dabei werden die tiefen Frequenzen ganz unten und die hohen Frequenzen ganz oben angezeigt.
WAVELAB 11 – 272 Der Spektrum-Editor Die Intensität bzw. der Frequenzpegel wird entweder in Farbe, von rot (höchste Intensität) nach violett/schwarz (geringste Intensität), oder schwarz-weiß dargestellt (je nachdem, welche Einstellungen Sie im Dia- log »Spektrum-Optionen« vorgenommen haben, siehe unten). Es ist etwas schwierig die Darstellung des »Spektrogramm« zu verstehen, aber die Mühe lohnt sich durchaus. •Die vertikale Achse zeigt den Frequenzbereich für das Spektrum (in Hz) an. •Die Statuszeile zeigt die exakten Zeit-/Frequenzpositionen des Maus- zeigers an. •Die Auswahl- und Bearbeitungsoptionen funktionieren wie in der Wave- Darstellung. Das Stift-Werkzeug ist hier allerdings nicht verfügbar.
WAVELAB Der Spektrum-Editor 11 – 273 Die Spektrum-Optionen Im Dialog »Spektrum-Optionen« können Sie festlegen, wie das Frequenz- spektrum dargestellt werden soll. •Klicken Sie auf den Pfeilschalter in der unteren rechten Ecke der Haupt- ansicht und wählen Sie im Einblendmenü den Befehl »Optionen für Spek- trum…«, um den Dialog zu öffnen. Der Dialog enthält folgende Einstellungen: Option Beschreibung Stil Hier können Sie festlegen, ob das Spektrum in Farbe oder in Graustufen dargestellt werden soll. Logarithmische FrequenzskalaWenn diese Option eingeschaltet ist, werden die einzelnen Oktaven des Frequenzspektrums gleichmäßig auf der vertikalen Achse verteilt. Der lineare Modus (wenn die Option »Logarithmische Frequenzskala« nicht eingeschal- tet ist) eignet sich jedoch oft besser für Spektrogramme. Das liegt daran, dass sich die für die Sound-Restauration »interessanten« Frequenzen oft am höheren Ende des Spektrums befinden, und dass die höheren Frequenzen im linearen Modus über einen größeren Bereich dargestellt werden. Bereich Frequenzen, die sich unterhalb des hier eingestellten Pegels befinden, wer- den nicht im Spektrogramm dargestellt. Wenn Sie hier niedrige Werte wäh- len, werden nur die Frequenzen mit einer hohen Pegelintensität dargestellt. So können Sie sich auf den hörbaren Teil des Spektrums konzentrieren. Audioverstär- kung für AnalyseHier können Sie eine Verstärkung für die Analyse einstellen (das Audiomate- rial wird dadurch nicht verändert). So können Sie leicht Artefakte mit niedri- gen Pegeln auffinden. Auflösung Mit dieser Einstellung können Sie den Umfang der Frequenzanalyse (FFT) bestimmen. Bei dieser Analyse wird das Spektrum von mehreren Audio- Samples berechnet. Sie können die Anzahl der analysierten Samples ein- stellen. Je höher der hier eingestellte Wert, desto mehr Frequenzen werden analysiert, aber desto zeitlich ungenauer. Die Zeit- und Frequenzauflösung wird zusammen mit dem Umfang der Frequenzanalyse im Menü angezeigt.
WAVELAB 11 – 274 Der Spektrum-Editor Festlegen eines Bereichs Alle Funktionen des Spektrum-Editors werden auf einen (oder von einem, wenn »Masterbereich verwenden« gewählt wurde) ausgewählten Bereich angewandt. Ein im Spektrum-Editor eingestellter Bereich umfasst einen Zeitraum (horizontale Achse) und einen Frequenzbereich (vertikale Achse). Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie sich sicher sein, auf welchen zeitlichen Bereich Sie die Funktionen des Spektrum-Editors anwenden möchten. Vergrößern Sie die Dastellung so, dass dieser Bereich gut sicht- bar ist, und setzen Sie ggf. Bereichsmarker. So haben Sie einen besseren Überblick über den zu bearbeitenden Bereich. Darüber hinaus beschleunigt dies auch den Bildaufbau (z. B. beim Verändern des horizontalen Vergröße- rungsfaktors), der im Spektrum-Darstellungsmodus, insbesondere bei lan- gen Audiosegmenten, etwas Zeit in Anspruch nimmt. Gehen Sie folgendermaßen vor, um einen Bereich festzulegen: 1.Wählen Sie das Werkzeug »Spektrum-Auswahl« aus. Der Spektrum-Darstellungsmodus wird aufgerufen (falls dieser nicht bereits ausgewählt war) und der Dialog »Spektrum-Editor« wird geöffnet. • Der Dialog »Spektrum-Editor« ist ein nicht gebundener Dialog, der immer geöffnet wird, wenn Sie das Werkzeug »Spektrum-Auswahl« auswählen. Da die aktuellen Einstellungen im Dialog nicht für Bereiche relevant sind, können Sie den Dialog minimieren bzw. verschieben. 2.Legen Sie einen Bereich fest, indem Sie mit der Maus in der Spektrum- Darstellung ein Auswahlrechteck aufziehen. Die Höhe und die vertikale Position des Rechtecks bestimmen den Frequenzbereich und die horizontale Achse bestimmt den Zeitraum.
WAVELAB Der Spektrum-Editor 11 – 275 •Wenn Sie einen Bereich in einem Kanal einer Stereodatei festlegen, wird im jeweils anderen Kanal automatisch ein »gespiegelter« Bereich erzeugt. Wenn Sie den Bereich nur in einem Kanal festlegen möchten, halten Sie beim Aufziehen des Auswahlrechtecks die [Umschalttaste]gedrückt. •Wenn Sie die Maus über einen festgelegten Bereich bewegen, zeigt ein Tooltip die Werte des aktuellen Frequenzbereichs in Hz und die des Zeit- bereichs in Sekunden/Millisekunden an. Wenn Sie die Option »Chirurgischer Eingriff (Offline)« verwenden möchten, darf der Be- reich nicht länger als 10 Sekunden sein. •Wenn Sie die Auswahl eines Bereichs wieder aufheben möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste in die Darstellung und wählen Sie im Kon- textmenü »Spektrum bearbeiten« den Befehl »Auswahl aufheben«. •Wenn Sie einen ausgewählten Bereich verschieben möchten, klicken Sie in den Bereich und ziehen Sie ihn. Wenn Sie die [Umschalttaste] gedrückt halten, können Sie den Bereich nur in horizontale Richtung verschieben und der ausgewählte Frequenzbereich wird beibehalten. Wenn Sie die [Strg]-Taste und die [Umschalttaste] gedrückt halten, können Sie den Bereich nur in vertikale Richtung verschieben und der ausgewählte Zeitbereich wird beibehalten. •Wenn Sie die Größe des Bereichs verändern möchten, führen Sie den Mauszeiger über die Bereichsgrenzen (ein Doppelpfeil wird angezeigt), klicken und ziehen Sie. Im Kontextmenü finden Sie noch weitere Optionen zum Einstellen von Bereichen – eine Be- schreibung dieser Optionen finden Sie unter »Das Kontextmenü »Spektrum bearbeiten«« auf Seite 287). Wenn Sie einen Bereich festgelegt haben, können Sie ihn separat bearbei- ten, indem Sie entweder die Option »Chirurgischer Eingriff (Offline)« (siehe unten), oder »Masterbereich verwenden« auswählen (siehe »Masterbereich verwenden« auf Seite 284).
WAVELAB 11 – 276 Der Spektrum-Editor Die Option »Chirurgischer Eingriff (Offline)« Die Option »Chirurgischer Eingriff (Offline)« ermöglicht die Offline-Bear- beitung kurzer Bereiche (bis zu 10 Sekunden). Diese Art der Bearbeitung wird hauptsächlich dazu verwendet, unerwünschte Artefakte im Audioma- terial zu verringern, entfernen oder zu ersetzen. Mit dieser Methode kön- nen Sie sehr präzise arbeiten. Wie bei allen Bearbeitungen mit dem Dialog »Spektrum-Editor« müssen Sie zunächst einen Zeit-/Frequenzbereich festlegen, bevor Sie einen der beiden Modi auswählen können: •Filtern. Siehe unten. •Kopieren. Hier können Sie einen Spektrumbereich kopieren und ihn auf einen anderen Bereich an- wenden, siehe »Kopieren« auf Seite 279. Filtern Im Filtern-Bereich können Sie einen ausgewählten Bereich auf verschie- dene Arten filtern. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie das Werkzeug »Spektrum-Auswahl« aus, so dass der Dialog »Spektrum-Editor« geöffnet wird. 2.Legen Sie einen Bereich in der Spektrum-Darstellung fest. Stellen Sie sicher, dass der Bereich nicht mehr als 10 Sekunden umfasst. 3.Schalten Sie im Dialog »Spektrum-Editor« die Option »Chirurgischer Ein- griff (Offline)« ein. 4.Wenn Sie auf »Ausführen« klicken, wird entsprechend der eingestellten Parameter gefiltert. Die Filter-Einstellungen werden im Folgenden beschrieben.
WAVELAB Der Spektrum-Editor 11 – 277 Allgemeine Filter-Parameter Im Filtern-Bereich finden Sie zwei Einblendmenüs. Im oberen Einblend- menü können Sie die Art der Filterbearbeitung auswählen, im unteren den Filtertyp (nur bei bestimmten Filterbearbeitungen verfügbar). Darüber hin- aus können Sie die Verstärkung (d. h. den Dämpfungsgrad) sowie die Fil- ter-Flankensteilheit festlegen. Die Filter-Flankensteilheit bestimmt, wie stark oder schnell die Frequenzen oberhalb oder unterhalb eines bestimmten Punktes gedämpft werden. Sie wird in dB pro Oktave festgelegt, wobei höhere Werte ein steileres Filter bedeuten. WaveLab arbeitet mit hochwertigen linearphasigen Filtern, die eine »unendliche« Filter-Flankensteilheit (>1000dB/Oktave) ermöglichen. Der Parameter »Filter-Flankensteilheit« erzeugt ein Crossfade zwischen dem bearbeiteten Teil und dem unbearbeiteten Teil. Wenn Sie hier einen niedrigen Wert einstellen, enthält der ausgewählte Bereich einen großen Teil des unbearbeiteten Signals an den Frequenzgrenzen. Mit dem Parameter »Crossfade-Zeit« legen Sie die Länge des Crossfa- des fest (in dem das bearbeitete Signal mit dem unbearbeiteten Signal gemischt wird). Für das Filtern stehen Ihnen folgende Bearbeitungsoptionen im Dialog »Spektrum-Editor« zur Verfügung: Dämpfen Mit dieser Option dämpfen Sie den Pegel eines Bereichs. Der Verstärkung- Parameter legt den Pegel der Dämpfung fest. (Sie können die Frequenzen des Bereichs natürlich auch verstärken, auch wenn dies seltener zum Ein- satz kommt.) Für die Dämpfung stehen Ihnen drei Filtertypen zur Verfügung: •Bandpass-Filter Alle Frequenzen des Bereichs werden gleichermaßen gedämpft. Verstärkung dB Frequenzen Filter-Flankensteilheit
WAVELAB 11 – 278 Der Spektrum-Editor •Tiefpass-Filter Höhere Frequenzen des Bereichs werden stärker gedämpft. •Hochpass-Filter Niedrigere Frequenzen des Bereichs werden stärker gedämpft. Bei Tiefpass- und Hochpass-Filtern werden normalerweise geringe Filter- Flankensteilheiten verwendet (zwischen 6 und 18 dB). Spitzenpegel verwischen Mit dieser Filterbearbeitungsoption wird der Bereich analysiert, um die Frequenzen mit dem höchsten Pegel aufzufinden. Der Pegel dieser Fre- quenzen wird entsprechend des eingestellten Verstärkungswertes ge- dämpft (oder verstärkt). Wenn die Verstärkung negativ ist, werden diese Frequenzen »verwischt« und verschwinden im Mix. Der Sinn des Filters ist es, die lautesten Frequenzen zu verdecken (z. B. um plötzlich auftretende und unerwünschte Geräusche, z. B. akustisches Feedback, aus dem Au- diomaterial zu entfernen). In den meisten Fällen sollten Sie bei dieser Filterbearbeitungsoption die Unendlich-Option eingeschaltet lassen (Standardeinstellung). Sie kön- nen die Filter-Flankensteilheit allerdings auch manuell einstellen. Die Fil- tertyp-Optionen sind in diesem Modus nicht verfügbar. Dispersion Hierbei handelt es sich um ein spezielles Filter, das die Dynamik und die Tonhöhe des Bereichs »verteilt«, ohne den tatsächlichen Frequenzinhalt zu verändern. So können Sie insbesondere bei niedrigeren Frequenzen das ursprüngliche Signal verdecken, ohne das durchschnittliche Frequenz- spektrum zu verändern. In den meisten Fällen sollten Sie bei dieser Filterbearbeitungsoption die Unendlich-Option eingeschaltet lassen (Standardeinstellung). Sie kön- nen die Filter-Flankensteilheit allerdings auch manuell einstellen. Die Fil- tertyp-Optionen sind in diesem Modus nicht verfügbar. Sie können die Dispersion auch für Spezialeffekte verwenden, da diese Option den Klang auf sehr eigenwillige Weise verändern kann.
WAVELAB Der Spektrum-Editor 11 – 279 Fade-Out Für diese Bearbeitungsoption können Sie einen der drei Filtertypen aus- wählen (Bandpass-/Tiefpass-/Hochpass-Filter). Die Frequenzen des Be- reichs werden nach und nach entlang der Zeitachse gefiltert (von null an der linken Bereichsgrenze bis zum Maximalwert – den Sie mit dem Ver- stärkung-Parameter einstellen – an der rechten Bereichsgrenze). Damit können Sie Frequenzen eines Bereichs nach und nach entfernen. Fade-In Wie oben, nur umgekehrt. Fade-Out, dann Fade-In Dies ist eine Kombination aus den beiden vorherigen Optionen. Es wird bis zur Mitte des Bereichs nach und nach ausgeblendet und dann wieder eingeblendet. Die Option »Fade-In, dann Fade-Out« funktioniert genau umgekehrt. Wiedergabe-Preroll/Postroll Mit diesen Parametern können Sie eine Preroll- und eine Postroll-Zeit für die Wiedergabe des ausgewählten Bereichs festlegen. Wenn die Werte auf null gesetzt sind, funktionieren die Transportfunktionen wie gewohnt. Kopieren Der Kopieren-Bereich ermöglicht Ihnen die Restauration von Audiomate- rial. Legen Sie dafür zunächst Bereiche für Quelle und Ziel fest und kopie- ren Sie dann das Audiomaterial aus dem Quell- in den Zielbereich. Beachten Sie dabei Folgendes: •Die beiden Bereiche müssen die gleiche Länge und den gleichen Fre- quenzbereich haben. Beide Bereiche müssen also gleich groß sein. •Die beiden Bereiche müssen aus derselben Audiodatei stammen. •Die Filter-Flankensteilheit sollte auf einen hohen Wert eingestellt bzw. die Unendlich-Option sollte eingeschaltet sein.
WAVELAB 11 – 280 Der Spektrum-Editor Diese Option erlaubt es Ihnen, unerwünschte Geräusche aus dem Audio- material zu entfernen. Wir empfehlen eine der zwei folgenden Vorgehens- weisen: •Sie können eine Quelle festlegen, die sich zeitlich unmittelbar vor bzw. nach dem zu entfernenden Audiomaterial befindet. Die Quelle enthält vermutlich ein sehr ähnliches Frequenzspektrum wie das Ziel mit dem zu entfernenden Artefakt. So können Sie sehr genaue Ergebnisse erzielen, d. h. plötzliche Ge- räusche wie Husten oder einen umfallenden Stuhl vollständig entfernen. •Sie können eine Quelle festlegen, deren Frequenz unmittelbar über bzw. unter dem zu entfernenden Audiomaterial liegt, aber an derselben zeitli- chen Position. So können Sie Artefakte mit wenigen Harmonischen verändern, indem Sie Audiomaterial mit etwas niedrigeren bzw. höheren Frequenzen einfügen. Beachten Sie, dass beim Kopie- ren zwischen verschiedenen Frequenzbereichen eine Tonhöhenänderung erfolgt. Wenn Sie eine Quelle in ein Ziel Kopieren und dabei im Kontextmenü die Option »Bereich um 1 Oktave nach oben/unten verschieben« einschalten, erhalten Sie oft bessere Ergebnisse. •Dieser Modus ist sinnvoll, wenn Sie eingeschränkte Frequenzbereiche er- setzen möchten, z. B. Feedback. •Wenn Sie den Bereich um eine Oktave nach oben bzw. unten verschie- ben, können Sie bessere Ergebnisse erzielen (die entsprechende Option finden Sie im Kontextmenü). Wenn Sie Audiomaterial restaurieren möchten, sollten Sie vermeiden, Be- reiche des tiefen bis mittleren Frequenzbereiches zu kopieren. In diesen Bereichen ist der Sound normalerweise am »kräftigsten«, so dass das Ver- decken/Entfernen von unerwünschten Artefakten ohne gleichzeitige Er- zeugung hörbarer Aussetzer erschwert wird. Beschränken Sie sich daher beim Entfernen oder Verringern von Artefakten auf einen möglichst kleinen Frequenzbereich, damit die Kontinuität des Audiomaterials erhalten bleibt.