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Steinberg Cubase SX/SL 3 Operation Manual German Version
Steinberg Cubase SX/SL 3 Operation Manual German Version
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CUBASE SX/SL Aufnehmen 4 – 61 Mithören Unter Mithören (oder Monitoring) wird hier das Anhören des Eingangs- signals während der Aufnahme verstanden. Sie haben dazu drei unter- schiedliche Möglichkeiten: über Cubase SX/SL, über ein externes Gerät (durch Anhören des Signals, bevor es Cubase SX/SL erreicht) oder direkt über ASIO (dabei handelt es sich um eine Kombination der beiden ersten Methoden, siehe Seite 63). Mithören über Cubase SX/SL Wenn Sie über Cubase SX/SL mithören, wird das Eingangssignal zur Audiowiedergabe gemischt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass Sie Pegel und Panorama des mitgehörten Signals im Mixer einstellen kön- nen. Darüber hinaus können Sie wie bei der Wiedergabe Effekte und EQ zum Signal hinzufügen (über den Kanalzug für die Spur – nicht über den Eingangsbus!). Der Nachteil beim Mithören über Cubase SX/SL liegt darin, dass das mitgehörte Signal entsprechend dem Latenzwert (der von Ihrer Audio- Hardware und den Treibern abhängt) verzögert wiedergegeben wird. Beim Mithören über Cubase SX/SL benötigen Sie also eine Audio- Hardware-Konfiguration mit einem geringerem Latenzwert (siehe Ein- führung-Handbuch). Sie können die Latenz Ihrer Audio-Hardware im Dialog »Geräte konfigurieren« auf der Seite »VST Audiobay« überprüfen. • Wenn Sie PlugIn-Effekte mit langer Ansprechverzögerung verwenden, wird diese Latenz durch die automatische Funktion zur Kompensierung von Ansprechverzögerungen von Cubase SX/SL noch verlängert. Wenn es dadurch zu Problemen kommt, können Sie während einer Aufnahme die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« verwenden (siehe Seite 320).
CUBASE SX/SL 4 – 62 Aufnehmen Sie können im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite zwi- schen vier Optionen zum Mithören über Cubase SX/SL wählen: • Manuell Wenn Sie diese Option ausgewählt haben, können Sie das Mithören des Eingangssi- gnals ein- bzw. ausschalten, in dem Sie auf den Monitor-Schalter in der Spurliste, im Inspector oder im Mixer klicken. • Wenn Aufnahme aktiviert ist Mit dieser Option können Sie das Signal der an den Eingangskanal angeschlossenen Audioquelle mithören, sobald der Aufnahmemodus für eine Spur aktiviert wird. • Während der Aufnahme Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, können Sie das Eingangssignal nur bei laufender Aufnahme mithören. • Bandmaschinenmodus Wenn Sie diese Option auswählen, können Sie das Eingangssignal wie bei einer Bandmaschine im Stop-Modus und während der Aufnahme, aber nicht während der Wiedergabe mithören. Externes Mithören Für das externe Mithören (Anhören des Eingangssignals, bevor es Cubase SX/SL erreicht) benötigen Sie ein Mischpult, um die Audio- wiedergabe in das Eingangssignal zu mischen. Dies kann entweder ein eigenständiges Mischpult oder eine Mixer-Anwendung für Ihre Audio-Hardware sein, sofern diese über einen Modus verfügt, mit dem das Audioeingangssignal wieder aus der Anwendung heraus- geleitet werden kann (der normalerweise »Thru«, »Direct Thru« o. Ä. heißt).
CUBASE SX/SL Aufnehmen 4 – 63 Beim externen Mithören können Sie den Pegel des mitgehörten Signals nicht über Cubase SX/SL einstellen. Sie können dem Signal auch keine VST-Effekte oder EQ hinzufügen. Bei dieser Methode hat der Latenz- wert der Konfiguration Ihrer Audio-Hardware keinen Einfluss auf das mitgehörte Signal. • Wenn Sie extern mithören möchten, darf das Mithören über Cubase SX/ SL nicht ebenfalls eingeschaltet sein. Wählen Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite die Manuell-Option und achten Sie darauf, dass die Monitor-Schalter ausgeschaltet sind. Direktes Mithören über ASIO Wenn Ihre Audio-Hardware ASIO-2.0-kompatibel ist, unterstützt sie wahrscheinlich das direkte Mithören über ASIO. Bei dieser Methode geschieht das eigentliche Mithören über die Audio-Hardware, indem das Eingangssignal wieder nach außen geleitet wird. Gesteuert wird das Mithören jedoch über Cubase SX/SL, d. h. dass Cubase SX/SL die Funktion der Audio-Hardware zum direkten Mithören automatisch ein- bzw. ausschalten kann, genau wie beim Mithören über Cubase SX/SL. •Öffnen Sie über das Geräte-Menü den Dialog »Geräte konfigurieren« und schalten Sie auf der Seite »VST Audiobay« die Option »Direktes Mithören« ein. Wenn diese Option nicht verfügbar ist, unterstützt Ihre Audio-Hardware (oder der ak- tuelle Treiber) kein direktes Mithören über ASIO. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Hersteller Ihrer Audio-Hardware. •Wenn Sie die Option »Direktes Mithören« eingeschaltet haben, kön- nen Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite eine Option zum automatischen Mithören auswählen, ähnlich wie beim Mithören über Cubase SX/SL (siehe Seite 61). •Je nach der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware können Sie auch Pegel und Panorama des mitgehörten Signals im Mixer einstellen. Lesen Sie gegebenenfalls in der Dokumentation Ihrer Audio-Hardware nach. •VST-Effekte und EQ können bei dieser Methode nicht auf das mitge- hörte Signal angewandt werden, da es nicht durch Cubase SX/SL geleitet wird.
CUBASE SX/SL 4 – 64 Aufnehmen •Je nach der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware können Sie evtl. nur bestimmte Audioausgänge zum direkten Mithören verwenden. Nähere Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihrer Audio-Hard- ware. •Beim direkten Mithören über ASIO hat die Latenz Ihrer Audio-Hard- ware keinen Einfluss auf das mitgehörte Signal. Aufnahme Sie können zum Aufnehmen eine der beschriebenen Aufnahmeme- thoden verwenden (siehe Seite 47). Nach Beenden der Aufnahme wird die Audiodatei im Audio-Ordner des Projektordners gespeichert. Im Pool wird für die Audiodatei ein Audio-Clip erstellt. Auf der Aufnah- mespur wird ein Audio-Event angezeigt, das den ganzen Clip wieder- gibt. Schließlich wird eine Wellenformdarstellung für das Audio-Event berechnet, was bei langen Aufnahmen einige Zeit dauern kann. • Wenn im Programmeinstellungen-Dialog auf der Aufnahme-Seite die Op- tion »Während der Aufnahme Audio-Images erzeugen« eingeschaltet ist, wird die Wellenform während der Aufnahme berechnet und angezeigt. Diese Echtzeit-Bearbeitungsfunktion benötigt sehr viel Rechenleistung – wenn Sie einen langsamen Prozessor haben oder an einem rechenintensiven Projekt arbeiten, sollten Sie diese Option ausschalten. Rückgängigmachen der Aufnahme Wenn Sie mit Ihrer Aufnahme nicht zufrieden sind, können Sie sie rückgängig machen, indem Sie im Bearbeiten-Menü den Rückgängig- Befehl wählen. Dabei geschieht Folgendes: • Die gerade aufgenommenen Events werden aus dem Projekt-Fenster entfernt. • Der/die Audio-Clip(s) im Pool werden in den Papierkorb verschoben. • Aufgenommene Audiodateien werden jedoch nicht von der Festplatte gelöscht. Da die entsprechenden Clips in den Papierkorb verschoben wurden, können Sie die Dateien löschen, indem Sie den Pool öffnen und im Pool-Menü den Befehl »Papier- korb leeren« wählen.
CUBASE SX/SL Aufnehmen 4 – 65 Aufnehmen überlappender Events Die grundlegende Regel für Audiospuren ist, dass eine Audiospur je- weils nur ein Event gleichzeitig wiedergeben kann. Wenn also zwei oder mehr Events einander überlappen, wird nur eines dieser Events zu hören sein. Was passiert, wenn Sie überlappende Events aufnehmen (d. h. wenn Sie in einem Bereich aufnehmen, der bereits Events auf den Spuren enthält) hängt von der Einstellung für den Linearen Aufnahmemodus auf dem Transportfeld ab: •Wenn Sie hier »Normal« oder »Mischen« ausgewählt haben und auf- nehmen, wo bereits Events vorhanden sind, wird ein neues Audio- Event erzeugt, das die vorhandenen Events überlappt. Wenn Sie Audiomaterial aufnehmen, besteht zwischen den Modi »Normal« und »Mi- schen« kein Unterschied – Unterschiede treten nur bei der Aufnahme von MIDI-Mate- rial auf (siehe Seite 82). •Wenn Sie hier »Ersetzen« ausgewählt haben, werden die vorliegen- den Events (oder Teile dieser Events), die mit den neu erzeugten Events überlappen, entfernt. Wenn Sie also einen Bereich in der Mitte einer längeren Aufnahme aufnehmen, wird das ursprüngliche Event in zwei Events geteilt und in der Mitte wird das neue Event eingefügt.
CUBASE SX/SL 4 – 66 Aufnehmen Welches Event wird wiedergegeben? Wenn zwei oder mehr Events einander überlappen, hören Sie nur die Events (oder die Bereiche von Events) die Sie auch sehen. Verdeckte Events oder Event-Bereiche werden nicht wiedergegeben. •Die Optionen »In den Vordergrund« und »In den Hintergrund« im Bear- beiten-Menü im Verschieben-Untermenü (siehe Seite 143) sowie die Funktion »In den Vordergrund« aus dem Quick-Kontextmenü (siehe weiter unten) sind hilfreich beim Arbeiten mit überlappenden Events. Aufnehmen von Audiomaterial im Cycle-Modus Wenn Sie im Cycle-Modus aufnehmen, hängt das Ergebnis von zwei Faktoren ab: •Der Einstellung für den Cycle-Aufnahmemodus im Transportfeld. •Der Einstellung unter »Cycle-Aufnahmemodus für Audio« im Programm- einstellungen-Dialog (auf der Aufnahme-Seite). Cycle-Aufnahmemodi auf dem Transportfeld Auf dem Transportfeld können Sie zwischen fünf Modi auswählen, wo- bei die Unterschiede zwischen zwei dieser Modi nur für MIDI-Material gelten. Für Audioaufnahmen im Cycle-Modus gilt Folgendes: •Wenn der Modus »Keep Last« ausgewählt ist, wird der letzte vollstän- dige Take (der letzte vollständig aufgenommene Durchlauf) als Audio- Event beibehalten. In Wirklichkeit werden alle Durchläufe, die Sie aufnehmen, in einer Audiodatei gespei- chert, die in Regionen aufgeteilt ist – eine je Take. Sie können einfach einen älteren Take für die Wiedergabe auswählen – hier gilt dasselbe wie bei der Aufnahme im Mo- dus »Regionen erzeugen« (siehe Seite 69).
CUBASE SX/SL Aufnehmen 4 – 67 •Wenn der Stacked-Modus ausgewählt ist, wird jedes Take als Event auf einer separaten Ebene der Spur angezeigt. Dies ist sinnvoll, wenn Sie die unterschiedlichen Takes anzeigen und bearbeiten und diese eventuell zu einer Aufnahme zusammenstellen möchten. In diesem Modus spielt es keine Rolle, welchen Cycle-Aufnahmemodus für Audio Sie im Programmeinstellun- gen-Dialog ausgewählt haben. »Stacked 2« entspricht dem Stacked-Modus, es sind jedoch alle Durchläufe hörbar (siehe Seite 70). •Wenn einer der anderen Cycle-Aufnahmemodi ausgewählt ist, hängt das Ergebnis allein von der Einstellung im Einblendmenü »Cycle-Auf- nahmemodus für Audio« im Programmeinstellungen-Dialog (auf der Aufnahme-Seite) ab. Diese Optionen werden im Folgenden beschrieben. Der Modus »Events erzeugen« (Programmeinstellungen) Wenn im Einblendmenü »Cycle-Aufnahmemodus für Audio« (im Pro- grammeinstellungen-Dialog auf der Aufnahme-Seite) »Events erzeu- gen« ausgewählt ist, geschieht bei der Aufnahme im Cycle-Modus Folgendes: • Bei der Aufnahme wird eine fortlaufende Audiodatei erstellt. • Für jeden aufgenommenen Cycle-Durchlauf wird ein Audio-Event erstellt. Die Events erhalten den Namen der Audiodatei, mit dem Zusatz »Take*«. Dabei steht »*« für die Nummer des jeweiligen Durchlaufs. • Der letzte Take (der zuletzt aufgenommene Durchlauf) wird zuoberst angeord- net, d. h. Sie hören diesen Durchlauf, wenn Sie die Wiedergabe einschalten. Wenn Sie einen anderen Durchlauf für die Wiedergabe auswählen möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:
CUBASE SX/SL 4 – 68 Aufnehmen 1.Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]- Taste (Mac) auf das Event und wählen Sie im angezeigten Kontextmenü die Option »In den Vordergrund«. Ein Untermenü mit allen weiteren (verdeckten) Events wird angezeigt. 2.Wählen Sie den gewünschten Take aus. Das entsprechende Event wird in den Vordergrund gestellt. Auf diese Weise können Sie schnell die besten Abschnitte jedes Durchlaufs kombinieren. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Schneiden Sie das Event mit dem Schere-Werkzeug in mehrere Be- reiche, einen für jeden Abschnitt im Take. Wenn Sie z. B. vier Gesangsphrasen aufgenommen haben (in jedem Take), sollten Sie die Events so zerschneiden, dass für jede Phrase ein eigenes Event entsteht. Die Events nach dem Zerschneiden. Da die Take-Events übereinander liegen, müssen Sie nur einmal mit dem Schere-Werkzeug klicken, um alle Events an derselben Stelle zu zerschneiden. 2.Verwenden Sie die Funktion »In den Vordergrund«, um für jeden Be- reich den jeweils besten Take in den Vordergrund zu stellen. Auf diese Weise können Sie die besten Teile aller Takes zusammenfügen, so dass die erste Gesangsphrase aus einem Durchlauf stammt, die zweite aus einem anderen usw. Sie können auch den Audio-Part-Editor verwenden, um einen »perfek- ten« Take zusammenzustellen (siehe Seite 455).
CUBASE SX/SL Aufnehmen 4 – 69 Der Modus »Regionen erzeugen« (Programmeinstellungen) Wenn Sie im Einblendmenü »Cycle-Aufnahmemodus für Audio« die Option »Regionen erzeugen« ausgewählt haben, geschieht Folgen- des, wenn Sie Audiomaterial im Cycle-Modus aufnehmen: • Eine fortlaufende Audiodatei wird während der Aufnahme erzeugt. • Das Audio-Event im Projekt-Fenster zeigt den Namen der Audiodatei an mit dem Zusatz »Take*«. Dabei steht »*« für die Nummer des zuletzt aufgenomme- nen Durchlaufs. • Wenn Sie das aufgenommene Event wiedergeben, ist nur der zuletzt aufge- nommene Durchlauf hörbar. Die in den vorigen Durchläufen aufgenommenen »Takes« sind jedoch verfügbar. • Audio-Clips werden in Regionen (mit der Bezeichnung »Take«) aufgeteilt. Da- bei stellt jeder aufgenommene Durchlauf eine Region dar. Wenn Sie im Pool auf das Pluszeichen neben der aufgenommenen Audiodatei klicken, werden die erstellten Regionen angezeigt. Für jeden kompletten Durchlauf, der wäh- rend der Aufnahme erstellt wurde, wird eine Region angezeigt. Verschiedene »Takes« im Pool. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die verschiedenen Takes wieder- zugeben: 1.Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf das Event, das während der Cycle-Aufnahme erstellt wurde. Das Quick-Kontextmenü wird angezeigt. 2.Wählen Sie »Region zuweisen«. Ein Untermenü mit den Namen der während der Cycle-Aufnahme erzeugten Takes wird angezeigt.
CUBASE SX/SL 4 – 70 Aufnehmen 3.Sie können nun einen beliebigen Take aus dem Untermenü auswäh- len und so das vorherige Take-Event im Projekt-Fenster ersetzen. Auf diese Weise können Sie die Takes nacheinander anhören und den besten auswählen. Sie haben auch die Möglichkeit, die besten Teile jedes Takes auszuschneiden und so eine »perfekte« Aufnahme zusammenzustellen (siehe Seite 455). Der Modus »Events + Regionen erzeugen« (Programmeinstellungen) In diesem Modus werden Events und Regionen erzeugt. Sie können die Events beliebig bearbeiten (z. B. zerschneiden, siehe Seite 67). Wenn Sie die ursprünglichen Takes wiederherstellen möchten, ste- hen diese als Regionen immer noch zur Verfügung (über das Unter- menü »Region zuweisen« im Pool oder im Sample-Editor). Aufnehmen von Audiomaterial im Stacked-Modus Wenn Sie Audiomaterial im Cycle-Modus aufnehmen und im Trans- portfeld der Stacked-Modus ausgewählt ist, geschieht Folgendes: • Jeder vollständige Cycle-Durchlauf wird in ein separates Audio-Event umge- wandelt. • Die Spur wird in »Ebenen« aufgeteilt, wobei jede Ebene einen Cycle-Durch- lauf enthält.