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Steinberg Cubase SX/SL 3 Operation Manual German Version

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    							11
    Audioeffekte 
    						
    							CUBASE SX/SL
    11 – 272 Audioeffekte
    Einleitung
    Mit Cubase SX/SL erhalten Sie eine Reihe von VST-PlugIns. In die-
    sem Kapitel erfahren Sie, wie Sie Effekt-PlugIns installieren, zuweisen 
    und verwalten. Die Effekte und ihre Parameter werden im separaten 
    PDF-Dokument »Audioeffekte und VST-Instrumente« beschrieben.
    In diesem Kapitel werden Audioeffekte beschrieben, d. h. Effekte zur Be-
    arbeitung von Audio-, Gruppen-, VST-Instrument- und ReWire-Kanälen. 
    MIDI-Effekte werden ab Seite 532 beschrieben.
    Übersicht
    In Cubase SX/SL haben Sie folgende Möglichkeiten, Audioeffekte zu 
    verwenden:
    •Als Insert-Effekte
    Insert-Effekte werden in den Signalpfad eines Audiokanals eingefügt, d.h. das gesamte 
    Signal aus dem Kanal wird durch den Effekt geleitet. Deshalb sind Inserts für Effekte 
    geeignet, bei denen das Effektsignal nicht mit dem Originalsignal (dem Dry-Signal) ge-
    mischt wird, also z. B. für Verzerrer, Filter oder andere Effekte, die die Tonalität oder die 
    Dynamik des Klangs verändern. Es stehen Ihnen bis zu acht (fünf in Cubase SL) ver-
    schiedene Insert-Effekte pro Kanal zur Verfügung (dasselbe gilt für Eingangs- und Aus-
    gangsbusse – zum Aufnehmen mit Effekten bzw. »Mastereffekten«).
    •Als Send-Effekte
    Jeder Audiokanal verfügt über acht Effektsends, die je an einen Effekt (bzw. eine Reihe 
    von Effekten) geleitet werden können. Das Verwenden von Effekten als Sends ist aus 
    zwei Gründen praktisch: Sie können das Mischungsverhältnis zwischen Originalsignal 
    (Dry) und Effektsignal (Wet) über die Effektsends einzeln für jeden Kanal anpassen 
    und denselben Effekt für mehrere Audiokanäle verwenden. In Cubase SX/SL werden 
    Send-Effekte über die Effektkanalspuren bearbeitet.
    •Durch Verwenden von Offline-Bearbeitung (nur Cubase SX)
    Sie können Effekte direkt auf einzelne Audio-Events anwenden (siehe Seite 408). 
    						
    							CUBASE SX/SL
    Audioeffekte 11 – 273
    VST-PlugIns und Tempo-Synchronisation
    Mit der Version 2.0 (sowie späteren Versionen) des VST-PlugIn-Stan-
    dards können PlugIns MIDI-Daten von der Host-Anwendung (in die-
    sem Fall Cubase SX/SL) empfangen. In der Regel wird diese Funktion 
    für tempobezogene Effekte (Delays, AutoPanner usw.) eingesetzt. Für 
    bestimmte PlugIns kann diese Funktion jedoch auch anders verwen-
    det werden.
    •Informationen zum MIDI-Timing werden automatisch an jedes VST 
    2.0-PlugIn weitergeleitet, das sie »anfordert«.
    Dafür müssen Sie keine besonderen Einstellungen vornehmen.
    •In den meisten Fällen stellen Sie die Tempo-Synchronisation (Tempo 
    Sync) durch Angabe eines Grundnotenwerts und eines Multiplikators 
    ein. Das resultierende Timing-Intervall ist der Grundnotenwert multi-
    pliziert mit dem Wert des Multiplikators. 
    Wenn Sie z. B. einen Grundnotenwert von 1/16 (Sechzehntelnote) und einen Multipli-
    kator von 3 angeben, ergibt dies ein Timing von 3/16. Bei einem Verzögerungseffekt 
    heißt das, dass das Intervall zwischen den wiederholten Verzögerungen drei Sech-
    zehntelnoten beträgt. 
    •Wenn MIDI-Empfang für andere Zwecke als das Timing möglich (oder 
    notwendig) ist, wird die Installation und das Verfahren in der Doku-
    mentation zu den entsprechenden Effekten beschrieben.
    Informationen zu den mitgelieferten Effekten erhalten Sie im separaten PDF-Dokument 
    »Audioeffekte und VST-Instrumente«.
    PlugIn-Verzögerungsausgleich
    Es kann vorkommen, dass ein PlugIn eine interne Verzögerung oder 
    Latenz aufweist. Das bedeutet, dass es einen Augenblick dauern 
    kann, bis das PlugIn das eingespeiste Audiomaterial bearbeitet. Das 
    Audiomaterial wird folglich leicht verzögert ausgegeben. Dies kann 
    z. B. bei Dynamikprozessoren mit »vorausschauenden« Funktionen 
    usw. auftreten.
    Cubase SX/SL gleicht die PlugIn-Verzögerung jedoch im gesamten 
    Audiosignalpfad aus, d. h. alle PlugIn-Verzögerungen werden ausge-
    glichen und Synchronisation und Timing für alle Audiokanäle sind ge-
    währleistet. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    11 – 274 Audioeffekte
    Normalerweise müssen Sie hierfür keine weiteren Einstellungen vor-
    nehmen. Sie können jedoch im Dialog »PlugIn-Informationen« den 
    PlugIn-Verzögerungsausgleich für einzelne PlugIns ausschalten, in-
    dem Sie die entsprechende Option in der Verzögerungsausgleich-
    Spalte ausschalten (siehe Seite 310). Beachten Sie, dass Sie das 
    PlugIn erneut laden müssen, damit die Änderung übernommen wird.
    Sie haben außerdem die Möglichkeit, den Verzögerungsausgleich 
    einzuschränken, wenn Sie z. B. Audiomaterial aufnehmen oder ein 
    VST-Instrument in Echtzeit spielen (siehe Seite 320).
    Insert-Effekte
    Einleitung
    Insert-Effekte werden in den Audiosignalpfad eingefügt, d. h. das Audi-
    omaterial wird durch den Effekt geleitet. Für jeden Audiokanal (Audio-, 
    Gruppen- und Effektkanalspur bzw. VST-Instrumentkanal oder ReWire-
    Kanal) oder Bus können Sie bis zu acht verschiedene Insert-Effekte hin-
    zufügen (fünf in Cubase SL). Das Signal durchläuft die Effekte der 
    Reihe nach von oben nach unten, entsprechend dem im Folgenden 
    (jeweils für Cubase SX und Cubase SL) abgebildeten Signalpfad:
    EQ
    Cubase SX:
    Cubase SL:
    Eingangsverstärkung
    Insert-Effekt 1
    Insert-Effekt 2
    Insert-Effekt 3
    Insert-Effekt 6
    EQ
    Lautstärke
    (Schieberegler)
    Insert-Effekt 7
    Insert-Effekt 8
    Insert-Effekt 4
    Insert-Effekt 5
    Insert-Effekt 1
    Insert-Effekt 2
    Insert-Effekt 3
    Insert-Effekt 4
    Insert-Effekt 5Insert-Effekt 1
    Insert-Effekt 2
    Insert-Effekt 3
    EQInsert-Effekt 4
    Insert-Effekt 5
    Cubase SL-Ausgangskanal:
    Lautstärke
    (Schieberegler)
    Lautstärke
    (Schieberegler) 
    						
    							CUBASE SX/SL
    Audioeffekte 11 – 275
    Wie Sie sehen, sind in Cubase SX die letzten beiden Insert-Schnitt-
    stellen (aller Kanäle) nach dem EQ und dem Lautstärke-Schiebereg-
    ler angeordnet. In Cubase SL ist die letzte Insert-Schnittstelle eines 
    Ausgangskanals nach dem EQ und dem Lautstärke-Schieberegler 
    angeordnet. Verwenden Sie diese Schnittstellen für Insert-Effekte, 
    deren Pegel nicht mehr geändert werden soll, z. B. für Dither-PlugIns 
    (siehe Seite 282) und Maximizer – diese beiden Effekte werden nor-
    malerweise als Insert-Effekte für Ausgangsbusse verwendet.
    • Das Anwenden von Insert-Effekten auf mehreren Kanälen beansprucht 
    viel Rechenleistung!
    Oft ist es daher ratsam, mit Send-Effekten zu arbeiten, insbesondere, wenn Sie die-
    selbe Effektart für mehrere Kanäle verwenden möchten. Öffnen Sie beim Arbeiten mit 
    Effekten sicherheitshalber das Fenster »VST-Leistung«, um die Prozessorauslastung 
    zu überprüfen. 
    Welche Effekt-PlugIns können als Insert-Effekte verwendet 
    werden?
    Die meisten Effekt-PlugIns funktionieren einwandfrei als Insert-Effekte. 
    Einschränkungen gibt es nur in Bezug auf die Anzahl der Ein- und Aus-
    gänge der Effektmodule:
    •Damit ein PlugIn als Insert-Effekt verwenden werden kann, muss es 
    über mindestens 1 bzw. 2 Eingänge und 1 bzw. 2 Ausgänge verfügen.
    Je nach Effektart kann die Anzahl der Ein- und Ausgänge unterschiedlich sein – die 
    Anzahl der tatsächlich verwendeten Ein- und Ausgänge hängt jedoch davon ab, ob Sie 
    die Insert-Effekte auf einem einzelnen Audiokanal (Mono), einem Stereokanalpaar oder 
    einem Audiokanal in Surround-Konfiguration (mehrere Kanäle – nur Cubase SX) ver-
    wenden.
    •Für Stereokanäle muss ein Effekt mit mindestens zwei Eingängen 
    (Stereo) verwendet werden.
    Sie können auf Stereokanalpaare auch Effekte mit Monoeingang anwenden. In diesem 
    Fall wird jedoch nur ein Kanal verarbeitet, was normalerweise nicht erwünscht ist. Sie 
    können natürlich auch einen Effekt mit mehr als zwei Eingängen verwenden, da beide 
    Kanäle des Stereopaars bearbeitet werden, auch wenn der Effekt eigentlich mehr Ka-
    näle bearbeiten kann.
    •Für Monokanäle können Sie sowohl Effekte mit Mono- als auch mit 
    Stereoeingang verwenden.
    Da der Audiokanal jedoch mono ist, ist das Ausgangssignal des Effekts auch mono. 
    Bei Effekten mit Stereoausgang wird daher nur der linke Ausgangskanal genutzt. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    11 – 276 Audioeffekte
    •Für Mehrkanal-Audiospuren (nur Cubase SX) können Sie Effekte mit 
    einer beliebigen Anzahl an Eingängen verwenden.
    Wenn Sie jedoch einen Effekt mit nur einem oder zwei Eingängen verwenden, werden 
    auch nur ein oder zwei Kanäle (meist L und/oder R) in der Surround-Konfiguration be-
    arbeitet, d. h. die anderen Kanäle sind von den Effekteinstellungen nicht betroffen 
    (siehe Seite 279).
    Leiten eines Audiokanals oder Busses durch Insert-Effekte
    Die Einstellungen für die Insert-Effekte können Sie in der Großansicht 
    des Mixers, im Kanaleinstellungen-Fenster oder im Inspector (nur für 
    Audio-, Gruppen- und Effektkanalspuren) vornehmen. Die folgenden 
    Abbildungen zeigen das Kanaleinstellungen-Fenster. Die Vorgehens-
    weise ist jedoch dieselbe in allen drei Bereichen:
    1.Öffnen Sie das Kanaleinstellungen-Fenster, den Bereich »Insert-Ef-
    fekte« in der Großansicht des Mixers oder die Registerkarte »Insert-
    Effekte« im Inspector.
    Im Kanaleinstellungen-Fenster werden die Insert-Effekte unmittelbar rechts neben 
    dem Kanalzug angezeigt.
    2.Wählen Sie im Effektart-Einblendmenü einer der Insert-Schnittstellen 
    einen Effekt aus.
    Der Effekt wird automatisch geladen und das entsprechende Bedien-
    feld angezeigt. Sie können das Effekt-Bedienfeld durch Klicken auf 
    den Bearbeiten-Schalter (»e«) der Insert-Schnittstelle ein- bzw. aus-
    blenden.
    •Wenn für den Effekt ein Mix-Schieberegler zur Verfügung steht, kön-
    nen Sie diesen zum Einstellen des Mischungsverhältnisses von Origi-
    nalsignal (Dry) und Effektsignal (Wet) verwenden.
    Weitere Informationen zum Bearbeiten von Effekten erhalten Sie auf Seite 304.   
    						
    							CUBASE SX/SL
    Audioeffekte 11 – 277
    •Wenn einer oder mehrere Insert-Effekte für einen Kanal eingeschaltet 
    sind, leuchten die dazugehörigen Schalter im Mixer und in der Spurliste 
    blau auf. Klicken Sie auf diese Schalter, wenn Sie alle Insert-Effekte 
    eines Kanals umgehen möchten (Bypass).
    Wenn die Insert-Effekte umgangen werden, leuchten die Schalter gelb auf. Klicken Sie 
    erneut auf die Schalter, um die Insert-Effekte wieder einzuschalten. Der Bypass-Schal-
    ter steht Ihnen auch im Inspector und im Kanaleinstellungen-Fenster für die Audiospur 
    zur Verfügung.
    •Wenn Sie einen Effekt entfernen möchten, öffnen Sie das Effektart-
    Einblendmenü und wählen Sie »Kein Effekt«.
    Schalten Sie keine Effektmodule ein, die Sie nicht benötigen, da sonst unnötig Prozes-
    sorleistung verbraucht wird.
    •Wenn Sie mehrere Insert-Effekte für einen Kanal eingestellt haben, 
    können Sie einzelne Effekte umgehen, indem Sie in der entsprechen-
    den Schnittstelle auf den Bypass-Schalter klicken.
    Wenn ein Effekt umgangen wird, leuchtet der Bypass-Schalter gelb auf.
    Die Insert-Schnittstelle 2 (»Reverb A«) wird umgangen.  
    						
    							CUBASE SX/SL
    11 – 278 Audioeffekte
    Insert-Effekte in der Kanalübersicht
    In der Kanal-Registerkarte im Inspector bzw. der Kanalübersicht des er-
    weiterten Mixers erhalten Sie einen Überblick darüber, welche EQ-Mo-
    dule, Insert-Effekte und Effektsends für den Kanal eingeschaltet sind.
    Sie können einzelne Insert-Schnittstellen ein- bzw. ausschalten, in-
    dem Sie auf die entsprechende Zahl klicken (in der oberen Hälfte der 
    Kanalübersicht).
    Die Kanalübersicht im Inspector  
    						
    							CUBASE SX/SL
    Audioeffekte 11 – 279
    Verwenden von Mono- oder Stereoeffekten mit einem 
    Surround-Kanal (nur Cubase SX)
    Wenn Sie einen Mono- oder Stereo-Insert-Effekt auf eine Surround-
    Spur (Mehrkanalspur) anwenden, werden normalerweise die ersten 
    Lautsprecherkanäle der Spur (meist L und/oder R) durch die im Effekt 
    verfügbaren Kanäle geleitet und die anderen Kanäle der Spur bleiben 
    unbearbeitet.
    Wenn Sie jedoch den Effekt auf andere Lautsprecherkanäle anwenden 
    möchten, können Sie dies im Kanaleinstellungen-Fenster festlegen:
    1.Klicken Sie in das kleine Fenster links über dem Bereich für die Insert-
    Effekte, um das Einblendmenü »Insert-Darstellungen« zu öffnen.
    2.Schalten Sie die Routing-Option ein.
    Die Darstellung des Inserts-Bereichs wird verändert und zeigt nun eine Reihe von klei-
    nen Signaldiagrammen an.   
    						
    							CUBASE SX/SL
    11 – 280 Audioeffekte
    3.Doppelklicken Sie auf das Signaldiagramm des Effekts, den Sie im 
    Editor öffnen möchten.
    Die Spalten im Diagramm stellen die Kanäle in der aktuellen Surround-
    Konfiguration dar, wobei der Signalfluss von oben nach unten verläuft. 
    Das graue Feld in der Mitte stellt das aktuelle PlugIn dar.
    • Die Vierecke über dem PlugIn stellen die Eingänge des PlugIns dar.
    • Die Vierecke unter den PlugIn stellen die Ausgänge des PlugIns dar.
    • Eine Linie, die den Effekt durchläuft (ohne Ein-/Ausgänge) stellt eine Bypass-
    Verbindung dar – das Audiomaterial dieses Lautsprecherkanals durchläuft 
    den Effekt ohne Bearbeitung.
    • Eine unterbrochene Linie zeigt eine unterbrochene Verbindung an – das Audio-
    material dieses Lautsprecherkanals wird nicht zum Ausgang weitergeleitet.
    Hier werden die Kanäle SL und SR vom Effekt bearbeitet. Die Kanäle L, R und C 
    durchlaufen den Effekt ohne Bearbeitung. Der LFE-Kanal wird nicht zum Ausgang 
    weitergeleitet.   
    						
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