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Steinberg Cubase SX/SL 3 Operation Manual German Version
Steinberg Cubase SX/SL 3 Operation Manual German Version
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CUBASE SX/SL Arbeiten mit der Tempospur 25 – 681 Der Befehl »Tempo errechnen…« Mit dem Befehl »Tempo errechnen…« können Sie das Tempo von »frei« aufgenommenem Audio- oder MIDI-Material berechnen. Sie können auch ein Tempo über die Computertastatur vorgeben. Berechnen des Aufnahmetempos 1.Legen Sie im Projekt-Fenster einen Auswahlbereich fest, der eine genaue Anzahl von Zählzeiten umfasst. 2.Wählen Sie im Projekt-Menü den Befehl »Tempo errechnen…«. Der Dialog »Tempo errechnen« wird angezeigt. 3.Geben Sie die Anzahl der Zählzeiten des ausgewählten Bereichs im Zählzeiten-Eingabefeld an. Das entsprechende Tempo wird berechnet und im BPM-Eingabefeld angezeigt. •Wenn Sie den Auswahlbereich anpassen müssen, gehen Sie zurück in das Projekt-Fenster und lassen Sie den Dialog »Tempo errechnen« geöffnet. Wenn Sie das Tempo nach dem Verändern des Auswahlbereichs erneut berechnen möchten, klicken Sie auf den Aktualisieren-Schalter. 4.Sie können das berechnete Tempo in die Tempospur einfügen, indem Sie auf einen der Schalter in der unteren linken Ecke des Dialogs »Tempo errechnen« klicken. Wenn Sie auf den Schalter »Am Spurbeginn« klicken, wird der erste Tempokurven- punkt angepasst. Wenn Sie auf den Schalter »Am Beginn der Auswahl« klicken, wird ein neuer Tempokurvenpunkt am Auswahlbeginn hinzugefügt. Dabei wird der Stufe- Kurventyp verwendet (siehe Seite 673).
CUBASE SX/SL 25 – 682 Arbeiten mit der Tempospur Wenn beim Einfügen des berechneten Tempos der Fixed-Modus einge- stellt ist, wird das feste Tempo angepasst, unabhängig davon, auf wel- chen Schalter Sie klicken. Verwenden des Schalters »Tempo vorgeben…« Sie können über die Computertastatur ein Tempo vorgeben: 1.Öffnen Sie den Dialog »Tempo errechnen«. 2.Wenn Sie das Tempo einer Aufnahme über die Computertastatur vor- geben möchten, schalten Sie die Wiedergabe ein. 3.Klicken Sie auf den Schalter »Tempo vorgeben…«. Das Fenster »Tempo vorgeben« wird angezeigt. 4.Geben Sie das Tempo über die Leertaste Ihrer Computertastatur oder die Maustaste vor. Die BPM-Anzeige aktualisiert das berechnete Tempo bei jeder Eingabe. 5.Wenn Sie die Tempovorgabe beenden, berechnet das Programm das durchschnittliche Timing der Zählzeiten und zeigt es an. 6.Klicken Sie auf »OK«, um das Fenster »Tempo vorgeben« zu schließen. Das entsprechende Tempo wird nun im Dialog »Tempo errechnen« im BPM-Feld an- gezeigt. Wenn Sie möchten, können Sie es in die Tempospur einfügen, wie oben be- schrieben.
CUBASE SX/SL Arbeiten mit der Tempospur 25 – 683 Erzeugen einer Tempospur aus MIDI-Noten Mit dieser Funktion können Sie eine vollständige Tempospur aus MIDI- Noten erzeugen, die Sie über Ihr MIDI-Keyboard eingeben. Verwenden Sie diese Funktion, wenn Sie eine Audiodatei ohne Tempoinformatio- nen haben und dieser später weiteres Material hinzufügen möchten, das synchron zum Tempo der Audiodatei ist. 1.Erstellen Sie eine leere zeitbasierte MIDI-Spur, geben Sie während der Wiedergabe des Audiomaterials das neue Tempo über Ihr MIDI- Keyboard vor und nehmen Sie die erzeugten Noten auf eine neue MIDI-Spur auf. Beachten Sie, dass Sie dazu Noten-Events erzeugen müssen – Haltepedal-Events können nicht verwendet werden. 2.Geben Sie das Audiomaterial wieder und stellen Sie sicher, dass das Timing der MIDI-Noten mit dem Audiomaterial übereinstimmt. Bearbeiten Sie die MIDI-Noten ggf. in einem Editor. 3.Wählen Sie den Part aus (oder die einzelnen Noten im Editor), den Sie für die Berechnung verwenden möchten. 4.Wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Funktionen-Untermenü die Funk- tion »Tempo aus MIDI berechnen«. Ein Dialog wird angezeigt. 5.Geben Sie im Dialog ein, welche Art von Noten (1/2, 1/4 usw.) Sie bei der Aufnahme angeschlagen haben. Wenn Sie die Option »Am Taktanfang beginnen« einschalten, wird die erste Note beim Errechnen der neuen Tempokurve automatisch an den Anfang eines Takts gesetzt. 6.Klicken Sie auf »OK«. Das Tempo des Projekts wird an die angeschlagenen Noten angepasst. 7.Öffnen Sie das Projekt-Menü und wählen Sie den Tempospur-Befehl, um zu überprüfen, ob die neue Tempoinformation in der Tempokurve dargestellt wird. • Eine andere Möglichkeit zum Erzeugen einer Tempo-Map aus frei auf- genommenem Audiomaterial bietet Ihnen das Time-Warp-Werkzeug, siehe Seite 684.
CUBASE SX/SL 25 – 684 Arbeiten mit der Tempospur Das Time-Warp-Werkzeug Mit dem Time-Warp-Werkzeug können Sie die Tempospur so anpas- sen, dass »musikalisch zeitbasiertes« Material (tempobezogene Posi- tionen) an »linear zeitbasiertem« Material (zeitbezogene Positionen) angepasst wird. Typische Anwendungsbeispiele sind folgende: • Wenn Sie Musik (Audio- oder MIDI-Material) ohne Temporeferenz oder Me- tronom aufgenommen haben. In diesem Fall können Sie das Time-Warp- Werkzeug dazu verwenden, eine Tempo-Map für die Aufnahme zu erstellen (so dass Sie Material synchron zum Tempo der Audiodatei neu arrangieren bzw. hinzufügen können). • Wenn Sie Musik für einen Film erstellen und bestimmte Positionen im Video und bestimmte Positionen in der Musik aufeinander abgestimmt werden sollen. Die Funktionalität des Time-Warp-Werkzeugs baut darauf auf, dass Spuren auf zeitlichen Positionen (lineare Zeitbasis) oder auf tempobe- zogenen Positionen (musikalische Zeitbasis) basieren können (siehe Seite 133). Allgemeine Vorgehensweise Mit dem Time-Warp-Werkzeug können Sie eine musikalische Posi- tion (eine Position im Format »Takte+Zählzeiten) an eine bestimmte zeitliche Position ziehen. Dies können Sie entweder im Projekt-Fens- ter oder in einem der Editoren tun (siehe unten). Im Folgenden wird die allgemeine Vorgehensweise beschrieben: 1.Stellen Sie sicher, dass der Track-Modus ausgewählt ist (d. h. das Tempo der Tempospur folgt). Das Time-Warp-Werkzeug kann nicht im Fixed-Modus verwendet werden (d.h. wenn das Tempo für das gesamte Projekt festgelegt wird). 2.Wählen Sie das Time-Warp-Werkzeug aus. Das Format »Takte+Zählzeiten« wird automatisch im Lineal des aktiven Fensters ausgewählt und das Lineal dunkelrot angezeigt.
CUBASE SX/SL Arbeiten mit der Tempospur 25 – 685 3.Klicken Sie auf eine musikalische Position im Fenster und ziehen Sie, um sie an die Position des zu bearbeitetenden Materials anzupassen – z. B. den Anfang eines Events, eine bestimmte Position innerhalb ei- nes Audio-Events, ein Frame in einem Video-Clip usw. Wenn Sie mit dem Time-Warp-Werkzeug klicken, rastet es am Raster des Fensters ein. Der Anfang des neunten Taktes wird an den Anfang des Audio-Events gezogen. Während des Ziehens werden die Spuren, die Sie bearbeiten, kurzfris- tig auf eine lineare Zeitbasis umgestellt – das bedeutet, dass die Inhalte der Spuren, unabhängig vom Tempo, an denselben Zeitpositionen blei- ben (im Projekt-Fenster gilt jedoch eine Ausnahme, siehe unten). 4.Wenn Sie die Maustaste loslassen, wird die musikalische Position, auf die Sie geklickt haben, an die zeitliche Position angepasst, an die Sie sie gezogen haben. Das liegt daran, dass das Time-Warp-Werkzeug das letzte Tempo-Event auf der Tempospur geändert (und/oder neue hinzugefügt hat, je nach Fenster und Verwen- dung) und dadurch die Tempospur angepasst hat. Regeln zur Verwendung des Time-Warp-Werkzeugs •Wenn Sie das Time-Warp-Werkzeug verwenden, wird der Tempo- wert des letzten Tempo-Events (vor der Position, an die Sie geklickt haben) angepasst. •Wenn es dahinter weitere Tempo-Events gibt, wird ein neues Tempo- Event an der Position erzeugt, an die Sie geklickt haben. Auf diese Weise werden die späteren Events nicht verschoben. •Wenn Sie die [Umschalttaste] gedrückt halten und das Time-Warp- Werkzeug verwenden, wird ein neues Tempo-Event an der Position erzeugt, an die Sie geklickt haben. Die [Umschalttaste] ist die standardmäßig eingestellte Werkzeug-Sondertaste hierfür – Sie können dies jedoch im Programmeinstellungen-Dialog (in der entsprechenden Kategorie unter Bearbeitungsoptionen–Werkzeug-Sondertasten) ändern.
CUBASE SX/SL 25 – 686 Arbeiten mit der Tempospur •Wenn Sie das Time-Warp-Werkzeug in einem Editor verwenden, wird ein Tempo-Event am Anfang des bearbeiteten Parts oder Events erzeugt. Nur die bearbeitete Spur wird verändert – beachten Sie je- doch, dass Events hinter den bearbeiteten Events oder Parts (auf der bearbeiteten Spur) auch verändert werden. •Wenn Sie einen Auswahlbereich festgelegt haben (im Projekt-Fens- ter, im Audio-Part-Editor oder im Sample-Editor) und das Time-Warp- Werkzeug innerhalb dieses Auswahlbereichs verwenden, werden die Tempoänderungen auf diesen Bereich beschränkt. Das bedeutet, dass ggf. Tempo-Events am Anfang und Ende eines Auswahlbereichs eingefügt werden. Dies ist nützlich, wenn Sie das Tempo innerhalb eines bestimmten Bereichs anpassen, das Material außerhalb dieses Bereiches jedoch unverändert blei- ben soll. •Wenn Sie mit dem Time-Warp-Werkzeug klicken, rastet es am Tem- poraster des Fensters ein. •Wenn Sie das Temporaster an eine neue Position ziehen, kann es ma- gnetisch an Events im Fenster einrasten. Im Projekt-Fenster muss hierfür die Rasterfunktion eingeschaltet und im Raster-Ein- blendmenü die Events-Option ausgewählt sein – das Raster rastet dann am Anfang oder Ende der Events oder Parts ein bzw. an Markern. Im Sample-Editor muss hierfür die Funktion »Nulldurchgänge finden« eingeschaltet sein – das Raster rastet dann an Hitpoints (falls vorhanden) ein. In den MIDI-Editoren muss hierfür die Rasterfunktion eingeschaltet sein – das Raster rastet dann am Anfang oder Ende von Noten ein. •Diese Funktion erzeugt Tempowerte bis zu 300 bpm.
CUBASE SX/SL Arbeiten mit der Tempospur 25 – 687 Anzeigen und Anpassen von Tempo-Events Wenn Sie das Time-Warp-Werkzeug auswählen, wird das Lineal des aktiven Fensters dunkelrot angezeigt. Bereits bestehende Tempo- Events werden im Lineal als »Griffe« mit Tempowerten angezeigt. So sehen Sie genau, was passiert. Sie können dies jedoch auch zum Bearbeiten der Tempospur nutzen: •Wenn Sie die Werkzeug-Sondertaste zum Erstellen bzw. Löschen (standardmäßig die [Umschalttaste]) verwenden und auf ein Tempo- Event im Lineal klicken, wird dieses gelöscht. •Wenn Sie auf ein Tempo-Event im Lineal klicken und ziehen, können Sie es verschieben. Dadurch wird der Tempowert des Events automatisch bearbeitet, so dass die Objekte rechts davon ihre Position beibehalten. •Wenn Sie die [Alt]-Taste/[Wahltaste] gedrückt halten und ein Tempo- Event im Lineal verschieben (oder löschen), wird der Tempowert nicht angepasst – das bedeutet, dass die Objekte, die sich rechts davon befinden, verschoben werden. Es handelt sich hierbei um die standardmäßig festgelegte Werkzeug-Sondertaste – Sie können diese Einstellung im Programmeinstellungen-Dialog (in der entsprechen- den Kategorie unter Bearbeitungsoptionen–Werkzeug-Sondertasten in der Kategorie) ändern.
CUBASE SX/SL 25 – 688 Arbeiten mit der Tempospur Verwenden des Time-Warp-Werkzeugs im Projekt-Fenster Im Projekt-Fenster stehen Ihnen für das Time-Warp-Werkzeug zwei Modi zur Verfügung: • Im Standardmodus (»Raster manipulieren«) werden beim Verwenden des Werkzeugs alle Spuren kurzfristig auf eine lineare Zeitbasis geschaltet. Das bedeutet, dass alle Spuren ihre absoluten Zeitpositionen beibehalten, wenn Sie die Tempospur anpassen. • Im Modus »Raster manipulieren (musikalische Events folgen)«, werden die Spuren nicht auf lineare Zeitbasis geschaltet. Das bedeutet, dass alle Spuren (die keine lineare Zeitbasis haben) den Änderungen der Tempospur folgen. Wählen Sie den Time-Warp-Modus aus, indem Sie auf das Werk- zeugsymbol klicken und im angezeigten Einblendmenü eine Option einschalten. Anpassen einer musikalischen Partitur an ein Video Im Folgenden wird ein Beispiel zur Verwendung des Time-Warp- Werkzeugs im Modus »Raster manipulieren (musikalische Events fol- gen)« gegeben. Angenommen Sie möchten die Musik für einen Film zusammenstellen und haben eine Videospur, eine Audiospur mit einem Kommentar und einige Audio- und/oder MIDI-Spuren mit Musik. Nun möchten Sie die Position eines musikalischen Einsatzes mit einer Po- sition im Videofilm abstimmen. Der musikalische Einsatz ist in Takt 33. Im Projekt gibt es (noch) keine Tempoänderungen.
CUBASE SX/SL Arbeiten mit der Tempospur 25 – 689 1.Stellen Sie sicher, dass im Transportfeld der Track-Modus einge- schaltet ist. 2.Suchen Sie nun die gewünschte Position im Video. Wenn Sie nicht auf absolute Präzision angewiesen sind, können Sie dazu einfach die Mini- aturansicht auf der Videospur verwenden – andernfalls können Sie die exakte Position bestimmen und einen entsprechenden Marker auf der Markerspur erzeugen (den Sie später zum Einrasten verwenden). Wenn Sie mit Cubase SX arbeiten, können Sie auch die genaue Position notieren und eine zusätzliche Linealspur hinzufügen, die Timecode anzeigt. 3.Stellen Sie sicher, dass die Spuren entsprechend auf lineare bzw. musikalische Zeitbasis eingestellt sind. Im Beispiel sollen die Video- und die Audiospur mit dem Voiceover-Kommentar eine li- neare Zeitbasis haben (ebenso wie die Markerspur, falls vorhanden). Alle anderen Spuren sollen auf eine musikalische Zeitbasis eingestellt sein. Sie können dies ändern, indem Sie auf den Zeitbasis-Schalter in der Spurliste bzw. im Inspector klicken. 4.Schalten Sie im Rastermodus-Einblendmenü die gewünschte Option ein. Wenn Sie mit dem Time-Warp-Werkzeug klicken, rastet es am ausgewählten Raster ein. Da im Beispiel der musikalische Einsatz an Takt 33 ist, können Sie die Takt-Option einschalten. •Dadurch rastet das Time-Warp-Werkzeug beim Klicken magnetisch am Lineal (Temporaster) ein. Es kann auch beim Ziehen »magnetisch« an Events im Projekt-Fenster einrasten – schalten Sie hierfür das Raster ein und wählen Sie im Rastermodus-Einblendmenü die Events-Option. Im Beispiel wäre das sinnvoll, wenn Sie einen Marker an der gewünschten Position im Video erstellt haben – wenn Sie nun am Raster ziehen (siehe unten), rastet es am Mar- ker ein. 5.Wählen Sie das Time-Warp-Werkzeug aus und schalten Sie den Mo- dus »Raster manipulieren (musikalische Events folgen)« ein. Musikalische ZeitbasisLineare Zeitbasis
CUBASE SX/SL 25 – 690 Arbeiten mit der Tempospur 6.Klicken Sie in der Event-Anzeige am Anfang des Taktes 33 und zie- hen Sie an die gewünschte Position im Video. Wie oben erwähnt, können Sie an eine Position ziehen, die in der Miniaturansicht der Videospur angezeigt wird, an einen Marker auf der Markerspur oder an eine Zeitposi- tion auf einer zusätzlichen Linealspur (nur Cubase SX). Während Sie ziehen verändert sich die Darstellung im Lineal – und die Spuren mit musikalischer Zeitbasis folgen. 7.Lassen Sie die Maustaste los. Wenn Sie sich nun das Lineal am Anfang des Projekts ansehen, sehen Sie, dass das erste (und einzige) Tempo-Event angepasst wurde. 8.Starten Sie die Wiedergabe. Der musikalische Einsatz ist nun an die entsprechende Position im Video angepasst. Angenommen Sie möchten einen weiteren Einsatz an eine spätere Position im Video anpassen. Wenn Sie nun das oben beschriebene Verfahren wiederholen, wird auch der erste Einsatz verändert. Dies liegt daran, dass Sie immer noch das erste (und einzige) Tempo- Event auf der Tempospur verändern!