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Steinberg Cubase SX/SL 3 Operation Manual German Version

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    							CUBASE SX/SL
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 23 – 571
    Überlappungen löschen (Mono)
    Mit dieser Funktion können Sie sicherstellen, dass zwei Noten dersel-
    ben Tonhöhe nicht überlappen (d. h. dass eine Note beginnt, bevor die 
    andere endet). Überlappende Noten derselben Tonhöhe können bei 
    einigen MIDI-Instrumente zu Verwirrungen führen (ein neues Note-On-
    Signal wird vor dem Note-Off-Signal gesendet). Dieser Befehl behebt 
    dieses Problem automatisch. 
    Überlappungen löschen (Poly)
    Mit dieser Funktion werden Noten gegebenenfalls gekürzt, so dass 
    keine Note beginnt, bevor eine andere endet. Dies geschieht unab-
    hängig von der Tonhöhe der Noten.
    Anschlagstärke
    Mit diesem Befehl wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Anschlag-
    stärke von Noten auf mehrere Arten verändern können.
    Wenn Sie diese Funktion anwenden möchten, wählen Sie aus dem 
    Typ-Einblendmenü die gewünschte Option aus, nehmen Sie die Ein-
    stellungen vor und klicken Sie auf »OK«. (Wenn Sie den Dialog schlie-
    ßen möchten, ohne die Einstellungen anzuwenden, klicken Sie auf 
    »Abbrechen«.)
    Sie können zwischen folgenden Möglichkeiten wählen:
    Plus-Minus
    Hier können Sie einen festen Betrag zum Anschlagstärkewert hinzufü-
    gen. Den (positiven oder negativen) Wert können Sie mit dem Menge-
    Parameter festlegen.  
    						
    							CUBASE SX/SL
    23 – 572 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Komprimieren/Expandieren
    Hier können Sie den »dynamischen Bereich« von MIDI-Noten kompri-
    mieren oder expandieren, indem Sie die Anschlagstärkewerte entspre-
    chend der Verhältnis-Einstellung (0–300 %) skalieren. Wenn Sie also 
    verschiedene Anschlagstärkewerte mit einem Faktor, der größer als 1 
    (mehr als 100 %) ist, multiplizieren, werden die Unterschiede zwischen 
    den Anschlagstärkewerten größer. Wenn Sie einen Faktor wählen, der 
    kleiner als 1 (unter 100 %) ist, werden die Unterschiede geringer. D. h.:
    •Wenn Sie komprimieren (unterschiedliche Anschlagstärkewerte an-
    gleichen) möchten, wählen Sie Verhältnis-Werte unter 100 % aus.
    Danach können Sie (mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus«) wieder einen Anschlagstär-
    kebetrag hinzufügen, um den durchschnittlichen Anschlagstärkepegel beizubehalten. 
    •Wenn Sie expandieren (Anschlagstärkewerte deutlicher unterschei-
    den) möchten, wählen Sie Verhältnis-Werte über 100 % aus.
    Vor dem Expandieren können Sie die Anschlagstärke mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus« 
    bearbeiten, so dass die durchschnittliche Anschlagstärke im mittleren Bereich liegt. 
    Wenn die durchschnittliche Anschlagstärke hoch (nahe 127) oder gering (nahe 0) ist, 
    kann mit der Expandieren-Funktion nicht sinnvoll gearbeitet werden, da Anschlagstärke-
    werte nur zwischen 0 und 127 liegen können!
    Grenze
    Mit dieser Option können Sie sicherstellen, dass kein Anschlagstärke-
    wert den vorgegebenen Bereich (zwischen den Werten, die Sie für 
    »Oben« und »Unten« eingeben) überschreitet. Alle Anschlagstärke-
    werte, die diese Grenze überschreiten, werden an den Höchst- bzw. 
    den Tiefstwert angeglichen.
    Feste Anschlagstärke
    Mit dieser Funktion wird die Anschlagstärke aller ausgewählten Noten 
    auf den Anschlagstärkewert gesetzt, der in der Werkzeugzeile der 
    MIDI-Editoren festgelegt ist. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 23 – 573
    Daten ausdünnen
    Mit dieser Funktion werden MIDI-Daten ausgedünnt. Hiermit können 
    Sie bei Aufnahmen mit sehr vielen Controller-Daten Ihre MIDI-Geräte 
    entlassen.
    Umkehren
    Mit dieser Funktion können Sie die Anordnung der ausgewählten 
    Events (oder die aller Events in den ausgewählten Parts) umkehren, 
    wodurch die MIDI-Musik rückwärts wiedergegeben wird. Beachten 
    Sie jedoch, dass diese Funktion sich vom »Umkehren« einer Audioauf-
    nahme unterscheidet. Beim Umkehren von MIDI-Material werden die 
    einzelnen Noten weiterhin wie gewohnt mit dem MIDI-Instrument wie-
    dergegeben – es ändert sich nur die Wiedergabereihenfolge. 
    Parts auflösen
    Die Funktion »Parts auflösen« aus dem MIDI-Menü kann in folgenden 
    Fällen angewendet werden:
    •Wenn Sie mit MIDI-Parts (mit der Kanaleinstellung »Alle«) arbeiten, 
    die Events auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen beinhalten.
    Wenn Sie die Funktion »Parts auflösen« verwenden, werden die Events dem MIDI-
    Kanal entsprechend auf neue Parts verteilt.
    •Wenn Sie MIDI-Events nach der Tonhöhe auflösen möchten.
    Ein typisches Beispiel hierfür sind Schlagzeug- und Percussion-Spuren, bei denen 
    jede Tonhöhe einem unterschiedlichen Schlagzeugklang entspricht. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    23 – 574 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Parts nach Kanälen auflösen
    Wenn für eine Spur die Kanaleinstellung »Alle« eingestellt ist, wird je-
    des Event auf seinem ursprünglichen MIDI-Kanal wiedergegeben. Es 
    gibt zwei Situationen, in denen es sinnvoll ist, MIDI-Spuren auf »Alle« 
    einzustellen:
    •Wenn Sie auf mehreren MIDI-Kanälen gleichzeitig aufnehmen.
    Sie können auf mehreren Kanälen gleichzeitig aufnehmen, wenn Sie z.B. ein MIDI-Key-
    board mit unterschiedlichen Keyboard-Zonen haben, in dem jede Zone das MIDI-Mate-
    rial an einen anderen Kanal sendet. Wenn Sie auf eine Spur aufnehmen, die auf »Alle« 
    eingestellt ist, können Sie die Aufnahme mit unterschiedlichen Klängen für die einzel-
    nen Zonen wiedergeben, da die unterschiedlichen MIDI-Noten auf unterschiedlichen 
    MIDI-Kanälen wiedergegeben werden.
    •Wenn Sie eine MIDI-Datei vom Typ 0 importiert haben.
    MIDI-Dateien vom Typ 0 beinhalten nur eine Spur, mit Noten auf bis zu 16 MIDI-Kanä-
    len. Wenn Sie diese Spur einem bestimmten Kanal zuweisen, werden alle Noten mit 
    dem gleichen Klang wiedergegeben. Wenn Sie die Spur auf »Alle« einstellen, wird die 
    importierte Datei wie gewünscht wiedergegeben.
    Mit dem Befehl »Parts auflösen« können Sie MIDI-Parts nach Events 
    durchsuchen, die auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen liegen. Die 
    Events werden auf neue Parts und neue Spuren verteilt, wobei eine 
    Spur für jeden gefundenen Kanal angelegt wird. So können Sie jeden 
    musikalischen Abschnitt einzeln bearbeiten. Gehen Sie folgenderma-
    ßen vor:
    1.Wählen Sie die Parts aus, die MIDI-Daten auf unterschiedlichen Kanä-
    len enthalten.
    2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«.
    3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Kanälen trennen«.
    Nun wird für jeden Kanal, der in den/dem ausgewählten Part(s) ge-
    nutzt wird, eine neue MIDI-Spur erzeugt, die auf den entsprechenden 
    Kanal eingestellt ist. Jedes Event wird in den Part auf der Spur mit dem 
    entsprechenden MIDI-Kanal kopiert. Dann wird der ursprüngliche Part 
    stummgeschaltet. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 23 – 575
    Ein Beispiel:
    Parts nach Tonhöhen auflösen
    Die Funktion »Parts auflösen« kann MIDI-Parts auch nach Events mit 
    unterschiedlichen Tonhöhen untersuchen und diese Events auf neue 
    Parts in unterschiedlichen Spuren verteilen, eine je Tonhöhe. Dies ist 
    sinnvoll, wenn die unterschiedlichen Tonhöhen nicht in einem norma-
    len Kontext verwendet werden, sondern unterschiedliche Klänge fest-
    legen (z. B. bei MIDI-Schlagzeugspuren oder Sampler-Soundeffekt-
    Spuren). Indem Sie diese Spuren auflösen, können Sie jeden Klang 
    einzeln bearbeiten, auf einer separaten Spur. Gehen Sie so vor:
    1.Wählen Sie die Parts aus, die MIDI-Material enthalten.
    2.Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«.
    3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Tonhöhen 
    trennen«.
    Eine neue MIDI-Spur wird für jede in den ausgewählten Parts verwendete Tonhöhe er-
    zeugt. Die Events werden in die Parts auf der entsprechenden Spur kopiert. Dann wer-
    den die Original-Parts stummgeschaltet.
    Dieser Part beinhaltet Events auf den MIDI-Kanälen 1, 2 und 3.
    Wenn Sie »Parts auflösen« wählen, werden 
    neue Parts auf neuen Spuren erstellt. Diese 
    werden auf die Kanäle 1, 2 und 3 einge-
    stellt. Jeder neue Part beinhaltet nur die 
    Events des entsprechenden MIDI-Kanals.
    Der ursprüngliche MIDI-Part 
    wird stummgeschaltet.   
    						
    							CUBASE SX/SL
    23 – 576 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 
    						
    							24
    Die MIDI-Editoren 
    						
    							CUBASE SX/SL
    24 – 578 Die MIDI-Editoren
    Bearbeiten von MIDI-Material
    In Cubase SX/SL können Sie MIDI-Material auf unterschiedliche Weise 
    bearbeiten. Für grundlegende Einstellungen können Sie die Werkzeuge 
    und Funktionen im Projekt-Fenster verwenden. Mit dem MIDI-Menü 
    können Sie verschiedene Bearbeitungsfunktionen auf das MIDI-Mate-
    rial anwenden (siehe Seite 555). Wenn Sie den Inhalt der MIDI-Parts 
    grafisch bearbeiten möchten, verwenden Sie die MIDI-Editoren:
    • Der Key-Editor ist der Standard-MIDI-Editor. Die Noten werden grafisch 
    in einem Raster wie auf einer Klavierwalze angezeigt, in dem Sie intuitiv 
    arbeiten können.
    Hier können Sie auch Nicht-Noten-Events (z. B. MIDI-Controller) genau bearbeiten.
    • Mit der Funktion »Im Kontext bearbeiten« (nur Cubase SX) können Sie 
    MIDI-Parts direkt im Projekt-Fenster bearbeiten.
    Dies ähnelt dem Arbeiten im Key-Editor, ermöglicht jedoch die Bearbeitung von MIDI-
    Material im Zusammenhang mit anderen Spurarten. Siehe Seite 615.
    • Der Schlagzeug-Editor ähnelt dem Key-Editor. Hier wird jedoch der Vor-
    teil genutzt, dass bei Schlagzeug-Parts die Schlagzeugklänge verschie-
    denen Tasten zugeordnet sind.
    Verwenden Sie diesen Editor, wenn Sie Schlagzeug- oder Percussion-Parts bearbei-
    ten möchten.
    • Im Listen-Editor werden alle Events der ausgewählten MIDI-Parts in ei-
    ner Liste dargestellt, so dass Sie die einzelnen Werte numerisch anzei-
    gen und bearbeiten können.
    • Im Noten-Editor werden MIDI-Noten wie auf einem Notenblatt dargestellt. 
    Wenn Sie mit Cubase SL arbeiten, finden Sie im Noten-Editor grundlegende Funktio-
    nen zum Bearbeiten und Drucken (siehe Seite 646). In Cubase SX beinhaltet der No-
    ten-Editor weiterentwickelte Werkzeuge und Funktionen für die Notation, das Layout 
    und den Druck. Dieser Noten-Editor wird im separaten PDF-Dokument »Notenbear-
    beitung und -druck« beschrieben. Auch wenn Sie hauptsächlich Noten bearbeiten und 
    drucken möchten, sollten Sie dieses Kapitel lesen, da hier die grundlegenden Verfah-
    ren für die Bearbeitung von MIDI-Material beschrieben werden.
    • Sie können MIDI-Material auch im Projekt-Browser bearbeiten.
    Wie im Listen-Editor werden hier die Events in einer Liste angezeigt und können nu-
    merisch bearbeitet werden. Der Listen-Editor ist jedoch dank seiner unterschiedlichen 
    Funktionen besser für die Bearbeitung von MIDI-Material geeignet. Der Projekt-Brow-
    ser wird in einem eigenen Kapitel beschrieben (siehe Seite 697). 
    						
    							CUBASE SX/SL
    Die MIDI-Editoren 24 – 579
    Einleitung
    In diesem Kapitel wird die Arbeit mit dem Key-, dem Schlagzeug- und 
    dem Listen-Editor beschrieben. Oft stehen Ihnen in den verschiedenen 
    Editoren dieselben Funktionen zur Verfügung (vor allem im Key- und im 
    Schlagzeug-Editor) – diese werden im Anschnitt über den Key-Editor 
    beschrieben. In den Abschnitten über den Schlagzeug-Editor (siehe 
    Seite 617) und den Listen-Editor (siehe Seite 634) werden nur die 
    speziellen Funktionen dieser beiden Editoren beschrieben.
    Öffnen eines MIDI-Editors
    Sie können einen MIDI-Editor auf zwei Arten öffnen:
    • Wählen Sie einen oder mehrere Parts (oder eine ganze MIDI-Spur ohne aus-
    gewählte Parts) aus und wählen Sie im MIDI-Menü »Key-Editor öffnen«, »No-
    ten-Editor öffnen, »Schlagzeug-Editor öffnen« oder »Listen-Editor öffnen« 
    (oder verwenden Sie die entsprechenden Tastaturbefehle).
    Die ausgewählten Parts (bzw. alle Parts der Spur, wenn kein bestimmter Part ausge-
    wählt war) werden im gewünschten Editor geöffnet.
    • Doppelklicken Sie auf einen Part.
    Welcher MIDI-Editor geöffnet wird, hängt von den Einstellungen im Programmeinstel-
    lungen-Dialog (unter »Event-Darstellung–MIDI«) ab:
    Wenn Sie auf einen Part doppelklicken, wird der Editor geöffnet, der im Einblend-
    menü »Standard-Bearbeitung« ausgewählt ist. Wenn jedoch die Option »Als 
    Schlagzeug bearbeiten, wenn Drum-Map zugewiesen« eingeschaltet ist und eine 
    Drum-Map für die bearbeitete Spur ausgewählt ist (siehe Seite 630), wird der 
    Schlagzeug-Editor geöffnet. Wenn Sie nun auf einen Part doppelklicken, wird der 
    Key-Editor (bzw. Noten- oder Listen-Editor) geöffnet. Schlagzeugspuren werden 
    jedoch immer im Schlagzeug-Editor geöffnet.  
    						
    							CUBASE SX/SL
    24 – 580 Die MIDI-Editoren
    • Wenn der im Editor geöffnete Part eine virtuelle Kopie ist, wirkt sich die 
    Bearbeitung auf alle weiteren virtuellen Kopien dieses Parts aus.
    Sie können eine virtuelle Kopie erzeugen, indem Sie einen Part mit gedrückter [Alt]-Taste/
    [Wahltaste]-[Umschalttaste] an eine neue Position ziehen oder indem Sie den Befehl 
    »Wiederholen…« wählen und im angezeigten Dialog die Option »Virtuelle Kopien« ein-
    schalten. Im Projekt-Fenster werden virtuelle Kopien durch kursiven Text und ein Symbol 
    in der rechten Ecke des Objekts gekennzeichnet
     (siehe Seite 144).
    Arbeiten mit mehreren Parts
    Wenn Sie einen MIDI-Editor öffnen und mehrere Parts (oder eine 
    MIDI-Spur, die mehrere Parts enthält) ausgewählt sind, kann es bei 
    der Bearbeitung schwierig sein, den Überblick über die einzelnen 
    Parts zu behalten.
    Aus diesem Grund stehen Ihnen auf der Werkzeugzeile verschiedene 
    Funktionen zur Verfügung, die die Arbeit mit mehreren Parts einfacher 
    und intuitiver gestalten:
    •Im Einblendmenü »Part-Liste« werden alle Parts angezeigt, die ausge-
    wählt waren, als Sie den Editor geöffnet haben (oder alle Parts auf der 
    Spur, wenn keine Parts ausgewählt waren). Hier können Sie einen 
    Part für die Bearbeitung aktivieren.
    Wenn Sie einen Part im Einblendmenü auswählen, wird er automatisch aktiviert und in 
    der Anzeige zentriert dargestellt.
    • Sie können einen Part auch aktivieren, indem Sie mit dem Pfeil-Werk-
    zeug auf ein Event im Part klicken.  
    						
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