Steinberg Cubase Se 3 Operation Manual German Version
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CUBASE SE Synchronisation 24 – 541 • Zu den Transportsignalen von MIDI-Clock gehören »Start«, »Stop« und »Continue«. Allerdings wird der Continue-Befehl von einigen MIDI-Gerä- ten (z. B. einigen Drumcomputern) nicht unterstützt. Wenn das bei einem von Ihnen verwendeten MIDI-Gerät der Fall ist, schalten Sie im Synchro- nisationseinstellungen-Dialog im Bereich »MIDI-Clock-Ziele« die Option »Immer Start-Befehl senden« ein. Wenn diese Option eingeschaltet ist, wird nur das Start-Signal verwendet. Einrichten 1.Verbinden Sie die gewünschten MIDI-Ausgänge von Cubase SE mit den Geräten, die Sie synchronisieren möchten. 2.Öffnen Sie den Synchronisationseinstellungen-Dialog (über das Transport-Menü). 3.Aktivieren Sie die Sync-Ausgänge mit Hilfe der entsprechenden Optionen. Einige MIDI-Schnittstellen senden MIDI-Clock automatisch an alle Aus- gänge, egal, welche Einstellungen Sie in Cubase SE vornehmen. In die- sem Fall sollten Sie nur einen MIDI-Clock-Ausgang festlegen. (Lesen Sie gegebenenfalls in der Dokumentation Ihrer Schnittstelle nach.) 4.Legen Sie für das (die) andere(n) Gerät(e) einen externen Synchroni- sationsmodus fest und schalten Sie (wenn nötig) die Wiedergabe ein. 5.Wenn Sie jetzt die Wiedergabe in Cubase SE starten, wird die Wieder- gabe des (der) anderen Geräte(s) ebenfalls gestartet. An diesen Ausgang wird MIDI-Clock gesendet.

CUBASE SE 24 – 542 Synchronisation Optionen Vornehmen von Projekteinstellungen Framerates Unter Framerate versteht man die Anzahl von Bildern pro Sekunde in einem Film oder auf einem Videoband. Allerdings hängt die verwen- dete Framerate vom Medium (Film oder Video), vom Produktionsland des Videos und von anderen Faktoren ab. Im Projekteinstellungen-Dialog gibt es zwei Framerate-Einstellungen: •Das Framerate-Einblendmenü bestimmt die Framerate des gesende- ten Synchronisationssignals. Im Projekteinstellungen-Dialog können Sie eine von sechs Framerates auswählen: •Im Anzeigeformat-Einblendmenü können Sie ein Format als Standard- vorgabe für das Anzeigeformat in den verschiedenen Linealen und Positionsanzeigen von Cubase SE auswählen. Damit bei framegenauer Bearbeitung die Anzeige in Cubase SE mit der tatsächlichen Framerate der externen Sync-Quelle übereinstimmt, müssen Sie für diese Framerate denselben Wert auswählen wie im Framerate-Einblendmenü. Option Beschreibung 24 fps Die klassische Framerate für 35mm-Filme. 25 fps Die in Europa verwendete Framerate für Video- und Audiomaterial (EBU). 29.97 fps Genau 29,97 Frames pro Sekunde. 30 fps Genau 30 Frames pro Sekunde. Diese Framerate wird oft für reines Audiomaterial in den USA verwendet 29.97 dfps So genannter »Drop frame«-Code mit 29,97 Frames pro Sekunde. Diese Framerate wird in den USA oft für Farbvideos verwendet. 30 dfps Nur selten verwendet.

CUBASE SE 25 – 544 VST System Link Einleitung Mit VST System Link können Sie mehrere zur digitalen Audioverarbei- tung eingesetzte Computer vernetzen. Während normale Netzwerke eigene Hardware wie Ethernet-Karten, Hubs oder CAT-5-Kabel erfor- dern, verwendet VST System Link nur Audio-Hardware und Kabel, die Sie in Ihrem Studio wahrscheinlich bereits einsetzen. VST System Link ist einfach in Einrichtung und Verwendung, bietet gleichzeitig aber eine enorme Flexibilität und Systemleistung. Compu- ter werden in einem so genannten Ring-Netzwerk zusammenge- schlossen, bei dem das VST-System-Link-Signal von einem Rechner zum nächsten weitergeleitet wird und so schließlich wieder beim ers- ten Computer ankommt. Das Netzwerksignal von VST System Link kann über jedes Kabel weitergeleitet werden, das für digitale Audiosig- nale geeignet ist, z. B. S/PDIF, ADAT, TDIF oder AES. Einzige Voraus- setzung ist eine geeignete und auf jedem Rechner installierte ASIO- kompatible Audioschnittstelle. Durch die Vernetzung von zwei oder mehr Computern eröffnet sich Ihnen eine Reihe von Möglichkeiten: • Sie können einen Computer dazu verwenden, VST-Instrumente zu spielen, während Sie auf einem anderen Audiospuren aufnehmen. • Wenn Sie eine große Anzahl von Audiospuren verwenden, können Sie die entstehende Last einfach auf mehrere Computer verteilen, indem Sie neue Spuren auf einem neuen Computer hinzufügen. • Sie können einen Computer als »virtuelles Effekt-Rack« verwenden, auf dem ausschließlich Send-Effekt-PlugIns laufen. • VST System Link kann dazu verwendet werden, Effekt-PlugIns oder VST-In- strumente aus bestimmten Anwendungen für andere Anwendungen zugäng- lich zu machen. Auch die Vernetzung von Computern mit unterschiedlichen Betriebssystemen ist möglich. In den folgenden Abschnitten wird beschrieben, wie Sie VST System Link für die Arbeit mit Cubase SE einrichten und verwenden.

CUBASE SE VST System Link 25 – 545 Vorbereitungen Voraussetzungen Ihre Arbeitsumgebung muss die folgenden Voraussetzungen erfüllen, damit Sie VST System Link verwenden können: •Sie benötigen zwei oder mehr Computer. Die Computer können, müssen aber nicht dasselbe Betriebssystem verwenden. Es ist ohne Probleme möglich, z. B. einen Intel-PC und einen Apple Macintosh zu vernetzen. •Auf jedem Computer müssen Audio-Hardware und entsprechende ASIO-Treiber installiert und betriebsbereit sein. •Die Audio-Hardware muss über digitale Ein- und Ausgänge verfügen. Die digitalen Ein- und Ausgänge müssen miteinander kompatibel sein (d.h. sie müssen dieselben digitalen Formate und Verbindungen unterstützen), damit Sie die Computer verbinden können. •Für jeden Computer im Netz muss mindestens ein Audiokabel vorhan- den sein, über das Digitalsignale weitergeleitet werden können. •Auf jedem Computer muss eine Host-Anwendung installiert sein, die VST System Link unterstützt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Handbuchs wird VST System Link von Cubase SX/SL, Cubase SE, Nuendo und Cubase 5.2s (System Link-Version) unterstützt. Sie können die verschiedenen Host-Anwendungen mit VST System Link miteinander ver- netzen. Zusätzlich empfehlen wir die Verwendung einer KVM-Switchbox. Verwenden einer KVM-Switchbox Wenn Sie nur wenig Platz zur Verfügung haben und ein Netzwerk mit mehreren Computern einrichten möchten, sollten Sie sich eine so ge- nannte KVM-Switchbox (»Keyboard Video Mouse«) kaufen. Dabei handelt es sich um einen kostengünstigen und einfach einzurichten- den Umschalter, mit dessen Hilfe Sie dieselbe Tastatur und Maus und denselben Monitor für die Arbeit an mehreren Computern verwenden können. VST System Link funktioniert auch ohne eine solche Switch- box problemlos, allerdings müssen Sie bei der Einrichtung des Netz- werks u. U. oft zwischen verschiedenen Computern wechseln, was mit einer Switchbox wesentlich komfortabler ist.

CUBASE SE 25 – 546 VST System Link Einrichten der Verbindung Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass Sie zunächst zwei Computer vernetzen. Auch wenn Sie ein Netzwerk mit mehr als zwei Computern aufbauen möchten, sollten Sie zunächst zwei Computer miteinander verbinden und die übrigen später einzeln hinzufügen. Das erleichtert das Aufspüren und Beheben von Problemen. Für die Ver- netzung von zwei Computern benötigen Sie zwei Audiokabel für Digi- talsignale, eines für jede Richtung: 1.Schließen Sie ein Kabel am Digitalausgang von Computer 1 an und verbinden Sie es mit dem Digitaleingang von Computer 2. 2.Schließen Sie das andere Kabel am Digitalausgang von Computer 2 an und verbinden Sie es mit dem Digitaleingang von Computer 1. •Wenn Ihre Soundkarte über mehrere digitale Ein- und Ausgangspaare verfügt, sollten Sie der Einfachheit halber das erste Paar verwenden. Synchronisation Die Clock-Signale Ihrer ASIO-Soundkarten müssen synchronisiert werden, um einen reibungslosen Betrieb von VST System Link zu gewährleisten. Dies gilt für jede Art der Verkabelung von digitalen Audiosystemen, nicht nur für die Arbeit mit VST System Link. Kabel für die Übertragung von digitalen Audiosignalen können neben den Audiodaten auch immer Clock-Signale übertragen. Es ist daher nicht erforderlich, für die Synchronisation spezielle Word-Clock-Ein- gänge und -Ausgänge zu verwenden (obwohl ein derart synchronisier- tes System u. U. stabiler ist, insbesondere bei Verwendung mehrerer Computer). Der Clock- oder Sync-Modus wird über den Dialog für die ASIO-Ein- stellungen der Audio-Hardware eingestellt. Gehen Sie in Cubase SE folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie das Geräte-Menü und wählen Sie »Geräte konfigurieren…«. 2.Wählen Sie unter »VST Audiobay« Ihre Audio-Schnittstelle aus. 3.Klicken Sie rechts im Fenster auf »Einstellungen…«. Der Dialog für die ASIO-Einstellungen wird geöffnet.

CUBASE SE VST System Link 25 – 547 4.Öffnen Sie den Dialog für die ASIO-Einstellungen auch auf dem an- deren Computer. Wenn Sie auf dem anderen Computer eine andere Host-Anwendung für VST System Link verwenden, lesen Sie bitte in der betreffenden Dokumentation nach, wie Sie den Einstellungen-Dialog in dieser Anwendung öffnen. 5.Richten Sie eine (und nur eine) der Soundkarten als »Clock Master« ein. Alle anderen Soundkarten müssen das von dieser Karte gesen- dete Clock-Signal übernehmen, d. h. sie sind »Clock Slaves«. Der genaue Ablauf dieses Vorgangs ist von der von Ihnen verwendeten Hardware ab- hängig. Entsprechende Informationen finden Sie ggf. in der Dokumentation zu Ihrer Hardware. Wenn Sie mit der Nuendo-ASIO-Hardware von Steinberg arbeiten, sind alle Soundkarten standardmäßig auf »AutoSync« eingestellt. In diesem Fall müssen Sie lediglich eine der Soundkarten (und nur eine) im Bereich »Clock Mode« des Einstellun- gen-Dialogs als »Master« einrichten. •In der Regel finden Sie im Dialog für die ASIO-Einstellungen einer Soundkarte Informationen darüber, ob die Karte ein Synchronisations- signal empfängt und welche Samplerate dieses Signal hat. Wenn diese Informationen vorliegen, sollten Soundkarte und Synchronisation ordnungs- gemäß eingerichtet sein. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Dokumentation zu Ihrer Hardware. Es ist sehr wichtig, dass nur eine Soundkarte als Clock-Master definiert ist, da das Netzwerk sonst nicht richtig arbeiten kann. Der Clock-Master liefert allen anderen Soundkarten des Netzwerks das zu verwendende Clock-Signal. Sie können auch mit einem externen Clock-Signal arbeiten, das z. B. von einem Digitalmischpult oder einem Word-Clock-Synchronisierer geliefert wird. In diesem Fall müssen alle ASIO-Soundkarten als Clock- Slaves bzw. im AutoSync-Modus betrieben werden. Das Signal des Synchronisierers wird über verkettete ADAT-Kabel oder Word-Clock- Verbindungen weitergeleitet.

CUBASE SE 25 – 548 VST System Link VST System Link und Latenz Unter Latenz (oder Ansprechverzögerung) versteht man die Zeit, die ein System benötigt, um auf ein empfangenes Signal zu reagieren. Wenn Sie beispielsweise ein System mit einer langen Ansprechverzögerung verwenden und VST-Instrumente in Echtzeit spielen, macht sich die La- tenz des Systems als Verzögerung zwischen dem Drücken einer Taste und dem Erklingen des entsprechenden Tons bemerkbar. Die meisten modernen ASIO-Soundkarten haben extrem kurze Latenzzeiten. VST- Anwendungen sind außerdem dafür ausgelegt, Latenz während der Wiedergabe möglichst auszugleichen, indem das Wiedergabe-Timing entsprechend angepasst wird. In einem mit VST System Link eingerichteten Netzwerk addieren sich die Latenzen aller ASIO-Soundkarten im Netz. Es ist daher besonders wichtig, die Latenzwerte jedes vernetzten Computers so niedrig wie möglich zu halten. • Latenz hat keinen Einfluss auf die Synchronisation – das Timing ist im- mer richtig. Latenz kann sich aber auf das Senden und Empfangen von MIDI-Daten und Audiosignalen auswirken und den Eindruck erwecken, dass das gesamte Audiosystem langsam reagiert. Wenn Sie das Latenzverhalten eines Audiosystems beeinflussen möchten, sollten Sie zunächst die Größe der Puffer im Dialog für die ASIO-Einstellungen verändern. Je kleiner die Puffer, desto geringer die Latenz. Generell sollten Sie versuchen, die Latenz (und damit die Puf- fergröße) so gering wie für Ihr System möglich zu halten. Die Latenz sollte 12 ms nach Möglichkeit nicht überschreiten.

CUBASE SE VST System Link 25 – 549 Einrichten der Software Sie können jetzt die Host-Anwendungen für die Vernetzung einrichten. Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf das Vorgehen in Cu- base SE. Wenn Sie auf einem der Rechner eine andere Host-Anwen- dung verwenden, entnehmen Sie die entsprechenden Anweisungen bitte der Dokumentation zu diesem Programm. Einstellen der Samplerate Die Projekte in beiden Programmen müssen dieselbe Samplerate auf- weisen. Wählen Sie im Projekt-Menü die Option »Projekteinstellun- gen…« und stellen Sie für beide Projekte dieselbe Samplerate ein. Austauschen von digitalen Audiodaten zwischen Anwendungen 1.Erzeugen Sie Eingangs- und Ausgangsbusse in beiden Anwendungen und leiten Sie diese an die digitalen Ein- bzw. Ausgänge. Die Anzahl und die Konfiguration dieser Busse hängt von der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware und Ihren Anforderungen ab. Wichtig ist dabei, dass beide Anwen- dungen dieselben Konfigurationen aufweisen – d. h. wenn Sie auf dem ersten Compu- ter vier Stereo-Ausgangsbusse haben, benötigen Sie auf dem zweiten vier Stereo- Eingangsbusse usw. 2.Geben Sie auf Computer 1 Audiodaten wieder. Sie können z. B. eine Audiodatei importieren und im Cycle-Modus wiedergeben. 3.Öffnen Sie den Inspector und stellen Sie sicher, dass der wiederge- gebene Audiokanal an einen der digitalen Ausgangsbusse, die Sie eingerichtet haben, geleitet wird. 4.Wählen Sie auf Computer 2 den entsprechenden digitalen Eingangs- bus des Audiokanals und schalten Sie für diesen Kanal die Mithören- Funktion ein. Die wiedergegebenen Audiodaten sollten jetzt im Host-Programm auf Computer 2 »ankommen« und die entsprechenden Pegelanzeigen sollten aufleuchten. 5.Versuchen Sie jetzt dasselbe andersherum: Computer 2 gibt die Audiodaten wieder und Computer 1 empfängt diese Daten. Wenn Sie diese Schritte nachvollziehen können, steht Ihre Verbindung. • Im Folgenden werden die an die digitalen Ein- bzw. Ausgänge ange- schlossenen Busse als »Busse von VST System Link« bezeichnet.

CUBASE SE 25 – 550 VST System Link Einstellungen für die Audio-Hardware Wenn Sie Daten mit VST System Link zwischen Computern austau- schen möchten, ist es wichtig, dass die digitalen Informationen zwi- schen den Programmen nicht verändert werden. Daher sollten Sie im Bedienfeld Ihrer Audio-Hardware (bzw. der Zusatzanwendung) Fol- gendes sicher stellen: •Wenn für die digitalen Anschlüsse, die Sie für den Datenaustausch mit VST System Link verwenden, zusätzliche »Formateinstellungen« verfügbar sind, sollten Sie diese ausschalten. Wenn Sie z. B. einen S/P DIF-Ausgang für VST System Link verwenden, stellen Sie si- cher, dass die Optionen »Professional«, »Emphasis« und »Dithering« ausgeschaltet sind. •Wenn Ihre Audio-Hardware über eine Mixer-Anwendung verfügt, in der Sie die Pegel der digitalen Ein- und Ausgänge anpassen können, stel- len Sie sicher, dass diese Anwendung ausgeschaltet ist bzw. dass die Pegel für die VST System Link-Kanäle auf (± 0dB) eingestellt sind. •Stellen Sie auch sicher, dass keine andere Art von digitalen Signalpro- zessoren (Panorama, Effekte, usw.) auf das VST System Link-Signal angewendet werden. Anmerkungen zu Hammerfall DSP Wenn Sie mit dem Hammerfall DSP-Mixer von RME Audio arbeiten, bietet Ihnen die Totalmix-Funktion sehr komplexe Routing- und Mischen-Optionen in der Audio-Hardware. Dies kann in einigen Fällen zu »Signal-Schleifen« führen, so dass VST System Link nicht funktio- niert. Wenn Sie absolut sicher gehen möchten, dass dies keine Pro- bleme verursacht, wählen Sie das standardmäßige (zurückgesetzte) Preset (Standardpreset) für die Totalmix-Funktion aus.