Steinberg Cubase Se 3 Operation Manual German Version
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CUBASE SE 20 – 402 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Einleitung In diesem Kapitel werden die verschiedenen Funktionen des MIDI- Menüs beschrieben. Diese Funktionen bieten verschiedene Bearbei- tungsmethoden von MIDI-Noten und anderen Events im Projekt-Fens- ter oder in den MIDI-Editoren. MIDI-Funktionen vs. MIDI-Spurparameter In einigen Fällen kann das Ergebnis einer MIDI-Funktion auch durch MIDI-Spurparameter und Effekte (siehe Seite 380) erzeugt werden. Die MIDI-Funktionen »Transponieren…« und »Standard-Quantisierung« sind z. B. auch als entsprechende Spurparameter und MIDI-Effekte ver- fügbar. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass Spurparameter die MIDI-Events einer Spur nicht verändern, während MIDI-Funktionen die Events »dauerhaft« verändern (auch wenn die letzten Änderungen rückgängig gemacht werden können). Entscheiden Sie nach den fol- genden Kriterien, welche Methode Sie anwenden möchten: • Wenn Sie nur einige Parts und Events anpassen möchten, verwenden Sie die MIDI-Funktionen. Die Spurparameter und Effekte beeinflussen die Ausgabe der gesamten Spur (obwohl Sie für bestimmte Bereiche mit der Funktion »MIDI in Loop mischen« »dauerhafte« Änderungen vornehmenkönnen). • Zum Experimentieren mit verschiedenen Einstellungen sind die Spurparameter am besten geeignet. • Einstellungen für Spurparameter werden in den MIDI-Editoren nicht wieder- gegeben, da die MIDI-Events nicht beeinflusst werden. Das kann verwirrend sein: Wenn Sie z. B. Noten mit Spurparametern transponieren, werden die Noten in den MIDI-Editoren mit ihren ursprünglichen Tonhöhen angezeigt (sie werden jedoch mit der transponierten Tonhöhe wiedergegeben). MIDI-Funk- tionen sind für solche Fälle besser geeignet. Natürlich gibt es auch MIDI-Funktionen, die keinem Spurparameter entsprechen und umgekehrt.
CUBASE SE MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 20 – 403 Worauf wirken sich die MIDI-Funktionen aus? Welche Events von den MIDI-Funktionen beeinflusst werden, hängt von der Funktion, dem aktiven Fenster und der aktuellen Auswahl ab: • Eine MIDI-Funktion kann u. U. nur auf MIDI-Events einer bestimmten Art ange- wendet werden. Die Quantisierung beeinflusst z. B. nur Noten, während die Funktion »Controller-Daten löschen« sich nur auf MIDI-Controller-Events auswirkt. • Im Projekt-Fenster werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Parts angewandt (d. h. sie wirken sich auf alle Events (der relevanten Arten) in die- sen Parts aus). • In den MIDI-Editoren werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Events angewandt. Wenn keine Events ausgewählt wurden, werden alle Events in den bearbeiteten Parts beeinflusst. Quantisierung Was bedeutet Quantisierung? Im Prinzip ist die Quantisierung eine Funktion, die aufgenommene Noten automatisch auf exakte Notenwerte verschiebt: Wenn Sie z. B. eine Serie von Achtelnoten aufnehmen, können manche davon geringfügig von den exakten Achtelnotenpositionen abweichen. Wenn Sie diese Noten mit einem auf Achtelnoten eingestellten Quantisierungsraster quantisieren, werden die »verrutschten« Noten an die richtige Position verschoben.
CUBASE SE 20 – 404 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Die Quantisierung dient allerdings nicht nur zum Korrigieren von Feh- lern, sie kann auch für kreative Zwecke eingesetzt werden. Das »Quan- tisierungsraster« muss z. B. nicht unbedingt auf geraden Notenwerten basieren, einige Noten können automatisch von der Quantisierung aus- genommen werden usw. • Normalerweise betrifft die Quantisierung nur MIDI-Noten (keine anderen Event-Arten). Sie haben jedoch die Möglichkeit, die Controller zusammen mit den dazugehörigen Noten zu verschieben, indem Sie im Quantisierungseinstellungen-Dialog die entspre- chende Option einschalten (siehe Seite 409). •Die Quantisierung von Audio-Events ist auch möglich. Dies ist beson- ders nützlich, wenn in Cubase SE mit den Funktionen für Slices (in Loops) gearbeitet wird (siehe Seite 332). Quantisierungseinstellungen Die Grundeinstellung der Quantisierung wird dadurch bestimmt, wel- chen Notenwert Sie im Quantisierung-Einblendmenü in der Werk- zeugzeile (im Projekt-Fenster oder in einem MIDI-Editor) auswählen. Gerade Notenwerte Triolen Punktierte Notenwerte
CUBASE SE MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 20 – 405 Auf diesem Wege können Sie nur auf exakte Notenwerte quantisieren (gerade Notenwerte, Triolen und punktierte Notenwerte). Im Quanti- sierungseinstellungen-Dialog sind weitere Optionen verfügbar. Der Dialog wird angezeigt, wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Quanti- sierungseinstellungen…« (oder im Quantisierung-Einblendmenü in der Werkzeugzeile die Option »Einstellungen…«) wählen. Die Einstellungen, die Sie in diesem Dialog vornehmen, werden in den Quantisierung-Einblendmenüs übernommen. Wenn Ihre Einstellungen dauerhaft in den Quantisierung-Einblendmenüs verfügbar sein sollen, müssen Sie sie als Presets speichern (siehe Seite 407). Im Dialog sind folgende Einstellungen verfügbar:
CUBASE SE 20 – 406 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Rasteranzeige In der Rasteranzeige wird ein Takt (mit vier Zählzeiten) angezeigt. Das Quantisierungsraster (die Positionen, an denen die Noten einrasten) ist durch blaue Linien gekennzeichnet. Das Raster- und das Typ-Einblendmenü In diesen Einblendmenüs werden die grundlegenden Notenwerte für das Quantisierungsraster eingestellt, d. h. sie haben die gleiche Funk- tion wie das Quantisierung-Einblendmenü in der Werkzeugzeile. Gerade Achtelnoten sind als Quantisierungsraster ausgewählt. Der Swing-Schieberegler Der Swing-Schieberegler ist nur verfügbar, wenn das Raster auf einen geraden Notenwert eingestellt ist und im Eingabefeld »N-Tole« die Ein- stellung »Off« ausgewählt ist (siehe unten). Mit diesem Regler können Sie jede zweite Position im Raster so versetzen, dass ein Swing- oder Shuffle-Effekt entsteht. Wenn Sie die Einstellung des Swing-Schiebe- reglers verändern, wird das Resultat in der Rasteranzeige angezeigt. Einstellungen für ein Raster mit geraden Achtelnoten und ein Raster mit 62 % Swing.
CUBASE SE MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 20 – 407 Das Eingabefeld »N-Tole« Mit Hilfe dieser Funktion können Sie rhythmisch differenziertere Raster erstellen, da Sie das Raster noch weiter unterteilen können. Der Schieberegler »Magnet. Bereich« Hier können Sie festlegen, dass die Quantisierung nur auf Noten an- gewendet wird, die sich innerhalb eines bestimmten Abstands zu den Rasterlinien befinden. •Wenn der Schieberegler auf 0 % eingestellt ist, wird diese Funktion ausgeschaltet und alle Noten sind von der Quantisierung betroffen. Wenn Sie den Schieberegler schrittweise nach rechts verschieben, werden die magne- tischen Bereiche um die blauen Linien in der Rasteranzeige immer weiter ausgedehnt. Presets Mit Hilfe der Steuerelemente links unten im Dialog können Sie die aktu- ellen Einstellungen als Preset speichern, das dann im Quantisierung- Einblendmenü auf der Werkzeugzeile angezeigt wird. Dabei werden die Standardverfahren angewandt: •Wenn Sie die Einstellungen als Preset speichern möchten, klicken Sie auf »Speichern«. •Wenn Sie ein gespeichertes Preset laden möchten, so dass die Ein- stellungen im Dialog angezeigt werden, wählen Sie das Preset im Ein- blendmenü aus. Dies ist nützlich, wenn Sie ein bestehendes Preset verändern möchten. •Wenn Sie das ausgewählte Preset umbenennen möchten, doppelkli- cken Sie auf seinen Namen, geben Sie einen neuen Namen ein und klicken Sie auf »OK«. Nur die Noten innerhalb dieser Bereiche werden quantisiert.
CUBASE SE 20 – 408 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung •Wenn Sie ein gespeichertes Preset entfernen möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus und klicken Sie auf »Entfernen«. Auto und Übernehmen Mit Hilfe dieser Funktionen können Sie die Quantisierung direkt vom Dialog aus anwenden (siehe unten). Wenn Sie die Quantisierung nicht anwenden möchten, schließen Sie den Dialog, indem Sie auf das Schließfeld klicken. Sie können den Dialog auch geöffnet lassen, während Sie weiter arbeiten. Einstellen der Quantisierungsschwelle Dies ist eine Zusatzeinstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposi- tion in Ticks einstellen (1 Tick = 120stel einer Sechzehntelnote). Events, die sich innerhalb dieses Abstands zum Quantisierungsraster befinden, werden nicht quantisiert. Dadurch können Sie leichte Varia- tionen bei der Quantisierung beibehalten, aber trotzdem Noten korri- gieren, die zu weit vom Raster entfernt liegen. Die Option »Zufälliger Fehler« Dies ist eine Zusatzeinstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposi- tion in Ticks einstellen. Events werden nach dem Zufallsprinzip auf Positionen innerhalb des festgelegten Abstands vom Quantisierungsraster quantisiert. Auf diese Weise erhalten Sie eine weniger »strenge« Quantisierung. Wie bei der Quantisierungsschwelle-Funktion können Sie auf diese Weise leichte Variationen bei der Quantisierung beibehalten, aber trotzdem Noten korrigieren, die zu weit vom Raster entfernt liegen.
CUBASE SE MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 20 – 409 Näherungsw. Q-Stärke Diese Funktion wirkt sich auf das Ergebnis der Funktion »Näherungs- weise Quantisierung« aus (siehe unten). Controller mitverschieben Wenn diese Option eingeschaltet ist, werden notenbezogene Con- troller (Pitchbend usw.) beim Quantisieren automatisch mit den Noten verschoben. Anwenden der Quantisierung Die Quantisierung kann folgendermaßen angewandt werden: •Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Standard-Quantisierung« (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl – standardmäßig [Q]). Die ausgewählten MIDI-Parts oder -Noten werden den Einstellungen im Quantisierung- Einblendmenü entsprechend quantisiert. •Sie können die Quantisierung auch direkt aus dem Quantisierungs- einstellungen-Dialog anwenden, indem Sie auf den Übernehmen- Schalter klicken. •Wenn Sie im Quantisierungseinstellungen-Dialog die Auto-Option einschalten, wird jede Veränderung, die Sie im Dialog vornehmen, sofort auf die ausgewählten MIDI-Parts oder -Noten angewandt. Sie können z. B. eine Loop einrichten und dann die Einstellungen im Dialog so lange verändern, bis Sie das gewünschte Ergebnis erhalten. Wenn Sie die Quantisierung anwenden, richtet sich das Ergebnis nach der Ausgangsposition der Noten. Sie können also unterschiedliche Ein- stellungen ausprobieren, ohne Gefahr zu laufen, etwas zu zerstören. Le- sen Sie dazu auch den Abschnitt Seite 412. Die Funktion »Auto-Quantisierung« Wenn Sie den Schalter »Auto Q« im Transportfeld einschalten, wer- den alle MIDI-Aufnahmen, die Sie erstellen, automatisch gemäß den Einstellungen quantisiert, die Sie im Quantisierungseinstellungen- Dialog vorgenommen haben.
CUBASE SE 20 – 410 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Näherungsweise Quantisierung Eine weitere Methode für die weniger »strenge« Quantisierung stellt die Funktion »Näherungsweise Quantisierung« im MIDI-Menü dar. Diese Quantisierungsart funktioniert folgendermaßen: Anstatt die Noten exakt auf den nächsten Quantisierungswert zu set- zen, werden sie mit der Funktion »Näherungsweise Quantisierung« nur in die Richtung verschoben, also »angenähert«. Sie können im Quanti- sierungseinstellungen-Dialog einstellen, wie weit die Noten in Richtung des ausgewählten Quantisierungswerts verschoben werden sollen. Die Funktion »Näherungsweise Quantisierung« unterscheidet sich von der Standard-Quantisierung darin, dass die Quantisierung nicht auf der ursprünglichen Position der Noten sondern auf der aktuell quantisierten Position basiert. Auf diese Weise können Sie diese Funktion wiederholt verwenden und die Noten somit schrittweise an das Quantisierungs- raster annähern, bis Sie die gewünschte Position erreicht haben.