Steinberg Nuendo 3 Operation Manual German Version
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NUENDO VST System Link 26 – 681 Video-Wiedergabe Die Wiedergabe von hoch aufgelöstem Videomaterial kann die CPU Ihres Systems belasten. Indem Sie einen Computer für die Video- Wiedergabe über VST System Link verwenden, können Sie CPU- Ressourcen auf Ihrem Hauptcomputer freisetzen, die Sie wiederum sinnvoll zur Audio- und MIDI-Bearbeitung einsetzen können. Da die System-Link-Computer auf alle Transportbefehle ansprechen, können Sie Videomaterial scrubben, auch wenn dieses von einem anderen Computer aus wiedergegeben wird. Das Zuordnen von Sound-Effek- ten zum Bild im Bearbeitungsmodus funktioniert genauso wie beim Arbeiten auf einem Computer. Dies ist eine praktische und wirtschaft- liche Alternative zu Harddisk-Videosystemen wie Doremi V1.
NUENDO 27 – 684 Video Einleitung Videounterstützung in Nuendo Nuendo kann Videofilme unterschiedlicher Formate wiedergeben. Unter Windows können Sie Videodateien mit DirectShow, DirectX Video oder Quicktime wiedergeben. Unter Mac OS X wird immer Quicktime für die Videowiedergabe verwendet. Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten, Videomaterial wieder- zugeben: •Ohne besondere Hardware. Obwohl dies in vielen Situationen ausreicht, schränkt es die Größe des Videofensters sowie die Bildqualität ein. •Über FireWire (Mac OS X). Über den FireWire-Port können Sie Videos auf einem externen Monitor wiedergeben, mit Hilfe eines DV-zu-Analog-Wandlers oder einer DV-Kamera. Dies gilt für DV-Videos. Für die Wiedergabe wird QuickTime verwendet. Auf diese Weise kann die Prozessorauslastung verringert werden, da das externe Gerät den DV-Video-Stream dekodiert. •Mit Grafikkarten (Windows). Sie können Multihead-Grafikkarten mit Overlay-Unterstützung verwenden, um das Videobild auf einem externen Monitor darzustellen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Handbuchs bieten die Hersteller nVIDIA und Matrox derartige Lösungen an. •Mit Videokarten. Sie können auch Videokarten verwenden, um das Videobild auf einem externen Monitor darzustellen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Handbuchs können folgende Karten verwendet werden: Mac OS X: Decklink (Blackmagic). Windows: Liquid Chrome (Pinnacle Systems) und Decklink (Blackmagic).
NUENDO Video 27 – 685 Bearbeitungsvorgänge Die Wiedergabeoptionen Unter Windows können Sie die Wiedergabeart für Nuendo im Dialog »Geräte konfigurieren« auf der Seite »Video Player« auswählen. Welche Option Sie auswählen sollten, hängt im Wesentlichen von dem Videosystem ab, das Sie verwenden, sowie vom Dateiformat und dem Codec der Videodateien, mit denen Sie arbeiten möchten. •In der Regel können Sie eine Videodatei mit Nuendo verwenden, wenn der Video-Player Ihres Systems (d. h. der Windows Media Player auf dem PC bzw. der Quicktime Player auf dem Mac) die Datei lesen kann. Lesen Sie auch den Abschnitt »Bevor Sie beginnen« auf Seite 694. •Generell können Sie davon ausgehen, dass die meiste Windows-Hard- ware mit DirectShow und DirectX Video kompatibel ist. In einem Windows-System werden die Player für DirectShow und DirectX Video vom Betriebssystem zur Verfügung gestellt, d. h. Sie müssen keine zusätzliche Software in- stallieren. Überprüfen Sie auf der Website von Microsoft, ob Sie über die neuste Ver- sion der Software verfügen. •Damit Sie QuickTime als Wiedergabeoption auswählen können, müssen Sie QuickTime auf Ihrem Computer installiert haben. QuickTime gibt es in einer Freeware-Version (ein Installer für diese Version ist auf der Programm-DVD von Nuendo enthalten oder kann unter www.quicktime.com herunter- geladen werden) und einer »Pro-Version«, die zusätzliche Videoschnitt-Optionen bein- haltet. Die Player-Engine ist dieselbe in beiden Versionen, d. h. für die Videowiedergabe in Nuendo ist es nicht notwendig, die Pro-Version zu erstehen. Unter Mac OS X ist nur ein Player verfügbar: Es wird immer Quicktime für die Wiedergabe verwendet. Die unterstützten Formate sind AVI, MPEG, QuickTime und DV. Wenn Sie ein System mit FireWire-Port ver- wenden, ist auch eine FireWire-Option verfügbar (siehe unten).
NUENDO 27 – 686 Video Importieren von Videodateien Videodateien werden so wie Audiodateien importiert. •Wählen Sie im Datei-Menü aus dem Importieren-Untermenü den Video-Befehl. •Ziehen Sie eine Datei in das Projekt-Fenster. •Importieren Sie die Datei in den Pool und ziehen Sie sie in das Projekt- Fenster. (Weitere Informationen finden Sie im Kapitel »Der Pool«.) Hinweise: •Wenn Sie Videomaterial wiedergeben möchten, müssen Sie eine Videospur in das Projekt einfügen (indem Sie im Projekt-Menü oder im Quick-Kontext- menü das Untermenü »Spur hinzufügen« verwenden). Für jedes Projekt kann nur eine Videospur eingerichtet werden. •Die Videospur kann mehrere Videodateien enthalten. Jedoch müssen alle Dateien der Spur dieselbe Größe und dasselbe Komprimierungsformat haben. •Sie können die Länge der Videodateien im Projekt-Fenster anpassen, indem Sie – wie bei Audio-Events – an den Event-Griffen ziehen. •Im Importieren-Untermenü des Datei-Menüs finden Sie eine Option zum Extra- hieren des Audiomaterials einer Videodatei (siehe Seite 692). Framerate von Videodatei übernehmen Wenn Sie in Nuendo Videodateien verwenden möchten, müssen Sie die Framerate des Projekts so anpassen, dass sie der Framerate des importierten Videos entspricht. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die in Nuendo angezeigte Timecode-Position mit den Frames des Videos übereinstimmt. 1.Wählen Sie im Projekt-Menü den Befehl »Projekteinstellungen…« (oder drücken Sie [Umschalttaste]+[S]), um den Projekteinstellungen- Dialog zu öffnen. 2.Wenn im Projekt-Fenster eine Videodatei auf der Videospur eingefügt wurde, wird im Framerate-Bereich des Dialogs der Schalter »Aus Videodatei« angezeigt. Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, wird die Framerate des Videos automatisch ermittelt und für das Projekt über- nommen.
NUENDO Video 27 – 687 Die Framerate-Einstellung wird von der Videodatei übernommen und die Startzeit des Projekts wird gegebenenfalls angepasst, um die Änderung der Framerate deutlich zu machen. Wenn z. B. die Framerate des Pro- jekts von 30fps auf 29.97fps gesetzt wird, wird die Startzeit angepasst, so dass alle Events, die im Projekt enthalten sind, ihre Zeitposition bei- behalten. Wenn die Projekt-Startzeit sich nicht ändern soll, müssen Sie sie manuell anpassen, nachdem Sie auf den Schalter »Aus Videodatei« geklickt haben. Wiedergeben einer Videodatei Videodateien werden auf der Videospur als Events/Clips dargestellt. Die Frames des Films werden als Thumbnails angezeigt (vorausgesetzt die Option »Video-Thumbnails anzeigen« im Programmeinstellungen- Dialog ist eingeschaltet). Ein Video-Event auf einer Videospur. In der Spurliste und im Inspector finden Sie zwei Schalter, mit denen Sie festlegen können, wie die Thumbnails angezeigt werden sollen: Schalter Beschreibung Frame-Nummern anzeigenWenn dieser Schalter eingeschaltet ist, wird für jedes Thumbnail die dazugehörige Video-Frame-Nummer angezeigt. Thumbnails einrastenWenn dieser Schalter eingeschaltet ist, werden die einzelnen Thumbnails an ihrer exakten Startzeit-Position dargestellt. Unab- hängig von der Zoom-Einstellung wird immer nur ein Thumbnail pro Frame dargestellt.
NUENDO 27 – 688 Video Wenn Sie das Video auf dem Computerbildschirm ansehen möchten (im Gegensatz zu einem externen Monitor – siehe unten), gehen Sie folgendermaßen vor: •Wählen Sie im Geräte-Menü den Befehl »Geräte konfigurieren…«, klicken Sie in der Liste links auf »Video-Player« und stellen Sie sicher, dass im Ausgänge-Einblendmenü »Onscreen Window« ausgewählt ist. •Wählen Sie im Geräte-Menü den Video-Befehl (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl, standardmäßig [F8]). Ein Video-Fenster wird angezeigt. Im Stop-Modus wird in diesem Fenster das Video- Frame an der Position des Positionszeigers angezeigt. Die Wiedergabe erfolgt zusammen mit dem anderen Audio- und MIDI- Material über das Transportfeld. Einstellen der Fenstergröße Wenn Sie Videomaterial in einem Fenster auf Ihrem Computerbild- schirm wiedergeben, können Sie die Größe des Fensters anpassen: •Wenn Sie DirectShow verwenden, wählen Sie im Geräte-Menü den Befehl »Geräte konfigurieren…« und im angezeigten Dialog »Video- Player«. Auf der rechten Seite werden drei Optionen zum Festlegen der Fenstergröße angezeigt. •Wenn Sie DirectX- oder Quicktime-Player verwenden, können Sie die Größe des Videofensters wie gewohnt anpassen, indem Sie an den Seitenrändern ziehen. Videowiedergabe auf dem gesamten Bildschirm (Vollbildmodus) Wenn Sie Videomaterial auf Ihrem Bildschirm wiedergeben, können Sie (während der Wiedergabe oder im Stop-Modus) einstellen, dass das Video den gesamten Bildschirm ausfüllen soll: •Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]- Taste (Mac) in das Videofenster und wählen Sie »Vollbildmodus«, um das Video auf dem gesamten Bildschirm anzuzeigen. Klicken Sie er- neut, um die vorherige Fenstergröße wiederherzustellen.
NUENDO Video 27 – 689 Ausschalten der Videowiedergabe Die Spurliste und der Inspector für eine Videospur beinhalten einen Stummschalten-Schalter. (Dieser kann jedoch für die Spurliste aus- geblendet sein, siehe Seite 756.) Wenn Sie die Videospur stumm- schalten, wird die Videodatei nicht wiedergegeben und die Prozes- sorleistung, die für die Wiedergabe notwendig war steht für andere Operationen zur Verfügung. Wenn Sie komplexe Bearbeitungsvor- gänge durchführen, bei denen Sie das Video nicht gleichzeitig sehen müssen, können Sie die Videospur zeitweilig stummschalten und so die Performance von Nuendo steigern, indem Sie die Prozessoraus- lastung vermindern. Die Pull-Up- und Pull-Down-Funktionen Wenn Sie den DirectX- oder den Quicktime-Player verwenden, kön- nen Sie Videos in einer Geschwindigkeit wiedergeben, die geringfü- gig von der normalen Geschwindigkeit abweicht (um +/- 0,1%). Auf diese Weise können Sie Geschwindigkeitsänderungen ausgleichen, die beim Übertragen eines Films oder einem Telecine-Prozess aufge- treten sind. Beim Übertragen eines Films auf NTSC-Video findet ein Prozess statt, der auch als »2-3 Pull-Down« bezeichnet wird. Dabei wird Filmmaterial mit 24 Frames pro Sekunde (fps) auf Video mit 29,97 fps übertragen. Dazu muss der Film um 0,1% verlangsamt werden, so dass eine di- rekte mathematische Beziehung zu der Video-Framerate erhalten wird. Damit das Audiomaterial synchron zum Videomaterial wiedergegeben wird, muss es ebenfalls um denselben Betrag verlangsamt werden. Da bei den meisten Filmproduktionen Audio mit 48 kHz auf DAT-Re- korder oder andere tragbare digitale Rekorder aufgenommen wird, tritt durch die Änderung der Geschwindigkeit beim Videotransfer eine un- gewöhnliche Samplerate von 47,952 kHz auf (auch als »48 kHz Pull- Down« bezeichnet). Normalerweise wird dieses Material über analoge Verbindungen auf das Videoband übertragen. (Dies geschieht, weil Geräte mit einer Echtzeit-Samplerate-Konvertierung oft nicht vorhan- den sind.) Viele der Profis im Post-Production-Bereich verwenden jedoch lieber die Originalbänder für die Arbeit an einem Film und nicht das Audio- material aus dem Videotransfer. Das bedeutet, dass die Geschwin-
NUENDO 27 – 690 Video digkeitsänderungen aus dem Telecine-Prozess ausgeglichen werden müssen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. •Sie können das Originalaudiomaterial von den DAT-Bändern impor- tieren und die Sample-Clock der Audio-Hardware auf 47,952kHz (48 kHz Pull-Down) einstellen. Auf diese Weise bleibt das Audiomate- rial synchron zum Videotransfer. (Die meisten Filme werden im Video- format bearbeitet und für die finale Version wieder in den Filmmodus übertragen, so dass der 2-3 Pull-Down-Prozess wieder umgekehrt wird.) Wenn der Soundtrack für einen Film fertiggestellt ist, wird die Audio-Clock wieder auf 48 kHz eingestellt, so dass ein finaler Audio-Mix erzeugt werden kann, der synchron ist mit dem finalen Filmmaterial von 24 fps. Dazu wird eine Audio-Clock-Quelle benötigt, die die Pull-down-Samplerate von 47,952 kHz unterstützt. •Die zweite und einfachere Option ist, das Video so zu beschleunigen, dass es wieder die Originalgeschwindigkeit des Films erhält. Auf diese Weise kann die Audio-Clock auf 48 kHz eingestellt werden und synchron zum Video bleiben, ganz ohne teure Audio-Master-Clocks und verwirrende Transferprozesse. Dies ist möglich bei digitalen Vide- odateien, die in Nuendo verwendet werden. Sowohl der DirectX- als auch der Quicktime-Player können die Videowiedergabe bei normaler Geschwindigkeit, Pull-Up-Geschwindigkeit (+0,1%) oder Pull-Down-Ge- schwindigkeit (-0,1%) vornehmen. Für gewöhnlich wird die Pull-Up-Geschwindigkeit verwendet, da dies dem üblichen Vorgehen bei der Filmerstellung entspricht. Die Video- Pull-Down-Geschwindigkeit wird meist in besonderen Situationen verwendet oder um Fehler zu beheben, die während dem Transferprozess aufgetreten sind. In seltenen Fäl- len kann es auch vorkommen, dass eine Videodatei mit 24fps mit Videogeschwindigkeit wiedergegeben werden soll, wofür die Pull-Down-Funktion angewendet werden muss. Einige grundlegende Regeln für Film und NTSC-Video: •Audiomaterial mit 48 kHz wird in Filmgeschwindigkeit wiedergegeben. •Bei 47,952 oder 48 kHz Pull-Down handelt es sich um Film-Audiomaterial, das bei Videogeschwindigkeit wiedergegeben wird. •Video-Pull-Up wird in Filmgeschwindigkeit wiedergegeben. •SMPTE mit 30fps ist für Audiomaterial, das in Filmgeschwindigkeit wieder- gegeben wird. •SMPTE mit 29,97 wird in NTSC-Videogeschwindigkeit wiedergegeben. •SMPTE mit 29,97 ist ebenfalls Film-Audiomaterial, das in Videogeschwindig- keit oder in Pull-Down-Geschwindigkeit wiedergegeben wird.