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Steinberg Nuendo 3 Operation Manual German Version

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    							NUENDO
    Audioeffekte 11 – 301
    Insert-Effekte in der Kanalübersicht
    In der Kanal-Registerkarte im Inspector bzw. der Kanalübersicht des er-
    weiterten Mixers erhalten Sie einen Überblick darüber, welche EQ-Mo-
    dule, Insert-Effekte und Effektsends für den Kanal eingeschaltet sind.
    Sie können einzelne Insert-Schnittstellen ein- bzw. ausschalten, indem 
    Sie auf die entsprechende Zahl klicken (in der oberen Hälfte der Kanal-
    übersicht).
    Die Kanalübersicht im Inspector  
    						
    							NUENDO
    11 – 302 Audioeffekte
    Verwenden von Mono- oder Stereoeffekten mit einem 
    Surround-Kanal
    Wenn Sie einen Mono- oder Stereo-Insert-Effekt auf eine Surround-
    Spur (Mehrkanalspur) anwenden, werden normalerweise die ersten 
    Lautsprecherkanäle der Spur (meist L und/oder R) durch die im Effekt 
    verfügbaren Kanäle geleitet und die anderen Kanäle der Spur bleiben 
    unbearbeitet.
    Wenn Sie jedoch den Effekt auf andere Lautsprecherkanäle anwenden 
    möchten, können Sie dies im Kanaleinstellungen-Fenster festlegen:
    1.Klicken Sie in das kleine Fenster links über dem Bereich für die Insert-
    Effekte, um das Einblendmenü »Insert-Darstellungen« zu öffnen.
    2.Schalten Sie die Routing-Option ein.
    Die Darstellung des Inserts-Bereichs wird verändert und zeigt nun eine Reihe von klei-
    nen Signaldiagrammen an.   
    						
    							NUENDO
    Audioeffekte 11 – 303
    3.Doppelklicken Sie auf das Signaldiagramm des Effekts, den Sie im 
    Editor öffnen möchten.
    Die Spalten im Diagramm stellen die Kanäle in der aktuellen Surround-
    Konfiguration dar, wobei der Signalfluss von oben nach unten verläuft. 
    Das graue Feld in der Mitte stellt das aktuelle PlugIn dar.
    •Die Vierecke über dem PlugIn stellen die Eingänge des PlugIns dar.
    •Die Vierecke unter den PlugIn stellen die Ausgänge des PlugIns dar.
    •Eine Linie, die den Effekt durchläuft (ohne Ein-/Ausgänge) stellt eine Bypass-
    Verbindung dar – das Audiomaterial dieses Lautsprecherkanals durchläuft 
    den Effekt ohne Bearbeitung.
    •Eine unterbrochene Linie zeigt eine unterbrochene Verbindung an – das Audio-
    material dieses Lautsprecherkanals wird nicht zum Ausgang weitergeleitet.
    Hier werden die Kanäle L und R vom Effekt bearbeitet. Die Kanäle SL, SR und C 
    durchlaufen den Effekt ohne Bearbeitung. Der LFE-Kanal wird nicht zum Ausgang 
    weitergeleitet.
    Bearbeitungsvorgänge
    Sie können die Verbindungen zu den Ein- und Ausgängen seitwärts 
    verschieben, um das Audiomaterial an/von anderen Audiokanäle(n) 
    weiterzuleiten als in der Standardkonfiguration festgelegt. Klicken Sie 
    dazu auf die Pfeilschalter rechts im Fenster.   
    						
    							NUENDO
    11 – 304 Audioeffekte
    •Mit den oberen beiden Pfeilschaltern können Sie die Eingangsverbin-
    dungen verschieben und mit den unteren Pfeilschaltern die Ausgangs-
    verbindungen.
    Wenn die Verbinden-Option eingeschaltet ist, werden die Eingangs- und Ausgangs-
    verbindungen gleichzeitig verschoben. Dies ist sinnvoll, wenn Sie andere als die Stan-
    dardkanäle bearbeiten möchten, ohne überkreuzte Verbindungen.
    •Wenn Sie Ein- bzw. Ausgänge unabhängig voneinander verschieben, 
    erzeugen Sie eine »überkreuzte« Verbindung.
    Das Audiomaterial der Kanäle SL-SR wird durch das PlugIn bearbeitet und über die 
    Kanäle L-R ausgegeben. Da die Kanäle L-R umgangen werden bedeutet dies, dass 
    die Ausgabe der Kanäle L-R sowohl die Originalsignale der Kanäle L-R, als auch 
    die bearbeiteten Signale der Kanäle SL-SR enthält.
    •Wenn ein Kanal umgangen wird (im PlugIn durch eine durchgehende 
    Linie gekennzeichnet), können Sie die Verbindung unterbrechen, in-
    dem Sie auf die Linie klicken.
    Wenn Sie erneut klicken, wird aus der unterbrochenen Verbindung wieder eine By-
    pass-Verbindung.
    •Klicken Sie auf den Zurücksetzen-Schalter, um zur Standardkonfigu-
    ration zurückzukehren.
    •Änderungen, die Sie in diesem Fenster vornehmen, sind sofort hörbar.
    Hinzufügen von Insert-Effekten zu Bussen
    Wie bereits beschrieben, verfügen alle Eingangs- und Ausgangs-
    busse, wie die normalen Audiokanäle, über acht Insert-Schnittstellen. 
    Auch die Vorgehensweise beim Hinzufügen von Insert-Effekten ist 
    ähnlich (allerdings können Sie hierfür nicht den Inspector verwenden).
    •Wenn Sie Insert-Effekte zu einem Eingangsbus hinzufügen, können 
    Sie mit Effekten aufnehmen.
    Diese Effekte werden zum integralen Bestandteil der aufgenommenen Audiodatei 
    (siehe Seite 76).  
    						
    							NUENDO
    Audioeffekte 11 – 305
    •Wenn Sie Insert-Effekte zu einen Ausgangsbus hinzufügen, wird das 
    Audiomaterial, das Sie an diesen Bus weiterleiten, bearbeitet wie bei 
    einem »Master-Insert-Effekt«.
    Ein typisches Anwendungsbeispiel sind Kompressor- oder Limiter-Effekte, EQs oder 
    andere PlugIns zur Dynamik- und Soundbearbeitung des endgültigen Mixes. Ein Spe-
    zialfall ist das Dithern, siehe unten.
    Die Dither-Funktion
    »Dithern« ist eine Methode, mit der Quantisierungsfehler in Digitalauf-
    nahmen ausgeglichen werden können. Die zugrunde liegende Theorie 
    besagt, dass an Stellen mit sehr niedrigem Pegel nur einige Bits zur 
    Wiedergabe des Signals verwendet werden, was zu Quantisierungs-
    fehlern und somit zu Verzerrungen führen kann. 
    Beim »Abschneiden« von Bits (wenn Sie die Auflösung z. B. von 24 auf 
    16 Bit verringern) wird ein Quantisierungsrauschen zur sonst einwand-
    freien Aufnahme hinzugefügt. Wenn Sie Quantisierungsrauschen zu 
    einem extrem niedrigen Pegel hinzufügen, werden die Quantisierungs-
    fehler verdeckt. Dadurch entsteht ein Rauschen, das nur unter idealen 
    Wiedergabebedingungen wahrnehmbar ist. Ohne Dithering treten hin-
    gegen deutlich hörbare Verzerrungen auf.
    Wann sollten Sie die Dither-Funktion verwenden?
    •Wenn Sie Dateien in eine niedrigere Auflösung umwandeln möchten, 
    entweder in Echtzeit (während der Wiedergabe) oder beim Exportie-
    ren eines Audio-Mixdowns.
    Ein typisches Beispiel hierfür ist das Zusammenmischen eines Projekts zu einer 16-Bit 
    Stereo-Audiodatei zum Brennen auf CD.
    Was versteht man unter einer »niedrigeren Auflösung«? Nuendo ar-
    beitet intern mit einer Auflösung von 32 Bit-Float, d. h. alle ganzzahli-
    gen Auflösungen (16 Bit, 24 Bit usw.) sind niedriger. Die negativen 
    Auswirkungen beim »Abschneiden« von Bits (ohne Dither-Funktion) 
    sind bei 8 Bit-, 16 Bit- und 20 Bit-Formaten am deutlichsten. Ob Sie 
    die Dither-Funktion beim Zusammenmischen zu einer 24 Bit-Datei an-
    wenden sollten, ist Geschmackssache. 
    						
    							NUENDO
    11 – 306 Audioeffekte
    Anwenden der Dither-Funktion
    1.Klicken Sie auf den Bearbeiten-Schalter (»e«), um das Fenster »VST-
    Ausgangskanaleinstellungen« für den Ausgangsbus zu öffnen bzw. öff-
    nen Sie den Bereich »Insert-Effekte« im erweiterten Mixer, siehe oben.
    2.Öffnen Sie das Inserts-Einblendmenü für die Schnittstelle 7 oder 8.
    Diese beiden letzten Insert-Schnittstellen sind nach dem Master-Gain-Regler ange-
    ordnet, was sehr wichtig für ein Dither-PlugIn ist. Wenn Sie den Master-Gain-Regler 
    nach der Dither-Funktion anwenden, erhalten Sie wieder Signale in der internen 32-
    Bit-Float-Auflösung und die Dithering-Einstellungen werden somit wirkungslos.
    3.Wählen Sie ein Dither-PlugIn aus dem Einblendmenü.
    In Nuendo stehen Ihnen folgende Dither-PlugIns zur Verfügung: 
    Eine Beschreibung der mitgelieferten Dither-PlugIns und ihrer Parame-
    ter finden Sie im PDF-Dokument »Audioeffekte und VST-Instrumente«. 
    Wenn Sie ein anderes Dither-PlugIn installiert haben, das Sie lieber 
    verwenden möchten, können Sie natürlich auch dieses auswählen.
    4.Stellen Sie sicher, dass im Dither-PlugIn eine geeignete Auflösung 
    eingestellt ist.
    Dies ist normalerweise die Auflösung Ihrer Audio-Hardware (bei der Wiedergabe) 
    bzw. die gewünschte Auflösung der Mixdown-Datei (entsprechend der Einstellung im 
    Dialog »Audio-Mixdown exportieren«, siehe Seite 608).
    5.Stellen Sie die anderen Parameter im Bedienfeld entsprechend ein.
    PlugIn Beschreibung
    UV22HR Das hochwertige Dither-PlugIn UV22HR unterstützt mehrere Auflö-
    sungen (8, 16, 20 bzw. 24 Bit).
    SurroundDitherSurroundDither ist ein Surround-fähiges PlugIn, mit dem Sie sechs 
    Kanäle gleichzeitig bearbeiten können. Verwenden Sie dieses PlugIn 
    zum Anwenden der Dither-Funktion auf einen Surround-Bus. 
    						
    							NUENDO
    Audioeffekte 11 – 307
    Verwenden von Gruppenkanälen für Insert-Effekte
    Gruppenkanäle verfügen wie alle anderen Kanäle über acht Insert-Ef-
    fekte. Dies ist nützlich, wenn Sie mehrere Audiospuren mit demselben 
    Effekt bearbeiten möchten (z. B. für mehrere Gesangsspuren, die alle 
    mit einem Kompressor-Effekt bearbeitet werden sollen). Nachfolgend 
    wird ein weiteres Anwendungsbeispiel für Gruppenkanäle und Effekte 
    beschrieben:
    Wenn Sie eine Mono-Audiospur haben und diese durch einen Stereo-
    Insert-Effekt bearbeiten lassen möchten (z. B. einen Stereo-Chorus 
    oder einen AutoPanner), können Sie den Effekt nicht wie gewohnt hin-
    zufügen. Das liegt daran, dass Sie mit einer Mono-Audiospur arbeiten 
    und der Insert-Effekt in diesem Fall auch in mono ausgegeben wird – 
    die Stereo-Information des Effekts geht also verloren.
    In diesem Fall können Sie einen Effektsend von der Monospur an eine 
    Stereo-Effektkanalspur weiterleiten, den Schalter »Pre Fader« für den 
    Send einschalten und den Sendpegel-Regler für die Mono-Audiospur 
    vollständig herunterregeln. Das Zusammenmischen der Spur ist dann 
    jedoch etwas mühsam, da Sie den Sendpegel-Regler hierfür nicht 
    verwenden können. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit:
    1.Erstellen Sie eine Stereo-Gruppenkanalspur und leiten Sie diese an 
    den gewünschten Ausgangsbus weiter.
    2.Fügen Sie den gewünschten Effekt als Insert-Effekt zum Gruppen-
    kanal hinzu.
    3.Leiten Sie die Mono-Audiospur zum Gruppenkanal weiter.
    Das Signal der Mono-Audiospur wird nun direkt an die Gruppenspur 
    weitergeleitet und durchläuft den Insert-Effekt in stereo. 
    						
    							NUENDO
    11 – 308 Audioeffekte
    Einfrieren von Insert-Effekten für eine Spur
    Effekt-PlugIns benötigen in manchen Fällen sehr viel Prozessorleis-
    tung. Wenn Sie eine große Anzahl Insert-Effekte für eine Spur ver-
    wenden, kann es dazu kommen, dass Ihr Computer diese Spur nicht 
    mehr richtig wiedergeben kann (im Fenster »VST-Leistung« leuchtet 
    die CPU-Überlastungsanzeige auf, Störgeräusche treten auf usw.).
    Um dies zu verhindern, können Sie die Spur einfrieren, indem Sie im 
    Inspector auf den Einfrieren-Schalter für die Spur klicken.
    •Wenn Sie eine Audiospur einfrieren, wird die Ausgabe der Spur zusammen 
    mit allen Pre-Fader-Inserts vom Programm in eine Audiodatei »gerendert«. 
    Diese Datei wird dann im Freeze-Ordner innerhalb des Programmordners ge-
    speichert.
    •Die eingefrorene Spur kann im Projekt-Fenster nicht mehr bearbeitet werden. 
    Ebenso können die eingefrorenen Insert-Effekte nicht bearbeitet oder entfernt 
    werden und Sie haben auch nicht die Möglichkeit, neue Insert-Effekte zu der 
    Spur hinzuzufügen (bis auf Post-Fader-Effekte).
    •Bei der Wiedergabe ist es die gerenderte Audiodatei, die wiedergegeben 
    wird. Sie können immer noch Pegel und Panorama im Mixer einstellen, EQ-
    Einstellungen vornehmen und die Effektsends anpassen. Im Mixer wird der 
    Kanalzug für eine eingefrorene Spur durch ein Eiskristall-Symbol auf dem 
    Griff des Lautstärkereglers angezeigt.
    Wenn Sie eine Spur einfrieren, hören Sie nachher keine Unterschiede 
    bei der Wiedergabe, die Insert-Effekte müssen jedoch nicht mehr in 
    Echtzeit berechnet werden, so dass der Prozessor erheblich entlastet 
    wird. In der Regel sollten Sie eine Spur erst dann einfrieren, wenn sie 
    fertiggestellt ist und Sie sie nicht mehr bearbeiten müssen.  
    						
    							NUENDO
    Audioeffekte 11 – 309
    Aufheben des Einfrieren-Vorgangs
    Wenn Sie die Events auf der Spur noch bearbeiten oder Einstellungen 
    für die Insert-Effekte vornehmen möchten, müssen Sie dafür den Ein-
    frieren-Vorgang aufheben. Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Klicken Sie erneut auf den Einfrieren-Schalter für die Spur.
    Sie werden gefragt, ob Sie den Vorgang wirklich aufheben möchten und ob Sie die 
    Dateien behalten möchten.
    2.Klicken Sie auf »Einfriervorgang aufheben« oder »Dateien beibehalten«.
    In beiden Fällen wird der Einfriervorgang aufgehoben. Wenn Sie auf »Dateien beibe-
    halten« klicken, werden jedoch die Dateien nicht gelöscht und Sie können diese nach 
    dem Bearbeiten schnell wieder einfrieren.
    Hinweise
    •Sie können auf diese Weise nur Audiodateien einfrieren, keine Gruppen- oder 
    Effektkanalspuren.
    •Die letzten beiden Insert-Effekte werden nicht eingefroren, da diese im Signal-
    fluss nicht vor dem Lautstärkeregler (Pre-Fader), sondern hinter dem Regler 
    (Post-Fader) angeordnet sind.
    •Sie können auch VST-Instrumente und die dazugehörigen Insert-Effekte ein-
    frieren (siehe das Kapitel »VST-Instrumente« im separaten PDF-Dokument 
    »Arbeiten mit MIDI«). 
    						
    							NUENDO
    11 – 310 Audioeffekte
    Send-Effekte
    Hintergrund
    Sie können die Send-Effekte über die Effektkanalspuren bearbeiten. 
    Dabei handelt es sich um spezielle Spuren, die je acht Insert-Effekte 
    enthalten können. Der Signalpfad ist Folgender:
    •Wenn Sie einen Effektsend von einer Audiospur an eine Effektkanal-
    spur leiten, wird das Audiomaterial durch den Effektkanal und die da-
    zugehörigen Insert-Effekte geleitet.
    Für jeden Audiokanal stehen Ihnen acht Effektsends zur Verfügung, die an unter-
    schiedliche Effektkanäle geleitet werden können. Sie können den Anteil des Signals, 
    das an den Effektkanal geleitet wird, durch Anpassen des Sendpegels steuern.
    •Wenn der Effektkanal mehrere Effekte enthält, durchläuft das Signal 
    die Effekte der Reihe nach von oben (erste Schnittstelle) nach unten.
    Auf diese Weise können Sie die Send-Effekte Ihren Wünschen entsprechend anord-
    nen – Sie können z. B. zuerst mit einem Chorus beginnen, dahinter einen Reverb an-
    ordnen, dann einen EQ usw.
    •Für den Effektkanal steht Ihnen ein eigener Mixer-Kanalzug zur Verfü-
    gung.
    Hier können Sie den Pegel und die Balance für den Effekt-Return anpassen, EQ hin-
    zufügen und den Effekt-Return an einen beliebigen Ausgangsbus weiterleiten.
    •Für jede Effektkanalspur steht Ihnen eine eigene Automationsunter-
    spur zur Automation verschiedener Effekt-Parameter zur Verfügung. 
    Weitere Informationen erhalten Sie auf Seite 380. 
    						
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