Steinberg Cubase LE Operation Manual German Version
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CUBASE LEVST System Link 25 – 511 Der Clock- oder Sync-Modus wird über den Dialog für die ASIO-Ein- stellungen der Audio-Hardware eingestellt. Gehen Sie in Cubase LE folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie das Geräte-Menü und wählen Sie die Option »Geräte kon- figurieren…«. 2.Wählen Sie unter »Geräte« die Option »VST Multitrack« und öffnen Sie rechts im Dialog die Einstellungen-Registerkarte. 3.Klicken Sie auf »Einstellungen…«. Der Dialog für die ASIO-Einstellungen wird geöffnet. 4.Öffnen Sie den Dialog für die ASIO-Einstellungen auch auf dem ande- ren Computer. Wenn Sie auf dem anderen Computer eine andere Host-Anwendung für VST System Link verwenden, lesen Sie bitte in der betreffenden Dokumentation nach, wie Sie den Einstellungen-Dialog in dieser Anwendung öffnen. Hinweis: In Nuendo 1.6 oder höher von Steinberg ist der Vorgang derselbe wie in Cu- base LE. Wenn Sie mit Cubase 5.2 arbeiten, öffnen Sie das Optionen-Menü, wählen Sie im Audioeinstellungen-Untermenü Option »System…« und klicken Sie im Dialog »Audiosystemeinstellungen« auf den Schalter »ASIO-Systemsteuerung«.
CUBASE LE25 – 512 VST System Link 5.Richten Sie eine (und nur eine) der Soundkarten als »Clock Master« ein. Alle anderen Soundkarten müssen das von dieser Karte gesen- dete Clock-Signal übernehmen, d. h. sie sind »Clock Slaves«. Der genaue Ablauf dieses Vorgangs ist von der von Ihnen verwendeten Hardware ab- hängig. Entsprechende Informationen finden Sie ggf. in der Dokumentation zu Ihrer Hardware. Wenn Sie mit der ASIO-Hardware »Nuendo Audiolink 96« oder »Nuendo 96/52« von Steinberg arbeiten, sind alle Soundkarten standardmäßig auf »AutoSync« eingestellt. In diesem Fall müssen Sie lediglich eine der Soundkarten (und nur eine) im Bereich »Clock Mode« des Einstellungen-Dialogs als »Master« einrichten. •In der Regel finden Sie im Dialog für die ASIO-Einstellungen einer Soundkarte Informationen darüber, ob die Karte ein Synchronisations- signal empfängt und welche Samplerate dieses Signal hat. Wenn diese Informationen vorliegen, sollten Soundkarte und Synchronisation ord- nungsgemäß eingerichtet sein. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu Ihrer Hardware. ❐Es ist sehr wichtig, dass nur eine Soundkarte als Clock-Master definiert ist, da das Netzwerk sonst nicht richtig arbeiten kann. Der Clock-Master liefert allen anderen Soundkarten des Netzwerks das zu verwendende Clock-Signal. Sie können auch mit einem externen Clock-Signal arbeiten, das z. B. von einem Digitalmischpult oder einem Word-Clock-Synchronisierer geliefert wird. In diesem Fall müssen alle ASIO-Soundkarten als Clock-Slaves bzw. im AutoSync-Modus betrieben werden. Das Signal des Synchronisierers wird über verkettete ADAT-Kabel oder Word- Clock-Verbindungen weitergeleitet.
CUBASE LEVST System Link 25 – 513 VST System Link und Latenz Unter Latenz (oder Ansprechverzögerung) versteht man die Zeit, die ein System benötigt, um auf ein empfangenes Signal zu reagieren. Wenn Sie beispielsweise ein System mit einer langen Ansprechverzö- gerung verwenden und VST-Instrumente in Echtzeit spielen, macht sich die Latenz des Systems als Verzögerung zwischen dem Drücken einer Taste und dem Erklingen des entsprechenden Tons bemerkbar. Die meisten modernen ASIO-Soundkarten haben extrem kurze La- tenzzeiten. VST-Anwendungen sind außerdem dafür ausgelegt, La- tenz während der Wiedergabe möglichst auszugleichen, indem das Wiedergabe-Timing entsprechend angepasst wird. In einem mit VST System Link eingerichteten Netzwerk addieren sich die Latenzen aller ASIO-Soundkarten im Netz. Es ist daher besonders wichtig, die Latenzwerte jedes vernetzten Computers so niedrig wie möglich zu halten. • Latenz hat keinen Einfluss auf die Synchronisation – das Timing ist im- mer richtig. Latenz kann sich aber auf das Senden und Empfangen von MIDI-Daten und Audiosignalen auswirken und den Eindruck erwecken, dass das gesamte Audiosystem langsam reagiert. Wenn Sie das Latenzverhalten eines Audiosystems beeinflussen möchten, sollten Sie zunächst die Größe der Puffer im Dialog für die ASIO-Einstellungen verändern. Je kleiner die Puffer, desto geringer die Latenz. Allgemein gesprochen, sollten Sie versuchen, die Latenz (und damit die Puffergröße) so gering wie für Ihr System möglich zu halten. Die Latenz sollte 12 ms nach Möglichkeit nicht überschreiten.
CUBASE LE25 – 514 VST System Link Einrichten der Software Sie können jetzt die Host-Anwendungen für die Vernetzung einrich- ten. Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf das Vorgehen in Cubase LE. Wenn Sie auf einem der Rechner eine andere Host-An- wendung verwenden, finden Sie entsprechende Anweisungen in der Dokumentation zu diesem Programm. Einstellen der Samplerate Die Projekte in beiden Programmen müssen dieselbe Samplerate auf- weisen. Wählen Sie im Projekt-Menü die Option »Projekteinstellun- gen…« und stellen Sie für beide Projekte dieselbe Samplerate ein. Einstellen der Eingänge und Ausgänge 1.Wählen Sie im Geräte-Menü die Option »VST-Eingänge«. 2.Schalten Sie die gewünschten Eingänge ein, indem Sie auf die Schal- ter in der Active-Spalte klicken. Zur Vereinfachung des Verfahrens sollten Sie alle Eingänge einschalten, die über das verwendete Kabel verfügbar sind. Wenn Sie z. B. ein ADAT-Kabel verwenden, sollten Sie die ersten vier Schalter einschalten (also die ersten acht Eingänge).
CUBASE LEVST System Link 25 – 515 3.Schließen Sie das Fenster »VST-Eingänge« und wählen Sie im Ge- räte-Menü die Option »VST-Ausgänge«. 4.Schalten Sie alle benötigten Ausgangsbusse ein. Die Ausgangsbusse sollten den Eingangsbussen entsprechen, die Sie zuvor einge- schaltet haben. In unserem Beispiel aus Schritt 2 wären dies die ersten vier Stereo- ausgänge. 5.Wiederholen Sie alle diese Arbeitsschritte für alle zu vernetzenden Computer. • Beachten Sie, dass mindestens einer der vernetzten Computer über mehr als ein Audioausgangspaar auf der Soundkarte verfügen muss, damit Sie die Ausgabe des Systems hören können! Wenn Ihre Soundkarte z. B. einen analogen Stereoausgang und einen ADAT-An- schluss aufweist, können Sie den ADAT-Anschluss für die Vernetzung und die analo- gen Ausgänge zum Mithören verwenden. Achten Sie darauf, dass die Busstruktur in Ihrer VST-Anwendung die Aufgabenverteilung der Ausgänge wiederspiegelt. Das System ist jetzt bereit, über seine Eingänge und Ausgänge so- wohl die Netzwerkbefehle als auch die Audioinformationen zwischen den Computern auszutauschen. An dieser Stelle sollten Sie die Ein- stellungen noch einmal überprüfen.
CUBASE LE25 – 516 VST System Link Austauschen von digitalen Audiodaten zwischen Anwendungen 1.Geben Sie auf Computer 1 Audiodaten wieder. Sie können z. B. eine Audiodatei importieren und im Cycle-Modus wiedergeben. 2.Öffnen Sie den Mixer und leiten Sie den Audiokanal, auf dem gerade wiedergegeben wird, an einen der Digitalausgänge, den Sie für VST System Link eingerichtet haben. 3.Wählen Sie auf Computer 2 den entsprechenden Digitaleingang für einen Audiokanal aus und schalten Sie den Monitor-Schalter für die- sen Kanal ein. Die wiedergegebenen Audiodaten sollten jetzt im Host-Programm auf Computer 2 »ankommen«. Die Pegelanzeigen sollten aufleuchten und die Audiodaten hörbar sein. 4.Versuchen Sie jetzt dasselbe andersherum: Computer 2 gibt die Au- diodaten wieder und Computer 1 empfängt diese Daten. Wenn Sie diese Schritte nachvollziehen können, steht Ihre Verbindung.
CUBASE LEVST System Link 25 – 517 Einschalten von VST System Link Nach dem Einrichten der benötigten Eingänge und Ausgänge müssen Sie jetzt festlegen, welcher Eingang bzw. Ausgang die Daten für VST System Link senden bzw. empfangen soll. Das Netzwerksignal von VST System Link wird nur durch ein Bit auf einem Kanal übertragen. Wenn Sie beispielsweise ein ADAT-basier- tes System mit acht Kanälen und 24-Bit-Audiodaten verwenden, ste- hen Ihnen davon nach Einschalten von VST System Link noch sieben Kanäle mit 24-Bit-Audiodaten und ein Kanal mit 23-Bit-Audiodaten zur Verfügung. Das niederwertigste Bit dieses letzten Kanals wird für VST System Link verwendet. Auf die Audioqualität hat dies in der Pra- xis keine wahrnehmbaren Auswirkungen, denn es stehen immer noch 138 dB Headroom auf diesem Kanal zur Verfügung. Wenn Sie VST System Link einschalten möchten, gehen Sie folgen- dermaßen vor: 1.Wählen Sie im Geräte-Menü die Option »Geräte konfigurieren…«. 2.Wählen Sie unter »Geräte« den Eintrag »VST System Link« und öffnen Sie die Einstellungen-Registerkarte.
CUBASE LE25 – 518 VST System Link 3.Mit den Einblendmenüs »ASIO-Eingang« und »ASIO-Ausgang« kön- nen Sie festlegen, welcher Kanal für VST System Link verwendet wer- den soll (und damit im obigen Beispiel ein 23-Bit-Kanal wird). Meist können Sie die Einstellungen in diesen Einblendmenüs unverändert übernehmen. 4.Schalten Sie die Aktiv-Option (auf der Registerkarte ganz oben) ein. 5.Nehmen Sie diese Einstellungen für alle zu vernetzenden Computer vor. Sobald Sie die Computer aktiviert haben, leuchten die mit T (für »Transmit«) und R (»Receive«) bezeichneten Anzeigen jedes Compu- ters auf. In der Liste unten auf der Registerkarte werden die Namen der Computer angezeigt. Dabei wird jedem Computer automatisch eine Nummer zugewiesen, durch die er im Netzwerk eindeutig identifi- ziert wird. •Sie können auf den hervorgehobenen Namen eines Computers (dies ist der Computer, an dem Sie derzeit arbeiten) doppelklicken und ei- nen neuen Namen eingeben. Der Name wird in der Liste für VST System Link jedes vernetzten Computers angezeigt. • Wenn der Name eines aktivierten Computers nicht in der Liste angezeigt wird, sollten Sie noch einmal alle Einstellungen überprüfen. Gehen Sie alle bisher durchgeführten Arbeitsschritte erneut durch. Stellen Sie sicher, dass alle ASIO-Soundkarten die digitalen Clock-Signale richtig empfangen, und dass für jeden Computer die richtigen Eingänge und Ausgänge für VST System Link zuge- wiesen sind. Arbeiten im Netzwerk In der Liste wird außer dem Namen der vernetzten Computer auch angezeigt, ob diese online sind (durch ein Sternchen in der Online- Spalte). Online bedeutet, dass der Computer Transport- und Time- code-Signale empfängt und dass die Host-Anwendung auf diesem Computer durch ein Fernbedienungsgerät gestartet bzw. gestoppt werden kann. Ist ein Computer dagegen nicht online, kann die Host- Anwendung nur über die Tastatur des entsprechenden Computers bedient werden, sie ist im Netzwerk nicht verfügbar (auch wenn der Computer noch in der Liste angezeigt wird).
CUBASE LEVST System Link 25 – 519 • Beachten Sie, dass in einem mit VST System Link eingerichteten Netz- werk jeder Computer jeden anderen Computer im Netzwerk steuern kann. Es handelt sich also um ein »Peer-to-Peer«-Netzwerk, in dem es keinen übergeordneten »Master« gibt. Machen Sie jetzt alle Computer im Netzwerk verfügbar: 1.Schalten Sie auf der Einstellungen-Registerkarte für alle Computer die Online-Option ein. 2.Überprüfen Sie, ob das Netzwerk richtig arbeitet, indem Sie auf einem Computer auf die Play-Taste im Transportfeld klicken. Die Wiedergabe sollte auf allen Computern beginnen und mit höchster Präzision laufen. •Über das Offset-Feld neben der Online-Option können Sie einen Zeit- versatz einstellen, um den der betreffende Computer vor oder nach den anderen Computern im Netzwerk mit der Wiedergabe beginnen soll. Es ist möglich, dass das Timing bei Verwendung bestimmter Hardware um einige Samples verschoben ist. In einem solchen Fall können Sie das Timing mit dem Offset- Wert korrigieren. In der Regel müssen Sie hier aber keine Anpassung vornehmen. Alle Transportbefehle werden von VST System Link richtig interpretiert und übertragen, so dass Sie Wiedergabe, Stop, Vor- und Rücklauf usw. auf einem Computer für das gesamte Netzwerk einstellen kön- nen! Wenn Sie den Positionszeiger auf einem Computer an einen Lo- cator verschieben, geschieht auf allen anderen Computern dasselbe. ❐Achten Sie darauf, dass das Tempo auf allen Computern auf denselben Wert eingestellt ist. Anderenfalls erhalten Sie kein einheitliches Timing.
CUBASE LE25 – 520 VST System Link MIDI-Einstellungen Neben der Übertragung von Transport- und Synchronisationsbefeh- len bietet VST System Link auch bis zu 16 MIDI-Ports, von denen je- der wiederum 16 Kanäle enthält. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Geben Sie auf der Einstellungen-Registerkarte im Bereich über der Liste in den Feldern für MIDI-Ins bzw. MIDI-Outs die Anzahl der benö- tigten MIDI-Ports an. Standardvorgabe in beiden Feldern ist »0«. 2.Fügen Sie im Projekt-Fenster eine neue MIDI-Spur hinzu und öffnen Sie den Inspector. 3.Wenn Sie die Eingang- bzw. Ausgang-Einblendmenüs (»in:« bzw. »out:«) öffnen, werden die MIDI-Ports, die Sie für VST System Link eingestellt haben, in der Liste der verfügbaren MIDI-Eingänge und MIDI-Ausgänge angezeigt. Sie können jetzt MIDI-Spuren an VST-Instrumente leiten, die auf ei- nem anderen Computer laufen (siehe Seite 524).