Steinberg Cubase LE Operation Manual German Version
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CUBASE LEMIDI-Bearbeitung und Quantisierung 18 – 371 Enden quantisieren Der Befehl »Enden quantisieren« im Untermenü »Erweiterte Quantisie- rung« des MIDI-Menüs betrifft nur die Endpositionen von Noten. An- sonsten hat er dieselbe Funktion wie die normale Quantisierung, d. h. die Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü werden angewandt. Quantisierung rückgängig machen und Quantisierung festsetzen Die Ausgangsposition jeder quantisierten Note wird gespeichert. Da- her können Sie ausgewählte MIDI-Noten jederzeit wieder an ihre ursprüngliche Position verschieben, indem Sie im MIDI-Menü aus dem Untermenü »Erweiterte Quantisierung« die Option »Quantisierung rückgängig machen« wählen. Diese Option ist unabhängig von der normalen Rückgängig-Funktion. Sie können die Quantisierungspositionen auch festsetzen, wenn Sie z. B. die zweite Quantisierung der Noten auf die quantisierten und nicht auf die ursprünglichen Positionen anwenden möchten. Wählen Sie dazu die gewünschten Noten aus und wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Untermenü »Erweiterte Quantisierung« den Befehl »Quanti- sierung festsetzen«. Auf diese Weise werden die quantisierten Positi- onen festgesetzt, d. h. sie ersetzen die ursprünglichen Positionen. ❐Wenn Sie den Befehl »Quantisierung festsetzen« auf eine Note ange- wandt haben, können Sie die Quantisierung nicht rückgängig machen.
CUBASE LE18 – 372 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Andere MIDI-Funktionen Der Transponieren-Dialog und das Funktionen-Untermenü enthalten folgende Funktionen: Transponieren Mit diesem Befehl wird ein Dialog mit Einstellungen zum Transponie- ren ausgewählter Noten geöffnet. Halbtöne Hier können Sie einstellen, um wie viele Halbtöne die Note transpo- niert werden soll. Noten an Bereich binden Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, bleiben die transponier- ten Noten innerhalb der oberen und unteren Grenze, die Sie mit den Wertefeldern unten im Dialog einstellen. •Wenn eine Note nach dem Transponieren außerhalb der Grenzen liegt, wird sie in einen anderen Oktavbereich eingeordnet, wobei die neue Tonhöhe (wenn möglich) beibehalten wird. Wenn dies nicht möglich ist, da Sie z. B. einen kleinen Bereich innerhalb der Begren- zung eingestellt haben, wird die Note »so weit wie möglich« transponiert, d.h. auf die obere oder untere Grenznote. Wenn Sie die obere und untere Grenze auf denselben Wert einstellen, werden alle Noten auf diese Tonhöhe transponiert!
CUBASE LEMIDI-Bearbeitung und Quantisierung 18 – 373 OK und Abbrechen Wenn Sie auf »OK« klicken, wird die Transposition durchgeführt. Wenn Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dialog geschlossen, ohne dass Noten transponiert werden. Legato Der Legato-Befehl dehnt jede ausgewählte Note so aus, dass sie die darauf folgende Note erreicht. Im Programmeinstellungen-Dialog auf der Seite »MIDI-Funktionsparameter« können Sie unter »Überlappung bei Legato« den gewünschten Abstand zwischen den Noten bzw. die Größe des überlappenden Bereichs festlegen. Wenn Sie Legato mit dieser Einstellung anwenden, wird jede Note so verlängert, dass sie 5 Ticks vor der darauf folgenden Note endet. Feste Längen ❐Diese Funktion ist nur in den MIDI-Editoren verfügbar. Diese Funktion passt die Länge aller ausgewählten Noten an den Wert an, der im Längenquant.-Einblendmenü in der Werkzeugzeile des MIDI-Editors festgelegt wurde. Doppelte Noten löschen Mit dieser Funktion werden doppelte Noten entfernt, d. h. Noten dersel- ben Tonhöhe auf exakt derselben Position. Doppelte Noten können z. B. beim Aufnehmen im Cycle-Modus, nach dem Quantisieren auftreten. ❐Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts angewandt.
CUBASE LE18 – 374 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Controller-Daten löschen Mit diesem Befehl werden alle Nicht-Noten-Events aus den ausge- wählten MIDI-Parts gelöscht. ❐Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts angewandt. Noten löschen… Mit diesem Befehl können Sie sehr kurze oder schwache Noten löschen. Dies ist nützlich, wenn Sie nach der Aufnahme automatisch versehentlich aufgenommene Noten löschen möchten. Wenn Sie den Befehl »Noten löschen…« wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Kriterien für diese Funktion festlegen können. Sie können folgende Parameter einstellen: Minimale Länge Wenn Sie die Option »Minimale Länge« einschalten, wird die Noten- länge berücksichtigt und Sie können kurze Noten löschen. Die minimale Länge (der Noten, die erhalten bleiben sollen) können Sie entweder im Wertefeld oder mit Hilfe der blauen Linie in der grafischen Längen- anzeige einstellen.
CUBASE LEMIDI-Bearbeitung und Quantisierung 18 – 375 •Die grafische Längenanzeige kann auf 1/4-Takt, einen Takt, zwei Takte oder vier Takte eingestellt sein. Wenn Sie diese Einstellung verändern möchten, klicken Sie in das Feld rechts in der Anzeige. Hier ist die Längenanzeige auf 1/4-Takt (eine Zählzeit) und die minimale Länge auf 1/32stel-Note (60 Ticks) eingestellt. Minimale Anschlagstärke Wenn Sie die Option »Minimale Anschlagstärke« eingeschaltet ha- ben, wird die Anschlagstärke berücksichtigt, so dass Sie schwache Noten entfernen können. Sie können die minimale Anschlagstärke (der Noten, die erhalten bleiben sollen) im Wertefeld festlegen. Entfernen, wenn unterhalb Diese Einstellung ist nur verfügbar, wenn die Optionen »Minimale Länge« und »Minimale Anschlagstärke« beide eingeschaltet sind. Wenn Sie in das Feld klicken, können Sie bestimmen, ob beide Krite- rien zutreffen müssen, damit eine Note entfernt wird, oder ob ein Krite- rium ausreicht. OK und Abbrechen Wenn Sie auf »OK« klicken, werden die Noten (den ausgewählten Kri- terien entsprechend) automatisch gelöscht. Wenn Sie auf »Abbre- chen« klicken, wird der Dialog geschlossen, ohne dass Noten gelöscht werden.
CUBASE LE18 – 376 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Polyphonie begrenzen Wenn Sie diesen Befehl wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie festlegen können, wie viele Stimmen (für die ausgewählten Noten und Parts) verwendet werden sollen. Dies ist sinnvoll, wenn Sie mit einem Instrument mit begrenzter Polyphonie arbeiten und sichergehen möchten, dass alle Noten wiedergegeben werden. Der Effekt wird er- zielt, indem Noten gekürzt werden, so dass sie enden, bevor die nächsten Note beginnt. Pedal zu Notenlängen Mit dieser Funktion wird nach Haltepedal-Events (»gehalten« oder »losgelassen«) gesucht, die Länge der entsprechenden Noten wird an die Haltepedal-Off-Position (»losgelassen«) angepasst und die Halte- pedal-Controller-Events werden anschließend entfernt. Überlappungen löschen (Mono) Mit dieser Funktion können Sie sicherstellen, dass zwei Noten dersel- ben Tonhöhe nicht überlappen (d. h. dass eine Note beginnt, bevor die andere endet). Überlappende Noten derselben Tonhöhe können bei einigen MIDI-Instrumente zu Verwirrungen führen (ein neues Note- On-Signal wird vor dem Note-Off-Signal gesendet). Dieser Befehl be- hebt dieses Problem automatisch. Überlappungen löschen (Poly) Mit dieser Funktion werden Noten gegebenenfalls gekürzt, so dass keine Note beginnt, bevor eine andere endet. Dies geschieht unab- hängig von der Tonhöhe der Noten.
CUBASE LEMIDI-Bearbeitung und Quantisierung 18 – 377 Anschlagstärke Mit diesem Befehl wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Anschlag- stärke von Noten auf mehrere Arten verändern können. Wenn Sie diese Funktion anwenden möchten, wählen Sie aus dem Typ-Einblendmenü die gewünschte Option aus, nehmen Sie die Ein- stellungen vor und klicken Sie auf »OK«. (Wenn Sie den Dialog schlie- ßen möchten, ohne die Einstellungen anzuwenden, klicken Sie auf »Abbrechen«.) Sie können zwischen folgenden Möglichkeiten wählen: Plus-Minus Hier können Sie einen festen Betrag zum Anschlagstärkewert hinzufü- gen. Den (positiven oder negativen) Wert können Sie mit dem Menge- Parameter festlegen. Komprimieren/Expandieren Hier können Sie den »dynamischen Bereich« von MIDI-Noten kompri- mieren oder expandieren, indem Sie die Anschlagstärkewerte ent- sprechend der Verhältnis-Einstellung (0–300 %) skalieren. Wenn Sie also verschiedene Anschlagstärkewerte mit einem Faktor, der größer als 1 (mehr als 100 %) ist, multiplizieren, werden die Unterschiede zwischen den Anschlagstärkewerten größer. Wenn Sie einen Faktor wählen, der kleiner als 1 (unter 100 %) ist, werden die Unterschiede geringer. D. h.:
CUBASE LE18 – 378 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung •Wenn Sie komprimieren (unterschiedliche Anschlagstärkewerte an- gleichen) möchten, wählen Sie Verhältnis-Werte aus, die unter 100 % liegen. Danach können Sie (mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus«) wieder einen Anschlagstär- kebetrag hinzufügen, um den durchschnittlichen Anschlagstärkepegel beizubehalten. •Wenn Sie expandieren (Anschlagstärkewerte deutlicher unterschei- den) möchten, wählen Sie Verhältnis-Werte aus, die über 100 % liegen. Vor dem Expandieren können Sie die Anschlagstärke mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus« bearbeiten, so dass die durchschnittliche Anschlagstärke im mittleren Bereich liegt. Wenn die durchschnittliche Anschlagstärke hoch (nahe 127) oder gering (nahe 0) ist, kann mit der Expandieren-Funktion nicht sinnvoll gearbeitet werden, da Anschlagstärke- werte nur zwischen 0 und 127 liegen können! Grenze Mit dieser Option können Sie sicherstellen, dass kein Anschlagstärke- wert den vorgegebenen Bereich (zwischen den Werten, die Sie für »Oben« und »Unten« eingeben) überschreitet. Alle Anschlagstärke- werte, die diese Grenze überschreiten, werden an den Höchst- bzw. den Tiefstwert angeglichen. Feste Anschlagstärke Mit dieser Funktion wird die Anschlagstärke aller ausgewählten Noten auf den Anschlagstärkewert gesetzt, der in der Werkzeugzeile der MIDI-Editoren festgelegt ist. Umkehren Mit dieser Funktion können Sie die Anordnung der ausgewählten Events (oder die aller Events in den ausgewählten Parts) umkehren, wodurch die MIDI-Musik rückwärts wiedergegeben wird. Beachten Sie jedoch, dass diese Funktion sich vom »Umkehren« einer Audioauf- nahme unterscheidet. Beim Umkehren von MIDI-Material werden die einzelnen Noten weiterhin wie gewohnt mit dem MIDI-Instrument wie- dergegeben – es ändert sich nur die Wiedergabereihenfolge.
CUBASE LEMIDI-Bearbeitung und Quantisierung 18 – 379 Parts auflösen Die Funktion »Parts auflösen« aus dem MIDI-Menü kann in folgenden Fällen angewendet werden: •Wenn Sie mit MIDI-Parts (mit der Kanaleinstellung »Alle«) arbeiten, die Events auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen beinhalten. Wenn Sie die Funktion »Parts auflösen« verwenden, werden die Events dem MIDI- Kanal entsprechend aufgelöst. •Wenn Sie MIDI-Events nach der Tonhöhe auflösen möchten. Ein typisches Beispiel hierfür sind Schlagzeug- und Percussion-Spuren, bei denen jede Tonhöhe einem unterschiedlichen Schlagzeugklang entspricht. Parts nach Kanälen auflösen Wenn für eine Spur die Kanaleinstellung »Alle« eingestellt ist, wird je- des Event auf seinem ursprünglichen MIDI-Kanal wiedergegeben. Es gibt zwei Situationen, in denen es sinnvoll ist, MIDI-Spuren auf »Alle« einzustellen: •Wenn Sie auf mehreren MIDI-Kanälen gleichzeitig aufnehmen. Sie können auf mehreren Kanälen gleichzeitig aufnehmen, wenn Sie z.B. ein MIDI-Key- board mit unterschiedlichen Keyboard-Zonen haben, in dem jede Zone das MIDI-Mate- rial an einen anderen Kanal sendet. Wenn Sie auf eine Spur aufnehmen, die auf »Alle« eingestellt ist, können Sie die Aufnahme mit unterschiedlichen Klängen für die einzel- nen Zonen wiedergeben, da die unterschiedlichen MIDI-Noten auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen wiedergegeben werden. •Wenn Sie eine MIDI-Datei vom Typ 0 importiert haben. MIDI-Dateien vom Typ 0 beinhalten nur eine Spur, mit Noten auf bis zu 16 MIDI-Kanä- len. Wenn Sie diese Spur einem bestimmten Kanal zuweisen, werden alle Noten mit dem gleichen Klang wiedergegeben. Wenn Sie die Spur auf »Alle« einstellen, wird die importierte Datei wie gewünscht wiedergegeben. Mit dem Befehl »Parts auflösen« können Sie MIDI-Parts nach Events durchsuchen, die auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen liegen. Die Events werden auf neue Parts und neue Spuren verteilt, wobei eine Spur für jeden gefundenen Kanal angelegt wird. So können Sie jeden musikalischen Abschnitt einzeln bearbeiten. Gehen Sie folgenderma- ßen vor:
CUBASE LE18 – 380 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 1.Wählen Sie die Parts aus, die MIDI-Daten auf unterschiedlichen Kanä- len enthalten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«. 3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Kanälen trennen«. Diese Option ist nur verfügbar, wenn für die MIDI-Spur die Kanaleinstellung »Alle« aus- gewählt ist. Nun wird für jeden Kanal, der in den/dem ausgewählten Part(s) ge- nutzt wird, eine neue MIDI-Spur erzeugt, die auf den entsprechenden Kanal eingestellt ist. Jedes Event wird in den Part auf der Spur mit dem entsprechenden MIDI-Kanal kopiert. Dann wird der ursprüngliche Part stummgeschaltet. Ein Beispiel: Dieser Part beinhaltet Events auf den MIDI-Kanälen 1, 2 und 3. Wenn Sie »Parts auflösen« wählen, werden neue Parts auf neuen Spuren erstellt. Diese werden auf die Kanäle 1, 2 und 3 eingestellt. Jeder neue Part beinhaltet nur die Events des entsprechenden MIDI-Kanals. Der ursprüngliche MIDI-Part wird stummgeschaltet.