Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version
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491 Synchronisation Nuendo als MMC-Slave Diese Einstellungen finden Sie im Dialog »Projekt-Syn- chronisationseinstellungen« unter »MIDI Machine Control Slave«. Wählen Sie die MIDI-Ports und die MMC-Geräte- kennung aus. Einige Mischer unterstützen das MMC-Master-Protokoll zur Steuerung externer Geräte, z. B. Tascam DM-24, Ya- maha DM2000 und SSL. So kann Nuendo als »Rekorder« verwendet werden, bei dem Befehle für das Versetzen in Aufnahmebereitschaft und Transportfunktionen über das Master-Gerät gesendet werden können. Einige Digital- Audio-Workstations (DAWs) können ausschließlich im MMC-Master-Modus betrieben werden. Anschließen eines mit Sony 9-Pin kompatiblen Geräts Unter Windows Für den Verbindungsaufbau mit dem mit Sony 9-Pin kom- patiblen Gerät (VTR, DAT, Multitracker usw.) wird die se- rielle Schnittstelle (der 9-Pin-D-SUB-Anschluss) Ihres Computers verwendet. Allerdings liefern PCs an der seri- ellen Schnittstelle ein RS-232-Signal und nicht das von Sony-9-Pin-Geräten verwendete RS-422-Signal. Sie be- nötigen daher einen externen Wandler von RS-232 auf RS-422. Solche Geräte verschiedener Hersteller können Sie im Fachhandel oder über das Internet beziehen. Wenn Sie einen größeren Abstand zwischen den Geräten über- brücken müssen, muss der Wandler in der Lage sein, ein symmetrisches Signal zu liefern. Auf einem Macintosh Für den Verbindungsaufbau mit dem mit Sony 9-Pin kom- patiblen Gerät wird die serielle Schnittstelle Ihres Compu- ters verwendet. Da neuere Macintosh-Computer keine seriellen Schnittstellen aufweisen, müssen Sie neue seri- elle Schnittstellen installieren. Dazu haben Sie folgende Möglichkeiten: »Stealth Serial Port« Bei diesem Gerät handelt es sich um eine Karte, mit der für Macintosh-Computer, die nicht über serielle Anschlüsse verfügen, solche Anschlüsse bereitgestellt werden. Sie er- halten das Gerät im Fachhandel oder über das Internet. Die Karte wird in den Modem-Steckplatz im Computer ein- gesteckt und vom Betriebssystem als serielle Schnittstelle erkannt. Sie benötigen ein Adapterkabel, um den 8-Pin- Mini-DIN-Anschluss der Karte mit dem 9-Pin-D-SUB-An- schluss des Sony-9-Pin-Geräts zu verbinden. Das Signal hat bereits das richtige Format (RS-422). Adapter von USB auf seriell Hierbei handelt es sich um einen USB-Adapter, mit dem für Macintosh-Computer, die nicht über serielle Anschlüsse verfügen, diese Anschlüsse bereitgestellt werden. Solche Adapter verschiedener Hersteller können Sie im Fachhan- del oder über das Internet beziehen. Achten Sie darauf, dass der Gerätetreiber richtig installiert ist, damit das Be- triebssystem das Gerät als serielle Schnittstelle erkennt. Der USB-Adapter USA-19W von Keyspan hat sich für die- sen Zweck bewährt. Je nach dem von Ihnen verwendeten Produkt kann am 9-Pin-D-SUB-Anschluss des Adapters entweder ein RS-422- oder ein RS-232-Signal anliegen. Weitere Infor- mationen entnehmen Sie bitte den technischen Unterlagen zum Adapter. Liegt ein RS-232-Signal vor, muss dieses in ein RS-422-Signal umgewandelt werden. Entsprechende Wandler verschiedener Hersteller können Sie im Fachhan- del oder über das Internet beziehen. Wenn Sie einen grö- ßeren Abstand (mehr als 2 Meter) zwischen den Geräten überbrücken müssen, muss der Wandler in der Lage sein, ein symmetrisches Signal zu liefern. Einrichten von Sony 9-Pin 1.Richten Sie die grundlegende Timecode-Synchronisa- tion ein und testen Sie sie (wie weiter oben beschrieben). 2.Verbinden Sie eine nicht benutzte serielle Schnittstelle (COM-Anschluss) Ihres Computers mit der externen Bandmaschine. Wie weiter oben beschrieben, benötigen Sie eventuell einen Wandler von RS-232 auf RS-422 bzw. ein Wandlerkabel. Ein typisches 9-Pin-System Sie können auch zwei separate 9-Pin-Geräte anschlie- ßen, wenn Sie mit Nuendo arbeiten.
492 Synchronisation 3.Vergewissern Sie sich, dass auf der Bandmaschine Timecode aufgenommen wurde und sie für Sony 9-Pin eingerichtet ist. 4.Wählen Sie im Dialog »Projekt-Synchronisationsein- stellungen« im Bereich »Gerätesteuerung - Master« eine der 9-Pin-Optionen. 5.Wählen Sie unter »Master Machine Control - Einstel- lungen« im Einblendmenü »Serielle Schnittstelle« den ge- wünschten seriellen Anschluss (COM) aus. Wenn Sie für die beiden 9-Pin-Geräte verschiedene Anschlüsse auswäh- len, können Sie mit zwei unterschiedlichen externen Bandmaschinen, Videosystemen usw. getrennt arbeiten. Die übrigen Optionen dieses Dia- logs werden weiter unten beschrieben. 6.Stellen Sie die Anzahl der Audiospuren für das 9-Pin- Gerät ein, indem Sie auf die Pfeile im entsprechenden Feld klicken bzw. eine Zahl eingeben. Sie können bis zu 48 Audiospuren für jedes 9-Pin-Gerät einstellen. Sie können jede Audiospur über Fernsteuerung vom Bedienfeld des 9-Pin-Geräts aus in Aufnahmebereitschaft versetzen. Dies ist nützlich, wenn sich die Bandmaschine und das Nuendo-System in verschiedenen Räumen befinden. Unter »9-Pin-Gerät - Einstellungen« (links vom Bereich »Timecode-Quelle«) finden Sie zwei zusätzliche Optionen für die 9-Pin-Geräte 1 und 2: »Abspielgeschwindigkeit nachführen«. Wenn Sie diese Option einschalten, passt Nuendo die Wiedergabege- schwindigkeit des 9-Pin-Geräts so an, dass sie mit Nuendo synchron läuft. Da es sehr schwierig ist, mit dieser Option ein akzeptables Ergeb- nis zu erzielen, sollten Sie diese Einstellung nur wählen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, d. h., wenn Nuendo nur über die 9-Pin-Verbin- dung mit dem Timcode des 9-Pin-Geräts synchronisiert werden kann. »Anzeigen folgen Geräte-Positionierung«. Diese Einstellung eignet sich für Bandmaschinen, die längere Zeit benöti- gen, um neue Positionen anzusteuern. Wenn diese Option eingeschaltet ist und Sie die Synchronisation aktiviert haben, folgt der Positionszeiger in Nuendo der Position des 9-Pin-Geräts. Wenn Sie den Positionszeiger z. B. an eine Position setzen, die einige Minuten vor der aktuellen Bandpo- sition liegt, kann Nuendo diese Position sofort ansteuern, während die Bandmaschine hierfür einige Sekunden benötigt. In diesem Zeitraum be- wegt sich der Positionszeiger mit der Bandmaschine, damit Sie nachver-folgen können, an welcher Position sich das Gerät gerade befindet. Diese Vorgehensweise ist vor allem in großen Studios sinnvoll, in denen sich die Bandmaschine in einem zentralen Maschinenraum befindet. Obwohl sich das Nuendo-System in diesem Fall in einem anderen Raum befindet, er- fährt der Nutzer auf diese Weise trotzdem, wann die Bandmaschine die gewünschte Position erreicht hat. 7.Klicken Sie auf »OK«, um die Änderungen anzuwen- den und den Dialog »Projekt-Synchronisationseinstellun- gen« zu schließen. 8.Öffnen Sie über das Projekt-Menü den Projekteinstel- lungen-Dialog. 9.Legen Sie wie beim Synchronisieren ohne Transport- steuerung mit dem Anfang-Wert fest, welcher Frame auf dem Band dem Projektanfang entspricht. 10.Schließen Sie den Projekteinstellungen-Dialog. 11.Wählen Sie im Geräte-Menü die Option »9-Pin- Gerät 1« oder »9-Pin-Gerät 2«. Das Bedienfeld für das entsprechende 9-Pin-Gerät wird geöffnet. Hier stehen Ihnen verschiedene Transportschalter zum Steuern der Transport- funktionen des 9-Pin-Geräts zur Verfügung. Oberhalb der Transportfunkti- onen steht Ihnen ein Online-Schalter zur Verfügung. Das Bedienfeld des 9-Pin-Geräts. Die meisten professionellen Video- bandmaschinen verfügen über vier Audiospuren. Digitale Maschinen verwenden eine Samplerate von 48kHz. Die Spuren 1 und 2 sind in Aufnahmebereitschaft. Sie können nun die Transportfunktionen des 9-Pin-Geräts unabhängig oder zusammen mit Nuendo steuern und die Spuren in Aufnahmebereitschaft versetzen: Wenn Sie im Bedienfeld des 9-Pin-Geräts den Online- Schalter einschalten, können Sie mit den Transportschal- tern die entsprechenden Funktionen des Geräts steuern. Wenn Sie im Transportfeld von Nuendo den Sync- Schalter einschalten, können Sie das 9-Pin-Gerät und Nuendo mit den Transportschaltern des Bedienfelds oder dem Transportfeld von Nuendo synchron steuern. Wenn Sie mit Sony 9-Pin arbeiten, können Sie das Band mit den Kicker-Schaltern auf dem Transportfeld Frame für Frame vorspulen. Sie können dafür auch einen Tastaturbefehl zuweisen.
493 Synchronisation Wenn Sie die Synchronisation der Bandmaschine mit Nuendo beenden möchten, schalten Sie auf dem Trans- portfeld den Sync-Schalter aus. Voreinstellungen Im Dialog »Projekt-Synchronisationseinstellungen« stehen Ihnen unter »Gerätesteuerung - Master-Voreinstellungen« folgende Optionen für 9-Pin-Geräte zur Verfügung: »Gerät folgt Mouse-Edits«. Wenn diese Option eingeschaltet ist und im Transport-Menü die Bearbei- tungsmodus-Option eingeschaltet ist, folgt das 9-Pin-Gerät den Bearbei- tungen, die Sie mit der Maus im Projekt-Fenster vornehmen. Bei Vorgän- gen wie dem Anpassen von Event-Grenzen, dem Verschieben von Fade- Griffen und dem Auswählen von Events folgt das 9-Pin-Gerät den Maus- positionen während der Bearbeitung. So wird das Ansprechen einer in Nu- endo wiedergegebenen Videodatei im Bearbeitungsmodus emuliert. »Gerät folgt Jog«. Wenn diese Option eingeschaltet ist, sendet Nuendo Ansteuerungsbe- fehle an das 9-Pin-Gerät, wenn Sie das Jog-Wheel des Transportfelds verwenden. So können Sie jeden Frame des Videos sehen, wenn Sie durch das Band scrollen. Wenn diese Option ausgeschaltet ist, wird das Gerät beim Loslassen des Jog-Wheels positioniert. »Shuttle-Befehl senden statt schnellem Vorlauf/Rück- lauf«. Wenn Sie die Schalter für schnellen Vorlauf und Rücklauf auf dem Trans- portfeld betätigen, kann Nuendo entweder Befehle für schnellen Vorlauf und Rücklauf an das 9-Pin-Gerät senden oder Shuttle-Befehle ausgeben. Da jedes 9-Pin-Gerät unterschiedlich auf diese Befehle reagiert, sollten Sie diese Funktionalität zuvor ausprobieren. Bandmaschinen sprechen vermutlich am schnellsten auf Befehle für schnellen Vorlauf und Rücklauf an. Diese Option ist standardmäßig ausgeschaltet. »Anstelle von Stop Pause-Befehl senden«. Viele Videobandmaschinen stellen im Stop-Modus kein Bild dar, da das Band in diesem Modus normalerweise von den Wiedergabeköpfen ge- trennt wird. Bei Still- oder Pause-Befehlen zeigen die meisten Videoband- maschinen den aktuellen Video-Frame an. Viele Videobandmaschinen haben interne Einstellungen, die ebenfalls Einfluss darauf haben und die die Darstellung von Bildern im Stop-Modus ermöglichen. »Gerät im Cycle folgen lassen«. Im Cycle-Modus und unter Verwendung der Maschinensteuerung kann sich Nuendo auf zwei verschiedene Weisen verhalten. Wenn die Option »Gerät im Cycle folgen lassen« nicht eingeschaltet ist, beginnt Nuendo die Cycle-Wiedergabe ab dem linken Locator. Wenn der rechte Locator erreicht wird, springt Nuendo zurück zum linken Locator und startet die Cycle-Wiedergabe von vorn. Die Bandmaschine (bzw. ein anderes exter- nes Gerät) läuft hingegen weiter, bis Sie auf Stop drücken. Wenn diese Option eingeschaltet ist, wird die Wiedergabe der Bandmaschine und von Nuendo gestoppt, sobald Nuendo den rechten Locator erreicht. Beide springen zurück zum linken Locator und die Wiedergabe startet automatisch. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis Sie auf Stop klicken. Wenn Sie auf dem Transportfeld Werte für Preroll und Postroll eingestellt haben, werden diese von Nuendo bei der Cycle-Wiedergabe berück- sichtigt: der Postroll-Wert nach dem rechten Locator und der Preroll- Wert vor dem linken Locator. Die Bandmaschine läuft dazu synchron. Audio-Layback für 9-Pin-Geräte Nuendo stellt einige zusätzliche Funktionen für die Arbeit mit 9-Pin-Geräten (normalerweise handelt es sich dabei um Videogeräte) zur Verfügung. Diese Funktionen ermög- lichen es Ihnen, Audiomaterial an das 9-Pin-Gerät zu übertragen, indem Sie es von Nuendo manuell oder auto- matisch aufnehmen. Eine typische Anwendung ist das so genannte »Audio-Layback«, d. h., wenn Sie Audiomaterial für ein Video in Nuendo bearbeitet haben und es wieder an den richtigen Positionen auf den Audiospuren des Vi- deogeräts einfügen möchten. 1.Öffnen Sie den Dialog »Projekt-Synchronisationsein- stellungen« und wählen Sie unter »Gerätesteuerung - Master« das gewünschte 9-Pin-Gerät (1 oder 2) aus. 2.Stellen Sie sicher, dass unter »Anzahl Audiospuren« der richtige Wert eingestellt ist. Hier sollte die Anzahl an Audiospuren des 9-Pin-Geräts eingestellt sein. Maximal sind 48 Audiospuren verfügbar. ÖWenn Sie die Option »Erkennt Gerät« eingeschaltet haben und Nuendo das 9-Pin-Gerät erkennt, wird hier au- tomatisch der richtige Wert angezeigt. 3.Schließen Sie den Dialog »Projekt-Synchronisations- einstellungen«. 4.Wählen Sie im Geräte-Menü das 9-Pin-Gerät aus, für das Sie die Einstellungen vorgenommen haben. Das Bedienfeld für das 9-Pin-Gerät wird angezeigt. Die durchnummerierten Schalter links entsprechen der eingestellten Anzahl an Audiospuren. !Im Folgenden wird vorausgesetzt, dass die Geräte- steuerung des 9-Pin-Geräts eingerichtet wurde, und dass die entsprechenden Audioverbindungen vorge- nommen wurden, um Audiomaterial von Nuendo auf dem 9-Pin-Gerät aufzunehmen.
494 Synchronisation 5.Stellen Sie sicher, dass der Online-Schalter ausge- schaltet ist. 6.Wenn Sie eine Audiospur am 9-Pin-Gerät in den Auf- nahmemodus versetzen möchten, klicken Sie auf den ent- sprechenden Schalter im Bedienfeld. Wenn der Schalter aufleuchtet, ist für die entsprechende Audiospur der Aufnahmemodus aktiviert. 7.Stellen Sie die Locatoren in Nuendo so ein, dass sie den aufzunehmenden Audiobereich umschließen. 8.Klicken Sie im Bedienfeld des 9-Pin-Geräts auf den Auto-Edit-Schalter. Das ist der Schalter rechts neben den normalen Transportschaltern. Wenn »Auto-Edit« von dem 9-Pin-Gerät unterstützt wird, »springt« das Gerät automatisch an eine Position kurz vor dem linken Locator, startet die Wiedergabe, be- ginnt mit der Aufnahme am linken Locator und führt am rechten Locator einen Punch-Out durch. Der Audiobereich wird in Nuendo wiedergegeben und auf den Audio- spuren des 9-Pin-Geräts aufgenommen, vorausgesetzt Sie haben die richtigen Ausgänge von Nuendo an die richtigen Eingänge der Band- maschine angeschlossen. Wenn »Auto-Edit« von dem 9-Pin-Gerät nicht unterstützt wird, müssen Sie die Aufnahme in Nuendo einschalten. Spulen Sie bis zu einer Position vor dem linken Locator zurück, schalten Sie den automatischen Punch-In und Punch-Out ein und starten Sie die Wiedergabe. Da Sie keine Spuren in Nuendo in den Aufnahmemodus ver- setzt haben, wird die Aufnahme nur von dem 9-Pin-Gerät durchgeführt. Einstellen von Preroll und Postroll für Auto-Edit Sie können für die Auto-Edit-Funktion, die auf den 9-Pin- Bedienfeldern verfügbar ist, separate Preroll- und Postroll- Werte einstellen. Diese Einstellungen werden im Dialog »Projekt-Synchronisationseinstellungen« unter »Master Machine Control - Einstellungen« vorgenommen. 1.Öffnen Sie den Dialog »Projekt-Synchronisationsein- stellungen« und wählen Sie unter »Gerätesteuerung - Master« eines der zwei 9-Pin-Geräte aus.2.Klicken Sie rechts unter »Master Machine Control - Einstellungen« in den Feldern für Preroll (Edit PRE) bzw. Postroll (Edit POST) auf die Pfeilschalter, um neue Werte für die Auto-Edit-Funktion festzulegen. Sie können auch direkt in das Wertefeld klicken und den gewünschten Wert manuell eingeben. VST System Link Mit VST System Link können Sie mehrere zur digitalen Au- dioverarbeitung eingesetzte Computer vernetzen. Wäh- rend normale Netzwerke eigene Hardware wie Ethernet- Karten, Hubs oder CAT-5-Kabel erfordern, verwendet VST System Link nur Audio-Hardware und Kabel, die Sie in Ihrem Studio wahrscheinlich bereits einsetzen. VST System Link ist einfach in Einrichtung und Verwen- dung, bietet gleichzeitig aber eine enorme Flexibilität und Systemleistung. Computer werden in einem so genannten Ring-Netzwerk zusammengeschlossen, bei dem das VST- System-Link-Signal von einem Rechner zum nächsten wei- tergeleitet wird und so schließlich wieder beim ersten Com- puter ankommt. Das Netzwerksignal von VST System Link kann über jedes Kabel weitergeleitet werden, das für digi- tale Audiosignale geeignet ist, z. B. S/PDIF, ADAT, TDIF oder AES. Einzige Voraussetzung ist eine geeignete und auf jedem Rechner installierte ASIO-kompatible Audio- schnittstelle. Durch die Vernetzung von zwei oder mehr Computern er- öffnet sich Ihnen eine Reihe von Möglichkeiten: Sie können einen Computer dazu verwenden, VST-Instru- mente zu spielen, während Sie auf einem anderen Audiospu- ren aufnehmen. Wenn Sie eine große Anzahl von Audiospuren verwenden, können Sie die entstehende Prozessorlast einfach auf meh- rere Computer verteilen, indem Sie neue Spuren auf einem neuen Computer hinzufügen. Sie können einen Computer als »virtuelles Effekt-Rack« ver- wenden, auf dem ausschließlich Send-Effekt-PlugIns laufen. Mit VST System Link können Sie Effekt-PlugIns oder VST-In- strumente aus bestimmten Programmen für andere Anwendun- gen zugänglich machen. Auch die Vernetzung von Computern mit unterschiedlichen Betriebssystemen ist möglich. !Lesen Sie in der Dokumentation zu Ihrem 9-Pin-Ge- rät nach, ob es die Auto-Edit-Funktion unterstützt.
495 Synchronisation Vorbereitungen Voraussetzungen Für die Arbeit mit VST System Link müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein: Sie benötigen mindestens zwei Computer. Die Computer können, müssen aber nicht dasselbe Betriebssystem ver- wenden. Es ist ohne Probleme möglich, z. B. einen Intel-PC und einen Apple Macintosh zu vernetzen. Auf jedem Computer müssen Audio-Hardware und passende ASIO-Treiber installiert und betriebsbereit sein. Die Audio-Hardware muss über digitale Ein- und Aus- gänge verfügen. Die digitalen Ein- und Ausgänge müssen miteinander kompatibel sein (d. h., sie müssen dieselben digitalen Formate und Verbindungen unter- stützen), damit Sie die Computer verbinden können. Für jeden Computer im Netz muss mindestens ein Audio- kabel vorhanden sein, über das Digitalsignale weitergeleitet werden können. Auf jedem Computer muss eine Host-Anwendung in- stalliert sein, die VST System Link unterstützt. Sie können die verschiedenen Host-Anwendungen mit VST System Link miteinander vernetzen. Zusätzlich empfehlen wir die Verwendung einer KVM- Switchbox. Verwenden einer KVM-Switchbox Wenn Sie nur wenig Platz zur Verfügung haben und ein Netzwerk mit mehreren Computern einrichten möchten, sollten Sie sich eine so genannte KVM-Switchbox (»Key- board Video Mouse«) kaufen. Dabei handelt es sich um einen kostengünstigen und einfach einzurichtenden Um- schalter, mit dessen Hilfe Sie dieselbe Tastatur und Maus und denselben Monitor für die Arbeit an mehreren Com- putern verwenden können. VST System Link funktioniert auch ohne eine solche Switchbox problemlos, allerdings müssen Sie bei der Einrichtung des Netzwerks u. U. oft zwischen verschiedenen Computern wechseln, was mit einer Switchbox wesentlich komfortabler ist. Einrichten der Verbindung Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass Sie zunächst zwei Computer vernetzen. Auch wenn Sie ein Netzwerk mit mehr als zwei Computern aufbauen möchten, sollten Sie zunächst zwei Computer miteinander verbinden und die übrigen später einzeln hinzufügen. Das erleichtert das Auf- spüren und Beheben von Problemen. Für die Vernetzung von zwei Computern benötigen Sie zwei Audiokabel für Di- gitalsignale, eines für jede Richtung: 1.Schließen Sie ein Kabel am Digitalausgang von Com- puter 1 an und verbinden Sie es mit dem Digitaleingang von Computer 2. 2.Schließen Sie das andere Kabel am Digitalausgang von Computer 2 an und verbinden Sie es mit dem Digi- taleingang von Computer 1. Wenn Ihre Audiokarte über mehrere digitale Ein- und Ausgangspaare verfügt, sollten Sie der Einfachheit halber das erste Paar verwenden. Synchronisation Die Clock-Signale Ihrer ASIO-Audiokarten müssen syn- chronisiert werden, um einen reibungslosen Betrieb von VST System Link zu gewährleisten. Dies gilt für jede Art der Verkabelung von digitalen Audiosystemen, nicht nur für die Arbeit mit VST System Link. Der Clock- oder Sync-Modus wird über den Dialog für die ASIO-Einstellungen der Audio-Hardware eingestellt. Ge- hen Sie folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie das Geräte-Menü und wählen Sie »Geräte konfigurieren…«. 2.Wählen Sie unter »VST-Audiosystem« im Einblend- menü »ASIO-Treiber« Ihre Audio-Schnittstelle aus. In der Geräteliste wird der Name der Audio-Schnittstelle jetzt unterhalb des Eintrags »VST-Audiosystem« angezeigt. 3.Wählen Sie in der Geräteliste links Ihre Audio-Schnitt- stelle aus. !Kabel für die Übertragung von digitalen Audiosig- nalen können neben den Audiodaten auch immer Clock-Signale übertragen. Es ist daher nicht erfor- derlich, für die Synchronisation eigene Word-Clock- Eingänge und -Ausgänge zu verwenden (obwohl ein derart synchronisiertes System u. U. stabiler ist, ins- besondere bei Verwendung mehrerer Computer).
496 Synchronisation 4.Klicken Sie rechts im Fenster auf »Einstellungen…«. Der Dialog für die ASIO-Einstellungen wird geöffnet. 5.Öffnen Sie den Dialog für die ASIO-Einstellungen auch auf dem anderen Computer. Wenn Sie auf dem anderen Computer eine andere Host-Anwendung für VST System Link verwenden, lesen Sie bitte in der betreffenden Dokumen- tation nach, wie Sie den Einstellungen-Dialog in dieser Anwendung öffnen. 6.Richten Sie eine (und nur eine) der Audiokarten als »Clock Master« ein. Alle anderen Audiokarten überneh- men das von dieser Karte gesendete Clock-Signal, d. h., sie sind »Clock Slaves«. Der genaue Ablauf dieses Vorgangs ist von der verwendeten Hardware abhängig. Entsprechende Informationen finden Sie ggf. in der Dokumen- tation zu Ihrer Hardware. Wenn Sie mit der Nuendo-ASIO-Hardware von Steinberg arbeiten, sind alle Audiokarten standardmäßig auf »AutoSync« eingestellt. In diesem Fall müssen Sie lediglich eine der Audiokarten (und nur eine) im Bereich »Clock Mode« des Einstellungen-Dialogs als »Mas- ter« einrichten. In der Regel finden Sie im Dialog für die ASIO-Einstel- lungen einer Audiokarte Informationen darüber, ob die Karte ein Synchronisationssignal empfängt und welche Samplerate dieses Signal hat. Wenn diese Informationen vorliegen, sollten Audiokarte und Synchroni- sation ordnungsgemäß eingerichtet sein. Weitere Informationen entneh- men Sie bitte der Dokumentation zu Ihrer Hardware. Sie können auch mit einem externen Clock-Signal arbeiten, das z. B. von einem Digitalmischpult oder einem Word- Clock-Synchronisierer geliefert wird. In diesem Fall müssen alle ASIO-Audiokarten als Clock-Slaves bzw. im AutoSync- Modus betrieben werden. Das Signal des Synchronisierers wird über verkettete ADAT-Kabel oder Word-Clock-Ver- bindungen weitergeleitet. VST System Link und Latenz Unter Latenz (oder Ansprechverzögerung) versteht man die Zeit, die ein System benötigt, um auf ein empfangenes Signal zu reagieren. Wenn Sie beispielsweise ein System mit einer langen Ansprechverzögerung verwenden und VST-Instrumente in Echtzeit spielen, macht sich die La- tenz des Systems als Verzögerung zwischen dem Drü- cken einer Taste und dem Erklingen des entsprechenden Tons bemerkbar. Die meisten modernen ASIO-Audiokar- ten haben extrem kurze Latenzzeiten. VST-Anwendungen sind außerdem dafür ausgelegt, Latenz während der Wie- dergabe möglichst auszugleichen, indem das Wieder- gabe-Timing entsprechend angepasst wird. In einem mit VST System Link eingerichteten Netzwerk ad- dieren sich die Latenzen aller ASIO-Audiokarten im Netz. Es ist daher besonders wichtig, die Latenzwerte jedes ver- netzten Computers so niedrig wie möglich zu halten. ÖLatenz hat keinen Einfluss auf die Synchronisation – das Timing ist immer richtig. Latenz kann sich aber auf das Senden und Empfangen von MIDI-Daten und Audiosigna- len auswirken und den Eindruck erwecken, dass das ge- samte Audiosystem langsam reagiert. Wenn Sie das Latenzverhalten eines Audiosystems beein- flussen möchten, sollten Sie zunächst die Größe der Puffer im Dialog für die ASIO-Einstellungen verändern. Je kleiner die Puffer, desto geringer die Latenz. Sie sollten versuchen, die Latenz (und damit die Puffergröße) so gering wie mög- lich zu halten. Die Latenz sollte 12 ms nach Möglichkeit nicht überschreiten. Einrichten der Software Sie können jetzt die Host-Anwendungen für die Vernet- zung einrichten. Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf das Vorgehen in Nuendo. Wenn Sie auf einem der Rechner eine andere Host-Anwendung verwenden, entnehmen Sie die entsprechenden Anweisungen bitte der Dokumentation zu diesem Programm. Einstellen der Samplerate Die Projekte in beiden Programmen müssen dieselbe Samplerate aufweisen. Wählen Sie im Projekt-Menü die Option »Projekteinstellungen…« und stellen Sie für beide Projekte dieselbe Samplerate ein. !Es ist sehr wichtig, dass nur eine Audiokarte als Clock-Master definiert ist, da das Netzwerk sonst nicht richtig arbeiten kann. Der Clock-Master liefert allen anderen Audiokarten des Netzwerks das zu ver- wendende Clock-Signal.
497 Synchronisation Austauschen von digitalen Audiodaten zwischen Anwendungen 1.Erzeugen Sie Eingangs- und Ausgangsbusse in bei- den Anwendungen und leiten Sie diese an die digitalen Ein- bzw. Ausgänge. Die Anzahl und die Konfiguration dieser Busse hängt von der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware und Ihren Anforderungen ab. Wenn Sie mit einem System mit acht digitalen Eingangs-/Ausgangskanälen arbeiten (z. B. eine ADAT-Verbindung), können Sie mehrere Stereo- oder Mono- Busse erzeugen oder einen Surround-Bus und einen Stereo-Bus oder eine andere Kombination. Wichtig ist dabei, dass beide Anwendungen dieselben Konfigurationen aufweisen – d. h., wenn Sie auf dem ersten Computer vier Stereo-Ausgangsbusse haben, benötigen Sie auf dem zweiten vier Stereo-Eingangsbusse usw. 2.Geben Sie auf Computer 1 Audiodaten wieder. Importieren Sie eine Audiodatei und geben Sie sie im Cycle-Modus wieder. 3.Öffnen Sie den Inspector oder den Mixer und stellen Sie sicher, dass der wiedergegebene Audiokanal an einen der eingerichteten digitalen Ausgangsbusse geleitet wird. 4.Öffnen Sie auf Computer 2 den Mixer und suchen Sie den entsprechenden digitalen Eingangsbus. Die wiedergegebenen Audiodaten sollten jetzt im Host-Programm auf Computer 2 »ankommen« und die entsprechenden Pegelanzeigen soll- ten aufleuchten. 5.Versuchen Sie es jetzt andersherum: Computer 2 gibt die Audiodaten wieder und Computer 1 empfängt diese Daten. Wenn Sie diese Schritte nachvollziehen können, steht Ihre Verbindung. ÖIm Folgenden werden die an die digitalen Ein- bzw. Ausgänge angeschlossenen Busse als »Busse von VST System Link« bezeichnet. Einstellungen für die Audio-Hardware Wenn Sie Daten mit VST System Link zwischen mehreren Computern austauschen möchten, ist es wichtig, dass die digitalen Informationen zwischen den Programmen nicht verändert werden. Daher sollten Sie im Bedienfeld Ihrer Audio-Hardware (bzw. der Zusatzanwendung) Folgendes sicherstellen:Wenn für die digitalen Anschlüsse, die Sie für den Da- tenaustausch mit VST System Link verwenden, zusätzli- che »Formateinstellungen« verfügbar sind, sollten Sie diese ausschalten. Wenn Sie z. B. einen S/PDIF-Ausgang für VST System Link verwenden, stellen Sie sicher, dass die Optionen »Professional«, »Emphasis« und »Dithering« ausgeschaltet sind. Wenn Ihre Audio-Hardware über eine Mixer-Anwen- dung verfügt, in der Sie die Pegel der digitalen Ein- und Ausgänge anpassen können, stellen Sie sicher, dass diese Anwendung ausgeschaltet ist bzw. dass die Pegel für die VST System Link-Kanäle auf ± 0 dB eingestellt sind. Stellen Sie auch sicher, dass keine andere Art von digi- talen Signalprozessoren (Panorama, Effekte usw.) auf das VST System Link-Signal angewendet werden. Anmerkungen zu Hammerfall DSP Wenn Sie mit dem Hammerfall DSP-Mixer von RME Audio arbeiten, bietet Ihnen die Totalmix-Funktion sehr komplexe Routing- und Mischen-Optionen in der Audio-Hardware. Dies kann in einigen Fällen zu »Signal-Schleifen« führen, so dass VST System Link nicht funktioniert. Wenn Sie absolut sicher gehen möchten, dass dies keine Probleme verur- sacht, wählen Sie das (zurückgesetzte) Standardpreset für die Totalmix-Funktion aus. Einschalten von VST System Link Bevor Sie fortfahren, müssen Sie sicherstellen, dass VST System Link im Dialog »Projekt-Synchronisationseinstel- lungen« als Timecode-Quelle festgelegt ist und dass die gewünschten Synchronisationsoptionen eingeschaltet sind (siehe »Timecode-Voreinstellungen« auf Seite 488). Nach dem Einrichten der benötigten Eingänge und Aus- gänge müssen Sie jetzt festlegen, welcher Eingang bzw. Ausgang die Daten für VST System Link senden bzw. empfangen soll. Das Netzwerksignal von VST System Link wird nur durch ein Bit auf einem Kanal übertragen. Wenn Sie beispiels- weise ein ADAT-basiertes System mit acht Kanälen und 24-Bit-Audiodaten verwenden, stehen Ihnen davon nach Einschalten von VST System Link noch sieben Kanäle mit 24-Bit-Audiodaten und ein Kanal mit 23-Bit-Audiodaten zur Verfügung. Das niederwertigste Bit dieses letzten Ka-
498 Synchronisation nals wird für VST System Link verwendet. Auf die Audio- qualität hat dies in der Praxis keine wahrnehmbaren Aus- wirkungen, denn es stehen immer noch 138 dB Headroom auf diesem Kanal zur Verfügung. Wenn Sie VST System Link einschalten möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie im Geräte-Menü die Option »Geräte kon- figurieren…«. 2.Wählen Sie in der Geräteliste links den Eintrag »VST System Link«. 3.Mit den Einblendmenüs »ASIO-Eingang« und »ASIO- Ausgang« können Sie festlegen, welcher Kanal für VST System Link verwendet werden soll (und so im genannten Beispiel zu einem 23-Bit-Kanal wird). Meist können Sie die Einstellungen in diesen Einblendmenüs unverändert übernehmen. 4.Schalten Sie die Aktiv-Option (oben im Fenster) ein. 5.Nehmen Sie diese Einstellungen für alle zu vernetzen- den Computer vor. Sobald Sie die Computer aktiviert haben, leuchten die An- zeigen für Senden und Empfangen jedes Computers auf. In der Liste unten auf der Registerkarte werden die Namen der Computer angezeigt. Dabei wird jedem Computer au- tomatisch eine Nummer zugewiesen, durch die er im Netz- werk eindeutig identifiziert wird.Sie können auf den hervorgehobenen Namen doppelkli- cken (dies ist der Computer, an dem Sie derzeit arbeiten) und einen neuen Namen eingeben. Der Name wird in der Liste für VST System Link jedes vernetzten Com- puters angezeigt. ÖWenn der Name eines aktivierten Computers nicht in der Liste angezeigt wird, sollten Sie noch einmal alle Ein- stellungen überprüfen. Gehen Sie alle bisher durchgeführten Arbeitsschritte erneut durch. Stel- len Sie sicher, dass alle ASIO-Audiokarten die digitalen Clock-Signale richtig empfangen und dass für jeden Computer die richtigen Eingänge und Ausgänge für VST System Link zugewiesen sind. Arbeiten im Netzwerk In der Liste wird außer dem Namen der vernetzten Compu- ter auch angezeigt, ob diese online sind (durch ein Stern- chen in der Online-Spalte). Online bedeutet, dass der Computer Transport- und Timecode-Signale empfängt und dass die Host-Anwendung auf diesem Computer durch ein Fernbedienungsgerät gestartet bzw. gestoppt werden kann. Ist ein Computer dagegen nicht online, kann die Host-Anwendung nur über die Tastatur des entspre- chenden Computers bedient werden, sie ist im Netzwerk nicht verfügbar (auch wenn der Computer noch in der Liste angezeigt wird). ÖBeachten Sie, dass in einem mit VST System Link ein- gerichteten Netzwerk jeder Computer jeden anderen Computer im Netzwerk steuern kann. Es handelt sich also um ein »Peer-to-Peer«-Netzwerk, in dem es keinen über- geordneten »Master« gibt. Machen Sie jetzt alle Computer im Netzwerk verfügbar: 1.Schalten Sie auf der Einstellungen-Registerkarte für alle Computer die Online-Option ein. 2.Überprüfen Sie, ob das Netzwerk richtig arbeitet, indem Sie auf einem Computer die Wiedergabe starten. Die Wiedergabe sollte auf allen Computern beginnen und mit höchster Präzision laufen. Im Feld »Sample-Versatz« können Sie einen Zeitversatz einstellen. Hiermit legen Sie fest, wie lange vor oder nach den anderen Computern im Netzwerk der jeweilige Rech- ner mit der Wiedergabe beginnen soll. Es ist möglich, dass das Timing bei Verwendung bestimmter Hardware um einige Samples verschoben ist. In einem solchen Fall können Sie das Timing mit dem Versatz-Wert korrigieren. In der Regel müssen Sie hier aber keine Anpassung vornehmen. Die Anzeigen für Senden und Empfangen
499 Synchronisation Mit der Option »Transfer-Bits« können Sie angeben, ob 16 oder 24 Bits übertragen werden sollen. So können Sie auch ältere Audiokarten verwenden, die die Übertragung von 24 Bits nicht unterstützen. Alle Transportbefehle werden von VST System Link richtig interpretiert und übertragen, so dass Sie Wiedergabe-, Stop-, Vor- und Rücklaufbefehle usw. auf einem Computer für das gesamte Netzwerk ausführen können! Wenn Sie den Positionszeiger auf einem Computer an einen Locator verschieben, geschieht dasselbe auf allen anderen Compu- tern. Sie können sogar auf einem Computer scrubben, was sich auch auf die Video- und Audiowiedergabe auf anderen Computern auswirkt. MIDI-Einstellungen Neben der Übertragung von Transport- und Synchronisa- tionsbefehlen bietet VST System Link auch bis zu 16 MIDI-Ports, von denen jeder wiederum 16 Kanäle enthält. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Geben Sie in den Feldern für MIDI-Eingänge bzw. MIDI-Ausgänge die Anzahl der benötigten MIDI-Ports an. Standardvorgabe in beiden Feldern ist »0«. 2.Fügen Sie im Projekt-Fenster eine neue MIDI-Spur hinzu und öffnen Sie den Inspector. 3.Wenn Sie die Einblendmenüs für das Eingangs- bzw. Ausgangs-Routing öffnen, werden die MIDI-Ports, die Sie für VST System Link eingestellt haben, in der Liste der ver- fügbaren MIDI-Eingänge und MIDI-Ausgänge angezeigt.Sie können jetzt MIDI-Spuren an VST-Instrumente leiten, die auf einem anderen Computer laufen (siehe »VST-In- strumente auf einem eigenen Computer« auf Seite 501). Aktive ASIO-Ports nur für Datenübertragung Wenn Sie sehr viele MIDI-Daten im Netzwerk übertragen, kann es vorkommen, dass die verfügbare Bandbreite für die Datenübertragung nicht ausreicht, was sich durch »hän- gende« MIDI-Noten oder Timing-Fehler bemerkbar macht. In einem solchen Fall haben Sie die Möglichkeit, mehr Bandbreite für die Übertragung von MIDI-Daten verfügbar zu machen. Schalten Sie dazu auf der Einstellungen-Regis- terkarte von VST System Link die Option »Aktive ASIO- Ports nur für Datenübertragung« ein. Die Netzwerkdaten werden dann nicht nur durch ein Bit, sondern auf dem ge- samten Kanal übertragen, was für MIDI-Daten mehr als ausreichend ist. Allerdings steht Ihnen dieser Kanal jetzt nicht mehr für die Übertragung von Audiodaten zur Verfü- gung (achten Sie darauf, dass die Daten dieses Kanals nicht an einen Lautsprecher übertragen werden). Wenn Sie mit einem ADAT-Kabel wie in unserem Beispiel weiter oben arbeiten, verfügen Sie jetzt nur noch über sieben Audiokanäle. !Stellen Sie sicher, dass das Tempo auf allen Com- putern auf denselben Wert eingestellt ist. Anderen- falls erhalten Sie kein einheitliches Timing.
500 Synchronisation Mithören der Audiodaten im Netzwerk Wenn Sie mit einem externen Mischpult arbeiten, ist das Mithören der im Netzwerk übertragenen Audiodaten kein Problem. Schließen Sie die Ausgänge jedes Computers einfach an entsprechende Kanäle des Mischpults an und starten Sie auf einem Computer die Wiedergabe. Viele Benutzer möchten lieber direkt am Computer abmi- schen und ein externes Mischpult (wenn überhaupt) nur zum Mithören verwenden. In diesem Fall müssen Sie einen Computer als »Mischpult-Computer« verwenden und die Audiodaten aller anderen Computer im Netzwerk an die- sen Rechner weiterleiten. Im folgenden Beispiel gehen wir davon aus, dass Sie zwei Computer verwenden, wobei Sie auf Computer 1 abmi- schen und auf Computer 2 zwei zusätzliche Stereo-Audio- spuren, eine Effektkanalspur mit einem Reverb-PlugIn und ein VST-Instrument-PlugIn mit Stereoausgängen einsetzen. 1.Nehmen Sie die nötigen Einstellungen für das Mithö- ren über Computer 1 vor. Dazu benötigen Sie ein nicht belegtes Ausgangspaar, z. B. einen analo- gen Stereoausgang, der an Ihre Monitor-Geräte angeschlossen ist. 2.Weisen Sie nun auf Computer 2 den beiden Audio- spuren unterschiedliche Ausgangsbusse zu. Diese Busse sollten mit den digitalen Ausgängen verbunden sein – nen- nen wir sie Bus 1 und 2 . 3.Leiten Sie die Effektkanalspur an einen anderen Bus von VST System Link (Bus 3). 4.Leiten Sie den VST-Instrumenten-Kanal an einen an- deren Bus (Bus 4). 5.Überprüfen Sie auf Computer 1 die entsprechenden vier Eingangsbusse von VST System Link. Wenn Sie die Wiedergabe auf Computer 2 starten, sollten die wiederge- gebenen Audiodaten in den Eingangsbussen von Computer 1 »ankom- men«. Zum Mischen der Audioquellen benötigen Sie jedoch Mixer-Kanäle: 6.Fügen Sie auf Computer 1 vier neue Stereo-Audio- spuren hinzu und leiten Sie sie an den Ausgangsbus, den Sie zum Mithören verwenden, z. B. an die analogen Ste- reo-Ausgänge. 7.Wählen Sie für jede Audiospur einen der vier Eingangs- busse aus. Jeder der Busse von Computer 2 wird nun an einen separaten Audioka- nal auf Computer 1 geleitet. 8.Schalten Sie für diese vier Spuren den Monitor-Schal- ter ein. Wenn Sie jetzt die Wiedergabe starten, werden die Audio- daten von Computer 2 an die vier neuen Spuren von Com- puter 1 gesendet, so dass Sie diese Spuren zusammen mit den Audiodaten von Computer 1 hören können. Weitere Informationen zum Mithören finden Sie unter »Mithören (Monitoring)« auf Seite 17. Hinzufügen weiterer Spuren So weit, so gut. Aber angenommen, Sie arbeiten mit mehr Audiospuren, als Busse (Ausgänge auf der Audiokarte) für VST System Link verfügbar sind. In diesem Fall können Sie den Mixer von Computer 2 verwenden: Leiten Sie mehrere Audiokanäle an denselben Ausgangsbus und passen Sie gegebenenfalls den Ausgangsbuspegel an. Wenn Sie Audiokarten mit mehreren Ein- und Ausgangs- paaren verwenden, können Sie z. B. mehrere ADAT-Kabel anschließen und Audiodaten über jeden Bus eines jeden Kabels senden. Internes Mischen und Latenz Beim Mischen im Computer muss die weiter oben be- schriebene Latenzproblematik beachtet werden. Bei der Aufnahme wird die Latenz des Systems von der VST-En- gine ausgeglichen, aber beim Mithören über Computer 1 sind die Signale der übrigen Rechner des Netzwerks nur mit Verzögerung hörbar (allerdings wird diese Verzöge- rung nicht aufgenommen). Wenn die ASIO-Audiokarte im Computer 1 direktes Mithören unterstützt, sollten Sie diese Option unbedingt einschalten (im Dialog »Geräte konfigurieren…« unter »VST-Audiosystem«, siehe »Direk- tes Mithören über ASIO« auf Seite 77). Neuere ASIO-Au- diokarten unterstützen diese Funktion meistens. Wenn das bei Ihrer Audiokarte nicht der Fall sein sollte, können Sie unter »VST System Link« einen Versatz-Wert einstel- len, um die Latenz auszugleichen.