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Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version

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    of 578
    							231
    Automation
    Das Automationsfeld
    Das Automationsfeld ist ein frei verschiebbares Fenster, 
    ähnlich wie der Mixer und das Transportfeld. Sie können es 
    während der Arbeit geöffnet lassen, da der Fokus immer 
    auf dem Projekt-Fenster bleibt.
    Wenn Sie das Automationsfeld öffnen möchten, wählen 
    Sie im Projekt-Menü die Automationsfeld-Option oder kli-
    cken Sie in der Werkzeugzeile von Nuendo auf den Schal-
    ter »Automationsfeld öffnen«.
    Über das Automationsfeld können Sie auf alle Automations-
    optionen von Nuendo zugreifen. Standardmäßig werden 
    alle sieben Bereiche angezeigt.
    Bei Bedarf können Sie die Konfiguration des Bedienfelds 
    über den Einstellungen-Dialog ändern, siehe »Die Einstel-
    lungen-Dialoge« auf Seite 544. In den folgenden Abschnit-
    ten werden alle verfügbaren Optionen und Funktionen 
    beschrieben.Virgin Territory vs. Ausgangswert
    Bevor detailliert auf die verschiedenen Modi und Optionen 
    eingegangen wird, die im Automationsfeld verfügbar sind, 
    soll zunächst erklärt werden, wie Nuendo mit den Ab-
    schnitten Ihres Projekts umgeht, für die noch keine Auto-
    mationsdaten festgelegt wurden. 
    Nuendo arbeitet bei der Parameterautomatisierung ent-
    weder mit einem Ausgangswert (siehe unten) oder mit 
    dem so genannten »Virgin Territory« (siehe »Virgin Terri-
    tory« auf Seite 232). 
    Bevor Sie sich weiter mit den Automationsfunktionen be-
    fassen, sollten Sie den Unterschied zwischen diesen zwei 
    Konzepten unbedingt verstanden haben und die jeweili-
    gen Vorteile und Nachteile kennen.
    Klicken Sie hier…
    …um das Automationsfeld zu öffnen.
    !Wenn im Folgenden vom »Berühren eines Reglers« 
    o. ä. die Rede ist, bezieht sich dies sowohl auf das 
    Klicken auf ein Bedienelement in Nuendo als auch 
    auf das tatsächliche Berühren eines Reglers oder ei-
    nes anderen Bedienelements an einem Fernbedie-
    nungsgerät. 
    						
    							232
    Automation
    Der Ausgangswert
    Ein Ausgangswert wird immer dann verwendet, wenn »Use 
    Virgin Territory« auf dem Automationsfeld ausgeschaltet ist.
    »Use Virgin Territory« ist ausgeschaltet.
    Wenn für einen bestimmten Parameter keine Automations-
    daten vorhanden sind und Sie für diesen Parameter einen 
    Automationsdurchlauf starten, wird der zu diesem Zeitpunkt 
    gültige Wert als Ausgangswert gespeichert. Wenn Sie den 
    Durchlauf beenden, kehrt der Parameter zum Ausgangs-
    wert zurück.
    Dies hat weitreichende Folgen: Sobald der Ausgangswert 
    feststeht, wird der entsprechende Parameter für die Spur 
    vollständig, d. h. für sämtliche Timecode-Positionen des 
    Projekts, automatisiert – auch dann, wenn Sie den Automa-
    tionsdurchlauf bereits nach zwei Sekunden beenden.
    Die gerade Linie hinter dem letzten Automations-Event entspricht dem 
    Ausgangswert.
    Diese Eigenschaft, d. h., dass der Ausgangswert bis ans 
    Ende des Projekts beibehalten wird, spiegelt sich in der 
    Kurve auf der Automationsspur wider – erkennbar an der 
    geraden Linie. Solange sich die Spur im Read-Modus 
    befindet, folgt der Parameterregler dieser Kurve: Der Pa-
    rameter erhält entweder die während des Automations-
    durchlaufs festgelegten Werte oder kehrt zum Ausgangs-
    wert zurück.
    Sie können den Parameterregler berühren und manuell ei-
    nen anderen Wert einstellen, aber wenn Sie den Regler 
    wieder loslassen, kehrt er selbst im Stop-Modus zu dem 
    Wert zurück, der von der Automationskurve vorgegeben ist.
    Virgin Territory
    Stellen Sie sich unter dem »Virgin Territory« den Status 
    der Automationsspur vor, den diese vor dem ersten Auto-
    mationsdurchlauf hatte. Wenn Sie »Use Virgin Territory« 
    einschalten, wird auf der Automationsspur keine durch-
    gängige Automationskurve angezeigt und Sie können den 
    Parameter vollständig manuell steuern.
    »Use Virgin Territory« ist eingeschaltet.
    Der Grundgedanke hierbei ist, dass nur in den Bereichen 
    eine Automation stattfindet, für die Sie in einem Automati-
    onsdurchlauf auch tatsächlich Automationsdaten festge-
    legt haben. Es gibt dabei keinen Ausgangswert, zu dem 
    der Parameter zurückkehren kann.
    Außerhalb dieser automatisierten Bereiche können Sie 
    den Parameter nach Belieben manuell steuern.
    Lücken
    Nach einem Automationsdurchlauf gibt es nur noch rechts 
    vom letzten Automations-Event Virgin Territory. Die »lee-
    ren« Abschnitte zwischen den Automationskurven werden 
    im Folgenden als »Lücken« bezeichnet. 
    Nur die Änderung der Dynamik des Parameters ist automatisiert.
    Sie können innerhalb eines Bereichs mit automatisierten 
    Werten Lücken einfügen. Dies ist nützlich, wenn Sie den 
    Parameter in diesem Bereich manuell steuern möchten:
    1.Stellen Sie sicher, dass »Use Virgin Territory« einge-
    schaltet ist.
    2.Wählen Sie das Auswahlbereich-Werkzeug aus. 
    						
    							233
    Automation
    3.Wählen Sie auf einer Automationsspur mit vorhande-
    nen Automationsdaten einen Bereich aus und drücken Sie 
    die [Entf]-Taste oder die [Rücktaste].
    Es entsteht eine Lücke.
    Dort, wo der Auswahlbereich ursprünglich begonnen hat, 
    wird ein neuer Kurvenpunkt eingefügt, der das Ende der 
    linken Automationskurve kennzeichnet. Am Ende des ehe-
    maligen Auswahlbereichs wird ein zweiter neuer Kurven-
    punkt gesetzt, der den Beginn der Automationskurve 
    rechts von der Lücke markiert.
    Wenn Sie mit dem Pfeil-Werkzeug einen oder mehrere 
    Punkte einer Automationskurve auswählen und die [Entf]-
    Taste oder die [Rücktaste] drücken, entsteht keine Lücke.
    Stattdessen werden die ausgewählten Kurvenpunkte gelöscht. Die Ver-
    bindung zwischen den verbleibenden Kurvenpunkten wird durch eine Li-
    nie ersetzt.
    Die Endpunkt-Einstellung
    Sie können auf jeder Automationsspur einen Teil einer 
    vorhandenen Automationskurve löschen, um einen Be-
    reich ohne Automationsdaten zu erzeugen. Legen Sie 
    dazu einen der vorhandenden Punkte der Automations-
    kurve als Endpunkt fest. Daraufhin wird die Linie zwischen 
    diesem und dem nächsten Kurvenpunkt gelöscht und es 
    entsteht eine Lücke, d. h. ein Bereich ohne Automations-
    daten. Der nächste Kurvenpunkt rechts vom Endpunkt 
    wird automatisch zum Startpunkt des nächsten automati-
    sierten Bereichs.
    ÖDiese Funktion ist von der Einstellung für »Use Virgin 
    Territory« unabhängig. Lücken können jederzeit erzeugt 
    werden.Wenn Sie einen Kurvenpunkt als den Endpunkt der Au-
    tomationskurve festlegen möchten, klicken Sie mit der 
    Maus auf diesen Punkt, um ihn auszuwählen, und ändern 
    Sie die Einstellung für »Endpunkt« in der Infozeile des 
    Events in »Ja«.
    Wenn Sie die Endpunkt-Einstellung für den letzten Au-
    tomationskurvenpunkt ganz rechts auf »Ja« setzen, werden 
    alle Automationsdaten rechts von diesem Punkt (durch 
    den Ausgangswert vorgegeben) gelöscht.
    Automationsmodi
    Nuendo bietet drei unterschiedliche Punch-Out-Automati-
    onsmodi, die Sie über das Einblendmenü »Globaler Auto-
    mationsmodus« in der Werkzeugzeile und im Bereich 
    »Touch-Modus« des Automationsfelds auswählen können.
    Auswählen des Automationsmodus im Automationsfeld und in der 
    Werkzeugzeile des Projekt-Fensters
    Wählen Sie einen 
    Kurvenpunkt aus…
    …und setzen Sie »End-
    punkt« auf »Ja«.
    Es entsteht 
    eine Lücke. 
    						
    							234
    Automation
    Die drei Modi sind »Touch«, »Auto-Latch« und »Cross-
    Over«. In allen drei Modi werden Automationsdaten ge-
    schrieben, sobald ein Parameterregler während der Wie-
    dergabe berührt wird. Sie unterscheiden sich darin, wie 
    das Schreiben der Automationsdaten beendet wird, d. h. 
    in ihrem Punch-Out-Verhalten. Welcher Modus am geeig-
    netsten ist, hängt von der jeweiligen Situation ab.
    ÖSie können den Automationsmodus jederzeit ändern, 
    d. h. bei der Wiedergabe, im Stop-Modus oder während 
    eines Automationsdurchlaufs. Außerdem können Sie den 
    Automationsmodi Tastaturbefehle zuweisen, um schnell 
    zu einem anderen Modus zu wechseln.
    Weitere Informationen finden Sie unter »Tastaturbefehle für die Automa-
    tion« auf Seite 245.
    Allgemeine Punch-Out-Bedingungen
    Unabhängig vom ausgewählten Automationsmodus kommt 
    es in folgenden Fällen immer zum Punch-Out des aktuellen 
    Automationsdurchlaufs:
     Wenn Sie den Write-Modus ausschalten.
     Wenn Sie die Wiedergabe stoppen.
     Wenn Sie vor- oder zurückspulen.
     Wenn der Positionszeiger im Cycle-Modus den rechten Loca-
    tor erreicht.
     Wenn Sie in das Zeitlineal klicken, um den Positionszeiger zu 
    setzen.
    Touch
    Der Touch-Modus wird in der Regel verwendet, wenn ein 
    bereits automatisierter Parameter in einem Bereich von 
    wenigen Sekunden angepasst werden soll.
    Dabei werden nur so lange Automationsdaten geschrieben, 
    wie Sie den Parameterregler tatsächlich berühren. Der 
    Punch-Out findet statt, sobald Sie den Regler loslassen.
    Nach dem Punch-Out kehrt der Regler zum zuvor einge-
    stellten Wert zurück. Mit der Einstellung »Return Time« 
    (siehe »Return Time« auf Seite 245) legen Sie fest, wie 
    lange es dauert, bis der Parameter den zuvor festgelegten 
    Wert erreicht.
    Automationsmodus: Touch
    Auto-Latch
    Im Modus »Auto-Latch« gibt es abgesehen von den Be-
    dingungen, die in allen Modi gültig sind, keine besondere 
    Punch-Out-Bedingung, siehe »Allgemeine Punch-Out-
    Bedingungen« auf Seite 234.
    Wahrscheinlich ist Auto-Latch der Automationsmodus, 
    den Sie am häufigsten verwenden werden. Er eignet sich 
    immer dann, wenn ein Wert über einen längeren Zeitraum 
    beibehalten werden soll, z. B. wenn Sie EQ-Einstellungen 
    für eine Szene festlegen möchten.
    Ab dem Beginn des Automationsdurchlaufs werden so-
    lange Automationsdaten geschrieben, wie die Wiedergabe 
    läuft bzw. der Write-Modus eingeschaltet ist. Wenn Sie 
    eine Anpassung vornehmen möchten, die nur einen sehr 
    kurzen Abschnitt betrifft, ist der Touch-Modus besser ge-
    eignet. Der zuletzt eingestellte Wert bleibt gültig, bis Sie 
    das Schreiben beenden.
    Automationsmodus: Auto-Latch
    ÖFür EIN/AUS-Schalter wird immer der Automations-
    modus Auto-Latch verwendet (auch wenn für die Spur 
    global ein anderer Modus ausgewählt ist). 
    						
    							235
    Automation
    Cross-Over
    Den Modus »Cross-Over« können Sie sich als eine Art 
    Funktion zum manuellen Einstellen der Automations-Reak-
    tionsgeschwindigkeit vorstellen (siehe auch »Return Time« 
    auf Seite 245). Der Modus »Cross-Over« eignet sich, 
    wenn Sie mit einer vorhandenen Automationskurve oder 
    mit den automatisch angewendeten Einstellungen nicht 
    zufrieden sind. In diesem Modus können Sie manuell zu 
    bereits vorhandenen Einstellungen zurückkehren, um für 
    saubere Übergänge zwischen neuen und alten Einstellun-
    gen zu sorgen.
    Der Punch-Out findet im Cross-Over-Modus statt, wenn 
    eine vorhandene Automationskurve nach der zweiten An-
    passung des Parameters gekreuzt wird.
    Dieses Verhalten wird in der folgenden Abbildung ver-
    deutlicht: Wie im Modus »Auto-Latch« beginnt der Auto-
    mationsdurchlauf mit der ersten Berührung des Parame-
    terreglers. Es werden Automationsdaten geschrieben, bis 
    die Wiedergabe beendet wird.
    Wenn Sie die gewünschte Einstellung gefunden haben, 
    können Sie den Regler loslassen. Der Automationsdurch-
    lauf wird fortgesetzt, wobei sich die Einstellung nicht mehr 
    ändert.
    Wenn Sie den Regler jetzt wieder bewegen und in die 
    Richtung des ursprünglichen Werts ziehen, erfolgt der 
    Punch-Out, sobald die ursprüngliche Kurve gekreuzt wird.
    Automationsmodus: Cross-Over
    Trim
    Diese Funktion wird im Abschnitt »Trim« auf Seite 238 be-
    schrieben.
    Automationsmodus: global oder für jede Spur 
    einzeln?
    Der im Automationsfeld (oder in der Werkzeugzeile des 
    Projekt-Fensters) festgelegte Automationsmodus wird 
    global, d. h. für alle Spuren des Projekts, verwendet.
    Sie können jedoch auch für einzelne Spuren einen anderen 
    Automationsmodus auswählen:
    Öffnen Sie den obersten Inspector-Bereich der Spur, für 
    die Sie einen anderen Automationsmodus festlegen möch-
    ten, und wählen Sie im Einblendmenü »Spur-Automations-
    modus« den gewünschten Automationsmodus aus.
    Wenn Sie im Einblendmenü die Global-Option auswäh-
    len, wird für die Spur wieder der Automationsmodus ver-
    wendet, den Sie in der Werkzeugzeile oder im Automati-
    onsfeld ausgewählt haben.
    Im Tastaturbefehle-Dialog können Sie in der Automation-Kategorie unter 
    »Globalen Automationsmodus für alle Spuren« einen Tastaturbefehl fest-
    legen, mit dem die Automationsmodus-Einstellung für alle Spuren zu-
    rückgesetzt wird, so dass wieder die globale Einstellung gilt.
    !Wenn Sie im Automationsmodus-Einblendmenü für 
    eine Spur die Trim-Option wählen (siehe »Trim« auf 
    Seite 238), erfolgt der Punch-Out immer wie im Mo-
    dus »Auto-Latch«.
    Auswählen des Automations-
    modus für eine einzelne Spur 
    						
    							236
    Automation
    Die globalen Read- und Write-Schalter im 
    Automationsfeld
    Unten im Bereich zur Auswahl des Automationsmodus 
    gibt es jeweils zwei Read- und Write-Schalter. Mit diesen 
    können Sie die Read- und Write-Schalter aller Spuren 
    global ein- bzw. ausschalten.
    Die Schalter »Alle Automationsdaten lesen/schreiben«
    Klicken Sie auf »Alle Automationsdaten schreiben«, um 
    alle Write-Schalter (und damit auch alle Read-Schalter) 
    für alle Spuren/Kanäle des Projekts einzuschalten.
    Wenn Sie auf »’Alle Automationsdaten schreiben’ aus« klicken, werden alle 
    Write-Schalter ausgeschaltet, während die Read-Schalter eingeschaltet 
    bleiben.
    Klicken Sie auf »Alle Automationsdaten lesen«, um alle 
    Read-Schalter für alle Spuren/Kanäle des Projekts einzu-
    schalten.
    Wenn Sie auf »’Alle Automationsdaten lesen’ aus« klicken, werden alle 
    Read-Schalter ausgeschaltet.
    Eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Read- 
    und Write-Schalter in der Nuendo-Oberfläche finden Sie 
    unter »Ein-/Ausschalten des Automationsmodus« auf 
    Seite 228.
    Automation Performance Utilities
    Die beschriebenen Automationsmodi lassen sich noch weit 
    effektiver einsetzen, wenn sie gemeinsam mit den Nuendo 
    Automation Performance Utilities verwendet werden. Dabei 
    handelt es sich um eine Reihe von Optionen und Funktio-
    nen, die speziell auf bestimmte Situationen zugeschnitten 
    sind und mit denen Sie Automationsdaten schnell und effi-
    zient schreiben können. Diese Optionen finden Sie in den 
    verschiedenen Bereichen des Automationsfelds. 
    Die Füll-Optionen
    Mit den Füll-Optionen können Sie Bedingungen definieren, 
    die festlegen, was beim Punch-Out eines Automations-
    durchlaufs in einem bestimmten Abschnitt Ihres Projekts 
    geschieht. Sie können in Echtzeit bei der Wiedergabe des 
    Projekts in Situationen angewendet werden, die nicht allzu 
    komplex sind. Die folgenden zwei Beispiele sollen dies ver-
    deutlichen:
    Lücken füllen – bis zum Ende des Projekts
    Angenommen, Sie automatisieren die Lautstärke für die 
    Hintergrundspuren einer zweiminütigen Szene. Anstelle 
    den Regler zwei Minuten festzuhalten, gehen Sie folgen-
    dermaßen vor: 
    1.Öffnen Sie das Automationsfeld und wählen Sie als 
    Automationsmodus »Touch«.
    2.Klicken Sie auf den Schalter »To End« (Bis zum Pro-
    jekt-Ende füllen), um die Option zum Füllen bis zum Pro-
    jekt-Ende einzuschalten.
    Der Schalter »To End« leuchtet blau auf.
    3.Starten Sie die Wiedergabe und bewegen Sie den 
    Parameterregler, um den Punch-In des Automations-
    durchlaufs festzulegen.
    4.Bewegen Sie den Regler, bis Sie die gewünschte Po-
    sition gefunden haben, und lassen Sie ihn los.
    Es werden keine weiteren Automationsdaten geschrieben (Punch-Out). 
    Wenn Sie den Regler loslassen, behält die Automationskurve von der 
    Punch-Out-Position bis zum Ende des Projekts den eingestellten Wert bei. 
    						
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    Automation Bis zum Projekt-Ende füllen
    Lücken füllen – bis zum Punch-In
    Angenommen, Sie hören sich eine Szene an und stellen 
    fest, das der Ton in der nächsten Szene leiser sein muss. 
    Sie wissen zwar noch nicht, wie viel leiser, aber der Laut-
    stärkewechsel muss plötzlich erfolgen.
    1.Wählen Sie als Automationsmodus »Touch« und als 
    Füll-Option »To Punch« (Bis zum Punch-In füllen).
    2.Starten Sie die Wiedergabe an einem Punkt in der 
    ersten Szene und bewegen Sie den Regler, sobald sich 
    die Szene ändert.
    Der Automationsdurchlauf wird gestartet (Punch-In).
    3.Bewegen Sie den Regler, bis Sie die gewünschte 
    Lautstärke für die zweite Szene gefunden haben, und las-
    sen Sie den Regler los (so dass der Punch-Out erfolgt).
    Die Lautstärkekurve wird vom Punch-Out zurück bis zur Punch-In-Posi-
    tion gefüllt. Die während der Suche nach dem richtigen Wert geschrie-
    benen Werte werden gelöscht und die Lautstärke springt genau zum 
    richtigen Zeitpunkt vom Wert der ersten Szene auf den Wert, den Sie für 
    die zweite Szene eingestellt haben.
    Dies funktioniert auch für die anderen Füll-Optionen:
    Wenn Sie »To Start« (Bis zum Beginn füllen) auswählen 
    wird die Automationsspur nach dem Punch-Out von die-
    ser Position bis zum Anfang des Projekts gefüllt.
    Wenn Sie die Loop-Option verwenden möchten, müs-
    sen Sie zunächst mit dem linken und dem rechten Locator 
    einen Loop-Bereich festlegen. Wenn Sie anschließend die 
    Loop-Option wählen, wird der im Automationsdurchlauf 
    festgelegte Wert beim Punch-Out für den Bereich zwi-
    schen dem linken und dem rechten Locator übernommen.
    Auch wenn sich der Positionszeiger außerhalb des definierten Loop-Be-
    reichs befindet, wird der festgelegte Automationswert nur für den Be-
    reich zwischen den Locatoren übernommen.
    Loop füllen
    Die Gaps-Option (Lücken füllen) wird nur in Verbindung 
    mit Virgin Territory verwendet (siehe »Virgin Territory vs. 
    Ausgangswert« auf Seite 231). Wenn Sie die Gaps-Op-
    tion auswählen, werden beim Punch-Out alle Lücken zwi-
    schen den bereits geschriebenen Automationsdaten mit 
    dem letzten Wert aufgefüllt, der beim letzten Automations-
    durchlauf festgelegt wurde.
    !Mit den Füll-Optionen wird ein bestimmter Wert für 
    einen festgelegten Abschnitt der Automationsspur 
    übernommen und alle zuvor für diesen Bereich ge-
    schriebenen Daten werden überschrieben. Verwen-
    den Sie daher die Füll-Optionen sehr vorsichtig, 
    damit nicht versehentlich noch benötigte Daten 
    überschrieben werden.
    !Wenn die Trim-Option eingeschaltet ist, hat die Op-
    tion »Lücken füllen« keine Auswirkungen, da Sie mit 
    der Trim-Funktion nur bereits vorhandene Daten ver-
    ändern können. 
    						
    							238
    Automation
    Kombination der Füll-Optionen
    Sie können die verschiedenen Füll-Optionen auch mitein-
    ander kombinieren. 
    Wählen Sie »To Punch« und »To End«, wenn Sie möch-
    ten, dass der festgelegte Wert von der Punch-In-Position 
    bis zum Projekt-Ende übernommen wird. 
    Kombination von »Bis zum Punch-In füllen« und »Bis zum Projekt-Ende 
    füllen«
    Wenn Sie »To Start« und »To End« kombinieren, wird die 
    Automationsspur vom Anfang bis zum Ende des Projekts 
    gefüllt.
    Kombination von »Bis zum Beginn füllen« und »Bis zum Projekt-Ende 
    füllen«
    Sie können die Füll-Optionen auch mit den Preview-Op-
    tionen (siehe »Die Preview-Optionen« auf Seite 239) und 
    mit dem Stift-Werkzeug (Offline-Bearbeitung) kombinieren.
    Die Offline-Bearbeitung wird detailliert unter »Bearbeiten von Automati-
    ons-Events« auf Seite 251 beschrieben. Es handelt es dabei um eine 
    schnelle und effiziente Methode, Parameter anzupassen und dabei den 
    grafischen Überblick über Spurdaten und Zeitposition zu behalten.
    Probieren Sie es einfach aus!
    Einmaliges oder dauerhaftes Anwenden der Füll-
    Optionen
    Die Füll-Optionen können auf zwei verschiedene Arten 
    eingesetzt werden:
    Wenn Sie einmal auf einen der Füll-Schalter klicken, 
    leuchtet dieser auf und ist für den nächsten Automations-
    durchlauf eingeschaltet.
    Anschließend wird die Option ausgeschaltet, d. h. der Vorgang wird nur 
    einmal durchgeführt.
    Wenn Sie ein zweites Mal auf den Füll-Schalter klicken, 
    wird auf dem leuchtenden Schalter ein Schloss-Symbol 
    angezeigt. Wenn dies der Fall ist, haben Sie den entspre-
    chenden Füll-Modus dauerhaft eingeschaltet und können 
    den Vorgang beliebig oft wiederholen.
    Wenn Sie das dritte Mal auf die Option klicken, wird die Füll-Option wieder 
    ausgeschaltet.
    Trim
    Die Trim-Option kann nur im Automationsfeld ausgewählt 
    werden. Der Trim-Modus ist weniger ein Automationsmo-
    dus als eine Möglichkeit, bereits vorhandene Automations-
    kurven zu bearbeiten. 
    ÖDie Trim-Funktion kann zur Anpassung der Kanallaut-
    stärke und des Aux-Send-Werts verwendet werden.
    Wenn Sie die Trim-Option einschalten, wird der Lautstär-
    keregler eines Kanals genau in der Mitte positioniert und 
    folgt den Bewegungen einer ggf. vorhandenen Lautstärke-
    Automationskurve nicht.
    Sie können Trim im Stop-Modus und während der Wieder-
    gabe anwenden.
    Trim im Stop-Modus
    Wenn Sie bei eingeschalteter Trim-Funktion im Stop-Mo-
    dus eine der Füll-Optionen auswählen und einen Regler 
    bewegen, bewegt sich die gesamte Lautstärke-Automati-
    onskurve nach oben oder unten. Auf diese Weise können 
    Sie die Gesamtlautstärke anpassen, ohne die Automations-
    daten zu zerstören, die Sie bereits aufgenommen haben.
    Im Stop-Modus können Sie die Trim-Funktion mit eini-
    gen der anderen Füll-Optionen (siehe »Die Füll-Optionen« 
    auf Seite 236) kombinieren, um festzulegen, welcher Be-
    reich der Automationskurve angepasst werden soll.
    »Trim« kann mit den Füll-Optionen »To Start«, »To End« und »Loop« so-
    wie mit einer Kombination dieser Funktionen angewendet werden. 
    						
    							239
    Automation
    Trim während der Wiedergabe
    Wenn Sie während der Wiedergabe bei eingeschalteter 
    Trim-Funktion einen Regler bewegen, werden die vorhan-
    denen Kurvenpunkte um einen relativen Wert nach oben 
    bzw. unten verschoben, sobald der Positionszeiger über 
    sie hinwegläuft.
    Während der Positionszeiger entlang der Zeitachse 
    durch das Projekt läuft, können Sie mit den Trim-Werk-
    zeug die vorhandenen Punkte auf der Automationskurve 
    anpassen.
    ÖBeachten Sie, dass das genaue Ergebnis der Trim-
    Bewegungen im Wiedergabemodus erst nach dem 
    Punch-Out erkennbar ist.
    Trim während der Wiedergabe, in Kombination mit »Bis zum Punch-In 
    füllen«. Eine ähnliche Kurve erhalten Sie, wenn Sie im Stop-Modus die 
    Trim-Funktion einschalten, den linken und den rechten Locator setzen, 
    »Loop-Bereich füllen« wählen und den Regler nach unten ziehen. 
    ÖMit der Trim-Funktion wird nicht einach nur anhand der 
    Reglerbewegungen die Automationskurve neu geschrie-
    ben. Stattdessen wird sie beim Punch-Out anhand den Ein-
    stellungen der vorhandenen Kurve und der aus den Regler-
    bewegungen berechneten Einstellungen neu erzeugt.
    Die Preview-Optionen
    Im Preview-Modus können Sie neue Einstellungen einfach 
    festlegen, ohne die Schritte aufzuzeichnen, in denen Sie 
    zu den Einstellungen gelangt sind:
    Mit Hilfe der Preview-Funktion können Sie plötzliche 
    Änderungen des Audiomaterials bearbeiten, z. B. bei ei-
    nem Übergang von Strophe zu Refrain oder einem Sze-
    nenwechsel in einem Film.
    Im Preview-Modus können Sie einen Testlauf Ihres Au-
    tomationsdurchlaufs durchführen. 
    Der Preview-Modus eignet sich hervorragend für kom-
    plexe Situationen, in denen in kurzer Zeit viele Dinge ge-
    schehen und es nicht möglich ist, alle erforderlichen 
    Parameter in Echtzeit einzustellen.
    Im Preview-Modus können Sie die Automation für meh-
    rere Parameter gleichzeitig einrichten.
    Stellen Sie sich vor, Sie bearbeiten zwei Filmszenen, in de-
    nen die sich Schauspieler zunächst in einer Hotel-Lobby 
    befinden, diese dann verlassen und draußen weitergehen: 
    Während einige der Parametereinstellungen für die zweite 
    Szene übernommen werden können, müssen andere in 
    dem Moment geändert werden, in dem die zweite Szene 
    beginnt.
    In diesem Szenarion müssen Sie für die zweite Szene ei-
    nige neue Einstellungen vornehmen, ohne dabei die vor-
    handenen Automationsdaten zu löschen. 
    						
    							240
    Automation
    Der Workflow im Preview-Modus
    Der Preview-Workflow setzt sich aus drei Phasen zusam-
    men: Ermitteln der erforderlichen Parameter durch Berüh-
    ren der Regler (Touch-Collecting), Ermitteln der richtigen 
    Parameterwerte und schließlich Durchführen des tatsächli-
    chen Automationsdurchlaufs. Gehen Sie folgendermaßen 
    vor:
    1.Klicken Sie im Automationsfeld im Preview-Bereich auf 
    den Preview-Schalter.
    Der Preview-Schalter leuchtet auf.
    2.Berühren Sie einen Parameterregler.
    Unterhalb des Preview-Schalters werden drei weitere Schalter einge-
    blendet. Sie können den per Touch-Collecting ausgewählten Parameter 
    jetzt vollständig manuell steuern, wobei die bereits vorhandenen Automa-
    tionsdaten aufgehoben (nicht gelöscht!) werden. Anschließend können 
    Sie bei Bedarf weitere Parameter im Touch-Collect-Verfahren auswäh-
    len, wenn Sie im nachfolgenden Automationsdurchlauf Daten für mehrere 
    Parameter schreiben möchten.
    Beachten Sie, dass jede Automationsspur über einen 
    eigenen Preview-Schalter verfügt. 
    Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, wird der Preview-Modus der je-
    weiligen Automationsspur eingeschaltet. Dieser Vorgang wird auch als 
    Touch-Collecting mit Automationsspuren bezeichnet.
    3.Geben Sie die gewünschte Szene wieder (ggf. als 
    Loop) und ermitteln Sie die richtigen Parameterwerte.
    Berühren Sie den Regler des gewünschten Parameters, starten Sie die 
    Wiedergabe, ermitteln Sie den richtigen Wert und klicken Sie auf 
    »Punch«, um den neuen Automationsdurchlauf zu starten.
    Verwenden Sie die Suspend-Option (Preview-Modus 
    aufheben) im Preview-Bereich des Automationsfelds, um 
    die zuvor automatisierten Werte mit den Werten zu ver-
    gleichen, die Sie im Preview-Modus eingestellt haben.
    Wenn Sie auf »Suspend« klicken, wird das Audiomaterial mit den Para-
    meterwerten wiedergegeben, die vor dem Einschalten des Preview-Mo-
    dus eingestellt waren. Im beschriebenen Beispiel würden Sie wie folgt 
    vorgehen: Klicken Sie einmal auf »Suspend«, um die Szene in der Hotel-
    Lobby mit den ursprünglichen Werten zu hören. In dem Moment, in dem 
    der Schauplatz wechselt, klicken Sie erneut auf »Suspend«, um den Pre-
    view-Modus wieder einzuschalten und die Außenszene mit den neuen 
    Einstellungen zu hören.
    Im Suspend-Modus können Sie sich die bereits vorhandenen Automa-
    tionseinstellungen anhören.
    ÖBeim Vergleichen der ursprünglichen mit den neu ein-
    gestellten Parameterwerten können Sie die Delta-Anzeige 
    der Automationsspur als zusätzliche visuelle Hilfe nutzen.
    4.Wenn Sie mit den neu eingestellten Werten zufrieden 
    sind, starten Sie die Wiedergabe und klicken Sie auf 
    »Punch« um den Automationsdurchlauf zu starten. 
    Die neuen Einstellungen werden ab der Punch-In-Position bis zur 
    Punch-Out-Position (die Sie mit der Automationsmodus-Einstellung 
    festgelegt haben) aufgenommen.
    Das Ergebnis des Automationsdurchlaufs im Preview-Modus. 
    						
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