Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version
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251 Automation Arbeiten mit Automationskurven Automationskurven Es gibt zwei verschiedene Arten von Automationskurven: Automationskurven für Parameter, für die nur Ein/Aus- Werte eingestellt werden können, z. B. Stummschalten. Automationskurven für Parameter, deren Werte konti- nuierlich veränderbar sind, z. B. mit Schiebe- oder Dreh- reglern. Beispiele für die verschiedenen Automationskurven in der Event-Anzeige Die Parameter-Gerade Wenn die Virgin-Territory-Einstellung ausgeschaltet ist (siehe »Virgin Territory vs. Ausgangswert« auf Seite 231) und Sie eine Automationsspur eines Parameters das erste Mal öffnen, enthält diese keine Automations-Events (es sei denn, dieser Parameter wurde zuvor mit eingeschalteter Write-Automation bearbeitet). In der Event-Anzeige wird eine horizontale schwarze Linie dargestellt. Diese Parame- ter-Gerade entspricht der aktuellen Parametereinstellung. Wenn Sie manuell Automations-Events eingefügt oder für den dazugehörigen Parameter die Write-Automation verwendet haben und dann den Read-Modus ausschalten, wird die Automationskurve in der Event-Anzeige der Auto- mationsspur grau dargestellt und stattdessen die Parame- ter-Gerade verwendet. Sobald Sie den Read-Modus einschalten, ist die Automationskurve wie- der verfügbar. Bearbeiten von Automations-Events Einzeichnen von Automations-Events Wenn Sie im Mixer den Write-Schalter einschalten, wer- den Automations-Events erzeugt, sobald Sie die Parame- ter im Mixer anpassen, z. B. über die Regler. Sie können Automations-Events aber auch manuell einzeichnen. Ge- hen Sie dazu folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie die Automationsspur, indem Sie in der Spurliste auf den linken Rand der Spur klicken. In der Event-Anzeige wird die Parameter-Gerade angezeigt. 2.Wählen Sie das Stift-Werkzeug aus. Sie können auch die unterschiedlichen Modi des Linie-Werkzeugs zum Einzeichnen von Kurven verwenden (siehe unten). 3.Klicken Sie auf die Parameter-Gerade. Es wird ein Au- tomations-Event hinzugefügt, der Read-Modus wird einge- schaltet und die Parameter-Gerade wird zu einer blauen Automationskurve. 4.Wenn Sie die Maustaste gedrückt halten, können Sie eine Kurve einzeichnen, die aus vielen einzelnen Automati- ons-Events besteht. In der Spurliste wird die Spur rot dargestellt, um anzuzeigen, dass Auto- mationsdaten geschrieben werden.
252 Automation 5.Wenn Sie die Maustaste wieder loslassen, wird die Anzahl der Automations-Events reduziert, die Kurvenform bleibt jedoch erhalten. Dieses »Ausdünnen« von Events wird über die Option »Reduction Level« gesteuert, die Sie im Einstellungsbereich des Automationsfelds finden, siehe »Reduction Level« auf Seite 245. 6.Wenn Sie nun die Wiedergabe einschalten, ändert sich die Lautstärke entsprechend der Automationskurve. Im Mixer bewegt sich der dazugehörige Regler entsprechend. 7.Wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, wie- derholen Sie den Vorgang. Wenn Sie mit dem Stift-Werkzeug auf einer bestehenden Kurve zeich- nen, wird eine neue Kurve erzeugt. Wenn der Read-Schalter für die Automationsspur be- reits eingeschaltet ist, können Sie Automations-Events auch hinzufügen, indem Sie mit dem Pfeil-Werkzeug auf die Kurve klicken. Wenn Sie zwischen zwei Punkten einen Kurvenpunkt einfügen und die- ser nicht von der bestehenden Kurve abweicht, wird er durch die Reduk- tionsfunktion gelöscht, sobald Sie die Maustaste loslassen (siehe »Reduction Level« auf Seite 245). Einzeichnen von Kurven mit eingeschalter Füll-Funktion Sie können die Füll-Optionen im Automationsfeld mit dem Stift-Werkzeug kombinieren. Diese Vorgehensweise eig- net sich besonders für die Offline-Bearbeitung: 1.Öffnen Sie wie im Beispiel oben eine Automationsspur für den gewünschten Parameter und wählen Sie das Stift- Werkzeug aus. Der Write-Schalter muss hierfür nicht eingeschaltet sein. 2.Wählen Sie im Automationsfeld die Option »To End«. 3.Klicken Sie und zeichnen Sie mit gedrückter Maus- taste eine Automationskurve ein. 4.Lassen Sie die Maustaste los. Mit dem Loslassen der Maustaste wird das letzte Automations-Event er- zeugt. Die Automationskurve behält den Wert des letzten Kurvenpunkts bis zum Ende des Projekts bei. Diese Methode kann mit allen Füll-Optionen verwendet werden. Weitere Informationen zu den Füll-Optionen und den anderen Automation Performance Utilities finden Sie unter »Automation Performance Utilities« auf Seite 236. Verwenden der unterschiedlichen Modi des Linie- Werkzeugs beim Einzeichnen von Automationskurven Das Linie-Werkzeug kann beim Einzeichnen von Automa- tions-Events sehr nützlich sein. Wenn Sie einen anderen Modus auswählen möchten, klicken Sie in der Werkzeug- zeile auf das Linie-Werkzeug, klicken Sie erneut darauf, um das Einblendmenü zu öffnen, und wählen Sie den ge- wünschten Modus aus. Wenn Sie für das Linie-Werkzeug den Linie-Modus ausgewählt haben und ziehen, wird in der Automations- spur eine Linie angezeigt und es werden automatisch Au- tomations-Events auf dieser Linie erzeugt. Auf diese Weise können Sie einfach lineare Fades u. ä. erzeugen. Der Parabel-Modus funktioniert entsprechend, nur wird statt der Linie eine Parabel angezeigt, auf der die Automa- tions-Events angeordnet werden, so dass »natürlichere« Kurven und Fades erzeugt werden. Beachten Sie dabei, dass das Ergebnis davon abhängt, von welcher Richtung aus Sie die Parabel einzeichnen. Die Modi »Sinus«, »Dreieck« und »Rechteck« erzeugen Automations-Events entsprechend der ausgewählten Kur- venform. Wenn die Rasterfunktion eingeschaltet und im Rastermodus-Einblend- menü »Raster« ausgewählt ist, wird die Periode der Kurve (die Länge des Kurvenzyklus) von dieser Einstellung bestimmt. Wenn Sie beim Ziehen die [Umschalttaste] gedrückt halten, können Sie die Länge der Periode manuell einstellen (sie muss jedoch einem Vielfachen des Rasterwerts entsprechen).
253 Automation Auswählen von Automations-Events Wenn Sie einen einzelnen Automationskurvenpunkt aus- wählen möchten, klicken Sie mit dem Pfeil-Werkzeug dar- auf. Der Kurvenpunkt wird rot angezeigt und Sie können ihn beliebig horizon- tal oder vertikal durch Ziehen mit der Maus zwischen den beiden be- nachbarten Punkten bewegen. Wenn Sie mehrere Kurvenpunkte gleichzeitig auswäh- len möchten, halten Sie die [Umschalttaste] gedrückt und klicken Sie auf die Punkte oder ziehen Sie mit dem Pfeil- Werkzeug ein Auswahlrechteck um die Punkte auf. Alle Kurvenpunkte innerhalb des Auswahlrechtecks werden ausgewählt. Auswählen von Kurvenpunkten mit einem Auswahlrechteck Wenn Sie alle Automations-Events einer Automations- spur auswählen möchten, klicken Sie mit der rechten Maus- taste in der Spurliste auf die gewünschte Automationsspur und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl »Alle Events auswählen«. Löschen von Automations-Events Kurvenpunkte lassen sich auf verschiedene Art und Weise löschen: Wählen Sie die Kurvenpunkte aus und drücken Sie die [Rücktaste]/[Entf]-Taste bzw. wählen Sie im Bearbeiten- Menü den Löschen-Befehl oder klicken Sie mit dem Ra- diergummi-Werkzeug auf einen Kurvenpunkt. Die ausgewählten Kurvenpunkte werden gelöscht. Die Kurve wird mit den verbleibenden Kurvenpunkten neu gezeichnet. Markieren Sie einen Auswahlbereich (mit dem Auswahl- bereich-Werkzeug) und drücken Sie die [Rücktaste]/[Entf]- Taste bzw. wählen Sie im Bearbeiten-Menü den Löschen- Befehl. Wenn »Use Virgin Territory« eingeschaltet ist, erzeugen Sie mit dieser Methode eine Lücke. Andernfalls werden die Kurvenpunkte im Auswahl- bereich gelöscht, aber die Kurve wird neu gezeichnet. Dabei werden zwei neue Kurvenpunkte am Anfang und Ende des Auswahlbereichs mit- einander verbunden. Siehe auch »Lücken« auf Seite 232. Klicken Sie in der Spurliste in das Namensfeld für den Parameter und wählen Sie im Einblendmenü den Befehl »Parameter entfernen«. Alle Automations-Events werden aus der Automationsspur gelöscht und die Automationsspur wird geschlossen. Bearbeiten von Automations-Events Automations-Events können ähnlich wie andere Events bearbeitet werden. Sie können mit den Ausschneiden-, Kopieren- und Löschen-Befehlen arbeiten, Events grup- pieren und schrittweise verschieben usw. Die folgenden Befehle aus dem Bearbeiten-Menü können jedoch nicht auf Automations-Events angewendet werden: Am Positionszeiger zerschneiden Loop-Bereich schneiden In den Vordergrund In den Hintergrund Bearbeiten von Automations-Events im Projekt-Browser Sie können Automations-Events auch im Projekt-Browser bearbeiten. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie im Projekt-Menü den Browser-Befehl, um den Projekt-Browser zu öffnen. Das Browser-Fenster wird geöffnet. Dieses Fenster ist in zwei Bereiche aufgeteilt: links befindet sich die Projektstrukturliste und rechts die Event-Anzeige. 2.Klicken Sie in der Projektstrukturliste auf das Pluszei- chen für eine Spur. Spuren, für die Automationsdaten vorliegen, haben zwei Untereinträge: Spurdaten und Automation. »Automation« entspricht der Automations- spur im Projekt-Fenster und beinhaltet die Automations-Events der Spur. 3.Klicken Sie auf das Pluszeichen links neben dem Au- tomationssymbol. Alle automatisierten Parameter für die Spur werden in der Projektstruktur- Liste angezeigt.
254 Automation 4.Wenn Sie in der Strukturliste auf einen Parameter kli- cken, werden die Automations-Events in der Event-Anzeige angezeigt. Folgende Parameter sind für alle Automationsspuren verfügbar: Parameter Beschreibung Position Hier wird die Position des Automations-Events angezeigt. Wert Hier wird der Wert des Automations-Events angezeigt.
256 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Einleitung Die Bearbeitung von Audiomaterial in Nuendo ist »nicht de- struktiv«, d. h., Sie können alle Änderungen jederzeit rück- gängig machen bzw. zum Original zurückkehren. Dies ist möglich, weil die Bearbeitung an Audio-Clips und nicht an der Audiodatei selbst stattfindet. Diese Audio-Clips kön- nen auf mehr als nur eine Audiodatei verweisen. Beachten Sie Folgendes: 1.Wenn Sie ein Event oder einen Auswahlbereich bear- beiten, wird im Edits-Ordner Ihres Projektordners eine neue Audiodatei erzeugt. In dieser neuen Datei wird das bearbeitete Audiomaterial gespeichert. Die Originaldatei bleibt unverändert. 2.Der bearbeitete Bereich des Audio-Clips (der Bereich, der dem Event oder dem Auswahlbereich entspricht) ver- weist dann auf die neue, bearbeitete Audiodatei. Alle anderen Bereiche des Clips verweisen weiterhin auf die Originaldatei. Da alle Edits (Bearbeitungsvorgänge) als separate Da- teien verfügbar sind, können Sie jeden Bearbeitungsschritt jederzeit und in beliebiger Reihenfolge rückgängig machen. Verwenden Sie hierzu den Prozessliste-Dialog (siehe »Der Prozessliste- Dialog« auf Seite 269). Darüber hinaus können andere Clips desselben oder anderer Projekte weiterhin auf die ursprüngliche nicht ge- änderte Datei verweisen. Sie steht auch anderen Anwen- dungen unverändert zur Verfügung. Bearbeiten von Audiomaterial Grundsätzlich können Sie Audiomaterial bearbeiten, in- dem Sie einen Bereich auswählen und im Audio-Menü aus dem Effekte-Untermenü den gewünschten Befehl wählen. Dabei gilt Folgendes: Wenn Sie ein Event im Projekt-Fenster oder im Audio- Part-Editor auswählen, wird die Bearbeitung nur auf das ausgewählte Event angewandt. Die Bearbeitung wirkt sich nur auf die Bereiche von Clips aus, auf die die Events verweisen. Wenn Sie einen Audio-Clip im Pool auswählen, wird die Bearbeitung auf den gesamten Clip angewandt. Wenn Sie einen Auswahlbereich festlegen, wird die Be- arbeitung nur auf den ausgewählten Bereich angewandt. Alle anderen Bereiche des Clips bleiben unverändert. Wenn Sie ein Event bearbeiten möchten, das eine virtuelle Kopie ist (d. h. das Event verweist auf einen Clip, der auch von anderen Events eines Projekts verwendet wird), wer- den Sie gefragt, ob Sie eine neue Version des Clips er- stellen möchten. Wenn die Bearbeitung nur auf das ausgewählte Event angewandt wer- den soll, klicken Sie auf »Neue Version«. Wenn die Bearbeitung auf alle virtuellen Kopien angewandt werden soll, klicken Sie auf »Weiter«. ÖWenn Sie die Option »Diese Meldung nicht mehr an- zeigen« einschalten, wird die ausgewählte Methode (»Wei- ter« oder »Neue Version«) auf jede ab diesem Zeitpunkt vorgenommene Bearbeitung angewandt. Diese Einstellung können Sie im Einblendmenü »Wenn Effekte mehrfach verwendete Clips betreffen« im Programmeinstellungen-Dialog (Audio- Seite) jederzeit ändern. Dieses Event gibt einen Bereich dieses Clips wieder… …der auf diese Audiodatei verweist. Nach dem Bearbeiten des Events verweist der Clip auf die ursprüng- liche und auf die neue Datei, die nur den bearbeiteten Bereich enthält.
257 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Allgemeine Einstellungen und Funktionen Wenn Sie im Effekte-Untermenü eine Bearbeitungsfunk- tion auswählen, für die Einstellungen vorgenommen wer- den können, werden diese in einem Dialog angezeigt. Die meisten Einstellungsmöglichkeiten gelten nur für einzelne Funktionen, einige sind jedoch für mehrere Funktionen verfügbar: Der Schalter »Mehr…« Wenn ein Dialog viele Einstellungen enthält, werden ei- nige Einstellungen beim Öffnen des Dialogs evtl. nicht an- gezeigt. Klicken Sie auf den Schalter »Mehr…«, um diese Einstellungen anzuzeigen. Klicken Sie erneut auf den Schalter (auf dem nun »Redu- zieren…« angezeigt wird), um diese Einstellungen wieder auszublenden. Die Schalter »Vorschau«, »Ausführen« und »Abbrechen« Diese Schalter haben folgende Funktionen Crossfade vorn/hinten Bei einigen Bearbeitungsfunktionen können Sie den Effekt nach und nach hinzufügen bzw. zurücknehmen. Verwenden Sie hierfür die Optionen »Crossfade vorn« bzw. »Crossfade hinten«. Wenn Sie die Option »Crossfade vorn« einschalten und z. B. einen Wert von 1000 ms eingeben, wird der Effekt vom Beginn des Auswahlbereichs nach und nach hinzuge- fügt. Der vollständige Effekt wird erst 1000 ms nach dem Start erreicht. Entsprechend wird bei der Option »Cross- fade hinten« der Effekt schrittweise ab dem eingestellten Wert bis zum Ende des Auswahlbereichs zurückge- nommen. Acoustic Stamp Die Funktion »Acoustic Stamp« ist ein Faltungshall-Werk- zeug, mit dem Sie Raumeigenschaften (Hall) auf Audio- material anwenden können. Dabei wird das Audiosignal entsprechend einer Impulsantwort bearbeitet – normaler- weise die Stereo- oder Monoaufnahme eines sehr kurzen Signals (dem Impuls) in einem Raum oder einer anderen Umgebung. Nach der Bearbeitung klingt das Audiomate- rial so, als ob es in diesem Raum wiedergegeben würde. Schalter Beschreibung Vorschau Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, können Sie das Ergebnis der Bearbeitung mit den aktuellen Einstellun- gen anhören. Die Wiedergabe wird wiederholt, bis Sie erneut auf den Schalter klicken. (Während der Vorschau- Wiedergabe wird auf dem Schalter »Stop« angezeigt.) Während der Vorschau können Sie Änderungen vorneh- men, diese werden jedoch erst beim Start des nächsten Durchgangs übernommen. Bei einigen Änderungen wird die Vorschau automatisch von vorne gestartet. Ausführen Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, wird die Bearbei- tung ausgeführt und der Dialog geschlossen. Abbrechen Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, wird der Dialog geschlossen, ohne dass die Bearbeitung ausgeführt wird. !Die Summe der Werte für »Crossfade vorn« und »Crossfade hinten« kann nicht länger als der Aus- wahlbereich selbst sein. !Acoustic Stamp nimmt eine hohe Rechenleistung in Anspruch, insbesondere wenn Sie die Vorschau- Funktion verwenden. Wenn Sie mit längeren Im- pulsantwort-Dateien oder Stereodateien arbeiten, kann es passieren, dass die Vorschau-Wiedergabe »hakt« oder stoppt. In diesem Fall sollten Sie das Au- diomaterial bearbeiten, das Ergebnis anhören und es gegebenenfalls im Prozessliste-Dialog (siehe »Der Prozessliste-Dialog« auf Seite 269) verändern.
258 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Im Dialog sind die folgenden Einstellungen verfügbar: Darstellung von Impuls und Hüllkurve In dieser Darstellung werden der geladene Impuls (weiß) und die Hüllkurve (rot) dargestellt. Sie können die Darstel- lung der Impulsantwort mit dem Schieberegler rechts ne- ben der Darstellung vertikal vergrößern. (Dies empfiehlt sich, weil Impulsantworten normalerweise sehr schwach sind.) Durch das Vergrößern der Darstellung wird die Be- arbeitung nicht beeinflusst. Der Schalter »Impuls laden« Wenn Sie auf den Schalter »Impuls laden« klicken, können Sie eine Impulsantwort-Datei von der Festplatte laden. Es handelt sich dabei normalerweise um Wave- oder Aiff-Au- diodateien mit einer Höchstlänge von 12 Sekunden. Der Name der geladenen Impulsantwort-Datei wird über der Impuls- und Hüllkurvendarstellung angezeigt. Bei der Installation von Nuendo werden einige Demo- Versionen von Impulsantwort-Dateien mit installiert. Diese befinden sich im Nuendo-Programmordner. Wenn Sie den vollen Nutzen aus der Funktion »Acoustic Stamp« ziehen möchten, sollten Sie Dateien aus professionellen Impulsantwort-Libraries verwenden. Der Schalter »Impuls spielen« Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, wird die geladene Impulsantwort wiedergegeben. Kanalauswahl Wenn es sich bei der geladenen Impulsantwort um eine Stereodatei handelt, können Sie in diesem Einblendmenü auswählen, ob der linke, der rechte oder beide Kanäle (Stereo) für den Faltungshall-Prozess verwendet werden sollen. Hüllkurven-Regler Die fünf Schieberegler unterhalb der grafischen Darstel- lung dienen zum Einstellen der »Hallhüllkurve«. Diese Ver- stärkungskurve regelt das Verhältnis der Impulsantwort zur Zeit und dadurch auch die Halleigenschaften. In der Darstellung werden die Einstellungen durch die rote Hüll- kurve angezeigt. Die Schieberegler haben folgende Funk- tionen: Filtereinstellungen Mit den drei Schiebereglern rechts können Sie den Klang- charakter des bearbeiteten Sounds einstellen. Im Wesentli- chen handelt es sich hier um einen grafischen Equalizer mit drei breiten Bändern: Mit dem LPF-Schieberegler können Sie den Anteil der niedrigen Frequenzen, mit dem BPF- Schieberegler den Anteil der mittleren Frequenzen und mit dem HPF-Schieberegler den Anteil der hohen Frequenzen einstellen. Wenn Sie einen Schieberegler auf 100 % setzen, be- deutet dies, dass das entsprechende Filter »vollständig geöffnet« ist. Wenn alle drei Schieberegler auf 100 % geregelt sind, wird das Audio- material überhaupt nicht gefiltert. Zurücksetzen-Schalter Mit dem Zurücksetzen-Schalter werden alle Parameter im oberen Bereich des Dialogs auf ihre Standardwerte zu- rückgesetzt. Parameter Beschreibung Erste ReflexionenMit diesem Parameter regeln Sie den Pegel des ersten Hallabschnitts (dessen Länge mit Hilfe des nächsten Pa- rameters bestimmt wird, siehe unten). Dieser Wert be- stimmt normalerweise den Pegel der ersten Reflexion des Halls. Länge der ersten ReflexionMit diesem Parameter können Sie die Länge der ersten Reflexion einstellen (deren Pegel durch den oberen Schie- beregler eingestellt wurde). Stellen Sie diesen Wert so ein, dass die erste Reflexion in der Impulsantwort enthalten ist (normalerweise bei 5 % der Gesamtlänge). Nachhall Mit diesem Parameter regeln Sie den Pegel des letzten Hallabschnitts (der Bereich nach der ersten Reflexion, siehe oben). Halllänge Mit diesem Parameter können Sie die Hallzeit in Millise- kunden einstellen. Gain Mit diesem Parameter können Sie die Verstärkung der Impulsantwort einstellen. Diese Einstellung kann zum Er- zielen von optimalen Ergebnissen notwendig sein, da ver- schiedene Impulsantworten mit unterschiedlichen Pegeln aufgenommen werden können.
259 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Wet-/Dry-Mix Mit diesen beiden Schiebereglern können Sie das Ver- hältnis zwischen dem bearbeitetem Signal (Wet) und dem Originalsignal (Dry) für den resultierenden Clip einstellen. Die beiden Schieberegler sind so miteinander verbunden, dass bei einer Erhöhung des Wet-Werts automatisch der Dry-Wert um den gleichen Wert herabgesetzt wird. Wenn Sie die Regler unabhängig voneinander einstellen möch- ten, halten Sie beim Verschieben des Reglers die [Alt]- Taste/[Wahltaste] gedrückt. Auf diese Weise können Sie z. B. sowohl den Wet-Mix als auch den Dry-Mix für das Si- gnal auf 80 % einstellen. Achten Sie darauf, dass keine Verzerrungen auftreten. Ausklingzeit Mit diesem Parameter können Sie dem ursprünglichen Audiomaterial weiteres Material hinzufügen, um zu vermei- den, dass der Nachhall abgeschnitten wird. Wenn Sie diese Option einschalten, können Sie mit Hilfe des Schie- bereglers die Länge des angefügten Bereichs einstellen. Die Ausklingzeit wird bei der Wiedergabe im Vorschau- Modus berücksichtigt, so dass Sie die geeignete Länge leicht ermitteln können. Ein geeigneter Wert ist z. B. die Halllänge, deren Wert in Millisekunden rechts neben dem entsprechenden Eingabefeld angezeigt wird. Crossfade vorn/hinten Siehe »Crossfade vorn/hinten« auf Seite 257. Hüllkurve Mit dieser Funktion können Sie eine Lautstärke-Hüllkurve auf das ausgewählte Audiomaterial anwenden. Im Dialog sind folgende Einstellungen verfügbar: Kurvenart Mit diesen Schaltern können Sie festlegen, ob die Hüll- kurve aus Kurvensegmenten (linker Schalter), abgeflach- ten Kurvensegmenten (mittlerer Schalter) oder linearen Segmenten (rechter Schalter) bestehen soll. Kurvenanzeige Hier wird die Form der Hüllkurve angezeigt. Die Wellen- form, die durch die Bearbeitung entsteht, wird dunkelgrau dargestellt und die aktuelle Wellenform hellgrau. Sie kön- nen der Hüllkurve Punkte hinzufügen, indem Sie auf die Kurve klicken. Wenn Sie die Form der Kurve verändern möchten, klicken Sie auf bestehende Punkte und verschie- ben Sie sie. Wenn Sie einen Punkt aus der Kurve entfer- nen möchten, ziehen Sie ihn aus der Anzeige heraus. Presets Wenn Sie eine Hüllkurve festgelegt haben, die Sie auch auf andere Events oder Clips anwenden möchten, können Sie sie als Preset speichern, indem Sie auf den Speichern- Schalter klicken. Wenn Sie ein gespeichertes Preset anwenden möch- ten, klicken Sie auf den Pfeilschalter rechts neben dem Eingabefeld und wählen Sie ein Preset aus dem Einblend- menü aus. Wenn Sie das ausgewählte Preset umbenennen möch- ten, doppelklicken Sie auf den Namen, geben Sie einen neuen Namen im angezeigten Dialog ein und klicken Sie auf »OK«.
260 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Wenn Sie ein gespeichertes Preset löschen möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus und klicken Sie auf den Entfernen-Schalter. Fade-In und Fade-Out Diese Funktionen werden im Kapitel »Fades, Crossfades und Hüllkurven« auf Seite 92 beschrieben. Gain In diesem Dialog können Sie die Verstärkung (Pegel) des ausgewählten Audiomaterials einstellen. Im Dialog sind folgende Einstellungen verfügbar: Gain Hier können Sie einen Wert zwischen -50 und +20 dB für die Verstärkung wählen. Diese Einstellung wird unterhalb der Anzeige auch in Prozent angezeigt. Warnung vor Übersteuerung Wenn Sie vor der eigentlichen Bearbeitung den Vorschau- Modus verwenden, wird unterhalb des Schiebereglers eine Warnmeldung angezeigt, wenn die aktuellen Einstellungen zu einer Übersteuerung (Clipping, d. h. zu einem Pegel über 0 dB) führen. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie den Wert für die Verstärkung verringern und die Einstellungen erneut mit dem Vorschau-Modus überprüfen. Wenn Sie den Pegel des Audiomaterials auf den höchstmöglichen Wert setzen möchten, bei dem keine Übersteuerung stattfindet, sollten Sie stattdessen die Normalisieren-Funktion verwenden (siehe »Normalisieren« auf Seite 261). Crossfade vorn/hinten Siehe »Crossfade vorn/hinten« auf Seite 257. Mit Zwischenablage mischen Mit dieser Funktion wird das Audiomaterial aus der Zwi- schenablage in das für die Bearbeitung ausgewählte Ma- terial gemischt. Es wird am Auswahlanfang begonnen. Im Dialog sind folgende Einstellungen verfügbar: Mischverhältnis Mit diesem Schieberegler können Sie das Mischverhältnis zwischen dem ursprünglichen Material (das für die Bear- beitung ausgewählte Audiomaterial) und dem kopierten Material (das Audiomaterial aus der Zwischenablage) festlegen. Crossfade vorn/hinten Siehe »Crossfade vorn/hinten« auf Seite 257. !Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn Sie zuvor im Sample-Editor einen Audiobereich ausgeschnitten oder kopiert haben.