Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version
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442 Arbeiten mit SysEx-Befehlen Einleitung System-Exclusive-Befehle (kurz: SysEx-Befehle) sind her- steller- und gerätespezifische Befehle, mit denen be- stimmte Parameter eines MIDI-Gerätes angesprochen werden. Dadurch können Geräteeigenschaften adressiert werden, die in der ursprünglichen MIDI-Syntax nicht vor- gesehen sind. Jeder bedeutendere Hersteller von MIDI-Klangerzeugern hat einen eigenen SysEx-ID-Code. SysEx-Befehle dienen normalerweise zur Übertragung von Patch-Daten, d. h. die Zahlen, mit denen ein bzw. mehrere Sounds in einem MIDI-Instrument gesteuert werden. Mit Nuendo können Sie SysEx-Befehle auf verschiedene Art und Weise aufnehmen und bearbeiten. In den folgen- den Abschnitten werden die verschiedenen Funktionen erläutert, mit denen Sie SysEx-Befehle erstellen und ver- walten können. Informationen zur MIDI-Geräte-Verwaltung und wie Sie Ihre MIDI-Geräte damit ansteuern können finden Sie im separaten PDF-Dokument »MIDI-Geräte«. Bulk Dumps (Übertragung großer Datenblöcke) Aufnehmen eines Dumps in Nuendo In einem programmierbaren Gerät werden alle Einstellun- gen als Zahlen im Speicher abgelegt. Wenn diese Zahlen verändert werden, ändern sich dadurch die Einstellungen. Normalerweise können Sie bei MIDI-Geräten einen »Dump« durchführen. Dabei handelt es sich um die Übertragung ei- niger Einstellungen oder des gesamten Speicherinhalts als MIDI-SysEx-Befehle. Wenn Sie diese Befehle im Computer aufzeichnen und später zurücksenden, erhalten Sie erneut diese Einstellungen, auch wenn Sie sie inzwischen geän- dert haben. Dies können Sie u. a. zum Anlegen von Siche- rungskopien der Instrumenteneinstellungen nutzen. Wenn Sie eine MIDI-Datenübertragung (einen Dump) be- stimmter Befehle oder des gesamten Speicherinhalts di- rekt am Gerät auslösen können, können diese Befehle in der Regel auch mit Nuendo aufgezeichnet werden.1.Öffnen Sie im Programmeinstellungen-Dialog die Seite »MIDI–MIDI-Filter«. Hier legen Sie fest welche MIDI-Event-Arten aufgenommen und welche über die Funktion MIDI-Thru wieder zurückgesendet werden sollen. 2.Stellen Sie sicher, dass die Aufnahme von Sysex-Daten nicht gefiltert wird. Schalten Sie dazu die Sysex-Option im Aufnahme-Bereich aus. Die Sysex-Option im Thru-Bereich kann eingeschaltet bleiben (Standardeinstellung). Auf diese Weise werden SysEx-Befehle aufgenommen, aber nicht wie- der zurück an das Instrument gesendet. (Dies könnte zu unerwünschten Ergebnissen führen.) 3.Versetzen Sie eine MIDI-Spur in Aufnahmebereitschaft, starten Sie die Aufnahme und lösen Sie den Dump direkt am Instrument aus.
443 Arbeiten mit SysEx-Befehlen 4.Wenn die Übertragung der Befehle abgeschlossen ist, wählen Sie den neuen Part aus und öffnen Sie den Listen-Editor über das MIDI-Menü. So können Sie überprüfen, ob der SysEx-Dump aufgenommen wurde – in diesem Fall enthält die Part-/Event-Liste ein oder mehrere SysEx-Events. Zurücksenden eines Bulk Dumps an ein Gerät 1.Vergewissern Sie sich, dass die MIDI-Spur mit den SysEx-Befehlen an das Gerät geleitet wird. Weitere Informationen darüber, welchen MIDI-Kanal Sie verwenden soll- ten, finden Sie im Handbuch zu Ihrem Gerät. 2.Schalten Sie den Solo-Schalter für die Spur ein. Dies ist lediglich eine Sicherheitsmaßnahme und nicht unbedingt erforder- lich. 3.Vergewissern Sie sich, dass das Gerät so eingestellt ist, dass es SysEx-Befehle empfangen kann. (Häufig ist das Empfangen von SysEx-Befehlen standardmäßig aus- geschaltet.) 4.Versetzen Sie das Gerät gegebenenfalls in den »Standby-Modus zum Empfangen von SysEx-Befehlen«. 5.Starten Sie die Wiedergabe der Befehle. Tipps Senden Sie nicht mehr Befehle als nötig. Wenn Sie nur ein Programm benötigen, übertragen Sie nicht den gesamten Speicherinhalt. Sie sparen dadurch kostbaren Arbeitsspei- cher. Normalerweise können Sie genau festlegen, welche Be- fehle übertragen werden sollen. Wenn der Sequenzer jedes Mal beim Laden eines Projekts bestimmte Klänge an Ihr Instrument senden soll, sichern Sie die SysEx-Befehle in einem »stummen Vorzähler« vor dem Be- ginn des Projekts. Wenn die Datenmenge sehr klein ist (z. B. bei einem einzigen Klang), kann der Dump auch mitten im Projekt verwendet wer- den. Einen ähnlichen Effekt können Sie erzielen, wenn Sie statt- dessen mit Programmwechseln arbeiten, die mit wesentlich weniger MIDI-Befehlen auskommen. Manche Geräte können so eingestellt werden, dass die Klangeinstellungen übertragen werden, sobald ein Klang am Gerät ausgewählt wird. Wenn Sie Parts mit nützlichen SysEx-Dumps erstellt haben, können Sie diese auf eine eigene, stummgeschaltete Spur ver- schieben. Wenn Sie diese Parts verwenden möchten, können Sie sie auf eine leere, nicht stummgeschaltete Spur verschie- ben und von dort aus wiedergeben. Senden Sie nicht mehrere SysEx-Dumps gleichzeitig an meh- rere Instrumente. Notieren Sie die Gerätekennung (Device ID) Ihres Instru- ments. Wenn diese Nummer geändert wird, verweigert ein Gerät u. U. den Empfang von Befehlen. !Wenn Sie die Übertragung des Dumps nicht an Ih- rem MIDI-Instrument auslösen können, müssen Sie den Dump durch einen Anforderungsbefehl von Nu- endo aus auslösen. Verwenden Sie in diesem Fall den MIDI-SysEx-Editor (siehe »Bearbeiten von Sy- sEx-Befehlen« auf Seite 444), um den spezifische Dump-Anforderungsbefehl am Anfang einer MIDI- Spur auszulösen (lesen Sie dazu bitte das Hand- buch zu Ihrem Instrument). Wenn Sie die Aufnahme aktivieren, wird der Dump-Anforderungsbefehl wie- dergegeben (an das Instrument gesendet) und der Dump wird wie oben beschrieben ausgelöst.
444 Arbeiten mit SysEx-Befehlen Aufzeichnen von SysEx-Parameter- änderungen Sie können SysEx-Befehle auch verwenden, um vom Computer aus bestimmte Parameter in einem Gerät zu verändern, z. B. Filter zu öffnen, eine Wellenform auszu- wählen, die Ausklingzeit eines Halls zu ändern usw. Viele Geräte können an dem Gerät vorgenommene Änderun- gen auch als SysEx-Befehle übertragen. Diese Befehle können in Nuendo aufgezeichnet und so Bestandteil einer MIDI-Aufnahme werden. Hierzu ein Beispiel: Sie öffnen beim Spielen einer Melodie einen Filter. In diesem Fall werden sowohl die Noten als auch die durch das Öffnen des Filters generierten SysEx- Befehle aufgezeichnet. Bei der Wiedergabe ändert sich der Klang genauso wie bei der Aufnahme. 1.Öffnen Sie im Programmeinstellungen-Dialog die Seite »MIDI–MIDI-Filter« und vergewissern Sie sich, dass SysEx- Befehle aufgenommen werden können (d. h., dass die Sys- Ex-Option im Aufnahme-Bereich ausgeschaltet ist). 2.Stellen Sie das Instrument so ein, dass am Gerät vor- genommene Parameteränderungen als SysEx-Befehle übertragen werden. 3.Führen Sie die Aufnahme wie gewohnt durch. Wenn Sie die Aufnahme beendet haben, werden die Events im Listen- Editor angezeigt. Bearbeiten von SysEx-Befehlen Im Listen-Editor bzw. im Projekt-Browser werden nur die Events der SysEx-Befehle angezeigt, nicht aber ihr Inhalt (es wird lediglich der Beginn der Befehle in der Kommen- tar-Spalte des Events angezeigt). Darüber hinaus können Sie das Event nicht so bearbeiten wie die anderen Event- Arten im Listen-Editor (sondern nur verschieben). Verwenden Sie zur Bearbeitung stattdessen den MIDI- SysEx-Editor. Wenn Sie den MIDI-SysEx-Editor für ein bestimmtes Event öffnen möchten, klicken Sie im Listen-Editor bzw. im Projekt-Browser in die Kommentar-Spalte des Events. In der Anzeige werden die gesamten Befehle in einer bzw. mehreren Zeilen dargestellt. SysEx-Befehle beginnen im- mer mit F0 und enden mit F7. Dazwischen kann eine be- liebige Zahl von Bytes liegen. Wenn nicht alle Bytes eines Befehls in eine Zeile passen, wird die Anzeige in der fol- genden Zeile fortgesetzt. Mit Hilfe der Angabe der Adresse in der Adresse-Spalte können Sie die Position von Werten innerhalb eines Befehls leichter ermitteln. Mit Ausnahme des ersten (F0) und letzten (F7) Werts können Sie alle Werte bearbeiten.
445 Arbeiten mit SysEx-Befehlen Auswählen und Anzeigen von Werten Sie können Werte mit der Maus oder mit den Pfeiltasten auswählen. Das ausgewählte Byte wird in verschiedenen Formaten angezeigt: In der Hauptanzeige werden die Werte im hexadezimalen For- mat angezeigt. Rechts daneben werden sie im ASCII-Format angezeigt. Unten im Dialog werden die Werte im dezimalen und binären Format angezeigt. Bearbeiten von Werten Der ausgewählte Wert kann direkt in der Hauptanzeige oder in der Dezimal- bzw. Binär-Spalte geändert werden. Dazu müssen Sie nur wie gewohnt auf den Wert klicken und den neuen Wert eingeben. Hinzufügen und Löschen von Bytes Wenn Sie einzelne Bytes in eine Befehlskette einfügen oder daraus löschen möchten, klicken Sie auf »Einfügen« bzw. »Löschen« oder drücken Sie auf die entsprechenden Tasten auf der Computertastatur. Neue Befehle werden immer vor der Auswahl eingefügt. Um den kompletten SysEx-Befehl zu löschen, markieren Sie ihn im Listen-Editor und drücken Sie die [Entf]- Taste oder [Rücktaste]. Importieren und Exportieren von Befehlen Wenn Sie SysEx-Befehle von einem Speichermedium la- den oder bearbeitete SysEx-Befehle als Datei speichern möchten, klicken Sie auf »Importieren…« oder »Exportie- ren…«. Das Dateiformat wird als »MIDI SysEx« (mit der Namenerweiterung ».syx«) bezeichnet, d. h. nur die Be- fehlsdaten werden in einer Binärdatei gespeichert. Es wird nur der erste Dump einer SYX-Datei geladen. Verwechseln Sie dieses Dateiformat nicht mit dem MIDI- Format (Namenserweiterung .MID).
447 Arbeiten mit der Tempospur Einleitung In Nuendo können Sie für jede Spur, die mit entsprechen- den Daten arbeitet, angeben, ob sie zeit- oder tempobezo- gen sein soll (siehe »Umschalten zwischen musikalischer und linearer Zeitbasis« auf Seite 41). Bei tempobezogenen Spuren kann das Tempo entweder für das gesamte Pro- jekt festgelegt werden (im Folgenden als »Fixed-Modus« bezeichnet) oder es folgt der Tempospur (im Folgenden als »Track-Modus« bezeichnet), die Tempoänderungen enthalten kann. Sie können zwischen dem Fixed- und dem Track-Modus umschalten, indem Sie auf den Tempo-Schalter im Trans- portfeld klicken. Wenn der Tempo-Schalter eingeschaltet ist (und daneben »Track« angezeigt wird), folgt das Tempo der Tempospur. Wenn der Schalter ausgeschaltet ist (und »Fixed« rechts daneben angezeigt wird), wird das Tempo verwendet, das für das gesamte Projekt festgelegt wurde (siehe »Einstellen eines festen Tem- pos (Fixed)« auf Seite 450). Sie können den Tempo-Modus auch im Tempos- pur-Editor einstellen (siehe unten). Im Track-Modus kann das Tempo nicht über das Transport- feld verändert werden, die Tempoinformation dient hier nur zur Anzeige. Die Tempospur enthält auch Taktart-Events. Diese Events sind immer aktiv, unabhängig davon, ob der Fixed- oder der Track-Modus ausgewählt ist. Tempobasierte Audiospuren Bei tempobasierten Spuren hängt die Startposition der Au- dio-Events von der aktuellen Tempoeinstellung ab. Beach- ten Sie, dass das tatsächliche Audiomaterial (»innerhalb« der Events) so wiedergegeben wird, wie es aufgenommen wurde, unabhängig von eventuell vorgenommenen Tempo- änderungen. Daher sollten Sie genaue Tempo- und Taktart- einstellungen vor der Aufnahme tempobasierten Audioma- terials vornehmen. ÖWenn eine bereits aufgenommene Audiospur den Tem- poänderungen folgen soll, können Sie den Sample-Editor verwenden (siehe »Der Sample-Editor« auf Seite 276). Das Resultat dieser Funktionen hängt von der Qualität der Audioauf- nahme ab, da die Funktion zum Auffinden von Hitpoints am besten mit Audiomaterial funktioniert, das einem eindeutigen Rhythmus folgt. ÖWenn Sie die Tempospur an zeitbezogenes Material anpassen möchten, können Sie das Time-Warp-Werk- zeug verwenden (siehe »Das Time-Warp-Werkzeug« auf Seite 454). Mit dem Time-Warp-Werkzeug können Sie die Tempospur so anpassen, dass das tempobezogene Material (z. B. Positionen in der Musik) mit dem zeitbasierten Material (z. B. Positionen in Sprechpassagen oder Video) übereinstimmt. Der Tempospur-Editor – Fenster- Übersicht Wenn Sie Änderungen an der aktuellen Tempospur vor- nehmen möchten, müssen Sie zunächst den Tempospur- Editor öffnen. Wählen Sie dazu aus dem Projekt-Menü den Tempospur-Befehl. Die Werkzeugzeile Die Werkzeugzeile enthält verschiedene Werkzeuge und Einstellungen. Mit den Tempo- und Taktart-Feldern rechts können Sie den Wert des ausgewählten Tempokurven- punkts bzw. Taktart-Events, ähnlich wie Werte in der Info- zeile der anderen Editoren, anzeigen und bearbeiten. Werkzeuge Tempospur ein/aus Automatischer BildlaufRaster ein/aus Rasterwert- Einblendmenü Kurvenartauswahl Kurvenart für das neue Tempo-EventAusgewählte Taktart Ausgewähltes Tempo
448 Arbeiten mit der Tempospur Das Lineal Im Tempospur-Editor befindet sich ein Zeitlineal, für das Sie wie in den anderen Fenstern ein Anzeigeformat aus- wählen können. Klicken Sie auf den Pfeilschalter rechts neben dem Lineal und wählen Sie aus dem Einblendmenü die gewünschte Option aus. Die beiden zusätzlichen Optionen unten im Menü haben die folgenden Funktionen: Wenn Sie »Zeitlinear« auswählen, sind das Lineal, der Taktartbereich und die Tempokurvenanzeige mit der Zeit gekoppelt. Wenn für das Lineal als Anzeigeformat »Takte+Zählzeiten« ausgewählt ist, verändert sich der Abstand der Taktlinien mit dem Tempo. Wenn Sie »Tempolinear« auswählen, sind das Lineal, der Taktartbereich und die Tempokurvenanzeige mit der Taktart gekoppelt. Wenn für das Lineal als Anzeigeformat »Takte+Zählzeiten« ausgewählt ist, bleibt der Abstand zwischen den Zählzeiten konstant. Der Taktartbereich Unterhalb des Lineals werden die Taktart-Events angezeigt. Die Tempokurvenanzeige In der Hauptanzeige wird die Tempokurve angezeigt (bzw. das für das gesamte Projekt festgelegte Tempo, wenn der Fixed-Modus ausgewählt ist – siehe »Einstellen eines fes- ten Tempos (Fixed)« auf Seite 450). Links in der Darstel- lung finden Sie eine Temposkala, mit der Sie das gewünschte Tempo schnell einordnen können. Die vertikalen »Rasterlinien« entsprechen dem für das Lineal ausgewählten Anzeigeformat. Bearbeitungsvorgänge Vergrößern/Verkleinern der Darstellung Es gibt drei Möglichkeiten, den horizontalen Vergröße- rungsfaktor zu verändern: Mit dem Vergrößerungsregler rechts unten im Fenster Mit dem Lupe-Werkzeug Gehen Sie dabei wie gewohnt vor. Mit dem Zoom-Untermenü im Bearbeiten-Menü Die Optionen dieses Menüs funktionieren wie in den anderen Fenstern. Bearbeiten der Tempokurve Tempoaufnahme-Regler Dialog »Taktstruktur verändern« öffnen) Dialog »Tempo berechnen« öffnen !In diesem Abschnitt wird davon ausgegangen, dass der Track-Modus ausgewählt ist, d. h. der Tempo- Schalter im Transportfeld muss eingeschaltet sein.
449 Arbeiten mit der Tempospur Hinzufügen von Tempokurvenpunkten 1.Verwenden Sie das Einblendmenü »Kurve (neu)« in der Werkzeugzeile, um auszuwählen, ob Sie das Tempo ab dem letzten Kurvenpunkt kontinuierlich verändern möchten (Linear) oder ob das Tempo sofort auf den neuen Wert wechseln soll (Stufe). 2.Wählen Sie das Stift-Werkzeug aus. 3.Klicken Sie auf die gewünschte Zeitposition in der Tempokurve und halten Sie die Maustaste gedrückt. Wenn in der Werkzeugzeile die Rasterfunktion eingeschaltet ist, wird da- durch festgelegt, an welchen Zeitpositionen Sie Tempokurvenpunkte er- stellen können (siehe »Raster« auf Seite 452). Wenn Sie klicken, wird der Tempowert in der Werkzeugzeile angezeigt. 4.Ziehen Sie den Kurvenpunkt auf den gewünschten Tempowert (der in der Tempoanzeige angezeigt wird) und lassen Sie die Maustaste los. Der Tempokurvenpunkt wird eingefügt. Das Ergebnis hängt davon ab, ob Sie in Schritt 1 die Option »Linear« oder »Stufe« ausgewählt haben. Sie können auch klicken und mit dem Stift-Werkzeug eine Tempokurve einzeichnen. Die Kurvenpunkte werden beim Zeichnen automatisch eingefügt. Sie sollten dabei den Linear-Modus auswählen. Wenn Sie die [Alt]-Taste/[Wahltaste] gedrückt halten, können Sie auch mit dem Pfeil-Werkzeug arbeiten. Mit dieser Methode wird jedoch nur ein einzelner Punkt eingefügt. (Mit dem Pfeil-Werkzeug können Sie also keine Kurve einzeichnen.) Auswählen von Tempokurvenpunkten Sie können Kurvenpunkte wie folgt auswählen: Mit dem Pfeil-Werkzeug Hier gelten die Standardverfahren zum Auswählen von Objekten. Mit dem Auswahl-Untermenü im Bearbeiten-Menü Folgende Optionen sind verfügbar: Mit der Pfeil-Nach-Links- bzw. Pfeil-Nach-Rechts-Taste auf Ihrer Tastatur können Sie jeweils den nächsten bzw. vorigen Kurvenpunkt auswählen. Wenn Sie die Pfeiltasten verwenden und dabei die [Umschalttaste] ge- drückt halten, bleibt die aktuelle Auswahl bestehen, so dass Sie mehrere Kurvenpunkte gleichzeitig auswählen können. Bearbeiten von Tempokurvenpunkten Sie können Kurvenpunkte folgendermaßen bearbeiten: Klicken Sie auf den entsprechenden Punkt und ver- schieben Sie ihn horizontal und/oder vertikal. Wenn mehrere Punkte ausgewählt sind, werden alle ausgewählten Punkte verschoben. Wenn in der Werkzeugzeile die Rasterfunktion eingeschaltet ist, wird dadurch festgelegt, an welche Zeitpositionen Sie die Tempo- kurvenpunkte verschieben können (siehe »Raster« auf Seite 452). Im Einblendmenü »Kurve (neu)« ist »Linear« ausgewählt. Im Einblendmenü »Kurve (neu)« ist »Stufe« ausgewählt. !Mit dem Befehl »Tempo errechnen« können Sie Tem- powerte auch automatisch einfügen (siehe »Der Be- fehl »Tempo errechnen…«« auf Seite 453). Option Beschreibung Alle Alle Kurvenpunkte der Tempospur werden ausgewählt. Keine Die Auswahl aller Kurvenpunkte wird aufgehoben. Im Loop Alle Kurvenpunkte zwischen dem linken und dem rechten Locator werden ausgewählt. Vom Anfang bis PositionszeigerAlle Kurvenpunkte, die sich links vom Positionszeiger be- finden, werden ausgewählt. Vom Positions- zeiger bis EndeAlle Kurvenpunkte, die sich rechts vom Positionszeiger befinden, werden ausgewählt.
450 Arbeiten mit der Tempospur Verändern Sie den Tempowert im Tempo-Feld der Werkzeugzeile. Dazu muss ein einzelner Kurvenpunkt ausgewählt sein. Anpassen der Kurvenart Sie können die Kurvenart eines Tempokurvensegments je- derzeit verändern. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie alle Kurvenpunkte des Segments aus, das Sie bearbeiten möchten. 2.Öffnen Sie das Kurve-Einblendmenü in der Werk- zeugzeile und wählen Sie »Linear« oder »Stufe«. Die Kurvenabschnitte zwischen den ausgewählten Punkten werden nun angepasst. Entfernen von Tempokurvenpunkten Wenn Sie einen Tempokurvenpunkt entfernen möchten, klicken Sie mit dem Radiergummi-Werkzeug auf den Punkt oder wählen Sie ihn aus und drücken die [Rücktaste]. Der erste Tempokurvenpunkt kann nicht entfernt werden. Aufnehmen von Tempoänderungen Mit dem Tempoaufnahme-Regler in der Werkzeugzeile können Sie Tempoänderungen einfach während der Wie- dergabe aufnehmen: Starten Sie die Wiedergabe und ver- ringern bzw. erhöhen Sie mit dem Tempoaufnahme-Regler das Tempo an den entsprechenden Stellen. Dies eignet sich besonders, um natürlich klingende Ritardandi usw. einzufügen. Einstellen eines festen Tempos (Fixed) Wenn der Track-Schalter ausgeschaltet ist, wird die Tem- pospurkurve grau dargestellt (sie bleibt jedoch sichtbar). Da das feste Tempo für ein Projekt immer konstant ist, gibt es keine Tempokurvenpunkte. Das feste Tempo wird statt- dessen als horizontale schwarze Linie in der Tempokurven- anzeige dargestellt. In diesem Modus gibt es drei Möglichkeiten, das Tempo einzustellen: Ziehen Sie die Tempolinie mit dem Pfeil-Werkzeug nach oben oder unten. Verändern Sie den Wert numerisch im Tempo-Feld der Werkzeugzeile. Klicken Sie im Transportfeld auf den Tempowert, um ihn auszuwählen, geben Sie dann einen neuen Wert ein und drücken Sie die [Eingabetaste]. !Wenn Sie Tempokurvenpunkte mit zeitbezogenem Anzeigeformat verschieben (jedes Format mit Aus- nahme von »Takte+Zählzeiten«), kann das Ergebnis zu Verwirrung führen. Das liegt daran, dass beim Ver- schieben eines Kurvenpunkts das Verhältnis zwischen Tempo und Zeit verändert wird. Ein Beispiel: Sie ver- schieben einen Tempokurvenpunkt nach rechts und legen ihn an einer bestimmten Zeitposition ab. Wenn Sie die Maustaste loslassen, wird das Verhältnis zwi- schen Tempo und Zeit angepasst (da Sie die Tempo- kurve geändert haben). Der verschobene Punkt wird dann an einer anderen Zeitposition angezeigt. Sie sollten daher zum Bearbeiten von Tempokurven das Anzeigeformat »Takte+Zählzeiten« verwenden.