Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version
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221 Surround-Sound Sub-Busse Ein Sub-Bus ist im Grunde ein Bus innerhalb eines (größe- ren) Busses. Normalerweise werden Sie innerhalb von Surround-Bussen Stereo-Busse erzeugen, um die Stereo- spuren direkt an ein Lautsprecherpaar innerhalb des Sur- round-Busses zu leiten. Sie können auch Sub-Busse in anderen Surround-Formaten hinzufügen (mit weniger Ka- nälen als dem »übergeordneten Bus«).Wenn Sie einen Surround-Bus erstellt haben, können Sie einen oder mehrere Sub-Busse erzeugen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Bus klicken und im ange- zeigten Einblendmenü die Option »Sub-Bus hinzufügen« auswählen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt »Hinzufügen von Sub-Bussen« auf Seite 13. Konfigurieren der Eingangsbusse Wenn Sie in Nuendo mit Surround-Sound arbeiten möch- ten, benötigen Sie nur selten einen Eingangsbus im Sur- round-Format. Sie können die Audiodateien über Stan- dard-Eingänge aufnehmen und die Audiokanäle einfach an einem beliebigen Punkt im Signalpfad an die Surround- Ausgänge leiten. Sie können aber auch Mehrkanaldateien eines bestimmten Surround-Formats direkt in Audiospu- ren importieren, die für dieses Format konfiguriert wurden. In folgenden Fällen sollten Sie einen Surround-Eingangs- bus hinzufügen: Wenn Sie Audiomaterial in einem bestimmten Surround- Format als einfache Mehrkanaldatei in Nuendo übertragen möchten. Wenn Sie eine Surround-Konfiguration »live« aufnehmen möchten. In beiden Fällen können Sie im Dialog »VST-Verbindungen« einen Eingangsbus in einem beliebigen Format konfigurie- ren, so dass jeder Eingang Ihrer Audio-Hardware an den entsprechenden Lautsprecherkanal geleitet wird. Wenn Sie einen Eingangsbus hinzufügen möchten, gehen Sie nach der Beschreibung »Konfigurieren der Ausgangs- busse« auf Seite 219 vor, wählen Sie jedoch die Eingänge- Registerkarte. Direktes Leiten von Kanälen an die Surround- Kanäle Wenn Sie eine Audioquelle nur in einem Lautsprecherka- nal anordnen möchten, können Sie sie direkt an diesen Lautsprecherkanal leiten. Dies ist sinnvoll, wenn Sie mit bereits abgemischtem Material bzw. Mehrkanalaufnahmen arbeiten, für die keine Panoramaeinstellungen vorgenom- men werden müssen. 1.Öffnen Sie den Mixer und suchen Sie den Kanal, an den Sie das Audiomaterial leiten möchten. 2.Wählen Sie im Einblendmenü »Ausgangs-Routing« den entsprechenden Surround-Lautsprecherkanal. 7.1 Music Wie 7.0 Music, jedoch mit einem zusätzlichen LFE-Sub- bass-Kanal. 8.0 Cine Wie 7.0 Cine, jedoch mit einem zusätzlichen Center-Kanal (Center-Surround). 8.0 Music Wie 7.0 Music, jedoch mit einem zusätzlichen Center- Kanal (Center-Surround). 8.1 Cine Wie 8.0 Cine, jedoch mit einem zusätzlichen LFE-Sub- bass-Kanal. 8.1 Music Wie 8.0 Music, jedoch mit einem zusätzlichen LFE-Sub- bass-Kanal. 10.2 Ein experimentelles Format mit zehn Surround-Lautspre- chern und zwei LFE-Kanälen. (Eine Kombination aus zwei 5.1-Anordnungen, bei denen eine an der Decke und eine am Boden des Raumes angeordnet ist.) Format Beschreibung L R SR SL LS RS C + LCR SR LC RC S SL LR SR SL LS RS C S LCR SR SLLC RC S + LR RS LS SLC SSR + L CR TRR TRLTFCTFR TFL SLSR ++
222 Surround-Sound Wenn ein Stereo-Audiokanal direkt an einen Lautspre- cherkanal geleitet wird, werden der linke und der rechte Kanal in eine Monodatei zusammengemischt. Mit dem Panoramaregler für den Audiokanal können Sie das Verhältnis des linken und rechten Kanals in der erzeugten Monodatei steuern. Wenn Sie den Panoramaregler in die Mittelstellung bringen, ist das Mischungs- verhältnis ausgeglichen. Leiten von Kanälen über Sub-Busse Mit Hilfe von Sub-Bussen können Sie Stereo- (bzw. Mehr- kanal-) Audiokanäle an bestimmte Lautsprecherkanäle in einer Surround-Konfiguration weiterleiten. Sub-Busse werden meist verwendet, um einen Stereoka- nal an zwei bestimmte Surround-Lautsprecherkanäle (links/rechts) zu leiten. Wenn Sie einen Sub-Bus in einem Surround-Bus hinzu- gefügt haben (siehe oben), wird dieser als Menüpunkt in- nerhalb des Surround-Busses im Einblendmenü »Aus- gangs-Routing« angezeigt. Wählen Sie ihn aus, um einen Stereo-Audiokanal direkt an dieses Lautsprecherpaar im Surround-Bus weiterzuleiten. Verwenden des SurroundPan-PlugIns Nuendo enthält ein besonderes PlugIn, mit dem Sie über eine grafische Oberfläche eine Klangquelle in einem Sur- round-Feld platzieren können. Dabei wird das Audiomate- rial des Kanals in unterschiedlichen Verhältnissen an die Surround-Kanäle geleitet. 1.Öffnen Sie den Mixer und suchen Sie den Kanal, den Sie im Surround-Feld positionieren möchten. Dies kann ein Mono- oder ein Stereokanal sein. 2.Wählen Sie im Einblendmenü »Ausgangs-Routing« den »gesamten« Surround-Bus aus (nicht einen spezifi- schen Lautsprecherkanal). Eine Miniaturansicht des SurroundPan-PlugIns wird im Kanalzug ange- zeigt. Wenn der Surround-Bus ausgewählt ist, wird eine Miniaturansicht des SurroundPan-PlugIns angezeigt. 3.Klicken Sie in diese Miniaturansicht und ziehen Sie, um die Klangquelle im Surround-Feld zu verschieben. Mit dem roten Regler rechts daneben können Sie den LFE-Pegel steuern (falls dieser im ausgewählten Surround-Format verfügbar ist). Sie können auch eine etwas größere Ansicht des Sur- roundPanners anzeigen lassen, indem Sie im Einblend- menü zum Ändern der Mixer-Ansicht die Option »Surround Pan« einschalten. Auch hier können Sie das Panorama durch Klicken und Ziehen verändern und zusätzlich Zahlenwerte für die Balance links/rechts bzw. vorn/hinten und den LFE-Anteil über die Tastatur oder das Tastenrad anpassen. Der SurroundPanner kann auch im Inspector für alle Au- diospurarten angezeigt werden. Um die SurroundPan-Re- gisterkarte im Inspector anzeigen zu lassen, stellen Sie sicher, dass die entsprechende Option im Kontextmenü des Inspectors eingeschaltet ist. Doppelklicken Sie in die Miniaturdarstellung, um das Bedienfeld des SurroundPanners in einem separaten Fenster anzeigen zu lassen.
223 Surround-Sound Die Steuerelemente des SurroundPan-PlugIns Das Bedienfeld des SurroundPan-PlugIns im Standard-, Position- und Angle-Modus. Mit dem SurroundPan-PlugIn können Sie Ihr Audiomate- rial im Surround-Feld anordnen. Das Bedienfeld besteht aus einer Abbildung der Lautsprecheranordnung, die im Einblendmenü »Ausgangs-Routing« definiert wurde, in der die Klangquelle als graue Kugel dargestellt wird. Die Modi – Standard/Position/Angle Wenn Sie in das Mode-Feld klicken, können Sie einen der drei Modi »Standard«, »Position« oder »Angle« auswählen: Sowohl im Standard- als auch im Position-Modus sind die Front-Lautsprecher nebeneinander angeordnet, wie dies im Kino üblich ist. Das bedeutet, dass die Front-Lautsprecher un- terschiedliche Abstände zur Mitte haben. Verwenden Sie den Standard-Modus (Standardeinstellung), um die Klangquellen verschieben zu können, ohne Pegelanpassungen vornehmen zu müssen. Der Angle-Modus entspricht der traditionellen Definition eines Surround-Mixes. Beachten Sie, dass laut dieser Definition die Lautsprecher gleiche Abstände zur Mitte haben. Dies ist zwar keine genaue Abbildung einer Kinosituation, hat sich jedoch in den meisten Situationen als gute Lösung herausgestellt. Lautsprecher Die Lautsprecheranordnung im Bedienfeld entspricht der ausgewählten Surround-Konfiguration. Die Anordnung der vorderen Lautsprecher entspricht der Anordnung z. B. in einem Kinosaal. Der Abstand der vorderen Lautsprecher von der Mitte variiert, so dass Sie Klangquellen zwischen den Lautsprechern verschieben können, ohne Pegelanpassungen vornehmen zu müssen. Sie können Lautsprecher ein- bzw. ausschalten, indem Sie mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] darauf klicken. Wenn ein Lautsprecher ausgeschaltet ist, wird kein Audiomaterial an diesen Surround-Kanal weitergeleitet. Anordnen der Klangquelle und Pegeländerungen Sie ordnen eine Klangquelle an, indem Sie entweder in die Anzeige klicken, die graue Kugel im Bedienfeld verschie- ben oder Tastaturbefehle verwenden (siehe unten). Wenn Sie die Kugel während der Wiedergabe ziehen, können Sie den Vorgang automatisieren (siehe »Ein-/Ausschalten des Automationsmodus« auf Seite 228). Im Standard-Modus sind die Signalpegel der einzelnen Lautsprecher durch farbige Linien gekennzeichnet, die von den Lautsprechern zur Mitte führen. !Im folgenden Abschnitt wird davon ausgegangen, dass im Mono/Stereo-Einblendmenü die Option »Mono Mix« ausgewählt ist. Informationen zu den anderen Modi finden Sie weiter unten.
224 Surround-Sound Im Position-Modus werden konzentrische Kreise ange- zeigt, mit denen Sie den Signalpegel an einer bestimmten Position bestimmen können. Der gelbe Kreis stellt -3 dB unter dem Nennpegel dar, der rote Kreis -6 dB und der blaue -12 dB. Diese werden durch den Attenuate-Parame- ter beeinflusst (siehe unten). Im Angle-Modus wird ein weißer Bogen angezeigt, der den wahrgenommenen »Bereich« einer Klangquelle an- zeigt (weiß und blau für Stereospuren). Der Klangpegel ist in der Mitte des Bogens am lautesten und fällt dann zu den Enden hin ab. Beachten Sie beim Einstellen der Pegel Folgendes: Wenn Sie die Klangquelle in der Anzeige an unter- schiedliche Positionen ziehen, wird die Lautstärke für die einzelnen Lautsprecher angezeigt. Dieser Wert wird in dB (Dezibel) angegeben und ist relativ zum Nenn- pegel der Klangquelle, d. h. 0,0 (dB) entspricht dem vollen Pegel. Wenn Sie die Klangquelle weit genug von einem Laut- sprecher anordnen, fällt der Pegel auf null (angezeigt durch ein Unendlich-Symbol). Die Signalpegel der Lautsprecher werden durch farbige Linien angezeigt, die von den Lautsprechern zur Mitte der Anzeige verlaufen. Mit den Sondertasten können Sie die Bewegungsrich- tung auf verschiedene Arten einschränken: Im Standard- und Position-Modus: Im Angle-Modus:Es gibt auch spezielle Tastaturbefehle für die Arbeit im SurroundPan-Bedienfeld. Der LFE-Regler (alle Modi) Wenn die ausgewählte Surround-Einstellung einen LFE- Kanal (Low Frequency Emitter) beinhaltet, ist unten im Sur- roundPan-Fenster ein separater LFE-Regler verfügbar. Mit diesem Regler können Sie den Signalpegel einstellen, der an den LFE-Kanal geleitet wird. Sie können dies auch mit dem kleinen roten Regler rechts neben dem SurroundPan- ner im Mixer-Kanalzug oder durch Eingeben eines Zahlen- werts im SurroundPanner, der im erweiterten Mixer angezeigt werden kann, anpassen. Der SurroundPanner im Kanalzug (unten) und im erweiterten Mixer (»Panner« eingeschaltet im Ansichtsoptionen-Einblendmenü). Taste Bewegung [Umschalttaste] nur horizontal [Strg]-Taste/[Befehlstaste] nur vertikal [Alt]-Taste/[Wahltaste] diagonal (von rechts unten nach links oben) [Strg]-Taste/[Befehlstaste] + [Alt]-Taste/[Wahltaste]diagonal (von links unten nach rechts oben) Taste Bewegung [Umschalttaste] von der Mitte nach außen [Strg]-Taste/[Befehlstaste] nur außen (im aktuellen Abstand zur Mitte) !Wenn die vollständige Liste der verfügbaren Tasta- turbefehle angezeigt werden soll, klicken Sie auf den Schriftzug »SurroundPanner« und klicken Sie erneut! …oder ziehen Sie diesen Regler, um den LFE-Pegel zu steuern. Klicken Sie hier und geben Sie einen LFE-Pegelwert ein…
225 Surround-Sound Mono/Stereo-Einblendmenü (Alle Modi) Wenn Sie das PlugIn auf einen Monokanal anwenden, wird in diesem Einblendmenü standardmäßig »Mono Mix« angezeigt. Das SurroundPan-PlugIn verhält sich dann wie oben beschrieben. Wenn Sie das PlugIn auf einen Stereokanal anwenden, können Sie einen von drei Mirror-Modi wählen. Es werden dann zwei graue Kugeln angezeigt, die je einen Kanal (L/R) darstellen. Sie können die beiden Kanäle symmetrisch zu- einander verschieben, indem Sie eine Kugel ziehen. Mit den drei Modi können Sie festlegen, an welcher Achse die Ka- näle gespiegelt werden sollen. Der Standardmodus für Stereokanäle ist »Y-Mirror«. Wenn Sie ein Stereosignal im Modus »Mono Mix« in das SurroundPan-PlugIn leiten, werden die beiden Kanäle zusam- mengemischt, bevor sie in das PlugIn geleitet werden. Wenn Sie ein Monosignal in einem der Mirror-Modi in das Sur- roundPan-PlugIn leiten, wird das Signal geteilt, bevor es in das PlugIn geleitet wird. Zusätzliche Parameter (Standard-Modus) Center Mit diesem Regler legen Sie fest, wie das Center-Signal von den Front- Lautsprechern wiedergegeben wird. Wenn Sie 100 % einstellen, gibt der Center-Lautsprecher dieses Signal wieder. Wenn Sie 0 % einstellen, wird das Center-Signal von den linken und rechten Lautsprechern wie- dergegeben (»Phantomschallquelle«). Wenn Sie einen Wert dazwischen eingeben, wird eine Mischung aus beiden Methoden verwendet. Divergenz-Regler Mit den drei Divergenz-Reglern legen Sie die Dämpfungskurven beim Po- sitionieren der Klangquellen fest, für die x-Achse vorne (Front), die x-Achse hinten (Rear) und die y-Achse (vorne/hinten – F/R). Wenn alle drei Regler auf 0 % eingestellt sind (Standard) und Sie eine Klangquelle auf einem Lautsprecher positionieren, werden die anderen Lautsprecher auf den Nullpegel (-×) eingestellt (bis auf die Front-Lautsprecher, deren Wert von der Einstellung des Center-Reglers abhängt). Bei höheren Werten wird die Klangquelle prozentual auf die Lautsprecher verteilt. Die Einstellung des Center-Reglers (siehe oben) wird dabei berücksichtigt. Zusätzliche Parameter (Position- und Angle-Modi) Attenuate Verwenden Sie diesen Drehregler, um die Klangquelle zu verstärken oder zu dämpfen. Wie sich die Einstellung genau auf den Pegel jedes Lautspre- chers auswirkt, können Sie an den Pegelanzeigen, den konzentrischen Kreisen (Position-Modus) bzw. dem Bogen (Angle-Modus) ablesen. Normalize Mit diesem Drehregler können Sie die Gesamtlautstärke aller Lautspre- cher anpassen. Bei einem Wert von 1,0 (vollständige Normalisierung) be- trägt der Pegel von allen Lautsprechern gemeinsam immer genau 0 dB. Die einzelnen Pegel werden dann entsprechend verstärkt bzw. gedämpft. Automation Alle Parameter des SurroundPan-PlugIns können automa- tisiert werden, wie bei jedem anderen PlugIn (siehe »Ein-/ Ausschalten des Automationsmodus« auf Seite 228). Mixconvert Mixconvert ist ein spezielles PlugIn, mit dem Sie Audioma- terial einer bestimmten Mehrkanalkonfiguration in eine an- dere Mehrkanalkonfiguration umwandeln können. Normalerweise wird dieses PlugIn verwendet, um einen Surround-Mix einer bestimmten Mehrkanalkonfiguration in ein anderes Format mit weniger Kanälen »zusammenzumi- schen« (Downmix). (So können Sie z. B. einen 5.1-Sur- round-Mix zu einem Stereo-Mix zusammenmischen.) Sie können dieses PlugIn wie alle anderen PlugIns als In- sert-Effekt im Mixer verwenden. Darüber hinaus hat das Mixconvert-PlugIn jedoch noch weitere besondere Funktio- nen. Nuendo setzt Mixconvert automatisch anstelle des SurroundPanners in den Fällen ein, in denen der Kanal (Au- dio-, Gruppenkanal usw.) an ein Ziel mit weniger Audio- wegen geleitet wird. Mixconvert wird auch anstelle eines Aux-Send-Panners eingesetzt, wenn das Ziel einen ande- ren Audioweg als die Quelle hat. Das Bedienfeld des Sur- roundPanners wird durch das Mixconvert-Bedienfeld ersetzt. !Beachten Sie, dass es sich hierbei nicht um eine dy- namische Funktion handelt, z. B. Kompression oder Begrenzung, sondern um ein Werkzeug zum Skalie- ren der Ausgangs-Nennpegel der Surround-Kanäle.
226 Surround-Sound Weitere Informationen über die Funktionsweise des Mix- convert-PlugIns finden Sie im separaten PDF-Dokument »PlugIn-Referenz«. ÖEs gibt eine Ausnahme. Wenn ein Stereokanal durch Routing von Kanälen oder Aux-Sends an ein Monoziel ge- leitet wird, wird ein normaler Panoramaregler angezeigt, mit dem Sie einstellen können, wie der linke und rechte Stereokanal in das Monoziel gemischt werden. In der Center-Position werden beide Kanäle zu gleichen Antei- len gemischt. Wenn Sie den Regler ganz nach links stel- len, ist nur der rechte Kanal zu hören, wenn Sie ihn ganz nach rechts stellen, ist nur der rechte Kanal zu hören. Exportieren eines Surround-Mixes Wenn Sie einen Surround-Mix erstellt haben, können Sie ihn exportieren, indem Sie den Befehl »Audio-Mixdown ex- portieren« wählen. Hierdurch wird ein einzelner ausge- wählter Ausgangsbus exportiert – d. h. alle Kanäle, die Sie in den Mix integrieren möchten, müssen an diesen Sur- round-Ausgangsbus geleitet werden. Beim Arbeiten mit Surround stehen Ihnen folgende Export- Optionen zur Verfügung: Exportieren in ein »Split-Format«, bei dem eine Mono- Audiodatei für jeden Surround-Kanal erzeugt wird. Exportieren in ein Interleaved-Format, bei dem eine ein- zelne Mehrkanal-Audiodatei erzeugt wird (z. B. eine 5.1- Datei, die alle sechs Surround-Kanäle enthält). Unter Windows können Sie auch einen 5.1-Surround- Mix im Format Windows Media Audio Pro erzeugen. Dabei handelt es sich um ein speziell für 5.1-Surround entwickeltes Ko- dierformat (siehe »Windows-Media-Audio-Pro-Dateien (nurWindows)« auf Seite 477). Wenn Sie den Steinberg Dolby Digital Encoder oder den Steinberg DTS Encoder (beides optionale eigenstän- dige PlugIns) in Ihrem System installiert haben, können Sie einen Surround-Mix auch in eine Dolby Digital AC3- Datei oder eine DTS-Datei exportieren. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.steinberg.net. Weitere Informationen über das Exportieren in Dateien fin- den Sie unter »Exportieren eines Audio-Mixdowns« auf Seite 471. Verwenden von Effekten in Surround- Konfigurationen Mit Nuendo wird ein spezielles Surround-Format für VST- PlugIns eingeführt, d. h., dass Ihnen PlugIns zur Verfügung stehen, die mehr als zwei Kanäle bearbeiten können. Das PlugIn »Mix6to2« ist ein Beispiel hierfür. Anwenden eines Surround-fähigen PlugIns Das Anwenden eines Surround-fähigen PlugIns entspricht dem konventioneller PlugIns. Der einzige Unterschied be- steht darin, dass der PlugIn-Editor eventuell Steuerele- mente für mehr als zwei Kanäle enthält. Verwenden eines Stereo-PlugIns in einer Surround- Konfiguration Normalerweise werden beim Anwenden eines Stereo-In- sert-Effekts in einer Surround-Konfiguration die ersten bei- den Lautsprecherkanäle (meist L und R) durch das PlugIn geleitet und die anderen Kanäle bleiben unbearbeitet. Sie können das PlugIn auch für andere Lautsprecherka- näle verwenden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel »Audioeffekte« auf Seite 180.
228 Automation Einleitung Automation bedeutet in Nuendo das Einstellen und Auf- zeichnen der richtigen Werte für bestimmte Mixerparame- ter zu jedem einzelnen Zeitpunkt in einem Projekt. Wenn Sie dann Ihren finalen Mix erstellen, müssen Sie diese Pa- rameter nicht selbst aufwändig steuern, da Nuendo Ihnen diese Aufgabe abnimmt. Den Automationsfunktionen kommt beim Abmischen der Audiodaten von komplexen Projekten mit vielen Spuren eine Schlüsselrolle zu. Ganz gleich, ob Sie ein Musikpro- jekt abmischen oder den Soundtrack für einen Kinofilm er- stellen, ohne die umfassenden Automationsfunktionen wären Sie vor eine unmögliche Aufgabe gestellt. Mit Nu- endo können Sie nahezu alle Mixer- und Effektparameter intuitiv und effektiv automatisieren. In den folgenden Abschnitten werden die Automations- funktionen von Nuendo detailliert beschrieben: Im Abschnitt, der auf die Einleitung folgt, wird erläutert, wie Sie das Schreiben von Automationsdaten aktivieren und wie Automationsdaten angezeigt werden. Unter »Welche Parameter können automatisiert wer- den?« auf Seite 230 wird kurz dargestellt, welche Para- meter automatisiert werden können. Unter »Das Automationsfeld« auf Seite 231 erhalten Sie eine kurze Einführung in das Automationsfeld und seine Funktionen. »Virgin Territory vs. Ausgangswert« auf Seite 231 soll- ten Sie auf jeden Fall gelesen und verstanden haben! Die verschiedenen Punch-Out-Funktionen des Automa- tionsmodus werden detailliert unter »Automationsmodi« auf Seite 233 beschrieben. Durch die »Automation Performance Utilities« werden die Automationsfunktionen von Nuendo noch leistungs- stärker. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter »Automation Performance Utilities« auf Seite 236. Unter »Der Einstellungsbereich« auf Seite 244 werden die globalen Optionen und Einstellungen des Automations- felds beschrieben. Informationen über die Interaktion der Automationsfunk- tionen mit anderen Nuendo-Funktionen finden Sie unter »Tipps und weitere Optionen« auf Seite 245.Im Abschnitt »Arbeiten mit Automationsspuren« auf Seite 246 wird beschrieben, wie Sie Automationsspuren öffnen und bearbeiten. Unter »Arbeiten mit Automationskurven« auf Seite 251 wird erläutert, wie Sie Automationskurven bearbeiten. Ein-/Ausschalten des Automations- modus Mit dem Write-Schalter (W) können Sie in Nuendo den Automationsmodus für Spuren und Mixer-Kanäle ein- bzw. ausschalten. Alle Spurarten mit Ausnahme von Arranger-, Ordner-, Mar- ker-, Transpositions-, Video- und Linealspuren verfügen über Write- (W) und Read-Schalter (R) im Mixer, in der Spurliste und im Kanaleinstellungen-Fenster. Darüber hin- aus enthalten auch die Bedienfelder aller PlugIn-Effekte und VST-Instrumente Write- und Read-Schalter. Die Write- und Read-Schalter für einen Kanal im Mixer und für eine Automationsspur in der Spurliste. Wenn Sie die Write-Funktion für einen Kanal einschal- ten, werden praktisch alle Mixer-Parameter, die Sie wäh- rend der Wiedergabe verändern, für diesen Kanal als Automations-Events aufgenommen. Wenn Sie die Read-Funktion für einen Kanal einschalten, werden alle Mixer-Einstellungen, die Sie für diesen Kanal aufgenommen haben, während der Wiedergabe so umge- setzt, wie sie im Write-Modus aufgenommen wurden. Die Read- und Write-Schalter in der Spurliste entspre- chen den Read- und Write-Schaltern des dazugehörigen Kanalzugs im Mixer. ÖBeachten Sie, dass der Read-Schalter automatisch eingeschaltet wird, wenn Sie den Write-Schalter einschal- ten. Auf diese Weise kann Nuendo vorhandene Automati- onsdaten jederzeit lesen. Sie können den Write-Schalter jederzeit separat ausschalten, wenn Sie lediglich vorhandene Automationsdaten lesen möchten. Es ist jedoch nicht möglich, den Read-Modus bei eingeschaltetem Write-Modus aus- zuschalten.
229 Automation Darüber hinaus finden Sie oberhalb der Spurliste und im allgemeinen Bedienfeld des Mixers übergeordnete Read- und Write-Schalter (»Gesamte Automation auf Lesen-/ Schreiben-Status«): Die Schalter »Gesamte Automation auf Lesen-/Schreiben-Status« im Mixer und oberhalb der Spurliste. Diese Schalter leuchten auf, sobald einer der Read- oder Write-Schalter für einen beliebigen Kanal oder eine der Spuren des Projekts eingeschaltet ist. Wenn »Gesamte Automation auf Lesen-/Schreiben- Status« ausgeschaltet ist und Sie auf einen dieser Schal- ter klicken, werden die Read- bzw. Write-Schalter aller Spuren/Kanäle eingeschaltet. Wenn »Gesamte Automation auf Lesen-/Schreiben- Status« eingeschaltet ist und Sie auf einen dieser Schalter klicken, werden alle Read- bzw. Write-Schalter für die ein- zelnen Spuren/Kanäle Ihres Projekts ausgeschaltet. ÖGlobale Read-/Write-Schalter gibt es auch im Automa- tionsfeld, siehe »Die globalen Read- und Write-Schalter im Automationsfeld« auf Seite 236. Eingehende MIDI-Controller auf Automationsspuren Wenn Sie zur Steuerung von Parametereinstellungen in Nuendo ein Fernbedienungsgerät verwenden, können Sie darüber auch Automationsdaten aufnehmen, indem Sie wie gewohnt die Write-Funktion einschalten. Wenn Sie eine MIDI-Spur und gleichzeitig auch Automationsdaten aufnehmen möchten, werden die vom Fernbedienungsge- rät gesendeten Controller-Daten allerdings zweimal auf- genommen: als Automationsdaten und als MIDI-Controller auf der MIDI-Spur. Wenn Sie dies vermeiden möchten, schalten Sie im Pro- grammeinstellungen-Dialog auf der MIDI-Seite die Option »Eingehende MIDI-Controller auf Automationsspur« ein. Controller-Daten werden dann ausschließlich als Automati- onsdaten aufgenommen und nicht als MIDI-Controller auf der gleichzeitig aufgenommenen MIDI-Spur. Erzeugen von Automationsdaten In einem Nuendo-Projekt werden die zeitabhängigen Ände- rungen der Parameterwerte als Kurven auf so genannten Automationsspuren eingezeichnet. Wenn der Schreiben- Modus für Automationsdaten eingeschaltet ist, werden die Kurven in Echtzeit gezeichnet. Für die meisten Spuren des Projekts sind mehrere Automationsspuren verfügbar, je- weils eine für jeden automatisierten Parameter. ÖDie Automationsspuren sind standardmäßig ausge- blendet. Sie haben jedoch die Möglichkeit, alle automati- sierten Parameter mit den dazugehörigen Automations- spuren gleichzeitig anzeigen zu lassen. Informationen zum Anzeigen, Ausblenden oder Entfernen von Automati- onsspuren finden Sie unter »Arbeiten mit Automationsspuren« auf Seite 246. Im Abschnitt »Arbeiten mit Automationskurven« auf Seite 251 wird erklärt, wofür Sie Automationskurven verwenden können. Automationskurven können auf zwei Arten erstellt werden: »Offline«, d. h. durch manuelles Einzeichnen der Kurven auf den Automationsspuren im Projekt-Fenster. Siehe »Bearbeiten von Automations-Events« auf Seite 251. »Online«, indem Sie den Read- und den Write-Schalter einschalten und dann in Echtzeit bei laufender Wiedergabe die Parameter im Mixer oder im Kanaleinstellungen-Fenster anpassen. Die eingestellten Werte werden aufgenommen und als Kurve in der Automationsspur angezeigt. Im Folgenden wird dieses Schreiben der Automationsdaten auch als Au- tomationsdurchlauf (engl: »Pass«) bezeichnet, siehe »Ein-/Ausschalten des Automationsmodus« auf Seite 228.
230 Automation Hinsichtlich der Anwendung der Automationsdaten gibt es keine Unterschiede zwischen den Methoden. Der Un- terschied besteht lediglich in der Art der Erzeugung dieser Daten, d. h. ob diese manuell eingezeichnet oder in einem Automationsdurchlauf aufgenommen werden. Welche Au- tomationsdaten angewendet werden, können Sie im Mixer erkennen (z. B. daran, dass sich ein Regler bewegt) und an der Kurve auf der Automationsspur ablesen. Es gibt keine allgemein gültigen Regeln dafür, welche Me- thode zu bevorzugen ist. Sie können z. B. alle Ihre Automa- tionsdaten aufnehmen, ohne jemals eine Automationsspur zu öffnen, oder alle Parameter manuell als Automations- kurven einzeichnen. Jede Methode hat ihre Vorteile – ent- scheiden Sie selbst, welche Vorgehensweise jeweils am sinnvollsten ist. Das Bearbeiten von Automationskurven bietet Ihnen ei- nen grafischen Überblick über die Spurdaten und die Zeit- position. So können Sie schnell und einfach an bestimmten Positionen Parameter- werte ändern, ohne die Wiedergabe starten zu müssen. Mit dieser Metho- den können Sie sich z. B. einen guten Überblick verschaffen, wenn Sie ein Voice-Over oder einen Dialog auf einer Spur haben und auf einer anderen Spur die dazugehörige Hintergrundmusik bearbeiten, deren Pegel bei Ein- setzen des Dialogs um einen bestimmten Betrag vermindert werden muss. Wenn Sie mit der Write-Automation im Mixer arbeiten, müssen Sie die Parameter nicht manuell im Dialog »Para- meter hinzufügen« auswählen. Sie können also ähnlich wie mit einem »echten« Mischpult arbeiten. Alle Parameteränderungen werden automatisch auf Automationsspuren auf- genommen und können später angezeigt und geändert werden. An den Automationsspuren können Sie den Status des Automationsmodus wie folgt erkennen: Während Automationsdaten geschrieben werden, wird die Automationsspur in der Spurliste rot angezeigt.An der Delta-Anzeige Automationsspur können Sie an- hand eines relativen Werts erkennen, wie stark die neue Parametereinstellung von den bisher aufgenommenen Au- tomationswerten abweicht. Dabei handelt es sich lediglich um eine visuelle Hilfe beim Schreiben neuer Automationsdaten. Welche Parameter können automatisiert werden? Sie können nahezu alle Parameter automatisieren, die im Mixer von Nuendo verfügbar sind. Wenn Sie wissen möchten, welche Parameter für eine bestimmte Spur automatisierbar sind, klicken Sie in der Automationsspur auf die Parameter-Anzeige und wählen Sie im Einblendmenü die Option »Mehr…«. Der Dialog »Parameter hinzufügen« wird angezeigt. In diesem Dialog werden alle automatisierbaren Parameter für den ausge- wählten Spurtyp angezeigt. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter »Zuweisen eines Parameters zu einer Automationsspur« auf Seite 247. Die folgenden Vorgänge können NICHT automatisiert werden, auch wenn sie im Mixer von Nuendo durchgeführt werden können: Ändern der Eingangsphase Ändern des Eingangs-Gains Änderung der Routing-Einstellungen Einfügen eines PlugIns Verschieben von PlugIns in andere Insert-Schnittstellen Kopieren von Insert-Einstellungen Ändern des Stereo-Panner-Modus Ändern der Control-Room-Einstellungen Die Delta-Anzeige