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Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version

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    							381
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Die Funktion »Näherungsweise Quantisierung« unterschei-
    det sich von der Standard-Quantisierung darin, dass die 
    Quantisierung nicht auf der ursprünglichen Position der 
    Noten, sondern auf der aktuell quantisierten Position ba-
    siert. Auf diese Weise können Sie diese Funktion wieder-
    holt verwenden und die Noten somit schrittweise an das 
    Quantisierungsraster annähern, bis Sie die gewünschte 
    Position erreicht haben.
    Erweiterte Quantisierungsfunktionen
    Längen quantisieren
    Diese Funktion, die Sie im MIDI-Menü über das Untermenü 
    »Erweiterte Quantisierung« aufrufen können, quantisiert die 
    Notenlänge, ohne die Anfangspositionen zu verändern. 
    Grundsätzlich setzt diese Funktion die Notenlänge auf den 
    Längenquantisierungswert in der Werkzeugzeile des MIDI-
    Editors. Wenn jedoch die Option »Wie Quantisierung« im 
    Längenquant.-Feld ausgewählt ist, ändert die Funktion die 
    Noten entsprechend der Rasterquantisierung, indem sie 
    die Einstellungen für »Swing«, »N-Tole« und »Magnet. Be-
    reich« berücksichtigt.
    Ein Beispiel:
    1. Die Längenquantisierung ist auf »Wie Quantisierung« eingestellt.
    2. Einige Noten mit 1/16tel-Notenlänge.
    3. Hier wurde der Quantisierungswert auf gerade 1/16tel-Noten mit ei-
    nem Swing-Wert von 100 % eingestellt. Bei eingeschalteter Raster-
    funktion (siehe »Rasterfunktion« auf Seite 397), wird das Quantisie-
    rungsraster in dem Raster der Notenanzeige übernommen.4. Wenn Sie »Längen quantisieren« wählen, werden die Notenlängen 
    dem Raster entsprechend angeglichen. Wenn Sie das Ergebnis mit der 
    vorherigen Abbildung vergleichen, sehen Sie, dass Noten, die innerhalb 
    der ungeraden 1/16tel-Noten-Zone beginnen, längere Rasterlängen 
    und die Noten in der »geraden« Zone kürzere Rasterlängen erhalten. 
    Enden quantisieren
    Diesen Befehl finden Sie im MIDI-Menü im Untermenü 
    »Erweiterte Quantisierung«. »Enden quantisieren« betrifft 
    nur die Endpositionen von Noten. Ansonsten hat der Be-
    fehl dieselbe Funktion wie die normale Quantisierung, 
    d. h., die Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü 
    werden angewandt.
    Quantisierung rückgängig machen 
    Die Ausgangsposition jeder quantisierten Note wird ge-
    speichert. Daher können Sie ausgewählte MIDI-Noten je-
    derzeit wieder an ihre ursprüngliche Position verschieben, 
    indem Sie im MIDI-Menü aus dem Untermenü »Erweiterte 
    Quantisierung« die Option »Quantisierung rückgängig 
    machen« wählen. Diese Option ist unabhängig von der 
    normalen Rückgängig-Funktion.
    Quantisierung festsetzen
    Es kann Situationen geben, in denen Sie die Quantisie-
    rungspositionen permanent festhalten möchten, z. B. 
    wenn Sie die zweite Quantisierung der Noten auf die 
    quantisierten und nicht auf die ursprünglichen Positionen 
    anwenden möchten. Wählen Sie dazu die gewünschten 
    Noten aus und wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Unter-
    menü »Erweiterte Quantisierung« den Befehl »Quantisie-
    rung festsetzen«. Die quantisierten Positionen werden auf 
    diese Weise festgesetzt, d. h. sie ersetzen die ursprüngli-
    chen Positionen.
    !Diese Funktion ist nur innerhalb der MIDI-Editoren 
    verfügbar.
    !Wenn Sie den Befehl »Quantisierung festsetzen« auf 
    eine Note angewandt haben, können Sie die Quanti-
    sierung nicht mehr rückgängig machen. 
    						
    							382
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Part zu Groove
    Mit dieser Funktion können Sie den Groove aus einem 
    MIDI-Part extrahieren und ihn als Quantisierungs-Preset 
    speichern.
    Sie können einen Groove auch aus Audiomaterial extrahie-
    ren (z. B. mit Hilfe von Hitpoints, siehe »Erstellen von Maps 
    zur Groove-Quantisierung« auf Seite 303) oder aus Au-
    dio-Recycle- (.rex) oder Schlagzeug-Parts, auf die die 
    Funktion »Stille suchen« angewendet wurde. Da Audioma-
    terial keine Anschlagstärkeinformationen enthält, werden 
    diese Werte beim Extrahieren eines Grooves aus Audio-
    material nicht verändert.
    In beiden Fällen wird der erzeugte Groove in den Quanti-
    sierung-Einblendmenüs angezeigt und kann wie jedes be-
    liebige Quantisierungs-Preset angewandt werden. Sie 
    können die erzeugten Werte auch im Quantisierungsein-
    stellungen-Dialog anzeigen lassen und bearbeiten.
    Transponieren
    Wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Transponieren…« 
    wählen, wird ein Dialog mit Einstellungen zum Transponie-
    ren ausgewählter Noten geöffnet.
    ÖSie können zum Transponieren auch die Transpositi-
    onsspur verwenden, siehe »Die Transpositionsfunktionen« 
    auf Seite 122.
    Halbtöne
    Hier können Sie einstellen, um wie viele Halbtöne die Note 
    transponiert werden soll.
    Skalenkorrektur
    Wenn die Skalenkorrektur-Option eingeschaltet ist, wer-
    den die ausgewählten Noten auf die nächstgelegenen 
    Notenwerte der ausgewählten Skala transponiert. Ver-
    wenden Sie diese Option entweder separat oder zusam-
    men mit anderen Einstellungen im Transponieren-Dialog, 
    um interessante Tonartänderungen zu erzeugen.
    Klicken Sie in das Kontrollkästchen, um die Skalenkor-
    rektur einzuschalten.
    Wählen Sie den Grundton und die Skala für die aktuelle 
    Skala aus dem oberen Einblendmenü.
    Wählen Sie einen Grundton und die Skala für die neue 
    Skala aus dem unteren Einblendmenü.
    Wenn Sie möchten, dass das Ergebnis in derselben Tonart wie die ur-
    sprünglichen Noten liegt, stellen Sie sicher, dass der richtige Grundton 
    ausgewählt ist. Wenn Sie etwas experimentieren möchten, wählen Sie 
    den Grundton einer völlig anderen Tonart.
    Noten an Bereich binden
    Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, bleiben die 
    transponierten Noten innerhalb der oberen und unteren 
    Grenze, die Sie mit den Wertefeldern unten im Dialog ein-
    stellen.
    Wenn eine Note nach dem Transponieren außerhalb 
    der Grenzen liegt, wird sie in einen anderen Oktavbereich 
    eingeordnet, wobei die neue Tonhöhe (wenn möglich) 
    beibehalten wird.
    Wenn dies nicht möglich ist, da Sie z. B. einen kleinen Bereich innerhalb 
    der Begrenzung eingestellt haben, wird die Note »so weit wie möglich« 
    transponiert, d. h. auf die obere oder untere Grenznote. Wenn Sie die 
    obere und untere Grenze auf denselben Wert einstellen, werden alle No-
    ten auf diese Tonhöhe transponiert!
    OK und Abbrechen
    Wenn Sie auf »OK« klicken, wird die Transposition durch-
    geführt. Wenn Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dia-
    log geschlossen, ohne dass Noten transponiert werden. 
    						
    							383
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Dauerhaftes Anwenden der 
    Einstellungen auf MIDI-Events
    Die im Kapitel »Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern 
    und Effekten« auf Seite 366 beschriebenen Inspector-Ein-
    stellungen verändern nicht die MIDI-Events selbst, sondern 
    wirken wie ein »Filter«, der die Wiedergabe der Musik be-
    einflusst. Sie haben aber auch die Möglichkeit, alle Einstel-
    lungen dauerhaft auf die MIDI-Events anzuwenden, d. h. sie 
    in »echte« MIDI-Events auf der Spur umzuwandeln. Dies ist 
    beispielsweise sinnvoll, wenn Sie eine Spur transponieren 
    und die transponierten Noten in einem MIDI-Editor bearbei-
    ten möchten. Dazu können Sie zwei Befehle des MIDI-Me-
    nüs nutzen:
    »Spurparameter festsetzen« – Mit diesem Befehl wer-
    den alle Inspector-Einstellungen auf die MIDI-Events der 
    Spur angewendet.
    Hierbei werden die Inspector-Einstellungen für MIDI-Parameter und -Ef-
    fekte zu den MIDI-Events »hinzuaddiert« und danach zurückgesetzt.
    »MIDI in Loop mischen« – Mit diesem Befehl werden die 
    ausgewählten Spuren (oder Parts) zu einer neuen Spur 
    zusammengeführt.
    Die Inspector-Einstellungen werden während des Mischens angewandt 
    und werden auch danach auf den jeweiligen Registerkarten angezeigt.
    Diese beiden Funktionen werden in den folgenden Ab-
    schnitten beschrieben.
    Spurparameter festsetzen
    Diese Funktion betrifft folgende Einstellungen für MIDI-
    Spuren:
     Einige der Einstellungen im obersten Inspector-Bereich (Pro-
    gramm- und Bankauswahl und die Einstellung des Verzöge-
    rungsreglers).
     Die Einstellungen auf der Registerkarte »MIDI-Parameter« (d. h. 
    Transponieren, Anschl.+/-, Anschl. Komp. und Längenkomp.).
     Die Einstellungen auf der Registerkarte »Insert-Effekte«. (Dies 
    ist nützlich, wenn Sie z. B. einen Arpeggiator verwenden und 
    die hinzugefügten Noten in »echte« MIDI-Events umwandeln 
    möchten.)
    Die folgenden Part-Parameter werden ebenfalls berück-
    sichtigt:
     Die Einstellungen für »Transponieren« und »Anschlagstärke« 
    für Parts, die in der Infozeile angezeigt werden – ohne Berück-
    sichtigung des Lautstärkewerts. 
    Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Spurparameter 
    festzusetzen:
    1.Wählen Sie die Spur(en) aus, deren Einstellungen Sie 
    in MIDI-Events umwandeln möchten.
    2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Spurparameter 
    festsetzen«.
    Die Inspector-Einstellungen werden in MIDI-Events umgewandelt und am 
    Beginn der Parts eingefügt. Alle Noten in den Parts werden entsprechend 
    angepasst und die Inspector-Einstellungen werden zurückgesetzt.
    MIDI in Loop mischen
    Bei dieser Funktion werden die MIDI-Events der nicht 
    stummgeschalteten Spuren vereint, alle MIDI-Parameter 
    und -Effekte angewandt und ein neuer MIDI-Part erzeugt, 
    der alle Events so beinhaltet, wie sie beim Abspielen zu 
    hören sind. Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Vergewissern Sie sich, dass alle außer der/den ge-
    wünschten MIDI-Spur(en) stummgeschaltet sind.
    Wenn beim Mischen nur die Events einer einzigen Spur berücksichtigt 
    werden sollen, können Sie auch den Solo-Schalter für die entsprechende 
    Spur einschalten.
    2.Stellen Sie den linken und rechten Locator so ein, 
    dass der zu mischende Bereich von ihnen umschlossen 
    wird.
    Nur die Events, die sich innerhalb dieses Bereichs befinden, werden zu-
    sammengemischt.
    3.Wählen Sie die Spur aus, auf der der neue Part erstellt 
    werden soll.
    Sie können eine neue Spur erstellen bzw. eine bereits bestehende ver-
    wenden. Wenn sich auf der ausgewählten Spur im Cycle-Bereich bereits 
    Daten befinden, können Sie festlegen, ob diese beibehalten oder über-
    schrieben werden sollen (siehe unten).
    4.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »MIDI in Loop 
    mischen«.
    Ein Dialog mit den folgenden Optionen wird geöffnet:
    Option Beschreibung
    Insert-Effekte 
    einbeziehenWenn Sie diese Option einschalten, werden die verwen-
    deten MIDI-Insert-Effekte der Spur(en) miteinbezogen.
    Send-Effekte 
    einbeziehenWenn Sie diese Option einschalten, werden die verwen-
    deten MIDI-Send-Effekte der Spur(en) miteinbezogen. 
    						
    							384
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    5.Klicken Sie auf »OK«.
    Ein neuer Part mit den bearbeiteten MIDI-Events wird auf der Zielspur 
    zwischen den Locatoren erstellt.
    Anwenden von Parametern und Effekten auf einen Part
    Normalerweise wirken sich MIDI-Parameter und -Effekte 
    auf die gesamte MIDI-Spur aus. Falls Sie diese aber nur 
    auf einen Part anwenden möchten, ohne eine neue Spur 
    dafür anlegen zu müssen, können Sie dafür ebenfalls die 
    Funktion »MIDI in Loop mischen« verwenden.
    1.Richten Sie Ihre MIDI-Parameter und -Effekte wie ge-
    wünscht ein.
    Dies wirkt sich zunächst auf die ganze Spur aus, aber nur der Part ist hier 
    von Interesse.
    2.Setzen Sie die Locatoren so, dass der gewünschte 
    Part umschlossen ist.
    Wählen Sie dazu den Part aus und wählen Sie im Transport-Menü den 
    Befehl »Locatoren zur Auswahl setzen« (oder verwenden Sie den ent-
    sprechenden Tastaturbefehl, standardmäßig [P]).
    3.Stellen Sie sicher, dass die Spur, auf der sich der Part 
    befindet, ebenfalls ausgewählt ist.
    4.Wählen Sie im MIDI-Menü »MIDI in Loop mischen«.
    Ein Dialog wird geöffnet.
    5.Schalten Sie die gewünschten Effekt-Optionen ein. 
    Schalten Sie dann »Ziel löschen« ein und klicken Sie auf 
    »OK«.
    Auf der ausgewählten Spur wird ein Part erzeugt, der die veränderten 
    Events enthält. Dieser Part ersetzt den ursprünglichen Part.
    6.Schalten Sie alle MIDI-Parameter und -Effekte wieder 
    aus, so dass die Spur normal wiedergegeben wird.
    Parts auflösen
    Die Funktion »Parts auflösen« aus dem MIDI-Menü kann in 
    folgenden Fällen angewendet werden:
    Wenn Sie mit MIDI-Parts (mit der Kanaleinstellung 
    »Alle«) arbeiten, die Events auf unterschiedlichen MIDI-
    Kanälen beinhalten.
    Wenn Sie die Funktion »Parts auflösen« verwenden, werden die Events 
    dem MIDI-Kanal entsprechend auf neue Parts verteilt.
    Wenn Sie MIDI-Events nach der Tonhöhe auflösen 
    möchten.
    Ein typisches Beispiel hierfür sind Schlagzeug- und Percussion-Spuren, 
    bei denen jede Tonhöhe einem unterschiedlichen Schlagzeugklang ent-
    spricht.
    ÖWenn Sie Parts nach Kanälen bzw. nach Tonhöhen 
    auflösen, können Sie die stillen (leeren) Bereiche der da-
    bei erzeugten Parts automatisch löschen. Schalten Sie 
    dazu die Option »Optimierte Anzeige« ein.
    Parts nach Kanälen auflösen
    Wenn für eine Spur die Kanaleinstellung »Alle« eingestellt 
    ist, wird jedes Event auf seinem ursprünglichen MIDI-Ka-
    nal wiedergegeben. Es gibt zwei Situationen, in denen 
    dies sinnvoll ist:
    Wenn Sie auf mehreren MIDI-Kanälen gleichzeitig auf-
    nehmen.
    Sie können auf mehreren Kanälen gleichzeitig aufnehmen, wenn Sie z. B. 
    ein MIDI-Keyboard mit unterschiedlichen Keyboard-Zonen haben, in 
    dem jede Zone das MIDI-Material an einen anderen Kanal sendet. Wenn 
    Sie auf einer Spur mit der Kanaleinstellung »Alle« aufnehmen, können Sie 
    die Aufnahme mit unterschiedlichen Klängen für die einzelnen Zonen 
    wiedergeben, da die unterschiedlichen MIDI-Noten auf unterschiedli-
    chen MIDI-Kanälen wiedergegeben werden.
    Wenn Sie eine MIDI-Datei vom Typ 0 importiert haben.
    MIDI-Dateien vom Typ 0 beinhalten nur eine Spur, mit Noten auf bis zu 
    16 MIDI-Kanälen. Wenn Sie diese Spur einem bestimmten Kanal zuwei-
    sen, werden alle Noten mit dem gleichen Klang wiedergegeben. Wenn 
    Sie die Spur auf »Alle« einstellen, wird die importierte Datei wie ge-
    wünscht wiedergegeben.
    Ziel löschen Wenn Sie diese Option einschalten, werden alle MIDI-
    Daten, die sich auf der Zielspur (der ausgewählten Spur) 
    zwischen dem linken und rechten Locator befinden, ge-
    löscht.
    ’Events verfol-
    gen’ einbezie-
    henWenn Sie diese Option einschalten, werden Events, die 
    außerhalb des markierten Bereichs liegen, aber inhaltlich 
    dazugehören (z. B. ein Programmwechsel vor dem linken 
    Locator) bei der Anwendung der Funktion miteingeschlos-
    sen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter »Events 
    verfolgen« auf Seite 67. Option Beschreibung 
    						
    							385
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Mit dem Befehl »Parts auflösen« können Sie MIDI-Parts 
    nach Events durchsuchen, die auf unterschiedlichen MIDI-
    Kanälen liegen. Die Events werden auf neue Parts und neue 
    Spuren verteilt, wobei eine Spur für jeden verwendeten Ka-
    nal angelegt wird. So können Sie jeden musikalischen Ab-
    schnitt einzeln bearbeiten. Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Wählen Sie die Parts aus, die MIDI-Daten auf unter-
    schiedlichen Kanälen enthalten.
    2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«.
    3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach 
    Kanälen trennen«.
    Nun wird für jeden Kanal, der in den/dem ausgewählten 
    Part(s) genutzt wird, eine neue MIDI-Spur erzeugt, die auf 
    den entsprechenden Kanal eingestellt ist. Jedes Event 
    wird in den Part auf der Spur mit dem entsprechenden 
    MIDI-Kanal kopiert. Dann wird der ursprüngliche Part 
    stummgeschaltet.
    Ein Beispiel:Parts nach Tonhöhen auflösen
    Die Funktion »Parts auflösen« kann MIDI-Parts auch nach 
    Events mit unterschiedlichen Tonhöhen untersuchen und 
    diese Events auf neue Parts in unterschiedlichen Spuren 
    verteilen, eine je Tonhöhe. Dies ist sinnvoll, wenn die un-
    terschiedlichen Tonhöhen nicht in einem normalen Kon-
    text verwendet werden, sondern unterschiedliche Klänge 
    festlegen (z. B. bei MIDI-Schlagzeugspuren oder Sampler-
    Soundeffekt-Spuren). Indem Sie diese Spuren auflösen, 
    können Sie jeden Klang einzeln bearbeiten, auf einer se-
    paraten Spur. Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Wählen Sie die gewünschten MIDI-Parts aus.
    2.Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Parts 
    auflösen«.
    3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach 
    Tonhöhen trennen« und klicken Sie auf »OK«.
    Eine neue MIDI-Spur wird für jede in den ausgewählten Parts verwendete 
    Tonhöhe erzeugt. Die Events werden in die Parts auf der entsprechenden 
    Spur kopiert. Dann werden die Original-Parts stummgeschaltet.
    Loop wiederholen
    Dieser Befehl ist nur verfügbar, wenn in einem MIDI-Editor 
    eine Spur-Loop eingerichtet wurde (siehe »Die Spur-Loop« 
    auf Seite 397). Wenn Sie diesen Befehl wählen, werden 
    die Events in der Spur-Loop bis zum Ende des Parts wie-
    derholt. Dabei werden Events des selben Parts, die auf den 
    Loop-Bereich folgen, durch die Events in der Loop ersetzt.
    Dieser Part beinhaltet Events auf 
    den MIDI-Kanälen 1, 2 und 3.
    Wenn Sie »Parts auflösen« wählen, werden neue Parts auf neuen Spu-
    ren erstellt. Diese werden auf die Kanäle 1, 2 und 3 eingestellt. Jeder 
    neue Part beinhaltet nur die Events des entsprechenden MIDI-Kanals.
    Der ursprüngliche MIDI-Part wird stummgeschaltet. 
    						
    							386
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Andere MIDI-Funktionen
    Folgende Menüpunkte stehen Ihnen im MIDI-Menü im 
    Funktionen-Untermenü zur Verfügung:
    Legato
    Der Legato-Befehl dehnt jede ausgewählte Note so aus, 
    dass sie die darauf folgende Note erreicht. 
    Im Programmeinstellungen-Dialog unter »Bearbeitungs-
    optionen–MIDI« können Sie unter »Überlappung bei Le-
    gato« den gewünschten Abstand zwischen den Noten 
    bzw. die Größe des Überlappungsbereichs festlegen.
    Wenn Sie Legato mit dieser Einstellung anwenden, wird jede Note so 
    verlängert, dass sie die darauf folgenden Note um 5 Ticks überlappt.
    Wenn Sie die Option »Legato-Modus: Nur Ausgewählte« 
    einschalten, wird die Note so verlängert, dass sie bis zur 
    nächsten ausgewählten Note reicht. Dadurch können Sie 
    z. B. das Legato auf die Bassstimme (beim Spielen auf ei-
    nem Keyboard) beschränken.
    Feste Längen
    Diese Funktion passt die Länge aller ausgewählten Noten 
    an den Wert an, der im Längenquant.-Einblendmenü in 
    der Werkzeugzeile des MIDI-Editors festgelegt wurde.
    Doppelte Noten löschen
    Diese Funktion entfernt doppelte Noten, d. h. Noten der-
    selben Tonhöhe auf exakt derselben Position. Doppelte 
    Noten können beim Aufnehmen im Cycle-Modus, nach 
    dem Quantisieren usw. auftreten.
    Controller-Daten löschen
    Mit diesem Befehl werden alle MIDI-Controller-Daten aus 
    den ausgewählten MIDI-Parts gelöscht.
    Kontinuierliche Controller-Daten löschen
    Mit dieser Funktion können Sie alle »kontinuierlichen« 
    MIDI-Controller-Daten aus den ausgewählten MIDI-Parts 
    löschen. Das heißt Note-On- bzw. Note-Off-Events (wie 
    Haltepedal-Events) werden nicht gelöscht.
    Noten löschen…
    Mit diesem Befehl können Sie sehr kurze oder schwache 
    Noten löschen. Dies ist nützlich, wenn Sie nach der Auf-
    nahme automatisch versehentlich aufgenommene Noten lö-
    schen möchten. Wenn Sie den Befehl »Noten löschen…« 
    wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Kriterien für 
    diese Funktion festlegen können.
    !Diese Funktion ist nur in den MIDI-Editoren verfügbar.
    !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an-
    gewandt.
    !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an-
    gewandt.
    !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an-
    gewandt. 
    						
    							387
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Sie können folgende Parameter einstellen:
    Minimale Länge
    Wenn Sie die Option »Minimale Länge« einschalten, wird 
    die Notenlänge berücksichtigt und Sie können kurze No-
    ten löschen. Die minimale Länge (der Noten, die erhalten 
    bleiben sollen) können Sie entweder im Wertefeld oder 
    mit Hilfe der blauen Linie in der grafischen Längenanzeige 
    einstellen.
    Die grafische Längenanzeige kann auf 1/4-Takt, einen 
    Takt, zwei Takte oder vier Takte eingestellt sein.
    Wenn Sie diese Einstellung ändern möchten, klicken Sie in das Feld 
    rechts in der Anzeige.
    Hier ist die Längenanzeige auf einen Takt und die minimale Länge auf 
    1/32-Note (60 Ticks) eingestellt.
    Minimale Anschlagstärke
    Wenn Sie die Option »Minimale Anschlagstärke« einge-
    schaltet haben, wird die Anschlagstärke berücksichtigt, so 
    dass Sie schwach angeschlagene Noten entfernen kön-
    nen. Sie können die minimale Anschlagstärke (der Noten, 
    die erhalten bleiben sollen) im Wertefeld festlegen.
    Entfernen, wenn unterhalb
    Diese Einstellung ist nur verfügbar, wenn die Optionen 
    »Minimale Länge« und »Minimale Anschlagstärke« beide 
    eingeschaltet sind. Wenn Sie in das Feld klicken, können 
    Sie bestimmen, ob beide Kriterien zutreffen müssen, damit 
    eine Note entfernt wird, oder ob ein Kriterium ausreicht.
    OK und Abbrechen
    Wenn Sie auf »OK« klicken, werden die Noten (gemäß 
    den eingestellten Kriterien) automatisch gelöscht. Wenn 
    Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dialog geschlossen, 
    ohne dass Noten gelöscht werden.
    Polyphonie begrenzen
    Wenn Sie diesen Befehl wählen, wird ein Dialog geöffnet, 
    in dem Sie festlegen können, wie viele Stimmen (für die 
    ausgewählten Noten und Parts) verwendet werden sollen. 
    Dies ist sinnvoll, wenn Sie mit einem Instrument mit be-
    grenzter Polyphonie arbeiten und sicherstellen möchten, 
    dass alle Noten wiedergegeben werden. Der Effekt wird 
    erzielt, indem Noten gekürzt werden, so dass sie enden, 
    bevor die nächsten Note beginnt.
    Pedal zu Notenlängen
    Mit dieser Funktion wird nach Haltepedal-Events (»gehal-
    ten« oder »losgelassen«) gesucht, die Länge der entspre-
    chenden Noten wird an die Haltepedal-Off-Position (»los-
    gelassen«) angepasst und die Haltepedal-Controller-
    Events werden anschließend entfernt.
    Überlappungen löschen (Mono)
    Mit dieser Funktion können Sie sicherstellen, dass zwei 
    Noten derselben Tonhöhe nicht überlappen (d. h., dass 
    eine Note beginnt, bevor die andere endet). Überlappende 
    Noten derselben Tonhöhe können bei einigen MIDI-Instru-
    mente zu Verwirrungen führen (ein neues Note-On-Signal 
    wird vor dem Note-Off-Signal gesendet). Dieser Befehl 
    behebt dieses Problem automatisch. 
    Überlappungen löschen (Poly)
    Mit dieser Funktion werden Noten gegebenenfalls gekürzt, 
    so dass keine Note beginnt, bevor eine andere endet. Dies 
    geschieht unabhängig von der Tonhöhe der Noten. 
    						
    							388
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    Anschlagstärke
    Mit diesem Befehl wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die 
    Anschlagstärke von Noten auf mehrere Arten verändern 
    können.
    Im Typ-Einblendmenü oben im Dialog können Sie zwischen 
    folgenden Möglichkeiten wählen:
    Plus-Minus
    Hier können Sie einen festen Betrag zum Anschlagstärke-
    wert hinzufügen. Den (positiven oder negativen) Wert 
    können Sie mit dem Menge-Parameter festlegen.
    Komprimieren/Expandieren
    Hier können Sie den »dynamischen Bereich« von MIDI-
    Noten komprimieren oder expandieren, indem Sie die An-
    schlagstärkewerte entsprechend der Verhältnis-Einstel-
    lung (0–300 %) skalieren. Wenn Sie also verschiedene 
    Anschlagstärkewerte mit einem Faktor, der größer als 1 
    (mehr als 100 %) ist, multiplizieren, werden die Unter-
    schiede zwischen den Anschlagstärkewerten größer. 
    Wenn Sie einen Faktor wählen, der kleiner als 1 (unter 
    100 %) ist, werden die Unterschiede geringer. Das heißt:
    Wenn Sie komprimieren (unterschiedliche Anschlag-
    stärkewerte angleichen) möchten, wählen Sie Verhältnis-
    Werte unter 100 % aus.
    Danach können Sie (mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus«) wieder einen 
    Anschlagstärkebetrag hinzufügen, um den durchschnittlichen Anschlag-
    stärkepegel beizubehalten. 
    Wenn Sie expandieren (Anschlagstärkewerte deutlicher 
    unterscheiden) möchten, wählen Sie Verhältnis-Werte 
    über 100 % aus.
    Vor dem Expandieren können Sie die Anschlagstärke mit Hilfe der Funktion 
    »Plus-Minus« bearbeiten, so dass die durchschnittliche Anschlagstärke im 
    mittleren Bereich liegt. Wenn die durchschnittliche Anschlagstärke hoch 
    (nahe 127) oder gering (nahe 0) ist, kann mit der Expandieren-Funktion 
    nicht sinnvoll gearbeitet werden, da Anschlagstärkewerte nur zwischen 0 
    und 127 liegen können!
    Grenze
    Mit dieser Option können Sie sicherstellen, dass kein An-
    schlagstärkewert den vorgegebenen Bereich (zwischen 
    den Werten, die Sie für »Oben« und »Unten« eingeben) 
    überschreitet. Alle Anschlagstärkewerte, die diese Grenze 
    überschreiten, werden an den Höchst- bzw. den Tiefst-
    wert angeglichen.
    OK und Abbrechen
    Wenn Sie die gewünschten Einstellungen vorgenommen 
    haben, klicken Sie auf »OK«, um die Einstellungen anzu-
    wenden und den Dialog zu schließen. Wenn Sie den Dialog 
    schließen möchten, ohne die Einstellungen anzuwenden, 
    klicken Sie auf »Abbrechen«.
    Feste Anschlagstärke
    Mit dieser Funktion wird die Anschlagstärke aller ausge-
    wählten Noten auf den Anschlagstärkewert gesetzt, der in 
    der Werkzeugzeile im MIDI-Editor festgelegt ist.
    Daten ausdünnen
    Mit dieser Funktion werden MIDI-Daten ausgedünnt. Hier-
    mit können Sie bei Aufnahmen mit sehr vielen Controller-
    Daten Ihre externen MIDI-Geräte entlasten. 
    Sie können die Controller auch manuell ausdünnen, in-
    dem Sie sie im Key-Editor quantisieren.
    MIDI-Automationsdaten extrahieren
    Hiermit haben Sie die Möglichkeit, die kontinuierlichen 
    Controller-Daten (continuous controllers, CC) in ihren 
    MIDI-Parts in Automationsdaten auf Automationsspuren 
    im Projekt-Fenster umzuwandeln.
    Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Wählen Sie den MIDI-Part, der die Controller-Daten 
    enthält, im Projekt-Fenster aus.
    2.Wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Funktionen-Unter-
    menü den Befehl »MIDI-Automationsdaten extrahieren«. 
    (Dieser Befehl ist auch im Kontextmenü im Key-Editor ver-
    fügbar.)
    Die Daten der Controller-Spur(en) im Key-Editor werden dadurch auto-
    matisch entfernt. 
    						
    							389
    MIDI-Bearbeitung und Quantisierung
    3.Öffnen Sie nun im Projekt-Fenster die Automations-
    spur(en) für die entsprechende MIDI-Spur. Sie werden se-
    hen, dass für jeden kontinuierlichen Controller des Parts 
    eine separate Automationsspur erzeugt wurde.
    ÖBeachten Sie, dass diese Funktion nur für kontinuierli-
    che Controller-Daten (CC) verwendet werden kann. Con-
    troller-Spur-Daten wie Aftertouch, Pitchbend oder Sysex 
    können nicht in MIDI-Automationsdaten umgewandelt 
    werden.
    ÖBeachten Sie, dass Sie die entsprechenden Read-
    Schalter für die Automationsspuren einschalten müssen, 
    damit Sie die Ergebnisse auch hören können.
    Umkehren
    Mit dieser Funktion können Sie die Anordnung der ausge-
    wählten Events (oder die aller Events in den ausgewählten 
    Parts) umkehren, wodurch die MIDI-Musik rückwärts wie-
    dergegeben wird. Beachten Sie jedoch, dass diese Funk-
    tion sich vom »Umkehren« einer Audioaufnahme unter-
    scheidet. Beim Umkehren von MIDI-Material werden die 
    einzelnen Noten weiterhin wie gewohnt mit dem MIDI-In-
    strument wiedergegeben – es ändert sich nur die Wieder-
    gabereihenfolge.
    Tempo aus MIDI berechnen
    Mit dieser Funktion können Sie eine vollständige Tempo-
    spur aus MIDI-Noten erzeugen, siehe »Erzeugen einer 
    Tempospur aus MIDI-Noten« auf Seite 454.
    !Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, schnell und ein-
    fach die kontinuierlichen Controller-Daten Ihrer auf-
    genommenen MIDI-Parts in Automationsdaten 
    umzuwandeln und so für den Zugriff und das Bear-
    beiten im Projekt-Fenster verfügbar zu machen. 
    						
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