Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version
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381 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Die Funktion »Näherungsweise Quantisierung« unterschei- det sich von der Standard-Quantisierung darin, dass die Quantisierung nicht auf der ursprünglichen Position der Noten, sondern auf der aktuell quantisierten Position ba- siert. Auf diese Weise können Sie diese Funktion wieder- holt verwenden und die Noten somit schrittweise an das Quantisierungsraster annähern, bis Sie die gewünschte Position erreicht haben. Erweiterte Quantisierungsfunktionen Längen quantisieren Diese Funktion, die Sie im MIDI-Menü über das Untermenü »Erweiterte Quantisierung« aufrufen können, quantisiert die Notenlänge, ohne die Anfangspositionen zu verändern. Grundsätzlich setzt diese Funktion die Notenlänge auf den Längenquantisierungswert in der Werkzeugzeile des MIDI- Editors. Wenn jedoch die Option »Wie Quantisierung« im Längenquant.-Feld ausgewählt ist, ändert die Funktion die Noten entsprechend der Rasterquantisierung, indem sie die Einstellungen für »Swing«, »N-Tole« und »Magnet. Be- reich« berücksichtigt. Ein Beispiel: 1. Die Längenquantisierung ist auf »Wie Quantisierung« eingestellt. 2. Einige Noten mit 1/16tel-Notenlänge. 3. Hier wurde der Quantisierungswert auf gerade 1/16tel-Noten mit ei- nem Swing-Wert von 100 % eingestellt. Bei eingeschalteter Raster- funktion (siehe »Rasterfunktion« auf Seite 397), wird das Quantisie- rungsraster in dem Raster der Notenanzeige übernommen.4. Wenn Sie »Längen quantisieren« wählen, werden die Notenlängen dem Raster entsprechend angeglichen. Wenn Sie das Ergebnis mit der vorherigen Abbildung vergleichen, sehen Sie, dass Noten, die innerhalb der ungeraden 1/16tel-Noten-Zone beginnen, längere Rasterlängen und die Noten in der »geraden« Zone kürzere Rasterlängen erhalten. Enden quantisieren Diesen Befehl finden Sie im MIDI-Menü im Untermenü »Erweiterte Quantisierung«. »Enden quantisieren« betrifft nur die Endpositionen von Noten. Ansonsten hat der Be- fehl dieselbe Funktion wie die normale Quantisierung, d. h., die Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü werden angewandt. Quantisierung rückgängig machen Die Ausgangsposition jeder quantisierten Note wird ge- speichert. Daher können Sie ausgewählte MIDI-Noten je- derzeit wieder an ihre ursprüngliche Position verschieben, indem Sie im MIDI-Menü aus dem Untermenü »Erweiterte Quantisierung« die Option »Quantisierung rückgängig machen« wählen. Diese Option ist unabhängig von der normalen Rückgängig-Funktion. Quantisierung festsetzen Es kann Situationen geben, in denen Sie die Quantisie- rungspositionen permanent festhalten möchten, z. B. wenn Sie die zweite Quantisierung der Noten auf die quantisierten und nicht auf die ursprünglichen Positionen anwenden möchten. Wählen Sie dazu die gewünschten Noten aus und wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Unter- menü »Erweiterte Quantisierung« den Befehl »Quantisie- rung festsetzen«. Die quantisierten Positionen werden auf diese Weise festgesetzt, d. h. sie ersetzen die ursprüngli- chen Positionen. !Diese Funktion ist nur innerhalb der MIDI-Editoren verfügbar. !Wenn Sie den Befehl »Quantisierung festsetzen« auf eine Note angewandt haben, können Sie die Quanti- sierung nicht mehr rückgängig machen.
382 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Part zu Groove Mit dieser Funktion können Sie den Groove aus einem MIDI-Part extrahieren und ihn als Quantisierungs-Preset speichern. Sie können einen Groove auch aus Audiomaterial extrahie- ren (z. B. mit Hilfe von Hitpoints, siehe »Erstellen von Maps zur Groove-Quantisierung« auf Seite 303) oder aus Au- dio-Recycle- (.rex) oder Schlagzeug-Parts, auf die die Funktion »Stille suchen« angewendet wurde. Da Audioma- terial keine Anschlagstärkeinformationen enthält, werden diese Werte beim Extrahieren eines Grooves aus Audio- material nicht verändert. In beiden Fällen wird der erzeugte Groove in den Quanti- sierung-Einblendmenüs angezeigt und kann wie jedes be- liebige Quantisierungs-Preset angewandt werden. Sie können die erzeugten Werte auch im Quantisierungsein- stellungen-Dialog anzeigen lassen und bearbeiten. Transponieren Wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Transponieren…« wählen, wird ein Dialog mit Einstellungen zum Transponie- ren ausgewählter Noten geöffnet. ÖSie können zum Transponieren auch die Transpositi- onsspur verwenden, siehe »Die Transpositionsfunktionen« auf Seite 122. Halbtöne Hier können Sie einstellen, um wie viele Halbtöne die Note transponiert werden soll. Skalenkorrektur Wenn die Skalenkorrektur-Option eingeschaltet ist, wer- den die ausgewählten Noten auf die nächstgelegenen Notenwerte der ausgewählten Skala transponiert. Ver- wenden Sie diese Option entweder separat oder zusam- men mit anderen Einstellungen im Transponieren-Dialog, um interessante Tonartänderungen zu erzeugen. Klicken Sie in das Kontrollkästchen, um die Skalenkor- rektur einzuschalten. Wählen Sie den Grundton und die Skala für die aktuelle Skala aus dem oberen Einblendmenü. Wählen Sie einen Grundton und die Skala für die neue Skala aus dem unteren Einblendmenü. Wenn Sie möchten, dass das Ergebnis in derselben Tonart wie die ur- sprünglichen Noten liegt, stellen Sie sicher, dass der richtige Grundton ausgewählt ist. Wenn Sie etwas experimentieren möchten, wählen Sie den Grundton einer völlig anderen Tonart. Noten an Bereich binden Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, bleiben die transponierten Noten innerhalb der oberen und unteren Grenze, die Sie mit den Wertefeldern unten im Dialog ein- stellen. Wenn eine Note nach dem Transponieren außerhalb der Grenzen liegt, wird sie in einen anderen Oktavbereich eingeordnet, wobei die neue Tonhöhe (wenn möglich) beibehalten wird. Wenn dies nicht möglich ist, da Sie z. B. einen kleinen Bereich innerhalb der Begrenzung eingestellt haben, wird die Note »so weit wie möglich« transponiert, d. h. auf die obere oder untere Grenznote. Wenn Sie die obere und untere Grenze auf denselben Wert einstellen, werden alle No- ten auf diese Tonhöhe transponiert! OK und Abbrechen Wenn Sie auf »OK« klicken, wird die Transposition durch- geführt. Wenn Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dia- log geschlossen, ohne dass Noten transponiert werden.
383 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Dauerhaftes Anwenden der Einstellungen auf MIDI-Events Die im Kapitel »Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten« auf Seite 366 beschriebenen Inspector-Ein- stellungen verändern nicht die MIDI-Events selbst, sondern wirken wie ein »Filter«, der die Wiedergabe der Musik be- einflusst. Sie haben aber auch die Möglichkeit, alle Einstel- lungen dauerhaft auf die MIDI-Events anzuwenden, d. h. sie in »echte« MIDI-Events auf der Spur umzuwandeln. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn Sie eine Spur transponieren und die transponierten Noten in einem MIDI-Editor bearbei- ten möchten. Dazu können Sie zwei Befehle des MIDI-Me- nüs nutzen: »Spurparameter festsetzen« – Mit diesem Befehl wer- den alle Inspector-Einstellungen auf die MIDI-Events der Spur angewendet. Hierbei werden die Inspector-Einstellungen für MIDI-Parameter und -Ef- fekte zu den MIDI-Events »hinzuaddiert« und danach zurückgesetzt. »MIDI in Loop mischen« – Mit diesem Befehl werden die ausgewählten Spuren (oder Parts) zu einer neuen Spur zusammengeführt. Die Inspector-Einstellungen werden während des Mischens angewandt und werden auch danach auf den jeweiligen Registerkarten angezeigt. Diese beiden Funktionen werden in den folgenden Ab- schnitten beschrieben. Spurparameter festsetzen Diese Funktion betrifft folgende Einstellungen für MIDI- Spuren: Einige der Einstellungen im obersten Inspector-Bereich (Pro- gramm- und Bankauswahl und die Einstellung des Verzöge- rungsreglers). Die Einstellungen auf der Registerkarte »MIDI-Parameter« (d. h. Transponieren, Anschl.+/-, Anschl. Komp. und Längenkomp.). Die Einstellungen auf der Registerkarte »Insert-Effekte«. (Dies ist nützlich, wenn Sie z. B. einen Arpeggiator verwenden und die hinzugefügten Noten in »echte« MIDI-Events umwandeln möchten.) Die folgenden Part-Parameter werden ebenfalls berück- sichtigt: Die Einstellungen für »Transponieren« und »Anschlagstärke« für Parts, die in der Infozeile angezeigt werden – ohne Berück- sichtigung des Lautstärkewerts. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Spurparameter festzusetzen: 1.Wählen Sie die Spur(en) aus, deren Einstellungen Sie in MIDI-Events umwandeln möchten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Spurparameter festsetzen«. Die Inspector-Einstellungen werden in MIDI-Events umgewandelt und am Beginn der Parts eingefügt. Alle Noten in den Parts werden entsprechend angepasst und die Inspector-Einstellungen werden zurückgesetzt. MIDI in Loop mischen Bei dieser Funktion werden die MIDI-Events der nicht stummgeschalteten Spuren vereint, alle MIDI-Parameter und -Effekte angewandt und ein neuer MIDI-Part erzeugt, der alle Events so beinhaltet, wie sie beim Abspielen zu hören sind. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Vergewissern Sie sich, dass alle außer der/den ge- wünschten MIDI-Spur(en) stummgeschaltet sind. Wenn beim Mischen nur die Events einer einzigen Spur berücksichtigt werden sollen, können Sie auch den Solo-Schalter für die entsprechende Spur einschalten. 2.Stellen Sie den linken und rechten Locator so ein, dass der zu mischende Bereich von ihnen umschlossen wird. Nur die Events, die sich innerhalb dieses Bereichs befinden, werden zu- sammengemischt. 3.Wählen Sie die Spur aus, auf der der neue Part erstellt werden soll. Sie können eine neue Spur erstellen bzw. eine bereits bestehende ver- wenden. Wenn sich auf der ausgewählten Spur im Cycle-Bereich bereits Daten befinden, können Sie festlegen, ob diese beibehalten oder über- schrieben werden sollen (siehe unten). 4.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »MIDI in Loop mischen«. Ein Dialog mit den folgenden Optionen wird geöffnet: Option Beschreibung Insert-Effekte einbeziehenWenn Sie diese Option einschalten, werden die verwen- deten MIDI-Insert-Effekte der Spur(en) miteinbezogen. Send-Effekte einbeziehenWenn Sie diese Option einschalten, werden die verwen- deten MIDI-Send-Effekte der Spur(en) miteinbezogen.
384 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 5.Klicken Sie auf »OK«. Ein neuer Part mit den bearbeiteten MIDI-Events wird auf der Zielspur zwischen den Locatoren erstellt. Anwenden von Parametern und Effekten auf einen Part Normalerweise wirken sich MIDI-Parameter und -Effekte auf die gesamte MIDI-Spur aus. Falls Sie diese aber nur auf einen Part anwenden möchten, ohne eine neue Spur dafür anlegen zu müssen, können Sie dafür ebenfalls die Funktion »MIDI in Loop mischen« verwenden. 1.Richten Sie Ihre MIDI-Parameter und -Effekte wie ge- wünscht ein. Dies wirkt sich zunächst auf die ganze Spur aus, aber nur der Part ist hier von Interesse. 2.Setzen Sie die Locatoren so, dass der gewünschte Part umschlossen ist. Wählen Sie dazu den Part aus und wählen Sie im Transport-Menü den Befehl »Locatoren zur Auswahl setzen« (oder verwenden Sie den ent- sprechenden Tastaturbefehl, standardmäßig [P]). 3.Stellen Sie sicher, dass die Spur, auf der sich der Part befindet, ebenfalls ausgewählt ist. 4.Wählen Sie im MIDI-Menü »MIDI in Loop mischen«. Ein Dialog wird geöffnet. 5.Schalten Sie die gewünschten Effekt-Optionen ein. Schalten Sie dann »Ziel löschen« ein und klicken Sie auf »OK«. Auf der ausgewählten Spur wird ein Part erzeugt, der die veränderten Events enthält. Dieser Part ersetzt den ursprünglichen Part. 6.Schalten Sie alle MIDI-Parameter und -Effekte wieder aus, so dass die Spur normal wiedergegeben wird. Parts auflösen Die Funktion »Parts auflösen« aus dem MIDI-Menü kann in folgenden Fällen angewendet werden: Wenn Sie mit MIDI-Parts (mit der Kanaleinstellung »Alle«) arbeiten, die Events auf unterschiedlichen MIDI- Kanälen beinhalten. Wenn Sie die Funktion »Parts auflösen« verwenden, werden die Events dem MIDI-Kanal entsprechend auf neue Parts verteilt. Wenn Sie MIDI-Events nach der Tonhöhe auflösen möchten. Ein typisches Beispiel hierfür sind Schlagzeug- und Percussion-Spuren, bei denen jede Tonhöhe einem unterschiedlichen Schlagzeugklang ent- spricht. ÖWenn Sie Parts nach Kanälen bzw. nach Tonhöhen auflösen, können Sie die stillen (leeren) Bereiche der da- bei erzeugten Parts automatisch löschen. Schalten Sie dazu die Option »Optimierte Anzeige« ein. Parts nach Kanälen auflösen Wenn für eine Spur die Kanaleinstellung »Alle« eingestellt ist, wird jedes Event auf seinem ursprünglichen MIDI-Ka- nal wiedergegeben. Es gibt zwei Situationen, in denen dies sinnvoll ist: Wenn Sie auf mehreren MIDI-Kanälen gleichzeitig auf- nehmen. Sie können auf mehreren Kanälen gleichzeitig aufnehmen, wenn Sie z. B. ein MIDI-Keyboard mit unterschiedlichen Keyboard-Zonen haben, in dem jede Zone das MIDI-Material an einen anderen Kanal sendet. Wenn Sie auf einer Spur mit der Kanaleinstellung »Alle« aufnehmen, können Sie die Aufnahme mit unterschiedlichen Klängen für die einzelnen Zonen wiedergeben, da die unterschiedlichen MIDI-Noten auf unterschiedli- chen MIDI-Kanälen wiedergegeben werden. Wenn Sie eine MIDI-Datei vom Typ 0 importiert haben. MIDI-Dateien vom Typ 0 beinhalten nur eine Spur, mit Noten auf bis zu 16 MIDI-Kanälen. Wenn Sie diese Spur einem bestimmten Kanal zuwei- sen, werden alle Noten mit dem gleichen Klang wiedergegeben. Wenn Sie die Spur auf »Alle« einstellen, wird die importierte Datei wie ge- wünscht wiedergegeben. Ziel löschen Wenn Sie diese Option einschalten, werden alle MIDI- Daten, die sich auf der Zielspur (der ausgewählten Spur) zwischen dem linken und rechten Locator befinden, ge- löscht. ’Events verfol- gen’ einbezie- henWenn Sie diese Option einschalten, werden Events, die außerhalb des markierten Bereichs liegen, aber inhaltlich dazugehören (z. B. ein Programmwechsel vor dem linken Locator) bei der Anwendung der Funktion miteingeschlos- sen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter »Events verfolgen« auf Seite 67. Option Beschreibung
385 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Mit dem Befehl »Parts auflösen« können Sie MIDI-Parts nach Events durchsuchen, die auf unterschiedlichen MIDI- Kanälen liegen. Die Events werden auf neue Parts und neue Spuren verteilt, wobei eine Spur für jeden verwendeten Ka- nal angelegt wird. So können Sie jeden musikalischen Ab- schnitt einzeln bearbeiten. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die Parts aus, die MIDI-Daten auf unter- schiedlichen Kanälen enthalten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«. 3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Kanälen trennen«. Nun wird für jeden Kanal, der in den/dem ausgewählten Part(s) genutzt wird, eine neue MIDI-Spur erzeugt, die auf den entsprechenden Kanal eingestellt ist. Jedes Event wird in den Part auf der Spur mit dem entsprechenden MIDI-Kanal kopiert. Dann wird der ursprüngliche Part stummgeschaltet. Ein Beispiel:Parts nach Tonhöhen auflösen Die Funktion »Parts auflösen« kann MIDI-Parts auch nach Events mit unterschiedlichen Tonhöhen untersuchen und diese Events auf neue Parts in unterschiedlichen Spuren verteilen, eine je Tonhöhe. Dies ist sinnvoll, wenn die un- terschiedlichen Tonhöhen nicht in einem normalen Kon- text verwendet werden, sondern unterschiedliche Klänge festlegen (z. B. bei MIDI-Schlagzeugspuren oder Sampler- Soundeffekt-Spuren). Indem Sie diese Spuren auflösen, können Sie jeden Klang einzeln bearbeiten, auf einer se- paraten Spur. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die gewünschten MIDI-Parts aus. 2.Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«. 3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Tonhöhen trennen« und klicken Sie auf »OK«. Eine neue MIDI-Spur wird für jede in den ausgewählten Parts verwendete Tonhöhe erzeugt. Die Events werden in die Parts auf der entsprechenden Spur kopiert. Dann werden die Original-Parts stummgeschaltet. Loop wiederholen Dieser Befehl ist nur verfügbar, wenn in einem MIDI-Editor eine Spur-Loop eingerichtet wurde (siehe »Die Spur-Loop« auf Seite 397). Wenn Sie diesen Befehl wählen, werden die Events in der Spur-Loop bis zum Ende des Parts wie- derholt. Dabei werden Events des selben Parts, die auf den Loop-Bereich folgen, durch die Events in der Loop ersetzt. Dieser Part beinhaltet Events auf den MIDI-Kanälen 1, 2 und 3. Wenn Sie »Parts auflösen« wählen, werden neue Parts auf neuen Spu- ren erstellt. Diese werden auf die Kanäle 1, 2 und 3 eingestellt. Jeder neue Part beinhaltet nur die Events des entsprechenden MIDI-Kanals. Der ursprüngliche MIDI-Part wird stummgeschaltet.
386 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Andere MIDI-Funktionen Folgende Menüpunkte stehen Ihnen im MIDI-Menü im Funktionen-Untermenü zur Verfügung: Legato Der Legato-Befehl dehnt jede ausgewählte Note so aus, dass sie die darauf folgende Note erreicht. Im Programmeinstellungen-Dialog unter »Bearbeitungs- optionen–MIDI« können Sie unter »Überlappung bei Le- gato« den gewünschten Abstand zwischen den Noten bzw. die Größe des Überlappungsbereichs festlegen. Wenn Sie Legato mit dieser Einstellung anwenden, wird jede Note so verlängert, dass sie die darauf folgenden Note um 5 Ticks überlappt. Wenn Sie die Option »Legato-Modus: Nur Ausgewählte« einschalten, wird die Note so verlängert, dass sie bis zur nächsten ausgewählten Note reicht. Dadurch können Sie z. B. das Legato auf die Bassstimme (beim Spielen auf ei- nem Keyboard) beschränken. Feste Längen Diese Funktion passt die Länge aller ausgewählten Noten an den Wert an, der im Längenquant.-Einblendmenü in der Werkzeugzeile des MIDI-Editors festgelegt wurde. Doppelte Noten löschen Diese Funktion entfernt doppelte Noten, d. h. Noten der- selben Tonhöhe auf exakt derselben Position. Doppelte Noten können beim Aufnehmen im Cycle-Modus, nach dem Quantisieren usw. auftreten. Controller-Daten löschen Mit diesem Befehl werden alle MIDI-Controller-Daten aus den ausgewählten MIDI-Parts gelöscht. Kontinuierliche Controller-Daten löschen Mit dieser Funktion können Sie alle »kontinuierlichen« MIDI-Controller-Daten aus den ausgewählten MIDI-Parts löschen. Das heißt Note-On- bzw. Note-Off-Events (wie Haltepedal-Events) werden nicht gelöscht. Noten löschen… Mit diesem Befehl können Sie sehr kurze oder schwache Noten löschen. Dies ist nützlich, wenn Sie nach der Auf- nahme automatisch versehentlich aufgenommene Noten lö- schen möchten. Wenn Sie den Befehl »Noten löschen…« wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Kriterien für diese Funktion festlegen können. !Diese Funktion ist nur in den MIDI-Editoren verfügbar. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt.
387 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Sie können folgende Parameter einstellen: Minimale Länge Wenn Sie die Option »Minimale Länge« einschalten, wird die Notenlänge berücksichtigt und Sie können kurze No- ten löschen. Die minimale Länge (der Noten, die erhalten bleiben sollen) können Sie entweder im Wertefeld oder mit Hilfe der blauen Linie in der grafischen Längenanzeige einstellen. Die grafische Längenanzeige kann auf 1/4-Takt, einen Takt, zwei Takte oder vier Takte eingestellt sein. Wenn Sie diese Einstellung ändern möchten, klicken Sie in das Feld rechts in der Anzeige. Hier ist die Längenanzeige auf einen Takt und die minimale Länge auf 1/32-Note (60 Ticks) eingestellt. Minimale Anschlagstärke Wenn Sie die Option »Minimale Anschlagstärke« einge- schaltet haben, wird die Anschlagstärke berücksichtigt, so dass Sie schwach angeschlagene Noten entfernen kön- nen. Sie können die minimale Anschlagstärke (der Noten, die erhalten bleiben sollen) im Wertefeld festlegen. Entfernen, wenn unterhalb Diese Einstellung ist nur verfügbar, wenn die Optionen »Minimale Länge« und »Minimale Anschlagstärke« beide eingeschaltet sind. Wenn Sie in das Feld klicken, können Sie bestimmen, ob beide Kriterien zutreffen müssen, damit eine Note entfernt wird, oder ob ein Kriterium ausreicht. OK und Abbrechen Wenn Sie auf »OK« klicken, werden die Noten (gemäß den eingestellten Kriterien) automatisch gelöscht. Wenn Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dialog geschlossen, ohne dass Noten gelöscht werden. Polyphonie begrenzen Wenn Sie diesen Befehl wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie festlegen können, wie viele Stimmen (für die ausgewählten Noten und Parts) verwendet werden sollen. Dies ist sinnvoll, wenn Sie mit einem Instrument mit be- grenzter Polyphonie arbeiten und sicherstellen möchten, dass alle Noten wiedergegeben werden. Der Effekt wird erzielt, indem Noten gekürzt werden, so dass sie enden, bevor die nächsten Note beginnt. Pedal zu Notenlängen Mit dieser Funktion wird nach Haltepedal-Events (»gehal- ten« oder »losgelassen«) gesucht, die Länge der entspre- chenden Noten wird an die Haltepedal-Off-Position (»los- gelassen«) angepasst und die Haltepedal-Controller- Events werden anschließend entfernt. Überlappungen löschen (Mono) Mit dieser Funktion können Sie sicherstellen, dass zwei Noten derselben Tonhöhe nicht überlappen (d. h., dass eine Note beginnt, bevor die andere endet). Überlappende Noten derselben Tonhöhe können bei einigen MIDI-Instru- mente zu Verwirrungen führen (ein neues Note-On-Signal wird vor dem Note-Off-Signal gesendet). Dieser Befehl behebt dieses Problem automatisch. Überlappungen löschen (Poly) Mit dieser Funktion werden Noten gegebenenfalls gekürzt, so dass keine Note beginnt, bevor eine andere endet. Dies geschieht unabhängig von der Tonhöhe der Noten.
388 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Anschlagstärke Mit diesem Befehl wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Anschlagstärke von Noten auf mehrere Arten verändern können. Im Typ-Einblendmenü oben im Dialog können Sie zwischen folgenden Möglichkeiten wählen: Plus-Minus Hier können Sie einen festen Betrag zum Anschlagstärke- wert hinzufügen. Den (positiven oder negativen) Wert können Sie mit dem Menge-Parameter festlegen. Komprimieren/Expandieren Hier können Sie den »dynamischen Bereich« von MIDI- Noten komprimieren oder expandieren, indem Sie die An- schlagstärkewerte entsprechend der Verhältnis-Einstel- lung (0–300 %) skalieren. Wenn Sie also verschiedene Anschlagstärkewerte mit einem Faktor, der größer als 1 (mehr als 100 %) ist, multiplizieren, werden die Unter- schiede zwischen den Anschlagstärkewerten größer. Wenn Sie einen Faktor wählen, der kleiner als 1 (unter 100 %) ist, werden die Unterschiede geringer. Das heißt: Wenn Sie komprimieren (unterschiedliche Anschlag- stärkewerte angleichen) möchten, wählen Sie Verhältnis- Werte unter 100 % aus. Danach können Sie (mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus«) wieder einen Anschlagstärkebetrag hinzufügen, um den durchschnittlichen Anschlag- stärkepegel beizubehalten. Wenn Sie expandieren (Anschlagstärkewerte deutlicher unterscheiden) möchten, wählen Sie Verhältnis-Werte über 100 % aus. Vor dem Expandieren können Sie die Anschlagstärke mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus« bearbeiten, so dass die durchschnittliche Anschlagstärke im mittleren Bereich liegt. Wenn die durchschnittliche Anschlagstärke hoch (nahe 127) oder gering (nahe 0) ist, kann mit der Expandieren-Funktion nicht sinnvoll gearbeitet werden, da Anschlagstärkewerte nur zwischen 0 und 127 liegen können! Grenze Mit dieser Option können Sie sicherstellen, dass kein An- schlagstärkewert den vorgegebenen Bereich (zwischen den Werten, die Sie für »Oben« und »Unten« eingeben) überschreitet. Alle Anschlagstärkewerte, die diese Grenze überschreiten, werden an den Höchst- bzw. den Tiefst- wert angeglichen. OK und Abbrechen Wenn Sie die gewünschten Einstellungen vorgenommen haben, klicken Sie auf »OK«, um die Einstellungen anzu- wenden und den Dialog zu schließen. Wenn Sie den Dialog schließen möchten, ohne die Einstellungen anzuwenden, klicken Sie auf »Abbrechen«. Feste Anschlagstärke Mit dieser Funktion wird die Anschlagstärke aller ausge- wählten Noten auf den Anschlagstärkewert gesetzt, der in der Werkzeugzeile im MIDI-Editor festgelegt ist. Daten ausdünnen Mit dieser Funktion werden MIDI-Daten ausgedünnt. Hier- mit können Sie bei Aufnahmen mit sehr vielen Controller- Daten Ihre externen MIDI-Geräte entlasten. Sie können die Controller auch manuell ausdünnen, in- dem Sie sie im Key-Editor quantisieren. MIDI-Automationsdaten extrahieren Hiermit haben Sie die Möglichkeit, die kontinuierlichen Controller-Daten (continuous controllers, CC) in ihren MIDI-Parts in Automationsdaten auf Automationsspuren im Projekt-Fenster umzuwandeln. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie den MIDI-Part, der die Controller-Daten enthält, im Projekt-Fenster aus. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Funktionen-Unter- menü den Befehl »MIDI-Automationsdaten extrahieren«. (Dieser Befehl ist auch im Kontextmenü im Key-Editor ver- fügbar.) Die Daten der Controller-Spur(en) im Key-Editor werden dadurch auto- matisch entfernt.
389 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 3.Öffnen Sie nun im Projekt-Fenster die Automations- spur(en) für die entsprechende MIDI-Spur. Sie werden se- hen, dass für jeden kontinuierlichen Controller des Parts eine separate Automationsspur erzeugt wurde. ÖBeachten Sie, dass diese Funktion nur für kontinuierli- che Controller-Daten (CC) verwendet werden kann. Con- troller-Spur-Daten wie Aftertouch, Pitchbend oder Sysex können nicht in MIDI-Automationsdaten umgewandelt werden. ÖBeachten Sie, dass Sie die entsprechenden Read- Schalter für die Automationsspuren einschalten müssen, damit Sie die Ergebnisse auch hören können. Umkehren Mit dieser Funktion können Sie die Anordnung der ausge- wählten Events (oder die aller Events in den ausgewählten Parts) umkehren, wodurch die MIDI-Musik rückwärts wie- dergegeben wird. Beachten Sie jedoch, dass diese Funk- tion sich vom »Umkehren« einer Audioaufnahme unter- scheidet. Beim Umkehren von MIDI-Material werden die einzelnen Noten weiterhin wie gewohnt mit dem MIDI-In- strument wiedergegeben – es ändert sich nur die Wieder- gabereihenfolge. Tempo aus MIDI berechnen Mit dieser Funktion können Sie eine vollständige Tempo- spur aus MIDI-Noten erzeugen, siehe »Erzeugen einer Tempospur aus MIDI-Noten« auf Seite 454. !Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, schnell und ein- fach die kontinuierlichen Controller-Daten Ihrer auf- genommenen MIDI-Parts in Automationsdaten umzuwandeln und so für den Zugriff und das Bear- beiten im Projekt-Fenster verfügbar zu machen.