Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version
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191 Audioeffekte Ein Send im Pre-Fader-Modus ÖSie können wählen, ob ein Pre-Fader-Send durch ein Stummschalten des Kanals beeinflusst werden soll oder nicht. Dies erreichen Sie mit der Option »Pre-Send stummschalten, wenn Stummschalten eingeschaltet ist« in den Programmeinstellungen auf der VST-Seite. Wenn ein oder mehrere Sends für einen Kanal einge- schaltet sind, leuchten die Sends-Schalter im Mixer und in der Spurliste blau auf. Klicken Sie auf diesen Schalter für einen Kanal, um alle dazugehörigen Effektsends zu umge- hen (Bypass). Wenn die Sends umgangen werden, leuchtet der Schalter gelb auf. Kli- cken Sie erneut auf den Schalter, um die Sends wieder zu aktivieren. Ein solcher Schalter ist auch im Inspector und im Kanaleinstellungen-Fens- ter verfügbar. Klicken Sie auf diesen Schalter, um die Sends zu umgehen. Sie können auch einzelne Sends in der Kanalübersicht umgehen. Siehe »Insert-Effekte in der Kanalübersicht« auf Seite 184. Sie können die Send-Effekte auch umgehen, indem Sie auf den Schalter »Inserts-Bypass« für den Effektkanal kli- cken. Dadurch werden die eigentlichen Effekte in den Sends umgangen, die jedoch von mehreren unterschiedlichen Kanälen verwendet werden kön- nen. Wenn Sie einen Send umgehen, betrifft dies nur diesen Send und diesen Kanal. Der Original-Sound wird durchgelschliffen. Dies kann zu ungewollten Nebeneffekten führen, z. B. höherer Lautstärke. Um alle Ef- fekte auszuschalten, schalten Sie den Effektkanal über den entsprechen- den Schalter stumm. Einstellen des Panoramas für Sends Standardmäßig werden die Panoramaeinstellungen (Ste- reo oder Surround), die Sie für einen Kanal vornehmen, automatisch für die Sends übernommen. Das bedeutet, wenn ein Audiokanal rechts im Klangbild angeordnet ist, werden die dazugehörigen Effektsignale entsprechend angeordnet, um ein gutes Stereo-Imaging zu erreichen. Sie können jedoch auch unterschiedliche Panoramaein- stellungen für die einzelnen Sends vornehmen. Dies ist in folgenden Fällen sinnvoll: Wenn Sie einen Send von einem Monokanal an einen Stereo- Effektkanal leiten, können Sie das Send-Signal in der Mitte des Stereo-Effektkanals positionieren (bzw. an einer beliebi- gen Stelle). Wenn Sie einen Send von einem Stereokanal an einen Mono- Effektkanal leiten, funktioniert der Panoramaregler als Cross- fader (d. h. er schaltet zwischen den beiden Kanälen hin und her) und bestimmt die Stereobalance zwischen den beiden Kanälen, wenn das Stereo-Send-Signal zu Mono zusammen- gemischt wird. Wenn Sie einen Send von einem Mono- bzw. Stereokanal an einen Effektkanal im Surround-Format leiten, können Sie das SurroundPan-PlugIn verwenden, um das Send-Signal im Sur- round-Klangbild zu positionieren. Wenn Sie einen Send von einem Surround-Kanal an einen Ef- fektkanal mit weniger Kanälen leiten, können Sie das Pano- rama über das MixConvert-PlugIn einstellen. Wenn Sie Panoramaeinstellungen für den Send vorneh- men möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie das Kanaleinstellungen-Fenster für den Audiokanal. 2.Klicken Sie mit der rechten Maustaste im Kanaleinstel- lungen-Fenster (außer im Equalizer-Bereich), um das Kon- textmenü zu öffnen.
192 Audioeffekte 3.Öffnen Sie das Untermenü »Ansicht einstellen« und schalten Sie die Optionen »Send-Routing« und »Allgemei- nes Bedienfeld« ein. Im Bereich »Send-Routing« wird für jeden Send ein kleines Routing-Dia- gramm dargestellt. Rechts werden die Pre/Post-Fader und die Panorama- Einstellung (wenn verfügbar) angezeigt. Im Bereich »Allgemeines Bedien- feld« finden Sie die Option »Panoramaregler für Send-Routing mit Pano- ramaregler des Kanals verknüpfen«. Wenn diese Option eingeschaltet ist, folgen die Panoramaeinstellungen des Sends denen des Kanals. (Diese Option ist auch im Programmeinstellungen auf der VST-Seite verfügbar.) Die Bereiche »Send-Effekte«, »Send-Routing« und »Allgemeines Bedien- feld« im Kanaleinstellungen-Fenster. 4.Klicken Sie auf den Panoramaregler für den gewünsch- ten Send und ziehen Sie, um das Panorama für den Send einzustellen. Sie können den Panoramaregler in die Mittelstellung zurücksetzen, in- dem Sie mit gedrückter [Strg]-Taste/[Befehlstaste] darauf klicken. Wenn für den Effektkanal ein Surround-Format einge- stellt ist, wird eine Miniaturdarstellung des SurroundPan- PlugIns angezeigt, ähnlich wie im Mixer. Sie können auf die »Kugel« klicken und sie in der Darstellung verschie- ben, um den Send im Surround-Klangbild zu positionieren, oder auf die Darstellung doppelklicken, um das SurroundPan-PlugIn zu öffnen (siehe das Kapitel »Surround-Sound« auf Seite 216. ÖWenn sowohl der Send (der Audiokanal) als auch der Effektkanal mono sind, ist kein Panoramaregler verfügbar. Sends für Effektkanäle Die Effektkanäle verfügen ebenfalls über Sends. Einstellen von Effektpegeln Wenn Sie die Sends wie oben beschrieben eingerichtet haben, stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können den Sendpegel-Regler im Kanaleinstellun- gen-Fenster, im Inspector oder im erweiterten Mixer ver- wenden, um den Sendpegel einzustellen. Indem Sie den Sendpegel anpassen, steuern Sie, welcher Anteil des Sig- nals vom Audiokanal zum Effektkanal weitergeleitet wird. Einstellen des Sendpegels Im Mixer können Sie den Pegelregler für den Effektkanal verwenden, um den Pegel des Effekt-Returns einzustellen. Indem Sie den Return-Pegel anpassen, steuern Sie, welcher Anteil des Signals vom Effektkanal zum Ausgangsbus weitergeleitet wird. Der Schalter »Panoramaregler für Send-Routing mit Panoramaregler des Kanals verknüpfenDas allgemeine Bedienfeld
193 Audioeffekte Einstellen des Effekt-Return-Pegels Effektkanäle und die Funktion »Solo ablehnen« Beim Mischen kann es vorkommen, dass Sie für spezielle Audiokanäle die Solo-Funktion einschalten möchten, um nur diese Kanäle anzuhören und alle anderen Kanäle stummzuschalten. Dadurch werden jedoch auch alle Ef- fektkanäle stummgeschaltet. Wenn die Sends der Audio- kanäle, für die Sie die Solo-Funktion eingeschaltet haben, an Effektkanäle weitergeleitet werden, bedeutet dies, dass Sie die Effekte für die Kanäle nicht hören. Sie können dieses Problem vermeiden, indem Sie die Funktion »Solo ablehnen« auf den Effektkanal anwenden: 1.Klicken Sie mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] auf den Solo-Schalter für den Effektkanal. Dadurch wird die Funktion »Solo ablehnen« für den Effektkanal eingeschal- tet. In diesem Modus wird der Effektkanal nicht stummgeschaltet, wenn Sie die Solo-Funktion für einen anderen Kanal im Mixer einschalten. 2.Nun können Sie die Solo-Funktion für einen beliebigen Audiokanal einschalten, ohne dass der Effekt-Return (der Effektkanal) stummgeschaltet wird. Wenn Sie die Funktion »Solo ablehnen« für den Effekt- kanal wieder ausschalten möchten, halten Sie die [Alt]- Taste/[Wahltaste] gedrückt und klicken Sie erneut auf den Solo-Schalter für den Effektkanal. Die Side-Chain-Funktion Viele VST3-Effekte unterstützen Side-Chain-Eingänge. Über das so genannte »Side-Chaining« können Sie z. B. die Musiklautstärke automatisch absenken, wenn der Sprecher einsetzt (auch »Ducking« genannt) oder während den ein- zelnen Schlagzeugschlägen einen Kompressor auf die Bassgitarre anwenden, um das Zusammenspiel der beiden Instrumente zu harmonisieren. Außerdem können Sie die Side-Chain-Funktion auch für die Modulation der Signale verwenden. Die folgenden Effektarten können mit der Side-Chain- Funktion verwendet werden: Delay-PlugIns Folgende mitgelieferte Delay-PlugIns unterstützen Side-Chain: Mono- Delay, PingPongDelay und StereoDelay. Dynamics-PlugIns Folgende mitgelieferte Dynamics-PlugIns unterstützen Side-Chain: Compressor, Expander, Gate und VintageCompressor. Modulation-PlugIns Folgende mitgelieferte Modulation-PlugIns unterstützen Side-Chain: AutoPan, Flanger, Phaser, StudioChorus, Tremolo und Vibrato. Filter-PlugIns Das Filter-PlugIn »WahWah« unterstützt die Side-Chain-Funktion. Einrichten der Side-Chain-Funktion ÖEinige Kombinationen von Spuren und Side-Chain-Ein- gängen können Feedback-Loops erzeugen und die Latenz erhöhen und sind deshalb nicht verfügbar. Delay-PlugIns Sie können die Anzahl der Delays regeln, indem Sie den Effekt stummschalten, sobald die Side-Chain-Signale ei- nen bestimmten Schwellenwert überschreiten. Auf diese Weise können Sie einen so genannten Ducking- Effekt erzeugen. Wenn Sie z. B. einen Delay-Effekt nur dann auf das Audiomaterial anwenden möchten, wenn der Sprecher pausiert, müssen Sie den Delay-Effekt so ein- richten, dass er deaktiviert wird, sobald der Sprecher ein- setzt, d. h. sobald Signale auf der entsprechenden Spur gesendet werden. !Eine Beschreibung der PlugIns, die die Side-Chain- Funktion unterstützen finden Sie im separaten PDF- Dokument »PlugIn-Referenz«.
194 Audioeffekte Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die Spur aus, auf die der Sprecher aufge- nommen wurde. 2.Wählen Sie im Projekt-Menü den Befehl »Spuren dup- lizieren«. Nun können Sie die Events auf der kopierten Spur verwenden, um den Delay-Effekt auszuschalten. 3.Öffnen Sie die Registerkarte »Insert-Effekte« für die erste Sprecher-Spur und wählen Sie im Effekte-Einblend- menü den Effekt »PingPongDelay« aus. Das Bedienfeld für den Befehl wird geöffnet. 4.Nehmen Sie die gewünschten Effekteinstellungen im Bedienfeld vor und klicken Sie auf den Schalter »Side- Chain aktivieren«. Experimentieren Sie mit den Effekteinstellungen, bis Sie die richtigen Einstellungen für Ihr Projekt gefunden haben. Eine detaillierte Beschrei- bung der mitgelieferten Effekte finden Sie im separaten PDF-Dokument »PlugIn-Referenz«. 5.Wählen Sie in der Spurliste die zweite (kopierte) Sprecher-Spur aus. 6.Wählen Sie im Einblendmenü »Ausgangs-Routing« aus dem Untermenü »Side-Chain« den Effekt »PingPongDelay« aus, den Sie für die erste Spur eingerichtet haben. Auf diese Weise werden die Signale der zweiten Sprecher-Spur an den Effekt geleitet (und sind nicht im finalen Mix zu hören). Nun wird der Delay-Effekt deaktiviert, sobald die Signale auf der Sprecher-Spur den Schwellenwert überschreiten. Da der Schwellenwert für den Delay-Effekt nicht verändert werden kann, sollten Sie für dieses Beispiel die Lautstärke der zweiten Spur anpassen, damit auch leise Stimmensig- nale den Effekt deaktivieren. Dynamics-PlugIns Kompressoren, Expander oder Gating-Effekte können durch Side-Chain-Signale ausgelöst werden, die einen bestimmten Schwellenwert überschreiten. Es kann Situationen geben, in denen ein bestimmtes In- strument leiser werden soll, sobald ein bestimmtes ande- res Instrument einsetzt. Sie könnten z. B. die Lautstärke der Bassgitarre dämpfen, wenn die Bass-Drum einsetzt. Dies erreichen Sie, indem Sie immer dann einen Kom- pressor-Effekt auf die Bassgitarre anwenden, wenn Sig- nale auf der entsprechenden Schlagzeugspur anliegen. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die Spur für die Bassgitarre aus. 2.Öffnen Sie die Registerkarte »Insert-Effekte« im Inspec- tor, klicken Sie in eine Schnittstelle und wählen Sie im Ein- blendmenü aus dem Dynamics-Untermenü »Compressor«. Der Effekt wird in der Schnittstelle geladen und das dazugehörige Bedien- feld wird geöffnet. 3.Nehmen Sie die gewünschten Effekteinstellungen vor (die Sie ggf. später noch anpassen müssen, um den ge- wünschten Effekt zu erhalten) und klicken Sie auf den Schalter »Side-Chain aktivieren«, so dass er aufleuchtet. 4.Wählen Sie die Spur für die Bass-Drum aus. 5.Öffnen Sie im Inspector die Registerkarte »Send-Ef- fekte«, klicken Sie in eine Schnittstelle und wählen Sie im Einblendmenü aus dem Untermenü »Side-Chain« den Compressor-Effekt, den Sie für die Bassspur erzeugt ha- ben. Passen Sie den Sendpegel an. Auf diese Weise löst ein Signal auf der Spur für die Bass-Drum den Compressor auf der Bassspur aus. Wenn Sie nun das Projekt wiedergeben, wird der Kom- pressor auf die Bassgitarre angewendet, sobald die Sig- nale der Bass-Drum-Spur einen bestimmten Schwellen- wert überschreiten.
195 Audioeffekte Modulation-PlugIns Side-Chain-Signale umgehen die integrierte LFO-Modu- lation und wenden stattdessen hüllkurvengesteuerte Mo- dulation an, die für das Side-Chain-Signal eingerichtet wurde. Da jeder Kanal einzeln analysiert und moduliert wird, können Sie so erstaunliche Stereo- und Surround- Modulationseffekte erzielen. Experimentieren Sie mit den verfügbaren Einstellungen, um ein Gespür für die Mög- lichkeiten zu bekommen! Besonderheiten beim Ziehen und Ablegen (Drag & Drop) Wenn Sie Effekte von einer Schnittstelle in eine andere ziehen (für denselben Kanal oder zwischen Kanälen), gilt Folgendes: Wenn Sie einen Effekt innerhalb desselben Kanals verschie- ben (z. B. von Schnittstelle 4 zu Schnittstelle 6), bleiben die Side-Chain-Verbindungen erhalten. Wenn Sie einen Effekt zwischen 2 Kanälen verschieben, ge- hen die Side-Chain-Verbindungen verloren. Wenn Sie einen Effekt in eine andere Schnittstelle kopieren (für denselben Kanal oder zwischen unterschiedlichen Kanä- len), werden die Side-Chain-Verbindungen dabei nicht mitko- piert, d. h. sie gehen verloren. Verwenden von externen Effekten Obwohl das Programm über eine Reihe hochwertiger VST-Effekt-PlugIns verfügt und auf dem Markt unzählige zusätzliche PlugIns angeboten werden, haben Sie in Nu- endo die Möglichkeit, auch Ihre Hardware-Effektgeräte zu verwenden – Röhren-Kompressoren, Hall-Effekte, klassi- sche Tape-Echo-Geräte usw. Mit Hilfe von externen Ef- fekt-Bussen können Sie Ihr Hardware-Equipment in das virtuelle Nuendo-Studio integrieren. Ein externer Effekt-Bus ist eine Kombination von Ausgän- gen (Sends) und Eingängen (Returns) Ihrer Audio-Hard- ware, mit einigen zusätzlichen Einstellungen. Alle von Ihnen erzeugten externen Effekt-Busse werden in den Effekt-Ein- blendmenüs angezeigt und können wie jedes andere Ef- fekt-PlugIn ausgewählt werden. Der Unterschied besteht darin, dass beim Auswählen eines externen Effekts als In- sert-Effekt für eine Audiospur das Audiomaterial an den entsprechenden Audioeingang geleitet, in Ihrem Hardware- Effektgerät bearbeitet (vorausgesetzt, dieses ist richtig an- geschlossen) und anschließend über den festgelegten Au- dioeingang wieder zurückgesendet wird. ÖDas Hinzufügen und Verwenden von externen Effekten wird im Kapitel »VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen« auf Seite 10 beschrieben. Vornehmen von Effekteinstellungen Bearbeiten der Effekte Für alle Insert-Effekte und Sends steht Ihnen ein Bearbei- ten-Schalter (»e«) zur Verfügung. Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, wird das Bedienfeld für den ausgewähl- ten Effekt angezeigt, in dem Sie die Parameter einstellen können. Die Inhalte, das Design und das Layout des Bedienfelds hängen vom ausgewählten Effekt ab. Alle Bedienfelder haben jedoch einen Ein/Aus-Schalter, einen Bypass- Schalter, Read- und Write-Schalter zur Automation von Effektparameteränderungen (siehe das Kapitel »Automa- tion« auf Seite 227), ein Preset-Auswahl-Einblendmenü und ein Einblendmenü »Preset-Verwaltung« zum Spei- chern bzw. Laden von Programmen. Einige PlugIns verfü- gen außerdem über einen Side-Chain-Schalter (siehe »Die Side-Chain-Funktion« auf Seite 193). Das Bedienfeld des Rotary-Effekts Sie können für alle Effekte auch ein Standard-Bedien- feld öffnen (nur horizontale Regler, keine Grafiken). Halten Sie dazu die [Strg]-Taste/[Befehlstaste], die [Alt]-Taste/ [Wahltaste] und die [Umschalttaste] gedrückt und klicken Sie auf den Bearbeiten-Schalter (»e«) für den Effekt oder die Schnittstelle. Effekt-Bedienfelder können eine beliebige Kombination von Drehreglern, Schiebereglern, Schaltern und grafischen Anzeigen aufweisen.
196 Audioeffekte ÖEine Beschreibung der mitgelieferten Effekte und der zugehörigen Parameter finden Sie im separaten PDF-Do- kument »PlugIn-Referenz«. Wenn Sie die Parameter für einen Effekt verändern, werden diese Einstellungen mit dem Projekt gespeichert. Sie können die Effekt-Einstellungen auch als Presets speichern, siehe unten. Parameter von Effekten können auch automatisiert wer- den, siehe das Kapitel »Automation« auf Seite 227. Effekt-Presets Die Preset-Verwaltung für Effekte ist in Nuendo beson- ders vielseitig. In der MediaBay können Sie Presets mit Attributen versehen, auf deren Basis Sie die Presets durchsuchen und organisieren können. Nuendo wird mit einer großen Anzahl an bereits kategorisierten Spur- und VST-Presets geliefert, die Sie sofort verwenden können. Sie können die Presets vorhören, ohne sie laden zu müs- sen – damit können Sie sehr schnell den passenden Ef- fekt finden. Effekt-Presets können in die folgenden Hauptkategorieren unterteilt werden: VST-Presets für ein PlugIn. Dies sind die gespeicherten Parametereinstellungen für einen spezifi- schen Effekt. Insert-Presets, die Kombinationen von Inserts enthalten. Diese können einen kompletten Insert-Bereich beinhalten, einschließlich der Einstellungen für jeden Effekt, siehe »Speichern von Insert-Preset- Kombinationen« auf Seite 198. Auswählen von Effekt-Presets Die meisten VST-Effekt-PlugIns enthalten standardmäßig eine Reihe Presets, die Sie sofort verwenden können. Der Preset-Browser Wenn Sie ein Preset auswählen möchten, gehen Sie fol- gendermaßen vor: 1.Laden Sie einen Effekt, entweder als Insert-Effekt für eine Spur oder in eine Effektkanalspur. Das Bedienfeld des Effekts wird geöffnet. 2.Klicken Sie in das Namensfeld oben im Fenster. Der Preset-Browser wird geöffnet. Sie können den Browser auch über den Inspector (Re- gisterkarte »Insert-Effekte«) oder das Kanaleinstellungen- Fenster öffnen. 3.Wählen Sie das gewünschte Preset in der Liste aus. 4.Starten Sie die Wiedergabe, um das ausgewählte Preset anzuhören. Wählen Sie einfach unterschiedliche Presets nacheinander aus, bis Sie den gewünschten Sound gefunden haben. Es kann hilfreich sein, einen Bereich des Projekts geloopt wiederzugeben, damit Sie die Preset-Ein- stellungen besser miteinander vergleichen können. 5.Doppelklicken Sie auf das gewünschte Preset (oder klicken Sie außerhalb des Preset-Browsers), um das Pre- set anzuwenden. Wenn Sie zu den Preset-Einstellungen zurückkehren möchten, wie sie beim Öffnen des Browsers vorlagen, kli- cken Sie auf den Zurücksetzen-Schalter. Sie können den Preset-Browser auch öffnen, indem Sie auf den Schalter rechts neben dem Namensfeld des Pre- sets klicken und im Einblendmenü die Option »Preset la- den« wählen. Presets für VST2-PlugIns werden etwas anders ver- wendet, siehe »Ältere VST-Effekt-Presets« auf Seite 198.
197 Audioeffekte Die Bereiche im Browser-Fenster Der Presets-Browser enthält die folgenden Bereiche: Im Bereich »Search & Viewer« (der standardmäßig an- gezeigt wird) werden die verfügbaren Presets für den aus- gewählten Effekt angezeigt. Im Filter-Bereich (der angezeigt wird, wenn Sie auf den Kategorien-Schalter klicken) werden die verfügbaren Pre- set-Attribute für den ausgewählten Effekt angezeigt. Wenn für die Effekt-Presets keine Attribute festgelegt wurden, werden leere Spalten angezeigt. Wenn für ein Preset des Effekts Attribute fest- gelegt wurden, können Sie in den entsprechenden Spalten auf die Attri- bute klicken (Category, Style usw.), um alle Presets herauszufiltern, die nicht dem ausgewählten Attribut entsprechen. Wenn Sie auf den Schalter »Browser anzeigen« klicken, wird der Bereich »Browser & Filter« angezeigt, in dem Sie den Ordner angeben können, in dem nach Presets ge- sucht werden soll. Speichern von Effekt-Presets Sie können die Effekteinstellungen für spätere Verwendung (z. B. in anderen Projekten) als Presets speichern. 1.Klicken Sie auf den Schalter rechts neben dem Na- mensfeld, um das Einblendmenü »Preset-Verwaltung« zu öffnen.2.Wählen Sie die Option »Preset speichern…«. Ein Dialog wird geöffnet, in dem Sie die aktuellen Einstellungen als Pre- set speichern können. 3.Geben Sie im Dateinamen-Feld unten im Dialog einen Namen für das Preset ein. Wenn Sie zu dem Preset Attribute hinzufügen möchten, klicken Sie auf den Schalter »Tag-Editor«. Klicken Sie in die jeweilige Wert-Spalte, um dem Attribut (Tag) einen ge- eigneten Wert zuzuweisen. Weitere Informationen zum Tag-Editor und zum Arbeiten mit Presets finden Sie im Kapitel »Die MediaBay« auf Seite 336. 4.Klicken Sie auf »OK«, um das Preset zu speichern und den Dialog zu schließen. Benutzerdefinierte Presets werden standardmäßig im fol- genden Verzeichnis gespeichert: Windows: \Dokumente und Einstellungen\\Anwendungsdaten\VST3 Presets\ Mac: /Users//Library/Audio/Presets//
198 Audioeffekte Diese Standard-Verzeichnisse können nicht geändert werden, Sie können jedoch weitere Unterordner in den Effektenordnern erstellen. Ältere VST-Effekt-Presets Wie bereits erwähnt, können Sie alle VST 2.x-PlugIns auch in Nuendo verwenden. Informationen zur Installation von VST-PlugIns finden Sie im Abschnitt »Installieren und Verwalten von Effekt-PlugIns« auf Seite 199. Wenn Sie ein VST2-PlugIn hinzufügen, liegen die bisher gespeicherten Presets in Form des alten Programm- und Bank-Standards (.fxp/.fxb) vor. Sie können solche Presets importieren. Diese werden allerdings nicht wie VST3-Pre- sets behandelt, daher können Sie z. B. keine Attribute nut- zen. Hierfür müssen Sie die alten Presets zu VST3- Presets konvertieren. Importieren und konvertieren von FXP/FXB-Dateien Wenn Sie .fxp/.fxb-Dateien importieren möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Laden Sie einen älteren und klicken Sie auf den Schal- ter rechts neben dem Namensfeld, um das Einblendmenü »Preset-Verwaltung« zu öffnen. 2.Wählen Sie »FXP/FXB importieren …« im Einblend- menü. Dieser Menüeintrag ist nur für VST2-PlugIns verfügbar. 3.Suchen Sie die fxp-Datei im Dateiauswahldialog und klicken Sie auf »Öffnen«. Wenn Sie eine Bank (.fxb) laden, werden alle aktuellen Effektprogramme ersetzt. Wenn Sie einen einzelnen Effekt laden, ersetzt dieser nur das aus- gewählte Effektprogramm. Beachten Sie, dass solche Dateien nur vorlie- gen, wenn Sie Ihre eigenen fxp/fxb-Presets mit einer früheren Version von Nuendo (oder einer anderen VST2-Anwendung) gespeichert haben. 4.Nach dem Import können Sie die aktuelle Programm- liste in VST3-Presets umwandeln. Wählen Sie dazu im Ein- blendmenü »Preset-Verwaltung« die Option »Programm- liste in VST-Presets umwandeln«. Nach dem Konvertieren sind die Presets im Preset-Browser verfügbar und Sie können den Tag-Editor verwenden, um Attribute zu vergeben. Die Presets werden im Ordner »VST3 Presets« gespeichert. Speichern von Insert-Preset-Kombinationen Sie können auch alle Insert-Effekte für einen Kanal zusam- men mit allen Parametereinstellungen als Insert-Preset speichern. Ein Insert-Preset kann auf Audio-, Instrumenten-, Effektkanal- und Gruppenspuren angewendet werden. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die gewünschte Spur in der Spurliste aus und öffnen Sie im Inspector die Registerkarte »Insert-Ef- fekte«. 2.Laden Sie eine Kombination von Insert-Effekten und nehmen Sie die gewünschten Effekteinstellungen vor (Sie können auch Effekt-Presets verwenden). Sie können bis zu 8 verschiedene Insert-Effekte hinzufügen. 3.Klicken Sie auf den Schalter oben auf der Register- karte »Insert-Effekte«, um das Einblendmenü »Preset-Ver- waltung« zu öffnen, und wählen Sie »Preset speichern«. Sie können dieses Einblendmenü auch aus dem Kanaleinstellungen- Fenster öffnen, über den Schalter oben im Bereich »Insert-Effekte«. Klicken Sie hier, um die Preset-Verwaltung zu öffnen und eine Insert- Effekt-Kombination zu speichern. 4.Geben Sie im Dialog einen Namen für das Preset ein. !Alle VST2-Presets können in VST3-Presets konver- tiert werden.
199 Audioeffekte 5.Wählen Sie nun die Spur aus (Audio/Gruppe/Instru- ment/Effektkanal), auf die Sie das Insert-Preset anwenden möchten, und klicken Sie auf den Schalter oben auf der Registerkarte, um das Einblendmenü Preset-Verwaltung zu öffnen. Das neue Preset ist oben im Einblendmenü verfügbar. 6.Wählen Sie das von Ihnen erstellte Preset aus. Die Effekte werden in die Insert-Effektschnittstellen der neuen Spur ge- laden und die dazugehörigen Bedienfelder werden geöffnet. Beachten Sie, dass beim Laden eines Insert-Presets alle vorhandenen PlugIns überschrieben werden, egal ob die jeweiligen Effektschnittstellen im Insert-Preset genutzt werden oder nicht. In einem Insert-Preset wird also immer der Status für alle 8 Schnittstellen gespeichert. Sie können das Einblendmenü »Preset-Verwaltung« auch dazu verwenden, das Preset weiterzubearbeiten, umzubenennen oder es zu entfernen. Extrahieren von Insert-Effekten aus einem Spur-Preset Sie können Insert-Effekte auch aus einem Spur-Preset ex- trahieren und in Ihre Insert-Schnittstellen laden: Wählen Sie im Einblendmenü »Preset-Verwaltung« die Option »Aus Spur-Preset…«, um einen Dialog zu öffnen, in dem alle verfügbaren Presets aufgelistet werden. Wählen Sie ein Preset in der Liste aus, um die Effekte, die in dem Spur-Preset verwendet werden, zu laden. Spur-Presets werden im Kapitel »Spur-Presets« auf Seite 350 beschrieben. Installieren und Verwalten von Effekt-PlugIns Nuendo unterstützt zwei PlugIn-Formate: VST2 (Dateina- menerweiterung *.dll unter Windows und *.VST auf dem Macintosh) und VST3 (Dateinamenerweiterung *.vst3). Die Formate werden auf unterschiedliche Weise installiert und verwaltet. Installieren zusätzlicher VST-PlugIns Installieren von VST 3.x-PlugIns unter Mac OS X Wenn Sie ein VST 3.x-PlugIn unter Mac OS X installieren möchten, beenden Sie Nuendo und ziehen Sie die PlugIn- Datei in einen der folgenden Ordner: /Library/Audio/Plug-Ins/VST3/ Sie können PlugIns nur in diesem Ordner installieren, wenn Sie der Sys- tem-Administrator sind. PlugIns aus diesem Ordner sind für alle Benutzer verfügbar und können in allen Programmen, die sie unterstützen, verwen- det werden. Users/Username/Library/Audio/Plug-Ins/VST3/ »Username« steht für den Namen, den Sie verwenden, wenn Sie sich an Ihrem Rechner anmelden (am einfachsten öffnen Sie diesen Ordner, in- dem Sie Ihren privaten Ordner öffnen und dann von dort aus den Pfad /Library/Audio/Plug-Ins/VST3/ verwenden). PlugIns, die in diesem Ord- ner installiert wurden, stehen nur Ihnen zur Verfügung. Wenn Sie Nuendo erneut starten, werden die neuen Effekte in den Effekt-Einblendmenüs im Programm angezeigt. Im VST3-Protokoll sind die Effekt-Kategorie, die Ordner- Struktur usw. festgelegt und können nicht geändert wer- den. Die Effekte werden automatisch in den entsprechen- den Kategorieordnern im Effekt-Einblendmenü angezeigt. Installieren von VST 2.x-PlugIns unter Mac OS X Wenn Sie ein VST 2.x-PlugIn unter Mac OS X installieren möchten, beenden Sie Nuendo und ziehen Sie die PlugIn- Datei in einen der folgenden Ordner: /Library/Audio/Plug-Ins/VST/ Sie können PlugIns nur in diesem Ordner installieren, wenn Sie der Sys- tem-Administrator sind. PlugIns aus diesem Ordner sind für alle Benutzer verfügbar und können in allen Programmen, die sie unterstützen, verwen- det werden. !Mac OS 9.X-PlugIns können nicht verwendet werden.
200 Audioeffekte Users/Username/Library/Audio/Plug-Ins/VST/ »Username« steht für den Namen, den Sie verwenden, wenn Sie sich an Ihrem Rechner anmelden (am einfachsten öffnen Sie diesen Ordner, in- dem Sie Ihren privaten Ordner öffnen und dann von dort aus den Pfad /Library/Audio/Plug-Ins/VST/ verwenden). PlugIns, die in diesem Ordner installiert wurden, stehen nur Ihnen zur Verfügung. Wenn Sie nun Nuendo starten, werden die neuen Effekte in den Effekt-Einblendmenüs im Programm angezeigt. ÖWenn für das Effekt-PlugIn ein eigenes Installations- programm mitgeliefert wird, sollten Sie dieses verwenden. Lesen Sie vor der Installation eines neuen PlugIns stets die jeweilige Do- kumentation oder gegebenenfalls die ReadMe-Dateien. Installieren von VST3-PlugIns unter Windows Unter Windows werden VST3-PlugIns durch einfaches Ziehen und Ablegen der Dateien (Dateinamenerweiterung ».vst3«) in den VST3-Ordner im Nuendo-Programmordner installiert. Wenn Sie nun Nuendo starten, werden die neuen Effekte in den Effekt-Einblendmenüs im Programm angezeigt. Im VST3-Protokoll sind die Effekt-Kategorie, die Ordner- Struktur usw. festgelegt und können nicht geändert wer- den. Die Effekte werden automatisch in den entsprechen- den Kategorieordnern im Effekt-Einblendmenü angezeigt. Installieren von VST2-PlugIns unter Windows Wenn Sie VST 2.x-PlugIns installieren möchten, ziehen Sie lediglich die Dateien (mit der Dateinamenerweiterung .dll) in den Vstplugins-Ordner im Nuendo-Programmord- ner (oder in den »gemeinsam verwendeten« Vstplugins- Ordner, siehe »Der »gemeinsam verwendete« VST-PlugIn- Ordner (nur VST2.x unter Windows)« auf Seite 201). Die neuen Effekte stehen Ihnen in den Effekt-Einblendmenüs zur Verfügung, nachdem Sie Nuendo neu gestartet haben. ÖWenn für das Effekt-PlugIn ein eigenes Installations- programm mitgeliefert wird, sollten Sie dieses verwenden. Lesen Sie vor der Installation eines neuen PlugIns stets die jeweilige Do- kumentation. Verwalten von VST2-PlugIns Wenn Sie über eine große Anzahl an VST2-PlugIns verfü- gen, wird die Verwaltung über ein einzelnes Einblendmenü im Programm oft mühsam. Deshalb werden die VST2-Plu- gIns, die mit Nuendo installiert werden, entsprechend der Effektart in Unterordnern gespeichert. Unter Windows können Sie die Anordnung ändern, in- dem Sie Unterordner im Vstplugins-Ordner nach Ihren Wünschen verschieben, hinzufügen oder umbenennen. Wenn Sie das Programm starten und ein Effekt-Einblendmenü öffnen, werden die Unterordner durch hierarchische Untermenüs dargestellt, in denen die entsprechenden PlugIns aufgelistet werden. Unter Mac OS X können Sie die hierarchische Anord- nung der »integrierten« VST-PlugIns nicht ändern. Sie können jedoch alle PlugIns, die Sie zusätzlich installiert haben (in den Ordnern unter /Library/Audio/Plug-Ins/VST/, siehe oben) verwalten, in- dem Sie sie in Unterordnern ablegen. Im Programm werden die Unter- ordner durch hierarchische Untermenüs dargestellt, in denen die entsprechenden PlugIns aufgelistet werden. »Frühere VST-PlugIns« Im Ordner »Legacy« auf der Programm-DVD finden Sie auch Effekte von früheren Nuendo-Versionen. Das Installieren der früheren PlugIns soll die Abwärtskom- patibilität gewährleisten, d. h. Sie können alte Nuendo-Pro- jekte importieren, einschließlich der Effekteinstellungen. Das Fenster »PlugIn-Informationen« Im Geräte-Menü finden Sie den Befehl »PlugIn-Informatio- nen«. Wenn Sie diesen Befehl wählen, wird ein Dialog ge- öffnet, in dem alle verfügbaren VST-kompatiblen PlugIns Ihres Systems (auch die VST-Instrumente) sowie alle MIDI-PlugIns aufgelistet werden.