Steinberg Nuendo 4 Operation Manual German Version
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371 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten schl. +/-« einen Wert von 60 eingeben, werden die Noten mit den Anschlagstärkewerten 90, 105 und 120 wieder- gegeben, d. h., Sie haben den Anschlagstärkebereich komprimiert. Ebenso können Sie mit Kompressionswerten über 1/1 und negativen Werten im Feld »Anschl. +/-« den Anschlagstär- kebereich erweitern. Längenkompression (Längenkomp.) Mit diesem Wert können Sie die Längen aller Noten auf einer Spur anpassen. Genauso wie bei der Anschlagstär- kekompression besteht der Wert aus einem Zähler und ei- nem Nenner. Der Wert »2/1« bedeutet z. B., dass alle Notenlängen verdoppelt werden, wohingegen bei »1/4« die Notenlängen auf ein Viertel der ursprünglichen Längen reduziert werden. Die Zufall-Funktion Mit der Zufall-Funktion können Sie Zufallswerte zu ver- schiedenen Parametern von MIDI-Noten hinzufügen. Von kleinen Variationen bis hin zu drastischen Änderungen ist alles möglich. Es gibt zwei getrennte »Zufallsgenerato- ren«, von denen jeder wie folgt eingestellt wird: 1.Öffnen Sie das Zufall-Einblendmenü und wählen Sie die Noteneigenschaft aus, auf die Sie die Zufall-Funktion anwenden möchten. Sie können Position, Tonhöhe, Anschlagstärke oder Länge auswählen. ÖJe nach Inhalt der Spur machen sich gewisse Parame- teränderungen nicht sofort bzw. gar nicht bemerkbar (z. B. wenn Sie die Zufall-Funktion auf die Länge der Events ei- ner Schlagzeugspur anwenden, deren Samples nur kurze Schläge wiedergeben). Um die zufälligen Änderungen besser anhören zu können, sollten Sie eine Spur mit klar definiertem Rhythmus und Notenmaterial wählen (anstatt z. B. einer Streicherspur). 2.Stellen Sie den gewünschten Bereich für die Zufall- Funktion ein, indem Sie Werte in die Min- bzw. Max-Felder eingeben. Mit diesen beiden Werten werden die Grenzen für die Zufall-Funktion festgelegt. Die Zufallswerte variieren dann zwischen dem linken und dem rechten Wert. (Der linke Wert kann nicht höher eingestellt werden als der rechte.) Den größtmöglichen Bereich für jede Noteneigenschaft kön- nen Sie in der folgenden Tabelle ablesen: ÖSie können separate Einstellungen für jeden der beiden Zufallsgeneratoren vornehmen. Wenn Sie die Zufall-Funktion ausschalten möchten, öff- nen Sie das Zufall-Einblendmenü und wählen Sie »Aus«. Die Bereich-Funktion Mit der Bereich-Funktion können Sie die Tonhöhe- und An- schlagstärkewerte bestimmen und alle Noten an diesen Bereich anpassen bzw. alle Noten, die sich außerhalb die- ses Bereichs befinden, von der Wiedergabe ausschließen. Genauso wie bei der Zufall-Funktion stehen Ihnen auch hier zwei separate Bereich-Einstellungen zur Verfügung. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie das Bereich-Einblendmenü und wählen Sie eine der folgenden Optionen: !Die Anschlagstärke kann maximal 127 betragen. Dar- über liegende Werte werden nicht berücksichtigt.Eigenschaft Bereich Position -500 bis +500 Ticks Tonhöhe -120 bis +120 Halbtöne Anschlagstärke -120 bis +120 Länge -500 bis +500 Ticks Option Beschreibung Anschl. Limit Wenn Sie diese Option auswählen, werden alle An- schlagstärkewerte außerhalb des mit den Min- und Max- Werten festgelegten Bereichs geändert. Werte unterhalb des Min-Werts werden auf den Min-Wert und Werte über dem Max-Wert werden auf den Max-Wert eingestellt. Ver- wenden Sie diese Funktion, wenn Sie nur Anschlagstär- kewerte zulassen möchten, die innerhalb eines bestimmten Bereichs liegen. Anschl. Filter Mit dieser Funktion werden alle Noten von der Wieder- gabe ausgeschlossen, deren Anschlagstärkewerte au- ßerhalb des festgelegten Bereichs liegen. Noten, deren Anschlagstärkewert unter der unteren Grenze oder über der oberen Grenze liegt, werden nicht wiedergegeben. Auf diese Weise können Sie Noten mit bestimmten An- schlagstärkewerten »isolieren«.
372 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten 2.Verwenden Sie die zwei Felder rechts, um die Mini- mal- bzw. Maximalwerte einzustellen. Diese Werte werden für die Anschlagstärke in Zahlen (0 bis 127) und bei den Noten-Optionen als Notennamen (C-2 bis G8) angezeigt. ÖBeachten Sie, dass Sie separate Einstellungen für jede der beiden Bereich-Funktionen vornehmen können. Wenn Sie die Bereich-Funktion ausschalten möchten, wählen Sie im Bereich-Einblendmenü die Option »Aus«. MIDI-Effekte Nuendo beinhaltet eine Anzahl von MIDI-Effekten, mit de- nen Sie die MIDI-Ausgabe einer Spur auf verschiedene Weise variieren können. Genauso wie die MIDI-Parameter werden MIDI-Effekte in Echtzeit auf die wiedergegebenen MIDI-Daten der Spur angewendet (bzw. auf das MIDI-Material, das Sie über eine ausgewählte Spur, bei eingeschalteter Option »MIDI- Thru aktiv«, live wiedergeben). Was sind MIDI-Effekte? Auch wenn ein MIDI-Effekt einem Audio-Effekt u. U. sehr ähnelt, bearbeiten Sie mit MIDI-Effekten nicht den Sound der MIDI-Wiedergabe, sondern die eigentlichen MIDI-Da- ten (d. h. die »Anweisungen« wie die Musik wiedergeben werden soll). Ein MIDI-Effekt verändert die Eigenschaften der MIDI- Events (z. B. die Tonhöhe der Noten) und/oder erzeugt neue MIDI-Events (so fügt ein MIDI-Delay evtl. neue MIDI- Noten hinzu, um den Eindruck eines Echos zu erzeugen).ÖEine Beschreibung der mitgelieferten MIDI-Effekte fin- den Sie im separaten PDF-Dokument »PlugIn-Referenz«. MIDI-Insert- und Send-Effekte Genauso wie bei den Audio-Effekten stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, die MIDI-Events einer Spur an einen Effekt zu leiten: ÖWenn Sie einen MIDI-Insert-Effekt hinzufügen, wer- den die MIDI-Events an den Effekt geleitet, der die Daten verarbeitet und anschließend an den MIDI-Ausgang der Spur weiterleitet (bzw. an einen weiteren Insert-Effekt). Die MIDI-Events werden also »durch« den Insert-Effekt geleitet. ÖWenn Sie einen MIDI-Send-Effekt verwenden, wer- den die MIDI-Events gleichzeitig an den MIDI-Ausgang der Spur und an den Effekt geleitet. Sie hören dann sowohl die unbearbeiteten MIDI-Events als auch die Aus- gabe des MIDI-Effekts. Beachten Sie, dass Sie die im Effekt bearbeiteten MIDI-Daten an einen beliebigen Ausgang leiten können – dies muss nicht unbedingt der Ausgang sein, auf den die Spur eingestellt ist. Im Inspector stehen Ihnen für MIDI-Insert- und MIDI-Send- Effekte unterschiedliche Registerkarten zur Verfügung: Die Registerkarte »MIDI-Insert-Effekte« Auf dieser Registerkarte können Sie bis zu vier MIDI-Insert- Effekte hinzufügen. Folgende Parameter stehen Ihnen zur Verfügung: Noten-Limit Mit dieser Funktion können Sie einen Tonhöhenbereich festlegen, in dem alle Noten liegen sollen. Noten, die au- ßerhalb des festgelegten Bereichs liegen, werden um eine oder mehrere Oktaven nach oben bzw. unten trans- poniert, bis sie in diesen Bereich fallen. Wichtig: Wenn der Bereich so »klein« ist, dass einige Noten durch Transposition um Oktaven nicht in den fest- gelegten Bereich fallen, erhalten diese Noten eine Ton- höhe in der Mitte des Bereichs. Wenn z. B. eine Note die Tonhöhe F3 hat und ein Bereich zwischen C4 und E4 festgelegt wird, wird diese Note auf D4 transponiert. Noten-Filter Mit dieser Funktion werden alle Noten, deren Tonhöhe außerhalb des festgelegten Bereichs liegt, von der Wie- dergabe ausgeschlossen. Noten, die unter der unteren Grenze oder über der oberen Grenze liegen, werden nicht wiedergegeben. Mit dieser Funktion können Sie Noten mit bestimmter Tonhöhe »isolieren«. Option Beschreibung Parameter Beschreibung Preset- Verwaltung (Schalter)Klicken Sie auf diesen Schalter, um das Preset-Einblend- menü zu öffnen und ein Insert-Preset zu wählen oder ein Insert aus einem Spur-Preset zu laden, siehe »Inserts und EQ-Einstellungen aus Spur-Presets« auf Seite 361. »Bypass Inserts« (Schalter)Klicken Sie auf diesen Schalter, um alle Insert-Effekte zeitweise auszuschalten (wenn Sie z. B. den Sound mit dem unbearbeiteten MIDI-Material vergleichen möchten).
373 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten ÖBei Effekten, deren Parameter im Inspector angezeigt werden, können Sie ein separates Bedienfeld öffnen, in- dem Sie mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] auf den Bearbeiten-Schalter klicken. Die Registerkarte »MIDI-Send-Effekte« Auf dieser Registerkarte können Sie bis zu vier MIDI-Send- Effekte hinzufügen. Im Unterschied zu Audio-Send-Effekten können Sie die Send-Effekte für jede einzelne Spur separat auswählen und einschalten.Folgende Parameter stehen Ihnen zur Verfügung: ÖBei Effekten, deren Parameter im Inspector angezeigt werden, können Sie ein separates Bedienfeld öffnen, in- dem Sie mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] auf den Bearbeiten-Schalter klicken. Inserts-Symbol Wenn ein Insert-Effekt eingeschaltet ist, leuchtet das Symbol blau auf. Effektauswahl- Einblendmenü (4 x)Wenn Sie einen Effekt aus diesem Einblendmenü aus- wählen, wird er automatisch eingeschaltet und das ent- sprechende Bedienfeld wird angezeigt. (Dabei kann es sich um ein separates Fenster oder um eine Anzahl von Einstellungen unterhalb der Insert-Schnittstelle im In- spector handeln.) Wenn Sie einen Insert-Effekt vollständig entfernen möch- ten, wählen Sie im Einblendmenü die Option »Kein Effekt«. Ein/Aus- Schalter (4 x)Mit diesem Schalter können Sie den ausgewählten Effekt ein- bzw. ausschalten. »e« (Bearbeiten- Schalter; 4 x)Klicken Sie auf diesen Schalter, um das Bedienfeld für den ausgewählten Effekt zu öffnen. Je nach Effekt wer- den die Einstellungen in einem separaten Fenster bzw. unterhalb der Insert-Schnittstelle im Inspector angezeigt. Klicken Sie nochmals auf den Schalter, um das Bedien- feld wieder zu schließen. Parameter BeschreibungParameter Beschreibung »Bypass Sends« (Schalter)Klicken Sie auf diesen Schalter, um alle Sends-Effekte zeitweise auszuschalten (wenn Sie z. B. den Sound mit dem unbearbeiteten MIDI-Material vergleichen möchten). Sends-Symbol Wenn ein Send-Effekt eingeschaltet ist, leuchtet das Symbol blau auf. Effektauswahl- Einblendmenü (4 x)Wenn Sie einen Effekt aus diesem Einblendmenü aus- wählen, wird er automatisch eingeschaltet und das ent- sprechende Bedienfeld wird angezeigt. (Dabei kann es sich um ein separates Fenster oder um eine Anzahl von Einstellungen unterhalb der Send-Schnittstelle im In- spector handeln.) Wenn Sie einen Send-Effekt vollständig entfernen möch- ten, wählen Sie im Einblendmenü die Option »Kein Effekt«. Ein/Aus- Schalter (4 x)Mit diesem Schalter können Sie den ausgewählten Effekt ein- bzw. ausschalten. »Pre/Post« (Schalter; 4 x)Wenn dieser Schalter eingeschaltet ist, werden MIDI-Si- gnale zunächst an die Send-Effekte und dann erst an die MIDI-Parameter und die Insert-Effekte gesendet. »e« (Bearbeiten- Schalter; 4 x)Klicken Sie auf diesen Schalter, um das Bedienfeld für den ausgewählten Effekt zu öffnen. Je nach Effekt wer- den die Einstellungen in einem separaten Fenster oder unterhalb der Send-Schnittstelle im Inspector angezeigt. Klicken Sie nochmals auf den Schalter, um das Bedien- feld wieder zu schließen. Ausgang- Einblendmenü (4 x)In diesem Einblendmenü können Sie festlegen, an wel- chen MIDI-Ausgang der Effekt die bearbeiteten MIDI- Events leiten soll. MIDI-Kanal (4 x)In diesem Einblendmenü können Sie festlegen, auf wel- chem MIDI-Kanal der Effekt die bearbeiteten MIDI-Events senden soll.
374 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten Presets Für einige der MIDI-Effekte stehen Ihnen vordefinierte Pre- sets zur Verfügung. Im Presets-Bereich befinden sich nor- malerweise ein Presets-Einblendmenü sowie ein Speichern- (+) und ein Entfernen-Schalter (-). Wenn Sie ein Preset laden möchten, wählen Sie die entsprechende Option aus dem Presets-Einblendmenü. Wenn Sie die aktuellen Einstellungen als Preset spei- chern möchten, klicken Sie auf den Speichern-Schalter (+) rechts neben dem Einblendmenü. Es wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie einen Namen für das Preset fest- legen können. Nach dem Speichern steht Ihnen das Preset für diesen MIDI-Effekt in allen Projekten im Einblendmenü zur Verfügung. Wenn Sie ein gespeichertes Preset entfernen möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus und klicken Sie auf den Entfernen-Schalter (-) rechts neben dem Einblend- menü. Beispiel: Anwenden eines MIDI-Insert-Effekts Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie zum Anwenden eines Insert-Effekts auf eine MIDI-Spur vorgehen müssen: 1.Wählen Sie die MIDI-Spur aus und öffnen Sie den In- spector. 2.Öffnen Sie im Inspector die Registerkarte »MIDI-Insert- Effekte«.Sie können dazu auch den Mixer verwenden: Öffnen Sie den erweiterten Mixer-Bereich und wählen Sie im Ansichts- optionen-Einblendmenü für den Kanalzug der MIDI-Spur die Option »Insert-Effekte«. 3.Klicken Sie in eine der Effektschnittstellen, um das Ein- blendmenü für die Auswahl eines MIDI-Effekts zu öffnen. 4.Wählen Sie den gewünschten MIDI-Effekt aus. Der Effekt wird automatisch eingeschaltet (der Ein/Aus-Schalter für diese Schnittstelle leuchtet auf) und sein Bedienfeld wird angezeigt (je nach Ef- fekt entweder in einem eigenen Fenster oder auf der Inspector-Register- karte unter der Effektschnittstelle). Alle MIDI-Daten der Spur werden jetzt durch den Effekt geleitet. 5.Nehmen Sie im Bedienfeld Parametereinstellungen für den Effekt vor. Eine Beschreibung aller verfügbaren MIDI-Effekte finden Sie im Kapitel »MIDI-Effekte« im separaten PDF-Dokument »PlugIn-Referenz«. Klicken Sie auf den Ein/Aus-Schalter des Insert-Effekts (über der Effekt-Schnittstelle), um den Effekt vorüberge- hend zu umgehen. Wenn Sie alle Insert-Effekte der Spur umgehen möch- ten, klicken Sie auf den Schalter »Inserts-Bypass durch Klick« auf der Registerkarte »MIDI-Insert-Effekte« im In- spector, im Mixer-Kanalzug oder in der Spurliste. Wenn Sie einen Insert-Effekt entfernen möchten, kli- cken Sie in die entsprechende Schnittstelle und wählen Sie »Kein Effekt«. Speichern- SchalterLöschen- Schalter
375 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten Verwalten von PlugIns Wenn Sie im Geräte-Menü den Befehl »PlugIn-Informatio- nen« wählen, wird ein Fenster geöffnet, in dem alle gelade- nen Audio- und MIDI-PlugIns aufgelistet sind. Klicken Sie auf die Registerkarte »MIDI-PlugIns«, um die MIDI-Effekt-PlugIns anzuzeigen. Klicken Sie in die linke Spalte, um PlugIns ein- bzw. auszuschalten. Dies ist sinnvoll, wenn Sie PlugIns installiert haben, die Sie nicht in Nu- endo nutzen möchten. Nur die derzeit aktivierten PlugIns (mit einem Häk- chen in der linken Spalte versehen) werden in den Einblendmenüs der MIDI-Effekte angezeigt. Beachten Sie außerdem, dass aktuell im Projekt verwendete PlugIns nicht deaktiviert werden können. In der zweiten Spalte wird angezeigt, wie oft ein PlugIn derzeit im Projekt verwendet wird. In den übrigen Spalten werden Informationen über die PlugIns angezeigt. Diese können nicht verändert werden.
377 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Einleitung In diesem Kapitel werden die verschiedenen Funktionen des MIDI-Menüs beschrieben. Diese Funktionen bieten ver- schiedene Bearbeitungsmethoden von MIDI-Noten und an- deren Events im Projekt-Fenster oder in den MIDI-Editoren. MIDI-Funktionen vs. MIDI-Parameter/-Effekte In einigen Fällen kann das Ergebnis einer MIDI-Funktion auch durch MIDI-Parameter und -Effekte (siehe »Echtzeit- bearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten« auf Seite 366) erzielt werden. Die MIDI-Funktionen »Transponie- ren…« und »Standard-Quantisierung« sind z. B. auch als entsprechende MIDI-Parameter verfügbar. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass MIDI- Parameter und -Effekte die MIDI-Events einer Spur nicht verändern, während MIDI-Funktionen die Events »dauer- haft« verändern (auch wenn die letzten Änderungen rück- gängig gemacht werden können). Entscheiden Sie anhand der folgenden Richtlinien, wie Sie vorgehen sollten, wenn eine Bearbeitungsmethode sowohl als Parameter/Effekt als auch als Funktion verfügbar ist: Wenn Sie nur einige Parts und Events anpassen möch- ten, verwenden Sie MIDI-Funktionen. Die MIDI-Parameter und -Effekte beeinflussen die Ausgabe der gesamten Spur (obwohl Sie auch für bestimmte Bereiche »dauerhafte« Änderungen vornehmen können, siehe »MIDI in Loop mi- schen« auf Seite 383). Zum Experimentieren mit verschiedenen Einstellungen sind die MIDI-Parameter und -Effekte am besten geeignet. Einstellungen für MIDI-Parameter und -Effekte werden in den MIDI-Editoren nicht wiedergegeben, da die MIDI- Events nicht beeinflusst werden. Das kann verwirrend sein: Wenn Sie z. B. Noten mit MIDI-Parametern transpo- nieren, werden die Noten in den MIDI-Editoren mit ihren ursprünglichen Tonhöhen angezeigt, aber mit der transpo- nierten Tonhöhe wiedergegeben. MIDI-Funktionen sind daher die bessere Lösung, wenn Sie solche Änderungen in den MIDI-Editoren sehen möchten. Worauf wirken sich die MIDI-Funktionen aus? Welche Events von den MIDI-Funktionen beeinflusst wer- den, hängt von der Funktion, dem aktiven Fenster und der aktuellen Auswahl ab: Einige MIDI-Funktionen werden nur auf MIDI-Events ei- nes bestimmten Typs angewendet. Die Quantisierung beeinflusst z. B. nur Noten, während die Funktion »Controller-Daten löschen« sich nur auf MIDI-Controller-Events auswirkt. Im Projekt-Fenster werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Parts angewandt (d. h. sie wirken sich auf alle Events (der relevanten Arten) in diesen Parts aus). In den MIDI-Editoren werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Events angewandt. Wenn keine Events ausgewählt wurden, werden alle Events in den bearbeite- ten Parts beeinflusst. Quantisierung Was bedeutet Quantisierung? Im Prinzip ist die Quantisierung eine Funktion, die aufge- nommene Noten automatisch auf exakte Notenwerte ver- schiebt: Die Quantisierung dient allerdings nicht nur zum Korrigie- ren von Fehlern, sie kann auch für kreative Zwecke einge- setzt werden. Das »Quantisierungsraster« muss z. B. nicht unbedingt auf geraden Notenwerten basieren, einige No- ten können automatisch von der Quantisierung ausge- nommen werden usw. Wenn Sie z. B. eine Serie von Achtelnoten aufnehmen, können manche davon geringfügig von den exakten Achtelnotenpositionen abweichen. Wenn Sie diese Noten mit einem auf Achtelnoten eingestellten Quantisierungsraster quantisieren, werden die »verrutschten« Noten an die richtige Position verschoben.
378 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung ÖNormalerweise betrifft die Quantisierung nur MIDI- Noten (keine anderen Event-Arten). Sie haben jedoch die Möglichkeit, die Controller zusammen mit den da- zugehörigen Noten zu verschieben, indem Sie im Quantisierungseinstel- lungen-Dialog die entsprechende Option einschalten (siehe »Controller mitverschieben« auf Seite 380). Quantisierungseinstellungen in der Werkzeugzeile Die Grundeinstellung der Quantisierung wird dadurch bestimmt, welchen Notenwert Sie im Quantisierung-Ein- blendmenü in der Werkzeugzeile (im Projekt-Fenster oder in einem MIDI-Editor) auswählen. Auf diese Weise können Sie auf exakte Notenwerte quantisieren (gerade Notenwerte, Triolen und punktierte Notenwerte). Der Quantisierungseinstellungen-Dialog Weitere Quantisierungseinstellungen finden Sie im Quanti- sierungseinstellungen-Dialog. Dieser Dialog wird ange- zeigt, wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Quantisierungs- einstellungen…« (oder im Quantisierung-Einblendmenü in der Werkzeugzeile die Option »Einstellungen…«) wählen. In der Rasteranzeige wird ein Takt (mit vier Zählzeiten) angezeigt. Das Quantisierungsraster (die Positionen, an denen die Noten einrasten) ist durch blaue Linien gekenn- zeichnet. Änderungen in den Rasterwerten, den Presets und sonstigen Quantisierungseinstellungen im Dialog wer- den hier widergespiegelt. Gerade Notenwerte Triolen Punktierte Notenwerte !Die Einstellungen, die Sie in diesem Dialog vorneh- men, werden in den Quantisierung-Einblendmenüs übernommen. Wenn Ihre Einstellungen dauerhaft in den Quantisierung-Einblendmenüs verfügbar sein sollen, müssen Sie sie als Presets speichern (siehe »Presets« auf Seite 379).
379 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Im Quantisierungseinstellungen-Dialog sind folgende Ein- stellungen verfügbar: Das Raster- und das Typ-Einblendmenü In diesen Einblendmenüs werden die grundlegenden No- tenwerte für das Quantisierungsraster eingestellt, d. h., sie haben die gleiche Funktion wie das Quantisierung-Ein- blendmenü in der Werkzeugzeile. Gerade Achtelnoten sind als Quantisierungsraster ausgewählt. Der Swing-Schieberegler Der Swing-Schieberegler ist nur verfügbar, wenn das Raster auf einen geraden Notenwert eingestellt ist und im Eingabefeld »N-Tole« die Einstellung »Off« ausgewählt ist (siehe unten). Mit diesem Regler können Sie jede zweite Position im Raster so versetzen, dass ein Swing- oder Shuffle-Effekt entsteht. Wenn Sie die Einstellung des Swing-Schiebereglers verändern, wird das Resultat in der Rasteranzeige angezeigt. Einstellungen für ein Raster mit geraden Achtelnoten und ein Raster mit 50 % Swing. Das Eingabefeld »N-Tole« Mit Hilfe dieser Funktion können Sie rhythmisch differen- ziertere Raster erstellen, da Sie das Raster noch weiter unterteilen können. Der Schieberegler »Magnet. Bereich« Hier können Sie festlegen, dass die Quantisierung nur auf Noten angewendet wird, die sich innerhalb eines be- stimmten Abstands zu den Rasterlinien befinden. Wenn der Schieberegler auf 0 % eingestellt ist, wird diese Funktion ausgeschaltet und alle Noten sind von der Quantisierung betroffen. Wenn Sie den Schieberegler schrittweise nach rechts verschieben, wer- den die magnetischen Bereiche um die blauen Linien in der Rasteran- zeige immer weiter ausgedehnt. Presets Mit Hilfe der Steuerelemente links unten im Dialog können Sie die aktuellen Einstellungen als Preset speichern, das dann im Quantisierung-Einblendmenü auf der Werkzeug- zeile verfügbar ist. Dabei werden die Standardverfahren angewandt: Wenn Sie die Einstellungen als Preset speichern möch- ten, klicken Sie auf »Speichern«. Wenn Sie ein gespeichertes Preset in dem Dialog laden möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus. Dies ist nützlich, wenn Sie ein bestehendes Preset verändern möchten. Wenn Sie das ausgewählte Preset umbenennen möch- ten, doppelklicken Sie auf seinen Namen, geben Sie einen neuen Namen ein und klicken Sie auf »OK«. Wenn Sie ein gespeichertes Preset entfernen möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus und klicken Sie auf »Entfernen«. Sie können Presets auch erzeugen, indem Sie bereits vorhandene Grooves aus einem MIDI-Part extrahieren. Wählen Sie dazu einfach den gewünschten MIDI-Part aus und ziehen Sie ihn im Quantisierungseinstellungen-Dialog auf die Rasteranzeige in der Mitte oder wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Erweitert-Untermenü die Option »Part zu Groove« (siehe »Part zu Groove« auf Seite 382). Nur die Noten innerhalb dieser Bereiche werden quantisiert.
380 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Die Optionen »Quantisierung anwenden« und »Auto« Mit Hilfe dieser Funktionen können Sie die Quantisierung direkt vom Dialog aus anwenden (siehe unten). Einstellen der Quantisierungsschwelle Dies ist eine zusätzliche Einstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposition in Ticks einstellen (1 Tick = 120 einer Sechzehntelnote). Events, die sich innerhalb dieses Abstands zum Quantisie- rungsraster befinden, werden nicht quantisiert. Dadurch können Sie leichte Variationen bei der Quantisierung bei- behalten, aber trotzdem Noten korrigieren, die zu weit vom Raster entfernt liegen. Die Option »Zufälliger Fehler« Dies ist eine zusätzliche Einstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposition in Ticks einstellen. Events werden nach dem Zufallsprinzip auf Positionen quantisiert, die innerhalb des festgelegten Abstands vom Quantisierungsraster liegen. Auf diese Weise erhalten Sie eine weniger »strenge« Quantisierung. Wie bei der Quan- tisierungsschwelle-Funktion können Sie auf diese Weise leichte Variationen bei der Quantisierung beibehalten, aber trotzdem Noten korrigieren, die zu weit vom Raster entfernt liegen. Näherungsw. Q-Stärke Hier können Sie angeben, wie weit die Noten dem Raster angenähert werden sollen, wenn die Funktion »Näherungs- weise Quantisierung« verwendet wird (siehe unten). Controller mitverschieben Wenn diese Option eingeschaltet ist, werden notenbezo- gene Controller (Pitchbend usw.) beim Quantisieren auto- matisch mit den Noten verschoben. Anwenden der Quantisierung Die Quantisierung kann wie folgt angewendet werden: Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Standard- Quantisierung« (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl, standardmäßig [Q]). Die ausgewählten MIDI-Parts oder -Noten werden den Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü entsprechend quantisiert. Sie können die Quantisierung auch direkt aus dem Quantisierungseinstellungen-Dialog anwenden, indem Sie auf den Schalter »Quantisierung anwenden« klicken. Wenn Sie im Quantisierungseinstellungen-Dialog die Auto-Option einschalten, wird jede Veränderung, die Sie im Dialog vornehmen, sofort auf die ausgewählten MIDI- Parts oder -Noten angewandt. Sie können z. B. eine Loop einrichten und dann die Einstellungen im Dia- log so lange verändern, bis Sie das gewünschte Ergebnis erhalten. Die Funktion »Auto-Quantisierung« Wenn Sie den Schalter »Auto Q« im Transportfeld ein- schalten, werden alle neuen MIDI-Aufnahmen automatisch gemäß den Einstellungen quantisiert, die Sie im Quanti- sierungseinstellungen-Dialog vorgenommen haben. Näherungsweise Quantisierung Eine weitere Möglichkeit zur weniger »strengen« Quantisie- rung bietet die Funktion »Näherungsweise Quantisierung« im MIDI-Menü. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor: Anstatt die Noten exakt auf den nächsten Quantisierungs- wert zu setzen, werden sie mit der Funktion »Näherungs- weise Quantisierung« nur in die Richtung verschoben, also »angenähert«. Sie können im Quantisierungseinstellungen- Dialog einstellen, wie weit die Noten in Richtung des aus- gewählten Quantisierungswerts verschoben werden sollen. !Wenn Sie die Quantisierung nicht anwenden möch- ten, schließen Sie den Dialog, indem Sie auf das Schließfeld klicken. !Wenn Sie die Quantisierung anwenden, richtet sich das Ergebnis nach der Ausgangsposition der Noten. Sie können also unterschiedliche Einstellungen aus- probieren, ohne Gefahr zu laufen, etwas zu zerstö- ren. Lesen Sie dazu auch »Quantisierung rückgängig machen« auf Seite 381.