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Steinberg Cubase Studio 4 Operation Manual Studio Manual German Version

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    of 703
    							571
    Notensystemeinstellungen
    Einleitung
    Inhalt dieses Kapitels:
     Notensystemeinstellungen
     Arbeiten mit Notensystem-Presets
    Notensystemeinstellungen
    Im Folgenden werden die einzelnen Notensystemeinstel-
    lungen kurz beschrieben. Darüber hinaus erhalten Sie wei-
    tere Informationen über die Notensystemeinstellungen und 
    Verweise auf die Abschnitte im Handbuch, in denen Sie 
    mehr über diese Funktionen erfahren.
    Vornehmen der Einstellungen
    1.Öffnen Sie den Notationseinstellungen-Dialog und kli-
    cken Sie auf den Notensystem-Schalter, um die Seite mit 
    den Notensystemeinstellungen zu öffnen.
    2.Aktivieren Sie das gewünschte Notensystem. (Lassen 
    Sie den Dialog dabei geöffnet.)
    Klicken Sie an eine beliebige Stelle im Notensystem, um es zu aktivieren, 
    oder wechseln Sie mit der Pfeil-Nach-Oben- bzw. Pfeil-Nach-Unten-
    Taste zwischen den einzelnen Systemen. 
    3.Wählen Sie die gewünschte Registerkarte im Dialog 
    aus und nehmen Sie die gewünschten Einstellungen vor.
    Die Einstellungen für Standardnotensysteme finden Sie auf den Einstel-
    lungen- und Optionen-Registerkarten. Die Polyphonie-Registerkarte 
    enthält Einstellungen für Split-Systeme und Polyphonie und auf der Ta-
    bulatur-Registerkarte können Sie Tabulatur-Notationen einrichten.
    4.Wenn Sie die gewünschten Einstellungen vorgenom-
    men haben, klicken Sie auf den Übernehmen-Schalter. 
    Die Einstellungen werden in das aktive Notensystem übernommen. 
    ÖWenn im Programmeinstellungen-Dialog (unter »Nota-
    tion–Bearbeitungsoptionen«) die Option »Übernehmen« 
    schließt Eigenschaften-Fenster« eingeschaltet ist, wird der 
    Dialog geschlossen, wenn Sie auf den Übernehmen-Schal-
    ter klicken. 
    5.Wählen Sie ein anderes Notensystem aus, nehmen 
    Sie Einstellungen vor und klicken Sie auf »Übernehmen«. 
    Wiederholen Sie diese Schritte, bis alle Notensysteme die gewünschten 
    Einstellungen haben.
    6.Wenn Sie den Dialog schließen möchten, klicken Sie 
    wie gewohnt auf sein Schließfeld.
    Hier geben Sie den Namen 
    des Notensystems ein. Im 
    Normalfall wird der lange 
    Name über dem ersten 
    Notensystem und der kurze 
    Name für die übrigen 
    Notensysteme angezeigt. 
    Hier können Sie Presets auswählen 
    und anwenden oder die aktuellen 
    Einstellun
    gen als Preset festlegen.  Der Dialog enthält vier Registerkarten – hier ist die Einstellungen-
    Registerkarte ausgewählt.
    Hier können Sie 
    Notenschlüssel 
    und Tonart ein-
    stellen.
    Hier können Sie zusätzli-
    che Einstellungen für die 
    Darstellung der Noten 
    vornehmen.Hier nehmen Sie Einstellungen
    für die Darstellungstranspo-
    nierung von Instrumenten vor, 
    die nicht in der Konzerttonart 
    notiert sind. Hier stellen Sie 
    die Anzeige-
    quantisierung, 
    die Abstände 
    und die Länge 
    der Noten ein.
    !Die Notensystemeinstellungen können auch in den 
    Spur-Presets gespeichert werden. Weitere Informa-
    tionen finden Sie im Kapitel »Spur-Presets« auf Seite 
    325. 
    						
    							572
    Notensystemeinstellungen
    Arbeiten mit Notensystem-Presets
    Sie werden einige Zeit damit verbringen, Notensystemein-
    stellungen für Ihr Notenbild vorzunehmen. Wenn Sie die 
    Einstellungen wie gewünscht vorgenommen haben, kön-
    nen Sie sie als Presets (Voreinstellungen) speichern. Auf 
    diese Weise können Sie Ihre Einstellungen bei ähnlichen 
    Notensystemen wieder verwenden. Notensystem-Presets 
    enthalten alle Notensystemeinstellungen, mit Ausnahme 
    der Tonart. 
    Wenn Sie die aktuellen Einstellungen als Preset spei-
    chern möchten (einschließlich der Einstellungen auf der 
    Optionen-Registerkarte, siehe unten), klicken Sie auf den 
    Speichern-Schalter im Presets-Bereich der Notensystem-
    Seite. 
    Geben Sie im angezeigten Dialog einen Namen für das Preset ein und kli-
    cken Sie auf »OK«. Das Notensystem-Preset ist nun im Presets-Einblend-
    menü verfügbar (in allen Projekten). 
    Wenn Sie ein Preset laden möchten, wählen Sie sie im 
    Presets-Einblendmenü aus. 
    Bedenken Sie, dass dadurch die Einstellungen des Presets nur im Dialog 
    übernommen werden. Um sie auf ein Notensystem anzuwenden, müssen 
    Sie wie gewohnt auf den Übernehmen-Schalter klicken. Sie haben auch 
    die Möglichkeit, Notensystem-Presets direkt in der Notation anzuwenden, 
    siehe unten.
    Wenn Sie ein Preset löschen möchten, wählen Sie es 
    im Einblendmenü aus und klicken Sie auf den Entfernen-
    Schalter. 
    Anwenden von Notensystem-Presets direkt in 
    der Partitur
    Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf das blaue Recht-
    eck links neben ein Notensystem klicken, wird ein Einblend-
    menü mit allen verfügbaren Presets angezeigt. Wählen Sie 
    eins davon aus, um es auf das Notensystem anzuwenden.
    Speichern von Notensystem-Presets
    Die Notensystem-Presets werden als separate Dateien im 
    Cubase-Programmordner unter »Presets/Staff Presets« 
    gespeichert. Sie können die Presets in jedem Projekt, das 
    Sie erzeugen oder bearbeiten, verwenden. 
    Notensystemnamen
    In diesen Feldern können Sie einen »langen« und einen 
    »kurzen« Namen für das Notensystem festlegen. Der lange 
    Name wird für die erste Zeile eines Notensystems in der 
    Notation angezeigt (d.h. am Anfang des Projekts). Der 
    kurze Name wird für die übrigen Systeme angezeigt. 
    Auf der Layout-Seite des Notationseinstellungen-Dialogs 
    können Sie festlegen, ob die Namen überhaupt angezeigt 
    werden sollen (siehe »Notensystemnamen« auf Seite 643).
    Dort können Sie auch wählen, ob stattdessen die Namen der bearbeite-
    ten MIDI-Spuren verwendet werden sollen. 
    Wenn nur der »Lange Name« angezeigt werden soll 
    (wenn also nicht für jedes System der Partitur ein Name 
    angezeigt werden soll), löschen Sie einfach den kurzen 
    Namen. 
    Wenn im Notationseinstellungen-Dialog unter »Projekt–
    Notation–Systemnamen« die Option »Lange Systemna-
    men auf neuen Seiten« eingeschaltet ist, werden die lan-
    gen Namen am Anfang jeder neuen Seite angezeigt. 
    Sie können außerdem zwei untergeordnete Namen ein-
    geben, indem Sie auf den Systemnamen doppelklicken 
    und die Bezeichnungen im angezeigten Dialog im oberen 
    und im unteren Feld eingeben.
    Diese Namen werden nur richtig angezeigt, wenn der Seitenmodus ein-
    geschaltet ist und im Notationseinstellungen-Dialog unter »Projekt–No-
    tation–Systemnamen« die Option »Systemnamen links vom System« 
    eingeschaltet ist.
    Der Dialog »Systemnamen bearbeiten« 
    						
    							573
    Notensystemeinstellungen
    Tonart und Notenschlüssel
    Die Grundeinstellungen für Tonart und Notenschlüssel 
    werden im Abschnitt »Festlegen von Tonart, Notenschlüs-
    sel und Taktart« auf Seite 536 genau beschrieben. Auf der 
    Notensystem-Seite finden Sie außerdem die Option »Un-
    teres System«, die nur in Verbindung mit Split-Systemen 
    (Klaviernotation) und polyphoner Stimmführung angewen-
    det wird (siehe »In einem Split-System« auf Seite 539).
    Anzeigequantisierung und Interpret. 
    Optionen
    Diese beiden Bereiche des Dialogs enthalten Einstellun-
    gen, mit denen Sie festlegen können, wie die Noten inter-
    pretiert werden sollen. Auch wenn diese Einstellungen vor 
    allem dann von besonderer Bedeutung sind, wenn es da-
    rum geht, über MIDI aufgenommene Musik so lesbar wie 
    möglich darzustellen, sollten sie auch beim Eingeben von 
    Noten mit der Maus richtig eingestellt sein. Nachfolgend 
    werden die Einstellungen kurz beschrieben. Weitere Infor-
    mationen finden Sie im Abschnitt »Anzeigequantisierung« 
    auf Seite 546.
    Noten- und Pausen-Quantisierung
     Im Allgemeinen sollte die Noten-Quantisierung höchstens auf 
    den kleinsten Notenwert eingestellt werden, der in der Partitur 
    vorkommen soll.
     Der Wert der Pausen-Quantisierung sollte höchstens auf den 
    kleinsten Notenwert (Länge) eingestellt werden, der für eine 
    einzelne Note auf einer Zählzeit angezeigt werden soll.
     Wählen Sie einen triolischen Wert aus, wenn das Stück 
    hauptsächlich oder ausschließlich Triolen enthält.
    Auto-Quantisierung
     Schalten Sie diese Option aus, wenn ihr Projekt keine oder 
    ausschließlich Triolen enthält.
     Wenn das Projekt triolische und »normale« Noten enthält, soll-
    ten Sie diese Option einschalten (siehe »Wenn Ihre Aufnahme 
    sowohl »normal lange« Noten als auch Triolen beinhaltet« auf 
    Seite 546).
    Interpret. Optionen
    Option Beschreibung
    Synkopen Schalten Sie diese Option ein, wenn Noten, die sich über 
    mehrere Zählzeiten und Taktenden erstrecken, mit mehr 
    Bögen als gewünscht angezeigt werden (siehe »Synko-
    pen« auf Seite 547).
    Pausen 
    ordnenSchalten Sie diese Option ein, wenn Sie zwei Pausen zu 
    einer zusammenfügen möchten (z. B. werden eine Achtel- 
    und eine Sechzehntelpause dann als punktierte Achtel-
    pause angezeigt), siehe »Pausen ordnen« auf Seite 547.
    Längen
    säubernSchalten Sie diese Option ein, wenn Noten generell kürzer 
    als erwartet dargestellt werden (siehe »Längen säubern« 
    auf Seite 547).
    Keine 
    ÜberlappungSchalten Sie diese Option ein, wenn für Noten, die an 
    der gleichen Stelle beginnen, aber unterschiedlich lang 
    sind, mehr Bögen als gewünscht angezeigt werden 
    (siehe »Keine Überlappung« auf Seite 548).
    Shuffle Schalten Sie diese Option ein, wenn Shuffle-Noten als 
    »normale« Noten (nicht als Triolen) dargestellt werden 
    sollen (siehe »Shuffle« auf Seite 548). 
    						
    							574
    Notensystemeinstellungen
    Darstellungstransponierung
    Diese Einstellung benötigen Sie, wenn Sie Parts für In-
    strumente vorbereiten, die nicht in der tatsächlichen Kon-
    zerttonart notiert werden. Wenn z. B. ein Altsaxophon die 
    Note C3 spielen soll, müssen Sie die Note A3 notieren, 
    also neun Halbtöne höher. Glücklicherweise hilft Ihnen die 
    Darstellungstransponierung-Einstellung dabei: 
    Wählen Sie aus dem Einblendmenü das Instrument aus, 
    für das Sie eine Notation erstellen möchten. 
    Wenn das Einblendmenü das benötigte Instrument 
    nicht enthält, können Sie die Transponierung im Halbtöne-
    Wertefeld selbst einstellen. 
    ÖDie Einstellung für die Darstellungstransponierung hat 
    keinen Einfluss auf die Wiedergabe oder die tatsächliche 
    Tonhöhe der Noten, sie ändert lediglich die Anzeige und 
    den Druck der Noten. 
    Sie können auch an jeder beliebigen Stelle der Notation 
    Änderungen der Darstellungstransponierung einfügen, in-
    dem Sie ein Symbol für die Änderung der Tonart einfügen 
    und mit der Transponierung-Einstellung im Tonart-Dialog 
    arbeiten (siehe »Darstellungstransponierung im Dialog 
    »Tonart bearbeiten«« auf Seite 541).
    Im Notationseinstellungen-Dialog unter »Projekt–Ak-
    kordsymbole« können Sie festlegen, dass in der Notation 
    verwendete Akkordsymbole von einer Darstellungstrans-
    ponierung nicht betroffen sein sollen (siehe »Akkordsym-
    bole« auf Seite 632).
    Wenn Sie die Darstellungstransponierung ausschalten 
    möchten, klicken Sie in der Werkzeugzeile des Noten-
    Editors auf den Schalter »Darstellungstransponierung 
    ausschalten«.
    Die Optionen-Registerkarte
    Wenn Sie im Notensystemeinstellungen-Dialog auf die 
    Optionen-Registerkarte klicken, wird eine Seite mit zu-
    sätzlichen Notensystemeinstellungen geöffnet, die – wie 
    die anderen Einstellungen auch – in ein Notensystem-
    Preset integriert werden können. Nachfolgend werden 
    diese Einstellungen kurz beschrieben und auf die Ab-
    schnitte verwiesen, in denen Sie genauere Erklärungen 
    dazu finden.
    Optionen im Schalter-Bereich
    Option Beschreibung
    Gerade Balken Schalten Sie diese Option ein, wenn die Notenbalken 
    gerade (und nicht schräg) angezeigt werden sollen 
    (siehe »Balkenform und Balkenneigung« auf Seite 596).
    Ohne Balken Schalten Sie diese Option ein, wenn in einem System 
    keine Balken angezeigt werden sollen (z. B. bei Gesangs-
    stimmen). Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 
    »Ein- bzw. Ausschalten der Balken« auf Seite 593.
    Untergruppen Schalten Sie diese Option ein, wenn Sechzehntel unter 
    einem Balken in zwei Gruppen à acht Noten zusammen-
    gefasst werden sollen (siehe »Balken-Gruppierung« auf 
    Seite 596).
    16tel-
    UntergruppenSchalten Sie diese Option ein, wenn Sie Sechzehntelno-
    ten in noch kleinere Untergruppen aufteilen möchten. 
    Diese Einstellung hat keine Wirkung, wenn »Untergrup-
    pen« ausgeschaltet ist. 
    						
    							575
    Notensystemeinstellungen
    Der Systemgröße-Bereich
    In diesem Bereich können Sie die Anzahl der Notenlinien 
    und den Abstand zwischen den Linien festlegen.
    Im Abschnitt »Manuelles Erstellen von Tabulaturen« auf 
    Seite 674 finden Sie ein Beispiel dafür, wie diese Optionen 
    mit dem Tabulaturmodus verwendet werden können.
    Schlagzeugnoten-Einstellungen
    Diese Einstellungen werden im Kapitel »Schlagzeugnoten« 
    auf Seite 667 beschrieben.
    Fixierte Halslängen
    Wenn Sie diese Option einschalten, enden alle Notenhälse 
    auf gleicher Höhe. Diese Option wird am häufigsten beim 
    Notieren von Schlagzeugnoten verwendet (siehe »Einrich-
    ten eines Schlagzeug-Notensystems« auf Seite 670).
    Eine Schlagzeugfigur, bei der die Option »Fixierte Halslängen« einge-
    schaltet ist.
    Mit den Werten wird festgelegt, welche Position (im Ver-
    hältnis zum oberen Rand des Notensystems) für die No-
    tenhälse nach oben bzw. unten jeweils verwendet werden 
    soll. Mit Hilfe der grafischen Anzeige können Sie die Ein-
    stellungen wie gewünscht vornehmen. 
    Noten-Limits
    Hier können Sie mit Hilfe der Eingabefelder »Niedrig« und 
    »Hoch« einen Notenbereich angeben. Im aktiven Noten-
    system werden alle Noten, die außerhalb dieses Bereichs 
    liegen, in einer anderen Farbe angezeigt. Wenn Sie eine 
    Partitur für ein bestimmtes Instrument erstellen müssen, 
    können Sie auf diese Weise Noten, die außerhalb des To-
    numfangs dieses Instruments liegen, schnell erkennen.
    ÖWenn im Programmeinstellungen-Dialog unter »Nota-
    tion–Bearbeitungsoptionen« die Option »Noten außerhalb 
    der Limits ausblenden« eingeschaltet ist, werden Noten, 
    die sich nicht innerhalb des hier festgelegten Bereichs be-
    finden, im Noten-Editor nicht dargestellt.
    Die Polyphonie- und Tabulatur-
    Registerkarten
    Diese Registerkarten werden in den Kapiteln »Polyphone 
    Stimmen« auf Seite 576 und »Erstellen von Tabulaturen« 
    auf Seite 672 beschrieben. An dieser Stelle sollten Sie 
    sich lediglich merken, dass die Polyphonie-Registerkarte 
    das Systemart-Einblendmenü enthält, in dem Sie festle-
    gen können, ob es sich um ein einfaches System oder ein 
    Split-System (Klaviernotation) handelt oder ob Sie poly-
    phone Stimmen verwenden möchten.
    Einstellung Beschreibung
    Systemlinien Hier wird die Anzahl der Linien in einem System angezeigt. 
    Bei normaler Notation sollte dieser Wert auf 5 eingestellt 
    sein.
    Linienabstand Mit dieser Option können Sie den Abstand zwischen den 
    Linien in einem System vergrößern bzw. verkleinern.
    Größe Mit dieser Option können Sie die Größe der Systeme in 
    Prozent festlegen. 100 % ist der Standardwert. Mit dieser 
    Einstellung wird das Notenbild vertikal vergrößert bzw. ver-
    kleinert. 
    						
    							577
    Polyphone Stimmen
    Einleitung
    Inhalt dieses Kapitels:
     Verwenden von polyphonen Stimmen
     Vorbereiten von Stimmen
     Automatisches Zuweisen in polyphone Stimmen
     Eingeben und Verschieben von Noten in Stimmen
    Hintergrund: Polyphone Stimmen
    Mit polyphonen Stimmen können Sie bestimmte Situatio-
    nen bewältigen, in denen sonst ein stimmiges Notenbild 
    nicht erzielt werden kann. Dabei handelt es sich z. B. um 
    Folgendes:
     Noten, die an derselben Position beginnen, aber unterschied-
    lich lang sind. Ohne polyphone Stimmen werden hier unnötig 
    viele Haltebögen dargestellt.
    Ohne und mit polyphonen Stimmen
     Gesangspartituren und Ähnliches. Ohne polyphone Stimmen 
    werden alle Noten, die an derselben Position beginnen, als Be-
    standteil eines Akkords betrachtet. Mit polyphonen Stimmen 
    können Sie jeder Stimme eine feste Richtung für Notenhälse 
    zuweisen, Pausen bei jeder Stimme anders behandeln usw.
    Ohne und mit polyphonen Stimmen
     Komplexe Split-Systeme (Akkoladen). Ohne polyphone Stim-
    men können Sie nur einen festen »Trennpunkt« vorgeben; alle 
    darüber liegenden Noten werden im oberen System, alle an-
    deren darunter angezeigt. Bei polyphoner Stimmführung steht 
    Ihnen ein »fließender Trennpunkt« zur Verfügung. Cubase 
    kann sogar automatisch dem unteren System eine Basslinie 
    zuordnen!
    Ein Split-System ohne und mit polyphonen Stimmen
    Erzeugen von Stimmen
    Insgesamt gibt es acht Stimmen. Als Erstes müssen Sie 
    diese Stimmen einrichten. Dabei teilen Sie dem Programm 
    mit, welche Stimmen zum oberen und welche zum unteren 
    Notensystem gehören, wie Pausen dargestellt werden 
    sollen usw.
    Als Nächstes müssen Sie die Noten den Stimmen zuord-
    nen oder neue Noten in die Stimmen eingeben. Wenn Sie 
    bereits eine Aufnahme gemacht haben, kann Cubase einen 
    Großteil der notwendigen Arbeiten automatisch ausführen. 
    Danach können Sie die »Feinabstimmung« für die Partitur 
    vornehmen, indem Sie eine oder mehrere Noten in andere 
    Stimmen verschieben oder eine Stimme um weitere Noten 
    ergänzen (siehe »Hinzufügen und Bearbeiten von Noten« 
    auf Seite 558).
    Überlappende Noten
    In diesem Kapitel werden Sie immer wieder dem Begriff 
    »Überlappende Noten« begegnen. Zwei Noten gelten in 
    folgenden Situationen als überlappend:
     Wenn sie an derselben Position beginnen, aber verschiedene 
    Notenwerte haben (z. B. eine ganze Note und eine Viertelnote, 
    die beide am Taktanfang beginnen)
    .
    Noten, die an derselben Position beginnen – ohne und mit polyphonen 
    Stimmen
     Wenn eine Note beginnt, bevor eine andere endet, z. B. eine 
    halbe Note am Taktanfang und eine Achtelnote, die auf der 
    zweiten Zählzeit beginnt.
    Eine Note beginnt, bevor eine andere endet – ohne und mit polyphonen 
    Stimmen
    !Jede Stimme ist polyphon, d. h. eine Stimme kann 
    auch Akkorde enthalten. 
    						
    							578
    Polyphone Stimmen
    Stimmen und MIDI-Kanäle
    Cubase führt die Zuordnung von Noten zu Stimmen 
    durch, indem es intern ihre MIDI-Kanalwerte ändert. Nor-
    malerweise ist diese Zuordnung linear, so dass alle Noten 
    auf MIDI-Kanal 3 zu Stimme 3 gehören usw. Meistens ist 
    dieser Zusammenhang ganz eindeutig. In bestimmten Si-
    tuationen, die weiter unten beschrieben werden, können 
    Sie in besonderer Weise davon profitieren. Beachten Sie 
    darüber hinaus Folgendes:
    Einrichten der Stimmen
    In diesem Abschnitt wird die Polyphonie-Registerkarte der 
    Notensystem-Seite des Notationseinstellungen-Dialogs 
    beschrieben. Weiter unten finden Sie eine ausführlichere 
    Beschreibung der verfügbaren Optionen.
    1.Öffnen Sie den Notationseinstellungen-Dialog für das 
    Notensystem.
    2.Wählen Sie auf der Notensystem-Seite die Polyphonie-
    Registerkarte aus.3.Wählen Sie im Systemart-Einblendmenü den Poly-
    phonie-Befehl.
    Dadurch können Sie auf die Liste der Stimmen im unteren Teil des Dia-
    logs zugreifen. In diesem Dialog finden Sie acht Zeilen, eine Zeile pro 
    Stimme. Im Folgenden werden diese als Stimmen 1 bis 8 bezeichnet.
    4.Wenn Sie eine Stimme einschalten möchten, klicken 
    Sie in die jeweilige Ein-Spalte, so dass dort ein Häkchen 
    angezeigt wird.
    In jedem Notensystem sind vier Stimmen vorhanden, insgesamt also 
    acht. Wenn Sie mindestens eine »obere« und eine »untere« Stimme akti-
    vieren, erhalten Sie ein Split-System.
    5.In der Kan(al)-Spalte können Sie die MIDI-Kanalzuord-
    nung für diese Stimme ändern. Das sollten Sie allerdings 
    nur tun, wenn Sie dafür einen bestimmten Grund haben.
    Cubase stellt automatisch für jede Stimme einen eigenen MIDI-Kanal ein. 
    Wenn also kein Grund für eine Änderung besteht, lassen Sie alle Einstel-
    lungen unverändert.
    !Wenn Sie eine Note einer Stimme zuordnen, ändern 
    Sie damit ihren MIDI-Kanalwert. Wenn Sie jedoch 
    den MIDI-Kanal für eine Stimme ändern, werden die 
    MIDI-Kanalwerte der Noten dadurch nicht verändert. 
    Das kann zu Verwirrung führen; es kann sogar vor-
    kommen, dass Noten nicht angezeigt werden (in die-
    sem Fall wird eine Warnmeldung angezeigt). Nehmen 
    Sie keine Änderungen mehr an den MIDI-Kanalein-
    stellungen im Notationseinstellungen-Dialog unter 
    »Notensystem–Polyphonie« vor, wenn Sie den Stim-
    men bereits Noten zugeordnet haben – es sei denn, 
    Sie sind sich ganz sicher.
    Wenn Sie einen Part öffnen, der Noten auf verschie-
    denen MIDI-Kanälen enthält, sind diese Noten bereits 
    bestimmten Stimmen zugeordnet (da die Zuordnung 
    von Noten zu Stimmen anhand des MIDI-Kanalwerts 
    erfolgt). Einerseits kann dieser Zusammenhang sehr 
    nützlich sein; andererseits kann er aber auch zu ver-
    wirrenden Situationen wie z. B. nicht dargestellten 
    Noten führen (siehe oben).
    !Mit der Funktion »Systeme verschmelzen« können 
    Sie bereits vorhandene Stimmen automatisch in po-
    lyphone Stimmen umwandeln.
    !Verwechseln Sie die Stimmennummern nicht mit den 
    MIDI-Kanalwerten für diese Stimmen.
    !Beachten Sie auch die Hinweise zum Ändern der 
    MIDI-Kanalzuweisung im Abschnitt »Stimmen und 
    MIDI-Kanäle« auf Seite 578. Wenn Sie zwei Stim-
    men auf denselben MIDI-Kanal einstellen, wird die 
    untere der beiden Stimmen so behandelt, als ob sie 
    ausgeschaltet wäre. 
    						
    							579
    Polyphone Stimmen
    6.Klicken Sie in die Anzeigen-Spalte, um festzulegen, für 
    welche Stimmen Pausen angezeigt werden sollen.
    Durch ein Häkchen wird angezeigt, dass Pausen für eine Stimme ange-
    zeigt werden. In vielen Fällen empfiehlt es sich, diese Option für eine 
    Stimme pro System einzustellen (siehe unten).
    7.Wenn Sie unter »Pausen« die Anzeigen-Option für eine 
    Stimme eingeschaltet haben, aber nicht möchten, dass in 
    leeren Takten Pausen angezeigt werden, klicken Sie unter 
    »Pausen« in die Reduz(ieren)-Spalte für diese Stimme.
    Dies bietet sich besonders für Stichnoten an (siehe »Stichnoten« auf 
    Seite 599).
    8.In der Mitte-Spalte der Stimmen, für die die Anzeigen-
    Option eingeschaltet ist, können Sie festlegen, an welcher 
    vertikalen Position Pausen angezeigt werden sollen.
    Wenn diese Option für eine Stimme eingeschaltet ist, werden die Pausen 
    in der Mitte des Notensystems positioniert. Wenn die Option nicht einge-
    schaltet ist, werden die Pausen der Tonhöhe entsprechend angezeigt.
    9.Legen Sie in der Hälse-Spalte für jede Stimme die 
    Richtung der Notenhälse fest.
    Wenn Sie die Option »Auto« wählen, entscheidet Cubase, in welche Rich-
    tung die Notenhälse zeigen sollen (so als würden Sie keine polyphonen 
    Stimmen verwenden). Sie haben immer die Möglichkeit, zu einem späte-
    ren Zeitpunkt die Notenhalsrichtung einzelner Noten mit dem Umkehren-
    Schalter zu ändern (siehe »Umkehren der Notenhälse« auf Seite 587).
    10.Wenn die Noten einer Stimme kleiner als normale No-
    ten angezeigt werden sollen, klicken Sie in die Mini-Spalte 
    für diese Stimme, so dass ein Häkchen angezeigt wird.
    11.Klicken Sie auf »Übernehmen«.
    Das Notensystem wird in polyphone Stimmen umgewandelt, wobei das 
    Programm die vorhandenen Noten entsprechend Ihrer MIDI-Kanalwerte 
    auf die Stimmen verteilt. 
    An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, die Stimmenaus-
    zug-Funktion zu verwenden, um Noten automatisch auf die 
    geeigneten Stimmen zu verschieben (siehe »Automatisch 
    – die Stimmenauszug-Funktion« auf Seite 581).
    Die Warnmeldung »Einige Noten gehören 
    nicht zu einer Stimme…«
    Wenn Sie auf »Übernehmen« klicken, wird eventuell eine 
    Warnmeldung eingeblendet, in der Sie darauf hingewie-
    sen werden, dass einige Noten nicht zu einer Stimme ge-
    hören und verborgen bleiben könnten. Sie können diese 
    Noten korrigieren.
    Diese Warnmeldung wird eingeblendet, wenn es im No-
    tensystem Noten mit MIDI-Kanaleinstellungen gibt, die mit 
    keiner der aktiven Stimmen übereinstimmen.
    Wenn Sie auf »Korrektur« klicken, werden diese Noten in 
    aktive Stimmen verschoben. Wenn Sie auf »Übergehen« 
    klicken, wird nichts verändert und einige Noten werden 
    ausgeblendet. Diese Noten gehen jedoch nicht verloren, 
    sie werden in allen anderen Editoren angezeigt und kön-
    nen auch im Noten-Editor wieder angezeigt werden, wenn 
    Sie z. B. die Kanaleinstellungen für die Noten oder Stim-
    men ändern oder zusätzliche Stimmen aktivieren.
    Polyphonie-Presets
    Im Presets-Einblendmenü im unteren Bereich der Polypho-
    nie-Registerkarte finden Sie drei sehr hilfreiche Optionen. 
    Anstatt Einstellungen manuell vorzunehmen, können Sie 
    eine der Vorgaben auswählen und so Zeit sparen. Die fol-
    genden Vorgaben sind verfügbar:
    Variabler Trennpunkt
    Mit dieser Option wird der Dialog für zwei Stimmen einge-
    richtet, eine auf jedem Notensystem, jede mit automati-
    scher Ausrichtung der Notenhälse. Dies stellt einen guten 
    Ausgangspunkt für ein Split-System dar, wenn die Option 
    für einen festen Trennpunkt nicht genügt.
    Zwei Stimmen optimieren
    Mit dieser Vorgabe werden nur die Stimmen 1 und 2 mit 
    folgenden Einstellungen aktiviert:
    !Es gibt eine spezielle Notenhalsfunktion für Stimme 1. 
    Wenn Sie diese auf »Auto« einstellen, ist die Richtung 
    des Notenhalses wie gewohnt von der Tonhöhe der 
    Note abhängig – außer wenn sich Noten aus Stimme 
    2 im Takt befinden. In diesem Fall werden die Noten-
    hälse von Stimme 1 automatisch auf »Auf« eingestellt. 
    						
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    Polyphone Stimmen
    Mit diesen Einstellungen verhält sich die erste Stimme wie 
    in der Einfach-Systemart. Wenn in der zweiten Stimme No-
    ten vorhanden sind, zeigen die Noten der ersten Stimme 
    jedoch mit den Notenhälsen nach oben.
    Vier Stimmen optimieren
    Diese Option ist vergleichbar mit »Zwei Stimmen optimie-
    ren«, aber mit zwei Notensystemen. Die Stimmen 5 und 6 
    werden ebenfalls aktiviert, mit denselben Einstellungen 
    wie für die Stimmen 1 und 2. Auf diese Weise sollten Sie 
    Klaviermusik schreiben.
    Konzepte: Wie viele Stimmen 
    werden benötigt?
    Das kommt ganz darauf an…
     Wenn Sie eine Gesangspartitur schreiben, benötigen Sie eine 
    Notationsstimme pro Gesangsstimme.
     Sie werden oft Stimmen verwenden, um Probleme bei überlap-
    penden Noten (siehe »Überlappende Noten« auf Seite 577) zu 
    lösen, z. B. beim Erstellen einer Partitur für Klaviernoten. In die-
    sem Fall benötigen Sie für jede Überlappung von zwei Noten 
    zwei Stimmen. Wenn sich drei Noten überlappen, benötigen 
    Sie drei Stimmen. Finden Sie also heraus, welches der 
    »schlimmste Fall« (größte gleichzeitig auftretende Zahl über-
    lappender Noten an einer bestimmten Stelle) ist und aktivieren 
    Sie die entsprechende Anzahl von Stimmen. Wenn Sie beim 
    Vorbereiten der Partitur noch nicht wissen, wie viele Stimmen 
    es sein werden, muss Sie das nicht beunruhigen, da Sie später 
    jederzeit weitere Stimmen hinzufügen können.
     Die Stimmen 1 und 2 im oberen und 5 und 6 im unteren System 
    haben eine Besonderheit. Sie verhalten sich bei »Kollisionen« 
    (Noten in sehr kleinen Intervallen, Vorzeichen, die zu nahe bei-
    einander stehen usw.) »vorausschauend«. Verwenden Sie diese 
    Stimmen immer zuerst!
     Ein Beispiel: In der folgenden Situation werden drei Stimmen 
    benötigt. Die tiefste Note überschneidet sich mit der Melodie 
    und den Akkorden, d. h. sie kann sich nicht eine Stimme mit 
    den Akkorden teilen. Die Akkorde überschneiden sich wie-
    derum mit der Melodie, also benötigen sie ebenfalls eine ei-
    gene Stimme.
    Eingeben von Noten in Stimmen
    Wenn Sie neue Noten eingeben, müssen Sie festlegen, zu 
    welcher Stimme sie hinzugefügt werden sollen:
    1.Vergewissern Sie sich, dass die erweiterte Werkzeug-
    zeile eingeblendet ist.
    2.Wählen Sie das Pfeil-Werkzeug aus.
    3.Überprüfen Sie die Einfügen-Schalter, wenn es sich 
    um ein Split-System handelt.
    Diese Schalter finden Sie am linken Ende der erweiterten Werkzeugzeile. 
    Es werden nur die Stimmen angezeigt, die auf der Polyphonie-Register-
    karte eingeschaltet wurden. Wenn das obere Notensystem aktiv ist, wer-
    den die Zahlen 1, 2 usw. angezeigt. Andernfalls werden die Zahlen 5, 6 
    usw. angezeigt.
    Hier sind drei Stimmen im oberen System verfügbar.
    4.Klicken Sie in das Teilsystem, in das Sie Noten einfügen 
    möchten, um auf den richtigen »Schlüssel« umzuschalten.
    5.Wählen Sie eine Stimme aus, indem Sie auf den ent-
    sprechenden Schalter klicken.
    Alle Noten, die Sie ab jetzt einfügen, werden dieser Stimme zugeordnet.
    Stimme 3 ist zum Einfügen aktiviert.
    6.Fügen Sie die Noten wie gewohnt ein, siehe »Hinzufü-
    gen und Bearbeiten von Noten« auf Seite 558.
    7.Klicken Sie auf den entsprechenden Schalter, wenn 
    Sie die Noten einer anderen Stimme zuordnen möchten.
    8.Wenn Sie Noten in eine Stimme eingeben möchten, 
    die zum anderen Teilsystem gehört, klicken Sie in dieses 
    Teilsystem und wählen Sie dann die Stimme mit dem ent-
    sprechenden Schalter aus.
    Symbole und Stimmen
    Im weiteren Verlauf wird beschrieben, wie Sie Symbole in 
    die Partitur einfügen können. Auch viele dieser Symbole 
    müssen einer bestimmten Stimme zugeordnet werden 
    (siehe »Wichtig! – Symbole, Systeme und Stimmen« auf 
    Seite 609). 
    						
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