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Steinberg Cubase Studio 4 Operation Manual Studio Manual German Version
Steinberg Cubase Studio 4 Operation Manual Studio Manual German Version
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241 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Phase umkehren Mit dieser Funktion können Sie die Phase des ausgewähl- ten Audiomaterials umkehren. Dabei wird die Wellenform einfach »umgedreht«. In diesem Dialog sind folgende Ein- stellungen verfügbar: Phase umkehren Wenn Sie Stereomaterial bearbeiten möchten, können Sie mit Hilfe dieses Einblendmenüs festlegen, für welchen Kanal die Funktion »Phase umkehren« angewendet wer- den soll (Alle Kanäle, Linker Kanal oder Rechter Kanal). Crossfade vorn/hinten Siehe »Crossfade vorn/hinten« auf Seite 238. Pitch-Shift Wenn Sie diese Funktion auswählen, wird ein Dialog geöff- net, in dem Sie die Tonhöhe der Aufnahme verändern kön- nen, ohne dabei die Länge zu beeinflussen. Sie können auch Akkorde eingeben (indem Sie verschiedene Tonhö- hen festlegen) oder Pitch-Shift auf der Grundlage einer de- finierten Hüllkurve anwenden. Wenn die Transponieren-Registerkarte geöffnet ist, ent- hält der Dialog folgende Parameter: Klaviaturanzeige Hier können Sie das zu transponierende Intervall in Halb- tönen festlegen und erhalten einen grafischen Überblick über die Transpositionseinstellungen.Der Grundton wird rot angezeigt. Es handelt sich dabei jedoch nicht um die Taste oder die Tonhöhe des ursprünglichen Audiomaterials, sondern nur um eine Darstellungsform für transponierte Intervalle. Wenn Sie den Grundton verändern möchten, passen Sie die Einstellungen im Bereich »Pitch-Shift-Basis« an oder kli- cken Sie mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] auf die entsprechende Taste in der Klaviaturanzeige. Klicken Sie auf eine der Tasten, um ein Transpositions- intervall festzulegen. Diese Taste wird nun blau dargestellt und das Programm gibt nachein- ander Testtöne in der ursprünglichen und in der transponierten Tonhöhe wieder. Wenn die Akkord-Option eingeschaltet ist (siehe un- ten), können Sie mehrere Tasten gleichzeitig auswählen und so Akkorde eingeben. Wenn Sie auf eine blaue (ausgewählte) Taste klicken, wird die Auswahl wieder aufgehoben. Pitch-Shift-Einstellungen Mit den Halbtöne- und Feinabstimmung-Einstellungen können Sie die Höhe der Tonhöhenkorrektur festlegen. Sie können das Audiomaterial um ±16 Halbtöne transpo- nieren und um ±200 Cents (hundertstel Halbtöne) fein- einstellen. Lautstärke/Amplitude Hier können Sie die Lautstärke des Klangs mit der verän- derten Tonhöhe verringern. Akkord Wenn diese Option eingeschaltet ist, können Sie mehr als eine Note transponieren und so Akkorde erzeugen. Fügen Sie dafür in der Klaviaturanzeige Intervalle hinzu, wie oben beschrieben. Beachten Sie dabei, dass bei eingeschalte- ter Akkord-Funktion keine Vorschau möglich ist. Wenn die hinzugefügten Intervalle einen Akkord erge- ben, wird dieser rechts neben der Option dargestellt. Wenn der Grundton (des ursprünglichen, nicht transponierten Klangs) im resultierenden Akkord enthalten sein soll, müssen Sie auch auf die entsprechende Taste in der Klaviaturanzeige klicken, so dass diese blau dargestellt wird.
242 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Ton/Akkord spielen Klicken Sie auf diesen Schalter, um eine Testnote wieder- zugeben, deren Tonhöhe entsprechend dem auf der Klavi- atur aktivierten Intervall erhöht wurde. Wenn die Akkord- Option eingeschaltet ist, wird auf dem Schalter »Akkord spielen« angezeigt. Klicken Sie auf den Schalter, um alle aktivierten Intervalle als Akkord wiedergeben zu lassen. Pitch-Shift-Basis Hier können Sie den Grundton festlegen (die rote Taste auf der Klaviatur). Diese Einstellung sagt nichts über die tatsächliche Tonhöhe des Audiomaterials aus. Es handelt sich vielmehr um ein Hilfsmittel zur leichteren Einstellung von Intervallen und Akkorden. Pitch-Shift-Modus Hier können Sie Einstellungen für den MPEX 3-Algorith- mus vornehmen. Es stehen Ihnen sieben unterschiedliche Qualitätseinstellungen zur Verfügung: Formantmodus Wenn Sie die Tonhöhe von Gesangsmaterial verändern, sollten Sie diese Option einschalten, um z. B. den so ge- nannten Micky-Maus-Effekt zu vermeiden. Zeitkorrektur Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, beeinflusst die Tonhöhenänderung die Länge des Audiomaterials nicht. Wenn die Option ausgeschaltet ist, wird bei Erhöhung der Tonhöhe der entsprechende Audiobereich verkürzt und umgekehrt. Dies ist mit der Änderung der Wiedergabege- schwindigkeit bei einem Tonbandgerät vergleichbar. Verwenden der hüllkurvenbasierten Tonhöhenänderung Wenn Sie die Hüllkurve-Registerkarte ausgewählt haben, können Sie eine Hüllkurve definieren, auf deren Grundlage die Tonhöhenänderung vorgenommen werden soll. So können Sie Pitchbend-Effekte erzeugen, die Tonhöhe von verschiedenen Bereichen des Audiomaterials in unter- schiedlichen Ausmaß verändern usw. Kurvenanzeige Hier wird die Form der Hüllkurve in der Wellenformdar- stellung des Audiomaterials, das Sie für die Bearbeitung ausgewählt haben, angezeigt. Hüllkurvenpunkte oberhalb der Mittellinie zeigen positive und Hüllkurvenpunkte unter- halb der Mittellinie negative Tonhöhenänderungen an. Zu Beginn wird die Hüllkurve als horizontale Mittellinie, d. h. mit einen Pitch-Shift von Null, angezeigt. Sie können auf die Kurve klicken und so Hüllkurven- punkte hinzufügen oder auf bestehende Punkte klicken und sie verschieben, um die Kurvenform zu verändern. Wenn Sie einen Hüllkurvenpunkt entfernen möchten, ziehen Sie ihn aus der Kurvenanzeige heraus. Option Beschreibung Vorschau Wählen Sie diese Option für die Vorschau-Wiedergabe. Mix Fast Dies ist ein sehr schneller Modus zum Vorhören. Dieser Modus funktioniert am besten mit zusammengemischten Musik-Signalen in Mono oder Stereo Solo Fast Verwenden Sie diesen Modus für einzelne Instrumente (monophones Material) und Stimmen. Solo Musical Dies entspricht der Option »Solo Fast«, erzielt jedoch eine höhere Qualität. Poly Fast Verwenden Sie diesem Modus für die Bearbeitung von monophonem und polyphonem Material. Dies ist der schnellste Modus, der sehr gute Ergebnisse erzielt. Sie können diesen Modus für Schlagzeug-Loops, einen Mix oder Saiteninstrumente verwenden. Poly Musical Verwenden Sie diesem Modus für die Bearbeitung von monophonem und polyphonem Material. Dies ist die emp- fohlene Standard-Qualitätseinstellung für den MPEX-Mo- dus. Sie können diesen Modus für Schlagzeug-Loops, einen Mix oder Saiteninstrumente verwenden. Poly Complex Diese hohe Qualitätseinstellung beansprucht viel Prozes- sorleistung. Sie sollten sie verwenden, wenn Sie an- spruchsvolles Material bearbeiten oder wenn ein Time- Stretch-Faktor über 1,3 verwendet wird.
243 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Kurvenart Mit diesen Schaltern legen Sie fest, ob die Hüllkurve aus Kurvensegmenten (linker Schalter), abgeflachten Kurven- segmenten (mittlerer Schalter) oder linearen Segmenten (rechter Schalter) bestehen soll. Hüllkurve mit Kurvensegmenten Dieselbe Hüllkurve mit abgeflachten Kurvensegmenten Dieselbe Hüllkurve mit linearen Segmenten Bereich Dieser Parameter bestimmt den vertikalen Tonhöhenbe- reich der Kurvenanzeige. Wenn hier »4« eingestellt ist, ent- spricht das Verschieben eines Kurvenpunkts an den oberen Rand der Anzeige einer Tonhöhenänderung von +4 Halb- tönen. Der maximale Bereich umfasst +/-16 Halbtöne. Transpon. und Feinabstimmung Hier können Sie Kurvenpunkte numerisch anpassen: 1.Klicken Sie auf einen Kurvenpunkt, um ihn auszuwählen. Der ausgewählte Punkt wird rot dargestellt. 2.Passen Sie den Transpon.- und den Feinabstimmung- Parameter an, um die Tonhöhe des Kurvenpunkts in Halb- tönen bzw. Cents zu ändern. Pitch-Shift-Modus Diese Parameter entsprechen denen der Transponieren- Registerkarte, siehe »Pitch-Shift-Modus« auf Seite 242. Beispiel Angenommen, Sie möchten einen Pitchbend-Effekt erzeu- gen, so dass die Tonhöhe in einem bestimmten Teil des ausgewählten Audiomaterials linear um genau 2 Halbtöne erhöht wird. 1.Löschen Sie alle Kurvenpunkte, indem Sie auf den Zu- rücksetzen-Schalter klicken. 2.Wählen Sie die Einstellung für lineare Kurvensegmente, indem Sie auf den rechten Kurvenart-Schalter klicken. 3.Stellen Sie sicher, dass der Bereich-Parameter auf 2 Halbtöne oder höher eingestellt ist. 4.Erzeugen Sie einen Punkt an der Position, an der der Pitchbend-Effekt beginnen soll, indem Sie auf die Hüllkur- venlinie klicken. Da dies der Anfangspunkt des Pitchbend-Effekts ist, sollte die Tonhöhe Null sein (d. h., die Hüllkurvenlinie sollte noch immer gerade sein). Ver- wenden Sie gegebenenfalls den Feinabstimmung-Parameter, um den Kurvenpunkt auf 0 Cents zu setzen, denn dieser Punkt bestimmt den Be- ginn des Tonhöhenübergangs. 5.Erzeugen Sie einen neuen Kurvenpunkt an der hori- zontalen Position, an der der Pitchbend seinen vollen Wert erreichen soll. Dieser Kurvenpunkt bestimmt die Anstiegszeit des Pitchbend-Effekts, d. h., je weiter der neue Punkt vom Anfangspunkt entfernt ist, desto länger benö- tigt der Pitchbend-Effekt, um den vollen Wert zu erreichen, und umgekehrt. 6.Wählen Sie den zweiten Kurvenpunkt aus und passen Sie die Transpon.- und Feinabstimmung-Parameter an, um die Tonhöhe auf genau 2 Halbtöne einzustellen. 7.Erzeugen Sie einen neuen Kurvenpunkt, um die Dauer des Pitchbends festzulegen, d. h. die Zeit, während der die Tonhöhe um 2 Halbtöne transponiert bleiben soll. 8.Erzeugen Sie einen Punkt, an dem der Pitchbend en- den soll. Sie müssen keinen neuen Punkt erzeugen, wenn das Ende mit dem der bearbeiteten Audiodatei übereinstimmen soll. Ganz rechts in der Wellen- formanzeige ist immer ein Endpunkt. 9.Nehmen Sie gegebenenfalls zusätzliche Einstellungen im Bereich Pitch-Shift-Modus vor, siehe »Pitch-Shift-Mo- dus« auf Seite 242. 10.Klicken Sie auf den Ausführen-Schalter. Der Pitchbend wird entsprechend den Einstellungen angewandt.
244 Audiobearbeitung und Audiofunktionen DC-Offset entfernen Mit dieser Funktion werden DC-Offsets im ausgewählten Audiobereich entfernt. Ein DC-Offset tritt auf, wenn ein Si- gnal eine zu große DC-Komponente (Gleichstromkompo- nente) enthält. Dies wird meist dadurch sichtbar, dass das Signal visuell nicht um die »Nullpegelachse« zentriert ist. Ein DC-Offset beeinflusst das Audiomaterial nicht hörbar, es beeinträchtigt jedoch das Auffinden von Nulldurchgän- gen sowie einige Bearbeitungsfunktionen. Daher sollten Sie DC-Offsets entfernen. Für diese Funktion sind keine weiteren Parameter verfüg- bar. Mit der Statistik-Funktion können Sie in Audio-Clips nach DC-Offsets suchen (siehe »Statistik (nur Cubase)« auf Seite 253). Resample Mit der Resample-Funktion können Sie Länge, Tempo und Tonhöhe eines Events ändern. Die ursprüngliche Samplerate der Datei wird im Dialog angezeigt. Sie können die Samplerate ändern, indem Sie entweder direkt einen neuen Wert im Feld »Neue Rate« oder die Differenz zwischen der ursprünglichen und der neuen Rate (als Prozentwert) eingeben. Bei einer höheren Samplerate wird das Event länger, so dass die Audiodaten langsamer und mit einer niedrigeren Tonhöhe wiedergegeben werden. Bei einer niedrigeren Samplerate wird das Event kürzer, so dass die Audiodaten schneller und mit einer höheren Tonhöhe wiedergegeben werden. Klicken Sie auf »Vorschau«, wenn Sie das Ergebnis des Resample-Vorgangs überprüfen möchten. Das Event wird so wiedergegeben, wie es mit der neuen Samplerate klingen würde. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, klicken Sie auf »Ausführen«, um den Dialog zu schließen und den Vor- gang auszuführen. Umkehren Mit dieser Funktion können Sie den ausgewählten Audio- bereich umkehren, so als würden Sie ein Band auf einem Spulentonbandgerät rückwärts wiedergeben. Für diese Funktion stehen keine weiteren Parameter zur Verfügung. Stille Der ausgewählte Audiobereich wird durch Stille ersetzt. Für diese Funktion stehen keine weiteren Parameter zur Verfügung. Stereo-Modifikation Diese Funktion kann nur auf ausgewählte Bereiche in Ste- reodateien angewandt werden. Mit dieser Funktion können Sie den linken und den rechten Kanal auf verschiedene Weise bearbeiten. Folgende Modi sind verfügbar: !Wenden Sie diese Funktion immer auf den gesamten Audio-Clip an, da ein DC-Offset normalerweise in der gesamten Aufnahme vorhanden ist. Option Beschreibung Links-Rechts vertauschenDer linke Kanal wird mit dem rechten Kanal vertauscht. Linken Kanal zum rechten kopierenDer linke Kanal wird kopiert und im rechten Kanal einge- fügt. Rechten Kanal zum linken kopierenDer rechte Kanal wird kopiert und im linken Kanal einge- fügt.
245 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Time-Stretch Diese Funktion erlaubt es Ihnen, die Länge und das Tempo des ausgewählten Audiobereichs zu verändern, ohne dabei die Tonhöhe zu beeinflussen. Im Dialog sind folgende Einstellungen verfügbar: Takte festlegen In diesem Bereich können Sie die Länge des für die Bear- beitung ausgewählten Audiomaterials sowie die Taktart festlegen: Originallänge Dieser Bereich enthält Informationen und Einstellungen für das für die Bearbeitung ausgewählte Audiomaterial: Resultierende Länge Verwenden Sie diese Einstellungen, wenn Sie die Länge des Audiomaterials so korrigieren möchten, dass es ge- nau in eine vorgegebene Zeitspanne oder ein Tempo passt. Die Werte ändern sich automatisch, wenn Sie das Verhältnis anpassen (siehe unten). Bereich (Sekunden) Hier können Sie den gewünschten Bereich für den Time- Stretch festlegen. Mischen Beide Kanäle werden zusammengemischt, das Ergebnis ist mono. Subtrahieren Die Information des linken Kanals wird vom rechten Kanal abgezogen und umgekehrt. Dies wird normalerweise als »Karaoke-Effekt« eingesetzt, um in der Mitte des Stereo- bilds angeordnetes Monomaterial aus einem Stereosig- nal zu entfernen. Option Beschreibung Takte Wenn Sie die Tempo-Einstellung verwenden (siehe un- ten), können Sie hier die Länge des ausgewählten Audiomaterials in Takten angeben. Zählzeit Wenn Sie die Tempo-Einstellung verwenden, können Sie hier die Länge des ausgewählten Audiomaterials in Zähl- zeiten angeben. Taktart Wenn Sie die Tempo-Einstellung verwenden (siehe un- ten), können Sie hier eine Taktart angeben. Option Beschreibung Option Beschreibung Länge in SamplesDie Länge des ausgewählten Audiomaterials in Samples. Länge in SekundenDie Länge des ausgewählten Audiomaterials in Sekun- den. Tempo in BPM Wenn Sie Musik bearbeiten und das tatsächliche Tempo des zu bearbeitenden Audiomaterials kennen, können Sie es hier in »Beats Per Minute« eingeben. Sie können so das Tempo des Audiomaterials korrigieren, ohne den tat- sächlichen Time-Stretch-Wert berechnen zu müssen. Option Beschreibung Samples Hier können Sie die gewünschte Länge in Samples ein- geben. Sekunden Hier können Sie die gewünschte Länge in Sekunden ein- geben. BPM Hier können Sie das gewünschte Tempo (Beats Per Mi- nute) eingeben. Dazu müssen Sie das tatsächliche Tempo des Audiomaterials kennen und dies (zusammen mit der Taktart und der Länge in Takten) im Originallänge-Bereich links angeben. Option Beschreibung Bereich Hier können Sie die gewünschte Länge als Bereich zwi- schen zwei Zeitpositionen einstellen. Locator-Bereich Wenn Sie auf diesen Schalter (die schwarze Raute) kli- cken, werden die Wertefelder auf die Position des linken (oben) und des rechten Locators (unten) eingestellt.
246 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Verhältnis Dieser Wert gibt die Länge der Zeitkorrektur in Prozent im Verhältnis zur ursprünglichen Länge an. Wenn Sie zum Festlegen des Zeitkorrektur-Werts die Einstellung im Be- reich »Resultierende Länge« verwenden, ändert sich die- ser Wert automatisch. Der mögliche Zeitkorrektur-Bereich ist von der Effekt-Option abhängig: Wenn die Effekt-Option ausgeschaltet ist, liegt der Be- reich zwischen 75 und 125 %. Diese Einstellung empfiehlt sich, wenn Sie den Klangcharakter beibehal- ten möchten. Wenn die Effekt-Option eingeschaltet ist, liegt der Be- reich zwischen 10 und 1000 % für den Realtime-Algorith- mus und zwischen 50 und 200 % für den MPEX 3-Algo- rithmus. Diese Einstellung empfiehlt sich, wenn Sie Spezialeffekte usw. erzielen möchten. Algorithmus Hier können Sie einen Algorithmus für die Zeitkorrektur einstellen: MPEX 3 (siehe unten) und Realtime. MPEX 3 Die Option »MPEX-Algorithmus« basiert auf dem MPEX-Algorithmus (Minimum Perceived Loss Time Compression/Expansion) von Prosoniq. Dieser Algorithmus (der auch in der TimeFactory™ von Prosoniq verwen- det wird) nutzt ein künstliches neuronales Netzwerk und ermöglicht so hochpräzise zeitliche Dehnung und Tonhöhenveränderung. So erzielen Sie bestmögliche Ergebnisse hinsichtlich der Audioqualität. Sie können zwischen sieben unterschiedlichen Qualitätseinstellungen wählen, siehe »Pitch-Shift-Modus« auf Seite 242. Realtime Dieser Algorithmus ist für das Echtzeit-Time-Stretching in Cubase konzi- piert, Sie können ihn jedoch auch für die Offline-Bearbeitung verwenden. Im Presets-Einblendmenü stehen Ihnen dieselben Presets zur Verfügung wie im Einblendmenü »Algorithmus« im Sample-Editor, siehe »Automati- sches Erkennen des Audiotempos und Anwenden der Time-Stretch- Funktion« auf Seite 268. Anwenden von PlugIns (nur Cubase) Sie können PlugIns in Echtzeit während der Wiedergabe hinzufügen (siehe das Kapitel »Audioeffekte« auf Seite 177). Manchmal ist es jedoch sinnvoll, PlugIns »dauerhaft« auf ein oder mehrere ausgewählte Events anzuwenden. Gehen Sie dazu in Cubase folgendermaßen vor: 1.Nehmen Sie im Projekt-Fenster, im Pool oder in einem Editor eine Auswahl vor. PlugIns werden genauso wie die Bearbeitungsfunktionen angewendet (siehe »Allgemeine Einstellungen und Funktionen« auf Seite 238). 2.Wählen Sie im Audio-Menü aus dem PlugIns-Unter- menü das gewünschte PlugIn aus. Der entsprechende PlugIn-Dialog wird geöffnet. Stereo und Mono Wenn Sie ein PlugIn auf Monomaterial anwenden, wird nur die linke Seite des Stereoausgangs dieses Effekts verwendet. Der PlugIn-Dialog Der PlugIn-Dialog für den StudioChorus-Effekt Im oberen Bereich des PlugIn-Dialogs finden Sie die Ef- fektparameter des ausgewählten PlugIns. Informationen über die Parameter der mitgelieferten PlugIns finden Sie im separaten PDF-Dokument »PlugIn-Referenz«.
247 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Der untere Bereich des Dialogs enthält Einstellungen für die eigentliche Bearbeitung. Diese Einstellungen sind für alle PlugIns gleich. Wenn der untere Bereich ausgeblendet ist, klicken Sie auf den Schalter »Mehr…«, um ihn anzeigen zu lassen. Wenn Sie den unteren Bereich wieder ausblenden möchten, klicken Sie erneut auf den Schalter (auf dem nun »Reduzieren…« angezeigt wird). Der untere Bereich des PlugIn-Dialogs enthält folgende Optionen: Wet-/Dry-Mix Mit diesen Schiebereglern können Sie das Verhältnis zwi- schen dem bearbeiteten (Wet) und dem unbearbeiteten Signal (Dry) des resultierenden Clips einstellen. Die beiden Schieberegler sind normalerweise so miteinan- der verbunden, dass bei einer Erhöhung des Wet-Werts automatisch der Dry-Wert um den gleichen Wert herab- gesetzt wird und umgekehrt. Wenn Sie die Regler unab- hängig voneinander einstellen möchten, halten Sie beim Verschieben eines Reglers die [Alt]-Taste/[Wahltaste] ge- drückt. Auf diese Weise können Sie z. B. sowohl den Wet- Mix als auch den Dry-Mix auf 80 % einstellen. Achten Sie darauf, dass keine Übersteuerung auftritt. Ausklingzeit Verwenden Sie diesen Parameter, wenn Sie Effekte an- wenden, mit denen dem ursprünglichen Audiomaterial zu- sätzliches Audiomaterial angehängt wird (z. B. Reverb- und Delay-Effekte). Wenn Sie diese Option einschalten, können Sie mit Hilfe des Schiebereglers die Länge des angefügten Bereichs einstellen. Die Ausklingzeit wird bei der Wieder- gabe im Vorschau-Modus berücksichtigt, so dass Sie die geeignete Ausklingzeit leicht ermitteln können. Crossfade vorn/hinten Mit diesen Einstellungen können Sie einen Effekt nach und nach hinzufügen bzw. zurücknehmen. Wenn Sie die Option »Crossfade vorn« einschalten und z. B. einen Wert von 1000 ms eingeben, wird der Effekt vom Beginn des Auswahlbereichs nach und nach hinzugefügt. Der voll-ständige Effekt wird erst 1000 ms nach dem Start erreicht. Entsprechend wird bei der Option »Crossfade hinten« der Effekt schrittweise ab dem eingestellten Wert bis zum Ende des Auswahlbereichs zurückgenommen. Vorschau Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, können Sie das Er- gebnis der Bearbeitung mit den aktuellen Einstellungen an- hören. Die Wiedergabe wird wiederholt, bis Sie erneut auf den Schalter klicken. (Während der Vorschau-Wiedergabe wird auf dem Schalter »Stop« angezeigt.) Sie können die Effekteinstellungen ggf. während der Vorschau verändern. Ausführen Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, werden die Effekt- einstellungen angewandt und der Dialog geschlossen. Abbrechen Wenn Sie auf diesen Schalter klicken, wird der Dialog ge- schlossen, ohne dass der Effekt angewendet wird. !Die Summe der Werte für »Crossfade vorn« und »Crossfade hinten« kann nicht länger als der Aus- wahlbereich selbst sein.
248 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Der Prozessliste-Dialog Bearbeitungsvorgänge Im Prozessliste-Dialog können Sie die für einen Clip vor- genommenen Bearbeitungsvorgänge ganz oder teilweise rückgängig machen. Zu den Bearbeitungsfunktionen, die auf diese Weise verändert werden können, gehören die Funktionen aus dem Effekte-Untermenü, die angewandten PlugIn-Effekte (nur Cubase) sowie Funktionen im Sample- Editor, z. B. Ausschneiden, Einfügen, Löschen und Zeich- nen mit dem Stift-Werkzeug. ÖAufgrund des Zusammenhangs zwischen Clip und Au- diodatei (siehe »Einleitung« auf Seite 237) ist es sogar möglich, »in der Mitte« der Prozessliste stehende Bearbei- tungsvorgänge zu verändern oder zu entfernen und danach vorgenommene Bearbeitungsvorgänge beizubehalten. Dies hängt jedoch von der Art der vorgenommenen Bearbeitung ab (siehe »Einschränkungen« auf Seite 249). Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie den Clip im Pool oder eines der dazuge- hörigen Events im Projekt-Fenster aus. In der Status-Spalte im Pool erhalten Sie einen Überblick darüber, auf welche Clips Bearbeitungsvorgänge angewendet wurden. Wenn dort ein Wellenformsymbol angezeigt wird, wurde ein Effekt bzw. eine Bearbei- tungsfunktion auf diesen Clip angewendet (siehe »Die Symbole der Sta- tus-Spalte« auf Seite 296). 2.Wählen Sie im Audio-Menü den Befehl »Liste der Au- dioprozesse…«. Der Prozessliste-Dialog wird angezeigt. Im linken Bereich des Dialogs wird eine Liste aller Bear- beitungsvorgänge angezeigt, die Sie auf den Clip ange- wandt haben. Dabei stehen die zuletzt vorgenommenen Bearbeitungsvorgänge unten in der Liste. In den Spalten »Anfang« und »Länge« wird angezeigt, welcher Bereich des Clips mit der jeweiligen Funktion bearbeitet wurde. In der Status-Spalte wird angezeigt, ob die Bearbeitung ge- ändert oder rückgängig gemacht werden kann. 3.Klicken Sie in der Liste auf den Bearbeitungsvorgang, den Sie ändern möchten. Wenn Sie die Einstellungen des ausgewählten Bearbei- tungsvorgangs ändern möchten, klicken Sie auf den Än- dern-Schalter. Ein Dialog für die Bearbeitungsfunktion oder den angewandten Effekt wird angezeigt, in dem Sie die Einstellungen ändern können. Gehen Sie genauso vor, als würden Sie die Bearbeitungsfunktion oder den Effekt zum ersten Mal hinzufügen. Wenn Sie den ausgewählten Bearbeitungsvorgang durch eine andere Bearbeitungsfunktion oder einen Effekt ersetzen möchten, wählen Sie die gewünschte Option aus dem Einblendmenü und klicken Sie auf den Schalter »Er- setzen durch«. Wenn für die ausgewählte Option Einstellungen zur Verfügung stehen, wird ein Dialog angezeigt. Die ursprünglich vorgenommene Aktion wird im Prozessliste-Dialog durch die neue Bearbeitungsfunktion ersetzt. Wenn Sie einen ausgewählten Bearbeitungsvorgang entfernen möchten, wählen Sie ihn aus und klicken auf den Entfernen-Schalter. Der Bearbeitungsvorgang wird aus dem Clip entfernt. Wenn Sie einen ausgewählten Bearbeitungsvorgang rückgängig machen und die Bearbeitung aus dem Clip ent- fernen möchten, klicken Sie auf den Deaktivieren-Schalter. Die Bearbeitung wird zurückgenommen, der Vorgang ist aber weiterhin in der Liste aufgeführt. Wenn Sie den Vorgang wiederholen und die Be- arbeitung wieder anwenden möchten, klicken Sie erneut auf den Schal- ter (der jetzt »Aktivieren« heißt). 4.Klicken Sie auf »Schließen«, um den Dialog zu schließen.
249 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Einschränkungen Für einige Bearbeitungsfunktionen sind keine Parameter verfügbar, d. h., sie können auch nicht verändert werden. Bearbeitungsfunktionen, die die Länge des Clips verän- dern (z. B. Ausschneiden, Einfügen oder Time-Stretch) können nur dann rückgängig gemacht werden, wenn es sich jeweils um die letzte Aktion im Prozessliste-Dialog handelt (d. h., wenn der Vorgang ganz unten in der Liste steht). Wenn eine Aktion nicht rückgängig gemacht oder geändert werden kann, wird ein Symbol in der Status- Spalte angezeigt und die entsprechenden Schalter sind nicht verfügbar. Audioprozesse festsetzen Mit der Funktion »Audioprozesse festsetzen…« im Audio- Menü können Sie alle auf einen Clip angewandten Bear- beitungsfunktionen und Effekte dauerhaft anwenden: 1.Wählen Sie einen Clip im Pool oder eines der dazuge- hörigen Events im Projekt-Fenster aus. 2.Wählen Sie im Audio-Menü den Befehl »Audiopro- zesse festsetzen…«. Wenn vom ausgewählten Clip (oder vom Clip, der vom ausgewählten Event wiedergegeben wird) nur eine Ver- sion vorliegt (d. h., wenn keine anderen Clips auf dieselbe Audiodatei verweisen), wird die folgende Warnmeldung angezeigt: Wenn Sie auf »Ersetzen« klicken, werden alle Audioprozesse auf die ur- sprüngliche Audiodatei angewandt (die Datei, die im Pool in der Pfad- Spalte für diesen Clip genannt wird). Wenn Sie »Neue Datei« auswählen, wird im Audio-Ordner des Projektordners eine neue Datei erzeugt (und die ursprüngliche Datei wird nicht geändert). Wenn vom ausgewählten Clip (oder vom Clip, der vom ausgewählten Event wiedergegeben wird) verschiedene Versionen vorliegen (d. h., wenn andere Clips auf dieselbe Audiodatei verweisen), wird die folgende Warnmeldung angezeigt: In diesem Fall können Sie die ursprüngliche Audiodatei nicht ersetzen, da die Audiodatei von anderen Clips verwendet wird. Klicken Sie auf den Schalter »Neue Datei«, um eine neue Datei im Audio-Ordner innerhalb des Projektordners zu erzeugen. !Nach dem Festsetzen der Audioprozesse verweist der Clip auf eine neue Audiodatei. Die Liste im Pro- zessliste-Dialog für den Clip ist nun leer.
250 Audiobearbeitung und Audiofunktionen Stille suchen Bei der Funktion »Stille suchen« im Erweitert-Untermenü des Audio-Menüs wird ein Event auf stille Bereiche hin durchsucht. Das Event wird dann entweder geteilt und die stillen Bereiche werden aus dem Projekt entfernt oder es werden Regionen erstellt, die den nicht stillen Bereichen entsprechen. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie das Event im Projekt-Fenster oder im Au- dio-Part-Editor aus. Sie können auch mehrere Events auswählen und dann unterschiedliche Einstellungen für jedes ausgewählte Event vornehmen. 2.Wählen Sie im Audio-Menü aus dem Erweitert-Unter- menü den Befehl »Stille suchen«. Der Dialog »Stille suchen« wird geöffnet. 3.Nehmen Sie im Erkennung-Bereich unterhalb der Wellenformanzeige die gewünschten Einstellungen vor. Folgende Optionen sind verfügbar: 4.Klicken Sie auf den Berechnen-Schalter. Das Audio-Event wird analysiert und in der Wellenformanzeige wird jetzt angezeigt, welche Bereiche Ihren Einstellungen entsprechend als »still« betrachtet werden. Oberhalb des Berechnen-Schalters wird die Anzahl der gefundenen Regionen angezeigt. Option Beschreibung Öffnungs- SchwellwertWenn der Audiopegel diesen Wert überschreitet, wird die Funktion »geöffnet«, d. h. der Sound wird durchgelas- sen. Wählen Sie einen Wert, der niedrig genug ist, um die Funktion zu Beginn des Sounds zu öffnen, aber hoch ge- nug, um unerwünschte Geräusche in »stillen« Bereichen zu entfernen. Verschluss- SchwellwertWenn der Audiopegel unter diesen Wert sinkt, wird die Funktion »geschlossen«. Der hier eingestellte Wert darf nicht höher als der Öffnungs-Schwellwert sein. Wählen Sie einen Wert, der hoch genug ist, um uner- wünschte Geräusche in »stillen« Bereichen zu entfernen. Gleichsetzen Wenn diese Option eingeschaltet ist, wird für den Öff- nungs- und Verschluss-Schwellwert immer derselbe Wert eingestellt. Geöffnet für mindestensDieser Wert bestimmt die Mindestzeit, die die Funktion nach Überschreiten des Schwellenwerts geöffnet bleibt. Wenn das Audiomaterial mehrere kurze Klänge enthält, die zu häufigen kurzen »Öffnungsphasen« führen, sollten Sie diesen Wert erhöhen. Geschlossen für mindestensDieser Wert bestimmt die Mindestzeit, die die Funktion nach Unterschreiten des Schwellenwerts geschlossen bleibt. (Normalerweise sollte ein niedriger Wert gewählt werden, damit keine Klänge abgeschnitten werden.) Pre-Roll Mit diesem Parameter können Sie festlegen, dass die Funktion »geöffnet« wird, kurz bevor das Audiomaterial den Öffnungs-Schwellwert überschreitet, d. h. der Be- ginn jeder »Öffnungsphase« wird entsprechend der hier eingestellten Zeit nach links verschoben. So können Sie vermeiden, dass die Anspielphase von Klängen (Attack) abgeschnitten wird. Post-Roll Mit diesem Parameter können Sie festlegen, dass die Funktion »geschlossen« wird, kurz nachdem das Audio- material unter den Verschluss-Schwellwert sinkt. So können Sie vermeiden, dass die natürliche Auskling- zeit (Decay) der Sounds abgeschnitten wird. Option Beschreibung