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Steinberg Cubase Studio 4 Operation Manual Studio Manual German Version
Steinberg Cubase Studio 4 Operation Manual Studio Manual German Version
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431 Arbeiten mit der Tempospur Verändern Sie den Tempowert im Tempo-Feld der Werkzeugzeile. Dazu muss ein einzelner Kurvenpunkt ausgewählt sein. Anpassen der Kurvenart Sie können die Kurvenart eines Tempokurvensegments je- derzeit verändern. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie alle Kurvenpunkte des Segments aus, das Sie bearbeiten möchten. 2.Öffnen Sie das Kurve-Einblendmenü in der Werk- zeugzeile und wählen Sie »Linear« oder »Stufe«. Die Kurvenabschnitte zwischen den ausgewählten Punkten werden nun angepasst. Entfernen von Tempokurvenpunkten Wenn Sie einen Tempokurvenpunkt entfernen möchten, klicken Sie mit dem Radiergummi-Werkzeug auf den Punkt oder wählen Sie ihn aus und drücken die [Rücktaste]. Der erste Tempokurvenpunkt kann nicht entfernt werden. Aufnehmen von Tempoänderungen Mit dem Tempoaufnahme-Regler in der Werkzeugzeile können Sie Tempoänderungen einfach während der Wie- dergabe aufnehmen: Starten Sie die Wiedergabe und ver- ringern bzw. erhöhen Sie mit dem Tempoaufnahme-Regler das Tempo an den entsprechenden Stellen. Dies eignet sich besonders, um natürlich klingende Ritardandi usw. einzufügen. Einstellen eines festen Tempos (Fixed) Wenn der Track-Schalter ausgeschaltet ist, wird die Tem- pospurkurve grau dargestellt (sie bleibt jedoch sichtbar). Da das feste Tempo für ein Projekt immer konstant ist, gibt es keine Tempokurvenpunkte. Das feste Tempo wird statt- dessen als horizontale schwarze Linie in der Tempokurven- anzeige dargestellt. In diesem Modus gibt es drei Möglichkeiten, das Tempo einzustellen: Ziehen Sie die Tempolinie mit dem Pfeil-Werkzeug nach oben oder unten. Verändern Sie den Wert numerisch im Tempo-Feld der Werkzeugzeile. Klicken Sie im Transportfeld auf den Tempowert, um ihn auszuwählen, geben Sie dann einen neuen Wert ein und drücken Sie die [Eingabetaste]. !Wenn Sie Tempokurvenpunkte mit zeitbezogenem Anzeigeformat verschieben (jedes Format mit Aus- nahme von »Takte+Zählzeiten«), kann das Ergebnis zu Verwirrung führen. Das liegt daran, dass beim Ver- schieben eines Kurvenpunkts das Verhältnis zwischen Tempo und Zeit verändert wird. Ein Beispiel: Sie ver- schieben einen Tempokurvenpunkt nach rechts und legen ihn an einer bestimmten Zeitposition ab. Wenn Sie die Maustaste loslassen, wird das Verhältnis zwi- schen Tempo und Zeit angepasst (da Sie die Tempo- kurve geändert haben). Der verschobene Punkt wird dann an einer anderen Zeitposition angezeigt. Sie sollten daher zum Bearbeiten von Tempokurven das Anzeigeformat »Takte+Zählzeiten« verwenden.
432 Arbeiten mit der Tempospur Hinzufügen und Bearbeiten von Taktart-Events Wenn Sie ein Taktart-Event hinzufügen möchten, kli- cken Sie mit dem Stift-Werkzeug in den Taktartbereich. Standardmäßig wird ein 4/4-Takt-Event an der nächsten Taktposition ein- gefügt. Sie können ein Taktart-Event auch hinzufügen, indem Sie die [Alt]- Taste/[Wahltaste] gedrückt halten und mit dem Pfeil-Werkzeug klicken. Wenn Sie den Wert eines Taktart-Events bearbeiten möchten, wählen Sie es aus und passen Sie den Wert über das Taktart-Eingabefeld in der Werkzeugzeile an. Links und rechts neben dem Taktart-Eingabefeld stehen Ihnen Pfeilschal- ter zur Verfügung. Mit den linken Pfeilen können Sie den Zähler und mit den rechten Pfeilen den Nenner ändern. Wenn Sie ein Taktart-Event verschieben möchten, klicken Sie darauf und ziehen Sie es mit dem Pfeil-Werk- zeug an die gewünschte Stelle. Beachten Sie, dass Taktart-Events nur am Taktanfang platziert werden können. Wenn Sie ein Taktart-Event entfernen möchten, klicken Sie mit dem Radiergummi-Werkzeug darauf oder wählen Sie es aus und drücken die [Rücktaste]. Das erste Taktart-Event kann nicht entfernt werden. Exportieren und Importieren von Tempospuren Sie können die aktuelle Tempospur exportieren, um sie in anderen Projekten zu verwenden. Wählen Sie dazu im Da- tei-Menü aus dem Exportieren-Untermenü den Tempos- pur-Befehl. Dadurch wird die Information der Tempospur (einschließlich Taktart-Events) in eine spezielle XML-Datei gespeichert (Dateinamenerweiterung ».smt«). Sie können die aktuelle Tempospur exportieren, um sie in anderen Pro- jekten zu verwenden. Wählen Sie dazu im Datei-Menü aus dem Exportieren-Untermenü den Tempospur-Befehl. Da- durch wird die Information der Tempospur (einschließlich Taktart-Events) in eine spezielle XML-Datei gespeichert (Dateinamenerweiterung ».smt«). Wenn Sie eine zuvor gespeicherte Tempospur importie- ren möchten, wählen Sie im Datei-Menü aus dem Impor- tieren-Untermenü den Tempospur-Befehl. Beachten Sie, dass dadurch alle Informationen der Tempospur im aktuel- len Projekt ersetzt werden (wenn nötig kann dies jedoch rückgängig gemacht werden). Tempo berechnen (nur Cubase) Im Dialog »Tempo berechnen« können Sie eine bestimmte Länge bzw. Endposition für einen bestimmten Bereich fest- legen. In der Tempospur wird dann automatisch ein Tempo für den Bereich in der festgelegten Zeit eingestellt. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie den Tempospur-Editor und legen Sie mit dem linken und rechten Locator eine Region oder einen Bereich fest, in dem Sie das Tempo berechnen möchten. 2.Klicken Sie in der Werkzeugzeile des Tempospur- Editors auf den Schalter »Tempo berechnen«. Der Dialog »Tempo berechnen« wird angezeigt. 3.Unter »Berechneter Bereich« wird der festgelegte Be- reich in Takten und Zählzeiten (PPQ) sowie in dem Zeitfor- mat angezeigt, das Sie im Bereich »Zeit-Anzeigeformat« festgelegt haben. Hier wird automatisch der unter Punkt 1 festgelegte Bereich eingestellt. Sie können den Bereich bearbeiten, indem Sie die Werte in den Feldern anpassen. Nun können Sie unter »Neuer Bereich« entweder im Länge- Feld oder im Ende-Feld einen Wert eingeben. Welchen Wert Sie ändern müssen, hängt davon ab, ob der Bereich eine bestimmte Länge haben oder an einer bestimmten Zeitposition enden soll. 4.Geben Sie die gewünschte Endposition bzw. Länge im entsprechenden Feld unter »Neuer Bereich« ein. Unter »Zeit-Anzeigeformat« können Sie auch ein Zeitformat für den neuen Bereich auswählen. 5.Klicken Sie auf den Ausführen-Schalter. Die Tempospur und die Länge des Bereichs werden nun automatisch angepasst.
433 Arbeiten mit der Tempospur Der Dialog »Taktstruktur verändern« (nur Cubase) Der Dialog »Taktstruktur verändern« nutzt die Funktionen »Stille einfügen« und »Zeit löschen« (die Sie auch im Bear- beiten-Menü im Bereich-Untermenü finden), legt jedoch für die Berechnung der benötigten Bereiche (oder Parameter) eine musikalische, »takt- und zählzeitenbasierte« Zeiteintei- lung zugrunde. Dabei bleiben auch die Taktarten nach der Berechnung »synchron«. In einem Projekt, in dem für das Zeitlineal »Takte+Zählzeiten« eingestellt ist, können Sie da- durch beim Einfügen, Löschen oder Ersetzen von Zeit we- sentlich intuitiver vorgehen. Der Dialog »Taktstruktur verändern« wird geöffnet, wenn Sie im Tempospur-Fenster auf den entsprechenden Schal- ter in der Werkzeugzeile (neben dem Schalter »Tempo be- rechnen«) klicken. Der Dialog enthält die folgenden Einstellmöglichkeiten: Optionen und Einstellungen Raster Die Rasterfunktion können Sie ein- bzw. ausschalten, in- dem Sie auf den Raster-Schalter der Werkzeugzeile kli- cken. Die Wirkungsweise hängt vom für das Lineal ausgewählten Anzeigeformat ab: Wenn das Format »Takte+Zählzeiten« ausgewählt ist, rasten die Tempokurvenpunkte jeweils an dem im Raster- Einblendmenü festgelegten Rasterwert ein. Wenn Sie einen Wert von »1/1« eingestellt haben, rasten die Kurven- punkte an den Taktanfängen ein. Wenn ein anderes Anzeigeformat ausgewählt ist, rasten die Tempokurvenpunkte an den vertikalen Rasterlinien der Tempokurvenanzeige ein. Der Abstand der Rasterlinien hängt von der horizontalen Vergrößerung ab. Option Beschreibung Taktbereich Hier erhalten Sie eine grafische Übersicht über die Posi- tion des Taktbereichs innerhalb des Projekts und seine Länge. Ändern Sie die Einstellungen, indem Sie an dem grünen Rechteck ziehen oder die Werte für Start und Länge ändern (siehe unten). Die kleinen Pfeile ober- bzw. unterhalb der Taktbereich- Anzeige stellen die Länge des Projekts dar. Der Bereich rechts von den Pfeilen stellt den Taktbereich dar, der hin- zugefügt werden kann (maximal 500 Takte). Taktbereich – StartHier können Sie den Anfangspunkt des Taktbereichs festle- gen. Klicken Sie auf die Pfeiltasten, um den Wert schritt- weise zu erhöhen bzw. zu verringern, oder klicken Sie in das Wertefeld und geben Sie den gewünschten Wert ein. Taktbereich – LängeHier können Sie die gewünschte Länge des Taktbereichs festlegen. Klicken Sie auf die Pfeiltasten, um den Wert schrittweise zu erhöhen bzw. zu verringern, oder klicken Sie in das Wertefeld und geben Sie den gewünschten Wert manuell ein. Klicken Sie auf diesen Schalter… …um den Dialo g »Taktstruktur verändern« zu öffnen.Aktion – Takte einfügenWenn Sie diese Aktion auswählen und auf »Ausführen« kli- cken, wird die eingestellte Anzahl leerer Takte mit der ein- gestellten Taktart am gewünschten Startpunkt in das Projekt eingefügt. Aktion – Takte löschenWenn Sie diese Aktion auswählen und auf »Ausführen« kli- cken, wird die eingestellte Anzahl Takte ab dem eingestell- ten Startpunkt gelöscht. Aktion – Takte neu definierenWenn Sie diese Aktion auswählen und auf »Ausführen« kli- cken, wird der Taktbereich neu berechnet, damit er der ein- gestellten Taktart entspricht. Dabei werden die Notenpositi- onen (bezogen auf Takte und Zählzeiten) und das Tempo so geändert, dass sie der neuen Taktart entsprechen, die Wie- dergabe der Noten sich jedoch nicht verändert. Wenn Sie z. B. einen Takt mit der Taktart 3/4 neu definieren möchten, so dass er die Taktart 4/4 erhält, werden Viertel- noten zu triolischen Halbnoten. Wenn Sie einen Takt mit der Taktart 4/4 in einen Takt mit Taktart 3/4 ändern möchten, werden Viertelnoten zu Quartolen. Aktion – Takte ersetzenWenn Sie diese Aktion auswählen und auf »Ausführen« kli- cken, wird die Taktart des Taktbereichs durch die einge- stellte Taktart ersetzt. Aktion – TaktartHier können Sie die Taktart einstellen, die für die Aktion im Aktion-Einblendmenü (außer für »Takte löschen«) benötigt wird. Ausführen Klicken Sie auf diesen Schalter, um die vorgenommenen Einstellungen auf den gewünschten Taktbereich anzuwen- den. Schließen Klicken Sie auf diesen Schalter, um den Dialog »Taktstruk- tur verändern« zu schließen. Beachten Sie, dass Sie zuerst auf »Ausführen« klicken müssen, um Ihre Einstellungen an- zuwenden. Wenn Sie auf »Schließen« klicken, ohne zuvor auf »Ausführen« zu klicken, wird der Dialog geschlossen, ohne die gewünschte Aktion auszuführen. Option Beschreibung
434 Arbeiten mit der Tempospur Taktart-Events können nur jeweils am Taktanfang ange- ordnet werden, unabhängig davon, ob die Rasterfunktion ein- oder ausgeschaltet ist. Automatischer Bildlauf Wenn diese Option eingeschaltet ist, »läuft« die Tempo- kurvenanzeige während der Wiedergabe durch das Bild, so dass der Positionszeiger immer sichtbar ist. Der Befehl »Tempo errechnen…« Mit dem Befehl »Tempo errechnen…« können Sie das Tempo von »frei« aufgenommenem Audio- oder MIDI- Material berechnen. Sie können auch ein Tempo über die Computertastatur vorgeben. Berechnen des Aufnahmetempos 1.Legen Sie im Projekt-Fenster einen Auswahlbereich fest, der eine genaue Anzahl von Zählzeiten umfasst. 2.Wählen Sie im Projekt-Menü den Befehl »Tempo er- rechnen…«. Der Dialog »Tempo errechnen« wird angezeigt. 3.Geben Sie die Anzahl der Zählzeiten des ausgewähl- ten Bereichs im Zählzeiten-Eingabefeld an. Das entsprechende Tempo wird berechnet und im BPM-Eingabefeld an- gezeigt. Wenn Sie den Auswahlbereich anpassen müssen, ge- hen Sie zurück in das Projekt-Fenster und lassen Sie den Dialog »Tempo errechnen« geöffnet. Wenn Sie das Tempo nach dem Verändern des Auswahlbereichs erneut berechnen möchten, klicken Sie auf den Aktualisieren-Schalter. 4.Sie können das berechnete Tempo in die Tempospur einfügen, indem Sie auf einen der Schalter in der unteren linken Ecke des Dialogs »Tempo errechnen« klicken. Wenn Sie auf den Schalter »Am Spurbeginn« klicken, wird der erste Tempokurvenpunkt angepasst. Wenn Sie auf den Schalter »Am Beginn der Auswahl« klicken, wird ein neuer Tempokurvenpunkt am Auswahlbe- ginn hinzugefügt. Dabei wird der Stufe-Kurventyp verwendet (siehe »Hinzufügen von Tempokurvenpunkten« auf Seite 430). Verwenden des Schalters »Tempo vorgeben…« Sie können über die Computertastatur ein Tempo vorgeben: 1.Öffnen Sie den Dialog »Tempo errechnen«. 2.Wenn Sie das Tempo einer Aufnahme über die Com- putertastatur vorgeben möchten, schalten Sie die Wieder- gabe ein. 3.Klicken Sie auf den Schalter »Tempo vorgeben…«. Das Fenster »Tempo vorgeben« wird angezeigt. 4.Geben Sie das Tempo über die Leertaste Ihrer Com- putertastatur oder die Maustaste vor. Die BPM-Anzeige aktualisiert das berechnete Tempo bei jeder Eingabe. 5.Wenn Sie die Tempovorgabe beenden, berechnet das Programm das durchschnittliche Timing der Zählzeiten und zeigt es an. 6.Klicken Sie auf »OK«, um den Dialog »Tempo vorge- ben« zu schließen. Das entsprechende Tempo wird nun im Dialog »Tempo errechnen« im BPM-Feld angezeigt. Wenn Sie möchten, können Sie es in die Tempo- spur einfügen, wie oben beschrieben. !Wenn beim Einfügen des berechneten Tempos der Fixed-Modus eingestellt ist, wird das feste Tempo angepasst, unabhängig davon, auf welchen Schalter Sie klicken.
435 Arbeiten mit der Tempospur Erzeugen einer Tempospur aus MIDI-Noten Mit dieser Funktion können Sie eine vollständige Tempo- spur aus MIDI-Noten erzeugen, die Sie über Ihr MIDI-Key- board eingeben. Verwenden Sie diese Funktion, wenn Sie eine Audiodatei ohne Tempoinformationen haben und die- ser später weiteres Material hinzufügen möchten, das syn- chron zum Tempo der Audiodatei ist. 1.Erstellen Sie eine leere zeitbasierte MIDI-Spur, geben Sie während der Wiedergabe des Audiomaterials das neue Tempo über Ihr MIDI-Keyboard vor und nehmen Sie die erzeugten Noten auf eine neue MIDI-Spur auf. Beachten Sie, dass Sie dazu Noten-Events erzeugen müssen – Halte- pedal-Events können nicht verwendet werden. 2.Geben Sie das Audiomaterial wieder und stellen Sie sicher, dass das Timing der MIDI-Noten mit dem Audio- material übereinstimmt. Bearbeiten Sie die MIDI-Noten ggf. in einem Editor. 3.Wählen Sie den Part aus (oder die einzelnen Noten im Editor), den Sie für die Berechnung verwenden möchten. 4.Wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Funktionen-Unter- menü die Funktion »Tempo aus MIDI berechnen«. Ein Dialog wird angezeigt. 5.Geben Sie im Dialog ein, welche Art von Noten (1/2, 1/4 usw.) Sie bei der Aufnahme angeschlagen haben. Wenn Sie die Option »Am Taktanfang beginnen« einschalten, wird die erste Note beim Errechnen der neuen Tempokurve automatisch an den Anfang eines Takts gesetzt. 6.Klicken Sie auf »OK«. Das Tempo des Projekts wird an die angeschlagenen Noten angepasst. 7.Öffnen Sie das Projekt-Menü und wählen Sie den Tempospur-Befehl, um zu überprüfen, ob die neue Tem- poinformation in der Tempokurve dargestellt wird. ÖEine andere Möglichkeit zum Erzeugen einer Tempo- Map aus frei aufgenommenem Audiomaterial bietet Ihnen das Time-Warp-Werkzeug (siehe nächster Abschnitt). Das Time-Warp-Werkzeug Mit dem Time-Warp-Werkzeug können Sie die Tempo- spur so anpassen, dass »musikalisch zeitbasiertes« Mate- rial (tempobezogene Positionen) an »linear zeitbasiertem« Material (zeitbezogene Positionen) angepasst wird. Typi- sche Anwendungsbeispiele sind folgende: Wenn Sie Musik (Audio- oder MIDI-Material) ohne Tempo- referenz oder Metronom aufgenommen haben. In diesem Fall können Sie das Time-Warp-Werkzeug dazu verwenden, eine Tempo-Map für die Aufnahme zu erstellen (so dass Sie Mate- rial synchron zum Tempo der Audiodatei neu arrangieren bzw. hinzufügen können). Wenn Sie Musik für einen Film erstellen und bestimmte Positi- onen im Video und bestimmte Positionen in der Musik aufein- ander abgestimmt werden sollen. Die Funktionalität des Time-Warp-Werkzeugs baut darauf auf, dass Spuren auf zeitlichen Positionen (lineare Zeitba- sis) oder auf tempobezogenen Positionen (musikalische Zeitbasis) basieren können (siehe »Umschalten zwischen musikalischer und linearer Zeitbasis« auf Seite 45). Allgemeine Vorgehensweise Mit dem Time-Warp-Werkzeug können Sie eine musikali- sche Position (eine Position im Format »Takte+Zählzeiten) an eine bestimmte zeitliche Position ziehen. Dies können Sie entweder im Projekt-Fenster oder in einem der Edito- ren tun (siehe unten). Im Folgenden wird die allgemeine Vorgehensweise beschrieben: 1.Stellen Sie sicher, dass der Track-Modus ausgewählt ist (d. h. das Tempo der Tempospur folgt). Das Time-Warp-Werkzeug kann nicht im Fixed-Modus verwendet wer- den (d. h., wenn das Tempo für das gesamte Projekt festgelegt wird). 2.Wählen Sie das Time-Warp-Werkzeug aus. Das Format »Takte+Zählzeiten« wird automatisch im Lineal des aktiven Fensters ausgewählt und das Lineal braun angezeigt.
436 Arbeiten mit der Tempospur 3.Klicken Sie auf eine musikalische Position im Fenster und ziehen Sie, um sie an die Position des zu bearbeite- tenden Materials anzupassen – z. B. den Anfang eines Events, eine bestimmte Position innerhalb eines Audio- Events, ein Frame in einem Video-Clip usw. Wenn Sie mit dem Time-Warp-Werkzeug klicken, rastet es am Raster des Fensters ein. Der Anfang des neunten Takts wird an den Anfang des Audio-Events gezogen. Beim Ziehen werden die Spuren, die Sie bearbeiten, kurz- fristig auf eine lineare Zeitbasis umgestellt. Das bedeutet, dass die Inhalte der Spuren, unabhängig vom Tempo, an denselben Zeitpositionen bleiben (im Projekt-Fenster gilt jedoch eine Ausnahme, siehe unten). 4.Wenn Sie die Maustaste loslassen, wird die musikali- sche Position, auf die Sie geklickt haben, an die zeitliche Position angepasst, an die Sie sie gezogen haben. Das liegt daran, dass das Time-Warp-Werkzeug das letzte Tempo-Event auf der Tempospur geändert (und/oder neue hinzugefügt hat, je nach Fenster und Verwendung) und dadurch die Tempospur angepasst hat. Richtlinien zur Verwendung des Time-Warp- Werkzeugs Wenn Sie das Time-Warp-Werkzeug verwenden, wird der Tempowert des letzten Tempo-Events (vor der Posi- tion, an die Sie geklickt haben) angepasst. Wenn es dahinter weitere Tempo-Events gibt, wird ein neues Tempo-Event an der Position erzeugt, an die Sie geklickt haben. Auf diese Weise werden die späteren Events nicht verschoben. Wenn Sie die [Umschalttaste] gedrückt halten und das Time-Warp-Werkzeug verwenden, wird ein neues Tempo- Event an der Position erzeugt, an die Sie geklickt haben. Die [Umschalttaste] ist die standardmäßig eingestellte Werkzeug-Son- dertaste hierfür – im Programmeinstellungen-Dialog (in der entsprechen- den Kategorie unter »Bearbeitungsoptionen–Werkzeug-Sondertasten«) können Sie dies jedoch ändern. Wenn Sie das Time-Warp-Werkzeug in einem Editor verwenden, wird ein Tempo-Event am Anfang des bear- beiteten Parts oder Events erzeugt. Nur die bearbeitete Spur wird verändert – beachten Sie, dass Events rechts von den bearbeiteten Events oder Parts (auf der bearbei- teten Spur) auch verändert werden. Wenn Sie einen Auswahlbereich festgelegt haben (im Projekt-Fenster, im Audio-Part-Editor oder im Sample- Editor) und das Time-Warp-Werkzeug innerhalb dieses Auswahlbereichs verwenden, werden die Tempoänderun- gen auf diesen Bereich beschränkt. Das bedeutet, dass ggf. Tempo-Events am Anfang und Ende eines Aus- wahlbereichs eingefügt werden. Dies ist nützlich, wenn Sie das Tempo innerhalb eines bestimmten Bereichs anpassen, das Material außerhalb dieses Bereichs jedoch unverändert bleiben soll. Wenn Sie mit dem Time-Warp-Werkzeug klicken, ras- tet es am Temporaster des Fensters ein. Wenn Sie das Temporaster an eine neue Position zie- hen, kann es magnetisch an Events im Fenster einrasten. Im Projekt-Fenster muss hierfür die Rasterfunktion eingeschaltet und im Raster-Einblendmenü die Events-Option ausgewählt sein – das Raster rastet dann am Anfang oder Ende der Events oder Parts bzw. an Markern ein. Im Sample-Editor muss hierfür die Funktion »Nulldurchgänge finden« eingeschaltet sein – das Raster rastet dann an Hitpoints (falls vorhanden) ein. In den MIDI-Editoren muss hierfür die Rasterfunktion eingeschaltet sein – das Raster rastet dann am Anfang oder Ende von Noten ein. Diese Funktion erzeugt Tempowerte bis zu 300 bpm. Anzeigen und Anpassen von Tempo-Events Wenn Sie das Time-Warp-Werkzeug auswählen, wird das Lineal des aktiven Fensters braun angezeigt. Bereits bestehende Tempo-Events werden im Lineal als »Griffe« mit Tempowerten angezeigt. So sehen Sie genau, was passiert. Sie können dies auch zum Bearbeiten der Tempospur nutzen: Wenn Sie die Werkzeug-Sondertaste zum Erstellen bzw. Löschen (standardmäßig die [Umschalttaste]) ver- wenden und auf ein Tempo-Event im Lineal klicken, wird dieses gelöscht.
437 Arbeiten mit der Tempospur Wenn Sie auf ein Tempo-Event im Lineal klicken und ziehen, können Sie es verschieben. Dadurch wird der Tempowert des Events automatisch bearbeitet, so dass die Objekte rechts davon ihre Position beibehalten. Wenn Sie ein Tempo-Event mit gedrückter [Alt]-Taste/ [Wahltaste] im Lineal verschieben (oder löschen), wird der Tempowert nicht angepasst – das bedeutet, dass die Ob- jekte, die sich rechts davon befinden, verschoben werden. Es handelt sich hierbei um die standardmäßig festgelegte Werkzeug- Sondertaste – Sie können diese Einstellung im Programmeinstellungen- Dialog (in der entsprechenden Kategorie unter »Bearbeitungsoptionen– Werkzeug-Sondertasten«) ändern. Verwenden des Time-Warp-Werkzeugs im Projekt-Fenster Im Projekt-Fenster stehen Ihnen für das Time-Warp- Werkzeug zwei Modi zur Verfügung: Im Standardmodus (»Raster manipulieren«) werden beim Ver- wenden des Werkzeugs alle Spuren kurzfristig auf eine lineare Zeitbasis geschaltet. Das bedeutet, dass alle Spuren ihre ab- soluten Zeitpositionen beibehalten, wenn Sie die Tempospur anpassen. Im Modus »Raster manipulieren (musikalische Events folgen)«, werden die Spuren nicht auf lineare Zeitbasis geschaltet. Das bedeutet, dass alle Spuren, die keine lineare Zeitbasis haben, den Änderungen der Tempospur folgen. Wählen Sie den Time-Warp-Modus aus, indem Sie auf das Werkzeugsymbol klicken und im angezeigten Einblend- menü eine Option einschalten. Anpassen einer musikalischen Partitur an ein Video Im Folgenden wird die Verwendung des Time-Warp-Werk- zeugs im Modus »Raster manipulieren (musikalische Events folgen)« anhand eines Beispiels beschrieben. Angenom- men, Sie möchten die Musik für einen Film zusammenstel- len und haben eine Videospur, eine Audiospur mit einem Kommentar und einige Audio- und/oder MIDI-Spuren mit Musik. Nun möchten Sie die Position eines musikalischen Einsatzes mit einer Position im Videofilm abstimmen. Der musikalische Einsatz ist in Takt 33. Im Projekt gibt es (noch) keine Tempoänderungen.1.Stellen Sie sicher, dass im Transportfeld der Track- Modus eingeschaltet ist. 2.Suchen Sie nun die gewünschte Position im Video. Wenn Sie nicht auf absolute Präzision angewiesen sind, können Sie dazu einfach die Miniaturansicht auf der Video- spur verwenden – andernfalls können Sie die exakte Posi- tion bestimmen und einen entsprechenden Marker auf der Markerspur erzeugen (den Sie später zum Einrasten ver- wenden). Sie können auch die genaue Position notieren und eine zusätzliche Lineal- spur hinzufügen, die Timecode anzeigt (nur Cubase). 3.Stellen Sie sicher, dass die Spuren entsprechend auf lineare bzw. musikalische Zeitbasis eingestellt sind. Im Beispiel sollen die Video- und die Audiospur mit dem Voiceover-Kom- mentar eine lineare Zeitbasis haben (ebenso wie die Markerspur, falls vorhanden). Alle anderen Spuren sollen auf eine musikalische Zeitbasis eingestellt sein. Sie können dies ändern, indem Sie auf den Zeitbasis- Schalter in der Spurliste bzw. im Inspector klicken. 4.Schalten Sie im Rastermodus-Einblendmenü die ge- wünschte Option ein. Wenn Sie mit dem Time-Warp-Werkzeug klicken, rastet es am ausge- wählten Raster ein. Da im Beispiel der musikalische Einsatz an Takt 33 ist, können Sie die Takt-Option einschalten. Dadurch rastet das Time-Warp-Werkzeug beim Klicken magnetisch am Lineal (Temporaster) ein. Es kann auch beim Ziehen »magnetisch« an Events im Projekt-Fenster einrasten – schalten Sie hierfür das Raster ein und wählen Sie im Rastermodus-Einblendmenü die Events-Option. Im Beispiel wäre das sinnvoll, wenn Sie einen Marker an der gewünsch- ten Position im Video erstellt haben – wenn Sie nun am Raster ziehen (siehe unten), rastet es am Marker ein. 5.Wählen Sie das Time-Warp-Werkzeug aus und schal- ten Sie den Modus »Raster manipulieren (musikalische Events folgen)« ein. Musikalische Zeitbasis Lineare Zeitbasis
438 Arbeiten mit der Tempospur 6.Klicken Sie in der Event-Anzeige am Anfang des Takts 33 und ziehen Sie an die gewünschte Position im Video. Wie oben erwähnt, können Sie an eine Position ziehen, die in der Miniatur- ansicht der Videospur angezeigt wird, an einen Marker auf der Markerspur oder an eine Zeitposition auf einer zusätzlichen Linealspur (nur Cubase). Während Sie ziehen, verändert sich die Darstellung im Lineal – und die Spuren mit musikalischer Zeitbasis folgen. 7.Lassen Sie die Maustaste los. Wenn Sie sich nun das Lineal am Anfang des Projekts ansehen, sehen Sie, dass das erste (und einzige) Tempo-Event angepasst wurde. 8.Starten Sie die Wiedergabe. Der musikalische Einsatz ist nun an die entsprechende Position im Video angepasst. Angenommen Sie möchten einen weiteren Einsatz an eine spätere Position im Video anpassen. Wenn Sie nun das oben beschriebene Verfahren wiederholen, wird auch der erste Einsatz verändert. Dies liegt daran, dass Sie immer noch das erste (und einzige) Tempo-Event auf der Tem- pospur verändern! Aus diesem Grund müssen Sie zunächst einen »Sperr- punkt« erstellen – ein Tempo-Event an der Position des ersten Einsatzes: 9.Halten Sie die [Umschalttaste] gedrückt und klicken Sie mit dem Time-Warp-Werkzeug an der Position des Einsatzes in die Event-Anzeige. Im Beispiel ist dies Takt 33. Sie sehen nun, dass ein Tempo-Event (mit demselben Wert wie das erste) an der entsprechenden Position hinzugefügt wurde. 10.Passen Sie nun den zweiten Einsatz an die richtige Position im Video an, indem Sie, wie oben, die musikali- sche Position an die gewünschte Zeitposition ziehen. Das neue Tempo-Event wird bearbeitet – das erste Tempo-Event bleibt unverändert und der ursprüngliche Einsatz stimmt weiterhin mit dem Video überein. Wenn Sie mehrere Einsätze auf diese Art anpassen möchten, sollten Sie es sich zur Gewohnheit machen, beim Verwenden des Time-Warp-Werkzeugs die [Umschalttaste] gedrückt zu halten. Auf diese Weise wird ein neues Tempo-Event hinzugefügt und Sie müssen dies nicht selbst tun, wie unter Punkt 9. Die Rasterfunktion Wenn Sie im Projekt-Fenster die Rasterfunktion einge- schaltet haben und im Rastermodus-Einblendmenü die Events-Option ausgewählt ist, rastet das Time-Warp- Werkzeug an Events ein, wenn Sie das Temporaster ver- schieben. So können Sie einfacher eine Tempoposition an einem Marker, dem Anfang bzw. Ende eines Audio-Events usw. einrasten lassen. Verwenden des Time-Warp-Werkzeugs in einem Audio-Editor Das Verwenden des Time-Warp-Werkzeugs im Sample- Editor oder im Audio-Part-Editor unterscheidet sich vom Projekt-Fenster in folgenden Punkten: Beim Verwenden des Time-Warp-Werkzeugs wird automa- tisch ein Tempo-Event am Anfang des bearbeiteten Events oder Parts eingefügt – dieses Tempo-Event wird angepasst, wenn Sie das Temporaster mit dem Time-Warp-Werkzeug bearbeiten. Das bedeutet, dass das Material, das sich vor den bearbeiteten Events befindet, nicht verändert wird. ist nur der Standard-Modus verfügbar. Wenn Sie das Werkzeug verwenden, wird die be- arbeitete Spur kurzfristig auf lineare Zeitbasis umgeschaltet.
439 Arbeiten mit der Tempospur Erstellen einer Tempo-Map für frei aufgenommene Musik Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie das Time-Warp- Werkzeug im Sample-Editor einsetzen können, um eine Tempo-Map für frei aufgenommene Musik zu erstellen. Angenommen Sie haben eine Schlagzeug-Aufnahme, die ohne Metronom erstellt wurde – das bedeutet normaler- weise, dass das Tempo leicht variiert. Um weiteres Mate- rial synchron zum Tempo der Audiodatei hinzufügen und das aufgenommene Audiomaterial ohne Probleme neu an- ordnen zu können, müssen Sie das Tempo in Cubase an die aufgenommene Schlagzeugspur anpassen: 1.Verschieben Sie das aufgenommene Event an die ge- wünschte Startposition. Verschieben Sie die erste betonte Zählzeit (die »Eins«) an den Anfang des gewünschten Takts – Vergrößern Sie dazu ggf. die Darstellung. 2.Öffnen Sie die Schlagzeugaufnahme im Sample-Editor und stellen Sie sicher, dass der Hitpoint-Modus nicht ein- geschaltet ist. Das Time-Warp-Werkzeug kann nicht im Hitpoint-Modus verwendet werden. Wenn Sie bereits Hitpoints berechnet haben, bleiben diese beim Auswählen des Time-Warp-Werkzeugs jedoch sichtbar (siehe unten). 3.Stellen Sie den Zoom-Faktor so ein, dass die einzel- nen Schlagzeugschläge deutlich sichtbar sind. Dazu benötigen Sie eine Aufnahme, in der die einzelnen Schläge klar dif- ferenzierbar sind, so wie die Schlagzeugspuraufnahme, die in diesem Beispiel verwendet wurde. 4.Wählen Sie das Time-Warp-Werkzeug aus. Sie haben bereits die erste betonte Zählzeit an den An- fang des Takts angepasst. Wenn die Aufnahme jedoch vor der ersten betonten Zählzeit beginnt (z. B. mit einem Fill oder Stille), sollten Sie die erste betonte Zählzeit so »sperren«, so dass sie ihre Position beibehält: 5.Halten Sie die [Umschalttaste] gedrückt und klicken Sie an der Stelle der ersten betonten Zählzeit (dem An- fang des Takts) in das Event. Wenn Sie die [Umschalttaste] gedrückt halten, wird der Mauszeiger zum Stift-Werkzeug. Klicken Sie, um ein Tempo-Event zur ersten betonten Zählzeit hinzuzufügen – wenn Sie das Tempo später mit dem Time- Warp-Werkzeug anpassen, bleibt die erste betonte Zählzeit an ihrer Position. Hinweis: Wenn das Event zuvor genau auf der ersten Zählzeit begann (und sich kein Audiomaterial vor der »Eins« befand), müssen Sie diese Einstellung nicht vornehmen. Das liegt daran, dass automatisch ein Tempo-Event am Anfang des bearbeiteten Events hinzugefügt wird. 6.Suchen Sie den Anfang des nächsten Takts im Lineal. 7.Klicken Sie an die entsprechende Position in der Event-Anzeige und ziehen Sie sie auf die erste betonte Zählzeit des zweiten Takts in der Aufnahme. Der Mauszeiger rastet beim Klicken am Raster des Lineals ein. Sie müssen nicht unbedingt die ersten betonten Zählzeiten anpassen – in dieser Abbildung wurde die zweite unbetonte Zählzeit des zweiten Takts an die »Zwei« im zweiten Takt der Aufnahme angepasst (da die Snare- Schläge auf den unbetonten Zählzeiten leichter in der Wellenformdarstel- lung zu erkennen sind). Beim Ziehen am Raster verändern Sie den Tempowert im Tempo-Event der ersten betonten Zählzeit. Vorausgesetzt, dass der Schlagzeuger ein konstantes Tempo gehalten hat, sollten die folgenden Takte nun auch einigermaßen über- einstimmen. 8.Überprüfen Sie die folgenden Takte und suchen Sie die erste Position, an der das Audiomaterial vom Tempo abweicht. Wenn Sie einfach die Zählzeit im Temporaster an die Zähltzeit in der Aufnahme angepasst haben, wird das Tempo-Event an der ersten betonten Zählzeit verändert – dies würde die vorherigen Takte völlig durcheinanderbrin- gen! Sperren Sie diese daher durch Einfügen eines neuen Tempo-Events. 9.Suchen Sie die letzte Zählzeit, an der das Audiomaterial noch mit dem Tempo übereinstimmt. Dies ist vermutlich die Zählzeit vor der Position, an der Audiomaterial und Tempo voneinander abweichen.
440 Arbeiten mit der Tempospur 10.Halten Sie die [Umschalttaste] gedrückt und klicken Sie an die entsprechende Position, um dort ein Tempo- Event einzufügen. Dadurch wird die gewünschte Position gesperrt. Das Material links da- von wird nicht verändert, wenn Sie weitere Anpassungen vornehmen. 11.Passen Sie nun das Temporaster an die nächste (ab- weichende) Zählzeit an, indem Sie mit dem Time-Warp- Werkzeug klicken und ziehen. Das in Schritt 10 eingefügte Tempo-Event wird nun angepasst. 12.Gehen Sie nun mit dem folgenden Teil der Aufnahme genauso vor und wiederholen Sie die Schritte 9 und 11 an den Stellen, an der die Aufnahme vom Tempo abweicht. Die Tempospur folgt nun der Aufnahme und Sie können Material synchron zum Tempo der Audiodatei hinzufügen, die Aufnahme neu anordnen usw. Anpassen an Hitpoints Wenn Sie Hitpoints für das bearbeitete Audio-Event be- rechnet haben, werden diese angezeigt, wenn das Time- Warp-Werkzeug ausgewählt ist. Die Anzahl der angezeigten Hitpoints hängt von der Einstel- lung des Hitpoint-Reglers im Hitpoint-Modus ab. Wenn Sie den Schalter »Nulldurchgänge finden« in der Werk- zeugzeile einschalten, rastet das Time-Warp-Werkzeug beim Ziehen des Temporasters an den Hitpoints ein. Mit der Funktion »Marker aus Hitpoints erzeugen« im Hitpoints- Untermenü des Audio-Menüs können Sie an den Hitpoint-Po- sitionen Marker erstellen. Dies ist nützlich, wenn Sie das Time- Warp-Werkzeug im Projekt-Fenster verwenden, da es dann magnetisch an Markern einrastet (wenn die Rasterfunktion ein- geschaltet und im Raster-Einblendmenü die Events-Option ausgewählt ist). Verwenden des Time-Warp-Werkzeugs in einem MIDI-Editor Die Verwendung des Time-Warp-Werkzeugs in einem MIDI-Editor funktioniert ähnlich wie in einem Audio-Editor: Wenn Sie das Time-Warp-Werkzeug verwenden, wird auto- matisch ein Tempo-Event am Anfang des bearbeiteten Parts erzeugt – dieses Tempo-Event wird angepasst, wenn Sie das Temporaster mit dem Time-Warp-Werkzeug bearbeiten. Das Material vor dem bearbeiteten Part wird nicht verändert. ist nur der Standard-Modus verfügbar: Wenn Sie das Werkzeug verwenden, wird die be- arbeitete MIDI-Spur kurzfristig auf eine lineare Zeitbasis um- geschaltet. Für die Lineale in den MIDI-Editoren sind die Modi »Zeitlinear« und »Tempolinear« verfügbar (siehe »Das Lineal« auf Seite 368) – zum Arbeiten mit dem Time-Warp-Werkzeug wird der Zeitli- near-Modus benötigt. Gegebenenfalls wird der Linealmodus beim Auswählen des Time-Warp-Werkzeugs umgeschaltet. Wenn die Rasterfunktion in der Werkzeugzeile des MIDI-Edi- tors eingeschaltet ist, rastet das Time-Warp-Werkzeug beim Verschieben des Temporasters automatisch am Anfang und am Ende von MIDI-Noten ein. Normalerweise werden Sie das Time-Warp-Werkzeug in einem MIDI-Editor verwenden, um das Tempo von Cubase an frei aufgenommenes MIDI-Material anzupassen (ähnlich wie bei Audiomaterial im oberen Beispiel).