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Steinberg WaveLab Essential Handbook Manual German Version
Steinberg WaveLab Essential Handbook Manual German Version
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WaveLab Essential Erzeugen von Loops 19 – 411 Erzeugen eines Crossfades Was versteht man unter einem Crossfade und wann wird er eingesetzt? Manchmal ist es nicht möglich, eine Loop zu finden, in der keine Stör- impulse auftreten. Dies trifft besonders auf Stereomaterial zu, bei dem Sie vielleicht einen perfekten Kandidaten für einen, jedoch nicht für beide Kanäle gleichzeitig finden können. Dieses Problem kann z. B. mit Hilfe von Crossfades behoben werden. Bei dieser Technik »verschwimmt« das Material um den Endpunkt der Loop, so dass ein perfekter Loop-Übergang entsteht. Dazu wird das Material vor dem Loop-Anfang mit Material direkt vor dem Loop-Ende gemischt. Das einzige Problem dieser Technik besteht darin, dass die Wellen- form und somit der Klang verändert werden. Mit den zur Verfügung stehenden Einstellungen können Sie dieses Risiko jedoch so gering wie möglich halten. Einstellen des Crossfades 1.Erzeugen Sie auf der Registerkarte »Loop-Punkte« (im Dialog »Cross- fade-Looper«) eine möglichst gute Loop. 2.Klicken Sie auf die Crossfade-Registerkarte. 3.Vergewissern Sie sich, dass die Crossfade-Option eingeschaltet ist. Auf der Registerkarte »Crossfade hinten« finden Sie eine entsprechende Option. Sie können also wählen, ob ein normaler Crossfade und/oder ein »Crossfade hinten« an- gewendet werden soll, wenn Sie auf »Ausführen« klicken.
WaveLab Essential 19 – 412 Erzeugen von Loops Die Crossfade-Registerkarte mit eingeschalteter Crossfade-Option 4.Legen Sie die Crossfade-Länge fest, indem Sie entweder am »Längen- griff« ziehen oder einen geeigneten Längenwert im Eingabefeld unter- halb der grafischen Darstellung festlegen. Mit der Länge wird der Anteil der Audiodatei eingestellt, der bearbeitet wird. Dieser Be- reich befindet sich zwar immer direkt vor dem Ende der Loop, aber mit dem Längenwert wird festgelegt, wie weit sich der Bereich in Richtung Loop-Anfang ausdehnt. Wie Sie sehen, wird ein Bereich gleicher Größe vor dem Loop-Anfang als Basis für die Bearbei- tung verwendet. Dieser Bereich wird jedoch nicht verändert, sondern nur analysiert. Der Crossfade sollte immer so kurz wie möglich sein: • Mit einem langen Crossfade kann ein weicher Loop-Übergang eher gewähr- leistet werden. Allerdings wird dabei ein größerer Bereich der Wellenform be- arbeitet und verliert somit seinen ursprünglichen Charakter. • Mit einem kurzen Crossfade wird der Klang so wenig wie möglich verändert. Der Loop-Übergang könnte dann aber nicht ganz so weich wie mit einem lan- gen Crossfade ausfallen. 5.Stellen Sie eine Verlaufsform für den Crossfade ein, indem Sie den »Formgriff« an eine andere Position ziehen, oder indem Sie unter »Form« einen geeigneten Wert eingeben. Sie müssen auch hier die gleichen Punkte bedenken wie beim Erzeugen anderer Crossfades (siehe Seite 190). 0 % bedeutet, dass der Klangpegel in der Mitte des Crossfades gleich bleibt, während 100 % bedeutet, dass die Leistung in der Mitte des Crossfades gleich bleibt. Verwenden Sie niedrige Werte für »einfache« Klänge und hohe Werte für »komplexe« Klänge.
WaveLab Essential Erzeugen von Loops 19 – 413 Anwenden und Überprüfen des Crossfades Wenn Sie auf den Ausführen-Schalter klicken, wird der Klang neu be- rechnet. Wenn Sie die Wiedergabe eingeschaltet haben, können Sie kurz danach beim Wiederholen der Loop die Veränderungen hören. • Sie können den Crossfade auch optisch überprüfen, indem Sie auf der Registerkarte »Loop-Punkte« nachsehen, ob im Optionen-Einblendmenü »Bearbeitetes Signal anzeigen« eingeschaltet ist. Wenn dies der Fall ist, wird die Wellenform so angezeigt, wie sie nach dem Anwenden des Crossfades aussieht. Wenn diese Option nicht eingeschaltet ist, wird die Wellen- form so angezeigt, wie sie ursprünglich ausgesehen hat. Indem Sie hin- und herschal- ten, können Sie die beiden vergleichen. • Sie können das Anwenden des Crossfades rückgängig machen, indem Sie im Bearbeiten-Menü den Rückgängig-Befehl wählen. • Wenn Sie auf »OK« klicken, wird der Dialog geschlossen und der Cross- fade endgültig angewendet. Wenn Sie stattdessen auf »Abbrechen« klicken, wird der Dialog geschlossen und die Wellenform wird wieder in ihren ursprünglichen Zustand vor dem Anwenden des Crossfades zurückversetzt. ❐Verschieben Sie die Loop-Punkte nach dem Anwenden eines Crossfades nicht mehr! Die Berechnung der Wellenform wurde speziell auf die aktu- ellen Loop-Einstellungen zugeschnitten!
WaveLab Essential 19 – 414 Erzeugen von Loops Erzeugen eines Crossfades hinten Der Crossfade hinten wird über eine eigene Registerkarte eingestellt. Der Crossfade hinten entspricht einem normalen Crossfade, wird aber auf den Bereich hinter der Loop angewendet, d. h. das Material wird so ausgeblendet, dass kein »Glitch« (Störimpuls) auftritt, wenn die Wiedergabe über das Ende der Loop hinausgeht. ❐Wenn Sie den Klang in einem Sampler so verwenden möchten, dass der Bereich hinter der Loop auf gar keinen Fall wiedergegeben wird, benöti- gen Sie diese Funktion nicht! Mit einigen Samplern ist die Wiedergabe des Bereichs hinter der Loop auch nicht möglich. Wenn Sie jedoch den Bereich hinter der Loop wiedergeben möchten, ist es sehr wichtig, dass der Crossfade hinten eingeschaltet ist! Der Crossfade hinten überprüft den Teil der Wellenform direkt hinter dem Loop-Anfang und bearbeitet einen bestimmten Bereich, der am Ende der Loop beginnt. Mit dem Längenwert wird die Größe dieses Bereichs eingestellt. Alles andere ist mit dem normalen Crossfade vergleichbar (siehe oben).
WaveLab Essential Erzeugen von Loops 19 – 415 Arbeiten mit Presets Wie bei den Effektprozessoren können Sie Presets für die Einstellun- gen in diesem Dialog erzeugen, die Sie schnell wieder aufrufen können (siehe Seite 77). Diese Funktion eignet sich besonders gut zur Bear- beitung einer Reihe von ähnlichen Dateien, z. B. beim Erzeugen eines Multisamples (mehrere instrumentale Samples, die über verschiedene Tasten verteilt sind). Arbeiten mit dem Loop-Tone-Equalizer Der Loop-Tone-Equalizer ist eine Funktion zum Erzeugen von Loops für »unloopbare« Klänge, z. B. für Klänge mit konstanter Pegelabnahme oder ständigen Klangfarbenwechseln. Mit dem Loop-Tone-Equalizer wird der Klang erheblich verändert, da Pegel- und Klangfarbenände- rungen vor und in der Loop ausgeglichen werden. Dazu verwendet er eine der folgenden Methoden:
WaveLab Essential 19 – 416 Erzeugen von Loops •Mischen der Teilstücke Der Bereich in der Loop wird in mehrere »Teilstücke« aufgeteilt. Wenn Sie z.B. acht Teilstücke festlegen, wird die Loop in acht Bereiche gleicher Länge aufgeteilt. Diese Bereiche werden dann zu einem Klang zusammengemischt, der achtmal wiederholt wird. Das neue Audiomaterial ersetzt das alte Material so geschickt, dass es zu keiner harmonischen Aufhebung (durch Phasenkompensation) kommt. •Chorus-Glättung Diese Funktion hat mit einem normalen Chorus-Effekt nichts gemein. Hier wird vielmehr durch das so genannte »Phase Vocoding« versucht, die Störgeräusche, die beim Loopen von Ensemble- und Chor-Sounds auftreten, zu beheben. Sie können natürlich auch beide Methoden verwenden (»Mischen der Teilstücke« und »Chorus-Glättung«), aber es ist eher unwahrscheinlich, dass das jemals nötig ist. Beachten Sie auch, dass die ursprüngliche Länge der Loop durch die Bearbeitung nicht verändert wird. Darüber hinaus fügt der Loop-Tone-Equalizer einen Crossfade-Bereich hinzu, so dass der Originalklang in die veränderten Bereiche einge- blendet wird, sobald sich die Wiedergabe dem Loop-Anfang nähert. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Richten Sie eine einfache Loop mit der gewünschten Länge ein. Das wird vermutlich keine besonders gelungene Loop sein, sonst müssten Sie den Loop-Tone-Equalizer ja nicht anwenden. 2.Wählen Sie im Sampling-Menü den Befehl »Loop-Tone-Equalizer…« und klicken Sie auf die Registerkarte »Loop-Tone-Equalizer«. 3.Vergewissern Sie sich, dass die Option »Mischen der Teilstücke« oder »Chorus-Glättung« eingeschaltet ist und nehmen Sie die ge- wünschten Einstellungen vor. Bei der Funktion »Mischen der Teilstücke« müssen Sie die Anzahl der Teilstücke fest- legen. Sie können nur durch Ausprobieren herausfinden, wie viele benötigt werden. Generell gilt, dass der Klang immer natürlicher wird, je mehr Teilstücke ausgewählt werden (bis zu einem gewissen Grad). Die maximale Anzahl an Teilstücken wird vom Programm dadurch eingeschränkt, dass die einzelnen Teilstücke nicht kürzer als 20 Millisekunden sein können.
WaveLab Essential Erzeugen von Loops 19 – 417 Für »Chorus-Glättung« können Sie folgende Einstellungen vornehmen: 4.Klicken Sie auf die Registerkarte »Crossfade vorne« und richten Sie einen Crossfade ein. Diese Funktion ist notwendig, da der Loop-Tone-Equalizer selbst die Klangfarbe nur in der Loop und nicht darüber hinaus verändert. Das bedeutet, dass der Übergang in die Loop nicht so glatt wie erwartet ausfallen wird, falls Sie keinen Crossfade anwenden. Im Prinzip ist dies dasselbe wie im Fenster »Crossfade-Looper«, mit dem Unterschied, dass sich dieser Crossfade auf den Bereich vor und bis zum Loop-Anfang auswirkt. Das vom Loop-Tone-Equalizer bearbeitete Material wird zum Originalmaterial, das sich vor der Loop befindet, hinzugefügt. 5.Klicken Sie auf »Ausführen« und der Klang wird bearbeitet. Wenn Sie die Wiedergabe eingeschaltet haben, können Sie beim Wiederholen der Loop hören, wie die Veränderungen greifen. • Sie können den Crossfade rückgängig machen, indem Sie im Bearbeiten- Menü den Rückgängig-Befehl wählen. • Wenn Sie auf »OK« klicken, wird der Dialog geschlossen und der Cross- fade endgültig angewendet. Wenn Sie stattdessen auf »Abbrechen« klicken, wird der Dialog geschlossen und die Wellenform wird wieder in ihren ursprünglichen Zustand vor dem Anwenden des Crossfades zurückversetzt. ❐Verschieben Sie die Loop-Punkte nach dem Anwenden eines Crossfades nicht mehr! Die Berechnung der Wellenform wurde speziell auf die aktu- ellen Loop-Einstellungen zugeschnitten! Option Beschreibung Klangfarbe Hier können Sie einen Wert für die Glättung der Klangfarbecharak- teristik des Samples bestimmen. Je höher der Wert, desto deutli- cher tritt der Effekt hervor. Chorus Die Verzögerungszeit des Chorus-Effekts variiert mit der Modulation, wodurch der typische Chorus-Effekt erzeugt wird. Dieser Parameter bestimmt die Breite und die Geschwindigkeit des Chorus-Effekts. Wärme erhöhen Mit dieser Option können Sie einen sanfteren und wärmeren Effekt erzeugen. Stereobild- verbreiterungHiermit können Sie die Samplebreite im Stereobild erhöhen.
WaveLab Essential 19 – 418 Erzeugen von Loops Das Ende der Loop – der Crossfade hinten Nachdem Sie den Loop-Tone-Equalizer angewendet haben, hört sich der Übergang vom Ende der Loop bis zum Dateiende oft nicht beson- ders natürlich an. Dieses Problem können Sie wie folgt beheben: 1.Schließen Sie den Loop-Tone-Equalizer und öffnen Sie den Crossfade- Looper. 2.Klicken Sie auf die Crossfade-Registerkarte und schalten die Cross- fade-Option aus. 3.Klicken Sie auf die Registerkarte »Crossfade hinten« und vergewissern sich, dass dort die Crossfade-Option eingeschaltet ist. 4.Stellen Sie die Parameter für den Crossfade hinten ein und klicken Sie auf »Ausführen«. Arbeiten mit Presets Wie beim Crossfade-Looper können Sie Presets für die Einstellungen des Dialogs definieren, die Sie danach schnell aufrufen können (siehe Seite 77).
WaveLab Essential Erzeugen von Loops 19 – 419 Verwenden von WaveLab Essential mit HALion Wenn Sie zu den glücklichen Besitzern des Softwaresamplers HALion von Steinberg gehören, können Sie WaveLab Essential als Sample- Editor verwenden. Sie können Samples hinzufügen, indem Sie Aus- wahlbereiche aus Audiodateien von WaveLab Essential auf die Key- zone-Seite von HALion ziehen oder die Kopieren- und Einfügen-Befehle verwenden. Sie können auch mehrere Samples auf einmal von Wave- Lab Essential in HALion übertragen. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie die Audiodateien in WaveLab Essential und nehmen Sie die notwendigen Einstellungen vor. Sie müssen eventuell die Note-Einstellungen im Dialog »Sample-Eigenschaften« so an- passen, dass sie den Tonhöhen der Dateien entsprechen (siehe Seite 399). 2.Wenn Sie die Dateien in irgendeiner Form bearbeitet haben, verge- wissern Sie sich, dass Sie die Änderungen auch gespeichert haben. Dies ist sehr wichtig, da HALion die eigentlichen Dateien von der Festplatte lädt. • Wenn Sie das eigentliche Audiomaterial nicht bearbeitet haben, sondern nur die Loop-Marker oder die Sample-Eigenschaften (z.B. die Note-Ein- stellung) angepasst haben, sollten Sie die Datei(en) mit dem Befehl »Speichern unter…« speichern. Der Grund dafür ist, dass diese Einstellungen in den Datei-Headern gespeichert wer- den, die nur erneuert werden, wenn das Audiomaterial erneut gespeichert wird. Wenn Sie den Speichern-Befehl verwenden und das Audiomaterial einer Datei nicht verän- dert wurde, wird es nicht erneut gespeichert – daher sollten Sie in solchen Fällen im- mer den Befehl »Speichern unter…« verwenden. 3.Wählen Sie den Bereich, den Sie als Sample verwenden möchten, in einer der Dateien aus. 4.Drücken Sie die Tastenkombination [Strg]-[Umschalttaste]-[C]. Mit dieser Funktion wird kein Audiomaterial kopiert, sondern nur der Audiodateiverweis und die Position des ausgewählten Bereichs. 5.Wählen Sie einen neuen Bereich in einer anderen Datei aus und drü- cken Sie erneut [Strg]-[Umschalttaste]-[C]. Die Informationen über die Datei und den Auswahlbereich werden in die Zwischenab- lage kopiert. Dabei werden die zuvor gespeicherten Informationen nicht überschrieben. 6.Kopieren Sie die Auswahlbereiche von so vielen Audiodateien wie Sie es wünschen.
WaveLab Essential 19 – 420 Erzeugen von Loops 7.Wenn Sie die gewünschten Bereiche kopiert haben, öffnen Sie die Keyzone-Seite in HALion und drücken Sie [Strg]-[V]. Die kopierten Bereiche werden als einzelne Samples in HALion angezeigt und den Tasten zugewiesen, die durch die Note-Einstellungen festgelegt wurden. • Wenn Sie HALion zusammen mit Cubase VST verwenden und WaveLab Essential als externen Wave-Editor ausgewählt haben, können Sie HALion- Samples mit dem Befehl »Edit in Cubase VST« aus dem Sample-Kontext- menü zum Bearbeiten in WaveLab Essential öffnen.