Steinberg Cubase 4 Operation Manual German Version
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571 Notensystemeinstellungen Einleitung Inhalt dieses Kapitels: Notensystemeinstellungen Arbeiten mit Notensystem-Presets Notensystemeinstellungen Im Folgenden werden die einzelnen Notensystemeinstel- lungen kurz beschrieben. Darüber hinaus erhalten Sie wei- tere Informationen über die Notensystemeinstellungen und Verweise auf die Abschnitte im Handbuch, in denen Sie mehr über diese Funktionen erfahren. Vornehmen der Einstellungen 1.Öffnen Sie den Notationseinstellungen-Dialog und kli- cken Sie auf den Notensystem-Schalter, um die Seite mit den Notensystemeinstellungen zu öffnen. 2.Aktivieren Sie das gewünschte Notensystem. (Lassen Sie den Dialog dabei geöffnet.) Klicken Sie an eine beliebige Stelle im Notensystem, um es zu aktivieren, oder wechseln Sie mit der Pfeil-Nach-Oben- bzw. Pfeil-Nach-Unten- Taste zwischen den einzelnen Systemen. 3.Wählen Sie die gewünschte Registerkarte im Dialog aus und nehmen Sie die gewünschten Einstellungen vor. Die Einstellungen für Standardnotensysteme finden Sie auf den Einstel- lungen- und Optionen-Registerkarten. Die Polyphonie-Registerkarte enthält Einstellungen für Split-Systeme und Polyphonie und auf der Ta- bulatur-Registerkarte können Sie Tabulatur-Notationen einrichten. 4.Wenn Sie die gewünschten Einstellungen vorgenom- men haben, klicken Sie auf den Übernehmen-Schalter. Die Einstellungen werden in das aktive Notensystem übernommen. ÖWenn im Programmeinstellungen-Dialog (unter »Nota- tion–Bearbeitungsoptionen«) die Option »Übernehmen« schließt Eigenschaften-Fenster« eingeschaltet ist, wird der Dialog geschlossen, wenn Sie auf den Übernehmen-Schal- ter klicken. 5.Wählen Sie ein anderes Notensystem aus, nehmen Sie Einstellungen vor und klicken Sie auf »Übernehmen«. Wiederholen Sie diese Schritte, bis alle Notensysteme die gewünschten Einstellungen haben. 6.Wenn Sie den Dialog schließen möchten, klicken Sie wie gewohnt auf sein Schließfeld. Hier geben Sie den Namen des Notensystems ein. Im Normalfall wird der lange Name über dem ersten Notensystem und der kurze Name für die übrigen Notensysteme angezeigt. Hier können Sie Presets auswählen und anwenden oder die aktuellen Einstellun gen als Preset festlegen. Der Dialog enthält vier Registerkarten – hier ist die Einstellungen- Registerkarte ausgewählt. Hier können Sie Notenschlüssel und Tonart ein- stellen. Hier können Sie zusätzli- che Einstellungen für die Darstellung der Noten vornehmen.Hier nehmen Sie Einstellungen für die Darstellungstranspo- nierung von Instrumenten vor, die nicht in der Konzerttonart notiert sind. Hier stellen Sie die Anzeige- quantisierung, die Abstände und die Länge der Noten ein. !Die Notensystemeinstellungen können auch in den Spur-Presets gespeichert werden. Weitere Informa- tionen finden Sie im Kapitel »Spur-Presets« auf Seite 325.
572 Notensystemeinstellungen Arbeiten mit Notensystem-Presets Sie werden einige Zeit damit verbringen, Notensystemein- stellungen für Ihr Notenbild vorzunehmen. Wenn Sie die Einstellungen wie gewünscht vorgenommen haben, kön- nen Sie sie als Presets (Voreinstellungen) speichern. Auf diese Weise können Sie Ihre Einstellungen bei ähnlichen Notensystemen wieder verwenden. Notensystem-Presets enthalten alle Notensystemeinstellungen, mit Ausnahme der Tonart. Wenn Sie die aktuellen Einstellungen als Preset spei- chern möchten (einschließlich der Einstellungen auf der Optionen-Registerkarte, siehe unten), klicken Sie auf den Speichern-Schalter im Presets-Bereich der Notensystem- Seite. Geben Sie im angezeigten Dialog einen Namen für das Preset ein und kli- cken Sie auf »OK«. Das Notensystem-Preset ist nun im Presets-Einblend- menü verfügbar (in allen Projekten). Wenn Sie ein Preset laden möchten, wählen Sie sie im Presets-Einblendmenü aus. Bedenken Sie, dass dadurch die Einstellungen des Presets nur im Dialog übernommen werden. Um sie auf ein Notensystem anzuwenden, müssen Sie wie gewohnt auf den Übernehmen-Schalter klicken. Sie haben auch die Möglichkeit, Notensystem-Presets direkt in der Notation anzuwenden, siehe unten. Wenn Sie ein Preset löschen möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus und klicken Sie auf den Entfernen- Schalter. Anwenden von Notensystem-Presets direkt in der Partitur Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf das blaue Recht- eck links neben ein Notensystem klicken, wird ein Einblend- menü mit allen verfügbaren Presets angezeigt. Wählen Sie eins davon aus, um es auf das Notensystem anzuwenden. Speichern von Notensystem-Presets Die Notensystem-Presets werden als separate Dateien im Cubase-Programmordner unter »Presets/Staff Presets« gespeichert. Sie können die Presets in jedem Projekt, das Sie erzeugen oder bearbeiten, verwenden. Notensystemnamen In diesen Feldern können Sie einen »langen« und einen »kurzen« Namen für das Notensystem festlegen. Der lange Name wird für die erste Zeile eines Notensystems in der Notation angezeigt (d.h. am Anfang des Projekts). Der kurze Name wird für die übrigen Systeme angezeigt. Auf der Layout-Seite des Notationseinstellungen-Dialogs können Sie festlegen, ob die Namen überhaupt angezeigt werden sollen (siehe »Notensystemnamen« auf Seite 643). Dort können Sie auch wählen, ob stattdessen die Namen der bearbeite- ten MIDI-Spuren verwendet werden sollen. Wenn nur der »Lange Name« angezeigt werden soll (wenn also nicht für jedes System der Partitur ein Name angezeigt werden soll), löschen Sie einfach den kurzen Namen. Wenn im Notationseinstellungen-Dialog unter »Projekt– Notation–Systemnamen« die Option »Lange Systemna- men auf neuen Seiten« eingeschaltet ist, werden die lan- gen Namen am Anfang jeder neuen Seite angezeigt. Sie können außerdem zwei untergeordnete Namen ein- geben, indem Sie auf den Systemnamen doppelklicken und die Bezeichnungen im angezeigten Dialog im oberen und im unteren Feld eingeben. Diese Namen werden nur richtig angezeigt, wenn der Seitenmodus ein- geschaltet ist und im Notationseinstellungen-Dialog unter »Projekt–No- tation–Systemnamen« die Option »Systemnamen links vom System« eingeschaltet ist. Der Dialog »Systemnamen bearbeiten«
573 Notensystemeinstellungen Tonart und Notenschlüssel Die Grundeinstellungen für Tonart und Notenschlüssel werden im Abschnitt »Festlegen von Tonart, Notenschlüs- sel und Taktart« auf Seite 536 genau beschrieben. Auf der Notensystem-Seite finden Sie außerdem die Option »Un- teres System«, die nur in Verbindung mit Split-Systemen (Klaviernotation) und polyphoner Stimmführung angewen- det wird (siehe »In einem Split-System« auf Seite 539). Anzeigequantisierung und Interpret. Optionen Diese beiden Bereiche des Dialogs enthalten Einstellun- gen, mit denen Sie festlegen können, wie die Noten inter- pretiert werden sollen. Auch wenn diese Einstellungen vor allem dann von besonderer Bedeutung sind, wenn es da- rum geht, über MIDI aufgenommene Musik so lesbar wie möglich darzustellen, sollten sie auch beim Eingeben von Noten mit der Maus richtig eingestellt sein. Nachfolgend werden die Einstellungen kurz beschrieben. Weitere Infor- mationen finden Sie im Abschnitt »Anzeigequantisierung« auf Seite 546. Noten- und Pausen-Quantisierung Im Allgemeinen sollte die Noten-Quantisierung höchstens auf den kleinsten Notenwert eingestellt werden, der in der Partitur vorkommen soll. Der Wert der Pausen-Quantisierung sollte höchstens auf den kleinsten Notenwert (Länge) eingestellt werden, der für eine einzelne Note auf einer Zählzeit angezeigt werden soll. Wählen Sie einen triolischen Wert aus, wenn das Stück hauptsächlich oder ausschließlich Triolen enthält. Auto-Quantisierung Schalten Sie diese Option aus, wenn ihr Projekt keine oder ausschließlich Triolen enthält. Wenn das Projekt triolische und »normale« Noten enthält, soll- ten Sie diese Option einschalten (siehe »Wenn Ihre Aufnahme sowohl »normal lange« Noten als auch Triolen beinhaltet« auf Seite 546). Interpret. Optionen Option Beschreibung Synkopen Schalten Sie diese Option ein, wenn Noten, die sich über mehrere Zählzeiten und Taktenden erstrecken, mit mehr Bögen als gewünscht angezeigt werden (siehe »Synko- pen« auf Seite 547). Pausen ordnenSchalten Sie diese Option ein, wenn Sie zwei Pausen zu einer zusammenfügen möchten (z. B. werden eine Achtel- und eine Sechzehntelpause dann als punktierte Achtel- pause angezeigt), siehe »Pausen ordnen« auf Seite 547. Längen säubernSchalten Sie diese Option ein, wenn Noten generell kürzer als erwartet dargestellt werden (siehe »Längen säubern« auf Seite 547). Keine ÜberlappungSchalten Sie diese Option ein, wenn für Noten, die an der gleichen Stelle beginnen, aber unterschiedlich lang sind, mehr Bögen als gewünscht angezeigt werden (siehe »Keine Überlappung« auf Seite 548). Shuffle Schalten Sie diese Option ein, wenn Shuffle-Noten als »normale« Noten (nicht als Triolen) dargestellt werden sollen (siehe »Shuffle« auf Seite 548).
574 Notensystemeinstellungen Darstellungstransponierung Diese Einstellung benötigen Sie, wenn Sie Parts für In- strumente vorbereiten, die nicht in der tatsächlichen Kon- zerttonart notiert werden. Wenn z. B. ein Altsaxophon die Note C3 spielen soll, müssen Sie die Note A3 notieren, also neun Halbtöne höher. Glücklicherweise hilft Ihnen die Darstellungstransponierung-Einstellung dabei: Wählen Sie aus dem Einblendmenü das Instrument aus, für das Sie eine Notation erstellen möchten. Wenn das Einblendmenü das benötigte Instrument nicht enthält, können Sie die Transponierung im Halbtöne- Wertefeld selbst einstellen. ÖDie Einstellung für die Darstellungstransponierung hat keinen Einfluss auf die Wiedergabe oder die tatsächliche Tonhöhe der Noten, sie ändert lediglich die Anzeige und den Druck der Noten. Sie können auch an jeder beliebigen Stelle der Notation Änderungen der Darstellungstransponierung einfügen, in- dem Sie ein Symbol für die Änderung der Tonart einfügen und mit der Transponierung-Einstellung im Tonart-Dialog arbeiten (siehe »Darstellungstransponierung im Dialog »Tonart bearbeiten«« auf Seite 541). Im Notationseinstellungen-Dialog unter »Projekt–Ak- kordsymbole« können Sie festlegen, dass in der Notation verwendete Akkordsymbole von einer Darstellungstrans- ponierung nicht betroffen sein sollen (siehe »Akkordsym- bole« auf Seite 632). Wenn Sie die Darstellungstransponierung ausschalten möchten, klicken Sie in der Werkzeugzeile des Noten- Editors auf den Schalter »Darstellungstransponierung ausschalten«. Die Optionen-Registerkarte Wenn Sie im Notensystemeinstellungen-Dialog auf die Optionen-Registerkarte klicken, wird eine Seite mit zu- sätzlichen Notensystemeinstellungen geöffnet, die – wie die anderen Einstellungen auch – in ein Notensystem- Preset integriert werden können. Nachfolgend werden diese Einstellungen kurz beschrieben und auf die Ab- schnitte verwiesen, in denen Sie genauere Erklärungen dazu finden. Optionen im Schalter-Bereich Option Beschreibung Gerade Balken Schalten Sie diese Option ein, wenn die Notenbalken gerade (und nicht schräg) angezeigt werden sollen (siehe »Balkenform und Balkenneigung« auf Seite 596). Ohne Balken Schalten Sie diese Option ein, wenn in einem System keine Balken angezeigt werden sollen (z. B. bei Gesangs- stimmen). Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt »Ein- bzw. Ausschalten der Balken« auf Seite 593. Untergruppen Schalten Sie diese Option ein, wenn Sechzehntel unter einem Balken in zwei Gruppen à acht Noten zusammen- gefasst werden sollen (siehe »Balken-Gruppierung« auf Seite 596). 16tel- UntergruppenSchalten Sie diese Option ein, wenn Sie Sechzehntelno- ten in noch kleinere Untergruppen aufteilen möchten. Diese Einstellung hat keine Wirkung, wenn »Untergrup- pen« ausgeschaltet ist.
575 Notensystemeinstellungen Der Systemgröße-Bereich In diesem Bereich können Sie die Anzahl der Notenlinien und den Abstand zwischen den Linien festlegen. Im Abschnitt »Manuelles Erstellen von Tabulaturen« auf Seite 674 finden Sie ein Beispiel dafür, wie diese Optionen mit dem Tabulaturmodus verwendet werden können. Schlagzeugnoten-Einstellungen Diese Einstellungen werden im Kapitel »Schlagzeugnoten« auf Seite 667 beschrieben. Fixierte Halslängen Wenn Sie diese Option einschalten, enden alle Notenhälse auf gleicher Höhe. Diese Option wird am häufigsten beim Notieren von Schlagzeugnoten verwendet (siehe »Einrich- ten eines Schlagzeug-Notensystems« auf Seite 670). Eine Schlagzeugfigur, bei der die Option »Fixierte Halslängen« einge- schaltet ist. Mit den Werten wird festgelegt, welche Position (im Ver- hältnis zum oberen Rand des Notensystems) für die No- tenhälse nach oben bzw. unten jeweils verwendet werden soll. Mit Hilfe der grafischen Anzeige können Sie die Ein- stellungen wie gewünscht vornehmen. Noten-Limits Hier können Sie mit Hilfe der Eingabefelder »Niedrig« und »Hoch« einen Notenbereich angeben. Im aktiven Noten- system werden alle Noten, die außerhalb dieses Bereichs liegen, in einer anderen Farbe angezeigt. Wenn Sie eine Partitur für ein bestimmtes Instrument erstellen müssen, können Sie auf diese Weise Noten, die außerhalb des To- numfangs dieses Instruments liegen, schnell erkennen. ÖWenn im Programmeinstellungen-Dialog unter »Nota- tion–Bearbeitungsoptionen« die Option »Noten außerhalb der Limits ausblenden« eingeschaltet ist, werden Noten, die sich nicht innerhalb des hier festgelegten Bereichs be- finden, im Noten-Editor nicht dargestellt. Die Polyphonie- und Tabulatur- Registerkarten Diese Registerkarten werden in den Kapiteln »Polyphone Stimmen« auf Seite 576 und »Erstellen von Tabulaturen« auf Seite 672 beschrieben. An dieser Stelle sollten Sie sich lediglich merken, dass die Polyphonie-Registerkarte das Systemart-Einblendmenü enthält, in dem Sie festle- gen können, ob es sich um ein einfaches System oder ein Split-System (Klaviernotation) handelt oder ob Sie poly- phone Stimmen verwenden möchten. Einstellung Beschreibung Systemlinien Hier wird die Anzahl der Linien in einem System angezeigt. Bei normaler Notation sollte dieser Wert auf 5 eingestellt sein. Linienabstand Mit dieser Option können Sie den Abstand zwischen den Linien in einem System vergrößern bzw. verkleinern. Größe Mit dieser Option können Sie die Größe der Systeme in Prozent festlegen. 100 % ist der Standardwert. Mit dieser Einstellung wird das Notenbild vertikal vergrößert bzw. ver- kleinert.
577 Polyphone Stimmen Einleitung Inhalt dieses Kapitels: Verwenden von polyphonen Stimmen Vorbereiten von Stimmen Automatisches Zuweisen in polyphone Stimmen Eingeben und Verschieben von Noten in Stimmen Hintergrund: Polyphone Stimmen Mit polyphonen Stimmen können Sie bestimmte Situatio- nen bewältigen, in denen sonst ein stimmiges Notenbild nicht erzielt werden kann. Dabei handelt es sich z. B. um Folgendes: Noten, die an derselben Position beginnen, aber unterschied- lich lang sind. Ohne polyphone Stimmen werden hier unnötig viele Haltebögen dargestellt. Ohne und mit polyphonen Stimmen Gesangspartituren und Ähnliches. Ohne polyphone Stimmen werden alle Noten, die an derselben Position beginnen, als Be- standteil eines Akkords betrachtet. Mit polyphonen Stimmen können Sie jeder Stimme eine feste Richtung für Notenhälse zuweisen, Pausen bei jeder Stimme anders behandeln usw. Ohne und mit polyphonen Stimmen Komplexe Split-Systeme (Akkoladen). Ohne polyphone Stim- men können Sie nur einen festen »Trennpunkt« vorgeben; alle darüber liegenden Noten werden im oberen System, alle an- deren darunter angezeigt. Bei polyphoner Stimmführung steht Ihnen ein »fließender Trennpunkt« zur Verfügung. Cubase kann sogar automatisch dem unteren System eine Basslinie zuordnen! Ein Split-System ohne und mit polyphonen Stimmen Erzeugen von Stimmen Insgesamt gibt es acht Stimmen. Als Erstes müssen Sie diese Stimmen einrichten. Dabei teilen Sie dem Programm mit, welche Stimmen zum oberen und welche zum unteren Notensystem gehören, wie Pausen dargestellt werden sollen usw. Als Nächstes müssen Sie die Noten den Stimmen zuord- nen oder neue Noten in die Stimmen eingeben. Wenn Sie bereits eine Aufnahme gemacht haben, kann Cubase einen Großteil der notwendigen Arbeiten automatisch ausführen. Danach können Sie die »Feinabstimmung« für die Partitur vornehmen, indem Sie eine oder mehrere Noten in andere Stimmen verschieben oder eine Stimme um weitere Noten ergänzen (siehe »Hinzufügen und Bearbeiten von Noten« auf Seite 558). Überlappende Noten In diesem Kapitel werden Sie immer wieder dem Begriff »Überlappende Noten« begegnen. Zwei Noten gelten in folgenden Situationen als überlappend: Wenn sie an derselben Position beginnen, aber verschiedene Notenwerte haben (z. B. eine ganze Note und eine Viertelnote, die beide am Taktanfang beginnen) . Noten, die an derselben Position beginnen – ohne und mit polyphonen Stimmen Wenn eine Note beginnt, bevor eine andere endet, z. B. eine halbe Note am Taktanfang und eine Achtelnote, die auf der zweiten Zählzeit beginnt. Eine Note beginnt, bevor eine andere endet – ohne und mit polyphonen Stimmen !Jede Stimme ist polyphon, d. h. eine Stimme kann auch Akkorde enthalten.
578 Polyphone Stimmen Stimmen und MIDI-Kanäle Cubase führt die Zuordnung von Noten zu Stimmen durch, indem es intern ihre MIDI-Kanalwerte ändert. Nor- malerweise ist diese Zuordnung linear, so dass alle Noten auf MIDI-Kanal 3 zu Stimme 3 gehören usw. Meistens ist dieser Zusammenhang ganz eindeutig. In bestimmten Si- tuationen, die weiter unten beschrieben werden, können Sie in besonderer Weise davon profitieren. Beachten Sie darüber hinaus Folgendes: Einrichten der Stimmen In diesem Abschnitt wird die Polyphonie-Registerkarte der Notensystem-Seite des Notationseinstellungen-Dialogs beschrieben. Weiter unten finden Sie eine ausführlichere Beschreibung der verfügbaren Optionen. 1.Öffnen Sie den Notationseinstellungen-Dialog für das Notensystem. 2.Wählen Sie auf der Notensystem-Seite die Polyphonie- Registerkarte aus.3.Wählen Sie im Systemart-Einblendmenü den Poly- phonie-Befehl. Dadurch können Sie auf die Liste der Stimmen im unteren Teil des Dia- logs zugreifen. In diesem Dialog finden Sie acht Zeilen, eine Zeile pro Stimme. Im Folgenden werden diese als Stimmen 1 bis 8 bezeichnet. 4.Wenn Sie eine Stimme einschalten möchten, klicken Sie in die jeweilige Ein-Spalte, so dass dort ein Häkchen angezeigt wird. In jedem Notensystem sind vier Stimmen vorhanden, insgesamt also acht. Wenn Sie mindestens eine »obere« und eine »untere« Stimme akti- vieren, erhalten Sie ein Split-System. 5.In der Kan(al)-Spalte können Sie die MIDI-Kanalzuord- nung für diese Stimme ändern. Das sollten Sie allerdings nur tun, wenn Sie dafür einen bestimmten Grund haben. Cubase stellt automatisch für jede Stimme einen eigenen MIDI-Kanal ein. Wenn also kein Grund für eine Änderung besteht, lassen Sie alle Einstel- lungen unverändert. !Wenn Sie eine Note einer Stimme zuordnen, ändern Sie damit ihren MIDI-Kanalwert. Wenn Sie jedoch den MIDI-Kanal für eine Stimme ändern, werden die MIDI-Kanalwerte der Noten dadurch nicht verändert. Das kann zu Verwirrung führen; es kann sogar vor- kommen, dass Noten nicht angezeigt werden (in die- sem Fall wird eine Warnmeldung angezeigt). Nehmen Sie keine Änderungen mehr an den MIDI-Kanalein- stellungen im Notationseinstellungen-Dialog unter »Notensystem–Polyphonie« vor, wenn Sie den Stim- men bereits Noten zugeordnet haben – es sei denn, Sie sind sich ganz sicher. Wenn Sie einen Part öffnen, der Noten auf verschie- denen MIDI-Kanälen enthält, sind diese Noten bereits bestimmten Stimmen zugeordnet (da die Zuordnung von Noten zu Stimmen anhand des MIDI-Kanalwerts erfolgt). Einerseits kann dieser Zusammenhang sehr nützlich sein; andererseits kann er aber auch zu ver- wirrenden Situationen wie z. B. nicht dargestellten Noten führen (siehe oben). !Mit der Funktion »Systeme verschmelzen« können Sie bereits vorhandene Stimmen automatisch in po- lyphone Stimmen umwandeln. !Verwechseln Sie die Stimmennummern nicht mit den MIDI-Kanalwerten für diese Stimmen. !Beachten Sie auch die Hinweise zum Ändern der MIDI-Kanalzuweisung im Abschnitt »Stimmen und MIDI-Kanäle« auf Seite 578. Wenn Sie zwei Stim- men auf denselben MIDI-Kanal einstellen, wird die untere der beiden Stimmen so behandelt, als ob sie ausgeschaltet wäre.
579 Polyphone Stimmen 6.Klicken Sie in die Anzeigen-Spalte, um festzulegen, für welche Stimmen Pausen angezeigt werden sollen. Durch ein Häkchen wird angezeigt, dass Pausen für eine Stimme ange- zeigt werden. In vielen Fällen empfiehlt es sich, diese Option für eine Stimme pro System einzustellen (siehe unten). 7.Wenn Sie unter »Pausen« die Anzeigen-Option für eine Stimme eingeschaltet haben, aber nicht möchten, dass in leeren Takten Pausen angezeigt werden, klicken Sie unter »Pausen« in die Reduz(ieren)-Spalte für diese Stimme. Dies bietet sich besonders für Stichnoten an (siehe »Stichnoten« auf Seite 599). 8.In der Mitte-Spalte der Stimmen, für die die Anzeigen- Option eingeschaltet ist, können Sie festlegen, an welcher vertikalen Position Pausen angezeigt werden sollen. Wenn diese Option für eine Stimme eingeschaltet ist, werden die Pausen in der Mitte des Notensystems positioniert. Wenn die Option nicht einge- schaltet ist, werden die Pausen der Tonhöhe entsprechend angezeigt. 9.Legen Sie in der Hälse-Spalte für jede Stimme die Richtung der Notenhälse fest. Wenn Sie die Option »Auto« wählen, entscheidet Cubase, in welche Rich- tung die Notenhälse zeigen sollen (so als würden Sie keine polyphonen Stimmen verwenden). Sie haben immer die Möglichkeit, zu einem späte- ren Zeitpunkt die Notenhalsrichtung einzelner Noten mit dem Umkehren- Schalter zu ändern (siehe »Umkehren der Notenhälse« auf Seite 587). 10.Wenn die Noten einer Stimme kleiner als normale No- ten angezeigt werden sollen, klicken Sie in die Mini-Spalte für diese Stimme, so dass ein Häkchen angezeigt wird. 11.Klicken Sie auf »Übernehmen«. Das Notensystem wird in polyphone Stimmen umgewandelt, wobei das Programm die vorhandenen Noten entsprechend Ihrer MIDI-Kanalwerte auf die Stimmen verteilt. An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, die Stimmenaus- zug-Funktion zu verwenden, um Noten automatisch auf die geeigneten Stimmen zu verschieben (siehe »Automatisch – die Stimmenauszug-Funktion« auf Seite 581). Die Warnmeldung »Einige Noten gehören nicht zu einer Stimme…« Wenn Sie auf »Übernehmen« klicken, wird eventuell eine Warnmeldung eingeblendet, in der Sie darauf hingewie- sen werden, dass einige Noten nicht zu einer Stimme ge- hören und verborgen bleiben könnten. Sie können diese Noten korrigieren. Diese Warnmeldung wird eingeblendet, wenn es im No- tensystem Noten mit MIDI-Kanaleinstellungen gibt, die mit keiner der aktiven Stimmen übereinstimmen. Wenn Sie auf »Korrektur« klicken, werden diese Noten in aktive Stimmen verschoben. Wenn Sie auf »Übergehen« klicken, wird nichts verändert und einige Noten werden ausgeblendet. Diese Noten gehen jedoch nicht verloren, sie werden in allen anderen Editoren angezeigt und kön- nen auch im Noten-Editor wieder angezeigt werden, wenn Sie z. B. die Kanaleinstellungen für die Noten oder Stim- men ändern oder zusätzliche Stimmen aktivieren. Polyphonie-Presets Im Presets-Einblendmenü im unteren Bereich der Polypho- nie-Registerkarte finden Sie drei sehr hilfreiche Optionen. Anstatt Einstellungen manuell vorzunehmen, können Sie eine der Vorgaben auswählen und so Zeit sparen. Die fol- genden Vorgaben sind verfügbar: Variabler Trennpunkt Mit dieser Option wird der Dialog für zwei Stimmen einge- richtet, eine auf jedem Notensystem, jede mit automati- scher Ausrichtung der Notenhälse. Dies stellt einen guten Ausgangspunkt für ein Split-System dar, wenn die Option für einen festen Trennpunkt nicht genügt. Zwei Stimmen optimieren Mit dieser Vorgabe werden nur die Stimmen 1 und 2 mit folgenden Einstellungen aktiviert: !Es gibt eine spezielle Notenhalsfunktion für Stimme 1. Wenn Sie diese auf »Auto« einstellen, ist die Richtung des Notenhalses wie gewohnt von der Tonhöhe der Note abhängig – außer wenn sich Noten aus Stimme 2 im Takt befinden. In diesem Fall werden die Noten- hälse von Stimme 1 automatisch auf »Auf« eingestellt.
580 Polyphone Stimmen Mit diesen Einstellungen verhält sich die erste Stimme wie in der Einfach-Systemart. Wenn in der zweiten Stimme No- ten vorhanden sind, zeigen die Noten der ersten Stimme jedoch mit den Notenhälsen nach oben. Vier Stimmen optimieren Diese Option ist vergleichbar mit »Zwei Stimmen optimie- ren«, aber mit zwei Notensystemen. Die Stimmen 5 und 6 werden ebenfalls aktiviert, mit denselben Einstellungen wie für die Stimmen 1 und 2. Auf diese Weise sollten Sie Klaviermusik schreiben. Konzepte: Wie viele Stimmen werden benötigt? Das kommt ganz darauf an… Wenn Sie eine Gesangspartitur schreiben, benötigen Sie eine Notationsstimme pro Gesangsstimme. Sie werden oft Stimmen verwenden, um Probleme bei überlap- penden Noten (siehe »Überlappende Noten« auf Seite 577) zu lösen, z. B. beim Erstellen einer Partitur für Klaviernoten. In die- sem Fall benötigen Sie für jede Überlappung von zwei Noten zwei Stimmen. Wenn sich drei Noten überlappen, benötigen Sie drei Stimmen. Finden Sie also heraus, welches der »schlimmste Fall« (größte gleichzeitig auftretende Zahl über- lappender Noten an einer bestimmten Stelle) ist und aktivieren Sie die entsprechende Anzahl von Stimmen. Wenn Sie beim Vorbereiten der Partitur noch nicht wissen, wie viele Stimmen es sein werden, muss Sie das nicht beunruhigen, da Sie später jederzeit weitere Stimmen hinzufügen können. Die Stimmen 1 und 2 im oberen und 5 und 6 im unteren System haben eine Besonderheit. Sie verhalten sich bei »Kollisionen« (Noten in sehr kleinen Intervallen, Vorzeichen, die zu nahe bei- einander stehen usw.) »vorausschauend«. Verwenden Sie diese Stimmen immer zuerst! Ein Beispiel: In der folgenden Situation werden drei Stimmen benötigt. Die tiefste Note überschneidet sich mit der Melodie und den Akkorden, d. h. sie kann sich nicht eine Stimme mit den Akkorden teilen. Die Akkorde überschneiden sich wie- derum mit der Melodie, also benötigen sie ebenfalls eine ei- gene Stimme. Eingeben von Noten in Stimmen Wenn Sie neue Noten eingeben, müssen Sie festlegen, zu welcher Stimme sie hinzugefügt werden sollen: 1.Vergewissern Sie sich, dass die erweiterte Werkzeug- zeile eingeblendet ist. 2.Wählen Sie das Pfeil-Werkzeug aus. 3.Überprüfen Sie die Einfügen-Schalter, wenn es sich um ein Split-System handelt. Diese Schalter finden Sie am linken Ende der erweiterten Werkzeugzeile. Es werden nur die Stimmen angezeigt, die auf der Polyphonie-Register- karte eingeschaltet wurden. Wenn das obere Notensystem aktiv ist, wer- den die Zahlen 1, 2 usw. angezeigt. Andernfalls werden die Zahlen 5, 6 usw. angezeigt. Hier sind drei Stimmen im oberen System verfügbar. 4.Klicken Sie in das Teilsystem, in das Sie Noten einfügen möchten, um auf den richtigen »Schlüssel« umzuschalten. 5.Wählen Sie eine Stimme aus, indem Sie auf den ent- sprechenden Schalter klicken. Alle Noten, die Sie ab jetzt einfügen, werden dieser Stimme zugeordnet. Stimme 3 ist zum Einfügen aktiviert. 6.Fügen Sie die Noten wie gewohnt ein, siehe »Hinzufü- gen und Bearbeiten von Noten« auf Seite 558. 7.Klicken Sie auf den entsprechenden Schalter, wenn Sie die Noten einer anderen Stimme zuordnen möchten. 8.Wenn Sie Noten in eine Stimme eingeben möchten, die zum anderen Teilsystem gehört, klicken Sie in dieses Teilsystem und wählen Sie dann die Stimme mit dem ent- sprechenden Schalter aus. Symbole und Stimmen Im weiteren Verlauf wird beschrieben, wie Sie Symbole in die Partitur einfügen können. Auch viele dieser Symbole müssen einer bestimmten Stimme zugeordnet werden (siehe »Wichtig! – Symbole, Systeme und Stimmen« auf Seite 609).