Steinberg Cubase 4 Operation Manual German Version
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211 VST-Instrumente und Instrumentenspuren Speichern von Presets für VST-Instrumente Sie können Ihre Einstellungen für den späteren Gebrauch (z. B. in anderen Projekten) als Presets speichern: 1.Klicken Sie auf den SoundFrame-Schalter rechts neben dem Namensfeld und wählen Sie im Einblendmenü den Be- fehl »Preset speichern…«. Ein Dialog wird geöffnet, in dem Sie die aktuellen Einstellungen als Pre- set speichern können. Presets werden standardmäßig im Ordner »VST3 Presets« gespeichert. In diesem Ordner befindet sich der Ordner »Steinberg Media Technologies«, in dem die mitgelieferten Presets in Unterordnern abgelegt sind, die nach den einzel- nen Instrumenten benannt sind. Sie können den Standard-Ordner nicht verändern, Sie können jedoch weitere Unterordner innerhalb der einzel- nen Preset-Ordner für die Instrumente hinzufügen. Unter Windows befindet sich der Ordner für die Stan- dard-Presets an folgendem Speicherort: Dokumente und Einstellungen/Benutzername/Anwendungsdaten/VST3 Presets. Unter Mac OS befindet sich der Ordner für die Stan- dard-Presets an folgendem Speicherort: Users/Benutzername/Library/Audio/Plug-Ins/Presets/ 2.Geben Sie im Dateiname-Feld unten im Dialog einen Namen für das neue Preset ein. Wenn Sie dem Preset Attribute zuordnen möchten, klicken Sie auf den Schalter »Tag-Editor«. Klicken Sie in die Wert-Spalte, um ein geeignetes Tag für eine oder meh- rere der in der Attribute-Spalte angezeigten Kategorien auszuwählen. Wei- tere Informationen über Tags finden Sie im Kapitel »Die MediaBay« auf Seite 311. 3.Klicken Sie auf »OK«, um das Preset zu speichern und den Dialog zu schließen. Extrahieren von Sounds aus Spur-Presets Sie können einen Sound aus einem Spur-Preset extrahie- ren und ihn unabhängig von Spur-/Kanaleinstellungen als VST-Preset speichern. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Klicken Sie im Inspector auf den Schalter »Sound aus Spur-Preset extrahieren« unterhalb des Ausgang-Einblend- menüs. Ein Dialog wird angezeigt, in dem alle Spur-Presets aufgelistet werden. 2.Wählen Sie eine Instrumentenspur- oder ein VST-Pre- set aus und klicken Sie auf »OK«. Das für die aktuelle Spur eingestellte VST-Instrument und alle Einstellun- gen werden durch die entsprechenden Einstellungen des Spur- bzw. VST-Presets ersetzt (nicht jedoch die Spurparameter, Insert- und EQ- Einstellungen). Das zuvor für diese Instrumentenspur geladene VST-In- strument wird entfernt und das neue VST-Instrument wird mit den neuen Einstellungen für die Instrumentenspur geladen. Weitere Informationen zu Spur-Presets finden Sie im Ka- pitel »Spur-Presets« auf Seite 325. Frühere Presets für VST-Instrumente In Cubase können Sie beliebige Instrument-PlugIns ver- wenden, die mit VST 2.x kompatibel sind. Das Installieren von VST-Instrumenten funktioniert genauso wie bei Au- dio-Effekten – siehe »Installieren zusätzlicher VST-Plu- gIns« auf Seite 196. Wenn Sie ein VST2-PlugIn installieren, liegen zuvor ge- speicherte Presets im alten VST-Format, d. h. als Pro- gramme und Bänke (.fxp/.fxb) vor. Sie können diese Dateien importieren, jedoch werden Presets jetzt etwas anders gehandhabt. Sie können z. B. die neuen Funktio- nen, wie die Vorschaufunktionen oder den Tag-Editor, nicht sofort verwenden, sondern müssen die alten ».fxp/ .fxb«-Presets zunächst als VST3-Presets speichern. Wenn Sie für ein VST2-PlugIn neue Presets speichern, werden diese automatisch im neuen Format ».vstpreset« am standardmäßig vorgegebenen Speicherort abgelegt. Importieren und Konvertieren von FXB/FXP-Dateien Gehen Sie folgendermaßen vor, um .fxp/.fxb-Dateien zu konvertieren: 1.Laden Sie ein beliebiges VST2-Instrument und klicken Sie auf den SoundFrame-Schalter, um das Einblendmenü zum Laden/Speichern von Presets zu öffnen. 2.Wählen Sie im Einblendmenü den Befehl »FXP/FXB importieren…«. Dieser Menüeintrag ist nur für VST2-Instrumente verfügbar. 3.Suchen Sie im Dateidialog nach der gewünschten Da- tei, wählen Sie sie aus und klicken Sie auf »Öffnen«. Wenn Sie eine Bank (.fxb) ausgewählt haben, werden alle Programme ersetzt. Wenn Sie ein einzelnes Preset geladen haben, ersetzt dieses nur das derzeit ausgewählte Programm. Beachten Sie, dass solche Dateien nur verfügbar sind, wenn Sie Ihre eigenen .fxp/fxb-Presets mit einer vor- herigen Version Cubase (oder einer beliebigen anderen VST2-Anwen- dung) gespeichert haben.
212 VST-Instrumente und Instrumentenspuren Nach dem Importieren können Sie die Programmliste in VST-Presets umwandeln, indem Sie auf den SoundF- rame-Schalter klicken und im Einblendmenü den Befehl »Programmliste in VST-Presets umwandeln« auswählen. Wenn die Presets umgewandelt sind, werden Sie im Preset-Browser an- gezeigt und Sie können den Tag-Editor verwenden, um Attribute hinzu- zufügen und die Presets anzuhören. Die Presets werden im Ordner für die VST3-Presets gespeichert. Ansprechverzögerung (Latenzzeit) Je nach Ihrer Audio-Hardware und dem dazugehörigen ASIO-Treiber kann die Ansprechverzögerung oder Latenz- zeit (die Zeit, die das Instrument benötigt, um einen Ton zu erzeugen, wenn Sie eine Taste auf Ihrem MIDI-Steuergerät drücken) für eine komfortable Echtzeitwiedergabe des VST-Instruments über ein Keyboard zu lang sein. Dies können Sie umgehen, indem Sie eine andere MIDI- Klangquelle auswählen, um Ihre Parts einzuspielen und aufzunehmen, und für die Wiedergabe wieder auf das VST-Instrument umschalten. ÖDie Latenz Ihrer Audio-Hardware können Sie im Dia- log »Geräte konfigurieren« (auf der Seite »VST-Audiosys- tem«) überprüfen. Die Werte für die Eingangs- bzw. Ausgangslatenz werden unter den Ein- blendmenü »ASIO-Treiber« angezeigt. Wenn Sie VST-Instrumente live spielen, sollten diese Werte im Idealfall nur wenige Millisekunden betra- gen (auch wenn die Grenze für eine »angenehme« Echtzeitwiedergabe Geschmackssache ist). Die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« Cubase bietet Ihnen einen vollständigen Verzögerungsaus- gleich für den gesamten Audiosignalpfad. Das bedeutet, dass alle Verzögerungen innerhalb der verwendeten VST- PlugIns automatisch während der Wiedergabe ausgegli- chen werden, so dass alle Kanäle immer synchron bleiben (siehe »PlugIn-Verzögerungsausgleich« auf Seite 179). Beim Spielen eines VST-Instruments in Echtzeit bzw. bei Live-Aufnahmen von Audiomaterial (und Mithören des Si- gnals über Cubase) führt dieser Verzögerungsausgleich jedoch manchmal zu zusätzlicher Latenz – einer Verzöge- rung zwischen dem Moment, in dem Sie eine Taste drü- cken und dem Moment, in dem Sie den Sound des VST- Instruments hören. Wenn Sie dies vermeiden möchten, klicken Sie auf den Schalter »Verzögerungsausgleich ein-schränken« in der Werkzeugzeile des Projekt-Fensters. Diese Funktion minimiert die Latenzwirkung des Verzöge- rungsausgleichs, wobei der Sound Ihres Mixes so weit wie möglich beibehalten wird. Im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite befindet sich die Funktion »Schwellenwert für Verzöge- rungsausgleich (bei Aufnahme)«. Hier können Sie einen Schwellenwert einstellen, oberhalb dessen die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« PlugIns beeinflus- sen soll. VST-PlugIns (mit einer höheren Verzögerung als dem eingestellten Schwellenwert), die in VST-Instrumentenka- nälen, in Audiokanälen, für die die Aufnahme aktiviert ist, in Gruppenkanälen oder in Ausgangskanälen verwendet werden, werden ausgeschaltet, wenn Sie die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« einschalten. VST-PlugIns in Effektkanälen werden nicht ausgeschal- tet, aber ihre Verzögerung wird vom Programm nicht be- rücksichtigt (der Verzögerungsausgleich ist ausgeschaltet). Nach der Aufnahme bzw. dem Verwenden eines VST-In- struments sollten Sie die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« wieder ausschalten, um den vollen Verzöge- rungsausgleich wieder herzustellen. Verwenden von externen Instrumenten (nur Cubase) Ein Bus für ein externes Instrument umfasst einen Eingang (Return) zu Ihrer Audio-Hardware und eine MIDI-Verbin- dung über Cubase sowie einige zusätzliche Einstellungen. Alle von Ihnen erstellten externen Instrumenten-Busse, wer- den in den Einblendmenüs für VST-Instrumente angezeigt und können wie jedes VST-Instrument zugewiesen werden. Wenn Sie ein externes Instrument auswählen, können Sie es wie gewohnt über MIDI wiedergeben (dafür müssen Sie ein MIDI-Gerät erstellen) und der Sound (Audioausgang des Synthesizers) wird in die VST-Umgebung geleitet und kann dort bearbeitet werden usw. Weitere Informationen zu externen Instrumenten finden Sie unter »Einrichten von ex- ternen Instrumenten« auf Seite 23.
214 Surround-Sound (nur Cubase) Einleitung Was bedeutet Surround-Sound? Mit »Surround« werden verschiedene Techniken bezeich- net, mit denen Audiomaterial in einem räumlichen Verhältnis zum Zuhörer angeordnet wird. Normales Stereo beschränkt sich auf eine Rechts/Links-Anordnung auf einem relativ be- grenzten Raum. Mit Surround-Sound dagegen können Audioquellen beliebig im Umfeld des Zuhörers angeordnet werden. Surround-Sound gibt es in vielen verschiedenen Varian- ten: Sie reichen vom (nicht erfolgreichen) Quadrophonie- Format für Vinyl-Schallplatten aus den 70er Jahren bis zu den weitverbreiteten heutigen Formaten. Die verschiedenen Formate unterscheiden sich durch: Die Anzahl und Konfiguration der Lautsprecher. Es werden zwischen zwei und 6 Lautsprechern verwendet. Das verwendete Kodierformat. Dies hängt vom Medium ab, auf dem das Audiomaterial gespeichert wer- den soll, z. B. Film, Broadcast-Video oder DVD. Surround-Sound ist ein sehr umfangreiches Thema, zu dem es viel Literatur gibt. In diesem Kapitel wird Surround- Sound nicht im Detail, sondern lediglich seine Implemen- tierung in Cubase beschrieben. Surround-Sound in Cubase Cubase verfügt über Funktionen für Surround-Sound, die eine Reihe von Formaten unterstützen. Dabei wird der ge- samte Audiosignalpfad abgedeckt – alle Audiokanäle und Busse können Konfigurationen mit mehreren Lautspre- cherkanälen (bis zu 6) bearbeiten. Ein Mixer-Kanal kann entweder einen kompletten Surround-Mix oder einen ein- zelnen Lautsprecherkanal, der Teil einer Surround-Konfi- guration ist, enthalten. Audiokanäle können beliebig an Surround-Kanäle weitergelei- tet werden. Mit der SurroundPan-Funktion im Mixer können Sie Kanäle grafisch im Surround-Feld anordnen. In Cubase können Sie speziell für Surround-Sound ausge- legte PlugIns verwenden, d. h. PlugIns mit Mehrkanalunterstüt- zung, die für das Mischen von Surround-Sound entwickelt wurden, z. B. das mitgelieferte PlugIn »Mix6to2«. Außerdem gibt es Surround-fähige PlugIns, die zwar nicht speziell für Surround entwickelt wurden, die jedoch aufgrund ihrer Mehr- kanalunterstützung sehr gut in einer Surround-Konfiguration eingesetzt werden können. Sie können Cubase für Surround konfigurieren, indem Sie im Fenster »VST-Verbindungen« Eingangs- und Ausgangsbusse im gewünschten Surround-Format einrichten und festlegen, welche Audioeingänge und -ausgänge von den unterschiedli- chen Buskanälen verwendet werden sollen. Voraussetzungen für Surround Wenn Sie die Implementierung von Surround-Sound in Cubase nutzen möchten, benötigen Sie folgende zusätzli- che Geräte: Eine Audiokarte mit mehr als zwei Ausgängen. Die Karte muss genau so viele Ausgänge haben wie das Surround- Format, das Sie verwenden möchten. Eine passende Verstärker/Lautsprecher-Konfiguration. Kodierung Das Ergebnis eines Surround-Mixes in Cubase besteht entweder aus Mehrkanal-Audiomaterial, das vom Sur- round-Ausgangsbus an Ihre Surround-Lautsprecherkonfi- guration gesendet wird, oder (wenn Sie einen Audio- Mixdown exportieren) aus mehreren zusammenhängen- den Audiodateien auf der Festplatte. Sie können Ihren Surround-Mix entweder als Split-Datei (eine Monodatei pro Lautsprecherkanal) oder als Interleaved-Datei (eine Datei, die alle Surround-Kanäle enthält) exportieren. Um aus diesen Audiodateien das endgültige Produkt zu erstellen (z. B. Surround-Sound auf DVD), benötigen Sie besondere Soft- und eventuell auch Hardware, mit der Sie das Signal im gewünschten Format kodieren, das Audio- material ggf. komprimieren und auf einem Medium spei- chern können. Welche Soft- und/oder Hardware Sie genau benötigen, hängt nicht von Cubase, sondern vom Format ab, für das Sie Surround mischen möchten. Sie können über Steinberg einen Dolby Digital- bzw. ei- nen DTS-Encoder erwerben, der speziell für die Arbeit mit Cubase konzipiert wurde. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.steinberg.net.
215 Surround-Sound (nur Cubase) Die Surround-PlugIns Im Lieferumfang von Cubase sind folgende Surround- PlugIns enthalten: Mix6to2 Mit dem PlugIn »Mix6to2« können Sie die Pegel von bis zu sechs Sur- round-Kanälen steuern und diese zu einem Stereoausgangssignal zu- sammenmischen. Eine Beschreibung des PlugIns finden Sie im separaten PDF-Dokument »PlugIn-Referenz«. SurroundPanner Eine Beschreibung dieses PlugIns finden Sie im Abschnitt »Verwenden des SurroundPan-PlugIns« auf Seite 218. Das Fenster »VST-Verbindungen« In diesem Fenster können Sie Eingangs- und Ausgangs- busse hinzufügen. Dabei können Sie unter einer Vielzahl von gebräuchlichen Surround-Konfigurationen sowie den Standard-Mono- bzw. -Stereo-Bussen wählen. In der Busname-Spalte werden die derzeit konfigurierten Busse so aufgelistet, wie sie in den Routing-Einblendme- nüs im Mixer angezeigt werden. Die Ausgänge-Registerkarte im Fenster »VST-Verbindungen«. Links werden die Busse mit den einzelnen Lautsprecherkanälen und rechts in der Geräte-Port-Spalte die dazugehörigen Ausgänge angezeigt. Surround-Sound im Mixer Der Surround-Sound wird über den gesamten Audio- signalpfad im Mixer von Cubase unterstützt, vom Ein- gangs- bis zum Ausgangsbus. Jeder Bus oder Audiokanal kann bis zu 6 Surround-Lautsprecherkanäle enthalten. In den Kanalzügen für die Ausgangsbusse im Mixer kön- nen Sie die Masterpegel für die konfigurierten Busse steu- ern. Wenn ein Bus (oder Mixer-Kanal) mehrere Surround- Kanäle enthält, werden in der Pegelanzeige mehrere Bal- ken – einer für jeden Lautsprecherkanal in der Surround- Konfiguration – angezeigt. Die für die Buskanäle ausgewählten AusgängeKlicken Sie hier, um einen Bus hinzuzufügen. Die derzeit konfigurierten Busse Hier wird der SurroundPanner zum »dynamischen« Positionieren des Sounds im Surround-Feld verwendet. Das Einblendmenü »Ausgangs- Routing« zum direkten Leiten von Audiokanälen an Surround-Kanäle.
216 Surround-Sound (nur Cubase) Bearbeitungsvorgänge Einrichten einer Surround-Konfiguration Konfigurieren der Ausgangsbusse Bevor Sie beginnen, mit Surround-Sound zu arbeiten, müs- sen Sie einen Surround-Ausgangsbus konfigurieren, durch den alle Lautsprecherkanäle im ausgewählten Surround- Format geleitet werden. Das Hinzufügen und Einrichten von Bussen wird im Abschnitt »Einrichten von Bussen« auf Seite 15 beschrieben. Hier eine Kurzbeschreibung: 1.Öffnen Sie das Fenster »VST-Verbindungen« über das Geräte-Menü. 2.Öffnen Sie die Ausgänge-Registerkarte. 3.Klicken Sie auf den Schalter »Bus hinzufügen« und wählen Sie ein Format aus dem Konfiguration-Einblend- menü (siehe unten). Der neue Bus und die entsprechenden Ports werden angezeigt. 4.Wenn Sie in die Spalte »Geräte-Port« klicken, können Sie die Lautsprecherkanäle an die gewünschten Aus- gänge Ihrer Audio-Hardware leiten. 5.Benennen Sie gegebenenfalls den Ausgangsbus um, indem Sie auf seinen Namen klicken und einen neuen Na- men eingeben. Dieser Name wird im Mixer und in den Routing-Einblendmenüs angezeigt. Die folgenden Surround-Konfigurationen können ausge- wählt werden: Sub-Busse (nur Cubase) Ein Sub-Bus ist im Grunde ein Bus innerhalb eines (größe- ren) Busses. Normalerweise werden Sie innerhalb von Surround-Bussen Stereo-Busse erzeugen, um die Stereo- spuren direkt an ein Lautsprecherpaar innerhalb des Sur- round-Busses zu leiten. Sie können auch Sub-Busse in anderen Surround-Formaten hinzufügen (mit weniger Ka- nälen als dem »übergeordneten Bus«). Wenn Sie einen Surround-Bus erstellt haben, können Sie einen oder mehrere Sub-Busse erzeugen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Bus klicken und im ange- zeigten Einblendmenü die Option »Sub-Bus hinzufügen« auswählen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt »Hinzufügen von Sub-Bussen (nur Cubase)« auf Seite 17. Konfigurieren der Eingangsbusse Wenn Sie in Cubase mit Surround-Sound arbeiten möch- ten, benötigen Sie nur selten einen Eingangsbus im Sur- round-Format. Sie können die Audiodateien über Stan- dard-Eingänge aufnehmen und die Audiokanäle einfach an einem beliebigen Punkt im Signalpfad an die Surround- Ausgänge leiten. Sie können aber auch Mehrkanaldateien eines bestimmten Surround-Formats direkt in Audiospu- ren importieren, die für dieses Format konfiguriert wurden. Format Beschreibung LRCS LRCS steht für »Left Right Center Surround«, wobei der Surround-Lautsprecher in der hinteren Mitte angeordnet ist. Dies ist das ursprüngliche Surround-Format, das zuerst im Kino als »Dolby Stereo« eingesetzt und später im Heim- kinobereich als Format »Dolby ProLogic« bekannt wurde. 5.0 Dieses Format entspricht dem 5.1-Format (siehe unten), jedoch ohne den LFE-Kanal. Der LFE-Kanal ist im 5.1- Format optional – wenn Sie ihn nicht verwenden möch- ten, sollten Sie diese Option wählen. 5.1 Dies ist eines der gebräuchlichsten Formate im Kino- und DVD-Bereich. Es gibt verschiedene Ausführungen der Ko- dierformate für Kino und DVD (entwickelt von unterschied- lichen Herstellern), z. B. Dolby Digital, AC-3, DTS und das Mehrkanaltonformat MPEG-2. In der 5.1-Konfiguration wird ein Lautsprecher in der Mitte angeordnet (der Center- Lautsprecher, hauptsächlich für Sprechpassagen verwen- det). Außerdem gibt es vier Surround-Lautsprecher für Musik und Soundeffekte und einen Subbass-Kanal (LFE – Low Frequency Emitter) mit geringerer Bandbreite für spe- zielle tieffrequente Effekte. LRC Wie LRCS, jedoch ohne Surround-Lautsprecherkanal. LRS Links-Rechts-Surround, wobei der Surround-Lautspre- cher in der hinteren Mitte angeordnet ist. LRC+Lfe Wie LRC, jedoch mit zusätzlichem Subbass-Kanal. LRS+Lfe Wie LRS, jedoch mit zusätzlichem Subbass-Kanal. Quadro Das alte Quadrophonie-Format für Musik auf Vinyl-Schall- platte, bei dem in jeder Ecke ein Lautsprecher steht. LRCS+Lfe Wie LRCS, jedoch mit zusätzlichem Subbass-Kanal. Quadro+Lfe Wie Quadro, jedoch mit zusätzlichem Subbass-Kanal. 6.0 Cine Eine Konfiguration mit 3 Front-Lautsprechern (Links- Rechts-Mitte) und 3 Surround-Kanälen (Links-Rechts- Mitte). 6.0 Music Hier werden 2 Front-Lautsprecher (Links-Rechts), zwei Surround-Kanäle (Surround Links-Surround Rechts) und zwei Seiten-Kanäle (Linke Seite-Rechte Seite) verwendet. Format Beschreibung
217 Surround-Sound (nur Cubase) In folgenden Fällen sollten Sie einen Surround-Eingangs- bus hinzufügen: Wenn Sie Audiomaterial in einem bestimmten Surround- Format als einfache Mehrkanaldatei in Cubase übertragen möchten. Wenn Sie eine Surround-Konfiguration »live« aufnehmen möchten. In beiden Fällen können Sie im Dialog »VST-Verbindungen« einen Eingangsbus in einem beliebigen Format konfigurie- ren, so dass jeder Eingang Ihrer Audio-Hardware an den entsprechenden Lautsprecherkanal geleitet wird. Wenn Sie einen Eingangsbus hinzufügen möchten, gehen Sie nach der Beschreibung »Konfigurieren der Ausgangs- busse« auf Seite 216 vor, wählen Sie jedoch die Eingänge- Registerkarte. Direktes Leiten von Kanälen an die Surround- Kanäle Wenn Sie eine Audioquelle nur in einem Lautsprecherka- nal anordnen möchten, können Sie sie direkt an diesen Lautsprecherkanal leiten. Dies ist sinnvoll, wenn Sie mit bereits abgemischtem Material bzw. Mehrkanalaufnahmen arbeiten, für die keine Panoramaeinstellungen vorgenom- men werden müssen. 1.Öffnen Sie den Mixer und suchen Sie den Kanal, an den Sie das Audiomaterial leiten möchten. 2.Wählen Sie im Einblendmenü »Ausgangs-Routing« den entsprechenden Surround-Lautsprecherkanal. Wenn ein Stereo-Audiokanal direkt an einen Lautspre- cherkanal geleitet wird, werden der linke und der rechte Kanal in eine Monodatei zusammengemischt. Mit dem Panoramaregler für den Audiokanal können Sie das Verhältnis des linken und rechten Kanals in der erzeugten Monodatei steuern. Wenn Sie den Panoramaregler in die Mittelstellung bringen, ist das Mischungs- verhältnis ausgeglichen. Leiten von Kanälen über Sub-Busse Mit Hilfe von Sub-Bussen können Sie Stereo- (bzw. Mehr- kanal-) Audiokanäle an bestimmte Lautsprecherkanäle in einer Surround-Konfiguration weiterleiten. Sub-Busse werden meist verwendet, um einen Stereoka- nal an zwei bestimmte Surround-Lautsprecherkanäle (links/rechts) zu leiten. Wenn Sie einen Sub-Bus in einem Surround-Bus hinzu- gefügt haben (siehe oben), wird dieser als Menüpunkt in- nerhalb des Surround-Busses im Einblendmenü »Aus- gangs-Routing« angezeigt. Wählen Sie ihn aus, um einen Stereo-Audiokanal direkt an dieses Lautsprecherpaar im Surround-Bus weiterzuleiten.
218 Surround-Sound (nur Cubase) Verwenden des SurroundPan-PlugIns Cubase enthält ein besonderes PlugIn, mit dem Sie über eine grafische Oberfläche eine Klangquelle in einem Sur- round-Feld platzieren können. Dabei wird das Audiomate- rial des Kanals in unterschiedlichen Verhältnissen an die Surround-Kanäle geleitet. 1.Öffnen Sie den Mixer und suchen Sie den Kanal, den Sie im Surround-Feld positionieren möchten. Dies kann ein Mono- oder ein Stereokanal sein. 2.Wählen Sie im Einblendmenü »Ausgangs-Routing« den »gesamten« Surround-Bus aus (nicht einen spezifi- schen Lautsprecherkanal). Eine Miniaturansicht des SurroundPan-PlugIns wird im Kanalzug ange- zeigt. Wenn der Surround-Bus ausgewählt ist, wird eine Miniaturansicht des SurroundPan-PlugIns angezeigt. 3.Klicken Sie in diese Miniaturansicht und ziehen Sie, um die Klangquelle im Surround-Feld zu verschieben. Mit dem roten Regler rechts daneben können Sie den LFE-Pegel steuern (falls dieser im ausgewählten Surround-Format verfügbar ist). Sie können auch eine etwas größere Ansicht des Sur- roundPanners anzeigen lassen, indem Sie im Einblend- menü zum Ändern der Mixer-Ansicht die Option »Surround Pan« einschalten. Auch hier können Sie das Panorama durch Klicken und Ziehen verändern und zusätzlich Zahlenwerte für die Balance links/rechts bzw. vorn/hinten und den LFE-Anteil über die Tastatur oder das Tastenrad anpassen. Der SurroundPanner kann auch im Inspector für alle Au- diospurarten angezeigt werden. Um die SurroundPan-Re- gisterkarte im Inspector anzeigen zu lassen, stellen Sie sicher, dass die entsprechende Option im Kontextmenü des Inspectors eingeschaltet ist. Doppelklicken Sie in die Miniaturdarstellung, um das Bedienfeld des SurroundPanners in einem separaten Fenster anzeigen zu lassen. Die Steuerelemente des SurroundPan-PlugIns Das Bedienfeld des SurroundPan-PlugIns im Standard-, Position- und Angle-Modus. Mit dem SurroundPan-PlugIn können Sie Ihr Audiomate- rial im Surround-Feld anordnen. Das Bedienfeld besteht aus einer Abbildung der Lautsprecheranordnung, die im Einblendmenü »Ausgangs-Routing« definiert wurde, in der die Klangquelle als graue Kugel dargestellt wird.
219 Surround-Sound (nur Cubase) Die Modi – Standard/Position/Angle Wenn Sie in das Mode-Feld klicken, können Sie einen der drei Modi »Standard«, »Position« oder »Angle« auswählen: Sowohl im Standard- als auch im Position-Modus sind die Front-Lautsprecher nebeneinander angeordnet, wie dies im Kino üblich ist. Das bedeutet, dass die Front-Lautsprecher un- terschiedliche Abstände zur Mitte haben. Verwenden Sie den Standard-Modus (Standardeinstellung), um die Klangquellen verschieben zu können, ohne Pegelanpassungen vornehmen zu müssen. Der Angle-Modus entspricht der traditionellen Definition eines Surround-Mixes. Beachten Sie, dass laut dieser Definition die Lautsprecher gleiche Abstände zur Mitte haben. Dies ist zwar keine genaue Abbildung einer Kinosituation, hat sich jedoch in den meisten Situationen als gute Lösung herausgestellt. Lautsprecher Die Lautsprecheranordnung im Bedienfeld entspricht der ausgewählten Surround-Konfiguration. Die Anordnung der vorderen Lautsprecher entspricht der Anordnung z. B. in einem Kinosaal. Der Abstand der vorderen Lautsprecher von der Mitte variiert, so dass Sie Klangquellen zwischen den Lautsprechern verschieben können, ohne Pegelanpassungen vornehmen zu müssen. Sie können Lautsprecher ein- bzw. ausschalten, indem Sie mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] darauf klicken. Wenn ein Lautsprecher ausgeschaltet ist, wird kein Audiomaterial an diesen Surround-Kanal weitergeleitet. Anordnen der Klangquelle und Pegeländerungen Sie ordnen eine Klangquelle an, indem Sie entweder in die Anzeige klicken, die graue Kugel im Bedienfeld verschie- ben oder Tastaturbefehle verwenden (siehe unten). Wenn Sie die Kugel während der Wiedergabe ziehen, können Sie den Vorgang automatisieren (siehe »Verwenden der Write- und Read-Funktionen« auf Seite 228). Im Standard-Modus sind die Signalpegel der einzelnen Lautsprecher durch farbige Linien gekennzeichnet, die von den Lautsprechern zur Mitte führen.Im Position-Modus werden konzentrische Kreise ange- zeigt, mit denen Sie den Signalpegel an einer bestimmten Position bestimmen können. Der gelbe Kreis stellt -3 dB unter dem Nennpegel dar, der rote Kreis -6 dB und der blaue -12 dB. Diese werden durch den Attenuate-Parame- ter beeinflusst (siehe unten). Im Angle-Modus wird ein weißer Bogen angezeigt, der den wahrgenommenen »Bereich« einer Klangquelle an- zeigt (weiß und blau für Stereospuren). Der Klangpegel ist in der Mitte des Bogens am lautesten und fällt dann zu den Enden hin ab. Beachten Sie beim Einstellen der Pegel Folgendes: Wenn Sie die Klangquelle in der Anzeige an unter- schiedliche Positionen ziehen, wird die Lautstärke für die einzelnen Lautsprecher angezeigt. Dieser Wert wird in dB (Dezibel) angegeben und ist relativ zum Nenn- pegel der Klangquelle, d. h. 0,0 (dB) entspricht dem vollen Pegel. Wenn Sie die Klangquelle weit genug von einem Laut- sprecher anordnen, fällt der Pegel auf null (angezeigt durch ein Unendlich-Symbol). Die Signalpegel der Lautsprecher werden durch farbige Linien angezeigt, die von den Lautsprechern zur Mitte der Anzeige verlaufen. Mit den Sondertasten können Sie die Bewegungsrich- tung auf verschiedene Arten einschränken: Im Standard- und Position-Modus: Im Angle-Modus: !Im folgenden Abschnitt wird davon ausgegangen, dass im Mono/Stereo-Einblendmenü die Option »Mono Mix« ausgewählt ist. Informationen zu den anderen Modi finden Sie weiter unten. Taste Bewegung [Umschalttaste] nur horizontal [Strg]-Taste/[Befehlstaste] nur vertikal [Alt]-Taste/[Wahltaste] diagonal (von rechts unten nach links oben) [Strg]-Taste/[Befehlstaste] + [Alt]-Taste/[Wahltaste]diagonal (von links unten nach rechts oben) Taste Bewegung [Umschalttaste] von der Mitte nach außen [Strg]-Taste/[Befehlstaste] nur außen (im aktuellen Abstand zur Mitte)
220 Surround-Sound (nur Cubase) Es gibt auch spezielle Tastaturbefehle für die Arbeit im SurroundPan-Bedienfeld. Der LFE-Regler (alle Modi) Wenn die ausgewählte Surround-Einstellung einen LFE- Kanal (Low Frequency Emitter) beinhaltet, ist unten im Sur- roundPan-Fenster ein separater LFE-Regler verfügbar. Mit diesem Regler können Sie den Signalpegel einstellen, der an den LFE-Kanal geleitet wird. Sie können dies auch mit dem kleinen roten Regler rechts neben dem SurroundPan- ner im Mixer-Kanalzug oder durch Eingeben eines Zahlen- werts im SurroundPanner, der im erweiterten Mixer angezeigt werden kann, anpassen. Der SurroundPanner im Kanalzug (unten) und im erweiterten Mixer (»Panner« eingeschaltet im Ansichtsoptionen-Einblendmenü). Mono/Stereo-Einblendmenü (Alle Modi) Wenn Sie das PlugIn auf einen Monokanal anwenden, wird in diesem Einblendmenü standardmäßig »Mono Mix« angezeigt. Das SurroundPan-PlugIn verhält sich dann wie oben beschrieben. Wenn Sie das PlugIn auf einen Stereokanal anwenden, können Sie einen von drei Mirror-Modi wählen. Es werden dann zwei graue Kugeln angezeigt, die je einen Kanal (L/R) darstellen. Sie können die beiden Kanäle symmetrisch zu- einander verschieben, indem Sie eine Kugel ziehen. Mit den drei Modi können Sie festlegen, an welcher Achse die Ka- näle gespiegelt werden sollen. Der Standardmodus für Stereokanäle ist »Y-Mirror«. Wenn Sie ein Stereosignal im Modus »Mono Mix« in das SurroundPan-PlugIn leiten, werden die beiden Kanäle zusam- mengemischt, bevor sie in das PlugIn geleitet werden. Wenn Sie ein Monosignal in einem der Mirror-Modi in das SurroundPan-PlugIn leiten, wird das Signal geteilt, bevor es in das PlugIn geleitet wird. Zusätzliche Parameter (Standard-Modus) Center Mit diesem Regler legen Sie fest, wie das Center-Signal von den Front- Lautsprechern wiedergegeben wird. Wenn Sie 100 % einstellen, gibt der Center-Lautsprecher dieses Signal wieder. Wenn Sie 0 % einstellen, wird das Center-Signal von den linken und rechten Lautsprechern wie- dergegeben (»Phantomschallquelle«). Wenn Sie einen Wert dazwischen eingeben, wird eine Mischung aus beiden Methoden verwendet. Divergenz-Regler Mit den drei Divergenz-Reglern legen Sie die Dämpfungskurven beim Po- sitionieren der Klangquellen fest, für die x-Achse vorne (Front), die x-Achse hinten (Rear) und die y-Achse (vorne/hinten – F/R). Wenn alle drei Regler auf 0 % eingestellt sind (Standard) und Sie eine Klangquelle auf einem Lautsprecher positionieren, werden die anderen Lautsprecher auf den Nullpegel (-×) eingestellt (bis auf die Front-Lautsprecher, deren Wert von der Einstellung des Center-Reglers abhängt). Bei höheren Werten wird die Klangquelle prozentual auf die Lautsprecher verteilt. Die Einstellung des Center-Reglers (siehe oben) wird dabei berücksichtigt. !Wenn die vollständige Liste der verfügbaren Tasta- turbefehle angezeigt werden soll, klicken Sie auf den Schriftzug »SurroundPanner« und klicken Sie erneut! …oder ziehen Sie diesen Regler, um den LFE-Pegel zu steuern. Klicken Sie hier und geben Sie einen LFE-Pegelwert ein…