Steinberg Cubase 4 Operation Manual German Version
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351 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Einleitung In diesem Kapitel werden die verschiedenen Funktionen des MIDI-Menüs beschrieben. Diese Funktionen bieten verschiedene Bearbeitungsmethoden von MIDI-Noten und anderen Events im Projekt-Fenster oder in den MIDI- Editoren. MIDI-Funktionen vs. MIDI-Parameter/-Effekte In einigen Fällen kann das Ergebnis einer MIDI-Funktion auch durch MIDI-Parameter und -Effekte (siehe »Echtzeit- bearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten« auf Seite 341) erzielt werden. Die MIDI-Funktionen »Transponie- ren…« und »Standard-Quantisierung« sind z. B. auch als entsprechende MIDI-Parameter verfügbar. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass MIDI- Parameter und -Effekte die MIDI-Events einer Spur nicht verändern, während MIDI-Funktionen die Events »dauer- haft« verändern (auch wenn die letzten Änderungen rück- gängig gemacht werden können). Entscheiden Sie anhand der folgenden Richtlinien, wie Sie vorgehen sollten, wenn eine Bearbeitungsmethode sowohl als Parameter/Effekt als auch als Funktion verfügbar ist: Wenn Sie nur einige Parts und Events anpassen möch- ten, verwenden Sie MIDI-Funktionen. Die MIDI-Parameter und -Effekte beeinflussen die Ausgabe der gesamten Spur (obwohl Sie auch für bestimmte Bereiche »dauerhafte« Änderungen vornehmen können, siehe »MIDI in Loop mi- schen« auf Seite 357). Zum Experimentieren mit verschiedenen Einstellungen sind die MIDI-Parameter und -Effekte am besten geeignet. Einstellungen für MIDI-Parameter und -Effekte werden in den MIDI-Editoren nicht wiedergegeben, da die MIDI- Events nicht beeinflusst werden. Das kann verwirrend sein: Wenn Sie z. B. Noten mit MIDI-Parametern transpo- nieren, werden die Noten in den MIDI-Editoren mit ihren ursprünglichen Tonhöhen angezeigt, aber mit der transpo- nierten Tonhöhe wiedergegeben. MIDI-Funktionen sind daher die bessere Lösung, wenn Sie solche Änderungen in den MIDI-Editoren sehen möchten. Worauf wirken sich die MIDI-Funktionen aus? Welche Events von den MIDI-Funktionen beeinflusst wer- den, hängt von der Funktion, dem aktiven Fenster und der aktuellen Auswahl ab: Einige MIDI-Funktionen werden nur auf MIDI-Events ei- nes bestimmten Typs angewendet. Die Quantisierung beeinflusst z. B. nur Noten, während die Funktion »Controller-Daten löschen« sich nur auf MIDI-Controller-Events auswirkt. Im Projekt-Fenster werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Parts angewandt (d. h. sie wirken sich auf alle Events (der relevanten Arten) in diesen Parts aus). In den MIDI-Editoren werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Events angewandt. Wenn keine Events ausgewählt wurden, werden alle Events in den bearbeite- ten Parts beeinflusst. Quantisierung Was bedeutet Quantisierung? Im Prinzip ist die Quantisierung eine Funktion, die aufge- nommene Noten automatisch auf exakte Notenwerte ver- schiebt: Die Quantisierung dient allerdings nicht nur zum Korrigie- ren von Fehlern, sie kann auch für kreative Zwecke einge- setzt werden. Das »Quantisierungsraster« muss z. B. nicht unbedingt auf geraden Notenwerten basieren, einige No- ten können automatisch von der Quantisierung ausge- nommen werden usw. Wenn Sie z. B. eine Serie von Achtelnoten aufnehmen, können manche davon geringfügig von den exakten Achtelnotenpositionen abweichen. Wenn Sie diese Noten mit einem auf Achtelnoten eingestellten Quantisierungsraster quantisieren, werden die »verrutschten« Noten an die richtige Position verschoben.
352 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung ÖNormalerweise betrifft die Quantisierung nur MIDI- Noten (keine anderen Event-Arten). Sie haben jedoch die Möglichkeit, die Controller zusammen mit den da- zugehörigen Noten zu verschieben, indem Sie im Quantisierungseinstel- lungen-Dialog die entsprechende Option einschalten (siehe »Controller mitverschieben« auf Seite 354). Quantisierungseinstellungen in der Werkzeugzeile Die Grundeinstellung der Quantisierung wird dadurch bestimmt, welchen Notenwert Sie im Quantisierung-Ein- blendmenü in der Werkzeugzeile (im Projekt-Fenster oder in einem MIDI-Editor) auswählen. Auf diese Weise können Sie auf exakte Notenwerte quantisieren (gerade Notenwerte, Triolen und punktierte Notenwerte). Der Quantisierungseinstellungen-Dialog Weitere Quantisierungseinstellungen finden Sie im Quanti- sierungseinstellungen-Dialog. Dieser Dialog wird ange- zeigt, wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Quantisierungs- einstellungen…« (oder im Quantisierung-Einblendmenü in der Werkzeugzeile die Option »Einstellungen…«) wählen. In der Rasteranzeige wird ein Takt (mit vier Zählzeiten) angezeigt. Das Quantisierungsraster (die Positionen, an denen die Noten einrasten) ist durch blaue Linien gekenn- zeichnet. Änderungen in den Rasterwerten, den Presets und sonstigen Quantisierungseinstellungen im Dialog wer- den hier wiedergespiegelt. Gerade Notenwerte Triolen Punktierte Notenwerte !Die Einstellungen, die Sie in diesem Dialog vorneh- men, werden in den Quantisierung-Einblendmenüs übernommen. Wenn Ihre Einstellungen dauerhaft in den Quantisierung-Einblendmenüs verfügbar sein sollen, müssen Sie sie als Presets speichern (siehe »Presets« auf Seite 353).
353 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Im Quantisierungseinstellungen-Dialog sind folgende Ein- stellungen verfügbar: Das Raster- und das Typ-Einblendmenü In diesen Einblendmenüs werden die grundlegenden No- tenwerte für das Quantisierungsraster eingestellt, d. h. sie haben die gleiche Funktion wie das Quantisierung-Ein- blendmenü in der Werkzeugzeile. Gerade Achtelnoten sind als Quantisierungsraster ausgewählt. Der Swing-Schieberegler Der Swing-Schieberegler ist nur verfügbar, wenn das Raster auf einen geraden Notenwert eingestellt ist und im Eingabefeld »N-Tole« die Einstellung »Off« ausgewählt ist (siehe unten). Mit diesem Regler können Sie jede zweite Position im Raster so versetzen, dass ein Swing- oder Shuffle-Effekt entsteht. Wenn Sie die Einstellung des Swing-Schiebereglers verändern, wird das Resultat in der Rasteranzeige angezeigt. Einstellungen für ein Raster mit geraden Achtelnoten und ein Raster mit 60 % Swing. Das Eingabefeld »N-Tole« Mit Hilfe dieser Funktion können Sie rhythmisch differen- ziertere Raster erstellen, da Sie das Raster noch weiter unterteilen können. Der Schieberegler »Magnet. Bereich« Hier können Sie festlegen, dass die Quantisierung nur auf Noten angewendet wird, die sich innerhalb eines be- stimmten Abstands zu den Rasterlinien befinden. Wenn der Schieberegler auf 0 % eingestellt ist, wird diese Funktion ausgeschaltet und alle Noten sind von der Quantisierung betroffen. Wenn Sie den Schieberegler schrittweise nach rechts verschieben, wer- den die magnetischen Bereiche um die blauen Linien in der Rasteran- zeige immer weiter ausgedehnt. Presets Mit Hilfe der Steuerelemente links unten im Dialog können Sie die aktuellen Einstellungen als Preset speichern, das dann im Quantisierung-Einblendmenü auf der Werkzeug- zeile verfügbar ist. Dabei werden die Standardverfahren angewandt: Wenn Sie die Einstellungen als Preset speichern möch- ten, klicken Sie auf »Speichern«. Wenn Sie ein gespeichertes Preset in dem Dialog laden möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus. Dies ist nützlich, wenn Sie ein bestehendes Preset verändern möchten. Wenn Sie das ausgewählte Preset umbenennen möch- ten, doppelklicken Sie auf seinen Namen, geben Sie einen neuen Namen ein und klicken Sie auf »OK«. Wenn Sie ein gespeichertes Preset entfernen möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus und klicken Sie auf »Entfernen«. Sie können Presets auch erzeugen, indem Sie bereits vorhandene Grooves aus einem MIDI-Part extrahieren. Wählen Sie dazu einfach den gewünschten MIDI-Part aus und ziehen Sie ihn im Quantisierungseinstellungen-Dialog auf die Rasteranzeige in der Mitte oder wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Erweitert-Untermenü die Option »Part zu Groove« (siehe »Part zu Groove« auf Seite 356). Nur die Noten innerhalb dieser Bereiche werden quantisiert.
354 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Die Optionen »Quantisierung anwenden« und »Auto« Mit Hilfe dieser Funktionen können Sie die Quantisierung direkt vom Dialog aus anwenden (siehe unten). Einstellen der Quantisierungsschwelle Dies ist eine zusätzliche Einstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposition in Ticks einstellen (1 Tick = 120stel einer Sechzehntelnote). Events, die sich innerhalb dieses Abstands zum Quantisie- rungsraster befinden, werden nicht quantisiert. Dadurch können Sie leichte Variationen bei der Quantisierung bei- behalten, aber trotzdem Noten korrigieren, die zu weit vom Raster entfernt liegen. Die Option »Zufälliger Fehler« Dies ist eine zusätzliche Einstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposition in Ticks einstellen. Events werden nach dem Zufallsprinzip auf Positionen quantisiert, die innerhalb des festgelegten Abstands vom Quantisierungsraster liegen. Auf diese Weise erhalten Sie eine weniger »strenge« Quantisierung. Wie bei der Quanti- sierungsschwelle-Funktion können Sie auf diese Weise leichte Variationen bei der Quantisierung beibehalten, aber trotzdem Noten korrigieren, die zu weit vom Raster entfernt liegen. Näherungsw. Q-Stärke Hier können Sie angeben, wie weit die Noten dem Raster angenähert werden sollen, wenn die Funktion »Näherungs- weise Quantisierung« verwendet wird (siehe unten). Controller mitverschieben Wenn diese Option eingeschaltet ist, werden notenbezo- gene Controller (Pitchbend usw.) beim Quantisieren auto- matisch mit den Noten verschoben. Anwenden der Quantisierung Die Quantisierung kann folgendermaßen angewendet werden: Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Standard- Quantisierung« (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl, standardmäßig [Q]). Die ausgewählten MIDI-Parts oder -Noten werden den Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü entsprechend quantisiert. Sie können die Quantisierung auch direkt aus dem Quantisierungseinstellungen-Dialog anwenden, indem Sie auf den Schalter »Quantisierung anwenden« klicken. Wenn Sie im Quantisierungseinstellungen-Dialog die Auto-Option einschalten, wird jede Veränderung, die Sie im Dialog vornehmen, sofort auf die ausgewählten MIDI- Parts oder -Noten angewandt. Sie können z. B. eine Loop einrichten und dann die Einstellungen im Dia- log so lange verändern, bis Sie das gewünschte Ergebnis erhalten. Die Funktion »Auto-Quantisierung« Wenn Sie den Schalter »Auto Q« im Transportfeld ein- schalten, werden alle neuen MIDI-Aufnahmen automatisch gemäß den Einstellungen quantisiert, die Sie im Quanti- sierungseinstellungen-Dialog vorgenommen haben. Näherungsweise Quantisierung Eine weitere Methode für die weniger »strenge« Quanti- sierung stellt die Funktion »Näherungsweise Quantisie- rung« im MIDI-Menü dar. Diese Quantisierungsart funktioniert folgendermaßen: Anstatt die Noten exakt auf den nächsten Quantisierungs- wert zu setzen, werden sie mit der Funktion »Näherungs- weise Quantisierung« nur in die Richtung verschoben, also »angenähert«. Sie können im Quantisierungseinstellungen- Dialog einstellen, wie weit die Noten in Richtung des aus- gewählten Quantisierungswerts verschoben werden sollen. !Wenn Sie die Quantisierung nicht anwenden möch- ten, schließen Sie den Dialog, indem Sie auf das Schließfeld klicken. !Wenn Sie die Quantisierung anwenden, richtet sich das Ergebnis nach der Ausgangsposition der Noten. Sie können also unterschiedliche Einstellungen aus- probieren, ohne Gefahr zu laufen, etwas zu zerstö- ren. Lesen Sie dazu auch »Quantisierung rückgängig machen« auf Seite 355.
355 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Die Funktion »Näherungsweise Quantisierung« unterschei- det sich von der Standard-Quantisierung darin, dass die Quantisierung nicht auf der ursprünglichen Position der Noten, sondern auf der aktuell quantisierten Position ba- siert. Auf diese Weise können Sie diese Funktion wieder- holt verwenden und die Noten somit schrittweise an das Quantisierungsraster annähern, bis Sie die gewünschte Position erreicht haben. Erweiterte Quantisierungsfunktionen Längen quantisieren Diese Funktion, die Sie im MIDI-Menü über das Untermenü »Erweiterte Quantisierung« aufrufen können, quantisiert die Notenlänge, ohne die Anfangspositionen zu verändern. Grundsätzlich setzt diese Funktion die Notenlänge auf den Längenquantisierungswert in der Werkzeugzeile des MIDI- Editors. Wenn jedoch die Option »Wie Quantisierung« im Längenquant.-Feld ausgewählt ist, ändert die Funktion die Noten entsprechend der Rasterquantisierung, indem sie die Einstellungen für »Swing«, »N-Tole« und »Magnet. Be- reich« berücksichtigt. Ein Beispiel: 1. Die Längenquantisierung ist auf »Wie Quantisierung« eingestellt. 2. Einige Noten mit 1/16tel-Notenlänge.3. Hier wurde der Quantisierungswert auf gerade 1/16tel-Noten mit ei- nem Swing-Wert von 100 % eingestellt. Bei eingeschalteter Raster- funktion (siehe »Rasterfunktion« auf Seite 371), wird das Quantisie- rungsraster in dem Raster der Notenanzeige übernommen. 4. Wenn Sie »Längen quantisieren« wählen, werden die Notenlängen dem Raster entsprechend angeglichen. Wenn Sie das Ergebnis mit der vorherigen Abbildung vergleichen, sehen Sie, dass Noten, die innerhalb der ungeraden 1/16tel-Noten-Zone beginnen, längere Rasterlängen und die Noten in der »geraden« Zone kürzere Rasterlängen erhalten. Enden quantisieren Diesen Befehl finden Sie im MIDI-Menü im Untermenü »Erweiterte Quantisierung«. »Enden quantisieren« betrifft nur die Endpositionen von Noten. Ansonsten hat der Be- fehl dieselbe Funktion wie die normale Quantisierung, d. h. die Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü werden angewandt. Quantisierung rückgängig machen Die Ausgangsposition jeder quantisierten Note wird ge- speichert. Daher können Sie ausgewählte MIDI-Noten je- derzeit wieder an ihre ursprüngliche Position verschieben, indem Sie im MIDI-Menü aus dem Untermenü »Erweiterte Quantisierung« die Option »Quantisierung rückgängig machen« wählen. Diese Option ist unabhängig von der normalen Rückgängig-Funktion. Quantisierung festsetzen Es kann auch Situationen geben, in denen Sie die Quanti- sierungspositionen permanent festhalten möchten, z. B. wenn Sie die zweite Quantisierung der Noten auf die quan- tisierten und nicht auf die ursprünglichen Positionen an- wenden möchten. Wählen Sie dazu die gewünschten Noten aus und wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Unter- !Diese Funktion ist nur innerhalb der MIDI-Editoren verfügbar.
356 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung menü »Erweiterte Quantisierung« den Befehl »Quantisie- rung festsetzen«. Auf diese Weise werden die quantisierten Positionen festgesetzt, d. h. sie ersetzen die ursprünglichen Positionen. Part zu Groove Mit dieser Funktion können Sie den Groove aus einem MIDI-Part extrahieren und ihn als Quantisierungs-Preset speichern. Sie können einen Groove auch aus Audiomaterial extrahie- ren (z. B. mit Hilfe von Hitpoints, siehe »Erstellen von Maps zur Groove-Quantisierung« auf Seite 280) oder aus Au- dio-Recycle- (.rex) oder Schlagzeug-Parts, auf die die Funktion »Stille suchen« angewendet wurde. Da Audioma- terial keine Anschlagstärkeinformationen enthält, werden diese Werte beim Extrahieren eines Grooves aus Audio- material nicht verändert. In beiden Fällen wird der erzeugte Groove in den Quanti- sierung-Einblendmenüs angezeigt und kann wie jedes be- liebige Quantisierungs-Preset angewandt werden. Sie können die erzeugten Werte auch im Quantisierungsein- stellungen-Dialog anzeigen lassen und bearbeiten. Transponieren Wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Transponieren…« wählen, wird ein Dialog mit Einstellungen zum Transponie- ren ausgewählter Noten geöffnet.ÖSie können zum Transponieren auch die Transpositi- onsspur verwenden, siehe »Die Transpositionsfunktionen« auf Seite 120. Halbtöne Hier können Sie einstellen, um wie viele Halbtöne die Note transponiert werden soll. Skalenkorrektur Wenn die Skalenkorrektur-Option eingeschaltet ist, wer- den die ausgewählten Noten auf die nächstgelegenen Notenwerte der ausgewählten Skala transponiert. Ver- wenden Sie diese Option entweder separat oder zusam- men mit anderen Einstellungen im Transponieren-Dialog, um interessante Tonartänderungen zu erzeugen. Klicken Sie in das Kontrollkästchen, um die Skalenkor- rektur einzuschalten. Wählen Sie den Grundton und die Skala für die aktuelle Skala aus dem oberen Einblendmenü. Wählen Sie einen Grundton und die Skala für die neue Skala aus dem unteren Einblendmenü. Wenn Sie möchten, dass das Ergebnis in derselben Tonart wie die ur- sprünglichen Noten liegt, stellen Sie sicher, dass der richtige Grundton ausgewählt ist. Wenn Sie etwas experimentieren möchten, wählen Sie den Grundton einer völlig anderen Tonart. Noten an Bereich binden Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, bleiben die transponierten Noten innerhalb der oberen und unteren Grenze, die Sie mit den Wertefeldern unten im Dialog ein- stellen. Wenn eine Note nach dem Transponieren außerhalb der Grenzen liegt, wird sie in einen anderen Oktavbereich eingeordnet, wobei die neue Tonhöhe (wenn möglich) beibehalten wird. Wenn dies nicht möglich ist, da Sie z. B. einen kleinen Bereich innerhalb der Begrenzung eingestellt haben, wird die Note »so weit wie möglich« transponiert, d. h. auf die obere oder untere Grenznote. Wenn Sie die obere und untere Grenze auf denselben Wert einstellen, werden alle No- ten auf diese Tonhöhe transponiert! OK und Abbrechen Wenn Sie auf »OK« klicken, wird die Transposition durch- geführt. Wenn Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dia- log geschlossen, ohne dass Noten transponiert werden. !Wenn Sie den Befehl »Quantisierung festsetzen« auf eine Note angewandt haben, können Sie die Quanti- sierung nicht mehr rückgängig machen.
357 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Dauerhaftes Anwenden der Einstellungen auf MIDI-Events Die im Kapitel »Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten« auf Seite 341 beschriebenen Inspector-Ein- stellungen verändern nicht die MIDI-Events selbst, sondern wirken wie ein »Filter«, der die Wiedergabe der Musik be- einflusst. Sie haben aber auch die Möglichkeit, alle Einstel- lungen dauerhaft auf die MIDI-Events anzuwenden, d. h. sie in »echte« MIDI-Events auf der Spur umzuwandeln. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn Sie eine Spur transponieren und die transponierten Noten in einem MIDI-Editor bearbei- ten möchten. Dazu können Sie zwei Befehle des MIDI-Me- nüs nutzen: »Spurparameter festsetzen« – Mit diesem Befehl wer- den alle Inspector-Einstellungen auf die MIDI-Events der Spur angewendet. Hierbei werden die Inspector-Einstellungen für MIDI-Parameter und -Ef- fekte zu den MIDI-Events »hinzuaddiert« und danach zurückgesetzt. »MIDI in Loop mischen« – Mit diesem Befehl werden die ausgewählten Spuren (oder Parts) zu einer neuen Spur zusammengeführt. Die Inspector-Einstellungen werden während des Mischens angewandt und werden auch danach auf den jeweiligen Registerkarten angezeigt. Diese beiden Funktionen werden in den folgenden Ab- schnitten beschrieben. Spurparameter festsetzen Diese Funktion betrifft folgende Einstellungen für MIDI- Spuren: Einige der Einstellungen im obersten Inspector-Bereich (Pro- gramm- und Bankauswahl und die Einstellung des Verzöge- rungsreglers). Die Einstellungen auf der Registerkarte »MIDI-Parameter« (d. h. Transponieren, Anschl.+/-, Anschl. Komp. und Längenkomp.). Die Einstellungen auf der Registerkarte »Insert-Effekte«. (Dies ist nützlich, wenn Sie z. B. einen Arpeggiator verwenden und die hinzugefügten Noten in »echte« MIDI-Events umwandeln möchten.) Die folgenden Part-Parameter werden ebenfalls berück- sichtigt: Die Einstellungen für »Transponieren« und »Anschlagstärke« für Parts, die in der Infozeile angezeigt werden – ohne Berück- sichtigung des Lautstärkewerts. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Spurparameter festzusetzen: 1.Wählen Sie die Spur(en) aus, deren Einstellungen Sie in MIDI-Events umwandeln möchten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Spurparameter festsetzen«. Die Inspector-Einstellungen werden in MIDI-Events umgewandelt und am Beginn der Parts eingefügt. Alle Noten in den Parts werden entsprechend angepasst und die Inspector-Einstellungen werden zurückgesetzt. MIDI in Loop mischen Bei dieser Funktion werden die MIDI-Events der nicht stummgeschalteten Spuren vereint, alle MIDI-Parameter und -Effekte angewandt und ein neuer MIDI-Part erzeugt, der alle Events so beinhaltet, wie sie beim Abspielen zu hören sind. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Vergewissern Sie sich, dass alle außer der/den ge- wünschten MIDI-Spur(en) stummgeschaltet sind. Wenn beim Mischen nur die Events einer einzigen Spur berücksichtigt werden sollen, können Sie auch den Solo-Schalter für die entspre- chende Spur einschalten. 2.Stellen Sie den linken und rechten Locator so ein, dass der zu mischende Bereich von ihnen umschlossen wird. Nur die Events, die sich innerhalb dieses Bereichs befinden, werden zu- sammengemischt. 3.Wählen Sie die Spur aus, auf der der neue Part erstellt werden soll. Sie können eine neue Spur erstellen bzw. eine bereits bestehende ver- wenden. Wenn sich auf der ausgewählten Spur im Cycle-Bereich bereits Daten befinden, können Sie festlegen, ob diese beibehalten oder über- schrieben werden sollen (siehe unten). 4.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »MIDI in Loop mischen«. Ein Dialog mit den folgenden Optionen wird geöffnet: Option Beschreibung Insert-Effekte einbeziehenWenn Sie diese Option einschalten, werden die verwen- deten MIDI-Insert-Effekte der Spur(en) miteinbezogen. Send-Effekte einbeziehenWenn Sie diese Option einschalten, werden die verwen- deten MIDI-Send-Effekte der Spur(en) miteinbezogen.
358 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung 5.Klicken Sie auf »OK«. Ein neuer Part mit den bearbeiteten MIDI-Events wird auf der Zielspur zwischen den Locatoren erstellt. Anwenden von Parametern und Effekten auf einen Part Normalerweise wirken sich MIDI-Parameter und -Effekte auf die gesamte MIDI-Spur aus. Falls Sie diese aber nur auf einen Part anwenden möchten, ohne eine neue Spur dafür anlegen zu müssen, können Sie dafür ebenfalls die Funktion »MIDI in Loop mischen« verwenden. 1.Richten Sie Ihre MIDI-Parameter und -Effekte wie ge- wünscht ein. Dies wirkt sich zunächst auf die ganze Spur aus, aber nur der Part ist hier von Interesse. 2.Setzen Sie die Locatoren so, dass der gewünschte Part umschlossen ist. Wählen Sie dazu den Part aus und wählen Sie im Transport-Menü den Befehl »Locatoren zur Auswahl setzen« (oder verwenden Sie den ent- sprechenden Tastaturbefehl, standardmäßig [P]). 3.Stellen Sie sicher, dass die Spur, auf der sich der Part befindet, ebenfalls ausgewählt ist. 4.Wählen Sie im MIDI-Menü »MIDI in Loop mischen«. Ein Dialog wird geöffnet. 5.Schalten Sie die gewünschten Effekt-Optionen ein. Schalten Sie dann »Ziel löschen« ein und klicken Sie auf »OK«. Auf der ausgewählten Spur wird ein Part erzeugt, der die veränderten Events enthält. Dieser Part ersetzt den ursprünglichen Part. 6.Schalten Sie alle MIDI-Parameter und -Effekte wieder aus, so dass die Spur normal wiedergegeben wird. Parts auflösen Die Funktion »Parts auflösen« aus dem MIDI-Menü kann in folgenden Fällen angewendet werden: Wenn Sie mit MIDI-Parts (mit der Kanaleinstellung »Alle«) arbeiten, die Events auf unterschiedlichen MIDI- Kanälen beinhalten. Wenn Sie die Funktion »Parts auflösen« verwenden, werden die Events dem MIDI-Kanal entsprechend auf neue Parts verteilt. Wenn Sie MIDI-Events nach der Tonhöhe auflösen möchten. Ein typisches Beispiel hierfür sind Schlagzeug- und Percussion-Spuren, bei denen jede Tonhöhe einem unterschiedlichen Schlagzeugklang ent- spricht. ÖWenn Sie Parts nach Kanälen bzw. nach Tonhöhen auflösen, können Sie die stillen (leeren) Bereiche der da- bei erzeugten Parts automatisch löschen. Schalten Sie dazu die Option »Optimierte Anzeige« ein. Parts nach Kanälen auflösen Wenn für eine Spur die Kanaleinstellung »Alle« eingestellt ist, wird jedes Event auf seinem ursprünglichen MIDI-Ka- nal wiedergegeben. Es gibt zwei Situationen, in denen dies sinnvoll ist: Wenn Sie auf mehreren MIDI-Kanälen gleichzeitig auf- nehmen. Sie können auf mehreren Kanälen gleichzeitig aufnehmen, wenn Sie z. B. ein MIDI-Keyboard mit unterschiedlichen Keyboard-Zonen haben, in dem jede Zone das MIDI-Material an einen anderen Kanal sendet. Wenn Sie auf einer Spur mit der Kanaleinstellung »Alle« aufnehmen, können Sie die Aufnahme mit unterschiedlichen Klängen für die einzelnen Zonen wiedergeben, da die unterschiedlichen MIDI-Noten auf unterschiedli- chen MIDI-Kanälen wiedergegeben werden. Wenn Sie eine MIDI-Datei vom Typ 0 importiert haben. MIDI-Dateien vom Typ 0 beinhalten nur eine Spur, mit Noten auf bis zu 16 MIDI-Kanälen. Wenn Sie diese Spur einem bestimmten Kanal zuwei- sen, werden alle Noten mit dem gleichen Klang wiedergegeben. Wenn Sie die Spur auf »Alle« einstellen, wird die importierte Datei wie ge- wünscht wiedergegeben. Ziel löschen Wenn Sie diese Option einschalten, werden alle MIDI- Daten, die sich auf der Zielspur (der ausgewählten Spur) zwischen dem linken und rechten Locator befinden, ge- löscht. ’Events verfol- gen’ einbezie- henWenn Sie diese Option einschalten, werden Events, die außerhalb des markierten Bereichs liegen, aber inhaltlich dazugehören (z. B. ein Programmwechsel vor dem linken Locator) bei der Anwendung der Funktion miteingeschlos- sen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter »Events verfolgen« auf Seite 69. Option Beschreibung
359 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Mit dem Befehl »Parts auflösen« können Sie MIDI-Parts nach Events durchsuchen, die auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen liegen. Die Events werden auf neue Parts und neue Spuren verteilt, wobei eine Spur für jeden ver- wendeten Kanal angelegt wird. So können Sie jeden mu- sikalischen Abschnitt einzeln bearbeiten. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die Parts aus, die MIDI-Daten auf unter- schiedlichen Kanälen enthalten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Parts auflö- sen«. 3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Kanälen trennen«. Nun wird für jeden Kanal, der in den/dem ausgewählten Part(s) genutzt wird, eine neue MIDI-Spur erzeugt, die auf den entsprechenden Kanal eingestellt ist. Jedes Event wird in den Part auf der Spur mit dem entsprechenden MIDI-Kanal kopiert. Dann wird der ursprüngliche Part stummgeschaltet. Ein Beispiel:Parts nach Tonhöhen auflösen Die Funktion »Parts auflösen« kann MIDI-Parts auch nach Events mit unterschiedlichen Tonhöhen untersuchen und diese Events auf neue Parts in unterschiedlichen Spuren verteilen, eine je Tonhöhe. Dies ist sinnvoll, wenn die un- terschiedlichen Tonhöhen nicht in einem normalen Kon- text verwendet werden, sondern unterschiedliche Klänge festlegen (z. B. bei MIDI-Schlagzeugspuren oder Sampler- Soundeffekt-Spuren). Indem Sie diese Spuren auflösen, können Sie jeden Klang einzeln bearbeiten, auf einer se- paraten Spur. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die gewünschten MIDI-Parts aus. 2.Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«. 3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Tonhöhen trennen« und klicken Sie auf »OK«. Eine neue MIDI-Spur wird für jede in den ausgewählten Parts verwendete Tonhöhe erzeugt. Die Events werden in die Parts auf der entsprechenden Spur kopiert. Dann werden die Original-Parts stummgeschaltet. A-Noten-Umwandlung Eine detaillierte Beschreibung dieser Funktion finden Sie im Kapitel »Arbeiten mit Drum-Maps« auf Seite 389. Loop wiederholen Dieser Befehl ist nur verfügbar, wenn in einem MIDI-Editor eine Spur-Loop eingerichtet wurde (siehe »Die Spur-Loop« auf Seite 371). Wenn Sie diesen Befehl wählen, werden die Events in der Spur-Loop bis zum Ende des Parts wie- derholt. Dabei werden Events des selben Parts, die auf den Loop-Bereich folgen, durch die Events in der Loop ersetzt. Dieser Part beinhaltet Events auf den MIDI-Kanälen 1, 2 und 3. Wenn Sie »Parts auflösen« wählen, werden neue Parts auf neuen Spu- ren erstellt. Diese werden auf die Kanäle 1, 2 und 3 eingestellt. Jeder neue Part beinhaltet nur die Events des entsprechenden MIDI-Kanals. Der ursprüngli- che MIDI-Part wird stummge- schaltet.
360 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Andere MIDI-Funktionen Folgende Menüpunkte stehen Ihnen im MIDI-Menü im Funktionen-Untermenü zur Verfügung: Legato Der Legato-Befehl dehnt jede ausgewählte Note so aus, dass sie die darauf folgende Note erreicht. Im Programmeinstellungen-Dialog unter »Bearbeitungs- optionen–MIDI« können Sie unter »Überlappung bei Le- gato« den gewünschten Abstand zwischen den Noten bzw. die Größe des Überlappungsbereichs festlegen. Wenn Sie Legato mit dieser Einstellung anwenden, wird jede Note so verlängert, dass sie die darauf folgenden Note um 5 Ticks überlappt. Wenn Sie die Option »Legato-Modus: Nur Ausgewählte« einschalten, wird die Note so verlängert, dass sie bis zur nächsten ausgewählten Note reicht. Dadurch können Sie z. B. das Legato auf die Bassstimme (beim Spielen auf ei- nem Keyboard) beschränken. Feste Längen Diese Funktion passt die Länge aller ausgewählten Noten an den Wert an, der im Längenquant.-Einblendmenü in der Werkzeugzeile des MIDI-Editors festgelegt wurde. Doppelte Noten löschen Diese Funktion entfernt doppelte Noten, d. h. Noten der- selben Tonhöhe auf exakt derselben Position. Doppelte Noten können beim Aufnehmen im Cycle-Modus, nach dem Quantisieren usw. auftreten. Controller-Daten löschen Mit diesem Befehl werden alle MIDI-Controller-Daten aus den ausgewählten MIDI-Parts gelöscht. Kontinuierliche Controller-Daten löschen Mit dieser Funktion können Sie alle »kontinuierlichen« MIDI-Controller-Daten aus den ausgewählten MIDI-Parts löschen. Das heißt Note-On- bzw. Note-Off-Events (wie Haltepedal-Events) werden nicht gelöscht. Noten löschen… Mit diesem Befehl können Sie sehr kurze oder schwache Noten löschen. Dies ist nützlich, wenn Sie nach der Auf- nahme automatisch versehentlich aufgenommene Noten lö- schen möchten. Wenn Sie den Befehl »Noten löschen…« wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Kriterien für diese Funktion festlegen können. !Diese Funktion ist nur in den MIDI-Editoren verfügbar. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt.