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Steinberg Studio Case VST Instruments Operation Manual

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    							DEUTSCH
    4
    Groove Agent SE 
    						
    							VST-Instrumente
    4 – 222 Groove Agent SE
    Wie funktioniert Groove Agent SE?
    Technisch gesehen verwendet Groove Agent SE tausende von maß-
    geschneiderten MIDI-Sequenzen. Diese Sequenzen steuern eigens 
    für die jeweiligen Instrumente aufgenommene Samples an. Das war 
    es eigentlich schon! 
    •Mit dem Zeitskala-Schieberegler können Sie eine musikalische Stilrichtung 
    und das entsprechende Schlagzeug (Drum-Kit) auswählen. Einige dieser 
    Drum-Kits sind akustisch, die anderen elektronisch. 
    •Mit dem Complexity-Schieberegler können Sie den Grad der Komplexität ein-
    stellen. Für jeden Komplexitätsgrad steht ein entsprechendes Drum-Fill, eine 
    1/2 Tempo- und eine Sidestick-Version zur Verfügung.
     
    •Im Edit-Bereich können Sie Klänge bearbeiten und sogar Instrumente austau-
    schen.
    Der erste Test
    Stellen Sie sicher, dass Groove Agent SE richtig eingerichtet und be-
    triebsbereit ist:
    1.Laden Sie Groove Agent SE als VST-Instrument und vergewissern Sie 
    sich, dass Groove Agent SE auch als Ausgang für eine MIDI-Spur aus-
    gewählt ist. Die Spur darf mit Ausnahme von Kanal 10 auf jeden MIDI-
    Kanal eingestellt sein. Stellen Sie gegebenenfalls sicher, dass Ihr MIDI-
    Controller (MIDI-Keyboard) Daten an diesen Kanal sendet.
    2.Öffnen Sie das Groove Agent SE-Bedienfeld. Stellen Sie mit dem 
    oberen Schieberegler die gewünschte Stilrichtung ein. Das Laden der 
    entsprechenden Samples kann ein paar Sekunden dauern. Der aktu-
    elle Status wird im gelben LCD-Fenster durch »Loading…« (laden) 
    bzw. »Ready!« (Ladevorgang abgeschlossen) angezeigt.
    3.Passen Sie das Tempo von Cubase SE dem bevorzugten Tempobe-
    reich der Stilrichtung an. Dieser wird im Range-Feld des LCD-Fens-
    ters angezeigt.
    4.Klicken Sie im Groove Agent SE-Bedienfeld auf den Run-Schalter. 
    Die Beat-Anzeigen leuchten nun auf. Außerdem sollten Rhythmen aus 
    Ihren Lautsprechern tönen! 
    						
    							VST-Instrumente
    Groove Agent SE 4 – 223
    DEUTSCH
    Terminologie in Groove Agent SE
    LCD-Fenster – Im gelben Bereich rechts unten im Bedienfeld wird 
    angezeigt, was sich gerade innerhalb von Groove Agent SE abspielt. 
    Dieser Bereich ist also Ihre wichtigste Informationsquelle.
    Stilrichtung – Ein bestimmter musikalischer Stil mit einem hierzu pas-
    senden Drum- und Percussion-Kit.
    Complexity-Regler – Schieberegler unter dem Zeitskala-Regler, der 
    zum Einstellen komplexerer Variationen jeder der Stilrichtungen ver-
    wendet werden kann. Verschieben Sie den Regler nach links, um die 
    einfachen Variationen aufzurufen, und nach rechts, um komplexere 
    Variationen auszuwählen. Im Allgemeinen sind Variationen ein gutes 
    Stilmittel. Groove Agent SE macht es Ihnen hier ganz leicht.
    Fill – Ein Schlagzeuger spielt zur Betonung der Song-Struktur übli-
    cherweise etwa alle acht Takte eine Variation – einen so genannten 
    »Fill«. Ein Fill betont einen Wechsel in Ihrer Musik: Sie wechseln von 
    der Strophe in den Refrain? Dann ist es Zeit für ein Fill!
    1/2 Tempo Feel – Wenn die Bass-Drum (auch »Kick-Drum«) und 
    Snare-Drum halbes Tempo spielen, während der Rest des Pattern un-
    verändert bleibt, erzielen Sie eine Art dramatischen Effekt. Dies ist eine 
    sehr gebräuchliche Vorgehensweise bei Schlagzeugern.
    Accent – Bevor es Drumcomputer gab, verstand man unter einem 
    Accent eine betonte Zählzeit, die normalerweise von Bass-Drum und 
    Becken gespielt wurde. Auf einer unbetonten Zählzeit (einem sog. 
    Offbeat), z.B. der letzten Achtelnote vor dem Taktende eines 4/4-Tak-
    tes, wird so eine Synkope erzeugt.
    Ambience – Groove Agent SE wird mit einem vollständigen Satz von 
    Schlagzeug- und Percussion-Instrumenten ausgeliefert, die mit eige-
    ner Räumlichkeit aufgenommen wurden. Die akustischen Klänge wur-
    den hierzu mit Mikrofonen in geeigneten Räumen aufgenommen und 
    die elektronischen Klänge wurden mit Hilfe verschiedener Hall- und 
    Effektgeräte bearbeitet.
    Dry/Wet – Gemeint sind hier die beiden Extremzustände eines Klangs. 
    Dry: Der Klang wurde in gedämpfter Umgebung und aus äußerst ge-
    ringer Entfernung aufgenommen. Wet: der Klang wurde aus der Ent-
    fernung aufgenommen bzw. mit Hall-Effekten bearbeitet. 
    						
    							VST-Instrumente
    4 – 224 Groove Agent SE
    Arbeiten mit Groove Agent SE
    Wählen Sie mit dem oberen Schieberegler (dem Zeitskala-Regler) die 
    Stilrichtung aus, die Sie verwenden möchten. Verschieben Sie den 
    unteren Schieberegler (Complexity-Regler) etwa in das mittlere Drittel 
    der Reglerbahn und vergewissern Sie sich, dass das in Ihrem Se-
    quenzer eingestellte Tempo im Tempobereich für die ausgewählte 
    Stilrichtung liegt. Starten Sie Ihren Sequenzer und klicken Sie auf den 
    Run-Schalter in Groove Agent SE, wenn die Drums wiedergegeben 
    werden sollen.
    Wenn Sie es sich leicht machen möchten, schalten Sie die Funktion 
    »Auto Fill« ein. Durch Bewegen des Complexity-Reglers nach links 
    werden die Drum-Sounds leichter/sanfter, durch Bewegen nach 
    rechts komplexer/lauter/wilder. Sie können Groove Agent SE durch 
    Klicken auf den Stop-Schalter oder durch Stoppen des Sequenzers 
    anhalten.   
    						
    							VST-Instrumente
    Groove Agent SE 4 – 225
    DEUTSCH
    Das LCD-Fenster
    Die in diesem Bereich des Groove 
    Agent SE-Bedienfelds angezeigten In-
    formationen sind eigentlich selbster-
    klärend. Ein sinnvoller Hinweis hierzu:
    Wenn Sie die Zeitskala- und Comple-
    xity-Schieberegler einstellen, wird in 
    diesem Bereich angezeigt, wo sich die 
    Regler gerade befinden.
    Für den oberen der beiden Schieberegler sind 13 Stilrichtungen ver-
    fügbar und manche Benutzer meinen vielleicht, dass die Namen 
    schwierig zu lesen sind. Falls Sie auch dieser Meinung sind, orientie-
    ren Sie sich einfach am LCD-Fenster. Hier können Sie die Position 
    der Regler leichter ablesen.
    Range – Der Tempobereich
    Jede Stilrichtung hat einen bestimmten Tempobereich. Wenn Sie eine 
    hektische House-Figur mit 40 BPM (Beats Per Minute: Zählzeiten pro 
    Minute) wiedergeben, klingt sie wahrscheinlich nicht besonders ein-
    drucksvoll. Groove Agent SE hält Sie jedoch nicht davon ab, die unter-
    schiedlichen Stilrichtungen in allen erdenklichen Tempoeinstellungen 
    wiederzugeben. Der Tempowert im Range-Bereich ist nur als gutge-
    meinte Empfehlung gedacht.  
    						
    							VST-Instrumente
    4 – 226 Groove Agent SE
    Regler und Schalter
    Der Zeitskala-Schieberegler
    Dieser Regler ist wahrscheinlich der wichtigste des gesamten Instru-
    ments. Es handelt sich dabei um eine Zeitachse mit darüber angeord-
    neten, der jeweiligen Ära zugehörigen Stilrichtungen. Durch Verschie-
    ben des Reglers entlang der Zeitachse wählen Sie die gewünschte 
    Stilrichtung aus.
    Jeder Stilrichtung wurde ein eigenes, speziell für sie zugeschnittenes 
    Drum-Kit zugeordnet.
    Wenn Sie eine Stilrichtung zum ersten Mal auswählen, benötigt das 
    PlugIn einige Sekunden zum Laden der Samples. 
    Wenn Sie auf eine andere Stilrichtung umschalten, werden wieder ei-
    nige Sekunden Ladezeit benötigt. Wenn Sie nun zur ersten Stilrichtung 
    zurückschalten, beschleunigt sich die Ladezeit wesentlich, denn die 
    Samples befinden sich noch im Cache-Speicher Ihres Computers.  
    						
    							VST-Instrumente
    Groove Agent SE 4 – 227
    DEUTSCH
    Die Stilrichtungen in Groove Agent SE
    In diesem Abschnitt finden Sie eine Kurzbeschreibung der einzelnen 
    verfügbaren Stilrichtungen:
    1952 Jazz Trio
    »Besenschlag«-Kit, inspiriert von Größen wie Buddy Rich, Louie Bell-
    son und Jo Jones.
    1956 Rumba
    Hierbei handelt es sich um die afro-kubanische Version des Rumba, 
    die nicht mit dem Rhumba (mit einem »h«) verwechselt werden sollte, 
    der oft in älteren Drumcomputern anzutreffen ist.
    1966 Pop
    Hochenergetisches Pop-Schlagzeug, Lieblingstempo: 146 BPM. 
    1971 Cajun
    Cajun-Stil à la »Deep down in Louisiana close to New Orleans«.
    1973 Dark Side
    Dieser Stil wurde zu einem großen Teil durch Pink Floyds Album 
    »Dark Side of the Moon« inspiriert und eignet sich sehr gut für lang-
    same Songs.
    1977 Hard Rock
    Verlässliche Heavy Drums für alle mit Angus-Ambitionen.
    1983 Breakbeat
    Dreckig, groovy, irgendwie »too much«, à la Chemical Brothers.
    1988 House
    Ein ziemlich ausgeruhter elektronischer Stil, der vom eigenen Groove 
    lebt. 
    						
    							VST-Instrumente
    4 – 228 Groove Agent SE
    1993 Modern Soul
    Geradeaus und sehr gut für langsame Pop- und Soul-Balladen geeig-
    net. Modern Soul enthält eine Zusammenstellung von analogen, bear-
    beiteten Sounds und elektronischen Klängen. 
    1996 Drum’n’Bass
    Diese Stilrichtung kombiniert schnelle Beats mit einem natürlichen 
    »1/2 Tempo Feel«, was in einem spielerischen rhythmischen Tanz 
    resultiert.
    2002 Nu RnB
    Moderne RnB/Hip-Hop-Stilrichtung mit komprimiertem Sound.
    Der Complexity-Schieberegler
    Die Bedienung dieses intuitiven Reglers ist nicht schwierig.
    Wenn Sie den Regler nach links verschieben, aktivieren Sie weniger 
    komplexe Rhythmusvariationen. Genau genommen handelt es sich 
    bei den ersten Einstellungen gar nicht um vollständige rhythmische 
    Figuren. Hier fehlt irgend etwas, sei es die Bass-Drum oder ein paar 
    Schläge. Diese Rhythmusvariationen sind sinnvoll für Song-Intros 
    oder zum Erzeugen von »ruhiger« Musik. Vielleicht benötigten Sie für 
    die erste Strophe Ihres Songs ja einen sanften Einstieg?
    Durch Verschieben des Reglers nach rechts gelangen Sie in den be-
    lebteren Bereich. Hier befinden sich die Variationen der ausgewählten 
    Stilrichtung. Je weiter Sie den Regler nach rechts bewegen, desto 
    belebter wird es. 
    Aus Gründen der Bequemlichkeit und Vorhersehbarkeit werden Vari-
    ationswechsel nur an Taktgrenzen eingefügt. Wenn Sie also auf der 
    zweiten Zählzeit eines Takts von Variation 8 auf Variation 11 umschal-
    ten, hören Sie die neue Variation erst ab dem darauf folgenden Takt. 
    Auf diese Weise können Sie rechtzeitig Fills und gegebenenfalls an-
    dere Funktionen einschalten. 
    						
    							VST-Instrumente
    Groove Agent SE 4 – 229
    DEUTSCH
    Snare/Sidestick
    Eine oft verwendete traditionelle Schlagtechnik für 
    die Snare-Drum besteht darin, mit dem quer über 
    dem Fell liegenden Schlagzeugstock auf den Metall-
    rand zu schlagen. So erzielen Sie einen »leichteren« 
    Klang mit anderer Charakteristik als üblich. Auf Eng-
    lisch wird diese Technik »Sidestick« genannt und der 
    entsprechende Schalter dient zum Umschalten zwi-
    schen »normalem Anschlag« und »Sidestick-Anschlag«. Sie können 
    jederzeit zwischen den beiden Modi umschalten.
    Die Sidestick-Funktion klingt im Allgemeinen bei den weniger komple-
    xen, niedrigeren Variationsebenen natürlicher. Sie ist nicht für alle Ebe-
    nen verfügbar.
    Accent
    Mit diesem Schalter lösen Sie einen gemeinsamen 
    Schlag von Bass-Drum und Crash-Becken aus. Ver-
    wenden Sie dies innerhalb Ihres Songs als Akzent. 
    Wenn Sie den Akzent auf einem Offbeat (einer nicht 
    betonten Zählzeit) auslösen, wird er zur Synkope. Die 
    aktuelle rhythmische Figur wird dabei so lange gehal-
    ten, wie Sie den Schalter drücken. Wenn Sie den 
    Accent-Schalter nach dem Auslösen eines Akzents 
    auf einem Offbeat noch etwa eine Viertelnote lang gedrückt halten, 
    erzeugen Sie eine sehr realistisch klingende Synkope.
    Fill
    Klicken Sie auf den Fill-Schalter, wenn Sie ein Fill 
    einfügen möchten. Wenn Sie den Schalter frühzeitig 
    innerhalb eines Takts drücken, hören Sie einen grö-
    ßeren Fill-Anteil, als wenn Sie den Schalter später im 
    Takt drücken. So können Sie selbst wildere Fills in 
    etwas diskretere verwandeln.    
    						
    							VST-Instrumente
    4 – 230 Groove Agent SE
    Bitte beachten Sie, dass Fills in den meisten Stilrichtungen mit einem 
    Crash-Beckenschlag auf der nächsten Eins enden. Durch Stumm-
    schalten der Crash-Gruppe können Sie dies verhindern. 
    Sie können eine rhythmische Figur auch mit einem Fill beginnen. Wenn 
    Sie im Stop-Modus auf den Fill-Schalter klicken, wird er »scharfge-
    schaltet«, so dass Groove Agent SE mit einem Fill beginnt, sobald Sie 
    auf den Run-Schalter klicken.
    Einige musikalische Stilrichtungen verfügen über eine deutliche zwei- 
    oder viertaktige Struktur. Eine ungerade Taktanzahl (wie z.B. eine sie-
    ben- oder neuntaktige Strophe) kann dazu führen, dass solch ein Pat-
    tern irgendwie »falsch« klingt (gefühlsmäßig z.B. einen Takt zu früh oder 
    zu spät). Hier können Sie mit einem Fill einiges begradigen, denn da-
    nach beginnt die Musik immer bei »Takt 1«.
    Mit Fills können Sie auch gute Effekte für das Ende Ihres Songs erzeu-
    gen. Klicken Sie im letzten Takt des Songs auf den Fill- und bei der letz-
    ten Zählzeit auf den Stop-Schalter.
    Half Tempo Feel
    Schlagzeuger variieren Ihr Spiel oft durch den Ein-
    satz eines 1/2 Tempo Feel. Hierbei wird meist das 
    Bass- und Snare-Drum-Pattern auf das halbe Tempo 
    verlangsamt, während die HiHat-/Ride-Beckenfigur 
    normal weiter gespielt wird.
    Durch diese Funktion wird die Anzahl der vorhande-
    nen Stilrichtungen praktisch verdoppelt! Sie können 
    »1/2 Tempo Feel« beispielsweise auch als grundlegenden Rhythmus 
    für Ihren Song auswählen und diesen dann durch erneutes Klicken auf 
    den Schalter »1/2 Tempo Feel« mit einem im Tempo verdoppelten, 
    gospelartigen Schluss versehen!
    Verwenden Sie den Schalter »1/2 Tempo Feel« z.B. bei den Übergängen 
    in Ihren Songs und schalten Sie für die End-Refrains wieder auf das ur-
    sprüngliche Rhythmusmuster zurück. Sie können den Schalter auch in 
    jedem anderen Songteil verwenden, den Sie hervorheben möchten.  
    						
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