Steinberg Cubase LE 4 Operation Manual German Version
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51 Aufnehmen Wenn Sie die Aufnahme vom Stop-Modus aus starten und im Transport-Menü die Option »Aufnahmestart ab lin- kem Locator« ausgeschaltet ist, beginnt die Aufnahme am Positionszeiger. Wenn Sie die Aufnahme während der Wiedergabe star- ten, schaltet Cubase LE sofort in den Aufnahmemodus. Die Aufnahme beginnt am Positionszeiger. Dies wird auch als »manueller Punch-In« bezeichnet. Starten der Aufnahme im Sync-Modus Wenn Sie Cubase LE zu externen Geräten synchronisie- ren (der Sync-Schalter auf dem Transportfeld ist einge- schaltet) und Sie die Aufnahme starten, schaltet das Programm in den Aufnahmemodus (der Aufnahme-Schal- ter auf dem Transportfeld leuchtet auf). Die Aufnahme be- ginnt, wenn ein zulässiges Timecode-Signal empfangen wird (oder wenn Sie auf den Wiedergabe-Schalter kli- cken). Weitere Informationen zur Synchronisation finden Sie im Kapitel »Synchronisation« auf Seite 244. Automatisches Starten der Aufnahme Cubase LE kann bei Erreichen einer bestimmten Position automatisch vom Wiedergabe- in den Aufnahmemodus umgeschaltet werden. Dies wird auch als »automatischer Punch-In« bezeichnet und ist insbesondere dann von Vor- teil, wenn Sie einen Bereich Ihrer Aufnahme ersetzen möchten und das Audiomaterial bis zu dem Einsatzpunkt für die Aufnahme anhören möchten. 1.Setzen Sie den linken Locator an die Position, an der die Aufnahme beginnen soll. 2.Klicken Sie im Transportfeld auf den Punch-In-Schalter. 3.Starten Sie die Wiedergabe von einer beliebigen Stelle vor dem linken Locator. Wenn der Positionszeiger den linken Locator erreicht, wird die Auf- nahme automatisch gestartet. Beenden der Aufnahme Sie können die Aufnahme automatisch oder manuell beenden. Wenn Sie auf den Stop-Schalter im Transportfeld kli- cken (bzw. den Tastaturbefehl verwenden – standardmä- ßig die [0]-Taste des Zahlenblocks), wird die Aufnahme unterbrochen und Cubase LE schaltet in den Stop-Mo- dus. Wenn Sie auf den Aufnahme-Schalter klicken (oder ei- nen Tastaturbefehl verwenden – standardmäßig die [x]- Taste des Zahlenblocks), wird die Aufnahme unterbro- chen. Die Wiedergabe wird jedoch fortgesetzt. Dies wird auch als »manueller Punch-Out« bezeichnet. Wenn Punch-Out im Transportfeld eingeschaltet ist, wird die Aufnahme beendet, sobald der Positionszeiger den rechten Locator erreicht. Dies wird auch als »automatischer Punch-Out« bezeichnet. In Kombina- tion mit dem automatischen Punch-In können Sie einen Bereich bestim- men, der aufgenommen werden soll. Dies empfiehlt sich insbesondere beim Ersetzen von bestimmten Bereichen einer Aufnahme (siehe auch »Nach automatischem Punch-Out anhalten« auf Seite 62). Punch-In und -Out sind eingeschaltet. Aufnehmen im Cycle-Modus In Cubase LE können Sie im Cycle-Modus wiedergeben und aufnehmen. Mit den Locatoren legen Sie fest, wo der Cycle beginnen und enden soll. Wenn der Cycle-Modus eingeschaltet ist, wird der ausgewählte Bereich so lange wiederholt, bis Sie auf den Stop-Schalter klicken oder den Cycle-Schalter ausschalten. Klicken Sie auf den Cycle-Schalter im Transportfeld, um den Cycle-Modus einzuschalten. Wenn Sie die Wiedergabe starten, wird der Bereich zwischen dem linken und rechten Locator wiederholt, bis Sie auf den Stop-Schalter klicken. Der Cycle-Modus ist eingeschaltet. Punch-In ist eingeschaltet.
52 Aufnehmen Wenn Sie im Cycle-Modus aufnehmen möchten, kön- nen Sie die Aufnahme sowohl im Stop-Modus als auch während der Wiedergabe vom linken Locator, von einer Position vor den Locatoren oder von einer Position inner- halb des Cycles aus starten. Wenn der Positionszeiger den rechten Locator erreicht, springt er zum linken Locator zurück und fährt mit der Aufnahme eines neuen Durch- laufs fort. Die Ergebnisse Ihrer Aufnahmen im Cycle-Modus hän- gen vom ausgewählten Cycle-Aufnahmemodus ab und sind unterschiedlich für Audio (siehe »Aufnehmen von Au- diomaterial im Cycle-Modus« auf Seite 56) und MIDI (siehe »Aufnehmen von MIDI-Material im Cycle-Modus« auf Seite 59). Aufnehmen von Audiomaterial Auswählen eines Dateiformats für die Aufnahme Das Format der aufgenommenen Dateien wird im Projekt- einstellungen-Dialog (den Sie über das Projekt-Menü öff- nen können) festgelegt. Es stehen dazu drei Parameter zur Verfügung: Samplerate, Aufnahmeformat und Aufnahme- Dateityp. Die Samplerate wird zu Beginn eines neuen Pro- jekts endgültig festgelegt, während Aufnahmeformat und Dateityp jederzeit geändert werden können. Aufnahme-Dateityp Mit der Einstellung für den Aufnahme-Dateityp legen Sie fest, welches Dateiformat für aufgenommene Dateien ver- wendet wird: Aufnahmeformat (Bit-Auflösung) Sie können hier eine Bit-Auflösung von 16 Bit oder 24 Bit einstellen. Beachten Sie dabei Folgendes: In der Regel sollten Sie das Aufnahmeformat entspre- chend der Bit-Auflösung einstellen, die von Ihrer Audio- Hardware geliefert wird. Wenn Ihre Audio-Hardware z. B. mit 20 Bit A/D-Konvertern (Eingängen) arbeitet, können Sie mit einer Auflösung von 24 Bit aufnehmen, um die Bit-Tiefe voll auszunutzen. Andererseits sollten Sie, wenn Ihre Hardware 16-Bit-Eingänge aufweist, keine höhere Auflösung für Aufnahmen ein- stellen, da dadurch lediglich größere Audiodateien erzeugt werden, ohne dass die Aufnahmequalität verbessert wird. Eine höhere Bit-Auflösung führt zu größeren Dateien und zu einer größeren Belastung der Festplatte. Falls das auf Ihrem System zu Problemen führt, sollten Sie eine niedri- gere Einstellung für das Aufnahmeformat wählen. Einrichten einer Spur Erzeugen einer Spur und Auswählen der Kanalkonfiguration Audio-Spuren können als Mono- oder Stereo-Spuren kon- figuriert werden. So können Sie mehrkanalige Dateien auf- nehmen oder importieren, die Sie als Einheit behandeln können und z. B. nicht in mehrere Mono-Dateien teilen müssen. Der Signalpfad für eine Audio-Spur behält die Ka- nalkonfiguration bei, vom Eingangsbus über EQ, Pegel und andere Mixer-Einstellungen bis hin zum Ausgangsbus. Die Kanalkonfiguration einer Spur wird beim Erzeugen festgelegt: 1.Wählen Sie im Spurlisten-Kontextmenü oder im Pro- jekt-Menü »Spur hinzufügen: Audio« (oder doppelklicken Sie in einen leeren Spurlistenbereich wenn eine Audio- Spur ausgewählt ist – wenn eine MIDI-Spur ausgewählt ist, wird durch Doppelklicken eine neue MIDI-Spur er- zeugt). Ein Dialog mit einem Konfiguration-Einblendmenü wird angezeigt. 2.Wählen Sie im Einblendmenü das gewünschte Format. Sie haben die Wahl zwischen mono und stereo. Dateityp Beschreibung Wave-Datei Wave-Dateien, ein gebräuchliches Dateiformat auf PCs, haben die Dateinamenerweiterung ».wav«. AIFF-Datei Das »Audio Interchange File Format« ist ein von Apple Computer Inc. definiertes Standardformat. AIFF-Dateien haben die Dateinamenerweiterung ».aif« und werden auf den meisten Plattformen verwendet. Wie Broadcast- Wave-Dateien können auch AIFF-Dateien weitere Infor- mationen über die Datei als Text enthalten (siehe unten). !Weitere Informationen zum Projekteinstellungen- Dialog finden Sie im Abschnitt »Der Projekteinstel- lungen-Dialog« auf Seite 22.
53 Aufnehmen 3.Klicken Sie auf »OK«. Eine Spur mit der ausgewählten Kanalkonfiguration wird der Spurliste hinzugefügt. Im Mixer wird ein entsprechender Kanalzug angezeigt. Be- achten Sie, dass Sie die Kanalkonfiguration für eine Spur nicht verändern können. Auswählen eines Eingangsbusses für eine Spur Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass Sie die not- wendigen Eingangsbusse hinzugefügt und eingerichtet haben (siehe »Einrichten von Bussen« auf Seite 10). Vor der Aufnahme müssen Sie festlegen, von welchem Ein- gangsbus die Spur aufnehmen soll. Diese Einstellung können Sie im Inspector vornehmen. Im Inspector wählen Sie den Eingangsbus aus dem Ein- gangs-Routing-Einblendmenü im obersten Inspector- Bereich. Wie unter »Der Inspector« auf Seite 17 beschrieben, werden im Inspec- tor die Einstellungen für die ausgewählte Spur angezeigt. Sie können den Inspector über den Schalter »Inspector anzeigen« in der Werkzeug- zeile ein- bzw. ausblenden. Einstellen der Eingangspegel Wenn Sie digitale Sounds aufnehmen, ist es wichtig, die Eingangspegel richtig einzustellen – laut genug, um ein möglichst geringes Rauschen und eine hohe Audioquali- tät zu gewährleisten, jedoch nicht so laut, dass Clipping (digitale Verzerrung) auftritt. Clipping tritt in der Regel in der Audio-Hardware auf, wenn ein zu lautes analoges Eingangssignal von den A/D- Konvertern der Hardware in ein digitales Format umge- wandelt wird. Deshalb müssen Sie die Pegel am Kanalzug der Spur, auf die Sie aufnehmen, überprüfen: 1.Suchen Sie den Kanalzug der Spur, auf die Sie aufneh- men möchten.2.Klicken Sie auf den Monitor-Schalter neben dem Schieberegler, um die Mithörfunktion für den Kanal einzu- schalten. Wenn die Mithörfunktion eingeschaltet ist, wird der Pegel des eingehen- den Audiosignals angezeigt. 3.Starten Sie die Wiedergabe der Audioquelle, die Sie aufnehmen möchten, und überprüfen Sie die Pegelan- zeige für den Kanal. 4.Passen Sie den Ausgangspegel Ihrer Audioquelle so an, dass ein ausreichend hoher Pegel angezeigt wird, ohne jedoch 0.0 dB zu erreichen. Überprüfen Sie die numerische Spitzenpegelanzeige unterhalb der An- zeige im Bus-Kanalzug. Klicken Sie auf die Spitzenpegelanzeige, um die Anzeige zurückzusetzen. ÖIn Cubase LE müssen Sie immer die Ausgangspegel der Audioquelle anpassen – es ist nicht möglich, den Ein- gangspegel mit den Schiebereglern zu verändern! ÖSie können die Eingangspegel auch im Bedienfeld Ih- rer Audio-Hardware überprüfen (vorausgesetzt dieses verfügt über Eingangspegelanzeigen). Eventuell können Sie im Bedienfeld sogar Pegelanpassungen vornehmen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Dokumentation zu Ihrer Audio-Hardware. Mithören Unter Mithören (oder Monitoring) wird hier das Anhören des Eingangssignals während der Aufnahme verstanden. Sie haben dazu drei unterschiedliche Möglichkeiten: über Cubase LE, über ein externes Gerät (durch Anhören des Signals, bevor es Cubase LE erreicht) oder direkt über ASIO (dabei handelt es sich um eine Kombination der bei- den ersten Methoden, siehe unten). Mithören über Cubase LE Wenn Sie über Cubase LE mithören, wird das Eingangssi- gnal zur Audiowiedergabe gemischt. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Sie Pegel und Panorama des mitgehörten Signals im Mixer einstellen können. Darüber hinaus können Sie wie bei der Wiedergabe Effekte und EQ zum Signal hinzufügen (über den Kanalzug für die Spur – nicht über den Eingangsbus!). Der Nachteil beim Mithören über Cubase LE liegt darin, dass das mitgehörte Signal entsprechend dem Latenzwert (der von Ihrer Audio-Hardware und den Treibern abhängt) verzögert wiedergegeben wird. Beim Mithören über Cu- Klicken Sie hier, um einen Eingangsbus für die Spur auszuwählen.Klicken Sie auf diesen Schalter, um den Inspector ein- bzw. auszublenden.
54 Aufnehmen base LE benötigen Sie also eine Audio-Hardware-Konfi- guration mit einem geringerem Latenzwert. Sie können die Latenz Ihrer Audio-Hardware im Dialog »Geräte konfigurie- ren« auf der Seite »VST-Audiosystem« überprüfen. ÖWenn Sie PlugIn-Effekte mit langer Ansprechverzöge- rung verwenden, wird diese Latenz durch die automatische Funktion zur Kompensierung von Ansprechverzögerungen von Cubase LE noch verlängert. Wenn es dadurch zu Problemen kommt, können Sie während einer Auf- nahme die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« verwenden (siehe »Die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken«« auf Seite 164). Sie können im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite zwischen vier Optionen zum automatischen Mithören über Cubase LE wählen: Manuell Wenn Sie diese Option ausgewählt haben, können Sie das Mithören des Eingangssignals ein- bzw. ausschalten, indem Sie auf den Monitor- Schalter in der Spurliste, im Inspector oder im Mixer klicken. Wenn Aufnahme aktiviert ist Mit dieser Option können Sie das Signal der an den Eingangskanal an- geschlossenen Audioquelle mithören, sobald der Aufnahmemodus für eine Spur aktiviert wird. Während der Aufnahme Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, können Sie das Eingangs- signal nur bei laufender Aufnahme mithören. Bandmaschinenmodus Wenn Sie diese Option auswählen, können Sie das Eingangssignal wie bei einer Bandmaschine im Stop-Modus und während der Aufnahme, aber nicht während der Wiedergabe mithören. Externes Mithören Für das externe Mithören (Anhören des Eingangssignals, bevor es Cubase LE erreicht) benötigen Sie ein Misch- pult, um die Audiowiedergabe in das Eingangssignal zu mischen. Dies kann entweder ein eigenständiges Misch- pult oder eine Mixer-Anwendung für Ihre Audio-Hardware sein, sofern diese über einen Modus verfügt, mit dem das Audioeingangssignal wieder aus der Anwendung heraus- geleitet werden kann (der normalerweise »Thru«, »Direct Thru« o. Ä. heißt).Beim externen Mithören können Sie den Pegel des mitge- hörten Signals nicht über Cubase LE einstellen. Sie kön- nen dem Signal auch keine VST-Effekte oder EQ hinzufü- gen. Bei dieser Methode hat der Latenzwert Ihrer Hard- ware-Konfiguration keinen Einfluss auf das mitgehörte Signal. ÖWenn Sie extern mithören möchten, darf das Mithören über Cubase LE nicht eingeschaltet sein. Wählen Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite die Manuell-Option und achten Sie darauf, dass die Monitor-Schalter aus- geschaltet sind. Direktes Mithören über ASIO Wenn Ihre Audio-Hardware ASIO-2.0-kompatibel ist, un- terstützt sie wahrscheinlich das direkte Mithören über ASIO. Bei dieser Methode geschieht das eigentliche Mit- hören über die Audio-Hardware, indem das Eingangssig- nal wieder nach außen geleitet wird. Gesteuert wird das Mithören jedoch über Cubase LE, d. h. dass Cubase LE die Funktion der Audio-Hardware zum direkten Mithören auto- matisch ein- bzw. ausschalten kann, genau wie beim Mit- hören über Cubase LE. Öffnen Sie über das Geräte-Menü den Dialog »Geräte konfigurieren« und schalten Sie auf der Seite »VST-Audio- system« die Option »Direktes Mithören« ein. Wenn diese Option nicht verfügbar ist, unterstützt Ihre Audio-Hardware (oder der aktuelle Treiber) kein direktes Mithören über ASIO. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Hersteller Ihrer Audio-Hardware. Wenn Sie die Option »Direktes Mithören« eingeschaltet haben, können Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite eine Option zum automatischen Mithören auswählen, ähnlich wie beim Mithören über Cubase LE (siehe »Mithören über Cubase LE« auf Seite 53). Je nach der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware können Sie auch Pegel und Panorama des mitgehörten Signals im Mixer einstellen. Lesen Sie ggf. in der Dokumentation Ihrer Audio-Hardware nach. VST-Effekte und EQ können bei dieser Methode nicht auf das mitgehörte Signal angewandt werden, da es nicht durch Cubase LE geleitet wird. Je nach der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware können Sie evtl. nur bestimmte Audioausgänge zum direk- ten Mithören verwenden. Nähere Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihrer Audio-Hardware.
55 Aufnehmen Beim direkten Mithören über ASIO hat die Latenz Ihrer Audio-Hardware keinen Einfluss auf das mitgehörte Signal. Aufnahme Sie können zum Aufnehmen eine der beschriebenen Auf- nahmemethoden verwenden (siehe »Aufnahmeverfahren« auf Seite 50). Nach Beenden der Aufnahme wird die Au- diodatei im Audio-Ordner des Projektordners gespeichert. Im Pool wird für die Audiodatei ein Audio-Clip erstellt. Auf der Aufnahmespur wird ein Audio-Event angezeigt, das den ganzen Clip wiedergibt. Schließlich wird eine Wellen- formdarstellung für das Audio-Event berechnet, was bei langen Aufnahmen einige Zeit dauern kann. ÖWenn im Programmeinstellungen-Dialog auf der Auf- nahme-Seite die Option »Während der Aufnahme Audio- Images erzeugen« eingeschaltet ist, wird die Wellenform während der Aufnahme berechnet und angezeigt. Diese Echtzeit-Bearbeitungsfunktion benötigt sehr viel Rechenleistung – wenn Sie einen langsamen Prozessor haben oder an einem recheninten- siven Projekt arbeiten, sollten Sie diese Option ausschalten. Rückgängigmachen der Aufnahme Wenn Sie mit Ihrer Aufnahme nicht zufrieden sind, können Sie sie rückgängig machen, indem Sie im Bearbeiten- Menü den Rückgängig-Befehl wählen. Dabei geschieht Folgendes: Die gerade aufgenommenen Events werden aus dem Projekt- Fenster entfernt. Der/die Audio-Clip(s) im Pool werden in den Papierkorb ver- schoben. Aufgenommene Audiodateien werden jedoch nicht von der Festplatte gelöscht. Da die entsprechenden Clips in den Papierkorb verscho- ben wurden, können Sie die Dateien löschen, indem Sie den Pool öffnen und im Medien-Menü den Befehl »Papier- korb leeren« wählen (siehe »Löschen von der Festplatte« auf Seite 150). Aufnehmen überlappender Events Die grundlegende Regel für Audiospuren ist, dass eine Audiospur jeweils nur ein Event gleichzeitig wiedergeben kann. Wenn also zwei oder mehr Events einander überlap- pen, wird nur eines dieser Events zu hören sein.Was passiert, wenn Sie überlappende Events aufnehmen (d. h. wenn Sie in einem Bereich aufnehmen, der bereits Events auf den Spuren enthält) hängt von der Einstellung für den linearen Aufnahmemodus auf dem Transportfeld ab. Wenn Sie hier »Normal« oder »Mischen« ausgewählt haben und aufnehmen, wo bereits Events vorhanden sind, wird ein neues Audio-Event erzeugt, das die vorhandenen Events überlappt. Wenn Sie Audiomaterial aufnehmen, besteht zwischen den Modi »Nor- mal« und »Mischen« kein Unterschied – Unterschiede treten nur bei der Aufnahme von MIDI-Material auf (siehe »Überlappende Parts und die Einstellung für den linearen Aufnahmemodus« auf Seite 58). Wenn Sie hier »Ersetzen« ausgewählt haben, werden die vorliegenden Events (oder Teile dieser Events), die mit den neu erzeugten Events überlappen, entfernt. Wenn Sie einen Bereich in der Mitte einer längeren Aufnahme aufneh- men, wird das ursprüngliche Event in zwei Events geteilt und in der Mitte wird das neue Event eingefügt. Welches Event wird wiedergegeben? Wenn zwei oder mehr Events einander überlappen, hören Sie nur die Events (oder die Bereiche von Events), die Sie auch sehen. Verdeckte Events oder Event-Bereiche wer- den nicht wiedergegeben. Die Optionen »In den Vordergrund« und »In den Hinter- grund« im Bearbeiten-Menü im Verschieben-Untermenü (siehe »In den Vordergrund/In den Hintergrund« auf Seite 31) sowie die Funktion »In den Vordergrund« aus dem Quick-Kontextmenü (siehe weiter unten) sind hilfreich beim Arbeiten mit überlappenden Events.
56 Aufnehmen Aufnehmen von Audiomaterial im Cycle-Modus Wenn Sie im Cycle-Modus aufnehmen, hängt das Ergeb- nis von der Einstellung für den Cycle-Aufnahmemodus im Transportfeld ab: Cycle-Aufnahmemodi auf dem Transportfeld Auf dem Transportfeld können Sie zwischen drei Modi wäh- len. Für Audioaufnahmen im Cycle-Modus gilt Folgendes: Wenn der Modus »Keep Last« ausgewählt ist, wird der letzte vollständige Take (der letzte vollständig aufgenom- mene Durchlauf) als Audio-Event beibehalten. Aufnehmen von MIDI-Material Einstellen von MIDI Thru Zum Arbeiten mit MIDI-Material sollte »MIDI-Thru aktiv« in Cubase LE eingeschaltet und das MIDI-Instrument auf »Local Off« eingestellt sein. So wird alles, was Sie wäh- rend der Aufnahme spielen, wieder an den für die Aufnah- mespur ausgewählten MIDI-Ausgang und -Kanal zurückgesendet. 1.Stellen Sie sicher, dass im Programmeinstellungen-Di- alog auf der MIDI-Seite die Option »MIDI-Thru aktiv« ein- geschaltet ist. 2.Schalten Sie den Aufnahmemodus für die Spur(en) ein, auf die Sie aufnehmen möchten (mit Hilfe des Schal- ters »Aufnahme aktivieren«). Das eingehende MIDI-Signal wird nun wieder nach außen geleitet, und zwar für alle MIDI-Spuren, die in den Aufnahmemodus versetzt wurden. ÖWenn Sie die MIDI-Thru-Funktion für eine MIDI-Spur einschalten möchten, ohne aufzunehmen, schalten Sie einfach den Monitor-Schalter ein. Dies ist nützlich, wenn Sie z. B. verschiedene Klänge ausprobieren oder ein VST-Instrument in Echtzeit spielen möchten, ohne das Gespielte auf- zunehmen. Einstellen von MIDI-Kanal, MIDI-Eingang und MIDI-Ausgang Einstellen des MIDI-Kanals am Instrument Die meisten MIDI-Synthesizer können mehrere Signale auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen gleichzeitig wiedergeben, so dass verschiedene Sounds (Bass, Klavier usw.) von ei- nem einzigen Instrument wiedergegeben werden können. Einige Geräte (z. B. Klangerzeuger, die mit dem General- MIDI-Standard kompatibel sind) empfangen immer auf al- len 16 MIDI-Kanälen. Wenn Sie über ein solches Instru- ment verfügen, müssen Sie am Instrument keine speziellen Einstellungen vornehmen. Bei anderen Instrumenten müs- sen Sie im Bedienfeld eine Reihe von »Parts«, »Timbres« o. Ä. einstellen, damit diese auf unterschiedlichen MIDI- Kanälen Daten empfangen. Weitere Informationen ent- nehmen Sie bitte der Dokumentation zu Ihrem Instrument. Benennen von MIDI-Ports in Cubase LE MIDI-Eingänge und -Ausgänge werden oft mit langen und umständlichen Namen angezeigt. Wenn Sie möchten, können Sie den MIDI-Anschlüssen sinnvollere Namen zu- weisen: 1.Wählen Sie im Geräte-Menü den Befehl »Geräte kon- figurieren…«. 2.Wählen Sie in der Geräte-Liste den Eintrag »MIDI-An- schluss-Einstellungen« aus. Die verfügbaren MIDI-Eingänge und -Ausgänge werden angezeigt. Wel- ches Gerät Sie auswählen müssen, hängt unter Windows von Ihrem System ab. 3.Wenn Sie den Namen eines MIDI-Anschlusses ändern möchten, klicken Sie in der Spalte »Anzeigen als« auf den Namen und geben einen neuen Namen ein. Wenn Sie den Dialog geschlossen haben, wird der neue Name in den Ein- blendmenüs für MIDI-Eingangs- und MIDI-Ausgangs-Routing angezeigt. Schalter »Aufnahme aktivieren« Monitor-Schalter
57 Aufnehmen Einstellen des MIDI-Eingangs im Inspector Die MIDI-Eingänge für Spuren werden im Inspector einge- stellt (dem Bereich links von der Spurliste im Projekt- Fenster): 1.Wenn der Inspector nicht angezeigt wird, klicken Sie auf den Schalter »Inspector anzeigen« in der Werkzeugzeile. 2.Klicken Sie auf die gewünschte(n) Spur(en) in der Spurliste, um sie auszuwählen. Wenn Sie mehrere Spuren auswählen möchten, halten Sie beim Klicken die [Umschalttaste] oder die [Strg]-Taste/[Befehlstaste] gedrückt. Im In- spector werden alle Einstellungen für die erste ausgewählte Spur ange- zeigt (siehe »Der Inspector« auf Seite 17). 3.Klicken Sie auf den Namen der Spur im Inspector, um die oberste Registerkarte zu öffnen. 4.Öffnen Sie das Eingangs-Routing-Einblendmenü und wählen Sie einen Eingang aus. Im Einblendmenü sind alle verfügbaren MIDI-Eingänge aufgeführt. Wel- che Optionen hier verfügbar sind, hängt von der verwendeten Hardware usw. ab. Wenn Sie die Option »All MIDI Inputs« auswählen, empfängt die Spur MIDI-Daten über alle verfügbaren MIDI-Eingänge. Wenn Sie die [Alt]-Taste/[Wahltaste] gedrückt halten und ei- nen MIDI-Eingang auswählen, gilt diese Auswahl für alle MIDI- Spuren. Wenn Sie die [Umschalttaste] gedrückt halten und einen MIDI-Eingang auswählen, gilt diese Auswahl für alle ausge- wählten MIDI-Spuren. Wenn Sie einen MIDI-Eingang auswählen und dabei die [Strg]-Taste/[Befehlstaste] gedrückt halten, gilt diese Aus- wahl für alle MIDI-Spuren derselben Ordnerspur (siehe »Ord- nerspuren« auf Seite 19). Einstellen des MIDI-Kanals und MIDI-Ausgangs Die Einstellungen für MIDI-Kanal und MIDI-Ausgang be- stimmen, wohin das aufgenommene MIDI-Material wäh- rend der Wiedergabe geleitet wird. Bei Cubase LE sind diese Einstellungen auch für MIDI-Thru relevant. Kanal und Ausgang können in der Spurliste oder im Inspector eingestellt werden. Im Folgenden werden die Einstellun- gen für den Inspector beschrieben, in der Spurliste ist der Vorgang aber nahezu identisch. 1.Gehen Sie wie oben beschrieben vor, um die ge- wünschten Spuren auszuwählen und die Einstellungen im Inspector anzuzeigen. 2.Öffnen Sie das Ausgangs-Routing-Einblendmenü und wählen Sie einen Ausgang aus. Im Einblendmenü sind alle verfügbaren MIDI-Ausgänge aufgeführt. Die Optionen sind von der verwendeten Hardware usw. abhängig. Wenn Sie einen MIDI-Ausgang auswählen und dabei die [Alt]- Taste/[Wahltaste] gedrückt halten, gilt diese Auswahl für alle MIDI-Spuren. Wenn Sie einen MIDI-Ausgang auswählen und dabei die [Um- schalttaste] gedrückt halten, gilt diese Auswahl für alle ausge- wählten MIDI-Spuren. Wenn Sie einen MIDI-Ausgang auswählen und dabei die [Strg]-Taste/[Befehlstaste] gedrückt halten, gilt diese Aus- wahl für alle MIDI-Spuren derselben Ordnerspur (siehe »Ord- nerspuren« auf Seite 19).
58 Aufnehmen 3.Öffnen Sie das Kanal-Einblendmenü und wählen Sie einen MIDI-Kanal für die Spur aus. Wenn Sie für eine Spur die MIDI-Kanaleinstellung »Alle« wählen, werden alle MIDI-Events der Spur auf dem Kanal gesendet, der im Event gespeichert ist. Das MIDI-Signal wird also auf den Kanälen gesendet, die von Ihrer MIDI- Eingangsquelle (dem MIDI-Instrument, das Sie während der Aufnahme spielen) verwendet werden. Auswählen eines Sounds Sie können Sounds von Cubase LE aus auswählen, indem Sie das Programm anweisen, Programmwechsel- und Bankauswahlbefehle an Ihr MIDI-Instrument zu senden. Verwenden Sie dazu die Bank-Auswahl- und Patch-Aus- wahl-Eingabefelder im Inspector oder in der Spurliste. Programmwechselbefehle ermöglichen den Zugriff auf 128 unterschiedliche Programme. Wenn Ihr MIDI-Instru- ment über mehr als 128 Programme verfügt, können Sie mit Hilfe von Bankauswahlbefehlen (die im Bank-Aus- wahl-Wertefeld eingestellt werden) unterschiedliche Bänke mit jeweils 128 Programmen auswählen. ÖBankauswahlbefehle werden von unterschiedlichen MIDI-Instrumenten unterschiedlich verarbeitet. Darüber hinaus können die Strukturen und die Anzahl der Bänke variieren. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Dokumentation zu Ihren MIDI-Instrument. Aufnehmen Sie können MIDI-Material mit den beschriebenen Aufnah- memethoden aufnehmen (siehe »Aufnahmeverfahren« auf Seite 50). Wenn Sie die Aufnahme beenden, wird im Pro- jekt-Fenster automatisch ein Part erstellt, der MIDI-Events enthält. Überlappende Parts und die Einstellung für den linearen Aufnahmemodus In Bezug auf überlappende Parts unterscheiden sich MIDI-Spuren von Audiospuren: ÖEs werden immer alle Events in den überlappenden Parts wiedergegeben. Wenn Sie mehrere Parts an derselben Position aufnehmen (oder Parts verschieben, so dass sie andere Parts überlappen), werden alle Events in allen Parts wiedergegeben, auch wenn einige Parts im Projekt-Fenster durch andere Parts verdeckt werden. Bei der Aufnahme von überlappenden Parts hängt das Er- gebnis von der Einstellung für den linearen Aufnahmemo- dus im Transportfeld ab: Wenn der Normal-Modus eingestellt ist, wird ein Overdub wie auf einer Audiospur aufgenommen, d. h. wenn Sie an einer Stelle aufnehmen, an der bereits etwas aufgenommen wurde, wird ein neuer Part erzeugt, der den vorhandenen Part über- lappt. Wenn der Mischen-Modus eingestellt ist, werden als Overdub aufgenommene Events dem vorhandenen Part hinzugefügt. Wenn der Ersetzen-Modus ausgewählt ist, ersetzt die neue Aufnahme die in dem aufgenommenen Bereich auf der Spur vorliegenden Events. Punch-In und Punch-Out auf MIDI-Spuren Ein manueller bzw. automatischer Punch-In/-Out wird für MIDI-Spuren genauso wie für Audiospuren ausgeführt und eingestellt. Dabei gibt es jedoch folgende Besonderheit: Ein Punch-In/-Out bei Aufnahmen mit Pitchbend- oder Controller-Daten (Modulationsrad, Haltepedal, Lautstärke usw.) kann zu unerwünschten Effekten führen (z. B. Noten- hängern, anhaltendem Vibrato). Verwenden Sie in diesem Fall im MIDI-Menü den Zurücksetzen-Befehl (siehe »Der Zurücksetzen-Befehl« auf Seite 60).
59 Aufnehmen Automatische Quantisierung bei MIDI-Aufnahmen Wenn Sie auf dem Transportfeld den Schalter »Auto Q« einschalten, werden Noten während der Aufnahme ent- sprechend den aktuellen Quantisierungseinstellungen auto- matisch quantisiert. Weitere Informationen dazu finden Sie unter »Quantisierung« auf Seite 175. Aufnehmen von MIDI-Material im Cycle-Modus Wenn Sie MIDI-Material im Cycle-Modus aufnehmen, ist das Ergebnis von der Einstellung für den Cycle-Aufnah- memodus auf dem Transportfeld abhängig: Cycle-Aufnahmemodus: Mix (MIDI) Bei jedem vollständigen Durchlauf wird Ihre Aufnahme zur vorherigen Aufnahme in dem Part hinzugefügt. Mit dieser Funktion können Sie z. B. Rhythmusfiguren erzeugen. Nehmen Sie z. B. einen HiHat-Part im ersten Durchlauf auf, einen Bass-Drum-Part im zweiten Durchlauf usw. Cycle-Aufnahmemodus: Overwrite (MIDI) Sobald Sie eine MIDI-Note spielen (oder einen beliebigen MIDI-Befehl senden), werden alle MIDI-Daten, die Sie in vorherigen Durchläufen aufgenommen haben, überschrie- ben – ab diesem Punkt im Part. Ein Beispiel: 1.Sie starten die Aufnahme in einem Cycle mit acht Takten. 2.Der erste Take (Durchlauf) war nicht gut genug – Sie beginnen direkt mit einem neuen Durchlauf und über- schreiben den ersten Take. 3.Nach der Aufnahme des zweiten Takes hören Sie sich die Aufnahme an, ohne etwas zu spielen. Sie stellen fest, dass die Aufnahme bis zu Takt 7 gelungen ist. 4.Warten Sie im nächsten Durchlauf bis zu Takt 7 und beginnen Sie dann, etwas zu spielen. Auf diese Weise überschreiben Sie nur die letzten beiden Takte. 5.Achten Sie darauf, mit dem Spielen aufzuhören, bevor ein neuer Cycle-Durchlauf beginnt – sonst überschreiben Sie den gesamten Take. Cycle-Aufnahmemodus: Keep Last Jeder vollständige Durchlauf ersetzt den zuvor aufgenom- menen Durchlauf. Beachten Sie Folgendes: Der Cycle-Durchlauf muss vollständig sein – wenn Sie die Aufnahme beenden oder auf den Stop-Schalter kli- cken, bevor der Positionszeiger der rechten Locator er- reicht, bleibt der zuvor aufgenommene Take erhalten. Wenn Sie während eines Durchlaufs keine MIDI-Daten spielen oder eingeben, geschieht nichts (d. h. der vorhan- dene Take bleibt erhalten). Aufnehmen verschiedener MIDI-Befehle Noten Wenn Sie beim Arbeiten mit MIDI-Material eine Taste auf Ihrem Synthesizer oder einem anderen MIDI-Keyboard an- schlagen und wieder loslassen, werden ein Note-On-Be- fehl (Taste angeschlagen) und ein Note-Off-Befehl (Taste losgelassen) gesendet. Der MIDI-Noten-Befehl enthält außerdem Informationen über den verwendeten MIDI-Ka- nal. Normalerweise wird diese Information durch die MIDI- Kanaleinstellung der Spur überschrieben. Wenn Sie je- doch für die Spur die MIDI-Kanaleinstellung »Alle« wählen, wird der ursprüngliche Kanal für die Wiedergabe der No- ten verwendet. Kontinuierliche Daten Pitchbend, Aftertouch und Controller-Daten (z. B. Modula- tionsrad, Haltepedal oder Lautstärke) werden im MIDI- Standard als kontinuierliche Events bezeichnet (im Ge- gensatz zu Events wie »Note On« oder »Note Off«). Wenn Sie bei der Aufnahme am Tonhöhenrad (Pitchbend) Ihres Synthesizers drehen, wird diese Veränderung zusammen mit dem Tastenanschlag (»Note On« und »Note Off«) auf- gezeichnet, genauso wie Sie es erwarten. Die kontinuierli- chen Daten können allerdings auch in einem separaten Arbeitsgang aufgenommen werden, nachdem die Noten aufgezeichnet wurden (oder sogar vorher). Sie können sie auch unabhängig von den Noten, auf die sie sich bezie- hen, auf eigene Spuren aufnehmen. !Sie können mit Hilfe der MIDI-Filter genau festlegen, welche Event-Arten aufgenommen werden sollen (siehe »MIDI-Filter« auf Seite 61).
60 Aufnehmen Angenommen Sie nehmen einen oder mehrere Bass-Parts auf Spur 2 auf. Wenn Sie jetzt eine andere Spur, z. B. Spur 55, auf denselben Ausgang und MIDI-Kanal wie Spur 2 einstellen, können Sie auf diese Spur die Tonhöhenrad- Einstellungen (Pitchbend) für die Bass-Parts aufnehmen. Schalten Sie dazu einfach die Aufnahme ein und bewegen Sie nur das Tonhöhenrad während der Aufnahme. Wenn bei beiden Spuren die Einstellungen für Ausgang und MIDI-Kanal gleich sind, klingt das Ergebnis so, als ob die beiden Aufnahmen gleichzeitig erzeugt wurden. Programmwechselbefehle Wenn Sie Ihr Keyboard (oder eine andere Aufnahmequelle) von einem Programm auf ein anderes umschalten, wird nor- malerweise über MIDI mit dem Programm eine bestimmte Zahl als Programmwechselbefehl gesendet. Dieser Pro- grammwechselbefehl kann zusammen mit der Musik oder später auf eine andere Spur aufgenommen bzw. manuell im Key- oder Listen-Editor eingegeben werden. Systemexklusive Daten Systemexklusive Daten (SysEx-Daten) sind spezielle MIDI- Befehle zur Übermittlung gerätespezifischer Daten. Mit SysEx-Daten kann eine Liste von Zahlen, die zur Einstellung eines oder mehrerer Sounds in einem Synthesizer benötigt werden, übermittelt werden. Weitere Informationen zur Dar- stellung und Bearbeitung von SysEx-Daten finden Sie im Kapitel »Arbeiten mit SysEx-Befehlen« auf Seite 228. Der Zurücksetzen-Befehl Der Zurücksetzen-Befehl im MIDI-Menü sendet Note-Off- Befehle und setzt Controller-Daten auf allen MIDI-Kanälen zurück. Dies ist erforderlich, wenn unerwünschte Effekte (z. B. Notenhänger oder anhaltendes Vibrato) auftreten. Cubase LE kann MIDI-Daten auch automatisch zurück- setzen, wenn die Wiedergabe gestoppt wird. Sie können diese Option im Programmeinstellungen-Dialog auf der MIDI-Seite ein- bzw. ausschalten. Im Programmeinstellungen-Dialog auf der MIDI-Seite befindet sich auch die Option »Am Ende der Aufnahme Reset-Event einfügen«. Dies ist eine sehr nützliche Funktion für MIDI-Aufnahmen. Am Ende jedes aufgenommenen Parts wird ein Reset-Event eingefügt, das Controller- Daten, z. B. Sustain, Aftertouch, Pitchbend, Modulation, Breath Control usw. zurücksetzt. Dies ist sinnvoll für Aufnahmen von MIDI-Parts, bei de- nen nach Beenden der Aufnahme das Sustain-Pedal noch gehalten wurde. Normalerweise würden in diesem Fall alle darauf folgenden Parts mit Sustain gespielt, da der Befehl »Pedal losgelassen« nicht aufgenom- men wurde. Dies kann verhindert werden, indem Sie die Option »Am Ende der Aufnahme Reset-Event einfügen« einschalten. Rückwirkende Aufnahme Mit dieser Funktion können Sie MIDI-Noten, die Sie im Stop-Modus oder während der Wiedergabe spielen, wie- derherstellen und nachträglich (»rückwirkend«) in einem MIDI-Part speichern. Dies ist möglich, da Cubase LE ein- gehende MIDI-Daten puffern kann, auch wenn die Auf- nahme nicht gestartet wurde. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Schalten Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der Aufnahme-Seite die Option »Rückwirkende Aufnah- me« ein. Auf diese Weise wird die Puffer-Funktion für die MIDI-Eingangsdaten eingeschaltet und so die rückwirkende Aufnahme ermöglicht. 2.Stellen Sie sicher, dass die Aufnahme für die MIDI- Spur aktiviert ist. 3.Wenn Sie MIDI-Material gespielt haben und wieder- herstellen möchten (im Stop-Modus oder während der Wiedergabe), wählen Sie im Transport-Menü den Befehl »Rückwirkende Aufnahme« (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl, standardmäßig [Umschalttaste]+[Num*]). Der Inhalt des MIDI-Puffers (d. h. das, was Sie gerade ge- spielt haben) wird in einem MIDI-Part auf der Spur gespei- chert, für die die Aufnahme aktiviert war. Der Part wird an der Position eingefügt, an der sich der Positionszeiger be- fand, als Sie mit dem Spielen begonnen haben – d. h. wenn Sie die Wiedergabe »begleitet« haben, werden die erzeugten Noten genau dort angeordnet, wo Sie sie im Projekt gespielt haben. Mit dem Parameter »Puffergröße für rückwirkende Auf- nahme« im Programmeinstellungen-Dialog (auf der Auf- nahme-Seite) legen Sie die Datenmenge fest, die auf diese Weise wiederhergestellt werden kann.