Steinberg Cubase LE 4 Operation Manual German Version
Have a look at the manual Steinberg Cubase LE 4 Operation Manual German Version online for free. It’s possible to download the document as PDF or print. UserManuals.tech offer 523 Steinberg manuals and user’s guides for free. Share the user manual or guide on Facebook, Twitter or Google+.
241 Exportieren eines Audio-Mixdowns AIFC-Dateien AIFC steht für »Audio Interchange File Format Com- pressed«, eine von Apple Inc. definierter Standard. Da- teien dieses Formats unterstützen eine Kompression von bis zu 6:1 und können im Datei-Header zusätzliche Attri- butdaten (»Tags«) enthalten. AIFC-Dateien besitzen die Dateinamenerweiterung ».aifc« und werden von den meisten Computerplattformen unter- stützt. Sie bieten dieselben Optionen beim Export wie AIFF-Dateien. Wave-Dateien Wave-Dateien mit der Dateinamenerweiterung ».wav« sind das am meisten verwendete Dateiformat auf PCs. Wave-Dateien bieten dieselben Optionen beim Export wie AIFF-Dateien. Ausgänge- EinblendmenüHier werden alle Ausgangsbusse und Kanäle des aktiven Projekts angezeigt. Wählen Sie denjenigen aus, den Sie zusammenmischen möchten. Mono-Export Wenn Sie diese Option einschalten, wird das Audioma- terial in einer Monodatei zusammengemischt. Kanäle aufteilen Wenn Sie diese Option einschalten, werden alle Kanäle als eigenständige Monodateien exportiert. Anzeige aktualisierenWenn Sie diese Option einschalten, werden die Anzei- gen während des Exportvorgangs aktualisiert. So können Sie z. B. auf auftretendes Clipping prüfen. Samplerate Diese Einstellung bestimmt den Frequenzbereich der ex- portierten Audiodatei – je niedriger die Samplerate, desto niedriger liegt die höchste hörbare Frequenz in der Audiodatei. Sie sollten die Samplerate auswählen, die für das Projekt festgelegt wurde, da eine niedrigere Sample- rate zu einer geringeren Audioqualität führt (da haupt- sächlich der Anteil der hohen Frequenzen verringert wird). Durch eine höhere Samplerate wird lediglich die Größe der Datei erhöht, ohne die Audioqualität zu ver- bessern. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Samp- lerate auch die spätere Verwendung. Wenn Sie die Datei z. B. in eine andere Anwendung importieren möchten, sollten Sie eine Samplerate auswählen, die von dieser Anwendung unterstützt wird. Wenn Sie eine Mixdown-Datei zum Brennen auf CD er- stellen, sollten Sie »44.100 kHz« wählen, da diese Sam- plerate für Audio-CDs verwendet wird. Bittiefe Die Bittiefe kann 8, 16, 24 oder 32 bit (float) betragen. Wenn es sich bei der Datei um einen Mixdown handelt, den Sie nur »zwischenlagern« möchten, d. h. um eine Da- tei, die Sie wieder in Cubase LE importieren und weiter- bearbeiten möchten, sollten Sie die Option »32 Bit (float)« auswählen. Es handelt sich hierbei um eine sehr hohe Auflösung. (Diese Auflösung wird intern für die Au- diobearbeitung in Cubase LE verwendet.) Die Audioda- teien sind doppelt so groß wie 16-Bit-Dateien. Wenn Sie eine Mixdown-Datei zum Brennen auf CD er- stellen, sollten Sie die Option »16 Bit« auswählen, da das Audiomaterial auf CDs immer eine Auflösung von 16 Bit haben muss. Eine Auflösung von 8 Bit sollten Sie nur dann wählen, wenn es unbedingt erforderlich ist, da dies die Audioqua- lität stark beeinträchtigt. Die Auflösung 8 Bit ist z. B. für einige Multimedia-Anwendungen geeignet. Pool Schalten Sie diese Option ein, wenn Sie den Mixdown wieder direkt in den Pool des Projekts importieren möch- ten. Im Pool wird dabei ein Clip erzeugt, der auf die Datei verweist. Beim Import erscheint der entsprechende Dia- log, siehe »Medium importieren…« auf Seite 154. Audiospur Wenn Sie diese Option einschalten, wird ein Audio- Event (das den Clip wiedergibt) erzeugt und auf einer neuen Audiospur am linken Locator platziert. Beim Import erscheint der entsprechende Dialog, siehe »Medium im- portieren…« auf Seite 154. Dialog nach Export schließenWenn die Option »Dialog nach Export schließen« einge- schaltet ist, so wird der Dialog geschlossen, andernfalls bleibt er geöffnet Option Beschreibung
242 Exportieren eines Audio-Mixdowns Windows-Media-Audio-Dateien (nur Windows) Hierbei handelt es sich um ein von Microsoft entwickeltes Audioformat. Aufgrund der Verwendung hochentwickelter Audio-Codecs und verlustfreier Komprimierung kann die Größe von WMA-Dateien ohne Verlust der Audioqualität reduziert werden. Die Dateinamenerweiterung ist ».wma«. Export eines WMA-Mixdowns Die folgenden Optionen sind verfügbar: Quellmaterial Hier können Sie die Samplerate (44,1, 48 oder 96 kHz) und die Bittiefe (16 Bit oder 24 Bit) der kodierten Datei ein- stellen. Diese Einstellungen sollten mit denen des Quell- materials übereinstimmen. Wenn keiner der verfügbaren Werte mit dem Quellmaterial übereinstimmt, verwenden Sie den nächsthöheren Wert. Wenn das Quellmaterial z. B. eine Auflösung von 20 Bit hat, sollten Sie die Bittiefe auf 24 Bit und nicht auf 16 Bit einstellen. Encodierungseinstellungen Mit Hilfe dieser Einstellungen legen Sie die Art der Enco- dierung fest, auf deren Basis Ihre Audiodateien umgewan- delt werden sollen. Nehmen Sie die für die spätere Ver- wendung geeigneten Einstellungen vor. Wenn die Datei zum Herunterladen bzw. Streaming im Internet zur Verfü- gung gestellt werden soll, sollten Sie keine zu hohe Bittiefe einstellen. Modus Der WMA-Encoder kann entweder mit konstanter oder variabler Bitrate arbeiten oder er kann eine verlustfreie Kodierung verwenden. Die im Einblendmenü verfügbaren Optionen sind: Bitrate/Qualität In diesem Einblendmenü können Sie die gewünschte Bitrate einstellen, je nachdem, was Sie im Modus-Einblendmenü eingestellt haben (siehe oben). Generell gilt: je höher die ausgewählte Bitrate oder Qualität, desto größer die Datei. Dynamikbereich Mit diesen Einstellungen können Sie den Dynamikbereich der kodierten Datei bestimmen. Der Dynamikbereich ist die Differenz (in dB) zwischen der Durchschnittslautstärke und dem Spitzenpegel (dem lautesten Klang) des Audiomateri- als. Diese Einstellungen bestimmen, wie die Datei unter Windows XP mit dem Windows-Media-Player 9 wiederge- geben wird, wenn dort die Option »Stiller Modus« zur Steu- erung des Dynamikbereichs eingeschaltet ist. Der Dynamikbereich wird automatisch während des Ko- diervorgangs berechnet, Sie können ihn aber auch manu- ell festlegen. Option Beschreibung Constant BitrateMit dieser Option können Sie eine Datei mit konstanter Bit- rate (CBR) erzeugen (die Sie im Einblendmenü »Bitrate/ Qualität« einstellen, siehe unten). Arbeiten Sie mit konstanter Bitrate, wenn Sie die Größe der endgültigen Datei ein- schränken möchten. Die Größe einer Datei, die mit konstan- ter Bitrate kodiert wurde, entspricht immer der Bitrate multipliziert mit der Dateidauer. Variable BitrateMit dieser Option können Sie eine Datei mit variabler Bitrate (VBR) erzeugen, die den Qualitätseinstellungen entspricht (die gewünschte Qualität stellen Sie im Einblendmenü »Bit- rate/Qualität« ein, siehe unten). Wenn Sie mit variabler Bit- rate arbeiten, ändert sich die Bitrate je nach Eigenschaft und Komplexität des Quellmaterials. Je komplexer die Passagen im Quellmaterial, desto höher die Bitrate – und desto größer die endgültige Datei. Lossless Erzeugt eine Datei mit verlustfreier Komprimierung.
243 Exportieren eines Audio-Mixdowns Wenn Sie den Dynamikbereich manuell festlegen möch- ten, müssen Sie zunächst die Option links einschalten und dann die gewünschten Spitzenpegel- bzw. Durchschnitts- werte in dB in den entsprechenden Feldern eingeben. Sie können einen beliebigen Wert zwischen 0 und -90 dB ein- stellen. Es wird jedoch empfohlen, den Durchschnittswert nicht zu verändern, da dieser den gesamten Lautstärkepe- gel des Audiomaterials bestimmt und sich daher negativ auf die Audioqualität auswirken kann. Im Windows-Media-Player 9 stehen Ihnen für den »Stillen Modus« (über das Erweiterungen-Untermenü im Ansicht- Menü) drei Einstellungen zur Verfügung, die folgende Auswirkungen haben: Ein-/Ausschalten: Wenn der »Stille Modus« ausgeschaltet ist, werden die Einstellungen für den Dynamikbereich verwendet, die automatisch während des Kodiervorgangs berechnet wur- den. Geringe Differenz: Wenn dies ausgewählt ist und Sie keine manuellen Änderungen an den Einstellungen für den Dynamik- bereich vorgenommen haben, wird der Spitzenpegel während der Wiedergabe auf 6 dB oberhalb des Durchschnittspegels begrenzt. Wenn Sie den Dynamikbereich manuell festgelegt haben, wird der Spitzenpegel auf den mittleren Wert zwischen dem festgelegten Spitzen- und dem Durchschnittswert be- grenzt. Mittelgroße Differenz: Wenn Sie dies auswählen und Sie den Dynamikbereich nicht manuell verändert haben, wird der Spit- zenpegel auf 12 dB oberhalb des Durchschnittspegels be- grenzt. Wenn Sie den Dynamikbereich verändert haben, wird der Spitzenpegel auf den festgelegten Spitzenwert begrenzt. Medien-Registerkarte Hier können Sie Information zur Datei eingeben – Titel, Autor, Copyright und eine Beschreibung der Inhalte. Diese Informationen werden im Datei-Header eingebettet und von einigen WMA-Wiedergabeanwendungen angezeigt.
245 Synchronisation Einleitung Was bedeutet Synchronisation? Synchronisation bedeutet, dass zwei Bestandteile eines Systems bezüglich Zeit oder Tempo und Position aufein- ander abgestimmt sind. Sie können Cubase LE mit vielen unterschiedlichen Geräten, einschließlich Bandmaschinen und Videorecordern, aber auch mit MIDI-Geräten, mit de- nen Sie wiedergeben können (z. B. andere Sequenzer, Drumcomputer und Workstation-Sequenzer) synchroni- sieren. Wenn Sie Geräte miteinander synchronisieren möchten, müssen Sie festlegen, welches Gerät der so genannte Master sein soll. Alle anderen Geräte bilden dann die so genannten Slaves zu diesem Gerät, d. h. sie richten ihre Wiedergabegeschwindigkeit nach dem Master. Cubase LE als Slave Wenn Cubase LE ein Synchronisationssignal von einem anderen Gerät (z. B. Bandmaschine oder Videorecorder) empfängt, ist das andere Gerät der Master und Cubase LE der Slave, d. h. Cubase LE passt seine Wiedergabe an das andere Gerät an. Cubase LE als Master Wenn Sie festlegen, dass Cubase LE Synchronisationsin- formationen an andere Geräte senden soll, ist Cubase LE der Master und die anderen Geräte sind die Slaves. Das bedeutet, dass diese Geräte ihre Wiedergabegeschwin- digkeit nach Cubase LE richten. Cubase LE – sowohl als Master als auch als Slave Cubase LE ist ein sehr leistungsfähiges Synchronisations- gerät, das gleichzeitig als Master und als Slave eingesetzt werden kann. Cubase LE kann z. B. Slave einer Bandma- schine sein, die Synchronisationssignale im Timecode-For- mat überträgt. Gleichzeitig kann Cubase LE MIDI-Clock- Signale an einen Drumcomputer übertragen und somit für den Drumcomputer als Master dienen. Synchronisationssignale Grundsätzlich gibt es drei Arten von Synchronisationssig- nalen für Audiomaterial: Timecode, MIDI-Clock und Word-Clock. Timecode (SMPTE, EBU, MTC, VITC usw.) Timecode gibt es in verschiedenen Formaten. Unabhängig vom jeweiligen Format ist Timecode eine Synchronisations- art, die sich auf »Stunden:Minuten:Sekunden« sowie zwei kleinere Einheiten, nämlich »Frames« und »Subframes« be- zieht. LTC (SMPTE, EBU) ist die Audiovariante des Timecode-For- mats, d. h. es kann auf der Audiospur einer Bandmaschine oder eines Videorecorders aufgenommen werden. VITC ist der Timecode für Videoformat, es wird also im eigent- lichen Video gespeichert. MTC ist die MIDI-Variante des Timecode-Formats, es wird über MIDI-Kabel übertragen. ADAT-Synchronisation (Alesis) – wird nur im Zusammenhang mit dem ASIO-Positionierungsprotokoll verwendet (siehe »ASIO-Positionierungsprotokoll (APP)« auf Seite 250). Mit dem ASIO-Positionierungsprotokoll werden eventuell noch andere hochpräzise Timecode-Formate unterstützt. Timecode-Format-Empfehlungen – ohne ASIO- Positionierungsprotokoll Wenn Sie Ihr System mit Hilfe eines Synchronisierers zu ex- ternem Timecode synchronisieren, ist das am häufigsten ver- wendete Format MTC. Auch wenn Sie etwas anderes gelesen haben, MTC liefert eine hohe Präzision für externe Synchroni- sation. Dies liegt daran, dass das Betriebssystem den Ein- gangszeitpunkt der MIDI-Befehle registrieren kann, was eine höhere Präzision gewährleistet. Timecode-Format-Empfehlungen – mit ASIO- Positionierungsprotokoll Wenn Sie die Formate LTC oder VITC verwenden können, sollten Sie sie einsetzen, da sie die höchste Präzision gewähr- leisten. MTC ist die nächstbeste und wahrscheinlich am häufigsten eingesetzte Möglichkeit, da es nicht viel Audio-Hardware gibt, mit der LTC oder VITC gelesen werden kann. LTC und VITC liefern jedoch eine höhere Präzision als MTC. !VST System Link (eine Technologie für die Synchro- nisation mehrerer Computer, auf denen z. B. Cubase oder Nuendo verwendet wird) wird in einem eigenen Abschnitt beschrieben (siehe »VST System Link« auf Seite 253).
246 Synchronisation MIDI-Clock MIDI-Clock ist eine tempobezogene Synchronisationsart, d. h. sie wird auf den BPM-Wert (Beats per minute) bezo- gen. Es ist sinnvoll, MIDI-Clock einzusetzen, wenn zwei Geräte mit demselben Tempo synchronisiert werden sol- len, z. B. Cubase LE und ein Drumcomputer. Word-Clock Word-Clock ist im Prinzip ein Ersatz für die Sample-Clock, z. B. einer Audiokarte. Word-Clock hat also dieselbe Sam- plerate wie das Audiomaterial, d. h. 44,1 kHz, 48 kHz usw. Word-Clock enthält keinerlei Positionierungsinformatio- nen, sondern liefert ein »einfaches« Signal, um das Audio- material mit seiner Samplerate zu takten. Word-Clock gibt es in vielen Formaten: analog über Koa- xialkabel, digital als Teil eines S/P-DIF-, AES/EBU- oder ADAT-Audiosignals usw. Synchronisation von Transport oder Audiomaterial Timing in einem nicht synchronisierten System Stellen Sie sich zunächst eine Situation vor, in der Cubase LE nicht zu einer externen Quelle synchronisiert wird. Jedes digitale Wiedergabesystem verfügt über eine in- terne Uhr, die die Wiedergabegeschwindigkeit und -stabi- lität steuert. Audio-Hardware für den PC bildet da keine Ausnahme. Diese Uhr ist extrem zuverlässig. Wenn Cubase LE ohne Synchronisation mit einer exter- nen Quelle wiedergibt, wird die Wiedergabe komplett zur internen digitalen Audio-Clock synchronisiert. Synchronisation der Wiedergabe von Cubase LE Angenommen Cubase LE wird zu einem externen Time- code synchronisiert. Sie könnten z. B. die Wiedergabe zu einer Bandmaschine synchronisieren. Timecode-Signale, die von einer analogen Bandmaschine gesendet werden, weisen immer Geschwindigkeits- schwankungen auf. Außerdem liefern verschiedene Time- code-Erzeuger und unterschiedliche Bandmaschinen ebenfalls Timecode-Signale, die sich in der Geschwindig- keit leicht unterscheiden. Zusätzlich kann häufiges Vor- und Zurückspulen des Bandes beim Aufnehmen von Overdubs oder mehrfach wiederholten Aufnahmen zu Ab- nutzung und Streckung des Bands führen, was die Ge- schwindigkeit des Timecodes ebenfalls beeinflusst. Wenn Sie einen Wordclock-Signale erzeugenden Syn- chronizer verwenden und Cubase LE so einrichten, dass es zum eingehenden Timecode synchronisiert wird, korri- giert das Programm die Wiedergabegeschwindigkeit, um derartige Schwankungen in der Timecode-Geschwindig- keit auszugleichen. Genau das soll durch die Synchroni- sation erreicht werden. Was geschieht mit dem digitalen Audiomaterial? Die Tatsache, dass die Wiedergabe von Cubase LE mit dem Timecode-Format synchronisiert wird, hat keine Aus- wirkungen auf das digitale Audiomaterial. Das Audiomate- rial wird immer noch von der extrem zuverlässigen, internen Uhr der Audio-Hardware beeinflusst. Wie zu erwarten treten Probleme auf, wenn das extrem stabile, digitale Audiomaterial mit dem leicht in der Ge- schwindigkeit variierenden System, das mit Timecode synchronisiert wurde, in Verbindung gebracht wird. Das Wiedergabe-Timing jedes Events wird nicht vollstän- dig mit dem Band oder der MIDI-Wiedergabe überein- stimmen, da die Wiedergabegeschwindigkeit des Audiomaterials von der internen Uhr der digitalen Audio- Hardware bestimmt wird. !MIDI-Clock kann nicht als Master-Sync-Quelle für Cubase LE eingesetzt werden, d. h. Cubase LE über- trägt MIDI-Clock an andere Geräte, empfängt jedoch kein MIDI-Clock.
247 Synchronisation Resolving zur Word-Clock Die Lösung für dieses Problem besteht darin, mit einer ex- ternen Uhr für alle Komponenten des Systems zu arbeiten. Dabei wird eine Master-Clock verwendet, mit der die be- nötigten Arten von Clock-Signalen an die entsprechenden Komponenten des Systems geleitet werden. Eine so ge- nannte House-Clock kann beispielsweise verwendet wer- den, um Samplerate-Clocks für die digitale Audio- Hardware und Timecode für Cubase LE zu erzeugen. So wird sichergestellt, dass alle Systemkomponenten für das Timing mit derselben Referenzquelle arbeiten. Die Synchronisation von digitalem Audiomaterial zu exter- nen Clocks, die auf das Samplerate-Format eingestellt sind, wird oft als »Resolving« oder »Synchronisieren zur Word-Clock« bezeichnet. Wenn Sie zu externen Signalen synchronisieren möchten, empfehlen wir dringend, entsprechende Geräte anzu- schaffen: Eine Audiokarte, die als Slave zu externer Word-Clock einge- setzt werden kann. Einen Synchronisierer, der Timecode (und ggf. House-Clock) lesen und daraus die notwendigen Synchronisationssignale erzeugen kann, z. B. TimeLock Pro von Steinberg. oder… Ein Audiosystem komplett mit integrierten Synchronisations- möglichkeiten, das vorzugsweise das ASIO-Positionierungs- protokoll unterstützt (siehe »ASIO-Positionierungsprotokoll (APP)« auf Seite 250). Verwenden von Timecode ohne Word-Clock Sie können natürlich ein Synchronisationssystem einrich- ten, in dem Sie Cubase LE zum Timecode synchronisieren, ohne Word-Clock zu verwenden. Das Timing von Audio- und MIDI-Material ist dabei jedoch nicht gewährleistet und Geschwindigkeitsschwankungen des eingehenden Time- codes wirken sich nicht auf die Wiedergabe von Audio- Events aus. Das bedeutet, dass die Synchronisation zum Timecode in folgenden Fällen eingesetzt werden kann: Wenn der Timecode ursprünglich von der Audiokarte erzeugt wurde. Wenn die Quelle, die den Timecode erzeugt, sehr zu- verlässig ist (z. B. ein digitales Videosystem, eine digitale Bandmaschine oder ein zweiter Computer).Wenn während des gesamten Vorgangs zu dieser zu- verlässigen Quelle synchronisiert wird, und zwar sowohl beim Aufnehmen als auch beim Wiedergeben von Audio- material. Projekteinstellungen und Verbindungen Einstellen der Framerate Unter Framerate versteht man die Anzahl von Bildern pro Sekunde in einem Film oder auf einem Videoband. Aller- dings hängt die verwendete Framerate vom Medium (Film oder Video), vom Produktionsland des Videos und von an- deren Faktoren ab. Im Projekteinstellungen-Dialog gibt es zwei Framerate- Einstellungen: Das Framerate-Einblendmenü wird automatisch auf die Framerate des eingehenden Timecodes eingestellt. Die Synchronisation von Cubase LE mit dem MIDI-Timecode bildet da- bei eine Ausnahme: Wenn Sie 29.97 fps oder 30 fps als Framerate in Cubase LE ausgewählt haben, wird die Auswahl beibehalten, da diese Framerates nicht in den MTC-Formaten enthalten sind. Im Projekteinstellungen-Dialog können Sie eine von sechs Framerates auswählen: Im Anzeigeformat-Einblendmenü können Sie ein Format als Standardvorgabe für das Anzeigeformat in den ver- schiedenen Linealen und Positionsanzeigen von Cubase LE auswählen. Option Beschreibung 24 fps Die klassische Framerate für 35mm-Filme. 25 fps Die in Europa verwendete Framerate für Video- und Audiomaterial (EBU). 29.97 fps Genau 29,97 Frames pro Sekunde. 30 fps Genau 30 Frames pro Sekunde. Diese Framerate wird oft für reines Audiomaterial in den USA verwendet. 29.97 dfps So genannter »Drop frame«-Code mit 29,97 Frames pro Sekunde. Diese Framerate wird in den USA oft für Farb- videos verwendet. 30 dfps Nur selten verwendet.
248 Synchronisation Herstellen von Verbindungen Für eine externe Synchronisation mit einem Synchronisie- rer, einschließlich Resolving der Audiokarte, sind die un- ten aufgeführten Verbindungen notwendig. Einzelheiten zu den Einstellungen und Verbindungen der Audiokarte und des Synchronisierers lesen Sie bitte in der Dokumen- tation des jeweiligen Geräts nach. Leiten Sie das Master-Clock-Signal (LTC, VITC usw.) an einen Eingang des Synchronisierers. Verbinden Sie den Word-Clock-Ausgang des Synchro- nisierers mit einem Word-Clock-Eingang der Audiokarte. Verbinden Sie den MIDI-Timecode-Ausgang (MTC) des Synchronisierers mit dem entsprechenden Eingang Ihres Computers. Nehmen Sie am Synchronisierer die notwendigen Ein- stellungen vor und stellen Sie sicher, dass die Einstellungen für die Framerate mit der Master-Clock übereinstimmen. Ein typisches Beispiel für ein synchronisiertes System Synchronisationseinstellungen Die folgenden Abschnitte beschreiben die notwendigen Schritte für die Systemkonfiguration für die verschiedenen Timecode-Quellen. Interner Timecode In diesem Modus ist Cubase LE der Master. Im Synchronisationseinstellungen-Dialog können Sie in den Bereichen »MIDI-Timecode-Ziele« und »MIDI-Clock- Ziele« festlegen, welche Geräte als Slaves fungieren sollen. Synchronisieren von anderen Geräten mit Cubase LE Eventuell möchten Sie noch weitere MIDI-Geräte zu Cu- base LE synchronisieren. Es gibt zwei Arten von Synchro- nisationssignalen, die Cubase LE übertragen kann: MIDI- Clock und MIDI-Timecode. Senden von MIDI-Clock Wenn Sie MIDI-Clock an ein Gerät senden, das diese Art von Synchronisationssignal unterstützt, wird das Tempo des anderen Geräts vom Tempo in Cubase LE gesteuert. Die Tempoeinstellung des anderen Geräts hat keine Be- deutung, denn es gibt immer mit demselben Tempo wie Cubase LE wieder. Wenn das Gerät auch auf von Cubase LE übertragene Befehle für die Positionsanzeige an- spricht, folgt es Cubase LE, wenn Sie mit Hilfe des Trans- portfelds vor- und zurückspulen oder an bestimmte Positionen springen. ÖZu den Transportsignalen von MIDI-Clock gehören »Start«, »Stop« und »Continue«. Allerdings wird der Conti- nue-Befehl von einigen MIDI-Geräten (z. B. einigen Drum- computern) nicht unterstützt. Wenn das bei einem von Ihnen verwendeten MIDI-Gerät der Fall ist, schalten Sie im Synchronisationseinstellungen-Dialog im Bereich »MIDI- Clock-Ziele« die Option »Immer Start-Befehl senden« ein. Wenn diese Option eingeschaltet ist, wird nur das Start-Signal gesendet. Schalten Sie im Synchronisationseinstellungen-Dialog die Option »MIDI-Clock folgt Projektposition« ein, wenn das andere Gerät während der Wiedergabe allen Trans- portbefehlen (z. B. Loop, Spulen, Sprung zu anderer Posi- tion) folgen soll. Wenn diese Option eingeschaltet ist, folgen die MIDI-Clock-Signale im- mer der aktuellen Sequenzerposition (in Zeit und Tempo). Senden von MIDI-Timecode Wenn Sie MIDI-Timecode an ein Gerät senden, das diese Art von Synchronisationssignal unterstützt, wird das an- dere Gerät zeitbezogen zu Cubase LE synchronisiert, d. h. die Zeitanzeige auf dem Transportfeld von Cubase LE und die des Geräts stimmen überein. Wenn Sie vor- und zu- !Beachten Sie, dass einige externe Geräte u. U. nicht in der Lage sind, auf Signale zur Positionsänderung in Echtzeit zu reagieren. Vor allem ältere Geräte be- nötigen oft etwas Zeit, bevor sie völlig synchron mit dem Projekt laufen.
249 Synchronisation rückspulen, Cubase LE auf die richtige Position einstellen und die Wiedergabe starten, gibt das andere Gerät eben- falls ab dieser Position wieder (wenn es dafür ausgerich- tet und richtig eingestellt ist). Einrichten 1.Verbinden Sie die gewünschten MIDI-Ausgänge von Cubase LE mit den Geräten, die Sie synchronisieren möchten. 2.Öffnen Sie den Synchronisationseinstellungen-Dialog (über das Transport-Menü). 3.Aktivieren Sie die Sync-Ausgänge mit Hilfe der ent- sprechenden Optionen rechts unten im Dialog. Sie können eine beliebige Kombination von MIDI-Timecode und MIDI- Clock zu einer beliebigen Kombination von Ausgängen leiten. (Sie soll- ten jedoch nicht beide an denselben Ausgang leiten.) 4.Legen Sie für das (die) andere(n) Gerät(e) einen exter- nen Synchronisationsmodus fest und schalten Sie (wenn nötig) die Wiedergabe ein. 5.Wenn Sie jetzt die Wiedergabe in Cubase LE starten, wird die Wiedergabe des (der) anderen Geräte(s) eben- falls gestartet. MIDI-Timecode In diesem Modus ist Cubase LE der Slave. Der Timecode wird über das als MIDI-Timecode-Quelle im Synchronisa- tionseinstellungen-Dialog angegebene Gerät gesendet. Einrichten von Cubase LE für eine externe Timecode- Synchronisation 1.Nehmen Sie im Synchronisationseinstellungen-Dialog folgende Einstellung vor: Wählen Sie im Bereich »Time- code-Quelle« die Option »MIDI-Timecode«. 2.Wählen Sie im Einblendmenü unter »MIDI-Timecode- Quelle« einen Eingang für den Timecode aus. 3.Schließen Sie den Synchronisationseinstellungen-Di- alog und wählen Sie im Projekt-Menü den Befehl »Projekt- einstellungen…«. Der Projekteinstellungen-Dialog wird geöffnet. 4.Geben Sie im Anfang-Feld einen Wert ein, um festzu- legen, welcher Frame auf dem Band des externen Geräts (z. B. auf dem eines Videorecorders) dem Projektanfang entsprechen soll. !Einige MIDI-Schnittstellen senden MIDI-Clock auto- matisch an alle Ausgänge, egal, welche Einstellun- gen Sie in Cubase LE vornehmen. In diesem Fall sollten Sie nur einen MIDI-Clock-Ausgang festlegen. (Lesen Sie gegebenenfalls in der Dokumentation Ih- rer MIDI-Schnittstelle nach.) Einstellungen für die Synchronisation mit internem Timecode. Synchronisation mit Timecode eingeschaltet MIDI-Eingang für den Timecode Optionen für einge- henden Timecode Ausgänge für MIDI-Clock Ausgänge für MIDI-Timecode Stellen Sie hier die Time- code-Position ein, an der das Projekt gestartet werden soll.
250 Synchronisation 5.Ein Dialog wird angezeigt, in dem Sie gefragt werden, ob die Timecode-Positionen beibehalten werden sollen. Klicken Sie hier auf »Nein«. So behalten alle Events und Parts ihre Position relativ zum Projektanfang. 6.Schließen Sie den Projekteinstellungen-Dialog, indem Sie auf »OK« klicken. 7.Schalten Sie im Transportfeld den Sync-Schalter ein (oder wählen Sie im Transport-Menü »Sync aktiv«). 8.Starten Sie das Tonband (oder Video-Gerät), das den Timecode enthält. Cubase LE beginnt mit der Wieder- gabe, wenn es Timecode mit einer Position empfängt, die dem Anfangsframe des Projekts oder einer späteren Posi- tion entspricht. Sie können das Gerät, das den Timecode sendet, an jede Position vor- oder zurückspulen und von dort starten. Weitere Informationen erhalten Sie unter »Optionen für den Anwendung-Bereich« auf Seite 252. Die Synchronisationsanzeige Auf dem Transportfeld können Sie mit Hilfe der Synchro- nisationsanzeige den Status des eingehenden Timecodes überwachen. Die Anzeige wechselt zwischen »Offline« (Synchronisationssignale werden nicht erwartet), »Idle« (bereit für die Synchronisation, aber es geht kein Signal ein) und »Lock xx« (xx steht hier für die Framerate des ein- gehenden Signals). ASIO-Audio-Gerät In diesem Modus ist Cubase LE der Slave. Das Synchro- nisationssignal wird über eine digitale Schnittstelle der Audio-Hardware von einem anderen Gerät gesendet. ASIO-Positionierungsprotokoll (APP) Das ASIO-Positionierungsprotokoll ist eine Technologie, die noch über die oben beschriebenen Synchronisations- arten hinausgeht und eine samplegenaue Positionierung ermöglicht. Wenn Sie Audiodaten digital zwischen Geräten übertra- gen, ist es wichtig, dass die Synchronisation mit Word- Clock und Timecode vollständig aufeinander abgestimmt ist. Andernfalls werden die Audiodaten nicht an exakt der angegebenen (samplegenauen) Position aufgenommen, was zu diversen Problemen, z. B. ungenau positioniertem Audiomaterial, Störgeräuschen usw. führen kann. Eine typische Situation ist das Übertragen von Audioma- terial von einer digitalen Mehrspurbandmaschine an Cu- base LE (zum Bearbeiten) und zurück. Wenn nicht samplegenau synchronisiert wird, ist nicht sichergestellt, dass sich das Audiomaterial an den genauen Originalpo- sitionen befindet, wenn es zurück zur Bandmaschine übertragen wird. Damit Sie alle Vorteile des ASIO-Positionierungsproto- kolls nutzen können, müssen Sie über die entsprechende Audio-Hardware verfügen und diese Funktion muss im ASIO-Treiber für die Hardware integriert sein. Ein Beispiel für samplegenaue Übertragungen ist das Übertragen von Audiospuren von einem Alesis-ADAT in Cubase LE. In diesem Fall wäre der ADAT der Sync-Mas- ter (obwohl das nicht notwendigerweise so sein muss). Er stellt sowohl das digitale Audiosignal (mit integrierter Word-Clock) als auch Positionsangaben (Timecode) über das ADAT-Synchronisationsprotokoll zur Verfügung. Die Master-Clock wird vom ADAT selbst erzeugt. Hardware- und Software-Anforderungen für das ASIO- Positionierungsprotokoll Ihre Audio-Hardware (im oben genannten Beispiel eine ADAT-Karte in Ihrem Computer) muss alle Funktionen un- terstützen, die für das ASIO-Positionierungsprotokoll er- forderlich sind. Mit anderen Worten: Sie muss in der Lage sein, digitale Audiodaten und die dazugehörigen Positi- onsangaben aus dem externen Gerät lesen zu können. Es muss ein ASIO 2.0-Treiber für die Audio-Hardware verfügbar sein. !Wenn das Gerät, das den Timecode sendet, ange- halten wird, können Sie wie gewohnt mit den Trans- portfunktionen von Cubase LE arbeiten. !Diese Option ist nur verfügbar, wenn Ihre Hardware mit dem ASIO-Positionierungsprotokoll kompatibel ist. Die Synchronisationsanzeige !Für das ASIO-Positionierungsprotokoll benötigen Sie Audio-Hardware mit speziellen ASIO-Treibern.