Steinberg Cubase LE 4 Operation Manual German Version
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171 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten Patch-Bänke Einige Geräte weisen in der Liste der Patch-Bänke zwei oder mehr übergeordnete Bänke auf. Diese heißen meist »Patches«, »Performances«, »Drums« usw. Unterschiedliche Patch-Bänke werden verwendet, weil unterschiedliche In- strumente unterschiedliche Patch-Arten verschieden hand- haben. So sind »Patches« meist normale Programme, die jedes für sich gespielt werden, während »Performances« meist Kombinationen verschiedener Patches sind, die z. B. verschiedenen Bereichen des Keyboards zugeordnet, übereinander gelegt sind oder für eine multitimbrale Wie- dergabe verwendet werden. Für Geräte mit mehreren Bänken steht Ihnen die zusätzli- che Option »Bank-Zuweisung« im Einblendmenü zur Ver- fügung. Wenn Sie diese Option wählen, wird ein Fenster geöffnet, in dem Sie festlegen können, welcher MIDI-Ka- nal welche Bank verwenden soll. Die Bankzuweisung legt fest, welche Bank angezeigt wird, wenn Sie für ein Gerät ein Programm anhand seines Namens im Inspector oder in der Spurliste auswählen (siehe unten). Viele Instru- mente verwenden z. B. den MIDI-Kanal 10 ausschließlich für Schlagzeug, so dass Sie für eine Bank namens »Drums«, »Rhythm Set« oder »Percussion« o. ä. den Kanal 10 in dieser Liste auswählen sollten. In der Spurliste oder im Inspector können Sie dann verschiedene Drum- Sounds auswählen. Auswählen eines Patches für ein installiertes Gerät Nach dem Einstellen der oben beschriebenen Parameter finden Sie das installierte Gerät im Projekt-Fenster in den Einblendmenüs für die MIDI-Ausgänge (im Inspector und der Spurliste). Sie können jetzt Patches folgendermaßen nach ihren Namen auswählen: 1.Öffnen Sie das Ausgangsrouting-Einblendmenü im In- spector oder in der Spurliste für die Spur, auf der das in- stallierte Gerät wiedergegeben werden soll und wählen Sie das Gerät aus. Dadurch wird die Spur an den MIDI-Ausgang weitergeleitet, den Sie in der MIDI-Geräte-Verwaltung für dieses Gerät festgelegt haben. Die Ein- blendmenüs für die Bank- und Programmauswahl in Spurliste und Inspec- tor werden durch ein Programme-Feld ersetzt, in dem zunächst »Aus« an- gezeigt wird. 2.Klicken Sie auf das Programme-Feld. Im angezeigten Einblendmenü werden alle verfügbaren Patches des Ge- räts aufgelistet. Diese Liste entspricht der Liste in der MIDI-Geräte-Verwaltung. Sie kön- nen durch die Liste scrollen, zum Ein- bzw. Ausblenden von Untereinträ- gen auf die Plus-/Minuszeichen klicken usw. Sie können hier auch die Anzeige filtern. Geben Sie dafür einen Filterbegriff ein, z. B. »bass«, und drücken Sie die [Eingabetaste], um eine Liste aller Sounds mit »bass« im Namen zu erhalten. 3.Klicken Sie auf einen Patchnamen, um ihn auszuwäh- len. Der entsprechende MIDI-Befehl wird an das Gerät gesendet. Sie kön- nen auch auf die Pfeile rechts im Programme-Feld klicken, um ein ande- res Programm auszuwählen. Umbenennen der Patches eines Geräts Die Patches, die für die vorkonfigurierten Geräte ange- zeigt werden, entsprechen den werkseitigen Einstellun- gen des Geräts. Wenn Sie einige dieser vordefinierten Patches durch eigene Programme ersetzt haben, müssen Sie das Gerät entsprechend anpassen, damit in der Liste die tatsächlich verwendeten Patches angezeigt werden. 1.Wählen Sie in der MIDI-Geräte-Verwaltung in der Liste der installierten Geräte das gewünschte Gerät aus. 2.Schalten Sie die Option »Bearbeitung aktivieren« ein. Wenn diese Option nicht eingeschaltet ist (Standardeinstellung), können Sie die vorkonfigurierten Geräte nicht bearbeiten. 3.Wählen Sie in der Liste der Patch-Bänke das Patch aus, das Sie umbenennen möchten. In vielen Instrumenten finden Sie benutzerdefinierbare Patches in einer eigenen Gruppe oder Bank. 4.Klicken Sie auf den Namen des ausgewählten Pat- ches in der Liste. 5.Geben Sie einen neuen Namen ein und klicken Sie auf »OK«. 6.Benennen Sie alle gewünschten Patches wie oben beschrieben um und schalten Sie anschließend die Op- tion »Bearbeitung aktivieren« aus, um ein unbeabsichtig- tes Ändern der Einstellungen zu vermeiden.
172 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten ÖSie können die Patch-Struktur von Geräten auch än- dern, indem Sie Patches, Bänke oder Gruppen hinzufü- gen oder löschen, siehe unten. Dies ist beispielsweise hilfreich, wenn Sie Ihr MIDI-Gerät durch Hinzufü- gen weiterer Speicherkapazität wie RAM-Karten usw. erweitern. Patch-Strukturen Patches sind folgendermaßen strukturiert: Bänke werden zur Kategorisierung von Sounds verwendet und sind in der Regel in Patches, Performances und Drums unterteilt (siehe oben). Bänke können eine beliebige Anzahl von Gruppen enthalten, die in der Liste als Ordner angezeigt werden. Die einzelnen Patches, Performances oder Drum-Kits werden in der Liste als Presets angezeigt. Das Befehle-Einblendmenü bietet folgende Optionen: Bank erstellen Mit diesem Befehl wird eine neue Bank auf der obersten Ebene der Liste der Patch-Bänke erzeugt. Sie können ei- nen Namen für die neue Bank eingeben, indem Sie sie auswählen und erneut darauf klicken. Neuer Ordner Mit diesem Befehl wird für die ausgewählte Bank bzw. den Ordner ein neuer Unterordner erzeugt. Der neue Ord- ner kann z. B. eine Gruppe von Patches des MIDI-Geräts oder eine bestimmte Sound-Kategorie enthalten. Wenn Sie diese Option auswählen, wird ein Dialog angezeigt, in dem Sie einen Namen für den Ordner festlegen können. Sie können den Namen jederzeit ändern, indem Sie in der Liste darauf klicken und einen neuen Namen eingeben. Neues Preset Mit diesem Befehl wird ein neuer Preset-Eintrag in der aus- gewählten Bank bzw. im ausgewählten Ordner angelegt. Wenn ein Preset ausgewählt ist, werden die entsprechen- den MIDI-Events (Programmwechsel, Bankauswahl usw.) in der Liste auf der rechten Seite angezeigt. Standardvor- gabe für ein neues Preset ist »Program Change« mit einem Wert von »0«. Gehen Sie folgendermaßen vor, um diese Einstellung zu ändern.Ordnen Sie einen Programmwechselbefehl für die Patch-Auswahl zu, indem Sie einen neuen Wert in der Wert-Spalte eingeben. Wenn Sie ein neues MIDI-Event (z. B. Bank Select) in die Liste aufnehmen möchten, klicken Sie in der Spalte »MIDI-Befehl-Name« direkt unter dem letzten Eintrag und wählen Sie das neue Event aus dem angezeigten Ein- blendmenü aus. Wenn Sie ein neues Event hinzugefügt haben, müssen Sie die Zahl in der Wert-Spalte anpassen, genau wie für den verwendeten Programm- wechselbefehl. Wenn Sie ein Event in der Liste ersetzen möchten, kli- cken Sie auf das Event und wählen Sie das neue Event aus dem angezeigten Einblendmenü aus. Wenn Ihr MIDI-Gerät z. B. zunächst einen Bankauswahlbefehl und an- schließend einen Programmwechselbefehl erwartet, müssen Sie zu- nächst das vorgegebene Programmwechsel-Event durch ein Bankaus- wahl-Event ersetzen und anschließend ein neues Programmwechsel- Event hinzufügen. Wenn Sie ein Event entfernen möchten, wählen Sie es aus und drücken Sie die [Entf]-Taste oder die [Rücktaste]. Mehrere Presets hinzufügen Mit diesem Befehl wird ein Dialog angezeigt, über den Sie mehrere Presets für die ausgewählte Bank bzw. den aus- gewählten Ordner definieren können. Gehen Sie folgen- dermaßen vor: 1.Fügen Sie die Event-Arten hinzu, die für die Patch- Auswahl Ihres MIDI-Geräts benötigt werden. Gehen Sie genauso vor wie bei der Bearbeitung der Einstellungen eines einzelnen Events. Klicken Sie in der Spalte »MIDI-Befehl-Name« unter dem letzten Eintrag und wählen Sie eine Event-Art aus dem Einblend- menü aus. !Informationen zu den MIDI-Events, die im MIDI-Gerät zur Patch-Auswahl verwendet werden, entnehmen Sie bitte der Dokumentation des Geräts. !Verschiedene Geräte verwenden unterschiedliche Events für die Bankauswahl. Wenn Sie ein Bankaus- wahl-Event hinzufügen möchten, lesen Sie in der Do- kumentation Ihres MIDI-Geräts nach, ob Sie »CC: Bank Select MSB«, »Bank Select 14 Bit«, «Bank Se- lect 14 Bit MSB-LSB Swapped« oder eine andere Option verwenden müssen.
173 Echtzeitbearbeitung von MIDI-Parametern und Effekten 2.Geben Sie in der Bereich-Spalte entweder einen fes- ten Wert oder einen Wertebereich für jede Event-Art in der Liste an. Zur Erläuterung: Wenn Sie in der Bereich-Spalte einen festen Wert an- geben (z. B. 3, 15 oder 127), weisen alle hinzugefügten Presets einen Event dieses Typs mit demselben Wert auf. Wenn Sie hier einen Werte- bereich angeben (Start- und Endwert, durch ein Minuszeichen voneinan- der getrennt, z. B. 0-63), verwendet das erste hinzugefügte Preset ein Event mit dem Startwert, das zweite ein Event mit dem Startwert plus 1 usw. Sie können höchstens so viele Presets hinzufügen, wie Werte im Wertebereich bis einschließlich des Endwerts vorhanden sind. ÖDie Anzahl der Presets, die Sie hinzufügen können, ist abhängig von der Einstellung in der Bereich-Spalte. 3.Legen Sie im Feld unter der Event-Anzeige einen Standard-Namen fest. Die hinzugefügten Events erhalten alle diesen Namen, gefolgt von einer Zahl. Sie können die Presets später in der Liste unter »Patch-Bänke« um- benennen. 4.Klicken Sie auf »OK«. Der ausgewählten Bank bzw. dem ausgewählten Ordner werden jetzt die von Ihnen definierten Presets hinzugefügt. Weitere Bearbeitungsfunktionen Sie können Presets durch Ziehen und Ablegen in der Liste un- ter »Patch-Bänke« zwischen verschiedenen Bänken oder Ord- nern verschieben. Sie können Bänke, Ordner oder Presets in der Liste unter »Patch-Bänke« löschen, indem Sie sie auswählen und die [Rücktaste] drücken. Wenn mehr als eine Bank für ein MIDI-Gerät angegeben ist, finden Sie im Einblendmenü oben im Fenster die zusätzliche Option »Bank-Zuweisung«. Mit diesem Schalter können Sie die verschiedenen Bänke den verschiedenen MIDI-Kanälen zuweisen (siehe »Patch-Bänke« auf Seite 171). Definieren eines neuen MIDI-Geräts In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie ein neues MIDI-Gerät definieren. Wenn das von Ihnen verwendete MIDI-Gerät nicht in der Liste der vorkonfigurierten Geräte aufgeführt ist und auch kein »einfaches« GM- oder XG-Gerät ist, müssen Sie es manuell konfigurieren, um Patches nach ihren Namen aus- wählen zu können. 1.Klicken Sie in der MIDI-Geräte-Verwaltung auf den Schalter »Gerät installieren«. Der Dialog »Neues MIDI-Gerät hinzufügen« wird angezeigt. 2.Wählen Sie »Neues definieren« und klicken Sie auf »OK«. Ein Dialog wird angezeigt, in dem Sie einen Namen festlegen können. 3.Geben Sie einen Gerätenamen ein und geben Sie an, welche MIDI-Kanäle verwendet werden sollen. Klicken Sie anschließend auf »OK«. Das Gerät wird in der Liste der installierten Geräte angezeigt. 4.Wählen Sie das Gerät in der Liste aus. In der unteren Liste wird zunächst lediglich ein Eintrag »Leere Bank« an- gezeigt. 5.Schalten Sie die Option »Bearbeitung aktivieren« ein. Verwenden Sie die Funktionen im Befehle-Einblendmenü, um die Patch- Struktur des neuen Geräts einzurichten.
175 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Einleitung In diesem Kapitel werden die verschiedenen Funktionen des MIDI-Menüs beschrieben (siehe hervorgehobene Menüeinträge in der Abbildung). Diese Funktionen bieten verschiedene Bearbeitungsmethoden von MIDI-Noten und anderen Events im Projekt-Fenster oder in den MIDI- Editoren. MIDI-Funktionen vs. MIDI-Parameter Es gibt MIDI-Funktionen, die nicht als MIDI-Parameter ver- fügbar sind und umgekehrt. In einigen Fällen kann das Ergebnis einer MIDI-Funktion auch durch MIDI-Parameter erzeugt werden. Die MIDI- Funktionen »Transponieren…« und »Standard-Quantisie- rung« sind z. B. auch als entsprechende MIDI-Parameter verfügbar. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass MIDI-Parameter die MIDI-Events einer Spur nicht verändern, während MIDI-Funktionen die Events »dauer- haft« verändern (auch wenn die letzten Änderungen rück- gängig gemacht werden können). Entscheiden Sie anhand der folgenden Richtlinien, wie Sie vorgehen sollten, wenn eine Bearbeitungsmethode sowohl als Parameter als auch als Funktion verfügbar ist: Wenn Sie nur einige Parts oder Events anpassen möchten, verwenden Sie MIDI-Funktionen. Die MIDI-Para- meter beeinflussen die Ausgabe der gesamten Spur. Zum Experimentieren mit verschiedenen Einstellungen sind die MIDI-Parameter am besten geeignet.Einstellungen für MIDI-Parameter werden in den MIDI- Editoren nicht wiedergegeben, da die eigentlichen MIDI- Events nicht verändert werden. Das kann verwirrend sein: Wenn Sie z. B. Noten mit MIDI-Parametern transponieren, werden die Noten in den MIDI-Editoren mit ihren ur- sprünglichen Tonhöhen angezeigt, aber mit der transpo- nierten Tonhöhe wiedergegeben. MIDI-Funktionen sind daher die bessere Lösung, wenn Sie solche Änderungen in den MIDI-Editoren sehen wollen. Worauf wirken sich die MIDI-Funktionen aus? Welche Events von den MIDI-Funktionen beeinflusst wer- den, hängt von der Funktion, dem aktiven Fenster und der aktuellen Auswahl ab: Eine MIDI-Funktion kann u. U. nur auf MIDI-Events einer bestimmten Art angewendet werden. Die Quantisierung beeinflusst z. B. nur Noten, während die Funktion »Controller-Daten löschen« sich nur auf MIDI-Controller-Events auswirkt. Im Projekt-Fenster werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Parts angewandt (d. h. sie wirken sich auf alle Events (der relevanten Arten) in diesen Parts aus). In den MIDI-Editoren werden die MIDI-Funktionen auf alle ausgewählten Events angewandt. Wenn keine Events ausgewählt wurden, werden alle Events in den bearbeite- ten Parts beeinflusst. Quantisierung Was bedeutet Quantisierung? Mit der Quantisierung können Sie aufgenommene Noten automatisch auf exakte Notenwerte verschieben: Wenn Sie z. B. eine Serie von Achtelnoten aufnehmen, können manche davon geringfügig von den exakten Achtelnotenpositionen abweichen. Wenn Sie diese Noten mit einem auf Achtelnoten eingestellten Quantisierungsraster quantisieren, werden die »verrutschten« Noten an die richtige Position verschoben.
176 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Die Quantisierung dient allerdings nicht nur zum Korrigie- ren von Fehlern, sie kann auch für kreative Zwecke einge- setzt werden. Das »Quantisierungsraster« muss z. B. nicht unbedingt auf geraden Notenwerten basieren, einige No- ten können automatisch von der Quantisierung ausge- nommen werden usw. ÖNormalerweise betrifft die Quantisierung nur MIDI-No- ten (keine anderen Event-Arten). Sie haben jedoch die Möglichkeit, die Controller zusammen mit den da- zugehörigen Noten zu verschieben, indem Sie im Quantisierungseinstel- lungen-Dialog die entsprechende Option einschalten (siehe »Controller mitverschieben« auf Seite 178). Quantisierungseinstellungen in der Werkzeugzeile Die Grundeinstellung der Quantisierung wird dadurch bestimmt, welchen Notenwert Sie im Quantisierung-Ein- blendmenü in der Werkzeugzeile (im Projekt-Fenster oder in einem MIDI-Editor) auswählen. Auf diesem Wege können Sie auf exakte Notenwerte quantisieren (gerade Notenwerte, Triolen und punktierte Notenwerte). Quantisierungseinstellungen im Dialog Weitere Quantisierungseinstellungen finden Sie im Quan- tisierungseinstellungen-Dialog. Dieser Dialog wird geöff- net, wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Quantisierungs- einstellungen…« (oder im Quantisierung-Einblendmenü in der Werkzeugzeile die Option »Einstellungen…«) wählen. In der Rasteranzeige wird ein Takt (mit vier Zählzeiten) an- gezeigt. Das Quantisierungsraster (die Positionen, an de- nen die Noten einrasten) ist durch blaue Linien gekennzeichnet. Änderungen in den Rasterwerten, den Presets und sonstigen Quantisierungseinstellungen im Di- alog werden hier wiedergespiegelt. Im Quantisierungseinstellungen-Dialog sind folgende Ein- stellungen verfügbar: Gerade Notenwerte Triolen Punktierte Notenwerte !Die Einstellungen, die Sie in diesem Dialog vorneh- men, werden in den Quantisierung-Einblendmenüs übernommen. Wenn Ihre Einstellungen dauerhaft in den Quantisierung-Einblendmenüs verfügbar sein sollen, müssen Sie sie als Presets speichern (siehe »Presets« auf Seite 177).
177 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Das Raster- und das Typ-Einblendmenü In diesen Einblendmenüs werden die grundlegenden No- tenwerte für das Quantisierungsraster eingestellt, d. h. sie haben die gleiche Funktion wie das Quantisierung-Ein- blendmenü in der Werkzeugzeile. Der Swing-Schieberegler Der Swing-Schieberegler ist nur verfügbar, wenn das Raster auf einen geraden Notenwert eingestellt ist und im Eingabefeld »N-Tole« die Einstellung »Off« ausgewählt ist (siehe unten). Mit diesem Regler können Sie jede zweite Position im Raster so versetzen, dass ein Swing- oder Shuffle-Effekt entsteht. Wenn Sie die Einstellung des Swing-Schiebereglers verändern, wird das Resultat in der Rasteranzeige angezeigt. Einstellungen für ein Raster mit geraden Achtelnoten und ein Raster mit 60% Swing. Das Eingabefeld »N-Tole« Mit Hilfe dieser Funktion können Sie rhythmisch differen- ziertere Raster erstellen, da Sie das Raster noch weiter unterteilen können. Der Schieberegler »Magnet. Bereich« Hier können Sie festlegen, dass die Quantisierung nur auf Noten angewendet wird, die sich innerhalb eines be- stimmten Abstands zu den Rasterlinien befinden. Wenn der Schieberegler auf 0 % eingestellt ist, wird diese Funktion ausgeschaltet und alle Noten sind von der Quantisierung betroffen. Wenn Sie den Schieberegler schrittweise nach rechts verschieben, wer- den die magnetischen Bereiche um die blauen Linien in der Rasteran- zeige immer weiter ausgedehnt. Presets Mit Hilfe der Steuerelemente links unten im Dialog können Sie die aktuellen Einstellungen als Preset speichern, das dann im Quantisierung-Einblendmenü auf der Werkzeug- zeile angezeigt wird. Dabei werden die Standardverfahren angewandt: Wenn Sie die Einstellungen als Preset speichern möch- ten, klicken Sie auf »Speichern«. Wenn Sie ein gespeichertes Preset laden möchten, so dass die Einstellungen im Dialog angezeigt werden, wäh- len Sie es im Einblendmenü aus. Dies ist nützlich, wenn Sie ein bestehendes Preset verändern möchten. Wenn Sie das ausgewählte Preset umbenennen möch- ten, doppelklicken Sie auf seinen Namen, geben Sie einen neuen Namen ein und klicken Sie auf »OK«. Wenn Sie ein gespeichertes Preset entfernen möchten, wählen Sie es im Einblendmenü aus und klicken Sie auf »Entfernen«. Nur die Noten innerhalb dieser Bereiche werden quantisiert.
178 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Die Optionen »Quantisierung anwenden« und »Auto« Mit Hilfe dieser Funktionen können Sie die Quantisierung direkt vom Dialog aus anwenden (siehe »Anwenden der Quantisierung« auf Seite 178). Einstellen der Quantisierungsschwelle Dies ist eine Zusatzeinstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposition in Ticks einstellen (1 Tick = 120stel einer Sechzehntelnote). Events, die sich innerhalb dieses Abstands zum Quanti- sierungsraster befinden, werden nicht quantisiert. Da- durch können Sie leichte Variationen bei der Quantisierung beibehalten, aber trotzdem Noten korrigie- ren, die zu weit vom Raster entfernt liegen. Die Option »Zufälliger Fehler« Dies ist eine Zusatzeinstellung, die das Ergebnis der Quantisierung beeinflusst. Hier können Sie einen Abstand zur Quantisierungsposition in Ticks einstellen. Events werden nach dem Zufallsprinzip auf Positionen in- nerhalb des festgelegten Abstands vom Quantisierungs- raster quantisiert. Auf diese Weise erhalten Sie eine weniger »strenge« Quantisierung. Wie bei der Quantisie- rungsschwelle-Funktion können Sie auf diese Weise leichte Variationen bei der Quantisierung beibehalten, aber trotzdem Noten korrigieren, die zu weit vom Raster entfernt liegen. Näherungsw. Q-Stärke Hier können Sie angeben, wie weit die Noten dem Raster angenähert werden sollen, wenn die Funktion »Näherungs- weise Quantisierung« verwendet wird (siehe unten). Controller mitverschieben Wenn diese Option eingeschaltet ist, werden notenbezo- gene Controller (Pitchbend usw.) beim Quantisieren auto- matisch mit den Noten verschoben. Anwenden der Quantisierung Die Quantisierung kann folgendermaßen angewendet werden: Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Standard- Quantisierung« (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl – standardmäßig [Q]). Die ausgewählten MIDI-Parts oder -Noten werden den Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü entsprechend quantisiert. Sie können die Quantisierung auch direkt aus dem Quantisierungseinstellungen-Dialog anwenden, indem Sie auf den Schalter »Quantisierung anwenden« klicken. Wenn Sie im Quantisierungseinstellungen-Dialog die Auto-Option einschalten, wird jede Veränderung, die Sie im Dialog vornehmen, sofort auf die ausgewählten MIDI- Parts oder -Noten angewandt. Sie können z. B. eine Loop einrichten und dann die Einstellungen im Dia- log so lange verändern, bis Sie das gewünschte Ergebnis erhalten. Die Funktion »Auto-Quantisierung« Wenn Sie den Schalter »Auto Q« im Transportfeld ein- schalten, werden alle MIDI-Aufnahmen, die Sie erstellen, automatisch entsprechend den Einstellungen quantisiert, die Sie im Quantisierungseinstellungen-Dialog vorgenom- men haben. !Wenn Sie die Quantisierung nicht anwenden möch- ten, schließen Sie den Dialog, indem Sie auf das Schließfeld klicken. Sie können den Dialog auch ge- öffnet lassen, während Sie weiter arbeiten. !Wenn Sie die Quantisierung anwenden, richtet sich das Ergebnis nach der Ausgangsposition der Noten. Sie können also unterschiedliche Einstellungen aus- probieren, ohne Gefahr zu laufen, etwas zu zerstö- ren. Lesen Sie dazu auch »Quantisierung rückgängig machen« auf Seite 180.
179 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Näherungsweise Quantisierung Eine weitere Methode für die weniger »strenge« Quanti- sierung stellt die Funktion »Näherungsweise Quantisie- rung« im MIDI-Menü dar. Diese Quantisierungsart funktioniert folgendermaßen: Anstatt die Noten exakt auf den nächsten Quantisierungs- wert zu setzen, werden sie mit der Funktion »Näherungs- weise Quantisierung« nur in die Richtung verschoben, also »angenähert«. Sie können im Quantisierungseinstel- lungen-Dialog einstellen, wie weit die Noten in Richtung des ausgewählten Quantisierungswerts verschoben wer- den sollen. Die Funktion »Näherungsweise Quantisierung« unter- scheidet sich von der Standard-Quantisierung darin, dass die Quantisierung nicht auf der ursprünglichen Position der Noten, sondern auf der aktuell quantisierten Position basiert. Auf diese Weise können Sie diese Funktion wie- derholt verwenden und die Noten somit schrittweise an das Quantisierungsraster annähern, bis Sie die ge- wünschte Position erreicht haben. Erweiterte Quantisierungsfunktionen Längen quantisieren Diese Funktion, die Sie im MIDI-Menü über das Unter- menü »Erweiterte Quantisierung« aufrufen können, quanti- siert die Notenlänge, ohne die Anfangspositionen zu verändern. Grundsätzlich setzt diese Funktion die Noten- länge auf den Längenquantisierungswert in der Werk- zeugzeile des MIDI-Editors. Wenn jedoch die Option »Wie Quantisierung« im Längenquant.-Feld ausgewählt ist, ändert die Funktion die Noten entsprechend der Ras- terquantisierung, indem sie die Einstellungen für »Swing«, »N-Tole« und »Magnet. Bereich« berücksichtigt.Ein Beispiel: 1. Die Längenquantisierung ist auf »Wie Quantisierung« eingestellt. 2. Einige Noten mit 1/16tel-Notenlänge. 3. Hier wurde der Quantisierungswert auf gerade 1/16tel-Noten mit ei- nem Swing-Wert von 100 % eingestellt. Bei eingeschalteter Raster- funktion (siehe »Rasterfunktion« auf Seite 192), wird das Quantisierungsraster in dem Raster der Notenanzeige übernommen. 4. Wenn Sie »Längen quantisieren« wählen, werden die Notenlängen dem Raster entsprechend angeglichen. Wenn Sie das Ergebnis mit der vorherigen Abbildung vergleichen, sehen Sie, dass Noten, die innerhalb der ungeraden 1/16tel-Noten-Zone beginnen, längere Rasterlängen und die Noten in der »geraden« Zone kürzere Rasterlängen erhalten. Enden quantisieren Diesen Befehl finden Sie im MIDI-Menü im Untermenü »Erweiterte Quantisierung«. »Enden quantisieren« betrifft nur die Endpositionen von Noten. Ansonsten hat der Be- fehl dieselbe Funktion wie die normale Quantisierung, d. h. die Einstellungen im Quantisierung-Einblendmenü werden angewandt. !Diese Funktion ist nur innerhalb der MIDI-Editoren verfügbar.
180 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Quantisierung rückgängig machen Die Ausgangsposition jeder quantisierten Note wird ge- speichert. Daher können Sie ausgewählte MIDI-Noten je- derzeit wieder an ihre ursprüngliche Position verschieben, indem Sie im MIDI-Menü aus dem Untermenü »Erweiterte Quantisierung« die Option »Quantisierung rückgängig machen« wählen. Diese Option ist unabhängig von der normalen Rückgängig-Funktion. Quantisierung festsetzen Es kann auch Situationen geben, in denen Sie die Quanti- sierungspositionen permanent festhalten möchten, z. B. wenn Sie die zweite Quantisierung der Noten auf die quantisierten und nicht auf die ursprünglichen Positionen anwenden möchten. Wählen Sie dazu die gewünschten Noten aus und wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Unter- menü »Erweiterte Quantisierung« den Befehl »Quantisie- rung festsetzen«. Auf diese Weise werden die quantisierten Positionen festgesetzt, d. h. sie ersetzen die ursprünglichen Positionen. Transponieren Wenn Sie im MIDI-Menü den Befehl »Transponieren…« wählen, wird ein Dialog mit Einstellungen zum Transponie- ren ausgewählter Noten geöffnet. Halbtöne Hier können Sie einstellen, um wie viele Halbtöne die Note transponiert werden soll. Skalenkorrektur Wenn die Skalenkorrektur-Option eingeschaltet ist, wer- den die ausgewählten Noten auf die nächstgelegenen Notenwerte der ausgewählten Skala transponiert. Ver- wenden Sie diese Option entweder separat oder zusam- men mit anderen Einstellungen im Transponieren-Dialog, um interessante Tonartänderungen zu erzeugen. Klicken Sie in das Kontrollkästchen, um die Skalenkor- rektur einzuschalten. Wählen Sie den Grundton und die Skala für die aktuelle Skala aus dem oberen Einblendmenü. Wählen Sie einen Grundton und die Skala für die neue Skala aus dem unteren Einblendmenü. Wenn Sie möchten, dass das Ergebnis in derselben Tonart wie die ur- sprünglichen Noten liegt, stellen Sie sicher, dass der richtige Grundton ausgewählt ist. Wenn Sie etwas experimentieren möchten, wählen Sie den Grundton einer völlig anderen Tonart. Noten an Bereich binden Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, bleiben die transponierten Noten innerhalb der oberen und unteren Grenze, die Sie mit den Wertefeldern unten im Dialog ein- stellen. Wenn eine Note nach dem Transponieren außerhalb der Grenzen liegt, wird sie in einen anderen Oktavbereich eingeordnet, wobei die neue Tonhöhe (wenn möglich) beibehalten wird. Wenn dies nicht möglich ist, da Sie z. B. einen kleinen Bereich innerhalb der Begrenzung eingestellt haben, wird die Note »so weit wie möglich« transponiert, d. h. auf die obere oder untere Grenznote. Wenn Sie die obere und untere Grenze auf denselben Wert einstellen, werden alle No- ten auf diese Tonhöhe transponiert! OK und Abbrechen Wenn Sie auf »OK« klicken, wird die Transposition durch- geführt. Wenn Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dia- log geschlossen, ohne dass Noten transponiert werden. !Wenn Sie den Befehl »Quantisierung festsetzen« auf eine Note angewandt haben, können Sie die Quanti- sierung nicht mehr rückgängig machen.