Steinberg Cubase LE 4 Operation Manual German Version
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181 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Permanente Einstellungen durch »Festsetzen« von Spurparametern Die Einstellungen für »MIDI-Parameter», die Sie im Inspec- tor vornehmen, verändern nicht die MIDI-Events selbst, sondern wirken wie ein »Filter«, der die Wiedergabe der Musik beeinflusst. Sie haben aber auch die Möglichkeit, alle Einstellungen dauerhaft auf die MIDI-Events anzuwen- den, d. h. sie in »echte« MIDI-Events auf der Spur umzu- wandeln. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn Sie eine Spur transponieren und die transponierten Noten in einem MIDI-Editor bearbeiten möchten. Dazu können Sie den Befehl »Spurparameter festsetzen« aus dem MIDI-Menü verwenden, wodurch sämtliche Filtereinstellungen perma- nent auf die betreffende Spur angewandt werden können: Die Funktion »Spurparameter festsetzen« betrifft folgende Einstellungen für MIDI-Spuren: Einige der Einstellungen im obersten Inspector-Bereich (Programm- und Bankauswahl und die Einstellung des Verzögerungsreglers). Die Einstellungen auf der Registerkarte »MIDI-Parame- ter« (d. h. Transponieren, Anschl.+/-, Anschl. Komp. und Längenkomp.). Die folgenden Part-Parameter werden ebenfalls berück- sichtigt: Die Einstellungen für »Transponieren« und »Anschlag- stärke« für Parts, die in der Infozeile angezeigt werden – beachten Sie, dass der Lautstärkewert nicht berücksich- tigt wird. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Spurparameter festzusetzen: 1.Wählen Sie die Spur(en) aus, deren Einstellungen Sie in MIDI-Events umwandeln möchten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Spurparameter festsetzen«. Die Inspector-Einstellungen werden in MIDI-Events umgewandelt und am Beginn der Parts eingefügt. Alle Noten in den Parts werden entspre- chend angepasst und die Inspector-Einstellungen werden zurückgesetzt. Parts auflösen Die Funktion »Parts auflösen« aus dem MIDI-Menü kann in folgenden Fällen angewendet werden: Wenn Sie mit MIDI-Parts (mit der Kanaleinstellung »Alle«) arbeiten, die Events auf unterschiedlichen MIDI- Kanälen beinhalten. Wenn Sie die Funktion »Parts auflösen« verwenden, werden die Events dem MIDI-Kanal entsprechend auf neue Parts verteilt. Wenn Sie MIDI-Events nach der Tonhöhe auflösen möchten. Ein typisches Beispiel hierfür sind Schlagzeug- und Percussion-Spuren, bei denen jede Tonhöhe einem unterschiedlichen Schlagzeugklang ent- spricht. ÖWenn Sie Parts nach Kanälen bzw. nach Tonhöhen auflösen, können Sie die stillen (leeren) Bereiche der da- bei erzeugten Parts automatisch löschen. Schalten Sie dazu die Option »Optimierte Anzeige« ein. Parts nach Kanälen auflösen Wenn für eine Spur die Kanaleinstellung »Alle« eingestellt ist, wird jedes Event auf seinem ursprünglichen MIDI-Ka- nal wiedergegeben. Es gibt zwei Situationen, in denen dies sinnvoll ist: Wenn Sie auf mehreren MIDI-Kanälen gleichzeitig auf- nehmen. Sie können auf mehreren Kanälen gleichzeitig aufnehmen, wenn Sie z. B. ein MIDI-Keyboard mit unterschiedlichen Keyboard-Zonen haben, in dem jede Zone das MIDI-Material an einen anderen Kanal sendet. Wenn Sie auf einer Spur mit der Kanaleinstellung »Alle« aufnehmen, können Sie die Aufnahme mit unterschiedlichen Klängen für die einzelnen Zonen wiedergeben, da die unterschiedlichen MIDI-Noten auf unterschiedli- chen MIDI-Kanälen wiedergegeben werden. Wenn Sie eine MIDI-Datei vom Typ 0 importiert haben. MIDI-Dateien vom Typ 0 beinhalten nur eine Spur, mit Noten auf bis zu 16 MIDI-Kanälen. Wenn Sie diese Spur einem bestimmten Kanal zuwei- sen, werden alle Noten mit dem gleichen Klang wiedergegeben. Wenn Sie die Spur auf »Alle« einstellen, wird die importierte Datei wie ge- wünscht wiedergegeben. Mit dem Befehl »Parts auflösen« können Sie MIDI-Parts nach Events durchsuchen, die auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen liegen. Die Events werden auf neue Parts und neue Spuren verteilt, wobei eine Spur für jeden ver- wendeten Kanal angelegt wird. So können Sie jeden mu- sikalischen Abschnitt einzeln bearbeiten.
182 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die Parts aus, die MIDI-Daten auf unter- schiedlichen Kanälen enthalten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Parts auflö- sen«. 3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Kanälen trennen«. Nun wird für jeden Kanal, der in den/dem ausgewählten Part(s) genutzt wird, eine neue MIDI-Spur erzeugt, die auf den entsprechenden Kanal eingestellt ist. Jedes Event wird in den Part auf der Spur mit dem entsprechenden MIDI-Kanal kopiert. Dann wird der ursprüngliche Part stummgeschaltet. Ein Beispiel: Parts nach Tonhöhen auflösen Die Funktion »Parts auflösen« kann MIDI-Parts auch nach Events mit unterschiedlichen Tonhöhen untersuchen und diese Events auf neue Parts in unterschiedlichen Spuren verteilen, eine je Tonhöhe. Dies ist sinnvoll, wenn die un- terschiedlichen Tonhöhen nicht in einem normalen Kon- text verwendet werden, sondern unterschiedliche Klänge festlegen (z. B. bei MIDI-Schlagzeugspuren oder Sampler- Soundeffekt-Spuren). Indem Sie diese Spuren auflösen, können Sie jeden Klang einzeln bearbeiten, auf einer se- paraten Spur. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die gewünschten MIDI-Parts aus. 2.Wählen Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »Parts auflösen«. 3.Wählen Sie im angezeigten Dialog die Option »Nach Tonhöhen trennen« und klicken Sie auf »OK«. Eine neue MIDI-Spur wird für jede in den ausgewählten Parts verwen- dete Tonhöhe erzeugt. Die Events werden in die Parts auf der entspre- chenden Spur kopiert. Dann werden die Original-Parts stummgeschaltet. Andere MIDI-Funktionen Folgende Menüpunkte stehen Ihnen im MIDI-Menü im Funktionen-Untermenü zur Verfügung: Legato Der Legato-Befehl dehnt jede ausgewählte Note so aus, dass sie die darauf folgende Note erreicht. Im Programmeinstellungen-Dialog unter »Bearbeitungs- optionen–MIDI« können Sie unter »Überlappung bei Le- gato« den gewünschten Abstand zwischen den Noten bzw. die Größe des Überlappungsbereichs festlegen. Wenn Sie Legato mit dieser Einstellung anwenden, wird jede Note so verlängert, dass sie die darauf folgenden Note um 5 Ticks überlappt. Dieser Part beinhaltet Events auf den MIDI-Kanälen 1, 2 und 3. Wenn Sie »Parts auflösen« wählen, werden neue Parts auf neuen Spu- ren erstellt. Diese werden auf die Kanäle 1, 2 und 3 eingestellt. Jeder neue Part beinhaltet nur die Events des entsprechenden MIDI-Kanals. Der ursprüngli- che MIDI-Part wird stummge- schaltet.
183 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Wenn Sie die Option »Legato-Modus: Nur Ausgewählte« einschalten, wird die Note so verlängert, dass sie bis zur nächsten ausgewählten Note reicht. Dadurch können Sie z. B. das Legato auf die Bassstimme (beim Spielen auf ei- nem Keyboard) beschränken. Feste Längen Diese Funktion passt die Länge aller ausgewählten Noten an den Wert an, der im Längenquant.-Einblendmenü in der Werkzeugzeile des MIDI-Editors festgelegt wurde. Doppelte Noten löschen Diese Funktion entfernt doppelte Noten, d. h. Noten der- selben Tonhöhe auf exakt derselben Position. Doppelte Noten können beim Aufnehmen im Cycle-Modus, nach dem Quantisieren usw. auftreten. Controller-Daten löschen Mit diesem Befehl werden alle MIDI-Controller-Daten aus den ausgewählten MIDI-Parts gelöscht. Kontinuierliche Controller-Daten löschen Mit dieser Funktion können Sie alle »kontinuierlichen« MIDI-Controller-Daten aus den ausgewählten MIDI-Parts löschen. Das heißt Note-On- bzw. Note-Off-Events (wie Haltepedal-Events) werden nicht gelöscht. Noten löschen… Mit diesem Befehl können Sie sehr kurze oder schwache Noten löschen. Dies ist nützlich, wenn Sie nach der Auf- nahme automatisch versehentlich aufgenommene Noten löschen möchten. Wenn Sie den Befehl »Noten lö- schen…« wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Kriterien für diese Funktion festlegen können. Sie können folgende Parameter einstellen: Minimale Länge Wenn Sie die Option »Minimale Länge« einschalten, wird die Notenlänge berücksichtigt und Sie können kurze No- ten löschen. Die minimale Länge (der Noten, die erhalten bleiben sollen) können Sie entweder im Wertefeld oder mit Hilfe der blauen Linie in der grafischen Längenanzeige einstellen. Die grafische Längenanzeige kann auf 1/4-Takt, einen Takt, zwei Takte oder vier Takte eingestellt sein. Wenn Sie diese Einstellung ändern möchten, klicken Sie in das Feld rechts in der Anzeige. Hier ist die Längenanzeige auf einen Takt und die minimale Länge auf 1/ 32stel-Note (60 Ticks) eingestellt. Minimale Anschlagstärke Wenn Sie die Option »Minimale Anschlagstärke« einge- schaltet haben, wird die Anschlagstärke berücksichtigt, so dass Sie schwach angeschlagene Noten entfernen kön- nen. Sie können die minimale Anschlagstärke (der Noten, die erhalten bleiben sollen) im Wertefeld festlegen. !Diese Funktion ist nur in den MIDI-Editoren verfüg- bar. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt. !Diese Funktion wird immer auf ganze MIDI-Parts an- gewandt.
184 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Entfernen, wenn unterhalb Diese Einstellung ist nur verfügbar, wenn die Optionen »Minimale Länge« und »Minimale Anschlagstärke« beide eingeschaltet sind. Wenn Sie in das Feld klicken, können Sie bestimmen, ob beide Kriterien zutreffen müssen, damit eine Note entfernt wird, oder ob ein Kriterium ausreicht. OK und Abbrechen Wenn Sie auf »OK« klicken, werden die Noten (gemäß den eingestellten Kriterien) automatisch gelöscht. Wenn Sie auf »Abbrechen« klicken, wird der Dialog geschlossen, ohne dass Noten gelöscht werden. Polyphonie begrenzen Wenn Sie diesen Befehl wählen, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie festlegen können, wie viele Stimmen (für die ausgewählten Noten und Parts) verwendet werden sollen. Dies ist sinnvoll, wenn Sie mit einem Instrument mit be- grenzter Polyphonie arbeiten und sicherstellen möchten, dass alle Noten wiedergegeben werden. Der Effekt wird erzielt, indem Noten gekürzt werden, so dass sie enden, bevor die nächsten Note beginnt. Pedal zu Notenlängen Mit dieser Funktion wird nach Haltepedal-Events (»gehal- ten« oder »losgelassen«) gesucht, die Länge der entspre- chenden Noten wird an die Haltepedal-Off-Position (»losgelassen«) angepasst und die Haltepedal-Controller- Events werden anschließend entfernt. Überlappungen löschen (Mono) Mit dieser Funktion können Sie sicherstellen, dass zwei Noten derselben Tonhöhe nicht überlappen (d. h. dass eine Note beginnt, bevor die andere endet). Überlap- pende Noten derselben Tonhöhe können bei einigen MIDI-Instrumente zu Verwirrungen führen (ein neues Note-On-Signal wird vor dem Note-Off-Signal gesendet). Dieser Befehl behebt dieses Problem automatisch. Überlappungen löschen (Poly) Mit dieser Funktion werden Noten gegebenenfalls ge- kürzt, so dass keine Note beginnt, bevor eine andere en- det. Dies geschieht unabhängig von der Tonhöhe der Noten. Anschlagstärke Mit diesem Befehl wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie die Anschlagstärke von Noten auf mehrere Arten verändern können. Im Typ-Einblendmenü oben im Dialog können Sie zwi- schen folgenden Möglichkeiten wählen: Plus-Minus Hier können Sie einen festen Betrag zum Anschlagstärke- wert hinzufügen. Den (positiven oder negativen) Wert können Sie mit dem Menge-Parameter festlegen. Komprimieren/Expandieren Hier können Sie den »dynamischen Bereich« von MIDI- Noten komprimieren oder expandieren, indem Sie die An- schlagstärkewerte entsprechend der Verhältnis-Einstel- lung (0–300 %) skalieren. Wenn Sie also verschiedene Anschlagstärkewerte mit einem Faktor, der größer als 1 (mehr als 100 %) ist, multiplizieren, werden die Unter- schiede zwischen den Anschlagstärkewerten größer. Wenn Sie einen Faktor wählen, der kleiner als 1 (unter 100 %) ist, werden die Unterschiede geringer. D. h.: Wenn Sie komprimieren (unterschiedliche Anschlag- stärkewerte angleichen) möchten, wählen Sie Verhältnis- Werte unter 100 % aus. Danach können Sie (mit Hilfe der Funktion »Plus-Minus«) wieder einen Anschlagstärkebetrag hinzufügen, um den durchschnittlichen Anschlag- stärkepegel beizubehalten. Wenn Sie expandieren (Anschlagstärkewerte deutlicher unterscheiden) möchten, wählen Sie Verhältnis-Werte über 100 % aus. Vor dem Expandieren können Sie die Anschlagstärke mit Hilfe der Funk- tion »Plus-Minus« bearbeiten, so dass die durchschnittliche Anschlag- stärke im mittleren Bereich liegt. Wenn die durchschnittliche Anschlagstärke hoch (nahe 127) oder gering (nahe 0) ist, kann mit der Expandieren-Funktion nicht sinnvoll gearbeitet werden, da Anschlagstär- kewerte nur zwischen 0 und 127 liegen können!
185 MIDI-Bearbeitung und Quantisierung Grenze Mit dieser Option können Sie sicherstellen, dass kein An- schlagstärkewert den vorgegebenen Bereich (zwischen den Werten, die Sie für »Oben« und »Unten« eingeben) überschreitet. Alle Anschlagstärkewerte, die diese Grenze überschreiten, werden an den Höchst- bzw. den Tiefst- wert angeglichen. OK und Abbrechen Wenn Sie die gewünschten Einstellungen vorgenommen haben, klicken Sie auf »OK«, um die Einstellungen anzu- wenden und den Dialog zu schließen. Wenn Sie den Dia- log schließen wollen, ohne die Einstellungen anzuwenden, klicken Sie auf »Abbrechen«. Feste Anschlagstärke Mit dieser Funktion wird die Anschlagstärke aller ausge- wählten Noten auf den Anschlagstärkewert gesetzt, der in der Werkzeugzeile im MIDI-Editor festgelegt ist. Daten ausdünnen Mit dieser Funktion werden MIDI-Daten ausgedünnt. Hier- mit können Sie bei Aufnahmen mit sehr vielen Controller- Daten Ihre externen MIDI-Geräte entlasten. Sie können die Controller auch manuell ausdünnen, indem Sie sie im Key-Editor quantisieren. MIDI-Automationsdaten extrahieren Hiermit haben Sie die Möglichkeit, die kontinuierlichen Controller-Daten (continuous controllers, CC) in ihren MIDI-Parts in Automationsdaten auf Automationsspuren im Projekt-Fenster umzuwandeln. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie den MIDI-Part, der die Controller-Daten enthält, im Projekt-Fenster aus. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Funktionen-Unter- menü den Befehl »MIDI-Automationsdaten extrahieren«. (Dieser Befehl ist auch im Kontextmenü im Key-Editor ver- fügbar.) Die Daten der Controller-Spur(en) im Key-Editor werden dadurch auto- matisch entfernt. 3.Öffnen Sie nun im Projekt-Fenster die Automations- spur(en) für die entsprechende MIDI-Spur (indem Sie links unten in der Spurliste auf den Pfeil klicken oder im Kontextmenü den Befehl »Verwendete Automation anzei- gen« wählen). Sie werden sehen, dass für jeden kontinu- ierlichen Controller des Parts eine separate Automationsspur erzeugt wurde. ÖBeachten Sie, dass diese Funktion nur für kontinuierli- che Controller-Daten (CC) verwendet werden kann. Con- troller-Spur-Daten wie Aftertouch, Pitchbend oder Sysex können nicht in MIDI-Automationsdaten umgewandelt werden. ÖBeachten Sie, dass Sie die entsprechenden Read- Schalter für die Automationsspuren einschalten müssen, damit Sie die Ergebnisse auch hören können. Umkehren Mit dieser Funktion können Sie die Anordnung der ausge- wählten Events (oder die aller Events in den ausgewählten Parts) umkehren, wodurch die MIDI-Musik rückwärts wie- dergegeben wird. Beachten Sie jedoch, dass diese Funk- tion sich vom »Umkehren« einer Audioaufnahme unter- scheidet. Beim Umkehren von MIDI-Material werden die einzelnen Noten weiterhin wie gewohnt mit dem MIDI-In- strument wiedergegeben – es ändert sich nur die Wieder- gabereihenfolge. !Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, schnell und ein- fach die kontinuierlichen Controller-Daten Ihrer auf- genommenen MIDI-Parts in Automationsdaten umzuwandeln und so für den Zugriff und das Bear- beiten im Projekt-Fenster verfügbar zu machen.
187 Die MIDI-Editoren Bearbeiten von MIDI-Material In Cubase LE können Sie MIDI-Material auf unterschiedli- che Weise bearbeiten. Für grundlegende Einstellungen können Sie die Werkzeuge und Funktionen im Projekt- Fenster verwenden. Mit dem MIDI-Menü können Sie ver- schiedene Bearbeitungsfunktionen auf das MIDI-Material anwenden (siehe »Worauf wirken sich die MIDI-Funktio- nen aus?« auf Seite 175). Wenn Sie den Inhalt der MIDI- Parts grafisch bearbeiten möchten, verwenden Sie die MIDI-Editoren: Der Key-Editor ist der Standard-MIDI-Editor. Die Noten werden grafisch in einem Raster wie auf einer Klavier- walze angezeigt, in dem Sie intuitiv arbeiten können. Hier können Sie auch Nicht-Noten-Events (z. B. MIDI-Controller) genau bearbeiten. Weitere Informationen zum Key-Editor finden Sie im Ab- schnitt »Der Key-Editor – Übersicht« auf Seite 189. Der Schlagzeug-Editor ähnelt dem Key-Editor. Auch hier sind die Schlagzeugklänge verschiedenen Tasten zu- geordnet. Verwenden Sie diesen Editor, wenn Sie Schlagzeug- oder Percussion- Parts bearbeiten möchten. Weitere Informationen zum Schlagzeug-Edi- tor finden Sie im Abschnitt »Der Schlagzeug-Editor – Übersicht« auf Seite 206. Im Listen-Editor werden alle Events der ausgewählten MIDI-Parts in einer Liste dargestellt, so dass Sie die ein- zelnen Werte numerisch anzeigen und bearbeiten können. Weitere Informationen zum Listen-Editor finden Sie im Abschnitt »Der Listen-Editor – Übersicht« auf Seite 214. Im Noten-Editor werden MIDI-Noten wie auf einem No- tenblatt dargestellt. Hier finden Sie grundlegende Funktionen zum Bearbeiten und Drucken (siehe »Der Noten-Editor – Übersicht« auf Seite 219). ÖSie können jeden dieser Editoren als Ihren Standard- MIDI-Editor einstellen. Öffnen eines MIDI-Editors Sie können einen MIDI-Editor auf zwei Arten öffnen: Wählen Sie einen oder mehrere Parts (oder eine ganze MIDI-Spur ohne ausgewählte Parts) aus und wählen Sie im MIDI-Menü »Key-Editor öffnen«, »Schlagzeug-Editor öffnen«, »Listen-Editor öffnen« oder im Noten-Untermenü »Noten-Editor öffnen« (bzw. verwenden Sie die entspre- chenden Tastaturbefehle). Die ausgewählten Parts (bzw. alle Parts der Spur, wenn kein Part ausge- wählt war) werden im gewünschten Editor geöffnet. Doppelklicken Sie auf einen Part, um den Standard- Editor zu öffnen. Welcher MIDI-Editor geöffnet wird, hängt von den Einstellungen im Pro- grammeinstellungen-Dialog (unter »Event-Darstellung–MIDI«) ab: Wenn Sie auf einen Part doppelklicken, wird der Editor geöffnet, der im Einblendmenü »Standard-Bearbeitung« ausgewählt ist. Wenn jedoch die Option »Als Schlagzeug bearbeiten, wenn Drum-Map zugewiesen« eingeschaltet ist und eine Drum-Map für die bearbeitete Spur ausge- wählt ist (siehe »Auswählen einer Drum-Map für eine Spur« auf Seite 212), wird immer der Schlagzeug-Editor geöffnet. Auf diese Art können Sie zum Öffnen des Key- Editors (bzw. je nach Einstellung des Noten- oder Listen- Editors) doppelklicken, doch Schlagzeugspuren werden automatisch immer im Schlagzeug-Editor geöffnet. ÖWenn der im Editor geöffnete Part eine virtuelle Kopie ist, wirkt sich die Bearbeitung auf alle weiteren virtuellen Kopien dieses Parts aus. Sie können eine virtuelle Kopie erzeugen, indem Sie einen Part mit gedrück- ter [Alt]-Taste/[Wahltaste]-[Umschalttaste] an eine neue Position ziehen oder indem Sie den Befehl »Wiederholen…« wählen und im angezeigten Dialog die Option »Virtuelle Kopien« einschalten. Im Projekt-Fenster werden virtuelle Kopien durch kursiven Text und ein Symbol in der rechten Ecke des Parts gekennzeichnet (siehe »Kopieren von Events« auf Seite 32).
188 Die MIDI-Editoren Arbeiten mit mehreren Parts Wenn Sie einen MIDI-Editor öffnen und mehrere Parts (oder eine MIDI-Spur, die mehrere Parts enthält) ausge- wählt sind, kann es bei der Bearbeitung schwierig sein, den Überblick über die einzelnen Parts zu behalten. Aus diesem Grund stehen Ihnen auf der Werkzeugzeile verschiedene Funktionen zur Verfügung, die die Arbeit mit mehreren Parts einfacher und intuitiver gestalten: Im Einblendmenü »Part-Liste« werden alle Parts ange- zeigt, die ausgewählt waren, als Sie den Editor geöffnet haben (oder alle Parts auf der Spur, wenn keine Parts aus- gewählt waren). Hier können Sie einen Part für die Bear- beitung aktivieren. Wenn Sie einen Part im Einblendmenü auswählen, wird er automatisch aktiviert und in der Anzeige zentriert dargestellt. ÖSie können einen Part auch aktivieren, indem Sie mit dem Pfeil-Werkzeug auf ein Event im Part klicken. Mit dem Schalter »Nur aktiven Part bearbeiten« können Sie die Bearbeitungsvorgänge auf den aktiven Part be- schränken. Wenn Sie z. B. diesen Schalter einschalten und dann im Bearbeiten- Menü aus dem Auswahl-Untermenü »Alle« wählen, werden nur die Events des aktiven Parts ausgewählt. Wenn Sie Noten auswählen, in- dem Sie mit dem Pfeil-Werkzeug ein Auswahlrechteck aufziehen, wer- den entsprechend nur die Noten des aktiven Parts ausgewählt. Der Schalter »Nur aktiven Part bearbeiten« auf der Werkzeugzeile ist eingeschaltet. Sie können die Größe des aktiven Parts so anpassen, dass er den gesamten dargestellten Bereich ausfüllt, in- dem Sie im Bearbeiten-Menü aus dem Zoom-Untermenü den Befehl »Ganzes Event« wählen.Wenn Sie den Schalter »Part-Grenzen anzeigen« ein- schalten, werden die Grenzen des aktiven Parts in der Darstellung gekennzeichnet. Wenn dieser Schalter eingeschaltet ist, werden alle Parts bis auf den ak- tiven Part in der Anzeige grau dargestellt, so dass die Part-Grenzen deutlich hervortreten. Im Lineal des Key-Editors sind darüber hinaus noch zwei »Marker« (die nach dem aktiven Part benannt sind) für den An- fangs- bzw. den Endpunkt des Parts verfügbar. Sie können diese Marker wie gewünscht verschieben und so die Größe des Parts verändern. Der Schalter »Part-Grenzen anzeigen« auf der Werkzeugzeile ist einge- schaltet. Sie können auch Tastaturbefehle verwenden, um zwi- schen zwei Parts hin- und herzuschalten (d. h. um diese nacheinander zu aktivieren). Dazu finden Sie im Tastaturbefehle-Dialog (in der Bearbeiten-Befehlska- tegorie) zwei Funktionen: »Nächsten Part aktivieren« und »Vorherigen Part aktivieren«. Wenn Sie diesen Funktionen Tastaturbefehle zuweisen, können Sie sie verwenden, um in den Editoren zwischen den Parts hin- und herzuschalten. Das Einrichten von Tastaturbefehlen wird unter »Ein- richten von Tastaturbefehlen« auf Seite 282 beschrieben.
189 Die MIDI-Editoren Der Key-Editor – Übersicht Die Werkzeugzeile Wie in anderen Fenstern enthält die Werkzeugzeile des Key-Editors Werkzeuge und verschiedene Einstellungs- möglichkeiten. Sie können einstellen, welche Elemente in der Werkzeugzeile angezeigt bzw. ausgeblendet werden sollen und unterschiedliche Konfigurationen der Werk- zeugzeile speichern (siehe »Die Einstellungen-Dialoge« auf Seite 275). Die Infozeile Die Infozeile zeigt Informationen über die ausgewählten MIDI-Noten an. Diese Werte können mit den herkömmli- chen Methoden bearbeitet werden (siehe »Bearbeitungs- vorgänge in der Infozeile« auf Seite 198). Längen- und Positionswerte werden im ausgewählten Linealformat an- gezeigt (siehe unten). Klicken Sie zum Ein- bzw. Ausblenden der Infozeile auf den Schalter »Info einblenden« der Werkzeugzeile. Das Lineal Das Lineal biete eine Zeitskala in dem Anzeigeformat an, das im Transportfeld ausgewählt ist. Sie können ein neues Anzeigeformat auswählen, indem Sie auf den Pfeilschalter rechts neben dem Lineal klicken und aus dem angezeigten Einblendmenü eine Option wählen. Eine Liste der verfüg- baren Formate finden Sie unter »Das Lineal« auf Seite 21. Werkzeugzeile Notenanzeige Lineal Controller-Bereich Infozeile Info einblenden Nur Daten des Editors wiedergeben Werkzeuge des Key-Editors Akustisches Feedback Part-Grenzen anzeigen Nur aktiven Part bearbeitenPart-ListeController automatisch auswählen Automatischer Bildlauf Kicker-Schalter Anschlagstärke für neue NotenRaster Rastermodus Step-/MIDI-Eingabe-Optionen Step-Eingabe MIDI-Eingabe Quantisierungseinstellungen Farben-EinblendmenüAkkordsymbol und Notenanzeige Mauspositionsanzeige: Aktuelle Tonhöhe und Zeitposition
190 Die MIDI-Editoren Unten im Einblendmenü sind zwei zusätzliche Optionen enthalten: Wenn Sie »Zeitlinear« auswählen, werden das Lineal, die Notenanzeige und die Controller-Anzeige linear zur Zeit angezeigt. Wenn Sie als Anzeigeformat »Takte + Zählzeiten« ausgewählt haben, ist der Abstand zwischen den Taktlinien also je nach Tempo unterschiedlich groß. Wenn Sie »Tempolinear« auswählen, werden das Li- neal, die Notenanzeige und die Controller-Anzeige linear zum Tempo angezeigt. Wenn Sie als Anzeigeformat »Takte + Zählzeiten« ausgewählt haben, bleibt der Abstand zwischen den Zählzeiten konstant. Wenn Sie mit MIDI-Material arbeiten, ist es in der Regel sinnvoll, das Anzeigeformat auf »Takte + Zählzeiten« einzu- stellen und den Tempolinear-Modus auszuwählen. Die Notenanzeige Die Notenanzeige ist der Hauptbereich im Key-Editor. Sie zeigt ein Raster, in dem MIDI-Noten als Querbalken dar- gestellt werden. Die Länge eines Balkens entspricht der Notenlänge und seine vertikale Position im Raster ent- spricht der Notennummer (Tonhöhe), d. h. höhere Noten befinden sich im Raster weiter oben. Mit Hilfe der Klavia- tur links in der Anzeige können Sie die richtige Tonhöhe leichter bestimmen. Informationen dazu, wie Sie Noten und Events mit Farben versehen können, finden Sie im Abschnitt »Farbiges Kenn- zeichnen von Noten und Events« auf Seite 193. Akkordsymbol- und Notenanzeige Cubase LE enthält eine praktische Funktion, die Akkorde in der Notenanzeige des Key-Editors anzeigt. Wenn Sie wis- sen möchten, welchen Akkord einige gleichzeitig gespielte Noten ergeben, setzen Sie den Positionszeiger an die Po- sition, an der sich die Noten befinden. Alle MIDI-Noten, die der Positionszeiger »berührt«, werden analysiert und der entsprechende Akkord wird in der Anzeige angezeigt. In der Abbildung berührt der Positionszeiger die Noten C, Eb und G. Die Akkordanzeige zeigt an, dass es sich um einen C-Mollakkord handelt. Die Controller-Anzeige Im unteren Bereich des Key-Editors befindet sich die Controller-Anzeige. Diese besteht aus einer oder mehre- ren Spuren, in denen eine der folgenden Eigenschaften oder Event-Arten angezeigt werden kann: Anschlagstärkewerte der Noten Pitchbend-Events Aftertouch-Events Poly-Pressure-Events Program-Change-Events Beliebige kontinuierliche Controller-Events Sie können die Größe der Controller-Anzeige im Editor än- dern, indem Sie den Fensterteiler zwischen Noten- und Controller-Anzeige nach oben oder unten ziehen, so dass die jeweiligen Fensterbereiche kleiner bzw. größer werden.