Steinberg Hypersonic User Manual
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HYPERSONIC Deutsch 131 DEUTSCH Verwenden der Hyper-Drehregler Die folgenden Eigenschaften eines Hyper-Drehreglers wurden sorg- fältig ausgewählt: •Name •Zuweisung zu Klangparametern (mehrere pro Patch, alle mit einem eigens auf den Kontext abgestimmten Regelbereich) •Regelbereich •Betriebsart (Schalter, Regler) •Standardeinstellung Wenn ein Patch geladen wird, werden die Hyper-Drehregler automa- tisch angepasst und auf die im Patch enthaltenen Standardeinstellun- gen gesetzt. Wie nutzt man Hyper-Drehregler und Hyper-Display optimal? Nachdem Sie ein Patch geladen haben, sollten Sie zuerst einen Blick auf das Hyper-Display werfen und sich mit den entsprechenden Opti- onen der Hyper-Drehregler vertraut machen. Betrachten wir als Beispiel das Patch »Rock Organ« aus der Organs- Bank. Im Hyper-Display finden Sie eine Reihe von Informationen über dieses Patch, z. B. »Hammond«, »Rock Organ«, »Rotary Speaker«, »Slow/Fast on Mod Wheel«. Es handelt sich also um eine Rock-Orgel mit Ham- mond-Sound über deren Modulationsrad Sie die Geschwindigkeit des »Rotary Speakers« – auch als »Leslie« bezeichnet – regeln. Werfen Sie nun einen Blick auf die Hyper-Drehregler. Diese erfüllen hier genau die Funktionen, die Sie bei einer Rock-Orgel steuern möchten: »Percussion«, »Color«, »Tone«, »Rotary Speed« und »Dirt«.
HYPERSONIC 132 Deutsch Betrachten wir noch ein weiteres, etwas exotischeres Beispiel: »Sad Strings Velo Swell« aus der Orchestra-Bank: Im Hyper-Display erfahren wir, dass es sich um ein Streicher-Patch mit zwei Intervallen handelt, bei dem die Anschlagstärke die Länge der Attack-Phase steuert. Die Hyper-Drehregler steuern konsequen- terweise die Intervallpegel sowie den Gesamtklang, die Resonanz, die Länge der Attack-Phase und die Länge der Release-Phase. Die Hyper-Drehregler erledigen hier mit wenigen Mausklicks das, was Sie mit einem herkömmlichen Synthesizer-Editor auch in vielen Stun- den Arbeit nicht reproduzieren könnten. Je weniger Zeit Sie zum Be- arbeiten Ihrer Sounds Sie haben, desto mehr werden Sie die Hyper- Drehregler zu schätzen wissen. Wenn Sie ein Patch laden, das Sie noch nicht kennen, sollten Sie etwas mit den Hyper-Drehreglern experimentieren und so herausfinden, wel- che Funktionen dieses Patch zur Verfügung stellt. Sie können die Stan- dardeinstellung jederzeit wiederherstellen, indem Sie mit gedrückter [Strg]-Taste (Win)/[Befehlstaste] (Mac) auf den Regler klicken. Die Bedeutung der gebräuchlichsten Hyper-Drehregler- Bezeichnungen Unsere Sound-Designer haben sich Dutzende von Hyper-Drehregler- Bezeichnungen ausgedacht. Viele davon erklären sich fast von selbst, wie etwa »Brilliance«, »Delay Speed« oder »Chorus Depth«. Andere wiederum sind ein wenig erklärungsbedürftig. Die folgende Tabelle soll Ihnen dabei helfen. Bezeichnung Beschreibung Attack Shape»Perkussivität« eines Klangs. Wenn Sie den Regler aufdrehen, wird je nach Patch der Sample-Startpunkt nach hinten verschoben, oder die Attack-Parameter des Patches werden so beeinflusst, dass der Attack weniger ausgeprägt ist.
HYPERSONIC Deutsch 133 DEUTSCH BalanceRegelt die Balance zwischen den verschiedenen »Elementen« eines Patches. Bei extremer Rechts- oder Links-Stellung des Reglers wer- den Elemente stummgeschaltet. ColorBewirkt eine Veränderung der Oszillator-Quelle (z. B. die Oszillator- Wellenform oder die Position in einer Wavetable). DriveÜbersteuerung, Obertonanteil. Wird oft zur Verstärker-Simulation ein- gesetzt, kann aber auch den Pegel eines FM-Modulators beeinflussen oder das Durchfahren einer Wavetable auslösen. EQNach rechts gedreht, wird der Klang heller; nach links gedreht, wird der Klang dunkler. Filter SelectÄndert den Filtertyp. Verfügbare Filtertypen (von links nach rechts): Off, Low(pass) 24 (dB), Low(pass) 12 (dB), Band(pass) 18 (dB), Band(pass) 12 (dB), High(pass) 12 (dB), Peak EQ, Presence, Damper. OctavesTransponiert ein oder mehrere Elemente in einem Patch, ohne die an- deren Elemente zu beeinflussen. Pitch On/OffSchaltet die Transponierung eines Patches durch das Keyboard ein und aus. Select …Wählt verschiedene Klangquellen (z. B. Wellenformen oder Samples). ThumpFügt ein perkussives Attack-Element hinzu. ToneHelligkeit – eine »intelligente« Version des Filter-Cutoff-Parameters. Velocity … Bestimmt den Einfluss der Anschlagsdynamik auf einen Parameter (z. B. Klangfarbe, Attack-Zeit, Lautstärke). WarmthRegelt die Stärke des Modulationseffekts in einem Patch (etwa Cho- rus, Flanger oder Phaser). WidthStereo-Breite. In Patches mit einem Element ändert sich die Panorama-Position gemäß der Tastaturpositionen der vom Keyboard gesendeten Noten (»Key-Tracking«). In Patches mit mehreren Elementen werden Elemente in Richtung der extremen Links- und Rechts-Positionen bewegt. Bezeichnung Beschreibung
HYPERSONIC 134 Deutsch Steuern von Hyper-Drehreglern über MIDI-Controller Sie können die Hyper-Drehregler über MIDI-Controller »fernsteuern«. Dieses Feature ist vor allem dann praktisch, wenn Sie ein externes USB-Keyboard mit Hardware-Reglern oder ein anderes Fernsteue- rungsgerät benutzen. MIDI-Controller können auf zwei verschiedene Arten einem Hyper- Drehregler zugewiesen werden: 1.Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win)/gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf den gewünschten Parameter. Wählen Sie im Kontextmenü die CC-Option und aus der angezeigten Liste den gewünschten Controller. 2.Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win)/gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf den gewünschten Parameter. Wählen Sie im Kontextmenü die Learn-Option und bewegen Sie das gewünschte Bedienelement Ihres MIDI-Geräts oder Ihrer Host-Anwendung. Hypersonic 2 stellt den entsprechenden MIDI-Controller ein. Externe MIDI-Keyboards verfügen über vier bis acht Hardware-Regler, die Sie zweckmäßigerweise den Hyper-Reglern zuordnen sollten.
HYPERSONIC Deutsch 135 DEUTSCH Struktur der Hypersonic-Klangerzeugung Um mit Hypersonic 2 zu arbeiten und Musik zu machen, müssen Sie nicht darüber nachdenken, wie Hypersonic Klänge erzeugt. Dank der Hyper-Drehregler müssen Sie sich nicht einmal mit verqueren Synthe- sizer-Parametern auseinander setzen. Ein Grundverständnis der Struktur der Hypersonic-Klangerzeugung wird Ihnen jedoch helfen zu verstehen, was innerhalb des Instruments passiert und warum. Combi Mit »Combi« wird die oberste Ebene der Hypersonic-Hierarchie be- zeichnet. Eine Combi ist nichts anderes als eine komplette Einstellung des Instruments inklusive aller geladenen Patches, Part-Einstellungen, Reglerstellungen usw. Combis können auf Festplatte gespeichert und von dort geladen werden. Sie lassen sich nachträglich bearbeiten. Patch Ein Patch ist ein Sound (bei anderen Synthesizern auch als »Program«, »Voice« oder »Preset« bezeichnet), der in einen Part geladen werden kann. Ein Patch besteht aus bis zu 16 Elementen (Drum-Kits: bis zu 64 Ele- mente). Patches können auf Festplatte gespeichert und von dort geladen wer- den. Sie können schnell und effektiv mit den Hyper-Drehreglern sowie auf der Edit-Seite bearbeitet werden. Element Ein Element ist der kleinste Bestandteil eines Patches und kann ent- weder ein Synthese-Element oder ein Effekt-Element sein. Elemente können über die Edit-Seite bearbeitet werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt »Die Edit-Seite« auf Seite 163.
HYPERSONIC 136 Deutsch Technische Details der Hypersonic-Klangerzeugung Wenn Sie nicht technisch interessiert sind, können Sie diesen Abschnitt getrost überspringen. Sie benötigen keine Kenntnisse der technischen Details von Hypersonic, um uneingeschränkt mit dem Instrument arbei- ten zu können. Ein Synthese-Element besteht immer aus einer Klangerzeugung (Nähe- res dazu finden Sie weiter unten), einem Multimode/Multislope-Filter, drei Hüllkurven und einem LFO. Alle Elemente gemeinsam haben Zu- griff auf zwei weitere LFOs und einen Arpeggiator. Für die Klangerzeugung sind fünf Syntheseverfahren verfügbar: •Multisamples – der Oszillator spielt eines von über 400 Multisamples ab, die im Wave-ROM (oder einem optionalen Hyper-Modul) gespeichert sind. •Virtual Analog – zwei »analoge« Oszillatoren mit verschiedenen Wellenformen, Pulsbreitenmodulation und Sync-Fähigkeit. •FM (Frequenz-Modulation) – drei FM-Operatoren (ein Träger, zwei parallel geschaltete Modulatoren). •Wavetable – ein Wavetable-Oszillator und ein virtuell analoger Oszillator. •Sliced Wave Loop – der Arpeggiator wird dazu »missbraucht«, eine Anzahl von Wellenformen hintereinander abzuspielen; die Wellenformen sind in der Regel einer zerteilten rhythmischen Loop entnommen (Drumloop, Sequenz) und werden synchron zum Songtempo abgespielt. Je nach Komplexität eines Patches müssten Sie in einem entsprechen- den Editor möglicherweise Hunderte von Seiten mit Parameterlisten fül- len. Damit Sie sich damit nicht herumschlagen müssen, haben wir die Hyper-Drehregler erfunden. In einem vernünftigen Umfang können Sie jedoch Patches und Elemente auf der Edit-Seite bearbeiten. Anzahl, Art und Kombination von Elementen innerhalb jedes Patches wurde von den Sound-Designern festgelegt. Sie können Elemente we- der löschen noch hinzufügen, aber Sie haben über die Edit-Seite Zugriff auf Element-Parameter. Einzelheiten dazu finden Sie im Abschnitt »Die Edit-Seite« auf Seite 163.
HYPERSONIC Deutsch 137 DEUTSCH Suchen, Laden und Speichern Kaum etwas ist lästiger und zeitraubender bei der Musikproduktion als das Suchen nach dem richtigen Sound. Daher haben wir viel Zeit und Arbeit darin investiert, den Patch-Browser von Hypersonic zur schnell- sten und effektivsten Patch-Suchmaschine zu machen, die es in der Synthesizer-Welt je gegeben hat. So sind z. B. alle Patches in sinnvollen Bänken angeordnet und darüber hinaus intern mit Kategoriebezeichnungen und Klangbeschreibungen gekennzeichnet. Ergebnis: Sie können sowohl nach Namen suchen als auch nach assoziativen Begriffen wie etwa »warm« oder »metallic« und Sie finden immer das gewünschte Suchergebnis. Patches suchen und laden Sie auf der Load-Seite des Display-Bereichs.
HYPERSONIC 138 Deutsch Durchsuchen von Patch-Bänken In der Grundeinstellung der Load-Seite sehen Sie eine Liste der ver- fügbaren Patch-Bänke. •Verwenden Sie die Rollbalken, um weitere Bänke anzeigen zu lassen. •Klicken Sie auf den kleinen Pfeil links neben dem Banknamen, um eine Bank zu öffnen. Laden eines Patches in einen Part Bevor Sie ein Patch auswählen, sollten Sie sicherstellen, dass der rich- tige Part ausgewählt ist. Andernfalls kann es passieren, dass ein bereits bearbeitetes Patch von dem neu geladenen Patch überschrieben wird. Gehen Sie innerhalb einer Bank folgendermaßen vor: •Doppelklicken Sie auf einen Patch-Namen, um das Patch in den aus- gewählten Part zu laden. •Ziehen Sie das Patch mit gedrückter Maustaste in den gewünschten Part und lassen Sie die Maustaste los. Mit »≈« markierte Patches sind Layer-Sounds, also Sounds, die aus mehreren Schichten bestehen wie etwa Piano und Strings. Oft ist es be- quemer, mit diesen Patches zu arbeiten, als solche Layer-Sounds durch Verknüpfung mehrerer Patches in Hypersonic zu konfigurieren.
HYPERSONIC Deutsch 139 DEUTSCH Auswählen von Patches im VST-Host In VST-2.0-kompatiblen Host-Anwendungen wie etwa Cubase SX oder Nuendo können Sie Patches direkt im Inspector auswählen. Durch diesen hohen Grad an Integration wird Hypersonic 2 zu einem transparenten Bestandteil Ihres Studios.
HYPERSONIC 140 Deutsch Laden von Patches von der Festplatte Sie können Hypersonic-Patches (Dateiendung ».fxp«) auch von der Festplatte in den ausgewählten Part laden. •Wenn Ihre Host-Anwendung ein Datei-Menü in Hypersonic 2 bereit- stellt, laden Sie Patches von dort: •Wenn Ihre Host-Anwendung kein Datei-Menü in Hypersonic 2 bereit- stellt, können Sie die Load- und Save-Optionen auf der Setup-Seite von Hypersonic 2 verwenden: Überprüfen der verfügbaren Patches Wenn Sie ein Patch in einen Part geladen haben und dieser Part aus- gewählt ist, können Sie durch Drücken der Pfeil-Nach-Oben- bzw. Pfeil-Nach-Unten-Taste bei gedrückter [Umschalttaste] das jeweils nächste bzw. vorherige Patch in den Part laden. Auf diese Weise können Sie sich schnell durch alle verfügbaren Patches arbeiten.