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Steinberg HALion Symphonic Orchestra Operation Manual

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    							DEUTSCH
    HALion Symphonic Orchestra
    171
    Die Legato-Programme von HALion Symphonic Orchestra sind in vier 
    verschiedenen Kategorien verfügbar, mit denen Sie einstellen können, 
    wie sie gesteuert (gespielt) werden sollen. Am realistischsten ist hier 
    das Crescendo-Controller-gesteuerte Crossfade (Xfade). Hier kön-
    nen Sie die Bogenführung der Streicher mit dem Crescendo-Control-
    ler steuern, womit Sie sehr realistische Ergebnisse erzielen können. 
    Nehmen Sie sich die Zeit, sich in die Verwendung dieser Funktionen 
    einzuarbeiten. Die hohe Klangtreue der Funktion ist die Mühe in jedem 
    Fall wert.
    Spiccato
    Spiccato wird oft mit Staccato verwechselt und ist auch die meist ver-
    wendete Spielweise für Staccato-Noten. Der Bogen berührt die Saite 
    dabei nur kurz, so dass diese resonieren und den typisch abklingen-
    den Ton erzeugen kann. Spiccato klingt sauberer als das eigentliche 
    Staccato (wo der Bogen die Saite anreißt) und ist universeller einsetz-
    bar – von Begleitung bis zu schnellen Melodieführungen.
    Nehmen Sie die A-Sets für Begleitung, schnelle Läufe im oberen 
    Register oder sogar für Tremolo-Legato (Up Bows klingen hier am 
    besten).
    Die B-Sets haben mehr »Bogen« und daher mehr Definition im Ton-
    einsatz.
    Spiccato-Sektionen sind aus guten Gründen nur als Velocity-Pro-
    gramme vorhanden. Sie bieten bis zu neun Layer pro Bogenrichtung 
    (was bei den alternierenden Programmen stolze 18 Layer ausmacht). 
    Dadurch wird der Maschinengewehr-Effekt verhindert, den man von 
    einfacheren Streichersamples kennt. Abgesehen davon liefert diese 
    außerordentlich hohe Anzahl an Layern auch eine absolut realistische 
    Umsetzung des Dynamikumfangs. 
    						
    							HALion Symphonic Orchestra
    172
    Pizzicato
    Wenn ein Streicher die Saiten mit dem Finger zupft anstatt sie zu strei-
    chen, nennt man das Pizzicato. Diese Programme gibt es deshalb 
    ebenfalls nur in Velocity-Versionen. Der resultierende Klang unter-
    scheidet sich deutlich von den gestrichenen Spielarten und ähnelt eher 
    einer Gitarre als einem Streichinstrument. Der Klangcharakter wird mit 
    zunehmender Tonhöhe aufgrund der steigenden Saitenspannung und 
    der abnehmenden Saitenlänge dünner.
    In HALion Symphonic Orchestra gibt es sowohl locker (»loose«) als 
    auch straff (»tight«) gespielte Variationen für Violinen und Bratschen 
    (»tight« und »very tight« für Celli). Die tight-Varianten sind präziser, 
    während die loose-Versionen realistischer und diffuser klingen, be-
    sonders in großen Sektionen. Einen sehr überzeugenden, breiten Piz-
    zicato-Sound kreieren Sie mit einer Kombination aus »tight« in 
    Violinen I und »loose« in Violinen II.
    Die Variante »very tight« für die Celli ist speziell für präzise Bass-Stim-
    men gedacht.
    Tremolo
    Streicher erzeugen Tremolo durch rasantes Hin- und Herbewegen 
    des Bogens auf der Saite. Das ergibt einen sehr hektischen und ge-
    räuschhaften Klang, der sich besonders gut zur Erzeugung dramati-
    scher Stimmung eignet.
    Da sich Noten in Tremolo-Parts durch Akzente sehr effektiv hervorhe-
    ben lassen, umfasst HALion Symphonic Orchestra echte Akzent-
    Samples (accent) für die Tremolo-Programme. In den Programmen mit 
    Crescendo-Controller gibt es verschiedene Akzent-Samples, die Sie 
    durch eine Anschlagdynamik über 100 abrufen. In den Velocity-Pro-
    grammen gibt es einen Akzent-Layer im obersten Velocity-Bereich.
    Xfade- und Xswitch-Programme erlauben (wie in den Legato-Sektio-
    nen) eine sehr viel realistischere Kontrolle als die Velocity-Programme. 
    						
    							DEUTSCH
    HALion Symphonic Orchestra
    173
    Triller (Trills)
    Triller (schnelles Hin- und Herspringen zwischen zwei Tonhöhen) 
    werden durch schnell wechselndes Auflegen und Loslassen eines 
    Fingers der Greifhand erzeugt. Die zwei wichtigsten Arten sind Halb-
    ton- (»Halfstep«) und Ganzton-Triller (»Wholestep«). Es gibt zwei 
    Möglichkeiten, zwischen Ganz- und Halbton-Trillern auszuwählen:
     Laden Sie ein entsprechendes Programm (WT für Ganzton, HT für Halbton).
     Verwenden Sie ein Key-Switch-Programm (im Abschnitt zum Keyboard ab 
    Seite 157 wird beschrieben, wie Key-Switches auf dem Keyboard angezeigt 
    werden), das beide Arten beinhaltet und es Ihnen erlaubt, beliebig zwischen 
    beiden hin- und herzuschalten. Das ist praktisch, wenn Sie eine Triller-Phrase 
    immer in der richtigen Tonart (und Skala) spielen wollen und deshalb häufig 
    zwischen Halb- und Ganzton-Trillern wechseln müssen.
    Key-Switch-Zuordnung in Trill-Programmen für alle Instrumente:
    Auch hier gilt: Xfade- oder Xswitch-Programme können realistischer 
    gespielt werden als Velocity-Programme.
    Combi-Programme
    Combi-Programme vereinen eine sinnvolle Auswahl an Artikulationen 
    auf einem MIDI-Kanal. Ein Combi-Programm kann zum Beispiel Le-
    gato, Trill, Tremolo, Spiccato und Pizzicato gleichzeitig umfassen. Die 
    Anzahl und Art der Artikulationen hängen vom Instrument ab (siehe die 
    Programmreferenz weiter unten).
    Die voreingestellte Artikulation in Combi-Programmen ist Legato. 
    Durch Halten eines Key-Switches (im Abschnitt zum Keyboard ab 
    Seite 157 wird beschrieben, wie Key-Switches auf dem Keyboard an-
    gezeigt werden) aktivieren Sie eine andere Artikulation. Nach Loslassen 
    des Key-Switches wird wieder auf den Legato-Modus umgeschaltet.
    Taste Notennr. Artikulation Beschreibung Key-Switch-Modus
    A-1 21 Ganzton  Noten spielen Ganzton-Triller ks
    B-1 22 Halbton Noten spielen Halbton-Triller ks 
    						
    							HALion Symphonic Orchestra
    174
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-Programmen für Streicher:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-Programmen für Flöte, Oboe, 
    Klarinette:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-ECO-Programmen für Flöte, Oboe, 
    Klarinette:
    Ornamente WT+HT für Flöte, Oboe, Klarinette:
    Taste Notennr. Artikulation Beschreibung Key-Switch-Modus
    A-1 21 Ganzton-Triller nicht für Kontrabässe kr
    Bb-1 22 Spiccato kr
    B-1 23 Halbton-Triller nicht für Kontrabässe kr
    C0 24 Tremolo kr
    C#0 25 Pizzicato nur Kontrabässe kr
    Key Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    A-1 Ganzton-Triller kr
    B-1 Halbton-Triller kr
    Bb-1 Staccato kr
    C0 Crescendo-Decrescendo kr
    C#0 Akzent kr
    Key Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    Bb-1 Staccato kr
    C#0 Akzent kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    D0 Ganzton-Ornament ks
    E0 Halbton-Ornament ks 
    						
    							DEUTSCH
    HALion Symphonic Orchestra
    175
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-Programmen für Fagott:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-ECO-Programmen für Fagott:
    Ornamente WT+HT für Fagott:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-Programmen für Piccoloflöte, Eng-
    lischhorn, Bassklarinette:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-Programmen für Horn solo, Trom-
    pete solo, Posaune solo:
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    Bb-1 Staccato kr
    C0 Crescendo-Decrescendo kr
    C#0 Akzent kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    Bb-1 Staccato kr
    C#0 Akzent kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    D0 Ganzton-Ornament ks
    E0 Halbton-Ornament ks
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    Bb-1 Staccato kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    Bb-1 Staccato kr 
    						
    							HALion Symphonic Orchestra
    176
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-Programmen für Tuba:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-Programmen für Hörner tutti, Trom-
    peten tutti, Posaunen tutti:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für Pauken:
    C0 Crescendo-Decrescendo kr
    C#0 Akzent kr
    D#0 Diminuendo kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    Bb-1 Staccato kr
    C0 Crescendo-Decrescendo kr
    C#0 Akzent kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Legato
    Bb-1 Staccato kr
    C#0 Akzent kr
    D#0 Diminuendo kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt normal
    C0 Wirbel kr Taste Artikulation Key-Switch-Modus 
    						
    							DEUTSCH
    HALion Symphonic Orchestra
    177
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für kleine Trommel 
    (Snare):
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für große Trommel 
    (Gran Cassa):
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für Tamburin:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für Holzblocktrommel:
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt Normale Position
    A-1 Mitte kr
    Bb-1 Flam kr
    B-1 kurzer Wirbel kr
    C0 Wirbel kr
    C#0 Snare-Teppich gehoben kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt normal
    C0 Wirbel kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt normal
    C0 Schütteln kr
    C#0 Daumen kr
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    C0 Holzstock ks
    D0 Filzschlegel ks 
    						
    							HALion Symphonic Orchestra
    178
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für Tempelblocks:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für hängende 
    Becken:
    Tastaturzuordnung:
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für Piatti a due und 
    TamTam:
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    C0 Trommelstock ks
    D0 Lederschlegel ks
    E0 Filzschlegel ks
    F0 Holzstock ks
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    A-1 Trommelstock ks
    B-1 Schlegel ks
    C0 Schlegelwirbel Crescendo ks
    D0 Trommelstockwirbel ks
    E0 Schlegelwirbel ks
    Tasten Beschreibung
    c2-b2 Kante/Oberfläche
    c3-b3 Kante
    c4-b4 Oberfläche
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt normal
    C0 abgestoppt kr 
    						
    							DEUTSCH
    HALion Symphonic Orchestra
    179
    Key-Switch-Zuordnung in Combi-KS-Programm für Triangel und 
    Sleighbell:
    Mehr Ausdrucksstärke und Realismus
    HALion Symphonic Orchestra bietet eine Palette an Funktionen, mit 
    denen Sie Ihre Arrangements deutlich realistischer und ausdrucks-
    stärker gestalten können – was wir sehr empfehlen. Dieser Abschnitt 
    beschreibt, was diese Funktionen leisten und wie Sie sie einsetzen 
    können.
    Steuerung des Bogenstrichs der Streichinstrumente
    In schnellen Passagen wechseln Streicher in der Regel bei jeder ab-
    gesetzten oder spiccato gespielten Note die Bogenrichtung. Es ist 
    sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, eine schnelle Détaché-Pas-
    sage in nur einer Bogenrichtung zu spielen. Spiccato-Programme in 
    Samplern haben normalerweise nur eines oder wenige Samples pro 
    Note und Bogenrichtung, was zum berüchtigten Maschinengewehr-
    Effekt führt, den auch weniger kritische Ohren sofort als gesampelt 
    und unrealistisch erkennen.
    Als Besitzer von HALion Symphonic Orchestra haben Sie dieses Pro-
    blem nicht, denn es gibt bis zu neun Layer pro Bogenrichtung. Des 
    weiteren sind spezielle »Alternating«-Programme verfügbar, in denen 
    Sie die Strichrichtung gezielt bestimmen können. Sie können zwi-
    schen Abstrich, Aufstrich und Wechselstrich wählen – letzteres ist die 
    realistischste Option. Und Sie können wählen, mit welcher Richtung 
    eine Passage beginnen soll, oder die Alternierung neu beginnen, 
    wenn eine Passage mit einer bestimmten Strichrichtung anfangen soll. 
    All das lässt sich sehr einfach mit Key-Switches realisieren. Dieses 
    Maß an Kontrolle ist eine einzigartige Funktion von HALion Symphonic 
    Orchestra.
    Taste Artikulation Key-Switch-Modus
    keine Taste gedrückt normal
    C0 Wirbel kr 
    						
    							HALion Symphonic Orchestra
    180
    Key-Switch-Zuordnung in Alternate-Bowing-Programmen (Spiccato):
    Hier ein kleines Experiment, mit dem Sie diese beeindruckende Funk-
    tion ausprobieren können: 
    1. Laden Sie das Programm »Vlc spicc B Alt1 Vel KS«. 
    2. Drücken Sie das unterste A auf einem 88-Tasten-Keyboard (A-1) 
    oder klicken Sie auf dem Keyboard von HALion Symphonic Orchestra 
    auf die entsprechende Taste.
    Alle Noten werden nun mit Bogen-Abstrich gespielt, die Ausdrucksstärke wird be-
    stimmt von der Anschlagdynamik.
    3. Drücken Sie kurz B-1 und spielen Sie einige Noten.
    Jetzt hören Sie Bogen-Aufstrich, erkennbar am weicheren Toneinsatz.
    4. Und nun der Aha-Effekt: Mit Bb-1 aktivieren Sie die Alternierung.
    Die Bogenrichtung wechselt bei jeder Note – absolut realistisch.
    Taste Notennr. Artikulation Beschreibung Modus
    A-1 21 down bow Alle Noten werden mit Bogen-
    Abstrich gespielt.ks
    Bb-1 22 down bow
    up bowWechsel, beginnend mit Abstrich.
    Zum Zurücksetzen der Abfolge 
    Taste erneut drücken.ks
    B-1 23 up bow Alle Noten werden mit Bogen-Auf-
    strich gespielt.ks
    C#0 25 up bow 
    down bowWechsel, beginnend mit Aufstrich.
    Zum Zurücksetzen der Abfolge 
    Taste erneut drücken.ks 
    						
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