Steinberg HALion 3 Operation Manual
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HALion Die Sound-Seite 8 – 121 Die Parameter der »Release Envelope« Die Parameter der Release-Envelope betreffen Samples, die durch Note-Off-Befehle (d. h. durch das Loslassen einer Taste) ausgelöst werden. Einstellungen für das Auslösen von Samples durch Note-Off- Befehle können Sie in der Modulation-Ansicht (mit der MegaTrig-Funk- tion) vornehmen (siehe Seite 147). Einrichten der Release-Envelope Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Release-Envelope einzustellen: 1.Damit Sie diese Funktion verwenden können, müssen zwei Samples einander überlappen. Als Bearbeitungsmodus sollte »Select« (Sample) eingestellt sein (siehe Seite 76). 2.Stellen Sie mit der MegaTrig-Funktion ein, dass ein Sample durch Note-On-Befehle und das andere durch Note-Off-Befehle ausgelöst wird. Informationen über die MegaTrig-Funktion erhalten Sie auf Seite 147. 3.Wenn Sie nun Noten im Überlappungsbereich dieser Samples spielen, hören Sie ein Sample, wenn Sie eine Taste drücken und das andere, wenn Sie die Taste loslassen. 4.Wählen Sie das Sample aus, das durch den Note-Off-Befehl ausge- löst wird.
HALion 8 – 122 Die Sound-Seite Release-Envelope-Modi Mit den Release-Envelope-Modi können Sie die Wiedergabe des Samples beeinflussen, das durch den Note-Off-Befehl ausgelöst wird. Klicken Sie in das Feld, in dem »No Mode« angezeigt wird, um das Einblendmenü mit den verfügbaren Modi zu öffnen: Der Amount-Regler Mit dem Amount-Regler können Sie einstellen, wie sehr die Release- Envelope-Modi die Hüllkurven beeinflussen. Normalerweise sollte hier der Maximalwert eingestellt werden. Modus Beschreibung NoteOff Env. at current Pos.In diesem Modus wird die Lautstärke der aktuellen Note-Off-Hüllkur- venposition übernommen. Wenn Sie eine Note spielen, werden so- wohl die Note-On- als auch die Note-Off-Hüllkurve ausgelöst. Solange die Note gehalten wird, ist jedoch nur das Sample zu hören, das durch den Note-On-Befehl ausgelöst wird. Wenn Sie die Note loslassen, wird das Sample, das durch den Note-Off-Befehl ausge- löst wird, wiedergegeben, und zwar in der Lautstärke der aktuellen Note-Off-Hüllkurvenposition. NoteOn Env. at SustainIn diesem Modus wird das Note-Off-Sample bei der Sustain-Laut- stärke ausgelöst, die für das Note-On-Sample eingestellt ist. NoteOff VelocityIn diesem Modus wird die Anschlagstärke verwendet, um die Laut- stärke für das Note-Off-Sample festzulegen, d. h. je stärker Sie eine Taste anschlagen, desto lauter ist die Wiedergabe des Note-Off- Samples. Current AmplitudeIn diesem Modus wird die Lautstärke der aktuellen Note-On-Hüllkur- venposition für das Note-Off-Sample verwendet. Decay In diesem Modus können Sie den Regler »Rel Env.« unterhalb des Amount-Reglers verwenden, um einen Wert für Note-Off-Decay fest- zulegen. Die Decay-Phase des Note-Off-Samples beginnt an dieser Position, d. h. je länger Sie das Note-On-Sample halten, desto leiser wird das Note-Off-Sample einsetzen.
HALion Die Sound-Seite 8 – 123 Das Out-Einblendmenü Über dieses Einblendmenü können Sie alle bzw. die ausgewählten Samples an einen beliebigen virtuellen Ausgang, an Programm- oder Insert-Effekt-Ausgänge oder einen 5.1-Surround-Bus leiten. Die Ver- wendung von Surround-encodierten Samples in HALion wird im fol- genden Abschnitt beschrieben. Das Zuweisen von Effekt-Ausgängen wird auf Seite 161 beschrieben. Wenn der Programm-Ausgang (auf der Global-Seite) auf »Program« eingestellt ist und Sie die Ausgangseinstellung (über das Out-Einbl- endmenü) verändern, wenn der Bearbeitungsmodus »ALL« eingestellt ist, bestimmt die Einstellung auf der Sound-Seite den Programm-Aus- gang. Wenn Sie den Programm-Ausgang eingestellt haben, können Sie ein- zelne Samples an separate Ausgänge leiten, indem Sie den Bearbei- tungsmodus »Select« wählen und das Out-Einblendmenü verwenden.
HALion 8 – 124 Die Sound-Seite Die 5.1-Surround-Ausgangsoption in HALion In HALion können Mehrkanal-Interleaved-Dateien im 5.1-Format im- portiert werden. Dieses Format beinhaltet die folgenden 6 Lautspre- cherkanäle (in dieser Anordnung): Left/Right Front, Center, Subbass (LFE) und Left/Right Rear. Samples in diesem Format sollten an den Ausgang »5.1« von HALion geleitet werden. Die einzelnen Kanäle des Samples werden dann über die HALion-Surround-Ausgänge folgendermaßen an den Mixer der Host-Anwendung geleitet: Wenn Sie Cubase SX 2.0 oder Nuendo 2.0 oder eine spätere Version dieser Programme verwenden, werden die Surround-Kanäle an einen einzelnen 5.1-Surround-Kanal geleitet. Der 5.1-Surround-Kanal im Mixer von Cubase SX. Die Kanäle werden intern folgendermaßen verteilt: Kanäle 13/14 (Stereo) –> Hal L/R Front Kanal 15 (Mono) –> Hal Center Kanäle 17/18 (Stereo) –> Hal L/R Rear
HALion Die Sound-Seite 8 – 125 Wenn Sie eine ältere Version von Nuendo oder Cubase SX verwenden (d. h. vor Version 2), gehen Sie folgendermaßen vor, um die Kanäle an die Surround-Busse zu leiten: Stellen Sie sicher, dass Sie im Dialog »VST-Mastereinstellungen« ein 5.1-Format ausgewählt haben. Leiten Sie die Kanäle »Hal L/R Front« (13/14) an den SurroundPan- Ausgang. Doppelklicken Sie auf das Miniatursymbol für den Surround-Panner, wählen Sie im Bedienfeld den Modus »Y-Mirror« aus und ziehen Sie die mit L und R gekennzeichne- ten Kugeln in der Anzeige in die obere linke bzw. rechte Ecke. Leiten Sie den Kanal »Hal Center« (15) direkt an den Center-Ausgang. Leiten Sie den Kanal »Hal LFE« (16) direkt an den LFE-Ausgang. Leiten Sie die Kanäle »Hal L/R Rear« (17/18) an den SurroundPan- Ausgang. Doppelklicken Sie auf das Miniatursymbol für den Surround-Panner, wählen Sie in Be- dienfeld den Modus »Y-Mirror« aus und ziehen Sie die mit L und R gekennzeichneten Kugeln in der Anzeige in die untere rechte bzw. linke Ecke.
HALion 8 – 126 Die Sound-Seite Der LFO-Bereich HALion beinhaltet zwei LFOs (Low Frequency Oscillator = Niederfre- quenzoszillator). Die gebräuchlichste Verwendung für einen LFO ist die Tonhöhenmodulation oder das Erzeugen eines Vibratos. Die LFOs von HALion haben folgende Parameter: Parameter Beschreibung Freq. Hiermit stellen Sie die Modulationsfrequenz ein, d. h. die Geschwindig- keit des LFO. Für LFO 1 können Sie einen Wert zwischen 0 und 30 Hz und für LFO 2 zwischen 0 und 10 Hz einstellen. Delay Hiermit können Sie einen Verzögerungswert einstellen, nach dem die LFO-Modulation einsetzt. Wenn Sie hier negative Werte einstellen, steuern Sie mit diesem Parameter die Dauer der Modulation. Sie können einen Wert zwischen 3 und -3 Sekunden einstellen. Wellenform- EinblendmenüIn diesem Einblendmenü können Sie die Oszillatorwellenform für die LFO-Modulation einstellen. Eine Beschreibung der einzelnen Optionen finden Sie weiter unten. Sync Hiermit können Sie den LFO zum Tempo der Host-Anwendung synchro- nisieren. Der Freq-Regler wird dann verwendet, um den Grundnotenwert für die Modulationsgeschwindigkeit einzustellen (1/4-Note, 1/8-Note usw.). Sie können auch Triolen oder punktierte Notenwerte einstellen.
HALion Die Sound-Seite 8 – 127 Oszillatorwellenformen Die folgenden Wellenformen sind verfügbar: Beachten Sie, dass die LFOs auf unterschiedliche Arten ausgelöst werden. Wenn Sie LFO 1 für die Modulation verwenden, wird diese bei jedem empfangenen Note-On-Befehl ausgelöst. LFO 2 wird nur einmal ausgelöst. Wenn ein neuer Note-On-Befehl empfangen wird, kehrt die Modulation nicht an den Anfang der Wellenform zurück, sondern macht an der Position in der Wellenform wei- ter, die beim letzten Note-Off-Befehl erreicht wurde. Option Beschreibung Sine Hiermit erzielen Sie eine sanfte Modulation, die für Vibrato oder Tremolo geeignet ist. Triangle Ähnelt der Sinuswellenform (Sine). Pulse Hiermit erzielen Sie eine pulsierende Wellenform, bei der die Modulation abrupt zwischen zwei Werten wechselt (das Verhältnis ist dabei 50:50). Sawtooth Hiermit wird eine linear ansteigende Kurve erzeugt. Wenn die Modula- tion einen gewissen Punkt erreicht (den Sie mit dem Amount-Parameter einstellen), kehrt sie zum Ausgangspunkt zurück und der Vorgang be- ginnt wieder von vorn. SawPulse Ähnlich wie Sawtooth. Pulse15 Hiermit können Sie eine schrittweise Modulation erzeugen, bei der ab- rupt zwischen zwei Werten gewechselt wird. Mit dieser Einstellung wird einer der Werte länger »gehalten« (das Verhältnis ist 15:85). Pulse30 Hier können Sie ebenfalls eine schrittweise Modulation erzeugen, bei der abrupt zwischen zwei Werten gewechselt wird. Diese Einstellung ähnelt »Pulse15«, das Verhältnis ist hier jedoch 30:70. SineComplex Hier überlappen drei Sinuswellenformen, so dass eine komplexe Sinus- Modulation erzielt wird. Log Pos Hiermit erzeugen Sie eine logarithmisch ansteigende Kurve. Zu Beginn steigt die Modulation nur langsam an, weiter hinten im Zyklus steigt sie schneller an. Log Neg Dies entspricht einer umgekehrten (invertierten) »Log Pos«-Kurve.
HALion 8 – 128 Die Sound-Seite Der Tune-Bereich In diesem Bereich können Sie alle bzw. alle ausgewählten Samples in Oktav-, Halbton- (»Coarse«) oder Cent-Schritten verstimmen. Den Oktav-Bereich können Sie um +/- 5 Oktaven, den Halbton-Bereich um +/- 11 Halbtöne und den Cent-Bereich um +/- 100 Cents (ein Cent entspricht einem Hundertstel eines Halbtons) verstimmen. Der Grouping/Glide-Bereich In diesem Bereich können Sie Samples einer von 16 Gruppen zuwei- sen und die Anzahl der Stimmen (Voices) für jede Gruppe einstellen. Ein Anwendungsbeispiel hierfür ist das Zuweisen von offenen und ge- schlossenen Hi-Hats zu einer Gruppe, der wiederum nur eine Stimme zugewiesen ist, so dass die Hi-Hats einander ablösen. Glide Mit dem Glide-Parameter können Sie ein Glissando (bis zu 3 Sekun- den) zwischen aufeinander folgenden Noten erzeugen. Dies wird auch als Portamento bezeichnet. Overlap Mit dem Overlap-Parameter haben Sie die Möglichkeit, eine Note bei gedrücktem Haltepedal wiederholt zu spielen, ohne dass die neu ge- spielte Note die Wiedergabe der vorherigen Note abbricht. Dies ist besonders sinnvoll bei Klavier-Sounds.
HALion Die Sound-Seite 8 – 129 Der hier eingestellte Wert bestimmt, wie viele Noten gespielt werden dürfen, bevor diese einander abschneiden. Mit einer Einstellung von »1« kann ein Sample ein anderes überlappen, bevor die Wiedergabe des ersten Samples unterbrochen wird und stattdessen ein neu ge- spieltes Sample wiedergegeben wird. Mit einer höheren Einstellung können mehr Samples desselben Werts übereinander angeordnet werden. Beachten Sie, dass dabei mehr Sys- temleistung benötigt wird, da beim wiederholten Spielen eines acht- stimmigen Akkords mit einer Einstellung von »0« 8 Stimmen benötigt werden, bei einer Overlap-Einstellung von »1« 16 Stimmen, bei der Ein- stellung »2« 24 Stimmen usw. Der Mode-Bereich In diesem Bereich können Sie verschiedene Einstellungen für die Wie- dergabe der Samples vornehmen. Im Einblendmenü unten im Mode- Bereich können Sie einen der folgenden Wiedergabemodi auswählen: Wenn Sie »Play Raw« auswählen, werden die ausgewählten Samples ohne Modulation und ohne angewendete Parametereinstellungen wiedergegeben. Die Verstärkerhüllkurvenparameter werden jedoch angewendet (Velocity, Envelope, Pan und Spread). Verwenden Sie diesen Modus, wenn Sie möglichst viele Stimmen erhalten möchten. Send- und Insert-Effekte werden auf solche Samples (»raw«) nicht angewendet . Programmeffekte werden jedoch berücksichtigt. Wenn Sie »Drum Mode« auswählen, werden Samples vom Beginn bis zum Ende wiedergegeben, unabhängig davon, wie lange Sie eine Taste gedrückt halten. Der Drum-Modus beinhaltet automatisch auch den Modus »Play Raw«. Samples, die im Drum-Modus wiedergegeben werden, benötigen die niedrigste Systemleistung.
HALion 8 – 130 Die Sound-Seite Wenn die Option »Enable Controller in Release« ausgeschaltet ist (standardmäßig ist diese Option eingeschaltet), werden Controller- Daten nicht bearbeitet, wenn Sie eine Taste auf Ihrem Keyboard los- lassen, d. h. in der Release-Phase findet keine Modulation statt. Die zwei Group-Optionen legen fest, was geschieht, wenn alle für eine Gruppe eingestellten Stimmen verwendet werden und Sie ein Sample spielen: Wenn die Option »First In First Out« ausgewählt ist, wird die zuerst gespielte Stimme durch eine neue Stimme ersetzt. Wenn »Steal Lowest Amplitude« ausgewählt ist, wird die Stimme mit der ge- ringsten Lautstärke/Anschlagstärke ersetzt, wenn keine »freie« Stimme mehr verfügbar ist. Legato Legato sollte mit monophonen Sounds verwendet werden. Stellen Sie die Anzahl der Stimmen (Voices) im Grouping-Bereich (siehe oben) auf »1« ein und gehen Sie folgendermaßen vor: Halten Sie eine Taste gedrückt und drücken Sie dann eine weitere Taste, ohne die erste loszulassen. Beachten Sie, dass sich die Tonhöhe ändert, die Hüllkurve jedoch nicht erneut ausge- löst wird, d. h. es gibt keine neue Attack-Phase. Wenn die Anzahl der Stimmen für eine Gruppe auf einen höheren Wert als »1« eingestellt ist, wird Legato nur angewendet, wenn die zu- gewiesene Anzahl der Tasten überschritten wird. Wenn Sie z. B. 4 Stimmen eingestellt haben und einen Akkord aus vier Noten spielen, wird die nächste Note, die Sie spielen, ein Legato. Wenn die Option »Legato: From Range Start« im Einblendmenü im Mode-Bereich eingeschaltet ist, wird die Legato-Note ab dem Wert gespielt, den Sie für den Anfang des Bereichs (»Range«) eingestellt haben. No Transpose Wenn diese Option eingeschaltet ist, werden Samples über das ge- samte Keyboard mit konstanter Tonhöhe wiedergegeben.