Steinberg Virtual Guitarist 2 User Manual
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Virtual Guitarist Deutsch 121 DEUTSCH Swing Swing bezeichnet das Verschieben der unbetonten Zählzeiten eines Taktes an spätere Positionen. Das Timing-Verhalten von Virtual Guita- rist 2 während des Spielens wird dadurch verändert und erleichtert u. U. das Anpassen von Virtual Guitarist 2 an vorhandene Aufnahmen. Mit den drei Swing-Schaltern (»1/16 Swing«, »1/8 Swing« und »1/4 Swing«) neben der Groove-Anzeige können Sie festlegen, ob unbe- tonte Sechzehntel-, Achtel- oder Viertelzählzeiten verschoben werden sollen. Mit dem Depth-Regler bestimmen Sie, wie weit die Zählzeiten verschoben werden und ob sie vorgezogen (negative Werte) oder verzögert (positive Werte) werden. Wenn der Depth-Regler auf +/-100 % eingestellt ist, spielt Virtual Guitarist 2 Triolen. Bar Stretch Wenn Sie auf »Bar Stretch« klicken, werden alle Noten außer der ersten Zählzeit eines Taktes in einem Part oder Fill an eine frühere bzw. spä- tere Position verschoben, um die betonte Zählzeit stärker zu betonen. From MIDI Wenn Sie die Option »From MIDI« einschalten, analysiert Virtual Gui- tarist 2 die eingehenden MIDI-Daten und passt das Timing diesen Da- ten an. Die Groove-Anzeige zeigt das geänderte Timing-Verhalten. Wenn Sie mit dem Ergebnis der MIDI-Analyse zufrieden sind, klicken Sie erneut auf »From MIDI«, um die Analyse zu beenden. Reset Wenn Sie auf »Reset« klicken, werden die Timing-Einstellungen zu- rückgesetzt. Virtual Guitarist 2 kehrt dann zum ursprünglichen, un- veränderten Timing zurück.
Virtual Guitarist 122 Deutsch Die FX-Seite Klicken Sie zum Öffnen der FX-Seite auf den FX-Schalter oben im Pro- grammfenster von Virtual Guitarist 2. Auf der FX-Seite von Virtual Guitarist 2 finden Sie alles, was Sie zur Gestaltung des Gitarrenklangs benötigen. Sie können zwischen Tran- sistor- und Röhrenverstärker umschalten und verfügen über eine Sammlung von Effektpedalen, die keine Wünsche offen lässt. Sie können die Effekte der FX-Seite nicht nur für Virtual Guitarist 2, sondern als eigenständiges PlugIn auch für andere Instrumente oder Spuren Ihrer Host-Anwendung verwenden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter »Die PlugIn-Version der FX-Seite« auf Seite 139.
Virtual Guitarist Deutsch 123 DEUTSCH Der Verstärkerbereich Oben auf der FX-Seite finden Sie die Parameter der drei möglichen Verstärkermodi von Virtual Guitarist 2. Die Verstärkermodi Der Verstärker hat drei verschiedene Betriebsmodi: • 1 = Transistor • 2 = Röhre • 3 = Gleichrichter Transistor Ein Transistorverstärker bietet große Lautstärke bei schnellem Über- gang vom unverzerrten zum verzerrten Klang (Gain-Regler aufgedreht) durch Hinzufügen von ungeraden Harmonischen. Wenn Sie einen druckvollen, reinen und hellen Sound benötigen, ist der Transistorver- stärker für Sie am geeignetsten. Röhre Röhrenverstärker sind berühmt für ihren einzigartig warmen Klang. Durch Aufdrehen des Gain-Reglers nimmt der Grad der Verzerrung langsam zu. Wenn Sie einen warmen und angenehm verzerrten Klang bevorzugen, ist der Röhrenverstärker erste Wahl. Gleichrichter Wenn Sie Metal oder einen artverwandten Musikstil spielen möchten, benötigen Sie diesen Verstärker. Wenn Sie den Gain-Regler aufdre- hen, haben Sie genug Verzerrung für ein ganzes Stadion voller Head- banger.
Virtual Guitarist 124 Deutsch Gain Der Gain-Parameter steuert den Pegel des Vorverstärkers. Wenn Sie den Regler nach rechts drehen, wird das Signal lauter und zunehmend verzerrter. Die Wirkung des Gain-Reglers richtet sich nach dem aus- gewählten Verstärkermodus (siehe oben). Equalizer Dieser hochwertige 4-Band-Equalizer ermöglicht eine genaue Fre- quenzsteuerung. Die Mitten-Frequenzen können zusätzlich präzise eingestellt werden. Dieser EQ wurde speziell für Virtual Guitarist 2 entwickelt, um ein Höchstmaß an Klangkontrolle zu gestatten. FREQ Hier können Sie den Frequenzbereich für die Mitten genau einstellen. Presence Mit dem Presence-Regler können Sie die oberen Mitten des Frequenz- spektrums anheben oder dämpfen. Wenn Sie den Regler über die neu- trale Mittelstellung hinaus nach rechts drehen, nimmt der »Biss« des Klangs zu. Wenn Sie den Presence-Regler nach links drehen, klingt die Gitarre wärmer und weniger aggressiv. Master Der Master-Regler steuert die Gesamtlautstärke von Virtual Guitarist 2.
Virtual Guitarist Deutsch 125 DEUTSCH Der Effektbereich Im Folgenden werden die Effekte von Virtual Guitarist 2 vorgestellt. Sie sollten beim Lesen mit den verschiedenen Einstellungen experi- mentieren, um ein Gefühl für die Effekte zu bekommen. Ein- oder Ausschalten von Effekten Jeder Effekt verfügt über einen eigenen Ein/Aus-Schalter. Alle Schal- ter sind als klassische Fußschalter mit einer blauen LED ausgeführt. Wenn die LED blau aufleuchtet, ist der Effekt eingeschaltet. Synchronisieren von Effekten mit dem Projekttempo Das Wah-Pedal, die Modulationseffekte, Delay und Tremolo können mit dem Tempo des aktuellen Projekts Ihrer Host-Anwendung syn- chronisiert werden. Klicken Sie dazu auf das Speed- bzw. Time-Feld neben dem entsprechenden Regler des Effekts und wählen Sie eine Geschwindigkeit aus dem Einblendmenü. »T« steht dabei für Triolen, »*« für punktierte Noten. Bewegen Sie zum Beenden der Synchronisierung und zum Einstellen ei- nes anderen Tempos einfach den Speed- bzw. Time-Regler des Effekts. Bypass aller Effekte Sie können alle Effekte übergehen (»Bypass«), indem Sie mit der rech- ten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf den FX- Schalter klicken. Der Schalter leuchtet dann rot. Wenn Sie den Bypass wieder aufheben möchten, klicken Sie erneut mit der rechten Maus- taste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf den FX-Schalter.
Virtual Guitarist 126Deutsch Die Effekte Wah-Pedal Dieser Effekt heißt Wah, weil er so klingt. Es handelt sich um ein Tief- passfilter mit Resonance-Regler, der den Frequenzbereich um die Cu- toff-Frequenz verstärkt. Das Pedal steuert die Cutoff-Frequenz durch Öffnen und Schließen des Filters. Das Wah-Pedal ist zwischen Gitarre und Verstärker eingefügt, wie im wirklichen Leben. Reso Der Reso-Regler (steht für »Resonance«) oben rechts im Wah-Bereich steuert die Intensität des Effekts. Wenn Sie diesen Regler nach rechts drehen, wird der Frequenzbereich um die Cutoff-Frequenz verstärkt, was wiederum den Effekt deutlicher macht: vom »Wah« bis zum »Uuaaah«. Pedalbedienung Wenn der Speed-Regler nach ganz links gedreht wird, wird im Feld »Pedal« angezeigt. Sie können das Pedal jetzt durch Klicken und Zie- hen mit der Maus oder mit dem Modulationsrad Ihres MIDI-Keyboards bewegen. Sie können diese Bewegungen auch als Automationsdaten in Ihrer Host-Anwendung speichern. Zur Steuerung des Wah-Pedals können Sie einen beliebigen MIDI- Controller verwenden. Siehe »Zuweisen von MIDI-Controllern in Vir- tual Guitarist 2« auf Seite 142.
Virtual Guitarist Deutsch 127 DEUTSCH Auto-Wah Wenn Sie den Speed-Regler nach rechts drehen, wird der Modus »Auto-Wah« eingeschaltet. Dabei moduliert das Wah-Pedal automa- tisch mit der eingestellten Geschwindigkeit. In diesem Modus steuert die Pedaleinstellung die Mittenfrequenz des Wah-Effekts. Die Geschwindigkeit des Auto-Wah wird durch den Speed-Regler ein- gestellt. In der folgenden Tabelle wird für einige Geschwindigkeiten an- gezeigt, wie lange ein Wah (ein Filterzyklus) dauert: Sie können die Wah-Geschwindigkeit natürlich auch mit dem Tempo Ihres Sequenzerprojekts synchronisieren. Wählen Sie dazu einen Noten- wert aus dem Speed-Einblendmenü (neben dem Speed-Regler) aus. »T« steht dabei für Triolen, »*« für punktierte Noten. Envelope Wenn Sie den Speed-Regler ganz nach rechts drehen, verwendet das Wah-Pedal einen so genannten »Envelope Follower«, d. h. die Cutoff-Frequenz wird über das Eingangssignal bestimmt. In diesem Modus wird im Feld »Env« angezeigt. Geschwindigkeit (Hz) Sekunden pro Wah 0,1 10 0,5 2 10 0,1
Virtual Guitarist 128 Deutsch Compressor Mit einem Compressor beeinflusst man den Dynamikbereich eines Au- diosignals. Dabei steuert eine Hüllkurve einen spannungsgesteuerten Verstärker (VCA). Dadurch werden Pegelspitzen gedämpft, so dass Sie den Pegel leiserer Signalanteile, z. B. in Attack- oder Sustain-Phasen, anheben können. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Stellen Sie mit dem Amount-Regler den Kompressionsgrad ein (zwi- schen 1 = leicht und 6 = stark). 2.Stellen Sie mit dem Speed-Regler ein, wie schnell der Compressor auf ein Signal reagiert (zwischen 1 = schnell und 6 = langsam). Fuzz/Crush Fuzz Der Name »Fuzz Box« für diesen Effekt geht auf das erzeugte Geräusch zurück. Dabei werden die Pegelspitzen eines verzerrten Transistorver- stärkersignals in Rechtecksignale gewandelt. Wenn Ihnen die Verzer- rung Ihres Transistorverstärkers nicht gefällt, sollten Sie diesen Effekt ausprobieren. In vielen modernen Musikstilen (z. B. Industrial) wird die Fuzz Box sehr oft verwendet.
Virtual Guitarist Deutsch 129 DEUTSCH Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wenn Sie den Grad der Verzerrung erhöhen möchten, drehen Sie den Drive-Regler nach rechts. 2.Drehen Sie den Tone-Regler nach links, um den Klang weicher zu ma- chen. Wenn Sie den Regler nach rechts drehen, wird der Klang heller und dünner. 3.Mit dem Env-Regler können Sie den Drive-Parameter über den Signal- pegel steuern. Dadurch wird die Attack-Phase des Signals stärker ver- zerrt als die Sustain-Phase. Crush Ein Bitcrusher verringert die Bitbreite des Signals und erzeugt dadurch eine fast schon »brutale« Verzerrung. Anwendung auf eigene Gefahr! Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Drehen Sie den Bit-Regler nach rechts, um den Grad der Verzerrung zu erhöhen. 2.Drehen Sie den Divider-Regler nach links, um den Grad der Verzerrung durch Änderung der Samplerate zu erhöhen. 3.Mit dem Env-Regler können Sie den Bit-Parameter über den Signal- pegel steuern. Dadurch wird die Attack-Phase des Signals stärker verzerrt als die Sustain-Phase.
Virtual Guitarist 130 Deutsch Modulation Dieser Bereich enthält vier verschiedene Effekte. Mit dem Schalter kön- nen Sie zwischen Phaser, Flanger, Chorus und Detune umschalten. Phaser Der Phaser war der wichtigste Effekt der siebziger Jahre. Er wurde nicht nur für Gitarren, sondern auch für Keyboards, Synthesizer und sogar Schlagzeug verwendet. Es gab wohl keine LP aus den Berei- chen Funk, Electronic oder Progressive Rock und keine Filmmusik in jener Zeit, in der der Phaser nicht verwendet wurde. Der Phaser-Effekt entsteht (wie der Name bereits andeutet) durch Hinzufügen eines phasenverschobenen Signals zum ursprünglichen Signal. Das typische Phaser-Rauschen entsteht durch Modulation der Phasenverschiebung. Der Klang erhält Bewegung, im Gegensatz zu Flanger oder Chorus jedoch wird er durch einen Phaser nicht »fetter«. Sie erhalten die beste Einstellung durch Abstimmen von Speed- und Depth-Regler. Der Depth-Regler bestimmt den Grad der Wahrnehm- barkeit des Effekts. Ein niedriger Speed-Wert in Kombination mit einem hohen Depth-Wert erzeugt ein schönes, warmes Rauschen. Wenn Sie dagegen einen hohen Speed-Wert und einen niedrigen Depth-Wert einstellen, erhalten Sie ein »harmonisches Vibrato«. Flanger Ein Flanger erzeugt einen schwirrenden, »gläsernen« Klang. Er ent- steht durch leichtes Verzögern des Eingangssignals, Modulation der Verzögerungszeit und Zurücksenden dieses verzögerten Signals an den Effekteingang.