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Steinberg Nuendo 4 Getting Started Manual

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    Bildbezogene Audiobearbeitung
    Einleitung
    Nuendo wurde von Grund auf als Produktions-Tool entwi-
    ckelt, das über spezielle Funktionen für die Video- und Film-
    bearbeitung verfügt. Nuendo ermöglicht Ihnen mit seinem 
    großen Funktionsumfang und seiner Vielseitigkeit einerseits 
    ein genaues Arbeiten und lässt Ihnen andererseits große 
    Freiheiten. So können Sie Ihre Kreativität bei der Entwick-
    lung von Musik und Ton für Filme und Videos voll entfalten.
    In diesem Kapitel wird die Verwendung der Werkzeuge von 
    Nuendo in der Post-Production beschrieben. Im Abschnitt 
    »Bearbeitungsvorgänge« auf Seite 228 finden Sie Anwen-
    dungsbeispiele dieser Werkzeuge in einem realistischen 
    Szenario aus der Videobearbeitung. Anschließend wird die 
    Verwendung der Time-Warp-Funktion zur Erstellung von 
    Tempo-Maps beschrieben, die mit Videodaten synchroni-
    siert werden, um die Musik zum Bild zu komponieren.
    Video-Zeitlineal und das Raster
    Bei der Arbeit mit Videodaten werden alle Audio-Events 
    und -Parts mit dem Bild synchronisiert. Anders als bei der 
    Musikbearbeitung, bei der Ihnen ein regelmäßiges Raster 
    aus Takten und Zählzeiten zur Verfügung steht, werden 
    bei der Videobearbeitung sehr viel kleinere Zeiteinheiten 
    als zugrunde liegendes Raster verwendet, nämlich Video-
    Frames. Da es in jedem Video eine begrenzte Anzahl Vi-
    deo-Frames gibt, werden Frames bei der Bearbeitung als 
    grundlegende Maßeinheit verwendet.Video-Frames werden mit Hilfe des SMPTE-Timecodes 
    nummeriert. Abhängig von der Framerate des Videos wird 
    ganz rechts die Anzahl Frames pro Sekunde angezeigt, 
    links davon 60 Sekunden pro Minute und dann 60 Minuten 
    pro Stunde. Die einzelnen Zeitwerte des SMPTE-Time-
    codes sind durch Doppelpunkte voneinander getrennt.
    Die SMPTE-Anzeige im Zeitanzeige-Fenster zeigt 1 Stunde, 3 Minuten, 
    47 Sekunden, 12 Frames und 25 Subframes.
    Film-Frames können als SMPTE-Werte oder in Feet und 
    Frames angezeigt werden (die von Cuttern traditionell ver-
    wendete Methode). Nuendo bietet außerdem eine benut-
    zerdefinierbare Framerate für spezielle Formate, z. B. 
    Varicam HD-Video. Weitere Informationen zu den verfüg-
    baren Framerates und Zeitformaten finden Sie im Benut-
    zerhandbuch.
    Subframes und Tage
    Mit Hilfe von Subframes kann Nuendo auch die Intervalle 
    zwischen Frames darstellen. Dabei entspricht ein Frame 
    100 Subframes. In der Anzeige werden Subframes durch 
    einen Punkt von den Frames getrennt. Wenn Subframes 
    angezeigt werden sollen, müssen Sie im Programmeinstel-
    lungen-Dialog auf der Transport-Seite die Option »Time-
    code-Subframes anzeigen« einschalten. Die Subframes 
    werden dann an allen Stellen angezeigt, an denen der 
    Timecode zu sehen ist, z. B. im Transportfeld, im Projekt-
    Fenster, in Dialogen, im Projekt-Browser, im Pool und im 
    PlugIn »SMPTE-Generator«.
    Falls ein Projekt die 24-Stunden-Marke überschreitet, zeigt 
    Nuendo automatisch links vom SMPTE-Wert einen Tage-
    swert an. Dieser Wert ist durch ein Leerzeichen anstelle ei-
    nes Doppelpunkts vom SMPTE-Wert getrennt. Manchmal 
    müssen im Timecode Tage verwendet werden, auch wenn 
    das Projekt kürzer als 24 Stunden ist. Bei live übertragenen 
    Abendveranstaltungen kann es beispielsweise vorkommen, 
    !Stellen Sie sicher, dass die Framerate des Projekts 
    mit der im Projekteinstellungen-Dialog eingestellten 
    Framerate übereinstimmt. Nuendo kann die Video-
    Framerate für Sie ermitteln. Weitere Informationen 
    finden Sie im Benutzerhandbuch im Video-Kapitel.
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 221  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
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    Bildbezogene Audiobearbeitung
    dass der zentrale Timecode-Generator einen »Time-of-
    Day«-SMPTE-Timecode ausgibt, der der tatsächlichen 
    Uhrzeit entspricht. In diesem Fall überschreitet die Anzeige 
    um Mitternacht die 24-Stunden-Marke, wenn die Veranstal-
    tung nicht vorher endet. Alle Timecode-Werte, die nach 
    Mitternacht liegen, erhalten dann den Tageswert »1«.
    Time-of-Day-SMPTE, der die 24-Stunden-Marke überschritten hat. Der 
    Tageswert »1« wird links vom SMPTE-Wert angezeigt. Dieser Time-
    code enthält keine Subframes.
    Drop-Frame-SMPTE
    Drop-Frame-Timecode wird für den NTSC-Videostandard 
    mit der Framerate 29,97 fps verwendet. Da diese Framerate 
    nicht genau mit der tatsächlich ablaufenden Zeit überein-
    stimmt, wurde ein System entwickelt, bei dem bestimmte 
    Frame-Nummern ausgelassen werden. Auf diese Weise 
    stimmt die angezeigte Zeit mit der tatsächlichen Uhrzeit 
    überein. In Nuendo wird diese Art der Frame-Nummerie-
    rung durch ein Semikolon anstelle eines Doppelpunkts an-
    gezeigt. Immer wenn Sie in Nuendo einen Timecode mit 
    einem Semikolon sehen, handelt es sich um einen Drop-
    Frame-Timecode. Abgesehen von dieser Unterscheidung 
    können Sie nur im Projekteinstellungen-Dialog erkennen, 
    dass Sie einen Drop-Frame-Timecode verwenden.
    Anzeige eines Drop-Frame-SMPTE-Timecodes mit Semikolon als 
    Trennzeichen
    Wenn Sie die Zeitanzeige im Projekt-Fenster auf »Time-
    code« setzen, ändern sich die Rasteroptionen. Sie können 
    zwischen den folgenden Einstellungen wählen:
     Subframe (1/100 eines Frames)
    
    
    
    
    
    Mit Hilfe dieser Rasteroptionen werden beim Bearbeiten, 
    Verschieben und Anpassen von Events, Fades und Auto-
    mationsdaten Zeitpositionen verwendet, die den ange-
    zeigten Video-Frames entsprechen.
    Wenn Sie das Konzept der Zeitformate für Video und de-
    ren Verwendung in Nuendo verstehen, werden Sie die 
    Bearbeitungsfunktionen in Nuendo schnell und einfach 
    anwenden können.
    Hinzufügen von Audiomaterial zu 
    Projekten
    Aus dem Pool können Sie Audio-Events einfügen, indem 
    Sie sie in das Projekt-Fenster ziehen oder im Medien-
    Menü eine der Optionen unter »In das Projekt einfügen…« 
    wählen.
     »An Timecode-Position« ermöglicht Ihnen die Angabe des ge-
    nauen Timecode-Wertes, an dem das Audio-Event positio-
    niert werden soll.
     »Am Positionszeiger« fügt das Audio-Event am Positionszei-
    ger ein. Auf diese Weise können Sie Events schnell an der ge-
    wünschten Stelle im Video positionieren. Da Sie den 
    Positionszeiger durch Scrubben oder mit Hilfe von Markern 
    und anderen Transportfunktionen positionieren können, ist 
    diese Vorgehensweise häufig schneller als die manuelle Time-
    code-Eingabe.
     »Am linken Locator« positioniert das Audio-Event am linken 
    Locator. Da Sie die Position des linken Locators schnell und 
    direkt bei der Wiedergabe anpassen können, ist es mit dieser 
    Methode möglich, Audio-Events während der Wiedergabe 
    des Projekts und der Videodaten zu positionieren. Setzen Sie 
    den linken Locator bei der Wiedergabe an einer wichtigen 
    Szene im Video. Dann können Sie mit dieser Funktion bei lau-
    fender Wiedergabe ein Audio-Event an der »früheren« Zeitpo-
    sition einfügen, ohne die Wiedergabe stoppen zu müssen.
     »Zur Ursprungszeit« fügt ein Audio-Event an seiner ursprüngli-
    chen Zeitstempel-Position ein. Da viele Audiodateien zwi-
    schen Systemen zur Videobearbeitung und Nuendo 
    ausgetauscht werden können, lassen sich diese Audiodateien 
    mit Hilfe der Zeitstempel aus den Fremdsystemen in Nuendo 
    ggf. schneller und genauer an der richtigen Timecode-Posi-
    tion platzieren.
    Mit all diesen Optionen können Sie Audio-Events genau 
    am ausgewählten Video-Frame einfügen. Das ist jedoch 
    noch lange nicht alles.
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 222  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
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    Bildbezogene Audiobearbeitung
    Verwendung des Marker-Fensters als 
    Spotting-Liste
    Eine Spotting-Liste (Anlegeliste) wird erstellt, wenn Sie ei-
    nen Film oder ein Video ansehen und festlegen, an wel-
    chen Stellen bestimmte Soundeffekte und andere Audio-
    Elemente während der Post-Production eingefügt werden 
    sollen. Die Liste setzt sich aus Timecode-Werten und Be-
    schreibungen der einzufügenden Sounds zusammen. 
    Beispiel:
    Diese Liste enthält drei Timecode-Positionen und ver-
    schiedene Sounds, die an den entsprechenden Stellen im 
    Video eingefügt werden sollen. Bei der Bearbeitung kön-
    nen die Soundeffekte einfach anhand dieser Timecode-
    Werte relativ nah zur endgültigen Position eingefügt wer-
    den. Noch schneller geht dies allerdings, indem Sie das 
    Marker-Fenster als Spotting-Liste verwenden.
    Öffnen Sie das Marker-Fenster und starten Sie die Wie-
    dergabe des zu bearbeitenden Videos. Fügen Sie an den 
    Positionen, an denen Soundeffekte hinzugefügt werden 
    sollen, einen Marker hinzu, indem Sie im Marker-Fenster 
    auf den Einfügen-Schalter klicken oder die [Einfg]-Taste 
    drücken. Der neue Marker wird im Marker-Fenster ange-
    zeigt und das Beschreibungsfeld ist aktiv, damit Sie eine 
    Beschreibung des Sounds eingeben können. Anschlie-
    ßend können Sie weitere Marker hinzufügen und so in Nu-
    endo direkt beim Betrachten des Videos eine vollständige 
    Spotting-Liste erstellen.Nach dem Importieren von Soundeffekten aus einer 
    Sound-Library oder aus Aufnahmen vom Drehort können 
    Sie diese mit Hilfe der Option »Am Positionszeiger« in das 
    Projekt einfügen. Bewegen Sie dazu den Positionszeiger zu 
    den einzelnen Markern, indem Sie im Marker-Fenster neben 
    der gewünschten Zahl in die Spalte ganz links klicken.
    Das Marker-Fenster als integrierte Spotting-Liste
    Auch wenn sich die Audio-Events auf diese Weise nicht 
    genau positionieren lassen, können Sie sie schnell nah an 
    der genauen Position platzieren. Die Feinabstimmung kön-
    nen Sie später mit anderen Bearbeitungswerkzeugen und 
    -funktionen vornehmen.
    Event-Fader und -Lautstärke
    Die Event-Griffe (Fade-In, Fade-Out und Lautstärke) sind 
    sehr nützlich für die Arbeit mit Videodaten, da ihre Funktio-
    nen an das Event selbst gebunden sind, so dass sie ggf. 
    auch mit dem Event verschoben werden können.
    Da die Event-Fades und Lautstärkeeinstellungen in Echtzeit 
    verarbeitet werden, hören Sie das Ergebnis einer Bearbei-
    tung direkt. Wenn Sie die Event-Griffe losgelassen haben, 
    bevor der Positionszeiger während der Wiedergabe bei 
    dem Event angekommen ist, hören Sie das Ergebnis der 
    Bearbeitung. Durch die Möglichkeit, Bearbeitungen bei lau-
    fender Wiedergabe vorzunehmen, sparen Sie viel Zeit und 
    können freier arbeiten, während andere sich noch die Wie-
    dergabe anhören.
    TC Beschreibung
    01:07:36:15 Schritte auf Betonfußboden
    01:07:53:02 Telefonklingeln
    01:08:06:07 Explosion draußen
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    Bildbezogene Audiobearbeitung
    Event-Hüllkurven
    Noch besser können Sie die Lautstärke des Audio-Events 
    mit Hilfe von Event-Hüllkurven steuern. Anstatt lediglich 
    Fade-Ins und Fade-Outs zu verwenden bzw. die Gesamt-
    lautstärke des Events zu regeln, können Sie mit Hüllkurven 
    die Lautstärke an einer beliebigen Position im Event ändern. 
    Wenn Sie die Event-Hüllkurve anzeigen möchten, wählen 
    Sie das Stift-Werkzeug aus und klicken auf das Audio-
    Event. Es wird eine blaue Hüllkurvenlinie mit einem neuen 
    Kurvenpunkt hinzugefügt. Eine einheitliche Verstärkung 
    (keine Änderung) findet statt, wenn sich die Hüllkurvenlinie 
    ganz oben im Event befindet. Alle Kurvenpunkte darunter 
    entsprechen einer Pegeldämpfung. Die Lautstärkeände-
    rung wird auch in der Wellenform angezeigt. Indem Sie er-
    neut mit dem Stift-Werkzeug klicken, können Sie beliebig 
    viele neue Kurvenpunkte hinzufügen und somit den Laut-
    stärkeverlauf des Events sehr genau einstellen. Wenn Sie 
    einen Kurvenpunkt entfernen möchten, ziehen Sie ihn aus 
    der Wellenformdarstellung hinaus.
    Eine Event-Hüllkurve mit mehreren Kurvenpunkten. Auch die Lautstär-
    kekurve mit den Fades ist sichtbar. Die Kombination der Hüllkurve und 
    der Lautstärkekurve ergibt den endgültigen Audiopegel für das Event.
    Auswahlbereiche
    Bei der bildbezogenen Audiobearbeitung stehen Ihnen mit 
    dem Auswahlbereich-Werkzeug eine Reihe weiterer Mög-
    lichkeiten und Funktionen zur Verfügung. Wenn Sie einen 
    Auswahlbereich markieren, werden in der Infozeile der An-
    fang, das Ende und die Länge des Bereichs angezeigt. Die 
    Länge eignet sich zur Timecode-Berechnung, wenn im 
    Zeitlineal des Projekts Timecode angezeigt wird. Außer-
    dem werden die Nummern der ersten (obersten) und letz-
    ten (untersten) Spur im Auswahlbereich angezeigt. Alle 
    Werte können in der Infozeile bearbeitet werden.
     Wenn Sie den Anfang-Wert anpassen, wird der Auswahlbe-
    reich verschoben, ohne die Länge zu ändern.
     Wenn Sie den Ende-Wert anpassen, ändert sich die Länge 
    des Auswahlbereichs.
     Wenn Sie die Länge ändern, wird der Ende-Wert entspre-
    chend angepasst.
     Wenn Sie die Nummer der ersten Spur anpassen, beginnt der 
    Auswahlbereich bei einer anderen Spur
     Wenn Sie die Nummer der letzten Spur ändern, endet der 
    Auswahlbereich bei einer anderen Spur. Alle Spuren dazwi-
    schen werden in die Auswahl aufgenommen.
    Die Infozeile bei Verwendung des Auswahlbereich-Werkzeugs. Die 
    Nummern der obersten und der untersten Spur werden rechts angezeigt.
    !Die Event-Griffe (Lautstärkekurve) und die Event-
    Hüllkurve bieten den Vorteil, dass sie sich auswirken, 
    bevor das Audiosignal in die Mix-Engine von Nuendo 
    gelangt. Wenn Sie beispielsweise für eine Spur in 
    Nuendo ein Kompressor-PlugIn verwenden und Sie 
    die Lautstärke eines Events auf dieser Spur mit dem 
    Lautstärke-Griff erhöhen, erhält das Kompressor-
    PlugIn ein stärkeres Eingangssignal, das sich ent-
    sprechend auf die Pegeldämpfung auswirkt. Dies ist 
    besonders nützlich, wenn Sie die Pegel in Dialog-
    Spuren angleichen möchten.
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 224  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
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    Bildbezogene Audiobearbeitung
    Es ist auch möglich, nicht aneinander angrenzende Spu-
    ren in einen Auswahlbereich aufzunehmen. Klicken Sie 
    dazu mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] innerhalb der 
    Grenzen des Auswahlbereichs auf die Spur, die Sie hinzu-
    fügen möchten. Nur der entsprechende Bereich dieser 
    Spur wird hinzugefügt. Auf diese Weise können Sie auch 
    weitere Spuren zum Auswahlbereich hinzufügen.
    Nicht zusammenhängende Spuren in einem Auswahlbereich. Die 
    Positionen der Spuren werden in der Zwischenablage beibehalten.
    Des Weiteren gibt es Funktionen, die Ihnen die Bearbei-
    tung des Auswahlbereichs mit Hilfe des Positionszeigers, 
    der Event-Grenzen, des linken und rechten Locators so-
    wie des Projektanfangs und -endes ermöglichen. Diese 
    Funktionen finden Sie im Bearbeiten-Menü im Auswahl-
    Untermenü.
    Wenn Sie diesen Funktionen Tastaturbefehle zuordnen, 
    können Sie Auswahlbereiche schneller und effizienter 
    auswählen:
     Im Loop: Mit dieser Option werden alle Bereiche zwischen 
    dem linken und dem rechten Locator auf allen Spuren ausge-
    wählt.
     Vom Anfang bis Positionszeiger: Erzeugt einen Auswahlbe-
    reich vom Anfang des Projekts bis zum Positionszeiger für alle 
    Spuren im aktuellen Auswahlbereich.
     Vom Positionszeiger bis Ende: Erzeugt einen Auswahlbereich 
    vom Positionszeiger bis zum Ende des Projekts.
     Auswahlbeginn zum Positionszeiger (standardmäßig [E]): Mit 
    diesem Befehl wird die linke Seite des Auswahlbereichs an 
    den Positionszeiger verschoben. Mit dieser Option können Sie 
    während der Wiedergabe einen Auswahlbereich »festlegen«. Auswahlende zum Positionszeiger (standardmäßig [D]): Das 
    Gegenstück zum vorherigen Befehl funktioniert auf die gleiche 
    Weise, d. h. die rechte Seite des Auswahlbereichs wird ange-
    passt.
     Bereich zum nächsten Event: Mit diesem Befehl verschieben 
    Sie den Auswahlbereich zur nächsten (folgenden) Event-
    Grenze auf einer der ausgewählten Spuren. Wenn keine Spur 
    ausgewählt ist, wird der Bereich auf die nächste Event-
    Grenze auf einer beliebigen Spur verschoben. Der Auswahl-
    bereich hat keine Länge und umfasst dieselben Spuren wie 
    die vorherige Auswahl.
     Bereich zum vorherigen Event: Wie oben, nur dass der Be-
    reich auf die nächste zurückliegende Event-Grenze verscho-
    ben wird.
     Bereich zum nächsten Event ausdehnen: Dieser Befehl ver-
    schiebt das Ende des Auswahlbereichs auf die nächste 
    Event-Grenze auf den ausgewählten Spuren.
     Bereich zum vorigen Event ausdehnen: Dieser Befehl ver-
    schiebt den Anfang des Bereichs auf die vorherige Event-
    Grenze auf den ausgewählten Spuren.
    Durch geschicktes Kombinieren dieser Befehle können 
    Sie Auswahlbereiche schnell basierend auf Event-Gren-
    zen oder Zeiger- und Locator-Positionen erstellen bzw. 
    während einer laufenden Wiedergabe festlegen. Unter 
    »Bearbeitungsvorgänge« auf Seite 228 erfahren Sie, wie 
    diese verbesserten Abläufe zu einem unverzichtbaren Be-
    standteil vieler Post-Production-Arbeiten werden.
    Bearbeiten von Bereichen
    Nachdem Sie einen Auswahlbereich definiert haben, kön-
    nen Sie viele verschiedene Bearbeitungsfunktionen auf die-
    sen Bereich anwenden. Einige dieser Funktionen wurden 
    speziell für die Post-Production entwickelt, um die Abläufe 
    zu optimieren, die Effizienz zu steigern und mehr Raum für 
    Kreativität zu lassen. Außerdem stehen Ihnen für Auswahl-
    bereiche Standardbearbeitungsfunktionen wie Ausschnei-
    den, Kopieren und Einfügen sowie die Optionen zum 
    Verschieben des ausgewählten Audiomaterials mit der 
    Maus zur Verfügung.
     »Bereich kopieren« verwendet zum Definieren des zu kopieren-
    den Materials keine Auswahlbereiche, sondern den linken und 
    den rechten Locator. Mit dieser Option werden alle Events auf 
    allen Spuren zwischen dem linken und dem rechten Locator in 
    die Zwischenablage kopiert. Dies umfasst sämtliche Marker so-
    wie Automations-, MIDI-, und Noten-Editor- und Videodaten.
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 225  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
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    Bildbezogene Audiobearbeitung
     »Zeit ausschneiden« entfernt alle Events und Zwischenräume 
    innerhalb des Auswahlbereichs, legt sie in der Zwischena-
    blage ab und verschiebt alle darauf folgenden Events nach 
    links, um die Lücke zu schließen.
     »Zeit einfügen« fügt den Inhalt der Zwischenablage an der Ein-
    fügeposition ein. Alle Events werden nach rechts verschoben, 
    damit das Material aus der Zwischenablage eingefügt werden 
    kann. Alle Spuren aus der Zwischenablage werden ausgehend 
    von der linken oberen Begrenzung des Auswahlbereichs nach 
    rechts und unten eingefügt. Nicht zusammenhängendes ausge-
    wähltes Material wird relativ zur Einfügeposition und unabhän-
    gig vom Auswahlbereich auf den richtigen Spuren eingefügt. 
    Sie müssen lediglich in der obersten Spur an der Einfügeposi-
    tion eine Länge von Null auswählen, damit Nuendo den gesam-
    ten Inhalt aus der Zwischenablage in genau die Spuren kopiert, 
    die auch in der Zwischenablage enthalten sind.
     »Zeit an Ausgangsposition einfügen« fügt den Inhalt der Zwi-
    schenablage unabhängig vom aktuellen Auswahlbereich an 
    der ursprünglichen Position und auf den ursprünglichen Spu-
    ren wieder ein. Alle anderen Events auf diesen Spuren werden 
    so weit wie nötig nach rechts verschoben.
     »Trennen« trennt ein Event, das die Grenze eines Auswahlbe-
    reichs überschreitet, an dieser Grenze.
     »Freistellen« passt den Anfang und das Ende aller Events in-
    nerhalb eines Auswahlbereichs an dessen Grenzen an. Dabei 
    werden alle Teile der Events abgeschnitten, die außerhalb des 
    Bereichs liegen.
     »Vorderen Teil abschneiden« entfernt alle Teile der Events, die 
    links vom Auswahlbereich liegen.
     »Hinteren Teil abschneiden« entfernt alle Teile der Events, die 
    rechts vom Auswahlbereich liegen.
     »Stille einfügen« fügt auf allen Spuren im Auswahlbereich 
    »stille« Bereiche ein. Dies funktioniert ähnlich wie »Zeit einfü-
    gen«, indem die Events so weit wie nötig nach rechts verscho-
    ben werden. Die Länge des stillen Bereichs entspricht der 
    Länge des Auswahlbereichs.
     Im Audio-Menü gibt es außerdem den Befehl »Fade-Längen 
    wie Auswahlbereich«. Wenn der Bereich den Beginn eines 
    Events enthält, wird ein Fade vom Anfang des Events bis zur 
    rechten Bereichsgrenze eingefügt. Wenn der Bereich das 
    Ende eines Events enthält, wird ein Fade-Out von der linken Bereichsgrenze zum Ende des Events eingefügt. Wenn sich 
    der Bereich innerhalb der Grenzen eines Events befindet, 
    werden sowohl ein Fade-In als auch ein Fade-Out zwischen 
    Event-Grenze und Bereichsgrenze eingefügt.
    »Fade-Längen wie Auswahlbereich« mit Event-Anfang innerhalb des 
    Auswahlbereichs
    »Fade-Längen wie Auswahlbereich« mit Event-Ende innerhalb des Aus-
    wahlbereichs
    »Fade-Längen wie Auswahlbereich« mit Auswahlbereich innerhalb des 
    Events
    !Das Bearbeiten von Bereichen kann sich auf alle 
    Event-Arten im Projekt-Fenster auswirken, d. h. auf 
    Video- und MIDI-Events, Marker und Automations-
    daten. Das Bearbeiten von Bereichen ist eine sehr 
    effektive Vorgehensweise bei Änderungen, die sich 
    auf das gesamte Zeitlineal auswirken (z. B. bei einem 
    neuen Bildschnitt).
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 226  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
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    Bildbezogene Audiobearbeitung
    Bearbeitungsmodus
    Bei der Bearbeitung von Videos müssen Sie wissen, wie 
    sich die einzelnen Bearbeitungsschritte auf den jeweiligen 
    Video-Frame auswirken. In der Regel werden Event-ba-
    sierte oder bereichsbasierte Bearbeitungsschritte ausge-
    führt, ohne dass Sie das Video direkt bei der Bearbeitung 
    anzeigen können. Der besondere »Bearbeitungsmodus« 
    von Nuendo löst dieses Problem, indem sich Bearbeitun-
    gen in Echtzeit auch auf der Videospur widerspiegeln.
    Wenn Sie den Bearbeitungsmodus einschalten möchten, 
    wählen Sie im Transport-Menü die Option »Bearbeitungs-
    modus«. Der Positionszeiger des Projekts wird mit Aus-
    nahme des Lineals oben ausgeblendet. Durch Ausblenden 
    des Positionszeigers sind die zu bearbeitenden Events bes-
    ser erkennbar. Der Bearbeitungsmodus hat unterschiedli-
    che Funktionsweisen, je nachdem, ob Sie das Auswahlbe-
    reich-Werkzeug oder das Pfeil-Werkzeug verwenden.
    Bearbeitungsmodus: Pfeil-Werkzeug
    Wenn Sie Events mit dem Pfeil-Werkzeug (»Objektaus-
    wahl«) bearbeiten, reagiert die Videowiedergabe auf Akti-
    onen wie das Ziehen von Events und Event-Griffen. Wenn 
    Sie z. B. auf ein oder mehrere Events klicken und diese 
    ziehen, folgt die Wiedergabe beim Ziehen dem linken 
    Rand des ersten Events, damit Sie ein visuelles Feedback 
    über die Position im Video erhalten. Dies ist sehr nützlich 
    beim Positionieren von Soundeffekten, da Sie das Video 
    sehen, während Sie die Sounds im Projekt-Fenster ver-
    schieben. Soundeffekte lassen sich auf diese Weise 
    schnell genau ihren visuellen Gegenstücken zuordnen.
    Der Bearbeitungsmodus folgt den Rasterpunkten der ein-
    zelnen Audio-Events. Wenn der Rasterpunkt nicht verän-
    dert wurde, befindet er sich am Anfang des Events. Es 
    kommt jedoch häufig vor, dass Audiodaten in der Mitte 
    des Events am Video ausgerichtet werden müssen. Durch 
    das Verschieben des Rasterpunkts an eine Position im 
    Audio-Event, die ein genaues Timing erfordert, können Sie 
    diese Position im Bearbeitungsmodus visuell am Video 
    ausrichten. 
    Das Geräusch eines mit quietschenden Bremsen anhal-
    tenden Autos lässt sich beispielsweise einfach am Bild 
    ausrichten, indem Sie das Ende des Bremsgeräusches 
    am Stoppen des Autos im Video ausrichten. Möglicher-
    weise wird das Auto erst nach Beginn des Bremsgeräu-
    sches im Bild gezeigt, wodurch es schwierig ist, das Geräusch schnell ohne entsprechende Startposition am 
    Video auszurichten. Mit Hilfe des Rasterpunktes können 
    Sie dieses Problem umgehen, da Sie als Referenzpunkt 
    eine andere Stelle im Video auswählen können. Indem Sie 
    den Rasterpunkt auf das Ende des Bremsgeräusches ver-
    schieben, können Sie diese Position im Bearbeitungsmo-
    dus am Stoppen des Autos auf dem Bildschirm 
    ausrichten.
    Beim Verschieben von Fade-Griffen folgt das Video der 
    Position des jeweiligen Fade-Griffes. So können Sie das 
    Fade genau am Video ausrichten.
    Bearbeitungsmodus: Auswahlbereich-
    Werkzeug
    Beim Festlegen von Auswahlbereichen folgt das Video im 
    Bearbeitungsmodus dem ausgewählten Bereich. Dies gilt 
    auch, wenn Sie den Anfang oder das Ende des Bereichs 
    ändern.
    Bearbeitungsmodus: Befehle für das 
    schrittweise Verschieben
    Auch beim schrittweisen Verschieben von Ereignissen oder 
    Auswahlbereichen springt die Videowiedergabe zur Ver-
    schiebeposition. Dieses Verhalten gilt im Bearbeitungsmo-
    dus für alle entsprechenden Befehle (Anfang, Position und 
    Ende).
    Texteingabe
    Wenn sehr genaue Bearbeitungsschritte erfolgen müs-
    sen, können Sie diese in Nuendo mit Hilfe der Textein-
    gabe durchführen. In der Infozeile im Projekt-Fenster 
    können Sie direkt auf die Daten des ausgewählten Events 
    zugreifen, z. B. auf Anfang und Ende, Länge, Versatz, Ras-
    terpunkt, Fade-In- und Fade-Out-Länge. Darüber hinaus 
    können Sie im Projekt-Browser mit Hilfe der Testeingabe 
    alle Events des Projekts in einer Listenansicht anpassen. 
    Dazu gehören Werte wie Automationsdaten, Video-
    Events und Marker.
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 227  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
    							228
    Bildbezogene Audiobearbeitung
    Die Texteingabe eignet sich zum Conformen von Audioda-
    ten anhand der von den Cuttern erstellten Schnittlisten 
    (Edit Decision Lists, EDLs). Diese enthalten eine Liste der 
    Audiodateien mit Angabe der Quelle und der Timecode-
    Werte, anhand derer Sie in Nuendo Audio-Events platzie-
    ren können.
    EDL mit Quelle und Timecode-Werten
    Bearbeitungsvorgänge
    In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie verschie-
    dene Aufgaben aus dem Bereich der Post-Production mit 
    den Bearbeitungsfunktionen von Nuendo durchführen 
    können.
    Vorbereiten von Videoprojekten in Nuendo
    Da häufig Videodateien verwendet werden, wird hier zu-
    nächst das Importieren einer Videodatei in Nuendo be-
    schrieben:
    1.Wählen Sie im Datei-Menü die Option »Neues Pro-
    jekt«.
    Wenn Sie für Videoprojekte eine Vorlage verwenden, wählen Sie diese 
    aus. Beginnen Sie andernfalls mit einem leeren Projekt.
    2.Wählen Sie im Projekt-Menü die Option »Projektein-
    stellungen…«.
    Ein Dialog wird angezeigt.
    3.Legen Sie im Dialog die Samplerate für das Video fest.
    Video-Bandmaschinen verwenden als Standard-Samplerate 48 kHz. 
    Falls erforderlich, können Sie für ein Projekt eine höhere Auflösung wäh-
    len. Beachten Sie dabei aber, dass das Endergebnis wahrscheinlich eine 
    Master-Aufnahme mit 48 kHz sein wird.
    4.Legen Sie die Timecode-Framerate fest.
    Abhängig vom jeweiligen Videoprojekt kann dieser Wert sehr unter-
    schiedlich sein. Da viele Formate wie NTSC, PAL, HD Video und Film 
    möglich sind, müssen Sie genau wissen, welche Framerate verwendet 
    wird. Damit es später nicht zu Problemen kommt, sollten Sie dieses 
    Thema in der Pre-Production-Phase mit dem Cutter oder anderen Pro-
    duktionsmitarbeitern besprechen. Im Projekteinstellungen-Dialog haben 
    Sie auch die Möglichkeit, die Framerate einer importierten Videodatei für 
    das Projekt zu übernehmen.
    5.Importieren Sie eine Videodatei.
    Wechseln Sie dazu in den Pool oder wählen Sie im Datei-Menü das Im-
    portieren-Untermenü. Bei diesem Schritt können Sie ggf. außerdem Au-
    diodaten aus der Videodatei extrahieren. Auch wenn nicht vorgesehen 
    ist, die eingebetteten Audiodaten im Projekt zu verwenden, empfiehlt es 
    sich, sie zu extrahieren und als Referenz zu verwenden. Bei Bedarf kön-
    nen Sie die Audiodaten auch später über das Medien-Menü extrahieren.
    6.Legen Sie die Videodatei im Projekt-Fenster ab.
    Sie können die Videodatei aus dem Pool in das Projekt-Fenster ziehen, 
    wo ggf. eine Videospur erstellt wird, falls nicht vorhanden. Alternativ kön-
    nen Sie das Video auch mit den Optionen unter »In das Projekt einfügen« 
    am Positionszeiger, bei einem bestimmten Timecode-Wert oder beim 
    eingebetteten Zeitstempel einfügen. 
    ÖHäufig wird als Timecode für den ersten Frame des 
    Programmteils der Timecode 01:00:00:00 gewählt. So 
    bleibt vor dem Beginn des Programmteils genügend Zeit 
    für Testtöne oder den Preroll von Bandmaschinen, ein-
    schließlich des Countdowns und 2-Pop-Signals (»Piepser 
    auf der 2«, wird 2 Sekunden vor Beginn des Programm-
    teils ausgegeben). In die meisten Videodateien ist kein 
    richtiger Zeitstempel eingebettet. Wenn sich der erste 
    Frame des Videos nicht einfach visuell erkennen lässt, 
    sollte eine eingeblendete Timecode-Anzeige verwendet 
    werden, um den ersten Frame eindeutig zuzuordnen. Da-
    bei sollten die Werte des Audio-Timecodes dem Time-
    code aus der Videobearbeitungs-Suite genau 
    entsprechen.
    Sie sind jetzt bereit, den Ton bildsynchron anzulegen.
    Conformen des Originaltons
    Der erste Schritt bei jedem Post-Production-Projekt be-
    steht darin, den Originalton genau mit dem Video zu syn-
    chronisieren. Beim Originalton handelt es um alle 
    Tonaufnahmen, die ursprünglich beim Filmen oder bei der 
    Videoaufzeichnung gemacht wurden. Die Audiodaten 
    werden dann gemeinsam mit dem Video bearbeitet, um 
    die endgültige Fassung zu erstellen. Der Cutter fügt bei 
    der Bearbeitung möglicherweise weitere Sounds hinzu, 
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 228  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
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    Bildbezogene Audiobearbeitung
    um sich eine Vorstellung des fertigen Produkts zu ver-
    schaffen. All diese Elemente werden auf die Workstation 
    zur Audiobearbeitung übertragen, wo sie als Referenz die-
    nen oder in die endgültige Fassung eingefügt werden.
    Audiodaten aus einer Videobearbeitungssitzung können in 
    verschiedenen Formaten vorliegen:
     Primärton, der in der Videobearbeitungs-Suite zusammenge-
    stellt und gemischt wird. Diese Audiodaten können möglicher-
    weise im abschließenden Mix verwendet werden, dienen aber 
    in der Regel nur als Referenz für die Audiobearbeitung. Sie 
    können in eine Videodatei eingebettet sein, als getrennte Au-
    diodatei vorliegen oder mit den Audiospuren eines Videore-
    corders aufgenommen worden sein.
     Mehrkanal-Medien im Format OMF oder AAF bzw. andere ein-
    gebettete Mediendateien beinhalten normalerweise mehrere 
    Audiospuren, die mit der Videobearbeitungs-Suite bearbeitet 
    wurden.
     EDLs sind Listen der Audiodateien, die von einer Quelle 
    (Videobänder, DAT-Bänder oder beim Filmen erstellte Audio-
    dateien) in Nuendo importiert werden müssen. Die Bearbei-
    tung dieser Audiodateien und die Synchronisation mit dem 
    Video bezeichnet man als »Conformen« des Tons zum Bild.
    Nachdem Sie Ihre Videodatei importiert oder Nuendo mit 
    einem Videorecorder oder externen System zur Videowie-
    dergabe synchronisiert haben, muss der gesamte Primär-
    ton importiert und mit dem Video synchronisiert werden.
    Primärton
    Bei Videodateien mit eingebetteten Audiodaten können 
    Sie beim Import der Videodaten auch die Audiodaten im-
    portieren. 
     Wählen Sie im Medien-Menü aus dem Untermenü »In das 
    Projekt einfügen« den Befehl »Zur Ursprungszeit«, um die Au-
    diodatei in das Projekt einzufügen. 
     Wenn Sie die Videodatei an einer anderen Position als zur Ur-
    sprungszeit (normalerweise 00:00:00:00) eingefügt haben, 
    muss der Primärton an derselben Position eingefügt werden, 
    damit er zum Video passt. Verwenden Sie in diesem Fall den 
    Befehl »An Timecode-Position…« und geben Sie für die Audio-
    daten denselben Timecode-Wert wie für die Videodatei ein. 
     Sie können auch im Raster-Einblendmenü die Events-Option 
    auswählen und die Audiodatei in die Nähe des Anfangs der 
    Videodatei ziehen, damit sie automatisch genau am Anfang 
    der Videodatei ausgerichtet wird.
    Wenn Sie die Primärton-Datei an der richtigen Position ein-
    gefügt haben, müssen Sie überprüfen, ob die Audiodaten 
    im gesamten Projekt synchron mit den Videodaten sind. 
    Liegen Synchronisationsfehler vor, sollten Sie diese behe-
    ben, bevor umfangreiche Bearbeitungen vorgenommen 
    wurden. Probleme mit Timecode-Frameraten, Sampleraten 
    und der Synchronisation mit externen Bandmaschinen kön-
    nen verheerende Auswirkungen auf eine Produktion haben, 
    wenn sie zu spät erkannt werden.
    Mehrkanal-Medien
    Wenn die vom Cutter bearbeiteten Daten sehr komplex 
    sind und Elemente enthalten, die im finalen Projekt ver-
    wendet werden sollen, können Sie die Audiodaten mit 
    Hilfe von unabhängigen Formaten zur Übertragung von 
    Mehrkanal-Medien von einer Workstation auf eine andere 
    übertragen. Nuendo kann alle derzeit verwendeten Über-
    tragungsformate verarbeiten. Dazu gehören:
    
     AAF
    
    
    Im Folgenden wird das OMF-Format beschrieben, das zu 
    den am häufigsten verwendeten Formaten zählt. OMF-Da-
    teien gibt es in zwei grundlegenden Formaten:
     In Dateien mit eingebetteten Audiodaten befinden sich alle Da-
    ten zusammen in einem »Container«, der sich einfach von einem 
    Ort an einen anderen kopieren lässt. Nuendo liest die Informati-
    onen aus, die angeben, wo die einzelnen Audiosegmente posi-
    tioniert werden sollen, und ruft die zugehörigen Audiodaten 
    dann aus den verschiedenen Bereichen der OMF-Datei ab. Die 
    OMF-Datei verhält sich dabei so, als ob sie selbst eine sehr 
    große Audiodatei wäre.
     Dateien, die auf externe Audiodaten verweisen, enthalten nur 
    die Informationen darüber, wie die einzelnen Segmente auf dem 
    Zeitlineal zu platzieren sind. Die Audiodateien selbst müssen 
    bei der OMF-Übertragung einzeln kopiert werden.
    Jedes Format verfügt über eigene Stärken und Schwä-
    chen. Welches Format das geeignetere ist, hängt von den 
    jeweiligen Umständen ab. Weitere Informationen zu OMF-
    Dateien finden Sie im Benutzerhandbuch im Kapitel »Ar-
    beiten mit Dateien«. 
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 229  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
    							230
    Bildbezogene Audiobearbeitung
    Wenn Sie in Nuendo eine OMF-Datei importieren möch-
    ten, gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Wählen Sie im Datei-Menü aus dem Importieren-Un-
    termenü die Option »OMF…«. Wählen Sie dann im ange-
    zeigten Dialog die gewünschte OMF-Datei aus. 
    Wenn die OMF-Datei über eingebettete Audiodaten verfügt, sollte sie 
    auf einer lokalen Festplatte (vorzugsweise im Ordner des aktuellen Pro-
    jekts) gespeichert und wie eine Audiodatei behandelt werden. Sie muss 
    dann auf dieselbe Weise gesichert werden, wie alle anderen zum Projekt 
    gehörenden Medien.
    2.Wählen Sie einen vorhandenen Projektordner aus oder 
    legen Sie für das erstellte Projekt einen neuen Ordner an.
    Nuendo erstellt ein unbenanntes Projekt, das alle Audio-Events aus der 
    OMF-Datei enthält.
    3.Wenn die Datei nur auf die Medien verweist, werden 
    Sie von Nuendo aufgefordert, nach diesen zu suchen.
    Bei OMF-Dateien, die auf externe Medien verweisen, müssen Sie dem 
    Programm mitteilen, wo nach den referenzierten Audiodateien gesucht 
    werden soll.
    4.Nuendo importiert die OMF-Datei und erstellt die be-
    nötigten neuen Spuren.
    Wenn die OMF-Datei Video-Events enthält, kann Nuendo Marker für 
    diese erzeugen, anhand derer Sie später einfach die Videodateien posi-
    tionieren können.
    Wenn Sie die OMF-Datei importiert haben, synchronisie-
    ren Sie die Videodatei mit den OMF-Audiodaten. Hierbei 
    hilft Ihnen der in die Videodatei eingebettete Primärton. In-
    dem Sie gleichzeitig die Spuren mit den OMF-Audiodaten 
    und dem Primärton wiedergeben, können Sie einfach fest-
    stellen, ob die Events synchron sind.
    Da die OMF-Audiodaten bei der Videobearbeitung erzeugt 
    wurden, sollten die Timecode-Werte richtig sein. In der 
    Regel werden die beiden Komponenten einander angegli-
    chen, indem Sie die Position des Video- und Primärton-
    Materials an die OMF-Audiodaten anpassen. Achten Sie 
    dabei darauf, die Videodaten und den Primärton immer ge-
    meinsam zu verschieben. Um sicherzustellen, dass die 
    Events bei der Bearbeitung stets synchron bleiben, kön-
    nen Sie das Video- und das Primärton-Event im Projekt-
    Fenster gruppieren. Alternativ können Sie auch das ge-
    samte Referenzmaterial (Video und Audio) in einer Ordner-
    spur ablegen. Wenn Sie dann die Events der Ordnerspur 
    verschieben, werden die Events im Ordner gemeinsam 
    verschoben.ÖDurch eine geschickte Positionierung im Klangbild 
    können Sie Events einfacher synchronisieren. Wenn Sie 
    beispielsweise den Primärton aus einer Videodatei an im-
    portierten OMF-Audiodaten ausrichten, können Sie die 
    Primärtonspur auf eine Seite und die Spur mit den OMF-
    Audiodaten auf die andere Seite legen. Wenn diese be-
    reits nahezu perfekt synchronisiert sind, können Sie so 
    leichter erkennen, ob eine Quelle der anderen voraus ist. 
    Wenn zwei identische Quellen fast synchron zueinander 
    sind, ist ein Kammfiltereffekt zu hören. Die Abweichung 
    von der perfekten Synchronisation beträgt dann nur noch 
    wenige Samples.
    Nachdem Sie alle OMF-Audiodaten importiert und die Vi-
    deo- und Audio-Events synchronisiert haben, können Sie 
    neue Elemente hinzufügen und den vollständigen Sound-
    track erstellen.
    EDLs
    Eine ältere Methode zum Conformen des Tons zum Bild 
    basiert auf der Verwendung von Schnittlisten (Edit Deci-
    sion Lists, EDLs), die von der Videobearbeitungs-Suite er-
    stellt werden. Diese Textdateien enthalten Timecode-
    Werte und Bandinformationen, auf deren Grundlage Sie 
    Audio-Events in Nuendo an einer Referenz-Videodatei 
    ausrichten können. Je nach Länge des Materials und der 
    Menge der Bearbeitungen kann dieser Prozess sehr zeit-
    aufwändig sein. Allerdings bietet er gleichzeitig auch die 
    genaueste Kontrolle über das Quellmaterial und die Syn-
    chronisation. Da originale Quellbänder und Aufnahmen 
    verwendet werden, behalten diese Aufnahmen ihre maxi-
    male Qualität. Audioelemente aus OMF-Medien und Pri-
    märton haben dagegen möglicherweise schon mehrere 
    Umwandlungen durchlaufen.
    Eine Schnittliste entspricht einer Liste der Bearbeitungen. 
    Jeder Eintrag beschreibt einen vollständigen Bearbei-
    tungsschritt einschließlich folgender Angaben:
     Bearbeitungstyp, z. B. Audio, Video oder beides.
     Quellmaterial, z. B. die Bandnummer oder der Name der Au-
    dio- bzw. Videodatei.
     Timecode-Werte von Anfang und Ende. Da die Audioquellen 
    für Cutter normalerweise in Form von Videobändern vorliegen, 
    sind ihnen immer Timecode-Werte zugewiesen. Dies ist der 
    einzige Weg, um alle Bearbeitungsschritte zu erfassen.
     Timecode-Werte von Anfang und Ende des Ziels. Diese Time-
    code-Werte entsprechen der Position im Projekt-Fenster, an 
    der das Audio-Event eingefügt wird.
    GS_Nuendo_GBD.book  Seite 230  Mittwoch, 12. September 2007  10:59 10 
    						
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