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Steinberg Nuendo 3 Score Lyour And Printing Manual German Version
Steinberg Nuendo 3 Score Lyour And Printing Manual German Version
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NUENDO Die Funktionsweise des Noten-Editors 1 – 11 Der Noten-Editor führt all diese Schritte in Echtzeit durch. Wenn Sie MIDI-Daten verändern (indem Sie z. B. eine Note verschieben oder ver- kürzen), wird diese Änderung auch sofort im Noten-Editor übernom- men. Wenn Sie Ihre Einstellungen ändern (z. B. die Taktart oder die Tonart), werden diese Änderungen sofort im Noten-Editor angezeigt. Stellen Sie sich den Noten-Editor nicht als ein »Noten-Malprogramm«, sondern eher als einen Übersetzer für MIDI-Daten vor. MIDI-Noten und Noten im Noten-Editor Die MIDI-Spuren in Nuendo enthalten MIDI-Noten und andere MIDI- Daten. MIDI-Noten sind in Nuendo nur durch ihre Position, Länge, Ton- höhe und Anschlagstärke definiert. Diese Informationen reichen jedoch bei weitem nicht aus, um zu entscheiden, wie diese Noten später in der Partitur dargestellt werden sollen. Dazu muss das Programm mehr wis- sen: Um welches Instrument geht es, Schlagzeug oder Klavier? Wel- che Tonart hat das Stück? Wie ist der Grundrhythmus? Diese Informa- tionen teilen Sie dem Programm durch Ihre Einstellungen und mit den Werkzeugen des Noten-Editors mit. MIDI-Daten und Partitur – Ein Beispiel Beim Speichern einer Notenposition verwendet Nuendo eine abso- lute Maßeinheit namens »Tick«. Eine Viertelnote entspricht 480 Ticks. Betrachten Sie das folgende Beispiel: Eine Viertelnote am Ende eines 4/4-Takts Die Note befindet sich auf der vierten Zählzeit des Takts. Wenn Sie jetzt z. B. die Taktart auf 3/4 ändern, verkürzt sich die Länge eines Takts auf drei Viertelnoten, also 1440 Ticks. Nun befindet sich die Viertelnote am Anfang des nächsten Takts: Die gleiche Note in einem 3/4-Takt
NUENDO 1 – 12 Die Funktionsweise des Noten-Editors Wenn Sie also die Taktart ändern, werden dadurch die MIDI-Daten der Spur bzw. des Parts nicht verändert (denn dadurch würde die ursprüngliche Aufnahme zerstört). Die Note befindet sich noch immer an der gleichen – absoluten – Position. Da jedoch die Takte nun kür- zer sind, wurde die Note in der Partitur verschoben. Hiermit soll verdeutlicht werden, dass der Noten-Editor die zugrunde liegenden MIDI-Daten gewissermaßen »interpretiert«. Diese Interpreta- tion ist dynamisch, d. h. sie wird immer dann aktualisiert, wenn sich die zugrunde liegenden Daten (die MIDI-Noten) oder die »Spielregeln« (die Einstellungen im Noten-Editor) ändern. Anzeigequantisierung Angenommen Sie haben im Projekt-Fenster eine Figur aus staccato gespielten Achteln aufgenommen. Im Noten-Editor sehen Sie zunächst Folgendes: Dies ist wohl kaum das, was Sie eigentlich wollten. Beim Timing fällt auf, dass Sie öfter mal »danebengelegen« haben (die dritte, vierte und die letzte Note kamen anscheinend jeweils eine 32stel Note zu spät). Sie könnten jetzt natürlich diesen Teil quantisieren, dann würde die Passage aber eventuell zu »steif« klingen und nicht mehr zum Rest pas- sen. Um dieses immer wieder auftretende Problem zu lösen, stellt der Noten-Editor Ihnen die Anzeigequantisierungsfunktion zur Verfügung. Mit der Anzeigequantisierung werden dem Programm die beiden fol- genden Informationen übermittelt: • Die Genauigkeit, mit der der Noten-Editor die Notenpositionen dar- stellen soll. • Der Wert der kleinsten Note (Notenlänge), die noch in der Partitur dargestellt werden soll.
NUENDO Die Funktionsweise des Noten-Editors 1 – 13 In diesem Beispiel scheint die Anzeigequantisierung auf 32stel Noten (oder einen kleineren Notenwert) eingestellt zu sein. Im Laufe der nächsten Kapitel werden Sie sehen, wie Sie die Anzeigequantisierung einstellen können. Die Anzeigequantisierung ist im folgenden Beispiel auf Sechzehntelnoten eingestellt: Anzeigequantisierung mit Sechzehntelnoten Jetzt sieht das Timing schon richtig aus, aber die Darstellung der Noten lässt immer noch zu wünschen übrig. Aus der Sicht des Computers haben Sie Sechzehntelnoten gespielt, deshalb werden so viele Pausen angezeigt. So haben Sie es jedoch gar nicht gemeint. Sie möchten zwar erreichen, dass kurze Noten wiedergegeben werden, da es sich um einen Staccato-Teil handelt, aber die Noten sollen anders darge- stellt werden. In diesem Fall sollte die Anzeigequantisierung auf Achtel- noten eingestellt werden: Anzeigequantisierung mit Achtelnoten Nun werden die gewünschten Achtelnoten angezeigt. Jetzt müssen nur noch Staccato-Spielanweisungen eingefügt werden. Mit dem Stift- Werkzeug erfordert das nicht mehr als einen Mausklick. (Diese Funk- tion wird im Kapitel »Arbeiten mit Symbolen« ausführlich beschrieben.) Was ist passiert? Durch das Ändern des Notenwerts für die Anzeige- quantisierung auf Achtel haben Sie dem Programm die folgende An- weisung gegeben: »Alle Noten so darstellen, als würden sie genau auf den Achtelpositionen liegen, ganz gleich, wo sie sich eigentlich befin- den« und »Keine Note kürzer als eine Achtel darstellen, egal, wie kurz sie in Wirklichkeit ist«. Beachten Sie dabei, dass es um die Darstellung geht – was zu einer der wichtigsten Aussagen in diesem Kapitel führt: Durch das Einstellen der Anzeigequantisierung werden die eigentlichen MIDI-Noten nicht verändert, wie dies bei den anderen Quantisierungs- funktionen der Fall ist. Diese Funktion verändert ausschließlich die Dar- stellung von Noten im Noten-Editor (und wirklich nur dort).
NUENDO 1 – 14 Die Funktionsweise des Noten-Editors Sorgfältige Auswahl des Anzeigequantisierungswerts Wie bereits beschrieben, wird durch den Notenwert der Anzeigequan- tisierung der kleinste Notenwert festgelegt, der noch dargestellt wer- den soll. In der folgenden Abbildung sehen Sie, was geschieht, wenn dieser Wert auf Viertelnoten eingestellt wird. Anzeigequantisierung mit Viertelnoten Das sieht nicht gerade gut aus! Aber wieso nicht? Dem Programm wurde mitgeteilt, dass der kürzeste Notenwert, mit dem es arbeiten soll, Viertelnoten sind. Damit ist von vornherein ausgeschlossen, dass Achtel, Sechzehntel usw. notiert werden. Bei der Darstellung auf dem Bildschirm (und auch beim späteren Ausdruck) werden alle Achtelno- ten in der Darstellung auf die nächstliegenden Viertelnoten quantisiert – wodurch das hier dargestellte Notenbild entsteht. Dennoch klingt diese Passage bei der Wiedergabe genauso wie vorher. Die Anzeige- quantisierung hat nur Auswirkungen auf die Darstellung. Hierzu noch eine letzte wichtige Anmerkung: Auch wenn Sie (z. B. mit der Maus) absolut exakte Notenwerte eingeben, müssen die Noten- und Pausenwerte für die Anzeigequantisierung kor- rekt sein, da diese Werte nicht nur für MIDI-Aufnahmen verwendet wer- den! Wenn Sie den Notenwert für die Anzeigequantisierung z. B. auf Vier- tel setzen und dann mit der Maus acht Noten eingeben, werden auf den Spuren Achtelnoten (als MIDI-Daten) erzeugt, dargestellt werden jedoch Viertelnoten!
NUENDO Die Funktionsweise des Noten-Editors 1 – 15 Die Anzeigequantisierung für Pausen Bisher wurde die Anzeigequantisierung für Noten verwendet. Sie kön- nen auch einen Anzeigequantisierungswert für Pausen einstellen, also die kürzeste Pause, die noch dargestellt werden soll. Das folgende Beispiel zeigt, dass diese Einstellung oft sehr praktisch ist: Angenommen die ursprünglichen Noten sehen folgendermaßen aus: Die erste Note ist offensichtlich um eine Sechzehntelnote nach hinten verschoben. Wenn hier die Anzeigequantisierung für Noten auf Achtel- noten verändert wird, werden die Noten folgendermaßen dargestellt: Anzeigequantisierung für Noten mit Achtelnoten Leider wurde jetzt die erste Note auf die Position der zweiten Note verschoben, da Sechzehntelnoten nicht zulässig sind. Dieses Problem kann behoben werden, indem Sie zusätzliche Anzeigequantisierungs- werte innerhalb dieses Takts mit dem Q-Werkzeug (für die Quantisie- rung) einfügen. Es gibt aber eine wesentlich einfachere Methode: Stellen Sie den Wert für die Anzeigequantisierung für Noten wieder auf Sechzehntelnoten ein, stellen Sie aber die Anzeigequantisierung für Pausen auf Achtelnoten ein! So stellt das Programm keine Pausen dar, die kürzer als Achtelnotenwerte sind, außer wenn dies nötig ist. Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus: Anzeigequantisierung für Noten auf Sechzehntel und für Pausen auf Achtel eingestellt
NUENDO 1 – 16 Die Funktionsweise des Noten-Editors Was ist passiert? Sie haben dem Programm mitgeteilt, dass nur dann Pausen, die kürzer als Achtelnotenwerte sind, angezeigt werden sollen, wenn dies »nötig« ist. Da die erste Note auf der Position der zweiten Sechzehntelnote dargestellt wurde, musste eine Sechzehntelpause am Beginn eingefügt werden. Alle anderen Pausen konnten hingegen ausgeblendet werden, indem die Noten als Achtelnoten dargestellt wurden, d. h. sie waren nicht »nötig«. Daraus können die folgenden allgemeinen Regeln abgeleitet werden: • Stellen Sie die Anzeigequantisierung für Noten auf die »kleinste Noten- position« ein, die noch in der Partitur angezeigt werden soll. Wenn z. B. Noten an ungenauen Sechzehntelpositionen vorkommen, sollte die Noten- Anzeigequantisierung auf Sechzehntelnoten eingestellt sein. • Stellen Sie die Anzeigequantisierung für Pausen auf den kleinsten Notenwert (Notenlänge) ein, die für eine einzelne Note angezeigt wer- den soll, die auf einer Zählzeit liegt. Eine übliche Einstellung wäre eine Anzeigequantisierung für Noten von 16 (Sechzehntelnoten) und für Pausen von 4 (Viertelnoten). Ausnahmen Leider sind dies nur grobe Richtwerte, kein Patentrezept für alle Fälle. Es können z. B. »normal lange« Noten und N-Tolen unterschiedlicher Arten gemischt vorkommen oder Sie können gleich lange Noten mit je nach Kontext unterschiedlichen Notenlängen darstellen. In diesen Situationen können Sie die folgenden Methoden ausprobieren: Automatische Anzeigequantisierung Wenn die Partitur sowohl »normal lange« Noten als auch Triolen ent- hält, können Sie die automatische Anzeigequantisierungsfunktion ver- wenden. Wenn diese Funktion eingeschaltet ist, versucht Nuendo »nachzuvollziehen«, ob die Anzeige der Noten auf »normal lange« Noten oder Triolen quantisiert werden soll (siehe Seite 51).
NUENDO Die Funktionsweise des Noten-Editors 1 – 17 Arbeiten mit dem Q-Werkzeug Mit dem Q-Werkzeug können Sie neue Anzeigequantisierungswerte an beliebigen Stellen in der Partitur einfügen. Die eingefügten Anzei- gequantisierungswerte betreffen das Notensystem ausgehend vom Einfügepunkt. Weitere Informationen finden Sie auf Seite 61. Dauerhafte Änderung der MIDI-Daten Als letzten Ausweg können Sie die Noten-Events selbst in der Länge verändern, quantisieren oder verschieben. Dabei wird jedoch die Musik nicht mehr wie vorher wiedergegeben. In den meisten Fällen müssen die MIDI-Daten nicht verändert werden, um die Noten so darstellen zu lassen, wie Sie möchten. Zusammenfassung Damit ist die grundlegende Beschreibung der Anzeigequantisierung abgeschlossen. Es gibt eine Reihe von Situationen, die besondere Maßnahmen erfordern. Diese Verfahren werden in den folgenden Kapiteln beschrieben. Außerdem finden Sie Beschreibungen weiterer Funktionen, die der Anzeigequantisierung ähneln, jedoch in anderen Situationen eingesetzt werden. Sie werden als »Interpretation-Schal- ter« bezeichnet.
NUENDO 1 – 18 Die Funktionsweise des Noten-Editors Manuelle Noteneingabe im Vergleich zur Aufnahme Sie können Noten manuell (mit der Maus und der Tastatur) eingeben und verändern oder über ein MIDI-Keyboard einspielen. Meistens wer- den Sie beide Verfahren verwenden. Im Kapitel »Aufbereiten von MIDI- Aufnahmen« wird beschrieben, wie Sie eine (Echtzeit-) Aufnahme in eine möglichst gut lesbare Partitur umwandeln können, ohne die MIDI- Daten dauerhaft zu verändern. Im Kapitel »Eingeben und Bearbeiten von Noten mit der Maus« wird beschrieben, wie Sie Noten mit der Maus eingeben und bearbeiten können. In aller Regel werden Sie jedoch selbst nach einer perfekt klingenden Aufnahme noch einige dauerhafte Änderungen durchführen müssen, bevor Sie sie ausdrucken können. Sie sollten beide Kapitel lesen, um das Erstellen gut lesbarer Partituren zu lernen!
NUENDO 2 – 20 Grundlagen Inhalt dieses Kapitels • Öffnen des Noten-Editors • Papiergröße und Ränder • Umschalten zwischen Seiten- und Bearbeitungsmodus • Ein-/Ausblenden von Symbolpaletten, Werkzeugzeile und erweiterter Werk- zeugzeile • Einrichten des Lineals • Festlegen des Vergrößerungsfaktors Vorbereitung 1. Richten Sie im Projekt-Fenster eine MIDI-Spur für jedes Instrument ein. Für ein Split-System (Akkolade) benötigen Sie nur eine Spur. Es besteht keine Not- wendigkeit, für Bass- und Violinschlüssel separate Spuren anzulegen. 2. Wenn Sie möchten, benennen Sie jede Spur nach dem jeweiligen Instrument. Diesen Namen können Sie später in der Partitur verwenden. 3. Nehmen Sie nun auf die Spuren auf oder erzeugen Sie leere Parts auf allen Spuren. Sie können sehr lange Parts einrichten, die sich über das ganze Stück erstrecken, oder mit kürzeren Parts beginnen. Wenn Sie die zweite Möglichkeit wählen, können Sie jederzeit neue Parts einfügen oder vorhandene Parts kopieren.