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Steinberg Cubase SX/SL 3 MIDI Devices And Features German Version Manual

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    							3
    Arbeiten mit SysEx-Befehlen 
    						
    							CUBASE SX/SL
    3 – 112 Arbeiten mit SysEx-Befehlen
    Einleitung
    Bei System-Exclusive-Befehlen (kurz: SysEx-Befehlen, d. h. gerätebe-
    zogenen Befehlen) handelt es sich um eine spezielle Art von MIDI-Be-
    fehlen, die nur im Zusammenhang mit einem bestimmten Gerät eines 
    bestimmten Herstellers gelten. So hat jeder bedeutendere Hersteller 
    von MIDI-Klangerzeugern einen eigenen SysEx-ID-Code. SysEx-Be-
    fehle dienen normalerweise zur Übertragung von Patch-Daten, d. h. 
    die Zahlen, mit denen ein bzw. mehrere Sounds in einem MIDI-Instru-
    ment gesteuert werden.
    Mit Cubase SX/SL können Sie SysEx-Befehle auf verschiedene Art 
    und Weise aufnehmen und bearbeiten. In den folgenden Abschnitten 
    werden die verschiedenen Funktionen erläutert, mit denen Sie SysEx-
    Befehle erstellen und verwalten können.
    Bulk Dumps (Übertragung großer Datenblöcke)
    Aufnehmen eines Dumps in Cubase SX/SL
    In einem programmierbaren Gerät werden alle Einstellungen als Zah-
    len im Speicher abgelegt. Wenn diese Zahlen verändert werden, än-
    dern sich dadurch die Einstellungen.
    Normalerweise können Sie bei MIDI-Geräten einen »Dump« durchfüh-
    ren. Dabei handelt es sich um die Übertragung einiger Einstellungen 
    oder des gesamten Speicherinhalts als MIDI-SysEx-Befehle. Wenn 
    Sie diese Befehle in einem Computer aufzeichnen und später zurück-
    senden, erhalten Sie erneut diese Einstellungen, auch wenn Sie sie 
    inzwischen geändert haben. Dies können Sie u. a. zum Anlegen von 
    Sicherungskopien der Instrumenteneinstellungen nutzen.
    Wenn Sie eine MIDI-Datenübertragung (einen Dump) bestimmter Be-
    fehle oder des gesamten Speicherinhalts direkt am Gerät auslösen 
    können, können diese Befehle in der Regel auch mit Cubase SX/SL 
    aufgezeichnet werden. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    Arbeiten mit SysEx-Befehlen 3 – 113
    1.Wählen Sie im Datei-Menü (unter Windows) bzw. dem Cubase SX/
    SL-Menü (unter Mac OS X) den Befehl »Programmeinstellungen…« 
    und öffnen Sie im angezeigten Dialog die Seite »MIDI–MIDI-Filter«.
    Hier können Sie festlegen, welche MIDI-Event-Arten aufgenommen und welche über 
    die Funktion MIDI-Thru wieder zurückgesendet werden sollen.
    2.Schalten Sie die Sysex-Option im Aufnahme-Bereich aus und im 
    Thru-Bereich ein.
    In dieser Einstellung (siehe Abbildung oben) werden SysEx-Befehle aufgenommen, 
    aber nicht wieder zurück an das Instrument gesendet. (Dies könnte zu unerwünschten 
    Ergebnissen führen.)
    3.Versetzen Sie eine MIDI-Spur in Aufnahmebereitschaft, starten Sie 
    die Aufnahme und lösen Sie den Dump direkt am Instrument aus. 
    4.Wenn die Übertragung der Befehle abgeschlossen ist, wählen Sie den 
    neuen Part aus und öffnen Sie den Listen-Editor über das MIDI-Menü.
    So können Sie überprüfen, ob der SysEx-Dump aufgenommen wurde – in diesem Fall 
    sollten sich in der Part-/Event-Liste ein oder mehrere SysEx-Events befinden.   
    						
    							CUBASE SX/SL
    3 – 114 Arbeiten mit SysEx-Befehlen
    Wenn Sie die Übertragung des Dumps nicht an Ihrem MIDI-Instrument 
    auslösen können, müssen Sie den Dump durch einen Anforderungsbe-
    fehl von Cubase SX/SL aus auslösen. Verwenden Sie in diesem Fall den 
    MIDI-SysEx-Editor (siehe Seite 117), um den spezifische Dump-Anforde-
    rungsbefehl am Anfang einer MIDI-Spur auszulösen (lesen Sie dazu bitte 
    das Handbuch zu Ihrem Instrument). Wenn Sie die Aufnahme aktivieren, 
    wird der Dump-Anforderungsbefehl wiedergegeben (an das Instrument 
    gesendet) und der Dump wird wie oben beschrieben ausgelöst.
    Zurücksenden eines Bulk Dumps an ein Gerät
    1.Vergewissern Sie sich, dass die MIDI-Spur mit den SysEx-Befehlen 
    an das Gerät geleitet wird.
    Weitere Informationen darüber, welchen MIDI-Kanal Sie verwenden sollten, finden Sie 
    im Handbuch zu Ihrem Gerät.
    2.Schalten Sie den Solo-Schalter für die Spur ein.
    Dies ist lediglich eine Sicherheitsmaßnahme und nicht unbedingt erforderlich.
    3.Vergewissern Sie sich, dass das Gerät so eingestellt ist, dass es 
    SysEx-Befehle empfangen kann. (Häufig ist das Empfangen von 
    SysEx-Befehlen standardmäßig ausgeschaltet.)
    4.Versetzen Sie das Gerät gegebenenfalls in den »Standby-Modus zum 
    Empfangen von SysEx-Befehlen«.
    5.Starten Sie die Wiedergabe der Befehle. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    Arbeiten mit SysEx-Befehlen 3 – 115
    Tipps
    •Senden Sie nicht mehr Befehle als nötig. Wenn Sie nur ein Programm benö-
    tigen, übertragen Sie nicht den gesamten Speicherinhalt. Sie sparen dadurch 
    kostbaren Arbeitsspeicher. Normalerweise können Sie genau festlegen, wel-
    che Befehle übertragen werden sollen.
    •Wenn der Sequenzer jedes Mal beim Laden eines Projekts bestimmte Klänge 
    an Ihr Instrument senden soll, sichern Sie die SysEx-Befehle in einem »stum-
    men Vorzähler« vor dem Beginn des Projekts. 
    •Wenn die Datenmenge sehr klein ist (z. B. bei einem einzigen Klang), kann der 
    Dump auch mitten im Projekt verwendet werden. Einen ähnlichen Effekt kön-
    nen Sie erzielen, wenn Sie stattdessen mit Programmwechseln arbeiten, die 
    mit wesentlich weniger MIDI-Befehlen auskommen. Manche Geräte können so 
    eingestellt werden, dass die Klangeinstellungen übertragen werden, sobald 
    ein Klang am Gerät ausgewählt wird.
    •Wenn Sie Parts mit nützlichen SysEx-Dumps erstellt haben, können Sie diese 
    auf eine eigene, stummgeschaltete Spur verschieben. Wenn Sie diese Parts 
    verwenden möchten, können Sie sie auf eine leere, nicht stummgeschaltete 
    Spur verschieben und von dort aus wiedergeben.
    •Senden Sie nicht mehrere SysEx-Dumps gleichzeitig an mehrere Instrumente.
    •Notieren Sie die Gerätekennung (Device ID) Ihres Instruments. Wenn diese 
    Nummer geändert wird, verweigert ein Gerät u. U. den Empfang von Befehlen. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    3 – 116 Arbeiten mit SysEx-Befehlen
    Aufzeichnen von SysEx-Parameteränderungen
    Sie können SysEx-Befehle auch verwenden, um vom Computer aus 
    bestimmte Parameter in einem Gerät zu verändern, z. B. Filter zu öffnen, 
    eine Wellenform auszuwählen, die Ausklingzeit eines Halls zu ändern 
    usw. Viele Geräte können an dem Gerät vorgenommene Änderungen 
    auch als SysEx-Befehle übertragen. Diese Befehle können in Cubase 
    SX/SL aufgezeichnet und so Bestandteil einer MIDI-Aufnahme werden.
    Hierzu ein Beispiel: Sie öffnen beim Spielen einer Melodie einen Filter. 
    In diesem Fall werden sowohl die Noten als auch die durch das Öff-
    nen des Filters generierten SysEx-Befehle aufgezeichnet. Bei der 
    Wiedergabe ändert sich der Klang genauso wie bei der Aufnahme.
    1.Wählen Sie im Datei-Menü (unter Windows) bzw. dem Cubase SX/SL-
    Menü (unter Mac OS X) den Befehl »Programmeinstellungen…«, öffnen 
    Sie im angezeigten Dialog die Seite MIDI–MIDI-Filter und vergewissern 
    Sie sich, dass SysEx-Befehle aufgenommen werden können (d. h. dass 
    die Sysex-Option im Aufnahme-Bereich ausgeschaltet ist).
    2.Stellen Sie das Instrument so ein, dass am Gerät vorgenommene 
    Parameteränderungen als SysEx-Befehle übertragen werden.
    3.Führen Sie die Aufnahme wie gewohnt durch.
    Wenn Sie die Aufnahme beendet haben, werden die Events im Listen-Editor angezeigt. 
    						
    							CUBASE SX/SL
    Arbeiten mit SysEx-Befehlen 3 – 117
    Bearbeiten von SysEx-Befehlen
    Die Events der SysEx-Befehle werden zwar im Listen-Editor bzw. im 
    Projekt-Browser angezeigt, nicht jedoch ihr Inhalt (es wird lediglich 
    der Beginn der Befehle in der Kommentar-Spalte des Events ange-
    zeigt). Darüber hinaus können Sie das Event nicht so bearbeiten wie 
    die anderen Event-Arten im Listen-Editor (sondern nur verschieben).
    Verwenden Sie zur Bearbeitung stattdessen den MIDI-SysEx-Editor.
    •Wenn Sie den MIDI-SysEx-Editor für ein bestimmtes Event öffnen 
    möchten, klicken Sie im Listen-Editor bzw. im Projekt-Browser in die 
    Kommentar-Spalte des Events.
    In der Anzeige werden die gesamten Befehle in einer bzw. mehreren 
    Zeilen dargestellt. Alle SysEx-Befehle beginnen immer mit F0 und en-
    den mit F7. Dazwischen kann eine beliebige Zahl von Bytes liegen. 
    Wenn nicht alle Bytes eines Befehls in eine Zeile passen, wird die An-
    zeige in der folgenden Zeile fortgesetzt. Mit Hilfe der Angabe der 
    Adresse in der Adresse-Spalte können Sie die Position von Werten 
    innerhalb eines Befehls leichter ermitteln.  
    						
    							CUBASE SX/SL
    3 – 118 Arbeiten mit SysEx-Befehlen
    Auswählen und Anzeigen von Werten
    Sie können Werte mit der Maus oder mit den Pfeiltasten auswählen. 
    Das ausgewählte Byte wird in verschiedenen Formaten angezeigt:
    •In der Hauptanzeige werden die Werte im hexadezimalen Format angezeigt.
    •Rechts daneben werden sie im ASCII-Format angezeigt.
    •Unten im Dialog werden die Werte im dezimalen und binären Format angezeigt.
    Bearbeiten von Werten
    Der ausgewählte Wert kann direkt in der Hauptanzeige oder in der 
    Dezimal- bzw. Binär-Spalte geändert werden. Dazu müssen Sie nur 
    wie gewohnt auf den Wert klicken und den neuen Wert eingeben.
    Hinzufügen und Löschen von Bytes
    Wenn Sie einzelne Bytes in eine Befehlskette einfügen oder daraus 
    löschen möchten, klicken Sie auf »Einfügen« bzw. »Löschen« oder 
    drücken Sie auf die entsprechenden Tasten auf der Computertastatur. 
    Neue Befehle werden immer vor der Auswahl eingefügt.
    Importieren und Exportieren von Befehlen
    Wenn Sie SysEx-Befehle von einem Speichermedium laden oder be-
    arbeitete SysEx-Befehle in eine Datei speichern möchten, klicken Sie 
    auf »Importieren…« oder »Exportieren…«. Das Dateiformat wird als 
    »MIDI SysEx« (mit der Namenerweiterung ».syx«) bezeichnet, d. h. nur 
    die Befehlsdaten werden in einer Binärdatei gespeichert. Es wird nur 
    der erste Dump einer SYX-Datei geladen.
    Verwechseln Sie dieses Dateiformat nicht mit dem MIDI-Format. 
    						
    							4
    Logical-Editor, Transformer und
    Eingangsumwandler 
    						
    							CUBASE SX/SL
    4 – 120 Logical-Editor, Transformer und Eingangsumwandler
    Einleitung
    Die Bearbeitung von MIDI-Daten erfolgt in der Regel grafisch über die 
    MIDI-Editoren. Sie haben aber auch die Möglichkeit, mit Hilfe des Lo-
    gical-Editors gezielt bestimmte Daten zu suchen und zu ändern.
    Der Logical-Editor bietet die folgenden Bearbeitungsmöglichkeiten:
    •Sie können Filterbedingungen definieren und bestimmte Events suchen.
    Dabei kann es sich um Events desselben Typs, mit bestimmten Eigenschaften oder 
    Werten oder an bestimmten Positionen handeln (oder um Events, die eine Kombina-
    tion dieser Bedingungen erfüllen). Sie können beliebig viele Filterbedingungen durch 
    UND/ODER-Verknüpfungen miteinander kombinieren.
    •Sie können eine Funktion auswählen, die durchgeführt werden soll.
    Dazu gehören Transformieren (Ändern von Eigenschaften der gefundenen Events), 
    Löschen (Entfernen der Events), Einfügen (Hinzufügen von neuen Events an den Posi-
    tionen der gefundenen Events) usw.
    •Sie können eine Liste von Aktionen definieren, mit denen der genaue 
    Funktionsablauf festgelegt wird.
    Beachten Sie, dass es nicht für alle Funktionen weitere Aktionen gibt. So ist z.B. zum 
    Löschen keine Angabe von Aktionen erforderlich, da lediglich alle gefundenen Events 
    entfernt werden. Für das Transformieren von Events müssen Sie dagegen angeben, 
    welche Eigenschaften wie geändert werden sollen (z.B. eine Transponierung von Noten 
    um ein bestimmtes Intervall, eine Anpassung der Anschlagstärke usw.).
    Durch die Kombination von Filterbedingungen, Funktionen und Aktio-
    nen können Sie Ihre MIDI-Daten umfassend bearbeiten.
    Der richtige Umgang mit dem Logical-Editor erfordert ein tieferes 
    Verständnis des Aufbaus von MIDI-Befehlen. Da für den Logical-Edi-
    tor aber viele Presets vordefiniert wurden, können Sie ihn auch dann 
    verwenden, wenn Sie sich noch nicht mit allen seinen Aspekten aus-
    einander gesetzt haben (siehe Seite 123).
    Die Funktionsweise des Logical-Editors wird klarer, wenn Sie sich mit 
    den vordefinierten Presets auseinander setzen. Sie können diese Pre-
    sets auch als Ausgangspunkt für die Arbeit mit dem Logical-Editor ver-
    wenden. 
    						
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