Steinberg Groove Agent 2 Manual
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Groove AgentDeutsch 121 DEUTSCH Stop/Run-Schalter Mit diesen Schaltern starten und stoppen Sie Groove Agent. Das In- strument lässt sich auch verwenden, wenn der Host-Sequenzer ge- stoppt ist. Es verwendet aber immer dessen Tempo (BPM-Einstellung). Wenn Ihr Sequenzer läuft, folgt Groove Agent dem Tempo und läuft synchron zur Taktposition. Mit der folgenden Methode können Sie Groove Agent simultan mit Ihrem Sequenzer starten: 1.Starten Sie Ihren Sequenzer. 2.Starten Sie Groove Agent. 3.Stoppen Sie den Sequenzer. Wenn Sie nun den Sequenzer erneut starten, beginnt Groove Agent ebenfalls mit der Wiedergabe! Wenn der Run-Schalter eingeschaltet ist, leuchtet eine grüne Umrahmung um den Schalter auf. Dies eignet sich für Situationen, in denen die Drums mit dem Beginn des Songs oder eines bestimmten Abschnitts einsetzen sollen. Neu in Groove Agent 2 ist die Möglichkeit, ein bevorzugtes Stop/Run- Verhalten zu bestimmen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Groove Agent-Bedienfeld bzw. mit der linken Maustaste auf das Groove Agent-Logo. Wählen Sie aus dem Untermenü »When Host Stops« die Option »Pause Playback«, um den Drumcomputer in den Pause-Modus zu setzen, wenn die Host-Applikation stoppt. Wenn Sie im Untermenü »When Host Stops« den Modus »Stop Play- back« einschalten, müssen Sie Groove Agent 2 manuell neu starten. Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Modi.
Groove Agent 122 Deutsch Weitere Funktionen Bisher haben wir nur die Funktionen beschrieben, die sich auf der Oberfläche von Groove Agent befinden. Der dunkle Bereich hinter dem grünen LCD-Fenster enthält aber nicht nur die Pegelanzeigen, sondern hier verbirgt sich auch der Editierbereich von Groove Agent. Klicken Sie auf den Edit-Schalter in der rechten unteren Ecke des Groove Agent-Bedienfelds, um diesen Bereich zu öffnen. Die Klangbearbeitung Im mittleren Bereich des Groove Agent-Bedienfelds finden Sie acht Reihen mit Steuerelementen. Die Funktionen sind für alle acht Instrumentengruppen identisch. Die Standardeinstellung ist für alle Regler die Mittenposition (12 Uhr). Aud – Mit diesem Taster können Sie den – im Bereich direkt links da- neben ausgesuchten – Klang auslösen und hören. Dies ist praktisch, wenn Sie die ursprünglichen Klänge und das Ergebnis Ihrer Bearbei- tung klanglich überprüfen möchten. Vel – Mit diesem Velocity Offset-Regler können Sie die Ansprechemp- findlichkeit des betreffenden Klangs verändern. Wenn Sie den Regler nach links drehen, werden die für das Instrument eingehenden MIDI- Anschlagsdynamikwerte vermindert, wodurch gedämpfter klingende Samples verwendet werden. Wenn Sie den Regler über den 12-Uhr- Punkt hinaus nach rechts drehen, werden die für das Instrument einge- henden MIDI-Anschlagsdynamikwerte erhöht, was einen härteren und lauteren Klang bewirkt. Zum Kompensieren der hierdurch erhöhten oder verminderten Lautstärke im Gesamtausgang existiert für jeden Gruppenausgang ein Pegelregler (VOL).
Groove AgentDeutsch 123 DEUTSCH Mit dem VEL-Regler können Sie einen akustischen Schlagzeugklang sehr schnell weicher oder härter gestalten. Tune – Mit diesem Regler lässt sich jede Gruppe um bis zu 12 Halb- töne nach oben bzw. unten verstimmen. Beachten Sie, dass der Reg- ler aus praktischen Gründen im Bereich seiner 12-Uhr-Einstellung über eine wesentlich feinere Auflösung verfügt als im übrigen Bereich. Dec – Durch das Verändern des Ausklangverhaltens (Decay) kann ein Klang auf interessante Weise verändert werden, besonders wenn er – wie unsere akustischen Drum- und Percussion-Klänge – mit eigener Räumlichkeit aufgenommen wurde. Eine normale Snare kann auf diese Weise wie eine extrem gedämpfte Trommel klingen oder sich wie durch ein Gate geschickter Hall anhören. Amb – Mit diesem Regler lässt sich für jede Gruppe eine Feinrege- lung des Anteils an Räumlichkeit (Englisch: Ambience) herstellen. Der Ambience-Drehregler (im »metallenen« Teil der Oberfläche, links un- ten im Groove Agent-Bedienfeld) dient hierbei stets als Hauptregler. Wenn Sie diesen auf eine 12-Uhr-Position einstellen, können Sie die Feineinstellungen leichter vornehmen. Vol – Mit diesem Pegelregler können Sie den Gesamtpegel der jewei- ligen Instrumentengruppe einstellen. Out – Jede Gruppe kann einem der 1-8 vorhandenen Stereo-Aus- gänge (Outputs) zugeordnet werden. Das ist z.B. dann sinnvoll, wenn Sie eine oder mehrere Gruppen mit externen EQ-Einstellungen oder Effekten bearbeiten möchten.
Groove Agent 124 Deutsch Memory – Die Speicherplätze Wenn Sie Groove Agent zum ersten Mal starten, leuchtet der erste Me- mory-Schalter auf. Das bedeutet, dass er aktiv ist, »zuhört«, und jede Ände- rung registriert, die Sie vornehmen. Sie müssen diesen Speicherplatz nicht aktivieren, er ist stets aktiv. Mit dem Copy-Taster kopieren Sie die aktuellen Einstellungen des Bedienfelds von Groove Agent in einen der zehn vorhandenen Spei- cherplatz-Schalter. Klicken Sie auf »Copy« und danach auf einen der Speicherplätze, dann wird der Kopiervorgang ausgeführt. Wenn der Speicherplatz-Schalter dunkel dargestellt wird, ist der Speicherplatz leer. Wenn der Schalter eine grünliche Färbung auf- weist, sind auf diesem Speicherplatz Einstellungen gespeichert. Der Schalter des gerade aktiven Speicherplatzes leuchtet hell auf. Jeder der 10 Speicherplätze kann zum Speichern aller Einstellungen des gesamten Instruments verwendet werden. Nehmen wir an, Sie ha- ben bei aktivem Speicherplatz 1 beispielsweise eine Gesamteinstel- lung vorgenommen, die für die Strophen in Ihrem Song passend ist. Wenn Sie auf den Copy-Taster und danach auf den Speicherplatz- Schalter Nummer 2 klicken, werden nun alle in Speicherplatz 1 vorlie- genden Informationen auch im Speicherplatz 2 gespeichert. Dieser wird zum aktiven Speicherplatz und Sie können sich nun dem Einstellen des richtigen Klangs z.B. für den Refrain widmen. Sie können alles auspro- bieren, was Sie möchten, denn die perfekte Stropheneinstellung bleibt ja weiterhin in Speicherplatz 1 gesichert. (Das beschriebene Vorgehen ermöglicht zwar nicht das Optimum an Flexibilität beim Verwenden von Groove Agent, kann aber als eine Methode zum Automatisieren ange- sehen werden). Ein weiterer Vorschlag: Da in den Speicherplätzen jeweils alle Einstel- lungen der gesamten Benutzeroberfläche des Instruments gespeichert werden, können Sie schnell zwischen Stilrichtungsvariationen und so- gar völlig verschiedenen Stilrichtungen und Drum-Kits hin- und her-
Groove AgentDeutsch 125 DEUTSCH schalten! Das Szenario mag zwar nicht gerade realistisch anmuten (oder kennen Sie einen Schlagzeuger, der durch Fingerschnippen mal eben ein ganzes Schlagzeug austauschen kann?), aber Sie erhalten auf diese Weise sehr flexible Möglichkeiten! ❐Wenn Sie Ihre Groove Agent-Einstellungen als Bank (im .fxb-Format) speichern, bleiben alle in den Speicherplätzen gespeicherten Informatio- nen erhalten. Master Volume-Regler Wie der Name »Master Volume« schon sagt, dient dieser Regler zum Steuern des Gesamtausgangspe- gels dieses Instruments. Wenn Sie mehrere Aus- gänge verwenden, steuert der Master Volume-Regler den Ausgangspegel aller dieser Ausgänge. Neu in Groove Agent 2 ist die Tatsache, dass die Audioaktivität stoppt, wenn der Master Volume-Regler auf den Minimalwert eingestellt ist. Wenn Sie Groove Agent 2 als reinen MIDI-Player verwenden und kei- nen der internen Sounds benutzen (lediglich als Controller für externe Drum-Sounds), können Sie auf diese Weise CPU-Leistung sparen.
Groove Agent 126 Deutsch Der Setup-Bereich Wenn Sie auf den geriffelten Schalter unterhalb des grünen LCD-Fensters klicken, wird der Setup-Bereich geöffnet. Hier sind die wirklich geheimen Funktionen versteckt. Wenn Sie auf den CLOSE-Schalter rechts unten im Groove Agent-Bedienfeld klicken, werden die Funktionen wieder ausgeblendet. Im Folgenden werden die einzelnen Funktionen des Setup-Bereichs ge- nauer beschrieben. Die Funktion »MIDI Output« Eine fantastische Eigenschaft von Groove Agent ist seine Fähigkeit, einen MIDI-Part zu schreiben, der die Noten enthält, die Sie gerade hören! Wenn Sie diesen Schalter auf seine ON-Position einstellen, er- öffnet sich eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten! Wenn Sie das Schlagzeug in Echtzeit arrangieren, während sich Ihr Sequenzer im Aufnahmemodus befindet (Sie sollten es probieren – gerade für diese Arbeitsmethode wurde Groove Agent entwickelt), wird währenddessen ein MIDI-Part erzeugt. Diesen Part können Sie anschließend öffnen und folgende Bearbeitungsschritte vornehmen: •Löschen, Hinzufügen, Kopieren oder Verschieben von Noten. •Kopieren eines beliebigen Teils des neuen Parts in einen anderen Bereich des Songs oder aber in einen völlig anderen Song. •Anwenden einer anderen Quantisierungsart oder Dynamikeinstellung. •Kopieren Sie z. B. den gesamten Part, löschen Sie die Bass-Drum im Original- Part und löschen Sie die anderen Instrumente in der Kopie des Parts, die auf einer anderen Spur positioniert wurde. Nun können Sie die Bass-Drum-Noten einem anderen virtuellen oder physischen Instrument zuordnen, z.B. Ihrem Lieblingssampler. Wenn Sie eine Cubase-Drum-Map verwenden, wird der ge- samte Vorgang noch leichter.
Groove AgentDeutsch 127 DEUTSCH ❐Die Funktion »MIDI Output« gehört zum Randbereich des VST 2.0-Proto- kolls. Wir bewegen uns damit an der Grenze der Möglichkeiten und können die Wirkung der Funktion »MIDI Output« in anderen Host-Pro- grammen nicht vorhersehen. Wir garantieren nur, dass die Funktion in Steinbergs Cubase und Nuendo richtig funktioniert. Wenn Sie ein Programm verwenden, das die MIDI-Ausgabe durch ein VST-Instrument nicht wie oben beschrieben verarbeiten kann, müssen Sie beim Erstellen Ihrer Arrangements die Automationsmöglichkeiten des Programms verwenden. Bitte lesen Sie auch die Beschreibung der neuen Funktion »Live File« im folgenden Abschnitt. •Es ist normalerweise sinnvoll, den SysEx-Filter (Filter, der SysEx-Daten aus dem Datenstrom entfernt) Ihres Sequenzers zu aktivieren, wenn Sie Groove Agent verwenden. Wenn Sie SysEx-Daten nicht herausfiltern, werden die Run- und Stop-Befehle in den MIDI-Part aufgenommen, wo- durch Groove Agent je nach eingehenden Daten plötzlich mitspielt oder eben nicht. Wenn Sie SysEx-Daten herausfiltern, werden Run- und Stop- Befehle nicht Bestandteil des MIDI-Parts, was das Leben erheblich er- leichtert. ❐Es ist ratsam, die Auto-Quantize-Funktion des Sequenzers auszuschalten, wenn Groove Agent eine MIDI-Spur aufnimmt. Sie können das Schlagzeug später immer noch quantisieren. Wenn die Funktion »MIDI Output« eingeschaltet ist, wird dies durch ein kleines MIDI-Steckersymbol unten im grünen LCD-Fenster angezeigt. Live File Dies ist eine weitere neue Funktion in Groove Agent 2, mit der Sie festlegen können, ob die MIDI-Ausgabe, wie oben beschrieben, an ei- nen MIDI-Part in Ihrer Host-Applikation oder an eine MIDI-Datei auf dem Desktop geschrieben werden soll. Wenn Sie die Funktion »MIDI Output« auf »ON« und die Funktion »Live File« auf »File« schalten, nimmt Groove Agent 2 eine MIDI- Datei für Sie auf und legt diese direkt auf dem Desktop ab. Setzen Sie die Funktion »MIDI Output« anschließend wieder auf »OFF« (so erhält
Groove Agent 128 Deutsch Groove Agent 2 die Anweisung, diese Datei zu schreiben). Sie können diese MIDI-Datei dann in Ihren Song importieren, um sie dort weiter zu bearbeiten. Verwenden Sie dazu einfach die Funktion »Import MIDI File« in Ihrer Host-Applikation oder importieren Sie sie durch Ziehen und Ab- legen. Beachten Sie, dass die zuvor aufgenommene MIDI-Datei über- schrieben wird, wenn Sie Groove Agent 2 in diesem Modus starten. Klicken Sie mit der rechten Maustaste an eine leere Stelle im Bedien- feld bzw. mit der linken Maustaste auf das Groove Agent-Logo, um diese Funktion über das Kontextmenü aufzurufen.
Groove AgentDeutsch 129 DEUTSCH Die GM Output-Funktion Wir wenden uns gleich der Ausgabe im General MIDI-Format (GM) zu, doch zunächst ein paar Hintergrundinformationen. Als wir Groove Agent entwickelten, mussten alle Musiker dieselbe Tastaturzuordnung verwenden. Sie können die Zuordnung erkennen, wenn Sie die Funktion »MIDI Output« verwenden und sich den von Groove Agent erzeugten MIDI-Part ansehen. Sie beginnt wie eine ge- wöhnliche GM-Zuordnung mit der Bass-Drum auf C1, dem Sidestick auf C#1 usw. Aber nach Tom 1 werden Sie Unterschiede feststellen. Es gibt zwei Gruppen von Percussion-Instrumenten und noch eine Anzahl von Ride- und Crash-Becken oberhalb der Notenposition C3.
Groove Agent 130 Deutsch Wir haben diese Notenzuordnung entwickelt, aber ehrlich gesagt müssen Sie sich nicht unbedingt damit befassen. Wenn Sie einen durch Groove Agent erzeugten MIDI-Part bearbeiten, werden Sie wahrscheinlich sowieso das Lautsprechersymbol im Editor aktiviert haben, so dass Sie beim Überprüfen der jeweiligen Noten die zugehö- rigen Klänge hören können. Wenn Sie außerdem die GM Output-Funktion aktivieren, indem Sie diesen Schalter auf seine ON-Position einstellen, leitet Groove Agent die Ausgangsnoten automatisch so um, dass sie dem General MIDI- Protokoll entsprechen. Wenn die GM Output-Funktion eingeschaltet ist, wird dies durch ein kleines GM-Symbol unten im grünen LCD-Fens- ter angezeigt. Ambience Split Sie können festlegen, dass Groove Agent den räumlichen Anteil oder verhallte Klänge über einen separaten Mixerkanal-Ausgang ausgibt. Dies ist praktisch, wenn Sie diese Klangbestandteile separat bearbei- ten möchten. Wenn diese Funktion aktiviert ist, gibt nur der Mixerka- nal-Ausgang mit der höchsten Nummer die Effekt-Sounds aus. Was also lässt sich mit dem separat ausgegebenen räumlichen Signal anfangen? Nun, mit EQ oder Dynamikbearbeitung lassen sich hier inte- ressante Effekte erzielen. Sie können die mit Groove Agent erzeugten Schlagzeug-Sounds auch als Audiodatei exportieren und mit dem se- paraten räumlichen Signal experimentieren. Wie klingt es beispiels- weise, wenn das räumliche Signal ein wenig später einsetzt – oder zu früh? Oder Sie kombinieren den trockenen Klang einer Techno-Snare mit dem räumlichen Signal einer Piccolo-Snare…? Viel Spaß beim Experimentieren! Wenn »Ambience Split« eingeschaltet ist, wird dies durch ein kleines Symbol unten im grünen LCD-Fenster angezeigt, das eine in zwei Stränge aufgespaltene Klangkette darstel- len soll.