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Steinberg Nuendo SyncStation Operation Manual

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    							51
    Inhaltsverzeichnis
    52Einleitung
    53Über dieses Handbuch
    53Was kann die SyncStation?
    53Clock-Verteiler
    53Machine Control
    53Timecode-Synchronizer
    53Erweiterte System-Link-Verbindungen für die 
    SyncStation
    54GPIO (General Purpose In/Out)
    54Synchronisieren mit der SyncStation
    54Grundlagen der Synchronisation
    54Timecode (Positionierungsreferenz)
    56Clock-Quellen (Geschwindigkeitsreferenzen)
    57Frame-Referenz (Phase)
    58Machine Control
    60Anschließen der SyncStation
    61Die Anschlüsse auf der Rückseite der SyncStation
    61USB-Verbindung
    62Eingänge für Frame- und Clock-Referenz
    62Slave-Clocks (Ausgänge)
    62Machine Control
    62GPIO (General Purpose Input Output)
    63Die Bedienelemente der SyncStation
    64Die Bedienelemente der Frontseite
    64Die Cursor-Tasten und die Anzeige
    64Status-LEDs
    64Reset-Taste
    65Das SyncStation-Display
    65Anzeigemodus »Betrieb«
    66Anzeigemodus »Einstellungen«
    67Zurücksetzen der SyncStation über Nuendo
    67Das Fenster »SyncStation 9-Pin« in Nuendo
    68Das Fenster »SyncStation Status« in Nuendo
    69Menübeschreibungen
    71Das Root-Menü
    71Das Unit-Menü
    71Unit 01 - Master & Timecode Source
    72Unit 02 - Frame Reference
    73Unit 03 - Timecode Standard
    73Unit 04 - Reference Frame Rate
    73Unit 05 - System Link
    74Unit 06 - System Link Input
    74Unit 07 - Install Template
    74Unit 08 - Line 2 Display
    75Das Clock-Menü
    75Clock 01 - Clock Reference
    75Clock 02 - System Clock Rate
    76Clock 03 - Audio Pull/Varispeed 0.1 %
    76Clock 04 - Audio Pull/Varispeed 4 %
    77Clock 05 - Wordclock A
    78Clock 06 - Wordclock B
    78Clock 07 - Wordclock C
    78Clock 08 - Wordclock D
    78Clock 09 - AES 1/AES 2 Output
    79Clock 10 - Opto/SPDIF Output
    79Clock 11 - Wordclock Input Rate
    80Das Menü »P2 Out«
    80P2out 01 - Record Tracks
    80P2out 02 - Position Request
    81P2out 03 - Position From
    82Das Menü »P2 In«
    82P2in 01 - Device ID
    82P2in 02 - RS422-In Track Arming
    83Das MIDI-Menü
    83MIDI 01 - MTC -> MIDI Out
    83MIDI 02 - Full Position -> MIDI Out
    83MIDI 03 - MIDI In Track Arming
    84MIDI 04 - MIDI ID
    84Das USB-Menü
    84USB 01 - MTC -> Nuendo
    84USB 02 - Full Position -> Nuendo
    85USB 03 - Nuendo Track Arming
    85USB 04 - Nuendo MIDI ID
    85USB 05 - USB Driver
    86Beispiele für Studio-Setups
    87Heimstudio eines Komponisten
    88Mittelgroßes Postproduktionsstudio
    89Mischatelier
    90Technische Daten
    91Spezifikationen
    91GPIO-Pinzuweisung
    92CE-Konformitätserklärung
    92Vorgehensweise im Garantiefall
    92Aktualisieren des SyncStation-Treibers
    92Aktualisieren der SyncStation-Firmware
    93Stichwortverzeichnis 
    						
    							53
    Einleitung
    Über dieses Handbuch
    In diesem Handbuch finden Sie grundlegende Informatio-
    nen über die Funktionsweise der Nuendo SyncStation. In 
    einer kurzen Einführung in das Thema Synchronisation 
    werden die in diesem Handbuch verwendeten Begriffe 
    und Anschlussmöglichkeiten vorgestellt. Darauf folgt eine 
    detaillierte Erklärung der Verbindungsmöglichkeiten mit 
    der SyncStation. Anschließend werden alle Einstellungen 
    beschrieben, die Sie über das Menü der SyncStation aus-
    wählen können, und es wird erklärt, wie Sie diese Einstel-
    lungen ggf. in Nuendo vornehmen können. Anhand von 
    Beispieldiagrammen wird außerdem aufgezeigt, wie einige 
    Geräte mit der SyncStation verbunden werden können.
    Was kann die SyncStation?
    Die Nuendo SyncStation ist ein umfassender Hardware-
    Synchronizer, der für den Gebrauch mit Nuendo als DAW 
    entwickelt wurde. Die SyncStation ermöglicht es Ihnen, 
    Nuendo samplegenau mit den folgenden Geräten zu syn-
    chronisieren:
    • Videorekorder
    • Analoge Bandmaschinen
    • Andere Steinberg-Systeme (System Link)
    • Andere DAWs (Digital Audio Workstations)
    • Komplexe Synchronisationssysteme mit vielen Geräten
    • Zentraler Haustakt-Generator (Blackburst, Tri-Level Sync)
    • GPIO-Schnittstelle für Rotlichtsteuerung, Statusanzeigen und 
    Taster für Punch-In/Out
    Die Nuendo SyncStation bildet die zentrale Schaltstelle, 
    über die die verschiedenen Bandmaschinen und anderen 
    Systeme mit Nuendo kommunizieren können, um jederzeit 
    eine (sample-)genaue Synchronisierung aller Geräte zu 
    gewährleisten. Neue Medien, HDTV und das Internet sind 
    wesentliche Bestandteile der heutigen, schnelllebigen 
    Medienlandschaft. Aus dem Zusammenspiel dieser Kom-
    ponenten ergibt sich die Notwendigkeit eines Synchroni-
    sationssystems, das neue Standards wie Tri-Level HD 
    Video Sync, hochaufgelöste Audio-Clocks (96 K, 192 K) 
    und die verschiedenen Transportprotokolle (MIDI Machine 
    Control, Sony P2 9-Pin RS422) zusammenbringt. Die 
    SyncStation von Steinberg fasst alle diese Standards in 
    einem professionellen, stabilen und fortschrittlichen Gerät 
    zusammen, das in Bezug auf die unterschiedlichsten Syn-
    chronisationsanforderungen keine Wünsche offen lässt.
    Clock-Verteiler
    In der digitalen Musik- und Postproduktion ist die genaue 
    Clock-Synchronisation zwischen Audiogeräten heutzutage 
    ein Muss. Die SyncStation kann Audio-Clock-Signale emp-
    fangen, generieren und gleichzeitig an bis zu vier Word-
    Clock-Ausgänge, zwei AES-Ausgänge, einen optischen 
    Toslink-Ausgang und einen SPDIF-Ausgang verteilen.
    Machine Control
    Mit Hilfe der Protokolle MIDI Machine Control (MMC) und 
    Sony 9-Pin RS422 kann die SyncStation Machine-Control-
    Befehle empfangen und senden. So kann Nuendo Audio- 
    und Video-Bandmaschinen steuern und auch die Sync-
    Station selbst kann über einen externen Controller gesteu-
    ert werden.
    Das Ansteuern einer bestimmten Timecode-Position auf 
    allen Geräten in einem System ist damit ganz einfach. Ma-
    chine-Control-Befehle können außerdem dazu verwendet 
    werden, Spuren in Aufnahmebereitschaft zu versetzen 
    und z. B. das Audio-Layback auf Videorekordern mit den 
    Punch-Funktionen von Nuendo zu automatisieren.
    Timecode-Synchronizer
    Als Timecode-Synchronizer kann die SyncStation Time-
    code über LTC-, MTC- und RS422-Verbindungen lesen 
    und generieren, damit andere Computer, MIDI-Sequenzer, 
    Audioaufnahmegeräte und Videorekorder einer Master-
    Timecode-Quelle folgen können.
    Erweiterte System-Link-Verbindungen für die 
    SyncStation
    Die SyncStation verwendet eine erweiterte Implementie-
    rung des System-Link-Protokolls, die es ihr ermöglicht, Nu-
    endos Position samplegenau relativ an den 
    Bildübergängen auszurichten.
    Da MIDI-Schnittstellen nur eine begrenzte Genauigkeit 
    aufweisen, können die in Form von MIDI-Timecode an Nu-
    endo gesendeten Positionsdaten nur bis auf wenige Milli-
    sekunden genau sein. Über die System-Link-Verbindung 
    werden samplegenaue Positionsangaben zurück an die 
    SyncStation gesendet, die anhand dieser Daten einen 
    Versatzwert berechnet, um den Nuendo-Transport an den 
    Bildübergängen auszurichten. Auf diese Weise sorgt die 
    SyncStation für eine einzigartige und extrem genaue Art 
    der Synchronisierung. 
    						
    							54
    Einleitung
    GPIO (General Purpose In/Out)
    Über die GPIO-Schnittstelle kann die SyncStation ver-
    schiedene externe Signale empfangen und senden, z. B. 
    für die Rotlichtsteuerung und Statusanzeigen oder zur Un-
    terstützung von Tastern für Punch-In/Out. Informationen 
    zur GPIO-Pinzuweisung finden Sie unter »GPIO-Pinzu-
    weisung« auf Seite 91.
    Synchronisieren mit der 
    SyncStation
    Bevor im einzelnen auf die Funktionen der SyncStation ein-
    gegangen wird, ist es wichtig, sich mit den grundlegenden 
    Konzepten und Begriffen in den Bereichen Audio- und Vi-
    deosynchronisation vertraut zu machen. Auch wenn diese 
    Informationen für viele Benutzer vertrautes Terrain sind, 
    sollen im Folgenden kurz die wichtigsten Begriffe und Vor-
    gänge erklärt werden.
    Grundlagen der Synchronisation
    Für die Synchronisation im Audio- und Videobereich sind 
    drei Faktoren wesentlich: Position, Geschwindigkeit und 
    Phase. Wenn diese Parameter für ein bestimmtes Gerät 
    bekannt sind, kann ein zweites Gerät seine Geschwindig-
    keit und Position am ersten ausrichten, so dass beide 
    Geräte genau synchron laufen. Diesen Prozess des Syn-
    chronisierens eines Geräts mit einem anderen (»Resol-
    ving«) übernimmt der Synchronizer, in diesem Fall die 
    Nuendo SyncStation.
    Der Synchronizer analysiert die Position des Master-Ge-
    räts und weist das zweite Gerät (Slave) an, dieselbe Zeit-
    position anzusteuern. Wenn die Wiedergabe gestartet 
    wird, analysiert der Synchronizer die Geschwindigkeit des 
    Master-Geräts und passt die Wiedergabegeschwindig-
    keit des zweiten Geräts so an, dass sie genau mit der des 
    ersten übereinstimmt, falls möglich samplegenau.
    Der Begriff »Phase« bezieht sich auf die Ausrichtung aller 
    Timecode-Frames an den entsprechenden Audiosamples. 
    In einfachen Synchronisationsszenarios, die mit einer 
    niedrigen Auflösung arbeiten, wird die Phasen-Beziehung 
    zwischen Timecode und Word-Clock-Signal nicht be-
    rücksichtigt. Da die SyncStation Videosynchronisation, 
    Timecode und Word-Clock in einem Gerät verarbeitet, 
    kann sie die erweiterte System-Link-Verbindung nutzen, um Phasenunterschiede zwischen Nuendo und der Video-
    Frame-Referenz auszugleichen. Dies ist eine wesentliche 
    Voraussetzung für die samplegenaue Synchronisation 
    zwischen Audio und Video.
    Timecode (Positionierungsreferenz)
    Die Position aller Geräte im System wird in der Regel in 
    Form von Timecode beschrieben. Timecode entspricht 
    einer Zeitangabe in Stunden, Minuten, Sekunden und Fra-
    mes, die jedem Gerät die Positionierung ermöglicht. Die 
    Frame-Angabe entspricht dabei einem Film- oder Video-
    Frame.
    ÖIn vielen Ländern wird für Film ein anderer Positionie-
    rungsstandard namens »feet+frames« verwendet, der die 
    Filmlänge in Fuß plus Frames angibt. Auch wenn Nuendo 
    Zähler und Lineale mit der Einheit »feet+frames« für 
    16-mm- und 35-mm-Film anzeigen kann, dient dies nur 
    als interne Referenz. Die SyncStation kann direkte Film-
    synchronisationssignale nicht verarbeiten.
    Timecode kann auf verschiedene Arten übertragen wer-
    den:
    • LTC (Longitudinal Timecode) ist ein analoges Signal, das auf 
    Band aufgenommen werden kann. Es dient in erster Linie zur 
    Übertragung von Positionsdaten. Nur wenn keine andere 
    Clock-Quelle vorhanden ist, sollte LTC zur Bestimmung von 
    Geschwindigkeit und Phase herangezogen werden.
    • VITC (Vertical Interval Timecode) ist in Composite-Videosig-
    nalen enthalten. Er wird auf Videoband aufgenommen und ist 
    physisch mit den Video-Frames verbunden.
    • MTC (MIDI Timecode) ist bis auf die Tatsache, dass er über 
    MIDI übertragen wird und es sich um ein digitales Signal han-
    delt, identisch mit LTC. MTC ist bis auf 1/4 Frame genau.
    • Sony P2 (9-Pin, RS422) Machine Control beinhaltet ein Time-
    code-Protokoll, das hauptsächlich zum Ansteuern von Posi-
    tionen verwendet wird und das nicht genau genug ist, um 
    Geschwindigkeit und Phase zu ermitteln. Derartige Signale 
    sollten nur verwendet werden, wenn keine geeignete Alterna-
    tive verfügbar ist.
    Als Timecode-Synchronizer kann die SyncStation LTC-, 
    MTC-, 9-Pin-Timecode oder den internen Generator als 
    Referenz für Positionsangaben verwenden und ausgehen-
    den Timecode basierend auf dieser Referenz generieren. 
    Dies wird als Timecode-Quelle bezeichnet. Weitere Infor-
    mationen zum Einstellen der Timecode-Quelle finden Sie 
    unter »Unit 01 - Master & Timecode Source« auf Seite 71. 
    						
    							55
    Einleitung
    In der Branche werden verschiedene Timecode-Stan-
    dards regelmäßig verwendet. Durch die unterschiedlichen 
    Formate kann es zu Verwirrungen kommen, da für be-
    stimmte Timecode-Standards und Framerates verschie-
    dene Kurznamen im Umlauf sind bzw. falsch angewendet 
    werden. Diese Verwirrung wird zudem dadurch ausgelöst, 
    dass unabhängig davon, wie viele Video-Frames pro 
    Timecode-Sekunde vorhanden sind, sich diese Frames 
    mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegen (abhän-
    gig von der Geschwindigkeit der Videoreferenz).
    Das Timecode-Format basiert auf zwei Variablen: Frame-
    Anzahl und Framerate.
    Frame-Anzahl (Frames pro Sekunde)
    Die Frame-Anzahl des Timecodes legt fest, mit welchem 
    Standard der Timecode bezeichnet wird. Es gibt vier 
    Timecode-Standards, die in der SyncStation mit den 
    Buchstaben F, P, N und D gekennzeichnet sind.
    •24 fps Film (F)
    Dies ist die traditionell für Film verwendete Frame-Anzahl. Sie wird außer-
    dem für HD-Video-Formate verwendet. Die übliche Bezeichnung lautet 
    »24 p«. Bei HD Video ist die tatsächliche Framerate bzw. Video-Taktrefe-
    renz mit 23,976 Frames pro Sekunde jedoch geringer, so dass der Time-
    code nicht die tatsächliche Laufzeit des HD Videos widerspiegelt.
    •25 fps PAL (P)
    Dies ist die Frame-Anzahl des europäischen TV-Videostandards (gilt für 
    alle PAL-Länder).
    •30 fps Non-Drop SMPTE (N)
    Dies ist die Frame-Anzahl für den TV-Videostandard NTSC. Die tatsäch-
    liche Framerate oder Geschwindigkeit des Videostandards beträgt je-
    doch 29,97 fps. Die Timecode-Clock läuft nicht in Echtzeit, sondern um 
    0,1 % langsamer.
    •30 fps Drop-Frame SMPTE (D)
    Diese Frame-Anzahl ist eine Anpassung, die es ermöglicht, dass die 
    Timecode-Anzeige mit 29,97 fps läuft und die tatsächliche Clock-Zeit 
    anzeigt. Dazu werden bestimmte Frames fallen gelassen (englisch: 
    »dropping«), um Frame-Anzahl und Framerate aneinander anzugleichen.
    Verwirrt? Das wichtigste ist, sich zu merken, dass der 
    Timecode-Standard (d. h. die Frame-Anzahl) und die 
    Framerate (d. h. die Geschwindigkeit) zwei unterschiedli-
    che Dinge sind.
    Framerate (Geschwindigkeit)
    Unabhängig von dem System, das zum Zählen der Frames 
    verwendet wird, gibt es die tatsächliche Geschwindigkeit, 
    mit der sich die Frames eines Videos bewegen. Dies ist die 
    Framerate. Unter Einbeziehung von Pull-Downs und Pull-
    Ups gibt es viele verschiedene Framerates.
    Wenn Bildmaterial in ein anderes Videoformat konvertiert 
    wird, muss die Geschwindigkeit (Framerate) des einen ver-
    wendeten Timecode-Standards angepasst werden, um die 
    Frames des Materials bestimmten mathematischen Regeln 
    folgend an das Zielformat anzupassen. An dieser Stelle 
    kommen die verschiedenen Pull-Up- bzw. Pull-Down-Ver-
    fahren ins Spiel.
    Die SyncStation verwendet standardmäßig die folgenden 
    Framerates:
    •23,9 fps
    Diese Framerate wird für Film verwendet, der in NTSC-Video konvertiert 
    wird und dabei durch ein 2-3 Pull-Down-Telecine-Verfahren verlangsamt 
    werden muss. Sie wird außerdem für HD-Video-Formate verwendet. Die 
    übliche Bezeichnung lautet »24 p«.
    •24 fps
    Mit dieser Geschwindigkeit laufen Standard-Filmkameras.
    •24,9 fps
    Diese Framerate wird häufig verwendet, um Video- oder Filmmaterial von 
    PAL in NTSC zu wandeln und umgekehrt. Sie wird in der Regel zur Feh-
    lerkorrektur eingesetzt.
    •25 fps
    Diese Framerate wird für PAL-Video verwendet.
    •29,97 fps
    Diese Framerate wird für NTSC-Video verwendet. Die Frame-Anzahl 
    kann dabei ein Non-Drop- oder Drop-Frame-Standard sein.
    •30 fps
    Diese Framerate ist kein Videostandard mehr, sondern wird häufig in 
    der Musikproduktion verwendet. Vor vielen Jahren entsprach sie dem 
    Schwarzweiß-NTSC-Fernsehstandard. Sie entspricht dem Pull-Up von 
    NTSC-Video nach Anwendung des 2-3 Telecine-Verfahrens.
    •59,98 fps
    Obwohl die SyncStation diese Framerate nicht direkt unterstützt, kann sie 
    sie durch Anwendung eines Multiplikators verarbeiten (29,97 x 2). Diese 
    Framerate wird auch als »60 p« bezeichnet. Obwohl 60 fps theoretisch als 
    Framerate denkbar ist, wird sie derzeit von keinen HD-Videokameras als 
    Standard-Framerate verwendet. 
    						
    							56
    Einleitung
    ÖDie Verwirrung um die verschiedenen Timecode-For-
    mate geht teilweise darauf zurück, dass sowohl für den 
    Timecode-Standard als auch für die tatsächliche Frame-
    rate die Einheit »fps« (frames per second) verwendet wird. 
    In Bezug auf den Timecode-Standard wird damit angege-
    ben, wie viele Timecode-Frames gezählt werden, bevor 
    sich der Sekundenzähler um eins erhöht. In Bezug auf die 
    Framerate gibt der Wert jedoch an, wie viele Frames in ei-
    ner Sekunde Echtzeit wiedergegeben werden. NTSC-
    Timecode (SMPTE) hat z. B. eine Frame-Anzahl von 
    30 fps. NTSC-Video wird jedoch mit einer Geschwindig-
    keit von 29,97 fps wiedergegeben. Bei dem als SMPTE 
    bezeichneten NTSC-Timecode handelt es sich also um 
    einen 30-fps-Standard, der in Echtzeit mit einer Ge-
    schwindigkeit von 29,97 fps läuft.
    Clock-Quellen (Geschwindigkeitsreferenzen)
    Der nächste wichtige Faktor beim Synchronisieren (nach 
    der Positionsermittlung) ist die Wiedergabegeschwindig-
    keit. Wenn zwei Geräte die Wiedergabe an derselben Po-
    sition starten, müssen sie mit derselben Geschwindigkeit 
    laufen, um synchron zu bleiben. Bei digitalem Audiomate-
    rial wird die Geschwindigkeit durch die Audio-Clock-Rate 
    bestimmt. Bei Video wird die Geschwindigkeit durch das 
    Video-Taktsignal vorgegeben.
    Um eine genaue Synchronisation zu gewährleisten, muss 
    eine Master-Geschwindigkeitsreferenz verwendet wer-
    den, der alle Geräte im System folgen. Als Clock-Genera-
    tor und -Verteiler kann die SyncStation ein Master-Clock-
    Signal empfangen und ausgehende Clock-Signale für 
    mehrere Audiogeräte generieren.
    Interner Generator
    Die SyncStation kann ihren internen quartzbasierten Clock-
    Generator als Master-Clock-Quelle für das gesamte Sys-
    tem verwenden. Dieser Generator kann zusätzlich eine ex-
    terne Quelle als Geschwindigkeitsreferenz einsetzen.
    Video-Blackburst und Tri-Level Sync
    Bei der Arbeit mit externen Videogeräten muss die Video-
    Framerate als Geschwindigkeitsreferenz verwendet wer-
    den können. Mit einem Video-Blackburst-Generator wird 
    die Geschwindigkeit aller Videogeräte gesteuert, z. B. von 
    Videorekordern, Video-Workstations und professionellen 
    Videokarten. Dasselbe Blackburst-Signal kann zudem als 
    Referenz für den Clock-Generator der SyncStation einge-
    setzt werden.
    Das Blackburst-Signal kann über den BNC-Anschluss 
    »Video Sync« von der SyncStation empfangen werden, 
    um die Audio-Samplerate mit der Video-Framerate zu syn-
    chronisieren. Die SyncStation unterstützt zwei Arten von 
    Video-Taktsignalen: Standard-Videoformate (SD PAL 
    oder SD NTSC) arbeiten mit herkömmlichen Bi-Level-Si-
    gnalen (d. h. Blackburst) mit Framerates bis zu 30 fps. Für 
    HD Video werden Tri-Level-Taktsignale für Framerates bis 
    zu 60 fps benötigt. Die SyncStation unterstützt Bi-Level- 
    und Tri-Level-Signale, damit die Kompatibilität mit allen 
    derzeit gängigen HD-Formaten gewährleistet ist.
    ÖDie SyncStation verfügt über eine Durchschleiffunk-
    tion (»Thru«) für das Video-Taktsignal, mit der Sie mehrere 
    Videogeräte in Serie über ein Video-Taktsignal synchroni-
    sieren können.
    Word-Clock
    Die SyncStation kann die interne Clock an einem Signal 
    ausrichten, das auf dem BNC-Anschluss »W/C IN« ein-
    geht. Alle Standard-Samplerates von 32 kHz bis 192 kHz 
    werden unterstützt.
    Der Word-Clock-Eingang nutzt ein Multiplikationssystem, 
    um die verschiedenen Samplerates zu erzielen. Die interne 
    System-Clock arbeitet mit drei Basiswerten: 32 kHz, 
    44,1 kHz und 48 kHz. Mit Hilfe der Multiplikatoren 1x, 2x, 
    4x und 256x werden alle anderen Standard-Samplerates 
    daraus abgeleitet.
    Wenn Sie z. B. mit einem Word-Clock-Eingangssignal von 
    96 kHz arbeiten, setzen Sie die System-Clock auf 48 kHz 
    und wählen den Multiplikator 2x (2 x 48 = 96).
    !Die Framerate des eingehenden Videosignals muss 
    mit der Framerate des Nuendo-Projekts überein-
    stimmen. 
    						
    							57
    Einleitung
    Die SyncStation unterstützt die folgenden Clock-Rates:
    • 32 kHz (In der Regel werden auf diese Clock-Rate keine Mul-
    tiplikatoren verwendet, da die sich ergebenden Samplerates 
    keinem Standard entsprechen würden.)
    • 44,1 kHz, 2x = 88,2 kHz, 4x = 176,4 kHz
    • 48 kHz, 2x = 96 kHz, 4x = 192 kHz
    • 256x wird nur für die »Superclock«-Signale von Digidesign-
    Hardware verwendet. 12,3 MHz (48 kHz x 256) ist keine Stan-
    dard-Samplerate für Audiomaterial.
    ÖDasselbe Multiplikationssystem wird auch für den 
    Word-Clock-Ausgang und die AES-Ausgänge (nur die 
    Multiplikatoren 1x und 2x) der SyncStation verwendet.
    AES-Audio-Clock
    Die SyncStation kann digitale AES-Audiosignale als 
    Clock-Referenz verwenden. Beide AES-Eingänge (XLR 
    und BNC) sind hierfür geeignet. Auf den AES-Eingängen 
    kann auch ein Multiplikator verwendet werden, um höher 
    aufgelöste Samplerates zu erzielen.
    SPDIF und Opto
    Der SPDIF-Eingang und der optische Toslink-Eingang 
    können genau wie die AES-Eingänge als Clock-Referenz 
    verwendet werden.
    Video, LTC und MTC (unter Verwendung der Frame-
    Referenz)
    Die SyncStation kann als Clock-Referenz nicht nur Word-
    Clock-Signale verwenden. Geeignet ist zum Beispiel auch 
    ein hochwertiges Video-Taktsignal.
    Wenn weder eine geeignete Audio-Clock-Quelle noch 
    ein hochwertiges Video-Taktsignal verfügbar ist, kann die 
    Audio-Clock aus anderen Referenzsignalen ermittelt wer-
    den. LTC- und MTC-Quellen sind nicht optimal, aber in ei-
    nem solchen Fall ausreichend. Die SyncStation kann das 
    Audio-Clock-Signal dann basierend auf diesen Frame-
    Referenzen generieren.
    Informationen zum Auswählen einer Master-Clock-Quelle 
    für die SyncStation finden Sie unter »Clock 01 - Clock 
    Reference« auf Seite 75.
    Frame-Referenz (Phase)
    Der Timecode-Generator in der SyncStation generiert 
    Timecode basierend auf einem internen, quartzbasierten 
    Clock-Signal oder auf einem externen Frame-Referenz-Si-
    gnal. Diese Frame-Referenz wird auch verwendet, um die 
    Audio-Clock an den Bildübergängen des Timecodes aus-
    zurichten.
    Sie können folgende Signale als Frame-Referenz für den 
    Timecode auswählen:
    •Internal
    Die interne, quartzbasierte Clock der SyncStation wird verwendet, um 
    die einzelnen Timecode-Frames auszurichten. Diese Einstellung eignet 
    sich, wenn keine zusätzlichen externen Videogeräte eingesetzt werden 
    und Videomaterial nur aus Nuendo heraus wiedergegeben wird.
    •Video
    Bei dieser Einstellung wird das Blackburst-Signal (Bi-Level SD Video) 
    oder Tri-Level-Taktsignal (HD Video) verwendet, das am Anschluss »Vi-
    deo Sync In« anliegt, um die einzelnen Timecode-Frames auszurichten. 
    Dies ist die bevorzugte Einstellung, wenn externe Videogeräte mit Nu-
    endo synchronisiert werden.
    •LTC
    Bei dieser Einstellung wird die Frame-Referenz aus einem analogen 
    Timecode-Signal abgeleitet. Diese Einstellung eignet sich, wenn Positi-
    ons- und Geschwindigkeitsdaten ausschließlich aus analogem Time-
    code ermittelt werden, z. B. wenn Sie zu einer analogen Bandmaschine 
    synchronisieren.
    •MTC
    Wenn ausschließlich Timecode-Informationen aus einer MIDI-Quelle 
    verfügbar sind, werden die Timecode-Frames mit dieser Einstellung am 
    MTC-Signal ausgerichtet.
    Informationen zum Einstellen der Frame-Referenz finden 
    Sie unter »Unit 02 - Frame Reference« auf Seite 72.
    !Es ist sehr wichtig, dass die Clock- und die Frame-
    Referenz miteinander verknüpft sind und mit der sel-
    ben Geschwindigkeit laufen. Wenn voneinander un-
    abhängige Frame- und Clock-Referenzen verwendet 
    werden, müssen sich diese auf dieselbe Clock-Quelle 
    beziehen, damit die SyncStation richtig funktionieren 
    kann. 
    						
    							58
    Einleitung
    Machine Control
    Die SyncStation kann Transportbefehle und Befehle zum 
    Einschalten der Aufnahmebereitschaft von Spuren über 
    RS422, MIDI und USB empfangen und senden.
    Transportbefehle
    Transportbefehle, die über den MIDI- oder den RS422-Ein-
    gang eingehen, werden zusammengeführt und an das Ge-
    rät geleitet, das als Master und Timecode-Quelle definiert 
    ist, siehe »Unit 01 - Master & Timecode Source« auf Seite 
    71. Wenn die Timecode-Quelle z. B. auf »RS422 Out« ein-
    gestellt ist, werden alle Transportbefehle vom MIDI- und 
    vom RS422-Eingang an den RS422-Ausgang geleitet.
    Transportbefehle vom Nuendo-Host-System können un-
    abhängig davon an den MIDI Out, RS422 Out oder den 
    Virtual Master geleitet werden. Die entsprechenden Ein-
    stellungen nehmen Sie im Dialog »Projekt-Synchronisati-
    onseinstellungen« unter »Machine-Control-Ausgang – 
    Einstellungen« vor. Es kann z. B. sein, dass als Timecode-
    Quelle der LTC-Reader eingestellt ist, die Transportbe-
    fehle aus Nuendo aber an den RS422 Out geleitet werden.
    Aufnahmebereitschaft-Befehle
    Sie können für jeden Machine-Control-Eingang einzeln 
    festlegen, wohin Befehle zum Aktivieren der Aufnahmebe-
    reitschaft von Spuren geleitet werden. Die Aufnahmebe-
    reitschaft-Befehle des MIDI-Eingangs können z. B. an den 
    RS422-Ausgang geleitet werden, während die Aufnahme-
    bereitschaft-Befehle von Nuendo (gesendet über USB) an 
    den MIDI-Ausgang geleitet werden.
    Weitere Informationen für das Routing von Befehlen zum 
    Aktivieren der Aufnahmebereitschaft von Spuren finden 
    Sie unter »P2in 02 - RS422-In Track Arming« auf Seite 
    82, »MIDI 03 - MIDI In Track Arming« auf Seite 83 und 
    »USB 03 - Nuendo Track Arming« auf Seite 85.
    Virtual Machine Master (VMast)
    Die SyncStation kann selbst als »virtuelle Bandmaschine« 
    arbeiten, die auf Transportbefehle von allen Machine-
    Control-Eingängen reagiert und deren interner Timecode-
    Generator sich nach diesen Befehlen (Positionieren, Wie-
    dergabe, Aufnahme, Stop usw.) richtet.
    Wenn der Virtual Master gestartet ist, wird Timecode gene-
    riert und an alle Ausgänge (USB, MIDI, RS422 und LTC) 
    geleitet, so dass alle angeschlossenen Geräte synchron 
    zum internen Timecode-Generator der SyncStation laufen.
    ÖDie SyncStation generiert Timecode unabhängig von 
    der Timecode-Quelle an allen Ausgängen. Der einzige 
    Unterschied bei Verwendung des Virtual Masters ist, dass 
    die SyncStation ihren internen Generator als Timecode-
    Quelle verwendet und auf Transportbefehle von allen Ma-
    chine-Control-Eingängen reagiert.
    9-Pin RS422
    Das Machine-Control-Protokoll Sony 9-Pin RS422 ist ein 
    bewährter Standard für Videorekorder. Die SyncStation 
    kann Befehle an 9-Pin-Geräte über den RS422-Ausgang 
    ausgeben und 9-Pin-Befehle über den RS422-Eingang 
    von anderen kompatiblen Controllern empfangen.
    ÖIn viele professionelle Mischpulte sind bereits prakti-
    sche Bedienelemente zur Transportsteuerung integriert. 
    Das Mischpult agiert als Master-Controller und übermittelt 
    per 9-Pin z. B. Start- und Stop-Befehle an die SyncStation.
    MIDI Machine Control (MMC)
    Transportbefehle und Befehle zum Aktivieren der Aufnah-
    mebereitschaft von Spuren können über die MIDI-An-
    schlüsse der SyncStation gesendet und empfangen 
    werden. Die jeweilige Implementierung des MMC-Proto-
    kolls hängt vom Gerät ab. Möglicherweise sind nicht alle 
    Funktionen auf allen MMC-Geräten anderer Hersteller 
    verfügbar. 
    						
    							59
    Einleitung
    Nuendo-Transportfunktionen
    Wenn der Sync-Schalter im Transportfeld von Nuendo ein-
    geschaltet ist, werden alle Transportbefehle an den An-
    schluss gesendet, der im Dialog »Projekt-Synchronisati-
    onseinstellungen« unter »Machine-Control-Ausgang – Ziel« 
    angegeben ist.
    Wenn dort »Steinberg SyncStation« ausgewählt ist, wer-
    den die Transportbefehle entweder an den Virtual Master, 
    den RS422-Ausgang oder den MIDI-Ausgang geleitet. In 
    den meisten Fällen empfiehlt es sich, hier den Ausgang 
    einzustellen, der auch in der SyncStation als Timecode-
    Quelle angegeben ist. Zusätzlich zu den Transportbefeh-
    len werden an die SyncStation auch Positionierungsbe-
    fehle übermittelt, wenn der Positionszeiger im Projekt-
    Fenster bewegt wird.
    Im Bearbeitungsmodus rastet der Positionszeiger am An-
    fang oder Rasterpunkt des ausgewählten Events ein. Da-
    durch wird ein Positionierungsbefehl (»Locate to…«) an die 
    SyncStation gesendet, die ihn an den RS422-Ausgang, 
    den MIDI-Ausgang oder den internen Virtual Master leitet. 
    Das Gerät, das als Timecode-Quelle definiert ist, steuert 
    dann die entsprechende Timecode-Position an und alle an-
    geschlossenen Geräte folgen.
    !Stellen Sie sicher, dass das Gerät, das in Nuendo 
    als Machine-Control-Ziel angegeben ist, auch den 
    Timecode generiert. Wenn dann Transportbefehle 
    gesendet werden, wird Timecode für das gesamte 
    System generiert und alle angeschlossenen Geräte 
    folgen.
    !Wenn die Timecode-Quelle auf LTC gesetzt ist, wer-
    den Transportbefehle, die auf dem MIDI- oder dem 
    RS422-Eingang eingehen, nicht von der Sync-
    Station verarbeitet. In einem bestimmten Spezialfall 
    ist es möglich, diese Transportbefehle an den 
    RS422 Out zu leiten, obwohl als Timecode-Quelle 
    der LTC-Eingang verwendet wird. Weitere Informati-
    onen zu diesem Spezialfall finden Sie unter »P2out 
    03 - Position From« auf Seite 81. 
    						
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