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Steinberg Cubase 5.5 New Features German Version Manual
Steinberg Cubase 5.5 New Features German Version Manual
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71 Der Sample-Editor Bearbeiten von Warp-Ankern In manchen Fällen stimmt der Beginn der Wellenform nicht mit dem Beginn eines Segments überein, z. B. wenn das Audiomaterial mit nicht-tonalen Bereichen wie Atemgeräu- schen beginnt (siehe »Die Wellenformanzeige in VariAudio« auf Seite 62). Wenn Sie jedoch die AudioWarp-Funktionen anwenden möchten, müssen die Anpassungen auf die ge- samte Audiowellenform angewendet werden. Sie können dazu zwar die Segmentierung anpassen, aber wenn Sie danach die Tonhöhe des Audiomaterials noch anpassen möchten, wäre auch das gesamte nicht-tonale Material von den Änderungen betroffen. Wenn dies nicht das ist, was Sie möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Schalten Sie den Modus »Pitch & Warp« ein und kli- cken Sie auf den Raster-Schalter. Hier stimmt der Beginn des Segments nicht mit dem Beginn der Wellenform überein. 2.Bewegen Sie den Mauszeiger über den Beginn des Segments, so dass ein Doppelpfeil angezeigt wird, und ziehen Sie den Segmentanfang an den Anfang des ersten Takts. Die Segmentgrenze rastet exakt auf der Taktposition ein. Nun beginnt das Segment am Anfang des Takts, jedoch soll der Beginn der Wellenform auch mit dem Taktbeginn übereinstimmen: 3.Bewegen Sie den Mauszeiger über den Warp-Griff im Lineal, bis ein Doppelpfeil angezeigt wird, und ziehen Sie ihn an den Beginn der Wellenform. Der Hintergrund wird orange dargestellt, um anzuzeigen, welcher Be- reich der Wellenform von den Änderungen betroffen ist. Nun beginnt die Wellenform an der gewünschten Taktpo- sition. Das Anpassen von Warp-Ankern ist auch nützlich, wenn Sie die Länge einen Segments anpassen möchten, auf das Sie schon AudioWarp-Funktionen angewendet ha- ben. In diesem Fall können Sie durch das Bearbeiten der Warp-Anker Ihr Audiomaterial wieder synchronisieren.
72 Der Sample-Editor Zurücksetzen Über dieses Einblendmenü unten auf der VariAudio-Re- gisterkarte können Sie die Änderungen, die Sie im Modus »Pitch & Warp« vorgenommen haben, zurücksetzen. Hier können Sie auch die Änderungen zurücksetzen, die Sie im Segmente-Modus vorgenommen haben, indem Sie das Audiomaterial »neu analysieren« und so zur ursprünglichen Segmentierung zurückkehren. Die folgenden Optionen sind verfügbar: ÖFür die Funktionen zum Zurücksetzen und zur erneu- ten Analyse können Sie im Tastaturbefehle-Dialog (in der Kategorie »Sample-Editor«) einen Tastaturbefehl einrich- ten (siehe das Kapitel »Tastaturbefehle« im Benutzerhand- buch). Anhören der Anpassungen Sie können sich das Ergebnis Ihrer Anpassungen folgen- dermaßen anhören: •Schalten Sie in der Werkzeugzeile den Schalter »Akus- tisches Feedback« ein. Die Segmente werden wiedergegeben, so dass Sie die Tonhöhenände- rungen beim Bearbeiten hören können. •Verwenden Sie das Wiedergabe-Werkzeug in der Werkzeugzeile. •Verwenden Sie die Schalter »Wiedergabe« und »Aus- wahl als Loop wiedergeben« in der Werkzeugzeile. •Schalten Sie im Projekt-Fenster die Cycle-Wiedergabe ein.Wenn Sie das bearbeitete Material mit dem ursprüngli- chen Material vergleichen möchten (d. h., wenn Sie sich das Audiomaterial mit und ohne Tonhöhen- und Timing- Anpassungen anhören möchten), haben Sie folgende Möglichkeiten: •Sie können alle Tonhöhenanpassungen zeitweise aus- schalten, indem Sie oben auf der VariAudio-Registerkarte den Schalter »Pitch-Änderungen deaktivieren« einschal- ten oder indem Sie den dazugehörigen Tastaturbefehl ein- richten und verwenden (»VariAudio: Pitch-Änderungen deaktivieren« in der Kategorie »Sample-Editor« im Tasta- turbefehle-Dialog, siehe das Kapitel »Tastaturbefehle« im Benutzerhandbuch). •Sie können die Warp-Bearbeitungen zeitweise ausschal- ten, indem Sie oben auf der AudioWarp-Registerkarte den Schalter »Warp-Änderungen deaktivieren« einschalten oder indem Sie den Befehl »VariAudio - Warp-Änderungen deaktivieren« in der Kategorie »Sample-Editor« des Tasta- turbefehle-Dialogs einrichten und verwenden (siehe das Kapitel »Tastaturbefehle« im Benutzerhandbuch). Funktionen – MIDI extrahieren… Mit dieser Funktion können Sie aus Ihrem Audiomaterial ei- nen MIDI-Part extrahieren. Das ist nützlich, wenn Sie ein Audio-Event haben, dessen Melodielinie Sie mit einer iden- tischen zweiten Stimme doppeln möchten, die von einem MIDI-Instrument gespielt wird. Den extrahierten MIDI-Part können Sie zum Ausdrucken von Noten über den Score- Editor nutzen, sowie zum Exportieren als MIDI-Datei (siehe das Kapitel »Arbeiten mit Dateien« im Benutzerhandbuch). ÖBevor Sie MIDI-Daten aus Ihrem Audiomaterial extra- hieren, sollten Sie die Segmentierung angepasst haben. Andernfalls müssen Sie eventuelle Fehler bei der Seg- mentierung später im MIDI-Part korrigieren. Änderungen der Übergänge und der Micro-Pitch-Kurve, das Quanti- sieren der Tonhöhe und Pitch-Korrekturen werden dabei berücksichtigt. Das Ergebnis hängt von der Qualität und den Eigenschaf- ten des Audiomaterials ab. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Öffnen Sie die VariAudio-Registerkarte. 2.Wählen Sie im Funktionen-Einblendmenü den Befehl »MIDI extrahieren…«. Der Dialog »MIDI extrahieren« wird geöffnet. Funktion Beschreibung Pitch-Ände- rungenWenn Sie diese Option wählen, werden für die ausge- wählten Segmente (wenn verfügbar) oder für die ge- samte Datei alle Tonhöhenänderungen zurückgesetzt, einschließlich der Anpassungen der Micro-Pitch-Kurve. Warp-Ände- rungenWenn Sie diese Option wählen, werden alle Warp-Ände- rungen zurückgesetzt. Pitch + Warp- ÄnderungenWenn Sie diese Option wählen, werden für die ausge- wählten Segmente (wenn verfügbar) oder für die ge- samte Datei alle Tonhöhenänderungen, Micro-Pitch- Anpassungen und Warp-Änderungen zurückgesetzt. Audio neu ana- lysierenWenn Sie diese Option wählen, wird das Audiomaterial erneut analysiert und alle Änderungen an der Segmentie- rungen werden zurückgesetzt.
73 Der Sample-Editor 3.Wählen Sie einen Extrahiermodus aus dem Einblend- menü aus, um festzulegen, ob Pitchbend-Events berück- sichtigt werden. Pitchbend-Events sind MIDI-Controller-Daten, die in MIDI-Dateien gespeichert sind und die Tonhöhenüber- gänge zwischen MIDI-Noten erzeugen. Die folgenden Op- tionen sind verfügbar: 4.Öffnen Sie das Ziel-Einblendmenü und wählen Sie aus, wo der MIDI-Part eingefügt werden soll. Die folgenden Optionen sind verfügbar: ÖWenn Sie den Sample-Editor vom Pool aus geöffnet haben und die Audiodatei nicht Teil des Projekts ist, wird der MIDI-Part am Projektbeginn eingefügt. 5.Klicken Sie auf »OK«. Ein MIDI-Part wird erzeugt. ÖWenn das Audio-Event nur auf einen Bereich des Au- dio-Clips verweist, wird nur dieser Bereich extrahiert.Sie können zum Extrahieren von MIDI-Daten aus Audio- material auch einen Tastaturbefehl verwenden. In diesem Fall wird kein Dialog geöffnet, sondern die zuletzt verwen- deten Einstellungen werden angewendet. Das Einrichten von Tastaturbefehlen wird im Benutzerhandbuch im Kapi- tel »Tastaturbefehle« beschrieben. Festsetzen der Echtzeitbearbeitung Alle in Echtzeit berechneten Bearbeitungsvorgänge kön- nen jederzeit »festgesetzt« werden. Dieses Vorgehen hat zwei Vorteile: Sie können die Prozessorbelastung verrin- gern und die Klangqualität optimieren. Dabei werden fol- gende Einstellungen berücksichtigt: • Warp-Änderungen (siehe »Warp-Bearbeitung« auf Seite 56 und »Anwenden der AudioWarp-Funktionen auf Segmente« auf Seite 70), auch wenn die Änderungen deaktiviert sind. Nach dem Festsetzen sind keine Warp-Anker mehr vorhan- den. Sie können diese Funktion jedoch rückgängig machen. • Die VariAudio-Tonhöhenanpassungen (siehe »Ändern der Tonhöhe« auf Seite 67), auch wenn die Einstellungen deakti- viert sind. In diesem Fall wird der Realtime-Algorithmus ver- wendet (Solo-Preset). Nach dem Festsetzen sind keine VariAudio-Daten mehr vorhanden. Sie können diese Funktion jedoch rückgängig machen. • Event-Transponierung (siehe das Kapitel »Die Transpositions- funktionen« im Benutzerhandbuch). •Wählen Sie die zu bearbeitenden Audio-Events aus und wählen Sie im Audio-Menü aus dem Echtzeitbearbeitung- Untermenü die Umrechnen-Option. Verwenden Sie diese Funktion auch, bevor Sie Offline-Bearbeitungen durchführen. Beim Festsetzen wird automatisch auch eine Kopie der un- bearbeiteten Datei im Pool erzeugt, so dass der ursprüngliche Audio- Clip unverändert erhalten bleibt. Option Beschreibung Nur Noten, keine Pitch- bend-DatenIn den MIDI-Part werden nur Noten übernommen. Noten und sta- tische Pitch- bend-DatenFür jedes Event wird ein Pitchbend-Event erzeugt. Wäh- len Sie im Feld »Pitchbend-Bereich« einen Wert zwi- schen 1 und 24 aus. Wenn Sie mit einem externen MIDI- Controller arbeiten, müssen Sie für diesen ggf. dieselbe Einstellung vornehmen. Noten und kontinuierliche Pitchbend- DatenWenn Sie diese Option wählen, werden Pitchbend-Events erzeugt, die der Micro-Pitch-Kurve entsprechen. Wählen Sie im Feld »Pitchbend-Bereich« einen Wert zwischen 1 und 24 aus. Diese Einstellung muss dem entsprechenden Wert des MIDI-Controllers oder des gesteuerten VST-In- struments entsprechen. Auch wenn die grafische Darstellung der Pitchbend-Kurve geglättet ist, werden alle Pitchbend-Daten einbezogen. Option Beschreibung Erste ausge- wählte SpurWenn Sie diese Option wählen, wird der MIDI-Part auf der ersten (obersten) ausgewählten MIDI-oder Instru- mentenspur eingefügt. Beachten Sie, dass alle MIDI- Parts gelöscht werden, die zuvor bereits extrahiert und auf dieser Spur abgelegt wurden. Neue MIDI- SpurDer MIDI-Part wird auf einer neuen MIDI-Spur abgelegt. Projekt-Zwi- schenablageDer MIDI-Part wird in die Zwischenablage kopiert und kann anschließend im Projekt-Fenster an der gewünsch- ten Position auf einer MIDI- oder Instrumentenspur einge- fügt werden.
74 Der Sample-Editor Auswählen eines Algorithmus für das Umrechnen Zum Festsetzen der Echtzeitbearbeitung können Sie den MPEX-4-Algorithmus verwenden. Damit erreichen Sie u. U. eine bessere Klangqualität als mit Realtime. Es ist auch der einzige Weg (neben der Offline-Bearbeitung), um die Tonhöhe zu ändern und dennoch die polyphonen Formanten zu erhalten. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die zu bearbeitenden Audio-Events aus. 2.Wählen Sie im Audio-Menü aus dem Echtzeitbearbei- tung-Untermenü den Umrechnen-Befehl oder verwenden Sie den entsprechenden Schalter auf der Effekte-Regis- terkarte. Wenn Sie keine Tonhöhenanpassungen vorgenommen haben, wird ein Dialog geöffnet, in dem Sie einen Algorithmus für die Bearbeitung aus- wählen können. Während Sie mit dem MPEX-4-Algorithmus eine höhere Klangqualität erzielen, läuft mit dem Realtime-Algorithmus der Berech- nungsvorgang sehr viel schneller ab (geringere Prozessorbelastung), die Klangqualität wird jedoch nicht verbessert. ÖDieser Dialog wird nicht geöffnet, wenn der Time- Stretch-Faktor außerhalb des Bereichs zwischen 0,5 und 2 liegt oder wenn Sie VariAudio-Tonhöhenanpassungen vorgenommen haben. In diesen Fällen wird stattdessen der Realtime-Algorithmus verwendet.Für den MPEX-4-Algorithmus stehen Ihnen folgende Qualitätseinstellungen zur Verfügung: Die Realtime-Presets können Sie aus dem Algorithmus- Einblendmenü in der Werkzeugzeile des Sample-Editors auswählen, siehe »Auswählen eines Algorithmus für die Wiedergabe in Echtzeit« auf Seite 55. 3.Wählen Sie ein Algorithmus-Preset und klicken Sie auf »OK«. Nach der Berechnung wird die Audiodatei genauso wiedergegeben wie zuvor (also mit Audio-Stretch und/oder transponiert), aber der Musik- Modus wird ausgeschaltet und der Wert im Transponieren-Feld wird auf 0 zurückgesetzt. Der Audio-Clip verhält sich jetzt genau wie jeder andere Clip vor der Echtzeitbearbeitung und folgt Tempoände- rungen nicht mehr. Die Festsetzen-Funktion sollte vor al- lem dann verwendet werden, wenn Sie das Tempo oder die Tonart eines Projekts festgelegt haben, obwohl Sie für das Audiomaterial natürlich immer eine neue Tonart oder ein neues Tempo festlegen können. In einem solchen Fall empfiehlt es sich jedoch, den ursprünglichen Audio-Clip anstelle der bereits bearbeiteten Datei zu verwenden. !Im Pool können Sie für mehrere ausgewählte Clips gleichzeitig einen Algorithmus wählen. !Wenn Sie die VariAudio-Funktionen zur Tonhöhen- bearbeitung verwenden, wird automatisch der Real- time-Algorithmus (Solo-Preset) verwendet. Option Beschreibung Preview Verwenden Sie diesen Modus nur zum Vorhören. Mix Fast Dies ist ein sehr schneller Modus zum Vorhören. Dieser Modus eignet sich vor allem für Musikaufnahmen mit meh- reren Instrumenten (Mono oder Stereo). Solo Fast Verwenden Sie diesen Modus für einzelne Instrumente (monophones Material) und Gesang oder Sprache. Solo Musical Dies entspricht der Option »Solo Fast«, erzielt jedoch eine höhere Qualität. Poly Fast Verwenden Sie diesen Modus für die Bearbeitung von monophonem und polyphonem Material. Dieser Modus liefert gute Qualität bei einer immer noch recht kurzen Bearbeitungszeit. Sie können diesen Modus für Schlag- zeug-Loops, einen Mix oder Saiteninstrumente verwen- den. Poly Musical Verwenden Sie diesen Modus für die Bearbeitung von monophonem und polyphonem Material. Dies ist die emp- fohlene Standard-Qualitätseinstellung für den MPEX-Mo- dus. Sie können diesen Modus für Schlagzeug-Loops, einen Mix oder Saiteninstrumente verwenden. Poly Complex Diese hohe Qualitätseinstellung beansprucht viel Pro- zessorleistung. Sie sollten sie verwenden, wenn Sie an- spruchsvolles Material bearbeiten oder wenn ein Time- Stretch-Faktor über 1,3 verwendet wird.
75 Der Sample-Editor Rückgängigmachen von Stretch-Vorgängen Wenn Sie im Audio-Menü aus dem Echtzeitbearbeitung- Untermenü die Option »Audio-Stretch rückgängig« wäh- len, werden alle Echtzeit-Stretch-Vorgänge (bewirkt durch Längenänderung oder Warp-Anker) rückgängig gemacht. ÖEchtzeit-Transpositionen (die über die Infozeile einge- stellt wurden) und der Musik-Modus werden dadurch je- doch nicht aufgehoben. Ob die Option »Audio-Stretch rückgängig« verfügbar ist, hängt davon ab, ob der Stretch-Vorgang auf ein Event oder einen Clip angewendet wurde: •Wenn Sie ein Audio-Event im Projekt-Fenster mit dem Werkzeug »Größenänderung: Time-Stretch« bearbeitet haben, können Sie den Stretch-Vorgang rückgängig ma- chen, indem Sie das Event im Projekt-Fenster auswählen und anschließend die Option »Audio-Stretch rückgängig« wählen. Alle Stretch-Vorgänge und Warp-Anker werden gelöscht. •Wenn Sie das Tempo oder die Länge in der Werkzeug- zeile definiert haben, werden die entsprechenden Informa- tionen mit dem Projekt gespeichert. Diese Änderungen werden durch »Audio-Stretch rückgängig« nicht rückgängig gemacht.
77 Video Vorbereitungen Wenn Sie an einem Projekt arbeiten, das eine Videodatei beinhaltet, müssen Sie zunächst das System so einrich- ten, dass es Ihrem Equipment und den konkreten Anfor- derungen entspricht. In den folgenden Abschnitten finden Sie grundlegende Informationen zu Videodateiformaten, Framerates und Videoausgabegeräten. Video-Kompatibilität Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Videodateitypen gibt, ist es nicht immer einfach zu sagen, ob ein bestimm- tes Format auf einem bestimmten System wiedergegeben werden kann. Es gibt zwei Wege, herauszufinden, ob Cu- base eine bestimmte Videodatei wiedergeben kann: •Öffnen Sie die Videodatei mit QuickTime 7.1 oder einer späteren Version, da Cubase QuickTime für die Wieder- gabe von Videodateien verwendet. •Überprüfen Sie die Dateiinformationen der Videodatei im Pool. Wenn hier die Meldung »Datei ist entweder feh- lerhaft oder Medientyp wird nicht unterstützt!« angezeigt wird, ist die Videodatei entweder fehlerhaft oder das For- mat wird von den verfügbaren Codecs nicht unterstützt. Video-Container-Formate Videodateien und andere Multimedia-Dateien liegen in ei- nem so genannten Container-Format vor. Dieser Contai- ner enthält unterschiedliche Informationen, zu denen nicht nur die Video- und Audiodaten, sondern auch Metadaten wie Informationen zur synchronen Wiedergabe der Audio- und Videodaten oder auch das Erstellungsdatum, Anga- ben zu den Autoren, Kapitelmarkierungen uvm. gehören. Die folgenden Container-Formate werden von Cubase unterstützt: Cubase unterstützt alle diese Container-Formate, jedoch können Probleme auftreten, wenn die notwendige Soft- ware zum Dekodieren der komprimierten Video- und Audi- odaten in der Container-Datei nicht installiert ist. Darüber hinaus muss bekannt sein, mit welchem Codec die Video- datei erstellt wurde. Codecs Mit Hilfe von Codecs werden Video- und Audiodaten komprimiert und so kleinere Dateien erzeugt, die von Computern leichter verarbeitet werden können. Damit Sie eine Videodatei wiedergeben können, muss der entspre- chende Codec zum Dekodieren der Videodaten im Be- triebssystem des Computers installiert sein. !Da Cubase 5.5 eine ganz neue Video-Engine ver- wendet, benötigen Sie für die Video-Wiedergabe QuickTime 7.1 und eine Grafikkarte, die OpenGL 1.2 (OpenGL 2.0 empfohlen) unterstützt! !Wenn Sie eine bestimmte Videodatei nicht laden kön- nen, müssen Sie sie zuerst mit einer externen Anwen- dung in ein kompatibles Format umwandeln oder den benötigten Codec installieren. Informationen zu Co- decs finden Sie im Abschnitt »Codecs« auf Seite 77. Format Beschreibung MOV Hierbei handelt es sich um das Format QuickTime Movie. QT Hierbei handelt es sich ebenfalls um das Format »QuickTime Movie«, diese Version wird jedoch ausschließlich in Windows- Systemen verwendet. MPEG-1 Hierbei handelt es sich um den ersten Standard der »Moving Picture Experts Group«, mit dem Audio- und Videodateien komprimiert werden konnten. In diesem Format wurden Vi- deo-CDs erstellt. Dateien dieses Container-Formats haben die Dateinamenerweiterung ».mpg« oder ».mpeg«. MPEG-2 Dieses Container-Format wird für das DVD-Authoring ver- wendet. Es kann darüber hinaus Mehrkanalaudio im AC3- Format beinhalten und hat die Dateinamenerweiterung ».m2v«. MPEG-4 Dieses Format basiert auf dem Standard »QuickTime Movie« und kann verschiedene Metadaten für Streaming, Bearbei- tung, lokale Wiedergabe und Datenaustausch beinhalten. Die Dateinamenerweiterung ist ».mp4«. AVI Hierbei handelt es sich um ein Multimedia-Container-For- mat, das von Microsoft eingeführt wurde. DV Hierbei handelt es sich um ein Videoformat, das von Camcor- dern verwendet wird. !In diesem Zusammenhang ist es wichtig, zwischen Container-Formaten und Codecs zu unterscheiden. Da viele Container-Formate dieselben Namen wie die verwendeten Codecs haben, müssen Sie darauf achten, das Container-Format bzw. den Dateityp (z. B. .mov oder .dv) vom darin verwendeten Codec zu unterscheiden.
78 Video Wenn Sie eine bestimmte Videodatei nicht laden können, liegt es wahrscheinlich daran, dass der benötigte Codec auf Ihrem Computer nicht installiert ist. Suchen Sie in die- sem Fall im Internet (z. B. auf den Websites von Microsoft oder Apple) nach den Videocodecs. Framerates In Cubase können Sie unterschiedlichen Arten von Video- und Film-Framerates verwenden. In Cubase können Sie eine der folgenden Framerates auswählen: •23,9 fps Diese Framerate wird für Film verwendet, der in NTSC-Video konvertiert wird und dabei durch ein 2-3 Pull-Down-Telecine-Verfahren verlangsamt werden muss. Sie wird außerdem für HD-Videoformate verwendet, die üblicherweise als »24 p« bezeichnet werden. •24 fps Mit dieser Geschwindigkeit laufen Standard-Filmkameras. •24,9 fps Diese Framerate wird häufig verwendet, um Video- oder Filmmaterial von PAL in NTSC zu wandeln und umgekehrt. Sie wird meist zur Fehlerkor- rektur eingesetzt. •25 fps Diese Framerate wird für PAL-Video verwendet. •29,97 fps Diese Framerate wird für NTSC-Video verwendet. Die Frame-Anzahl kann dabei ein Non-Drop- oder Drop-Frame-Standard sein. •30 fps Diese Framerate ist kein Videostandard mehr, sondern wird häufig in der Musikproduktion verwendet. Vor vielen Jahren entsprach sie dem Schwarzweiß-NTSC-Fernsehstandard. Sie entspricht dem Pull-Up von NTSC-Video nach Anwendung des 2-3 Telecine-Verfahrens. •59,98 fps Diese Framerate wird auch als »60 p« bezeichnet. Viele professionelle HD-Kameras nehmen mit 59,98 fps auf. Obwohl 60 fps theoretisch als Framerate denkbar ist, wird sie derzeit von keiner HD-Videokamera als Standard-Framerate verwendet. Video-Ausgabegeräte In Cubase haben Sie mehrere Möglichkeiten, Videoda- teien wiederzugeben. In einigen Fällen kann es ausrei- chen, Videos auf dem Bildschirm im Videofenster zu betrachten. In anderen müssen Videos jedoch in einem größeren Format ausgegeben werden, damit Details er-kennbar sind und das Video gleichzeitig von mehreren Personen gesehen werden kann. In Cubase können Sie hierzu verschiedene Arten von Video-Ausgabegeräten verwenden. Multihead-Grafikkarten Eine der am meisten genutzten Methoden ist die Verwen- dung einer Multihead-Grafikkarte, die im Computer instal- liert ist. An diese Grafikkarten können mehrere Bildschirme angeschlossen werden, in manchen Fällen bis zu vier. Wenn Sie das Videosignal von Cubase an einen dieser Ausgänge leiten, kann das Video im Vollbildmodus auf ei- nem Computerbildschirm oder einem HD-Fernseher ange- zeigt werden. ÖUm dies zu erreichen können Sie auch mehrere Gra- fikkarten installieren. In Post-Production-Systemen wer- den häufig zwei Dual-Grafikkarten in einem System eingesetzt (für insgesamt vier Bildschirme). Ein Ausgang ist für Video reserviert und die anderen können von Cu- base und anderen Anwendungen genutzt werden. Unterschiedliche Grafikkarten unterstützen unterschiedli- che Ausgabeformate, z. B. die Standards VGA, DVI, S-Video, HDMI und Component Video. Mit diesen Optio- nen können Sie den Typ des verwendeten Video-Ausga- begeräts einstellen. HD-Fernseher und digitale Projektoren verfügen über die größten Bildschirme, aber Sie können auch mit gewöhnlichen Computerbildschirm eine hohe Bildqualität erzielen. Dedizierte Videokarten Cubase unterstützt außerdem dedizierte Videokarten. Diese Karten werden üblicherweise in Systemen zur Video- bearbeitung eingesetzt, um Videodaten auf der Festplatte zu speichern und während der Bearbeitung anzuzeigen. Sie bieten in der Regel eine hohe Auflösung und entlasten die CPU des Host-Systems, da Videokomprimierung und -de- komprimierung auf der Karte erfolgen. ÖDie Decklink-Karten von Blackmagic Design werden automatisch von Cubase erkannt. Videodaten werden au- tomatisch an den entsprechenden Ausgang gesendet.
79 Video FireWire-DV-Ausgang Sie können DV-Video-Streams über einen FireWire-An- schluss des Computers an externe Konverter ausgeben, z. B. an verschiedene Camcorder und FireWire-DV-Kon- verter. Diese Geräte können dann an einen Fernseher oder Projektor angeschlossen werden, um das Video im Großformat anzuzeigen. Mit dem FireWire-Protokoll wird eine sehr schnelle Datenübertragungsrate erzielt und es ist der gebräuchlichste Standard für die Kommunikation mit Video-Peripheriegeräten. Vorbereiten von Videoprojekten in Cubase In den folgenden Abschnitten werden die grundlegenden Schritte zum Einrichten eines Cubase-Projekts beschrie- ben, das Videodaten beinhaltet. Sie sollten Ihre Videoda- teien auf einer anderen Festplatte speichern als Ihre Audiodateien. Auf diese Weise können Sie Probleme beim Streaming der Daten verhindern, wenn Sie hochauf- gelöste Videodateien mit vielen Audiospuren bearbeiten. Importieren von Videodateien Das Importieren der Videodatei selbst ist sehr einfach, wenn Sie sichergestellt haben, dass die Videodatei mit dem Programm kompatibel ist. Videodateien werden genau wie Audiodateien importiert: •Indem Sie im Datei-Menü aus dem Importieren-Unter- menü den Befehl »Videodatei…« wählen. Im Dialog »Video importieren« können Sie die Option »Audio aus Video- datei extrahieren« einschalten. Dadurch werden die in der Videodatei vor- handenen Audio-Streams auf eine neue Audiospur importiert, die unterhalb der Videospur eingefügt wird. Die neue Spur und der Clip er- halten den Namen der Videodatei. Das neue Audio-Event beginnt zur selben Zeit wie das Video-Event, so dass die Events synchron zueinan- der wiedergegeben werden. Wenn die Container-Datei keinen Audio- Stream enthält, erhalten Sie die Warnmeldung »Keine kompatiblen Audi- odaten in Datei«. Klicken Sie auf OK, um den Import der Videodaten fort- zusetzen. ÖWenn Sie versuchen, eine Datei zu öffnen, deren For- mat nicht unterstützt wird, erhalten Sie im Dialog »Video importieren« die Warnmeldung »Datei ist entweder fehler- haft oder Medientyp wird nicht unterstützt!«. •Indem Sie die Datei in den Pool importieren und von dort in das Projekt-Fenster ziehen (siehe das Kapitel »Der Pool« im Benutzerhandbuch). •Indem Sie eine Datei aus dem Windows Explorer, dem Mac OS Finder, dem Pool oder der MediaBay in das Pro- jekt-Fenster ziehen. ÖBeim Importieren von Videodateien über den Pool oder durch Ziehen und Ablegen kann Cubase das Audio- material auch automatisch extrahieren. Ob die Daten ex- trahiert werden, hängt von der Einstellung »Audio beim Videoimport extrahieren« im Programmeinstellungen-Dia- log (Video-Seite) ab. Weitere Informationen zum Extrahie- ren von Audiomaterial aus einer Videodatei finden Sie im Abschnitt »Extrahieren von Audiomaterial aus einer Video- datei« auf Seite 83. ÖBeim Importieren einer Videodatei erstellt Cubase au- tomatisch eine Thumbnail-Cache-Datei. Die generierte Cache-Datei wird im selben Ordner wie die Videodatei gespeichert und erhält den Namen der Videodatei mit der Dateinamenerweiterung ».vcache«. !Unter Windows müssen Sie das Gerät mit dem Fire- Wire-Anschluss verbinden, bevor Sie Cubase star- ten. Andernfalls ist es möglich, dass das Gerät nicht richtig von Cubase erkannt wird. !In Cubase kann eine Videospur mehrere Videoda- teien unterschiedlicher Formate und Framerates ent- halten. Wenn Sie die benötigten Codecs installiert haben, können alle Videodateien eines Projekts wie- dergegeben werden, wobei die genaue Synchronisa- tion der Audio- und Video-Events nur gewährleistet ist, wenn die Framerate der Videodatei mit der Fra- merate des Projekts übereinstimmt (siehe unten).
80 Video Videodateien im Projekt-Fenster Videodateien werden als Events bzw. Clips auf der Video- spur angezeigt. Die dazugehörigen Thumbnails entspre- chen den Frames des Films. In der Spurliste und im Inspector sind folgende Schalter verfügbar: ÖEs ist möglich, dass einige dieser Schalter nicht in der Spurliste angezeigt werden. Im Spurbedienelemente-Dia- log können Sie festlegen, welche Schalter in der Spurliste angezeigt werden. Weitere Informationen zum Ein- und Ausblenden von Schaltern in der Spurliste finden Sie im Kapitel »Individuelle Einstellungen« im Benutzerhandbuch. Thumbnails Die einzelnen Thumbnail-Bilder werden exakt am dazuge- hörigen Frame ausgerichtet. Wenn Sie die Anzeige ver- größern und Lücken zwischen den Frames auftreten, wird ein Thumbnail so oft wiederholt, wie Platz verfügbar ist. Auf diese Weise wird immer ein Thumbnail angezeigt, un- abhängig davon, wie sehr Sie die Anzeige vergrößern. Größe des Thumbnail-Video-Cache Im Programmeinstellungen-Dialog auf der Video-Seite können Sie einen Wert für »Größe des Thumbnail-Video- Cache« eingeben. Hiermit legen Sie fest, wie viel Spei- cherplatz für die Darstellung der in Echtzeit berechneten Video-Thumbnails zur Verfügung steht. Das aktuell ange- zeigte Videobild wird im Thumbnail-Video-Cache zwi- schengespeichert. Immer wenn Sie ein neues Bild anzeigen und nicht mehr ausreichend Speicherkapazität verfügbar ist, wird das »älteste« Videobild im Cache-Spei- cher durch das aktuelle ersetzt. Wenn Sie mit langen Videoclips und/oder einem hohen Vergrößerungsfaktor arbeiten, müssen Sie ggf. den Wert für »Größe des Thumbnail-Video-Cache« erhöhen. Thumbnail-Cache-Dateien Beim Importieren einer Videodatei erstellt Cubase automa- tisch eine Thumbnail-Cache-Datei. Auf diese Cache-Datei wird immer dann zurückgegriffen, wenn der Prozessor stark ausgelastet ist und für eine fehlerfreie Neuzeichnung oder Echtzeitberechnung der Thumbnails Systemressour- cen beansprucht würden, die für Bearbeitungsfunktionen im Projekt benötigt werden. Wenn Sie die Thumbnails ver- größern, erkennen Sie, dass diese eine geringe Auflösung aufweisen, wodurch die Bilder nicht so klar wie bei der Echtzeitberechnung sind. Sobald wieder ausreichend CPU-Ressourcen verfügbar sind, werden die Frames au- tomatisch neu berechnet, das System wechselt also auto- matisch zwischen der Echtzeitberechnung der Bilder und der Verwendung der Cache-Datei. ÖEs gibt Situationen, in denen keine Thumbnail-Cache- Datei erzeugt wird, z. B. wenn Sie eine Videodatei aus ei- nem schreibgeschützten Ordner in das Projekt importieren. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt auf diesen Ordner zugreifen können, können Sie die Thumbnail-Cache-Datei auch manuell erzeugen. Manuelles Erzeugen von Thumbnail-Cache-Dateien Wenn beim Import keine Thumbnail-Cache-Datei erzeugt werden konnte oder wenn Sie die Cache-Datei einer be- stimmten Videodatei aktualisieren möchten, da Sie die Datei in einem externen Bearbeitungsprogramm verändert haben, können Sie die Thumbnail-Cache-Datei auch ma- nuell erzeugen. Schalter Beschreibung Video stumm- schaltenMit diesem Schalter können Sie die Videowiedergabe unterbrechen. Die anderen Events im Projekt werden je- doch weiter wiedergegeben. Dadurch können Sie die Leistung von Cubase in Situationen steigern, in denen es nicht notwendig ist, das Video anzusehen. Frame-Num- mern anzeigenWenn dieser Schalter eingeschaltet ist, wird für jedes Thumbnail-Bild die dazugehörige Video-Frame-Nummer angezeigt. Thumbnails anzeigenMit diesem Schalter können Sie die Anzeige der Thumb- nails der Videospur ein- bzw. ausschalten. Sperren Mit diesem Schalter können Sie das Video-Event sper- ren. Weitere Informationen zum Sperren von Events fin- den Sie im Kapitel »Das Projekt-Fenster« im Benutzerhandbuch. Frame-Nummern anzeigen Video stumm- schaltenThumbnails anzeigenSperren