Steinberg Virtual Guitarist 1 Manual
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VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” Deutsch 101 DEUTSCH Effekte zum Tempo synchronisieren Sie können die Zeit- oder Speed-Parameter aller Effektgeräte auf Wunsch zum Songtempo synchronisieren, um etwa die Phasing- Rotation im Takt laufen zu lassen oder die Delay-Wiederholungen zur Generierung rhythmische Figuren einzusetzen. So synchronisieren Sie ein Effektgerät zum Songtempo: 1. Aktivieren Sie seinen Sync-Schalter. 2. Wählen Sie anschließend mit dem Time- oder Speed-Regler eine Auf- lösung. Die Auflösung wird in einem kleinen Display in Notenwerten ange- zeigt. Der Zusatz T steht für Triole, der Zusatz D für Dotted (punktiert). Wah-Pedal Der Wah-Effekt klingt so, wie er heißt: Er prägt dem Sound eine Filte- rung auf, die wie ein Morphing zwischen den Vokalen U und A klingt. ❐Das Spielen des Wah-Pedals ist eine Kunst für sich. Deshalb hat Thomas Blug spezielle Wah-Player produziert, wo der Wah-Effekt bereits eingebaut ist – der Wah wurde also bei der Einspielung mit aufgezeichnet, das Wah-Pedal des Effektboards wird nicht benötigt.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” 102 Deutsch Normalerweise wird ein Wah-Pedal zwischen Gitarre und Amp ge- schaltet. Das Wah-Pedal im Virtual Guitarist ist so konzipiert, dass man es hinter den Amp schalten kann und es dort trotzdem die typi- schen Wah-Effekte produziert. Grundsound Mit dem Q-Regler stellen Sie die »Schärfe« des Wah-Effektes ein. Je weiter der Regler aufgedreht ist, desto schmaler das Frequenzband und desto konturierter klingen Filterbewegungen – besonders für cleane Sounds geeignet. Das Filter lässt sich per Fußpedal oder automatisch bewegen. Fußpedal Das Wah-Pedal können Sie exakt so »spielen« wie das Original. Um den Wah-Effekt manuell zu steuern, klicken Sie auf das Pedal und be- wegen bei gedrückter Maustaste die Maus auf und ab. Natürlich kann diese Bewegung bei Bedarf in eine Automationsspur aufgezeichnet werden. Sie können das Pedal auch über das Modulationsrad steuern. Dazu darf das Modulationsrad lediglich in der Setup-Page keiner anderen Funktion zugeordnet sein. Wenn Sie das Pedal stilecht über ein externes Fußpedal steuern wollen, benutzen Sie den Foot Controller #4. Auto Wah Sobald Sie den Speed Regler des Wah-Effektes auf einen anderen Wert als 0 (oder im Sync-Mode 16/4) setzen, aktivieren Sie die Auto- Wah-Funktion und können ihre Geschwindigkeit regeln. Auch im Auto- Wah-Modus können Sie mit dem Pedal manuell die Mittenfrequenz des Wah-Filters bewegen.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” Deutsch 103 DEUTSCH AutoFilter Das AutoFilter verfolgt die Amplitude des Eingangs-Signals mit (Hüllkurvenfolger) – der Pegel des Signals steuert also die Klang- farbe. Normalerweise heißt das vereinfacht gesagt: Je lauter der Pegel, desto heller der Sound. ❐Wah und Autofilter schließen sich aus klanglich-technischen Gründen gegen- seitig aus. Wenn Sie den Wah einschalten, wird das Autofilter automatisch ausgeschaltet und umgekehrt. So stellen Sie das AutoFilter ein: 1. Lassen Sie den Player laufen, schalten Sie das Filter ein und setzen Sie den Freq-Wert (Frequenzbereich) auf eine mittlere Position. 2. Wählen Sie mit dem Filter-Schalter die Bewegungsrichtung vor. In der linken Position fährt die Filterfrequenz mit dem Pegel, in der rechten Position fährt sie entgegengesetzt (mehr Pegel = dunklerer Sound), z.B. für Unterwassersounds. 3. Drehen Sie jetzt den Threshold-Regler langsam auf, bis das Filter rea- giert. Je weiter Sie den Regler aufdrehen, desto empfindlicher wird das Filter auch für leisere Signale. 4. Stellen Sie nun mit dem Freq-Regler den Bereich ein, den das Filter überstreichen soll. Je weiter Sie den Regler aufdrehen, desto größer der Modulationsbereich.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” 104 Deutsch Delay Das Delay ist eine Kombination aus Digital Delay und analogem Band- echo. Damit lassen sich sowohl ultramoderne Space-Effekte als auch angestaubte, flirrende 70er-Sounds erzeugen. So stellen Sie das Delay ein: 1. Wählen Sie zunächst mit dem Type-Drehschalter den Effekttyp. Es gibt zwei Mono- (MD, MH) und zwei Stereo-Delay-Varianten (PP, Tap): • MD: Mono Delay – das Signal wird im eingestellten Zeitabstand wiederholt • MH: Multi Head – dies ist der typische Bandecho-Effekt mit mehreren Tonköp- fen. Das Signal wird im eingestellten Zeitabstand über mehrere »Tonköpfe« ge- leitet, deshalb die versprengten Wiederholungen. • PP: Ping Pong Delay – die Signalwiederholung wechselt im eingestellten Zeitabstand zwischen linkem und rechtem Kanal. • Tap: Multi Tap Delay – die moderne Variante des Multi Head, mit der sich sehr schöne rhythmische Figuren erzeugen lassen. 2. Stellen Sie mit dem Time-Regler die Delay-Zeit ein. Wenn Sie Sync deaktiviert haben, wird diese in Millisekunden angezeigt. 3. Mit dem Mix-Regler bestimmen Sie das Verhältnis von Direkt- und Effektsignal. 4. Mit Feedback stellen Sie die Anzahl der Delay-Wiederholungen ein (technisch gesehen den Anteil des Effektsignals, der auf den Effektein- gang zurückgeführt wird). Sehr hohe Feedback-Werte führen zu Auf- schwingen der Feedback-Schleife – für die typischen Dub- und Psychedelic-Delays der 70er. 5. Der Character-Regler bestimmt das Alter des Effektgerätes (vom cleanen Digital Delay bis zum ausgeleierten Bandschleifen-Echo). Je weiter der Regler aufgedreht ist, desto mehr Bandflattern und Klang- verlust kommen ins Spiel. Diese Effekte sind durchaus
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” Deutsch 105 DEUTSCH wünschenswert: Das Bandflattern führt zu leichten Verstimmungen und lässt das Signal fetter klingen, der schlechtere Frequenzgang (des virtuell »verbrauchten Bandes«) sorgt dafür, dass das trockene Signal sich besser vom verwascheneren Echo abhebt. Sogar Pseudo- hall ist so möglich. Reverb Dieser Reverb ist nicht als universelles Hallgerät für den Mix gedacht, sondern auf Gitarren hin optimiert. Die Einstellung ist denkbar einfach: Mit Time stellen Sie die Halldauer ein (sogar auf Wunsch zum Songtempo passend), mit Mix regeln Sie den Hallanteil. Interessanter ist jedoch der Type-Drehschalter, der die Grundcharak- teristik des Halls bestimmt: • Spring: Federhallspirale, wie sie in viele Amps eingebaut ist. Das typische Scheppern mit dem blechernen Nachhall ist besonders für Gitarrensounds der 50er und 60er unverzichtbar. • Plate: Die Hallplatte wurde in den 70ern benutzt und erzeugt den typischen Studio-Hall von 70er-Phillysound bis zu Deep Purple. • Hall: Dies ist ein neutraler Hall, wie Sie ihn auch aus konventionellen Reverb- Geräten kennen. Er klingt dichter, weicher und größer als die ersten beiden Typen und ist eher eine Raumsimulation als ein klangfärbender Effekt.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” 106 Deutsch Phaser Der Phaser ist der absolut typische 70er-Jahre-Effekt. Neben Gitarren wurden meist Keyboardsounds damit zum Blubbern und Gurgeln ge- bracht, aber auch das Schlagzeugsounds (vor allem HiHats) blieben nicht verschont. Kein Funk-, Elektronik- oder Progressive-Rock-Album und keine Krimi-Serienmusik der Siebziger wären ohne Phaser denk- bar gewesen. Der Phaser-Effekt wird – wie der Name schon sagt – durch Phasen- verschiebung (Phase Shifting) erzeugt. Durch Modulation der Phase entsteht der typische »Klangwirbel« . Der Phaser dickt den Sound nicht an (wie Chorus oder Flanger). Um schnell zum gewünschten Phaser-Effekt zu kommen, müssen Sie die Regler Speed und Color aufeinander abstimmen. Der Color-Reg- ler bestimmt dabei die klangliche Schärfe des Effekts. Ein langsamer Phaser mit hohem Color-Wert erzeugt einen schön schwebenden Space-Effekt, während ein hoher Speed-Wert mit weicherer Klang- farbe wie ein Klangfarbenvibrato klingt. Tremolo Das Tremolo (auch gern Lautstärkenvibrato genannt) wird meist zur Belebung cleaner oder leicht angezerrter Sounds benutzt und war vor allem in früheren Zeiten, als ein Chorus technisch noch zu aufwendig war, beliebt und sehr typisch für viele Klassiker.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” Deutsch 107 DEUTSCH Die Einstellung des Tremolo ist denkbar einfach: Sie können nur Rate und Intensität bestimmen. Ein Tipp: Mit Long Chords lässt es sich einfa- cher einstellen als mit rhythmischen Figuren. Anders als die meisten Tre- molo-Effekte können Sie diesen mit dem Song synchronisieren und ihn so kreativ als »Zerhacker« – z.B. auch für NuMetal-Player – benutzen. Flanger Der Flanger – oft auch Jet-Effekt genannt – lässt den Sound sirren, glasiger und plastikartiger klingen. Hierzu wird dem Direktsignal ein minimal verzögertes (< 10 ms) Effektsignal hinzugemischt, dem durch Modulation der Verzögerungszeit ein Vibrato aufgeprägt ist. Zudem wird das Effektsignal wieder in den Eingang geführt, um den Effekt zu verstärken (Feedback). So stellen Sie den Flanger ein: 1. Bestimmen Sie zunächst mit dem Speed-Regler die Rotationsge- schwindigkeit. Bei höheren Speed-Werten klingt der Flanger einem Vibrato ähnlich. 2. Anschließend drehen Sie den Feedback-Regler auf, bis der Effekt die gewünschte Kontur (hauchig, glasig, schneidend) bekommt.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” 108 Deutsch Chorus Wie der Name schon sagt, soll der Chorus-Effekt das Signal schein- bar vervielfachen. Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber lebendiger, breiter und schwebender macht er es schon. Der Chorus funktioniert im Prinzip wie ein Flanger. Allerdings wird hier das Signal nicht auf den Eingang zurückgeführt, die Tiefe ist regelbar und die Grundverzö- gerungszeit ist höher (25 bis 50 ms), wodurch der Chorus breiter und nicht so glasig klingt. So stellen Sie den Chorus ein: 1. Mit dem Drehschalter wählen Sie zunächst zwischen Chorus und Detune. Detune wirkt breiter und dicker als Chorus, zumal das Effektsignal auch stärker ver- zögert wird. Wählen Sie Detune, wenn Sie den Eindruck mehrerer Gitarren erzeugen wollen, und Chorus, wenn Sie dem Gitarrensignal einen schönen, schwebenden Schleier verleihen wollen. 2. Durch Abstimmung der Speed- und Depth-Regler bestimmen Sie den Effektcharakter. Grundsätzlich gilt: Je höher Speed eingestellt ist, desto niedriger müssen Sie Depth einstellen und umgekehrt, da sonst zu starke Verstimmungen entstehen. Ein hoher Speed-Wert erzeugt eher Vibrato-ähnliche und schwirrende Sounds. Ein niedriger Speed-Wert in Verbindung mit einem höheren Depth-Wert erzeugt langsam schwebende, breite Klangteppiche. Effekt-Routing Das Routing der Effekte (also die Schalt-Reihenfolge) ist optimal fest- gelegt, muss und kann deshalb auch nicht verändert werden. Alle Effekte sind in Serie geschaltet, und zwar in dieser Reihenfolge: Wah oder AutoFilter → Phaser → Flanger → Chorus → Delay → Reverb → Tremolo.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” Deutsch 109 DEUTSCH Plug-In-Version des Effektboards Das Multi-Effekt-Board ist auch als separate Plug-In-Version verfüg- bar. Dieses Plug-In können Sie außerhalb von Virtual Guitarst in jedem beliebigen Mixerkanal benutzen – also beispielsweise auch für Bass, Keyboards, Drums, Drumloops oder Vocals. Dieses Plug-In besitzt alle Funktionen des in Virtual Guitarist integrierten Effektboards. ❐Da das Effekt-Board darauf optimiert ist, hinter Amp und Speaker geschaltet zu werden, ist es eine perfekte Ergänzung zu Steinbergs virtuellem Gitarren- Amp »Warp« für alle Gitarristen, die zusätzlich zu Virtual Guitarist ihre Gitarre aufnehmen. Sie können das Plug-In ganz normal als Send- oder Insert-Effekt in be- liebigen Mixerkanälen Ihrer Host-Applikation aufrufen. Effekte verwalten Die eigentliche Besonderheit der Plug-In-Version im Vergleich zum integrierten Effektboard besteht in der Speicherverwaltung. Da die Funktionalität der Programm-Bänke hier nicht vom Virtual Guitarist selbst belegt wird, können Sie über das Standard-VST-Datei-Menü Effektbänke beliebig verwalten, und zwar mit dem von anderen VST- Plug-Ins bekannten Verfahren über das Datei-Menü. ❐Der Knopf »Load Bank« in der rechten oberen Ecke ermöglicht Ihnen das La- den von Effektbänken auch in Host-Programmen, die kein VST-Datei-Handling unterstützen.
VIRTUAL GUITARIST “ELECTRIC EDITION” 110 Deutsch Effekte mit Program Change umschalten Da die Program-Change-Funktion bei der Plug-In-Version nicht für die Part-Umschaltung gebraucht wird, können Sie damit die Effektpro- gramme direkt auswählen. Default FX-Bank Sie können jede beliebige Effektbank aus dem Plug-In auch in das inte- grierte Effektboard des Virtual Guitarist laden. Wie auch die integrierte Version, so lädt auch das Plug-In beim Starten die Default-Bank, die sich im Effetcs-Ordner des Virtual-Guitarist-Content-Ordners befindet und mit default.fxb bezeichnet ist. Effekte über MIDI-Controller steuern Natürlich verarbeitet das separate Plug-In ebenfalls alle MIDI Control- ler, die für die Effektsteuerung vorgesehen sind (siehe unten). MIDI-Controller in Virtual Guitarist Die meisten Parameter in Virtual Guitarist lassen sich in Echtzeit über MIDI-Controller steuern und auch automatisieren. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen, welchen Parametern in Virtual Guitarist MIDI-Controller zu- geordnet sind. Cc# Bezeichnung Virtual Guitarist Parameter 1 Modwheel Im Setup zuweisbar. Wenn dort nicht zugewiesen, steuert das Modwheel das Wah Pedal. 4 Foot Control Wah Pedal 7 Volume Volume 11 Expression Volume 64 Sustain Pedal Sustain Pedal 67 Soft Pedal Desync (Tempo-Sync wird deaktiviert) 70 Fill (nur wenn in Setup zugewiesen) 71 Reso Doubling on/off 72 Release Latch on/off