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Steinberg Virtual Bassist Operation Manual

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    							Virtual Bassist
    121
    DEUTSCH
    Der FX-Bereich
    Im Folgenden wird die Funktionsweise der Effekte von Virtual Bassist 
    beschrieben. Obwohl die einzelnen Einstellungen im Folgenden aufge-
    führt werden, ist es doch immer sinnvoll, die einzelnen Funktionen ein-
    fach auszuprobieren, um einen Eindruck zu bekommen, was Sie damit 
    alles machen können.
    Ein- und Ausschalten von Effekten
    Jeder Effekt hat einen eigenen Ein/Aus-Schalter. Diese Schalter sind 
    den klassischen Metall-Schaltern nachempfunden und verfügen über 
    eine LED-Anzeige. Dies gilt jedoch nicht für den Octaver-Effekt, für den 
    ein schwarzer Ein/Aus-Schalter unten im Bedienfeld zur Verfügung 
    steht.
    Ein Effekt ist eingeschaltet, wenn die dazugehörige LED-Anzeige auf-
    leuchtet.  
    						
    							Virtual Bassist
     122
    Temposynchronisation von Effekten
    Die Effekte »Wah«, »Chorus/Flanger« und »Tremolo« können zum Pro-
    jekttempo Ihrer Host-Anwendung synchronisiert werden, so dass die 
    Modulationsgeschwindigkeit exakt mit der Geschwindigkeit des Pro-
    jekts übereinstimmt. Wenn Sie einen Effekt mit dem Projekttempo 
    synchronisieren möchten, klicken Sie in das gelbe Feld für »Tempo/
    Sync« und wählen Sie im angezeigten Einblendmenü die gewünschte 
    Geschwindigkeit aus. »T« steht in diesem Einblendmenü für Triolen 
    und »*« für punktierte Werte.
    Wenn Sie das Pedal wieder auf eine nicht-synchronisierte Geschwindig-
    keit einstellen möchten, verwenden Sie einfach die Rate- oder Speed-
    Drehregler.  
    						
    							Virtual Bassist
    123
    DEUTSCH
    Die Effekte
    Das Wah-Pedal
    Der Wah-Effekt wurde nach seinem Klang benannt. Es ist ein speziel-
    les Tiefpass-Filter mit einem Resonance-Regler, der das Frequenz-
    band um die Cutoff-Frequenz verstärkt. Das Pedal steuert die Cutoff-
    Frequenz, die das Filter öffnet bzw. schließt. Wie im realen Leben ist 
    bei Virtual Bassist das Wah-Pedal zwischen dem Bass und dem Ver-
    stärker angeordnet.
    Der Resonance-Drehregler
    Der Resonance-Drehregler rechts über dem Pedal steuert die Intensi-
    tät des Wah-Effekts. Wenn Sie hier einen höheren Wert einstellen, 
    wird das Frequenzband um die Cutoff-Frequenz verstärkt. Höhere 
    Werte intensivieren den Wah-Effekt (von »wa« zu »uuaah«).
    Steuern des Wah-Pedals
    Wenn die Wah-Geschwindigkeit auf Null eingestellt ist, können Sie das 
    Pedal manuell über die Maus oder über das Modulationsrad Ihres MIDI-
    Keyboards steuern. Diese Einstellungen können auch als Automations-
    daten in Ihrem Projekt eingezeichnet oder aufgenommen werden.
    Das Wah-Pedal kann über eine beliebige MIDI-Controller-Nummer 
    gesteuert werden (siehe Seite 138).  
    						
    							Virtual Bassist
     124
    Der Speed-Drehregler (temposynchronisierter Wah)
    Wenn Sie den Speed-Drehregler oben links nach rechts drehen, mo-
    duliert das Wah-Pedal automatisch in der Geschwindigkeit, die Sie 
    einstellen. In diesem Modus wird mit dem Fußpedal die Center-Fre-
    quenz für das »Wah« eingestellt.
    Sie stellen die Modulationsfrequenz für das automatisch modulierende 
    Wah mit dem Speed-Drehregler ein. Die Geschwindigkeit wird in dem 
    gelben Feld in Hertz angezeigt. In der folgenden Tabelle finden Sie ei-
    nige Beispiele dafür, wie lang eine Filterbewegung bzw. ein »Wah« bei 
    unterschiedlichen Speed-Einstellungen dauert:
    Sie können die Geschwindigkeit des Wah-Effekts auch zum Tempo Ihrer 
    Host-Anwendung synchronisieren. Wählen Sie dazu im Einblendmenü 
    »Speed/Sync« neben dem Speed-Regler die gewünschte Geschwindig-
    keit aus. »T« steht in diesem Einblendmenü für Triolen und »*« für punk-
    tierte Werte.
    Auto
    Wenn Sie den Speed-Regler auf den Höchstwert einstellen, wird das 
    Wah durch Hüllkurvenanalyse (»Envelope Follower«) gesteuert. In die-
    sem Fall wird die Cutoff-Frequenz des Filters durch das eingehende 
    (Bass-) Signal gesteuert. Im Auto-Modus wird in der Speed-Anzeige 
    »Auto« angezeigt.
    Speed (Hz) Sekunden pro »Wah«
    0,1 10
    0,5 2
    10 0,1 
    						
    							Virtual Bassist
    125
    DEUTSCH
    Fuzzbox
    Die »Fuzz box« bekam ihren Namen wegen der verzerrten Klänge, die 
    sie erzeugt (engl. »fuzzy« = unscharf, verschwommen). Der Sound wird 
    durch einen verzerrten Transistor-Verstärker erzeugt, der die Spitzen 
    der Wellenformen beschneidet und so eher Rechteck-Wellenformen 
    erzeugt. Wenn Sie nicht unbedingt den natürlichen Sound Ihres Solid-
    State-Amp haben wollen, sollten Sie diesen Effekt ausprobieren. 
    Normalerweise wird dieser Effekt für Musikrichtungen wie Heavy und 
    Industrial verwendet.
    Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Verwenden Sie den Drive-Drehregler, um den Grad der Verzerrung 
    einzustellen. Je mehr Sie den Regler nach rechts drehen, desto ver-
    zerrter wird der Klang.
    2.Wenn Sie den Tone-Regler nach links drehen, erhalten Sie wärmere 
    Klänge und wenn Sie ihn nach rechts drehen, erhalten Sie hellere, 
    dünnere Klänge.  
    						
    							Virtual Bassist
     126
    Compressor
    Mit einem Compressor können Sie den Dynamikbereich des Audioma-
    terials anpassen. Technisch ausgedrückt besteht er aus einem Hüllkur-
    ven-Detektor, der einen spannungsgesteuerten Verstärker (Voltage 
    Controlled Amplifier, auch als VCA bezeichnet) steuert. Ein Compres-
    sor beschneidet Pegelspitzen und ermöglicht es, den Pegel von leise-
    ren Bereichen des Signals zu verstärken. Verwenden Sie diesen Effekt, 
    um Attack-Phasen druckvoller zu machen oder um die Ausklingzeit Ih-
    rer Bassnoten zu verlängern.
    Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Wählen Sie aus, auf welches Frequenzband des Basses Sie den 
    Compressor anwenden möchten:
    2.Mit dem Amount-Regler können Sie die Intensität des Compressor-
    Effekts einstellen. Die Einstellungsmöglichkeiten reichen von 1 (sanft) 
    bis 6 (stark).
    3.Mit dem Speed-Regler können Sie einstellen, wie schnell der Com-
    pressor auf ein Signal reagiert. Die Einstellungsmöglichkeiten reichen 
    von 1 (schnell) bis 6 (langsam).
    FULL Der Compressor wird auf den gesamten Frequenzbereich angewendet. 
    Diese Einstellung ist perfekt, um Attacks druckvoller zu machen.
    LOW Der Compressor wird auf die tiefen Frequenzen angewendet, so dass der 
    Anteil der Bässe verstärkt wird.
    HIGH Der Compressor wird auf die hohen Frequenzen angewendet, wobei auch 
    »Fret Noise« und »Fret Buzz« (siehe Seite 102) verstärkt werden.
    SPLIT Der Compressor wird separat auf das hohe und das tiefe Frequenzband 
    angewendet, so dass ein sanfter dichter umfassender Compressor-Effekt 
    entsteht. Außerdem wird die Ausklingzeit der Noten verlängert.  
    						
    							Virtual Bassist
    127
    DEUTSCH
    •Wenn Sie die Attacks des Basses hervorheben möchten, stellen Sie 
    den Compressor auf »FULL«, regeln Sie den Amount-Parameter auf »2« 
    und Speed auf »3«.
    •Wenn Sie das Sustain einzelner Bassnoten verlängern möchten, stel-
    len Sie den Compressor auf »SPLIT«, den Amount-Parameter auf »4« 
    und Speed auf »1«.
    Octaver
    Der Octaver-Effekt fügt ein zweites Bass-Signal in einer anderen Ton-
    höhe hinzu. Dies ist ein sehr verbreiteter Effekt, der normalerweise ver-
    wendet wird, um den Bass-Sound fetter oder knurriger zu machen. 
    Wenn Sie dem Signal von Virtual Bassist ein weiteres Signal hinzufü-
    gen, das um eine Quinte, Terz oder Oktave versetzt ist, erhalten Sie ei-
    nen wesentlich volleren Bass-Sound.
    Wenn Sie den Mix-Regler auf den Maximalwert und den Tone-Regler 
    auf einen niedrigen Wert einstellen und einen Chorus hinzufügen, er-
    halten Sie einen synthetischen Bass-Sound.
    Dabei gilt Folgendes:
    1.Wenn Sie den Mix-Regler nach rechts drehen, wird der Pegel der 
    vom Octaver erzeugten Obertöne erhöht.
    2.Mit dem Tone-Regler stellen Sie die Tonhöhe der vom Octaver er-
    zeugten harmonischen Obertöne ein. Wenn Sie diesen Regler ganz 
    nach links drehen, erhalten Sie ein Signal, das eine volle Oktave unter 
    dem Originalsignal liegt. Drehen Sie ihn ganz nach rechts, liegt das 
    Signal eine Oktave über dem Originalsignal.
    Beachten Sie, dass der Octaver nur mit hohen Bassnoten verlässlich 
    arbeitet. Tiefe Bassnoten sind u. U. zu tief, um verarbeitet zu werden.  
    						
    							Virtual Bassist
     128
    Chorus/Flanger
    Klicken Sie oben im Bedienfeld dieses Effekts auf den Schalter, um 
    zwischen Chorus und Flanger umzuschalten.
    Flanger
    Ein Flanger verleiht dem Sound einen schwebenden, gläsernen Cha-
    rakter. Dieser wird erzeugt, indem das Effektsignal leicht verzögert 
    wird, die Verzögerungszeit moduliert wird und ein Anteil des Effekts 
    zurückgeleitet wird, um den Effekt deutlicher zu machen.
    Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Klicken Sie auf den Schalter oben im Bedienfeld, um den Flanger-Ef-
    fekt auszuwählen.
    2.Verwenden Sie den Speed-Regler, um die Modulationsgeschwindig-
    keit anzupassen. Bei höheren Speed-Einstellungen klingt der Flanger 
    wie ein Vibrato.
    3.Mit dem Depth-Regler können Sie die Verzögerungszeit und damit 
    den Tonhöhenbereich (Pitch Range) für den Flanger-Effekt einstellen.
    4.Passen Sie anschließend den Feedback-Parameter so an, dass der 
    Effekt wie gewünscht klingt (von einem subtilen über einen gläsernen 
    bis hin zu einem sehr metallischen Klang).  
    						
    							Virtual Bassist
    129
    DEUTSCH
    Chorus
    Wie der Name schon vermuten lässt, multipliziert ein Chorus schein-
    bar das Signal, so dass der Sound lebhafter, breiter und dichter klingt. 
    Das Prinzip ist ähnlich wie beim Flanger-Effekt, bis auf die Tatsache, 
    dass die Modulation des rechten Kanals nicht mit der des linken Ka-
    nals synchronisiert wird und dass die Dauer des Pre-Delay länger ist, 
    so dass der Chorus fetter und weniger gläsern klingt.
    Gehen Sie folgendermaßen vor:
    1.Klicken Sie auf den Schalter oben im Bedienfeld, um den Chorus-Effekt 
    auszuwählen.
    2.Indem Sie die Parameter »Speed« und »Depth« aneinander anpassen, 
    können Sie eine ganze Reihe von unterschiedlichen Effekten erzeugen. 
    Generell gilt: Je höher die Einstellung für »Speed«, desto niedriger 
    muss der Depth-Parameter eingestellt werden und umgekehrt, sonst 
    wird das Signal zu sehr verstimmt. Mit einer hohen Speed-Einstellung 
    werden Vibrato-ähnliche Effekte erzeugt.
    3.Drehen Sie anschließend vorsichtig den Feedback-Regler nach rechts, 
    um die Verstimmung des Chorus-Effekts hervorzuheben.
    Tremolo
    Tremolo (auch als »Amplitudenvibrato« bezeichnet) wird oft verwendet, 
    um zu saubere oder leicht übersteuerte Bass-Sounds lebhafter zu ma-
    chen. Dies war ein beliebter Effekt, bevor der Chorus zu einer Alterna-
    tive wurde und ist typisch für viele alte Bassaufnahmen.  
    						
    							Virtual Bassist
     130
    Das Programmieren des Tremolo-Effekts ist sehr einfach: Nur die Rate- 
    und Depth-Parameter können gesteuert werden. Anders als traditio-
    nelle Hardware-Tremoloeffekte kann dieser Effekt zum Projekttempo 
    synchronisiert werden. So haben Sie die Möglichkeit, ihn als Chopper-
    Effekt zu verwenden, z. B. für »Nu Metal«-Styles.
    Effekt-Routing
    Die Routing-Anzeige
    Das Effekt-Routing äußerst effizient eingerichtet. Alle Effekte werden 
    folgendermaßen in Serie hintereinander angeordnet:
    Eingeschaltete Effekte werden in der Routing-Anzeige hervorgehoben.
    Die Routing-Schalter
    Im Effekt-Routing sind EQ und Compressor an zwei Stellen in der Si-
    gnalkette verfügbar. So können Sie, je nach gewünschtem Sound, EQ 
    und Compressor vor den anderen Effekten anordnen oder dahinter.
    Um den Signalfluss der Effekte-Seite sowie die Positionierung der DI-
    Box (»Direct Injection«, d. h. das Signal wird direkt am Instrument ab-
    genommen, im Gegensatz zur Aufnahme mit einem Mikrofon) vor oder 
    hinter dem Drive-Parameter zu verwalten, gibt es im Amp-Bereich drei 
    Schalter für das Routing.   
    						
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