Steinberg Time Base User Manual German Version
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TIME BASE Lieferumfang und Inbetriebnahme 2 – 11 Wichtige Sicherheitshinweise • Das Netzkabel ist außerhalb des Gehbereichs zu verlegen, um eine unbe- absichtigte Unterbrechung der Stromversorgung zu verhindern. Bei der Verwendung eines Verlängerungskabels ist darauf zu achten, dass die Leistungsaufnahme sämtlicher angeschlossenen Geräte nicht über den maximal zulässigen Wert hinausgeht. • Vor sämtlichen Reinigungsarbeiten ist der Netzstecker zu ziehen. • Es ist darauf zu achten, dass keinerlei Gegenstände in das Geräteinnere gelangen. Sie können mit spannungsführenden Teilen in Berührung kom- men oder einen Kurzschluss verursachen, der wiederum zu einem Brand oder elektrischen Schlag führen kann. Auf keinen Fall dürfen Flüssigkeiten in das Innere der Time Base gelangen. • Wenn der Gehäusedeckel der Time Base entfernt wird, können möglicher- weise gefährliche, spannungsführende Teile freigelegt werden. Daher soll- ten sämtliche Servicearbeiten im Inneren der Time Base einem autorisierten Servicetechniker überlassen werden. • Die Time Base darf keinesfalls in der Nähe von Wasser betrieben werden.
TIME BASE 2 – 12 Lieferumfang und Inbetriebnahme Installation der Treibersoftware Treiber für Windows-PC Wenn Sie die Time Base zum ersten Mal mit Ihrem Computer verbunden haben, erkennt Windows nach dem Anschließen, dass ein neues USB- Gerät angeschlossen wurde und startet automatisch den »Hardware- Assistenten«. • Legen Sie die Time Base-Treiber-CD ein und klicken Sie auf den Weiter- Schalter. Die notwendigen Treiber – ein Firmware-Loader und der eigentliche Time Base-Treiber – werden nun in zwei separaten Installationsschritten installiert. ❐ Warnmeldungen wie »Windows-Logo-Test nicht bestanden«, »Digitale Sig- natur nicht gefunden«, »Nicht zertifizierter Treiber«, »Test nicht bestanden« können Sie einfach ignorieren und die Installation fortsetzen. • Starten Sie nach Beendigung der Installation Ihren Computer neu. Treiber für Mac OS X Nach dem erstmaligen Anschließen der Hardware und Starten des Rech- ners installieren Sie die Treiber von der Treiber-CD. 1. Starten Sie nun die Installation der Treiberdateien durch Doppelklick auf die Datei »TimebaseDriver«. 2. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm und führen Sie nach erfolgreicher Installation einen Computer-Neustart durch.
TIME BASE 3 – 14 Leistungsmerkmale und Grundeinstellungen Time Base-Leistungsmerkmale Die Time Base ist ein universelles Gerät zur Synchronisation und Steue- rung von digitalen Audio- und Videogeräten in allen Studiobereichen. Die Time Base vereint die folgenden vier Funktionsbereiche in einem kom- pakten Gerät: • Timecode • Word-Clock (AES/EBU digital Null oder AES/EBU für VST System Link) • Machine Control (MMC- und P2-Protokoll/9-Pin-Steuerung) • Virtuelle Maschine (virtuelle 9-Pin/P2-Maschine) Die Time Base verfügt über die folgenden Eigenschaften: • Liest und schreibt alle Standard-Timecode-Formate in LTC, VITC, MTC und 9-Pin (serieller Timecode). Der Timecode-Generator ist zum Video-Sync-Signal synchron. • Synchronisiert Digital-Audio-Systeme auf Haustakt (Blackburst, Video), AES/EBU (Digital Audio), LTC (»Longitudinal Time Code«, z. B. von einer analogen 24-Spur- Maschine). • Unterstützt alle Samplerates von 16 bis 192 kHz inklusive Pull-Up/Pull-Down (NTSC). • Stellt eine synchrone Digital-Varispeed-Engine zur Verfügung. • Konvertiert MMC in 9-Pin-Machine Control. • Eine 9-Pin-Schnittstelle ist integriert und steuert z. B. Betacam Video-Recorder, Tascam DA88, DA98, MMR8, Doremi V1, usw. • Kann als virtuelle Maschine verwendet werden. Hierdurch lassen sich mehrere HD-Systeme von mehreren Punkten aus steuern, ohne dass hierzu eine »Fernbe- dienung« umgeschaltet werden müsste. Mit der virtuellen 9-Pin-Maschine ist es möglich, Nuendo von 9-Pin-Editcontrollern und Mischpulten mit 9-Pin-Maschinen- controllern (z. B. SSL, NEVE) aus zu steuern. • Kann Timecode sichtbar im Videobild einblenden (einstanzen) – 2 Größen, 4 Darstellungsarten, Lage im Bild frei positionierbar.
TIME BASE Leistungsmerkmale und Grundeinstellungen 3 – 15 Grundeinstellungen Vor jeder neuen Session sollten die Grundeinstellungen überprüft werden. Die folgenden beiden Einstellungen werden normalerweise an den jeweils üblichen Landesstandard angepasst: Wenn die Time Base videosynchron betrieben wird, stellt sich die Timecode-Framerate automatisch auf die Video-Framerate ein. ❐ Die Framerate der angeschlossenen Geräte muss auf den gleichen Wert eingestellt werden! ❐ Die Sample-Frequenz der synchronisierten Geräte muss auf den gleichen Wert eingestellt werden! Sie wird von Nuendo beim Einstellen eines neuen Projekts in Time Base automatisch übernommen sowie beim Laden eines bereits vorhandenen Projekts in Time Base automatisch eingestellt. Time Base- AnzeigeseiteParameter Bedeutung Optionen P.5 SYS-VIDEO Video- FramerateZ. B. 25 Frames in Europa (PAL) oder 29 Frames in USA/Kanada (NTSC). P.1 FRM Timecode- Framerate25 (PAL) bzw. 29, 29D (NTSC) Frames. Time Base- AnzeigeseiteParameter Bedeutung Optionen P.1 SR Samplerate Die Samplerate wird auf den für die Produktion gewünschten Wert einge- stellt und muss während des gesamten Projekt-Ablaufs beibehalten werden (z. B. 44.1 kHz für CD, 48 für Video/ Film, 96 oder 192 für DVD-Audio).
TIME BASE 3 – 16 Leistungsmerkmale und Grundeinstellungen Bei angeliefertem (vorproduziertem) Material, d. h. der Fortführung bereits angefangener Produktionen, müssen eventuell alle drei o. g. Parameter angepasst werden oder das angelieferte Material muss auf den »Studio- Standard« konvertiert werden (aber bitte synchron!). • Bei der Erstinstallation der Time Base empfiehlt es sich, von einem der ent- haltenen Presets auszugehen (siehe Seite 65). Die einzelnen Time Base- Parameter werden detailliert im Abschnitt »Bedienung – Referenz« auf Seite 37 beschrieben. Time Base- AnzeigeseiteParameter Bedeutung Optionen P.3 VARSP=OFF Varispeed Dieser Parameter sollte in diesem Fall ausgestellt (OFF) sein.
TIME BASE 4 – 18 Typische Anwendungsbeispiele Grundsätzliches Ein paar einführende Worte zu technischen Verfahren und Fehlervermei- dung bei der Synchronisation eines digitalen oder gemischt analog/ digitalen Studio-Setups: Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Synchronisationsverfahren. Eines der vorhandenen Audio- oder Videogeräte ist der Master: Der dabei benutzte Timecode (LTC) enthält aber zwei Informationen: • Die sichtbare Zeitinformation in hh:mm:ss:ff (Stunden, Minuten, Sekunden und Frames). • Die nicht sichtbare Geschwindigkeitsinformation. Der LTC dient hier also als Positions- und Word-Clock-Referenz. Dies kann dazu führen, dass sich Fehler in der Master-Clock, also im Timecode (Drop-Outs und Gleichlaufschwankungen der Master-Maschine) auf an- geschlossene Digitalsysteme übertragen. Die Time Base ist so konzipiert, dass diese Störungen, soweit technisch möglich, aufgefangen werden. Die hier zur Synchronisation verwendeten Signale nennt man »selbsttak- tende Signale«, weil zunächst ein Clock-Signal übertragen wird (Geschwin- digkeit, Word-Clock), in das die Nutzdaten (Timecode-Zahlen bei LTC, Digital Audio bei AES/EBU) eingebunden sind. Wegen der nicht zu vermei- denden Übertragung teilweise systembedingter Fehler auf die Slaves ist bei diesem Verfahren besonders auf eine störungsfreie Timecode-Quelle zu achten. Die störungssicherere, wenn auch aufwändigere Variante ist Folgende: Im gesamten Studio wird eine Master-Clock benutzt, auf die sich alle Geräte (Datenströme) beziehen. Die Master-Clock erzeugt lediglich ein Taktsignal, z. B. Blackburst oder Word-Clock. Bei der Verwendung von Blackburst generiert die Time Base hieraus die Digital-Audio-Clocks. Alle angeschlossenen Audio- und Videogeräte laufen also auf dem gleichen Takt und nutzen diesen als Geschwindigkeitsreferenz. Dadurch werden die oben beschriebenen Fehler vermieden. Dieses Verfahren funktioniert nur mit extern synchronisierbaren Geräten. Dies schließt nicht nur Audio- und Video-Geräte ein, sondern z. B. auch Timecode-Generatoren (wie in der Time Base). Wenn der Timecode-Ge- nerator eine Sekunde weitergezählt hat, müssen z. B. bei einem digitalem
TIME BASE Typische Anwendungsbeispiele 4 – 19 Audiosignal mit 48 kHz Samplingfrequenz exakt 48.000 Samples durch- gelaufen sein. Bei diesem Verfahren kommt also die Geschwindigkeits- information immer aus einer präzisen, permanenten und übergeordneten Quelle! Eine solche Clock ist in der Time Base enthalten. Verbindung mit dem Computer Die Verbindung mit dem Computer erfolgt über die USB-Schnittstelle auf der Geräterückseite. Über diese Schnittstelle werden Steuer- und Konfi- gurationsdaten übertragen. Die Synchronisation erfolgt über VST System Link. Alle zeitempfindlichen Daten werden daher über VST System Link übertragen. Eine Synchronisation über USB-Seriell-Timecode ist in Ausnahmefällen auch möglich.
TIME BASE 4 – 20 Typische Anwendungsbeispiele Einstellungen in Nuendo ❐ Eine detaillierte Beschreibung der Time Base-Bedienfenster in Nuendo fin- den Sie in der Dokumentation und der Online-Hilfe der an Time Base ange- passten Programmversion. 1. Schalten Sie die Time Base ein und starten Sie danach Nuendo. Im Dialog »Geräte konfigurieren« von Nuendo stehen für die verschiede- nen Einsatzmöglichkeiten der Time Base unterschiedliche Einrichtungs- optionen zur Verfügung. 2. Wählen Sie im Geräte-Menü den Befehl »Geräte konfigurieren…«, um diesen Dialog zu öffnen. 3. Öffnen Sie ggf. die Registerkarte »Hinzufügen/Entfernen«, um die ge- wünschte TimeBase-Option zur Geräte-Liste hinzuzufügen und wählen Sie dann eine Definition in der Liste. Für die Time Base stehen mehrere Definitionen zur Verfügung. Öffnen Sie die Einstellungen-Registerkarte, um die gewünschten Einstellungen vorzunehmen. Time Base In dieser Dialogansicht können Sie grundlegende Einstellungen vornehmen.