Steinberg Nuendo 3.1 User Manual German Version
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NUENDO Arbeiten mit den neuen Funktionen 31 Die Stereo-Pan-Modi Im Projekteinstellungen-Dialog befindet sich das Einblendmenü »Ste- reo-Pan-Modus«, in dem Sie einen Panoramamodus für den Leistungs- ausgleich auswählen können. Der so genannte Leistungsausgleich ist oftmals erforderlich, weil bei Stereokanälen die Gesamtleistung der lin- ken und rechten Seiten höher (lauter) ist, wenn der Kanal im Stereobild in der Mitte angeordnet wird. Die Leistung ist jedoch geringer (leiser), wenn die Seiten im Stereobild links bzw. rechts angeordnet werden. Dies wird im Kapitel »Der Mixer« im Benutzerhandbuch beschrieben. •Sie können nun in diesem Einblendmenü auch die Option »Equal Power« auswählen, bei der die Leistung des Signals unabhängig von den vorge- nommenen Panoramaeinstellungen gleichbleibt. Größenänderung der Spuren in der Spurliste Mit der Einführung von der Programmversion 3.1 haben Sie nun die Möglichkeit, die Spurhöhe einer Spur in der Spurliste anzupassen, ohne diese automatisch auszuwählen. Diese Funktion ist sehr nützlich, wenn Sie die Option »Ausgewählte Spur vergrößern« (siehe Seite 15) eingeschaltet haben. Normalerweise wird eine Spur automatisch ausgewählt, wenn Sie in der Spurliste ihre Höhe anpassen. Wenn die Option »Ausgewählte Spur vergrößern« eingeschaltet ist, haben Sie dann nicht mehr die Möglichkeit, die Spurhöhe für eine Spur dauerhaft anzupassen: Wenn Sie versuchen, die Spurhöhe in der Spurliste anzupassen, wird die Spur ausgewählt und durch die Funktion »Ausgewählte Spur vergrö- ßern« automatisch vergrößert. Wenn Sie die Spurhöhe einer Spur dauerhaft verändern möchten, ge- hen Sie folgendermaßen vor: 1.Bewegen Sie den Mauszeiger auf den unteren Rand der (nicht ausge- wählten) Spur, deren Höhe Sie anpassen möchten. Der Mauszeiger wird zu einem Doppelpfeil. 2.Halten Sie die [Alt]-Taste/[Wahltaste] gedrückt und ziehen Sie den unteren Rand der Spur, bis diese die gewünschte Höhe erreicht hat.
NUENDO 32 Arbeiten mit den neuen Funktionen •Die Spurhöhe wird angepasst, aber die Spur wird nicht automatisch ausgewählt, d. h. die Funktion »Ausgewählte Spur vergrößern« wird nicht darauf angewendet. Auf diese Weise können Sie die »Original- Spurhöhe« einer Spur anpassen. Wenn Sie diese Spur dann auswäh- len (und »Ausgewählte Spur vergrößern« eingeschaltet ist), wird die Spur vergrößert und wenn Sie anschließend eine weitere Spur auswäh- len, wird diese vergrößert angezeigt, während die zuvor ausgewählte Spur wieder in der Spurhöhe angezeigt wird, die Sie eingestellt haben. Zusätzliche Inspector-Bereiche Wenn eine MIDI-Spur an ein VST-Instrument geleitet wird, wird nor- malerweise unten im Inspector für die MIDI-Spur ein weiterer Inspec- tor-Bereich angezeigt (mit dem Namen des Instruments). Dies ist nun auch in folgenden Situationen der Fall: •Wenn eine MIDI-Spur an einen externen Effekt oder ein externes Instrument geleitet wird, denen ein bestimmtes MIDI-Gerät zugewiesen wurde. In diesem Fall erhält der zusätzliche Bereich den Namen des Geräts. •Wenn eine MIDI-Spur an ein Effekt-PlugIn geleitet wird, das auch Audiodaten erhält (z. B. MIDI Gate), wird ein Inspector-Bereich für diese Audiospur unten im Inspector für die MIDI-Spur angezeigt.
NUENDO Arbeiten mit den neuen Funktionen 33 •Wenn eine MIDI-Spur an einen Effekt geleitet wird, der für eine Effektkanalspur eingerichtet wurde, wird ein entsprechender Inspector-Bereich hinzugefügt. Eine MIDI-Spur, die an ein Effekt-PlugIn geleitet wird, das als Insert-Effekt für eine Audiospur verwendet wird.
NUENDO 34 Arbeiten mit den neuen Funktionen Bearbeitungsfunktionen – MIDI Festsetzen von Spurparametern Diese Funktion betrifft folgende Einstellungen für MIDI-Spuren: •Einige der Einstellungen im obersten Inspector-Bereich (Programm- und Bankauswahl und die Einstellung des Verzögerungsreglers). •Die Einstellungen auf der Registerkarte »Spur-Parameter« (d. h. Transponieren, Anschl.+/-, Anschl. Komp. und Längenkomp.). •Die Einstellungen auf der Registerkarte »Insert-Effekte«. (Dies ist nützlich, wenn Sie z. B. einen Arpeggiator verwenden und die hinzugefügten Noten in »echte« MIDI-Events umwandeln möchten.) Die folgenden Part-Parameter werden ebenfalls berücksichtigt: •Die Einstellungen für »Transponieren« und »Anschlagstärke« für Parts, die in der Infozeile angezeigt werden – beachten Sie, dass der Lautstärkewert nicht berücksichtigt wird. Diese Inspector-Einstellungen ändern nicht die MIDI-Events, sondern wirken wie ein »Filter«, das die Wiedergabe der Musik beeinflusst. Wenn Sie diese Einstellungen »festsetzen«, d. h. in echte MIDI-Events umwandeln möchten, verwenden Sie die Funktion »Spurparameter festsetzen« im MIDI-Menü. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie die Spur(en) aus, deren Einstellungen Sie in MIDI-Events umwandeln möchten. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü den Befehl »Spurparameter festsetzen«. Die Inspector-Einstellungen werden in MIDI-Events umgewandelt und am Beginn der Parts eingefügt. Alle Noten in den Parts werden entsprechend angepasst und die In- spector-Einstellungen werden zurückgesetzt.
NUENDO Arbeiten mit den neuen Funktionen 35 Parts auflösen Im Dialog »Parts auflösen« wurde die Option »Optimierte Anzeige« hin- zugefügt. Mit der Funktion »Parts auflösen« können Sie Parts nach Ka- nälen bzw. nach Tonhöhen auflösen. Wenn Sie »Optimierte Anzeige« einschalten, werden die stillen (leeren) Bereiche der dabei erzeugten Parts automatisch entfernt. Legato-Optionen Im Legato-Dialog wurde eine neue Option hinzugefügt. Mit der Legato- Funktion können Sie die ausgewählte Note bis zur nächsten Note ver- längern. (Eine ausführliche Beschreibung dieser Funktion finden Sie im PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI« im Kapitel »MIDI-Bearbeitung und Quantisierung«.) Wenn Sie die neue Option »Nur Ausgewählte« ein- schalten, wird die Note so verlängert, dass sie bis zur nächsten ausge- wählten Note reicht. Dadurch können Sie z. B. das Legato auf die Bassstimme (beim Spielen auf einem Keyboard) beschränken.
NUENDO 36 Arbeiten mit den neuen Funktionen Auswählen von Noten gleicher Tonhöhe (Bearbeiten-Menü) Im Bearbeiten-Menü finden Sie im Auswahl-Untermenü die Optionen »Gleiche Tonhöhe - alle Oktaven« und »Gleiche Tonhöhe - gleiche Ok- tave«. Diese bereits in früheren Programmversionen vorhandenen Funk- tionen wurden für Version 3.1 verändert. Bisher wurden durch diese Optionen alle folgenden Noten der gleichen Tonhöhe ausgewählt (ent- weder auf derselben oder in allen Oktaven). In Version 3.1 werden alle Noten gleicher Tonhöhe ausgewählt, die sich in demselben Part befin- den. Dadurch wird das Bearbeiten im Key-Editor (oder beim Bearbeiten im Kontext) vereinfacht, da man die erste Note der gewünschten Ton- höhe nicht erst im Part suchen muss. Um alle Noten (gleicher Tonhöhe) auszuwählen, die auf die ausge- wählte Note folgen, können Sie eine entsprechende Aktion im Logi- cal-Editor definieren. (Eine ausführliche Beschreibung des Logical- Editors finden Sie im PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI« im Kapitel »Logical-Editor, Transformer und Eingangsumwandler«.) Extrahieren von MIDI-Automationsdaten Im MIDI-Menü wurde im Funktionen-Untermenü der Befehl »MIDI- Automationsdaten extrahieren« hinzugefügt. Hiermit haben Sie die Möglichkeit, die kontinuierlichen Controller-Daten (continuous cont- rollers, CC) in ihren MIDI-Parts in Automationsdaten auf Automations- spuren im Projekt-Fenster umzuwandeln. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Wählen Sie den gewünschten MIDI-Part, der die Controller-Daten enthält, im Projekt-Fenster aus. 2.Wählen Sie im MIDI-Menü aus dem Funktionen-Untermenü den Be- fehl »MIDI-Automationsdaten extrahieren«. (Dieser Befehl ist auch im Kontextmenü im Key-Editor verfügbar.) Die Daten der Controller-Spur(en) im Key-Editor werden dadurch automatisch entfernt.
NUENDO Arbeiten mit den neuen Funktionen 37 3.Öffnen Sie nun im Projekt-Fenster die Automationsspur(en) für die entsprechende MIDI-Spur (indem Sie auf die Pluszeichen klicken oder im Kontextmenü den Befehl »Verwendete Automation anzeigen« wäh- len). Sie werden sehen, dass für jeden kontinuierlichen Controller des Parts eine separate Automationsspur erzeugt wurde. •Beachten Sie, dass diese Funktion nur für kontinuierliche Controller-Da- ten (CC) verwendet werden kann. Controller-Spur-Daten wie Aftertouch, Pitchbend oder Sysex können nicht in MIDI-Automationsdaten umge- wandelt werden. Dies ist eine sehr nützliche Funktion, die es Ihnen ermöglicht, schnell und einfach die kontinuierlichen Controller-Daten Ihrer aufgenomme- nen MIDI-Parts in Automationsdaten umzuwandeln und so für den Zu- griff und das Bearbeiten im Projekt-Fenster verfügbar zu machen. •Beachten Sie, dass Sie die entsprechenden Read-Schalter für die Auto- mationsspuren einschalten müssen, damit Sie die Ergebnisse auch hö- ren können.
NUENDO 38 Arbeiten mit den neuen Funktionen Externe Instrumente/Effekte Die Version 3 von Nuendo unterstützt die Integration von externen Effektgeräten in den Signalfluss des Sequenzers. Nuendo 3.1 unterstützt auch externe Instrumente, z. B. Hardware-Syn- thesizer. Im Fenster »VST-Verbindungen« finden Sie die Registerkarte »Externes Instrument«, über die Sie die benötigten Return-Ports definie- ren können. Über das Fenster »VST-Instrumente« können Sie auf ex- terne Instrumente zugreifen. Unter Umständen haben Sie mit Version 3.0 von Nuendo Projekte er- zeugt, in denen externe Effekte verwendet werden. Wenn Sie ein solches Projekt zum ersten Mal in Nuendo 3.1 öffnen, wird eine Meldung über ein nicht gefundenes PlugIn angezeigt. Der Grund dafür ist eine Änderung in der internen Behandlung von externen Geräten, siehe Seite 46. Voraussetzungen •Wenn Sie externe Effekte verwenden möchten, benötigen Sie eine Au- diokarte mit mehreren Ein- und Ausgängen. Um mit externen Instru- menten arbeiten zu können, muss eine MIDI-Schnittstelle an Ihrem Computer angeschlossen sein. Der externe Effekt benötigt mindestens einen Eingang und einen Ausgang (oder Ein- gangs-/Ausgangskanalpaare bei Stereoeffekten) – zusätzlich zu den Eingangs- und Ausgangs-Ports, die Sie für die Aufnahme und das Mithören verwenden. •Wie immer sind Audiokarten empfehlenswert, deren Treiber eine ge- ringe Latenz haben. Nuendo kompensiert zwar die Eingangs-/Ausgangslatenz und stellt sicher, dass das im externen Effekt bearbeitete Material das richtige Timing beibehält. Dieser automati- sche Verzögerungsausgleich führt jedoch zu zusätzlicher Latenz – wenn schon bei Ih- rer Audiokarte hohe Latenzen vorliegen, kann dies zu Problemen führen.
NUENDO Arbeiten mit den neuen Funktionen 39 Anschließen des externen Effekts/Instruments Wenn Sie einen externen Effekt bzw. ein externes Instrument einrich- ten möchten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1.Verbinden Sie ein nicht benutztes Ausgangspaar Ihrer Audiokarte mit dem Eingangspaar Ihres externen Hardware-Geräts. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass das Hardware-Gerät über Stereo- Eingänge und -Ausgänge verfügt. 2.Verbinden Sie ein nicht benutztes Eingangspaar Ihrer Audiokarte mit dem Ausgangspaar Ihres Hardware-Geräts. Sobald das externe Gerät mit der Audio-Hardware Ihres Computers verbunden ist, müssen Sie die Eingangs-/Ausgangsbusse in Nuendo einrichten: Einrichten von externen Effekten 1.Öffnen Sie über das Geräte-Menü das Fenster »VST-Verbindungen«. 2.Klicken Sie auf die Registerkarte »Externe Effekte« und klicken Sie auf den Schalter »Externen Effekt hinzufügen«.
NUENDO 40 Arbeiten mit den neuen Funktionen 3.Geben Sie im angezeigten Dialog einen Namen für den externen Ef- fekt ein und wählen Sie die Send- und die Return-Konfiguration aus. Wenn Sie ein MIDI-Gerät für den externen Effekt einrichten möchten, klicken Sie auf den Schalter »Mit MIDI-Gerät verknüpfen«. Je nach Art des Effekts können Sie Mono-, Stereo- oder Surround-Konfigurationen auswählen. Wenn Sie auf »Mit MIDI-Gerät verknüpfen« klicken, können Sie die Funkti- onen der MIDI-Geräte-Verwaltung verwenden, um ein neues MIDI-Gerät für den Effekt zu erzeugen. Verzögerungsausgleich für den Effekt kann dabei nur dann angewendet werden, wenn Sie ein MIDI-Gerät einrichten. Weitere Informationen zur MIDI-Geräte- Verwaltung und zu Bedienfeldern für MIDI-Geräte finden Sie im Kapitel »MIDI-Geräte« im PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI«. 4.Klicken Sie auf »OK«. Ein neuer Bus wird im Fenster »VST-Verbindun- gen« hinzugefügt. 5.Klicken Sie in die Spalte »Geräte-Port« für den rechten und den linken Port des Send-Busses und wählen Sie die Ausgänge Ihrer Audiokarte aus, die Sie im Abschnitt »Anschließen des externen Effekts/Instru- ments« im Schritt 1 eingestellt haben. 6.Klicken Sie in die Spalte »Geräte-Port« für den rechten und linken Port des Return-Busses und wählen Sie die Eingänge Ihrer Audio- karte aus, die Sie im Abschnitt »Anschließen des externen Effekts/In- struments« im Schritt 2 eingestellt haben. 7.Nehmen Sie gegebenenfalls weitere Einstellungen für den Bus vor. Diese Einstellungen können Sie in den Spalten ganz rechts vornehmen. Beachten Sie, dass Sie diese Einstellungen auch während der Arbeit mit dem Effekt vornehmen kön- nen und es wahrscheinlich einfacher ist, wenn das Resultat hörbar ist. Option Beschreibung Verzögerung Wenn Ihr Hardware-Effektgerät eine Verzögerung (Latenz) aufweist, geben Sie diesen Wert hier ein. So kann Nuendo diese Verzögerung während der Wiedergabe ausgleichen. Der Verzögerungswert kann auch automatisch bestimmt werden. Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) in die Verzö- gerung-Spalte für den Effekt und wählen Sie »PlugIn-Latenz berech- nen«. Sie müssen die Latenz der Audiokarte dabei nicht berücksichtigen – dies tut das Programm automatisch. Send-Gain Hier können Sie den Pegel des Signals einstellen, das an den exter- nen Effekt gesendet wird.